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7. November 1885.

b' in die Abteilung b und durch das Ventil e nach C befördert wird.

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Kl. 60. No. 32330. GeschwindigkeitsRegulator. H. Lecouteux & Garnier, Paris. Das auf einen zweiteiligen entlasteten Kolbenschieber wirkende Steuerexcenter a ist in einer Nut der Nabe des Schwungrades i radial geführt und einerseits mit einem im Längsschnitt elliptischen schweren Gewicht o, andererseits mit der Kolbenstange eines Bremstopfes (Katarakts) g fest verbunden. Ueberwiegt die Centrifugalkraft von o die Anfangsspannung einer doppelten Blattfeder nn, so wird die Excentricität von a und damit der Füllungsgrad der Maschine je nach der Einstellung der Drosselung im Bremstopfe g mehr oder weniger schnell verkleinert.

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Kl. 81. No.32576. Ablaufrinne mit drehbarem Abstreicher für Transportbänder. L. W. Schröder, Aschersleben. Diese hauptsächlich für die Zuckerfabriken bestimmte Einrichtung soll Anwendung finden, wenn mittels Transportbandes beförderte Massen, Rübenschnitzel usw. abwechselnd verschiedenen zu beiden Seiten des Bandes aufgestellten Sammelgefäfsen zugeführt werden sollen. Es ist zu dem Zweck an beiden Seiten des Transportbandes je ein Schienengeleise angeordnet, auf welchem je eine Ablaufrinne mittels Rollen beweglich ist. Jede Ablaufrinne ist mit einem drehbaren Abstreicher versehen, welche nach Belieben entweder über das Transportband geschoben werden und dadurch in Wirksamkeit treten, oder in die Ablaufrinne zurückgeschlagen werden, wenn die an der anderen Seite des Bandes aufgestellten Gefässe gefüllt werden sollen.

Kl. 85. No. 32647. Filteranlage. Dr. Gerson, Hamburg. Die Fabrikabwässer werden in A mit Fällreagentien zusammengebracht, vermittels des Rührers n damit vermischt und durch b austretend in B einer aufsteigenden Filtration durch mit Chemikalien getränkten Torfmüll oder Sägespäne

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Unterseite von d befestigten Messer in Würfel zerschnitten, welche nach der Trocknung als Brennstoff verwertet werden sollen.

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Kl. 88. No. 32674. Ausflussschützen für TurbinenLaufräder. B. Bilfinger, Pforzheim. Statt durch Drosselung oder Abschluss von Leitradschaufeln erