Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

14. November 1885.

[blocks in formation]

Hr. Weigelin macht Mitteilung über die Ausführung von Betonschornsteinen, welche er jedoch erst später nach weiter noch anzustellenden Untersuchungen ausführlich veröffentlichen will. Seine unter D. R.-P. No. 26 898 geschützte Keilnutenstofsmaschine führt Hr. Weitmann in Arbeit vor und erläutert die verschiedenen Verwendungsarten. Die Maschine ist in der Z. 1885 S. 413 ausführlich beschrieben und abgebildet.

Hr. Daimler zeigt einen elektrischen Gasanzünder von Clarke in Salford (D. R.-P. 32458 und 32819). Bei demselben wird statische Elektricität durch schnelle Drehung eines nichtleitenden Hartgummicylinders innerhalb einer gleichfalls nichtleitenden Hartgummiröhre erzeugt und durch metallische federnde, von der Centrifugalkraft angedrückte Contactstücke gesammelt und dem mit einem Condensator versehenen Zündrohre zugeführt. Der hierzu benutzte Bewegungsmechanismus, welcher eine anhaltende rasche Drehung des Cylinders bei mehrmaligem Druck auf einen Knopf ermöglicht, be

steht aus einem gezahnten Rahmen in Verbindung mit einem Getriebe und Sperrrädchen. Am unteren Ende des Apparates ist eine Kammer zur Aufnahme hygroskopischer Körper behufs Trockenhaltens der im Apparat eingeschlossenen Luft.

Zur Vorberatung der auf der Hauptversammlung zu behandelnden Anträge wird ein 5 gliedriger Ausschuss (Herren Arnold, Bach, Kuhn, Teichmann und Zeman) gewählt.

Ausflug am 27. April 1885 nach Owen u/Teck, woran sich 22 Mitglieder mit Familien und einige Gäste (insgesammt 43 Personen) beteiligten.

Die Fabrik blanker Schrauben (Genau-Zieherei) von Gutekunst & Köstlin in Owen u/Teck ist mit dankenswertem Entgegenkommen der Besitzer trotz des Sonntages in Gang gesetzt worden, um die interessante Fabrikation deutlicher zu veranschaulichen. Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen wurde ein Spaziergang auf die Teck ausgeführt, woselbst die Ruine sowohl als der herrliche Ausblick ins Land für die Mühe des Aufstieges reichen Lohn gewährte.

Versammlung am 7. Mai 1885. Anwesend 15 Mitglieder. Beratung und Beschlussfassung über die zur Vorstandsrat- bezw. Hauptversammlung vorzubehandelnden Anträge, über welche Hr. Zeman namens des gewählten Ausschusses berichtet, und die durch die Hauptversammlung in Stettin inzwischen erledigt wurden.

Die für 4. Juni in Stuttgart sowie die für den 26. Juli in Schussenried angesetzte Versammlung musste, eingetretener Hindernisse halber, abgesagt werden.

Patentbericht.

Kl. 5. No. 32761. Zusatz zu No. 28915 (Z. 1884 S. 918). Eiserner Ausbau für unter Wasser stehende Schächte.

J. Chaudron, Brüssel. In der Patentschrift sind 7 Ausführungsformen der durch das Hauptpatent geschützten Einrichtung erläutert. Eine derselben zeigt die Skizze. Es bedeutet: a den Cüvelagecylinder von der Höhe der abzuschliefsenden Schicht, g die Moosbüchse, b den Boden des Cylinders, c dessen Deckel. d ist das Gleichgewichtsrohr, um zu vermeiden, dass unter b ein grösserer Druck entsteht, als der Höhe der im Schachte stehenden Wassersäule entspricht. e ist das Rohr zum Einfüllen von Wasser in den

Cylinder a behufs Belastung desselben. Beide Röhren werden mit dem Sinken des Cylinders nach oben verlängert, so dass sie immer über den Wasserspiegel hinausragen. Die übrigen Ausführungsformen beziehen sich auf die besondere Anordnung der Röhren e d, auf den Fortfall von e und auf den Ersatz des durch e in den Cylinder eingelassenen Wassers durch Gewichte, auf den Ersatz von d durch ein selbstthätiges Ventil, auf den Fortfall von d und e, wenn keine Moosbüchse vorhanden ist, und auf die Aufhängung des Cylinders a.

Kl. 10. No. 32841. Neuerungen an verticalen Koksöfen. Lothringer Eisenwerke, Ars a/Mosel. Am Boden der die Verkokungskammern umgebenden Feuerzüge sind durchlochte Hohlsteine angeordnet, in welche die von Teer und Ammoniak gereinigten Gase geleitet werden, um beim Austritte mit der durch seitliche Kanäle zutretenden atmosphärischen Luft zu verbrennen. Die die Gase in die Hohlsteine leitenden eisernen Röhren sind für jeden einzelnen Ofen leicht auswechselbar.

Kl. 10. No. 32960. Herstellung leicht verbrennlicher Kohle. A. Suckow, Breslau. Fein gepulverter Grude-Koks wird mit 5 bis 7 pCt. salpetersaurem Natron und 5 pCt. eines Klebestoffes verrührt, in beliebige Formen gebracht und getrocknet.

Kl. 13. No. 32839. Neuerung an Dampfwasser-Ableitern. M. Wittig, Düsseldorf. Behufs selbstthätiger Entleerung des Topfes während der Betriebspausen ist im tiefsten Punkt ein dem Luftventil ähnliches Ventilr angebracht, welches durch eine Feder offen gehalten wird, so lange kein Druck im Topfe vorhanden ist. Der Schwim

mer wird zur Verminderung der Reibung durch Hebel ee1 parallel geführt.

Kl. 14. No. 32709 (4. Zusatz zu No. 12934). Neuerung an Dampferzeugern. C. F. Elze, Alsleben a/S. Um den unter No. 31078 (s. Z. 1885 S. 458) patentirten Dampferzeuger für Warmwasserheizungen verwenden zu können, sind die a. a. O. dargestellten Ringkanäle o und 01, welche die senkrechten Kanäle i oben und unten verbinden, durch Querwände in Kammern geteilt, derart, dass jeder Kanal i oben nur mit dem vorhergehenden und unten nur mit dem folgenden Kanal i oder umgekehrt durch o bezw. 01 in Verbindung steht und ein einziger auf- und absteigender Kanal gebildet wird.

Kl. 38. No. 32720. Selbstthätige Schutzvorrichtung an Kreissägen. G. Schrader, Ehrenfeld. Um die Achse a im gekröpften Ständer s schwingt das am gekröpften Arm b befestigte Vorderschutzblech c und wird von der bei m und o stellbar mit s verschraubten Oberschutzschiene k in der Sägeblattebene geführt. Beim Empordrücken von c durch das vor

[subsumed][ocr errors][subsumed][merged small]
[merged small][ocr errors]
[graphic]
[graphic]
[graphic]
[blocks in formation]

Teile zu verhindern, ist das Doppelrad, welches die Kraft von dem Triebrad a weiter überträgt, aus zwei Teilen b und c zusammengesetzt, welche durch die Scheibe d und Schrauben e so verbunden sind, dass c zwischen b und d gleiten kann. Kl. 49. No. 32685. Röhren-Schraubstock. J. Ch. Bauer, Brockley. Das festliegende mit einem winkligen Ausschnitte d versehene Stück b der Festhaltevorrichtung für Röhren zum Schneiden von Gewinde trägt die um den Bolzen c drehbaren Backen a und a1, deren gezahnte Klemmflächen excentrisch zu c liegen, wodurch das Rohr e entweder von a oder von al in d festgehalten wird, je nachdem man die Gewindekluppe rechts oder links herumdreht. Die Löcher c1 werden bei stärkeren Röhren gebraucht.

[ocr errors]
[ocr errors]

Kl. 47. No. 32708. Dreiwegehahn mit Kugelsitz. A. Robert, Gilly bei Charleroi (Prov. Hainaut, Belgien).

deutscher Ingenieure.

[ocr errors]
[ocr errors]

Um für Leitungen dicker und unreiner Flüssigkeiten einen Durchlass- und Abschlusshahn mit weiten Durchlässen herzustellen, welcher behufs Reinigung mit reinem Wasser gespült werden kann, giebt man dem aus zwei hohlen Halbkugeln AA zusammengesetzten Gehäuse drei Stutzen BCD und der um Zapfen I darin drehbaren Hohlkugel G drei entsprechende Oeffnungen HHH2. Bist Zufluss-, C Abflussstutzen, während D an eine Wasserpumpe angeschlossen ist. Bringt man durch das Schneckengetriebe N die Oeffnung H1 mit B, H mit C zur Deckung, so dass D geschlossen ist, so ist der Durchlass hergestellt. Liegt H auf D, H2 auf C, so dass B geschlossen ist, so kann frisches Wasser durch den Hahn getrieben werden. In der gezeichneten Stellung kann man die dicke Flüssigkeit mit Wasser verdünnen.

[graphic]
[graphic]

Patent

Kl. 47. No. 32679. Schraubensicherung. Nut and Bolt Company Lim., Birmingham (England). Der Bolzen hat. von a bis b unveränderlichen, von b bis c wachsenden Durchmesser. Die Mutter ist auf der unteren Seite mit Schlitzen s versehen; auch können zur Vermehrung

der Federung die Ecken Einschnitte o oder ähnliche Schwächungen erhalten.

[graphic]

Kl. 47. No. 32744.

Treibriemen. M. Margulies, Budapest. Rechteckige Lederstücke a a1 a2... werden teils nach der Länge, teils nach der Breite der Haut, aufserdem wohl noch aus verschiedenen Ledergattungen, geschnitten, dann beiderseits von der Mitte aus nach entgegengesetzten Enden abgeschärft und in solcher Reihenfolge mit den schrägen. Flächen an einander gekittet, dass die Dehnungsrichtung jedes Stückes von der des nächsten verschieden ist, wodurch ein starker und nahezu undehnbarer Riemen entstehen soll.

Kl. 49. No. 32803. Stempelhalter. R. Wagner, Chemnitz. Damit der aus gehärtetem Rund- und Façonstahle gebildete Oberstempel e nur auf Zerdrücken, nicht auf Zerknicken, beansprucht werde, ist die Patrone b zur Aufnahme des starken, stählernen Druckbolzens d weiter ausgebohrt; in dieselbe wird zuerst der Stempel und dann der Bolzen d von oben eingebracht. Hierauf wird die Patrone durch eine seitliche Aussparung in den Presskopf a eingesetzt und die Aussparung durch einen Block e ausgefüllt, welcher durch eine leicht abnehmbare Platte p in a festgehalten wird.

a

[ocr errors]

a2

[graphic]

a

[ocr errors]
[merged small][graphic]
[graphic]
[blocks in formation]

14. November 1885.

Ausrückevorrichtung bewirkt, sobald ein Fadenbruch eintritt, bei Duplirspulmaschinen die Abhebung der Spule von der sie treibenden Spulenscheibe mittels einer Platte, welche zwischen beide tritt, bei Kötzerspulmaschinen die Abhebung der Spindel von dem dieselbe treibenden Teile bezw. auch die Ausrückung der Fadenleitung und bei Zwirnmaschinen die Abhebung sowohl der Oberwalze von der Unterwalze für die Garnzuführung, als auch die Abhebung der Spindel von dem für den Antrieb derselben verwendeten Teile. Die Ausrückung wird in allen diesen Fällen durch die Bewegung eines mit einer Nase versehenen Winkelhebels vermittelt, welcher infolge des durch Fadenbruch herbeigeführten Herabsinkens

[ocr errors][ocr errors]

eines Fadenwächters diese Bewegung ausführt. Die Figur stellt die Anwendung der Vorrichtung an einer Duplirspulmaschine dar. Bricht ein Faden, so fällt der sonst durch den Faden hochgehaltene Fadenwächter e, dessen Grenzlagen mittels einer Kröpfung des Schaftes bestimmt sind, herab, so dass die sich drehende Daumenscheibe ƒ gegen das untere Ende des Fadenwächters antrifft und diesen nebst den die Fadenwächter enthaltenen Rahmen g eine Schwingung vollführen lässt, durch welche die Nase c des Winkelhebels h aus dem Einschnitt a des Rahmens g heraustritt und in den Einschnitt b einfällt. Diese Bewegung des Winkelhebels wird hier, wie angegeben, benutzt, um mittels des kürzeren Schenkels die Platte d zwischen Spule i und treibende Spulenscheibe k zu schieben.

Kl. 81. No. 32865. Neuerungen an Seilbahnen. Roe und Bedlington, Bilbao (Spanien). Um bei Seilbahnen für starkes Gefälle, Curven und grofse Spannweiten das Rutschen der Klemmapparate auf dem Zugseil und somit ein Versagen der Bahn zu verhüten, kommen bei diesen

[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]
[graphic]
[ocr errors]

Kl. 76. No. 32877. Fadentrenner für Spinn- und Zwirnmaschinen. J. Gros und A. Klein, Sennheim. Um bei einem Zusammenspinnen von Fäden infolge Fadenbruches diesen zusammengesponnenen Faden abzuschneiden, sind über und unter dem Fadenleiter b die Messerbleche a angebracht. Die letzteren besitzen eine Oeffnung o für den Durchlass des Fadens sowie zwei seitliche Schlitze z, die mit den Messerschneiden s versehen sind. Bei einem Zusammenspinnen der Fäden vor dem Durchtritte durch den Fadenführer wird der Faden in einen der Schlitze z des oberen Messerbleches gezogen und von der Messerschneide s abgeschnitten; findet ein Zusammenspinnen nach dem Durchtritte durch den Fadenführer statt, so gelangt der Faden in einen Schlitz des unteren Messerbleches, so dass er von der Messerschneide abgeschnitten wird.

[graphic]

Litteratur.

Von

Aufgaben zur Theorie elastischer Körper. Dr. Jacob J. Weyrauch, Leipzig 1885, B. G. Teubner. Diese Sammlung ist als eine Ergänzung der auf Seite 18 dieses Bandes d. Zeitschr. besprochenen »Theorie elastischer Körper« des Verfassers zu betrachten; auch ist bei jeder Aufgabe angegeben, nach welchen Paragraphen jenes grundlegenden Werkes ihre Einschaltung gedacht war. Dabei sollen die Aufgaben zu weiterer Klarstellung der Grundbeziehungen wirklicher Körper dienen, praktische Anwendungen derselben zeigen und Anknüpfungspunkte für speciellere Entwicklungen bieten. Sie betreffen hauptsächlich solche Fälle der Elasticitätslehre, welche für das Bauingenieurwesen von Interesse sind, einfache Körper, Ketten und Stabsysteme bei verschiedenen Belastungsarten und mit Rücksicht auf Temperatureinflüsse, aber auch eingehende Untersuchungen zur Theorie der Schwingungen, sowie Anwendungen auf die Bewegung reibender Flüssigkeiten, auf Erd- und Wasserdruck, auf das Gleichgewicht der Atmosphäre und auf die barometrische Höhenmessung, auch auf wärmetheoretische Gesetze und Probleme. den wissenschaftlichen Charakter des Buches betrifft, so gilt im wesentlichen das über das Hauptwerk a. a. O. gesagte. Sein Umfang (348 S.) ist noch grösser als der des letzteren, und wenn auch der Verfasser bemerkt, dass er noch nicht alles von ihm gewollte schon erreicht habe, und dass er nur möglichst bald etwas habe liefern wollen, so verdient doch die Fülle des gebotenen sowie die strenge Wissenschaftlichkeit und Gründlichkeit seiner Behandlung die gröfste Anerkennung. F. G.

Was

Der Ausbau der Eisenbahnbrücke über die Save bei Brod 1882 bis 1884. Im Auftrage des k. k. Reichs-KriegsMinisteriums beschrieben von Moriz Bock, k. k. Hauptmann im Geniestabe. Sonderabdruck aus den »Mitteilungen über Gegenstände des Artillerie- und Genie-Wesens«. Wien 1885. Druck und Commissionsverlag von R. von Waldheim. 72 S. Text, 7 Tafeln, 1 Lichtdruck.

Eingehende und zuverlässige Beschreibungen bemerkenswerter baulicher Ausführungen werden immer mit Dank entgegengenommen werden und Leser finden, welche willkommenen Aufschluss über manche Einzelheiten aus ihnen schöpfen. In höherem Masse muss beides eintreffen, wenn es sich, wie im vorliegenden Fall, um besonders schwierige und eigentümliche Herstellungen handelt, und wenn einer der Bauleiter, also eine mit dem betreffenden Baue völlig vertraute Persönlichkeit, die Schilderung übernimmt.

Der Ausbau der 1878 bis 1879 in gröfster Eile errichteten Broder Brücke umfasste im wesentlichen die Aufmauerung steinerner Pfeiler zwischen den bestehenden hölzernen Jochen, die Hebung von 5 Eisenfachwerken von je 80m Stützweite um 1,6m, den Ersatz der hölzernen Inundations brücken durch Eisenfachwerke, den Umbau der Anschlussrampen, die Veränderung des schadhaften Brückenoberbaues und den Abbruch der alten Joche, welche Arbeiten die Unternehmung Gebr. Klein, A. Schmoll und E. Gärtner fast ohne Unterbrechung des Eisenbahnverkehres zu Ende führte. Jeder der 4 Strompfeiler wurde pneumatisch gegründet, desgleichen einer der beiden Landpfeiler, bei welchem man zunächst mit dem Aushub einer Baugrube zwischen Spundwänden begonnen

[ocr errors][ocr errors][merged small]

1

hatte. Die Caissons besafsen eiserne Decken und Einsteigschächte. Die Luftschleusen waren nach dem Patente der Unternehmung gebaut und entsprachen, wie aus den etwas undeutlichen Skizzen und der Beschreibung hervorzugehen scheint, ziemlich genau der Veröffentlichung in der Zeitschrift 1871, Sp. 631 u. f. und Taf. XXI, XXII, auf welche ein Hinweis zur Vervollständigung der Beschreibung wünschenswert gewesen wäre. Uebrigens wirft der Verfasser den Luftschleusen vor, dass die Kammern, in welche ein Auswerfer das vom Becherwerk emporgeförderte Baggergut schüttet, infolge ihrer umständlichen Verschlussweise zu grofs und schwer ausfallen. Die Hebung der Strombrücken bewerkstelligte die Unternehmung mittels hydraulischer auf die Steinpfeiler gestellter Pressen von 178mm Hub und die Abstützung während der Aufmauerung der Steinpfeiler durch Klötze, welche auf die Holzjoche gelegt wurden. Zur Hebung der Inundationsbrücken dienten Schraubenwinden, welche auf Gerüsten ruhten. Auffallend war der schlechte Zustand des Holzwerkes der ausgewechselten Inundationsbrücken, der Joche und der aus doppeltem Bohlenbelag bestehenden, zu beiden Seiten des Schienenstranges liegenden Fahrbahnen, bei welchen die unteren Bohlen den Wasserabfluss gehindert und die Fäulnis des oberen Belages beschleunigt hatten. Der ausführlichen Behandlung der erwähnten Arbeiten fügt schliesslich der Verfasser noch die statische Berechnung der eisernen Inundationsbrücken und Einzelheiten letzterer sowie der Strombrückenlager bei. Seine Schrift soll aus den eingangs erwähnten Gründen bestens empfohlen werden.

Forchheimer.

Bei der Redaction eingegangene Bücher: Die rationelle Heizung und Lüftung. Preisgekrönte Schrift von Ed. Deny. Deutsche Ausgabe mit Zuschriften an

Aufsatzvorrichtungen für Fördergestelle.

Geehrte Redaction!

No. 34 unserer Zeitschrift enthält einen Aufsatz von Hrn. H. Ochwadt über seine neueste Falle, in welchem unter anderem die sogenannte Riegelfalle als für Menschenfahrung gefährlich hingestellt wird. Es kann unter »Riegelfalle« nur meine Construction gemeint sein, da Hr. Ochwadt in No. 22 und 25 gleiche Aeusserungen über dieselbe machte und meines Wissens noch keine zweite ähnliche existirt. Ich bitte Sie, zur Klärung der Sache in der nächsten Nummer nachstehendes bringen zu wollen.

Das Ausgleichen von Seildifferenzen, welche durch Ungleichheit der Seilkorbdurchmesser oder Seilstärken entstehen, geschah bisher entweder durch Erhöhung der einen Seite des Füllortes oder der Hängebank bei kleinen Differenzen, oder durch Einlagen in die Rillen der entsprechenden Seilkörbe bei gröfseren. Durch diese einfachen Vorkehrungen lässt sich jede Differenz leicht und sicher beseitigen; es liegt mithin kein Grund vor, die Anwendung meiner Caps bei Menschenfahrung als gefährlich hinzustellen. Ich möchte fast behaupten, dass meine Construction viel sicherer ist als jede andere, welche viel Hängeseil unschädlich macht. Dieselbe kann nur 40 bis 50mm Hängeseil vertragen so tief senken die Aufsatzknaggen die Schalen, und zwar nicht plötzlich, sondern allmählich, bevor sie dieselben verlassen; die Seile müssen also stets gespannt sein, und ist somit ein Insseilfallen der Schalen ausgeschlossen. Damit das Spannen der Seile nicht vernachlässigt werde, habe ich meine Aufsatzvorrichtungen so construirt, dass das Ausrücken bei voller Belastung schwer geht. Dies tritt ein, sobald sich die Schalen mehr als 70 bis 80mm senken, denn dann sind die Seile beim Aufsitzen der Schalen nicht mehr in Spannung. Durch diesen Umstand kommt der Anschläger von selbst darauf, die Seile kürzen zu lassen.

Bei den Aufsatzvorrichtungen, welche viel Hängeseil zulassen,

Stapelläufe und Probefahrten.

deutscher Ingenieure.

[blocks in formation]

Ueber die Principien und die Grenzen der Reinigung von fauligen und fäulnisfähigen Schmutzwassern. Von Dr. J. König. Berlin 1885, Jul. Springer: Preis 1,40 M.

Handbuch der elektrischen Telegraphie. Herausgegeben von Prof. Dr. K. E. Zetzsche. Dritter Band: Die elektrische Telegraphie im engeren Sinne. Erste Hälfte, Vierte Lieferung. Die Telegraphenapparate, bearbeitet von Dr. E. Zetzsche. Berlin 1885, Julius Springer. Preis 3,80 M.

Grundriss der Differential- und Integral-Rechnung. II. Teil: Integral-Rechnung. Von M. Stegemann. Vierte vollständig umgearbeitete Auflage. Hannover 1886, Helwing'sche Verlagsbuchhandlung. Preis 7,00 M.

Das Wesen des Geldes und die Währungsfrage. Von W. Launhardt. Leipzig 1885, Wilhelm Engelmann. Kinetische Analyse der Actions turbinen mit Actionsturbinen freiem Strahle. Von G. Zahikjanz. (Separatabdruck aus: » Civil-Ingenieur« XXXI. Bd., 6. Heft.) Leipzig 1885, A. Th. Engelhardt.

Der Constructeur. Von F. Reuleaux. Vierte umgearbeitete und erweiterte Auflage. Dritte Lieferung. Braunschweig 1885, F. Vieweg & Sohn.

die Redaction.

dürfte es doch öfter vorkommen, dass die oben erwähnte Seildifferenz nur wenig kleiner, gleich oder gröfser ist als das Stück, welches sie unschädlich machen. In solchen Fällen müssen die Seile doch immer gespannt sein oder die Seildifferenzen durch Beilagen auf den Trommeln ausgeglichen werden, denn sonst fallen die Schalen beim Ausrücken stets ins Seil. Der Vorteil, welchen Hr. Ochwadt seiner Construction nachrühmt, ist hiernach nicht so wesentlich.

Bei der Ochwadt'schen Falle kann nun aufserdem noch die Schale in die Falle selbst fallen, wenn nämlich die Kolbenliderung undicht wird oder der Cylinder durch Unreinigkeiten auf dem Kolben hängen bleibt und nicht bis zur tiefsten Stellung zurückgeht, oder wenn toter Gang in der Kette und den Zugstangen usw. vorhanden ist. Toter Gang wird sich einstellen, sobald man gezwungen ist, um das Einfrieren des Oeles im Cylinder zu vermeiden, denselben 10 und mehr Meter von den Caps entfernt in den Schacht oder seitwärts in einen erweiterten Raum zu setzen, denn auch das von Hrn. Ochwadt genannte Vaselineöl wird bei 25o C. dick und zu vorliegendem Zweck unbrauchbar.

Die so sehr hervorgehobene selbstthätige Schliefsung der Ochwadt'schen Falle bringt leider eine sehr starke Abnutzung der Aufsatzknaggen und der Schalen mit sich, und es lässt sich darüber streiten, ob nicht diese Anordnung eher nachteilig als vorteilhaft wirkt. Der Anschläger kann das Einrücken sehr gut besorgen, da er doch nicht mehr machen kann, als die Caps bedienen und die Wagen auf den Schalen arretiren.

Auf die Aeufserungen des Hrn. Ochwadt in No. 22 und 25 Ihres Blattes gehe ich nicht weiter ein; sie sind hierdurch erledigt, und wird ja die Praxis zeigen, wie sich seine Construction bewährt.

Hochachtungsvoll

Zabrze, den 31. October 1885.

Vermischtes.

Am 13. Oktober d. J. lief auf der Gaardener Werft der Schiffsund Maschinenbau-A.-G. Germania das Segelschiff »Möve« von Stapel; dasselbe ist nach den Vorschriften der höchsten Classe des Bureau Veritas erbaut, hat eine Länge von 226' (68,9m), Breite 34' 9" (10,6m), Tragfähigkeit von 1700t, wird als Barkschiff getakelt mit 3 eisernen Untermasten, Bugspriet, Unterraaen, Unter- und Obermarsraaen, und ist mit allen neueren praktischen Verbesserungen und Einrichtungen versehen.

Am Hinterteile des Schiffes befindet sich eine 11,9m lange volle Poop und vor derselben ein 4,6m langes Quarterdeck; auf letzterem ist ein Pavillon, der gleichzeitig als Kartenhaus und Niedergang zu den Kajüten dient, und die hintere Ladeluke placirt. In der Poop befinden sich der Salon, die Kammern für Kapitän, Officiere, Passa

Selbstverlag des Vereines.

Adolf Staufs.

giere, Messe, Pantry, Bad usw., sowie Vorratsraum und Segelkammer. Ein zweiter Niedergang zu den Kajüten und der Eingang zu den Vorratsräumen befinden sich auf dem hinteren Poopdecke. Zum Schutze des Ankerspills (Clarke Chapmann's Patent Windlass) ist vorn am Schiff eine 8m lange Back eingebaut, unter welcher sich aufser dem Ankerspill die Räume für Oeltanks, Lampen, Farbe, W. C. für die Mannschaft und Decksvorräte befinden. Hinter dem Fockmaste befindet sich das Roof mit den grofsen geräumigen Mannschaftsräumen für 16 Mann, Kammer für den Koch, Zimmermannskammer und Werkstatt, einer Reservekammer und der Combüse. Das Schiff erhält auf der Back und der Poop je 1 Gangspill und 1 Hastie's Patent Schrauben-Steuerapparat, welcher auf dem Poopdeck aufgestellt wird. Ausgerüstet wird die »Möve« mit 4 Booten: einem Grossboot, einer Schaluppe, einer Gig und einer Jolle.

Commissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin 8.

Band XXIX.

Sonnabend, den 21. November 1885.

Angelegenheiten des Vereines.

No. 47.

Durch Beschluss der 26. Hauptversammlung ermächtigt, die Beiträge für das nächste Jahr bereits im November d. J. durch Postauftrag zu erheben, benachrichtige ich die verehrlichen Mitglieder davon, dass diese Erhebung in der letzten Woche dieses Monats stattfinden wird, und bitte diejenigen, welche die daraus erwachsenden Portokosten ersparen wollen, ihren Beitrag (Mark 15) bis zum 20. d. M. an Hrn. Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3 gefl. einzusenden.

[blocks in formation]

Th. Peters.

Schleswig-holsteinischer Bezirksverein.
Friedrich Gilli, Ingenieur, Berlin N.W., Dorotheenstr. 34.
Gräber, kaiserl. Marine-Schiff bauingenieur, Elbing.
Keinem Bezirksverein angehörend.

Rob. Banfield, Ingenieur, E. C. 32 Walbrook, London.
Gustav Pickhardt, mechan. Drahtwarenfabrik, Bonn a/Rh.
Fr. Sorkau, Civilingenieur, Hannover.

Otto Zippel, Ingenieur der A.-G. Germania, Tegel.
Gesammtzahl der ordentlichen Mitglieder: 5405.

Das Eisenbahn-Maschinenwesen auf der Weltausstellung in Antwerpen (1885). Von B. Salomon, Regierungs-Maschinenmeister in Aachen. (Hierzu Tafel XXXII und XXXIII.) (Fortsetzung von Seite 875.)

7. Schnell - Tenderlocomotive II. Ranges, gebaut und ausgestellt von der Société anonyme St. Léonard in Lüttich.

Gleichsam den Gegensatz zu der zuletzt besprochenen Locomotive bildet diese für die schmalspurige Bahn von Antwerpen (linkes Scheldeufer) nach Gent bestimmte Locomotive. Die bekannte vor etwa 40 Jahren gebaute Strecke hat eine Spurweite von 1150mm von Mitte bis Mitte Schiene (1100mm lichte Weite) und bedarf als Flachlandbahn nur leichter Locomotiven zur Beförderung ihrer wenig_belasteten Züge; die Bahn hat übrigens seit der directen Verbindung von Gent über Termonde mit den übrigen in Antwerpen einmündenden Hauptbahnen ihre Bedeutung fast ganz verloren und dient hauptsächlich dem Localpersonenverkehr. Schnellzüge werden mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 40km befördert.

Ihre

In Fig. 1 und 2 auf Tafel XXXIII (s. No. 45 d. Bl.) sind eine Längen- und eine Seitenansicht der Locomotive gegeben, welche einen Teil der Masse enthalten.

Die Locomotive hat eine vordere und eine hintere Laufachse und eine mittlere freie Triebachse, die von den beiden ersteren je 2,000m entfernt ist; die Treibräder haben 1500mm, die Laufräder 1000mm Dmr. Rahmen, Cylinder und das ganze Triebwerk liegen aufserhalb der Räder, die 6 Seitenfedern aufserhalb der Rahmen. Die Federn sind ohne jede Verbindung unter einander, ihre Länge beträgt 900mm, und sie bestehen bei der Vorder- und Mittelachse aus je 12 Lagen, bei der Hinterachse aus 10 Lagen von 100/10mm Querschnitt. Die Schienendrucke im dienstfähigen Zustande der Maschine und die Abmessungen der Achsen sind:

[subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

dieförmigen Achsbüchsen 2 teilig und mit vorderen Stellkeilen versehen. Durch Anziehen der letzteren werden demnach nicht nur die beiden Hälften der Achsbüchsen (deren eine mit einem Zapfen in die andere eingreift), sondern durch diese auch die seitlichen Teile der Lagerschalen einander genähert und die durch Verschleifs entstandenen Spielräume der Zapfen in den Lagern beseitigt. Von den Patentinhabern sind auch Lager dieser Construction ausgestellt, die beiderseitigen Keilanzug haben und es ermöglichen, den Mittelpunkt einer Achse an derselben Stelle zu erhalten, während bei einseitigem Keilanzuge naturgemäss eine Verschiebung der ganzen Achse eintritt und eine Längenänderung der Treibstangen nötig wird.

Die 22mm starken, 1376mm von einander entfernten Rahmen sind in leichter aber genügender Weise versteift, und zwar vorn und hinten durch 2 eiserne Bufferbohlen von 10mm Stärke, zwischen den Cylindern (unter der Rauchkammer) durch 2 senkrechte 552mm von einander entfernte Blechwände von 108mm Dicke und hinter der Laufachse in gleicher Weise durch ein Querblech von 10mm; die Kopfschwellen sind mit diesen Querverbindungen verstrebt, um die Wirkungen der Zug- und Stofsapparate aufnehmen zu können. Ausserdem liegt zwischen Vorder- und Treibachse ein Querträger, der zugleich Kesselträger ist.

Die Entfernung der wagerecht liegenden Dampfcylinder von einander beträgt 2020mm, diejenige der Schiebermitten 2130mm; die Schieberbewegung wird durch eine Heusingersche Steuerung, die Umsteuerung durch Hebel und Schraube bewirkt (s. Fig. 1 Taf. XXXIII).

Der Kessel, gebaut von Pétry-Chaudoir in Lüttich, ist für 9 Atm. Arbeitsdruck construirt. Seine kupferne Feuerbüchse besteht aus Blechen von 12mm bezw. 20mm in der Rohrwand, ist im Lichten 1050mm lang, oben 776mm, unten 746mm breit und hat eine flache Decke mit Stehbolzenverankerung. Die lichte Entfernung zwischen innerer und äusserer Feuerbüchse ist 50mm; die letztere ist in den Seitenwänden 10mm, in Vorder- und Hinterwand 12mm stark. Der Cylinderkessel hat 2,650m Länge und besteht aus 3 Schüssen von 950mm Dmr. und 9mm Wandstärke; die Rauchkammer ist als seine unmittelbare Verlängerung hergestellt und mit kräftigen Winkeleisen auf der vorderen Querverbindung der Rahmen befestigt; an dem Feuerbüchsende stützt der Kessel sich durch seitlich angenietete Gleitconsolen auf die Rahmen.

[graphic]
« ZurückWeiter »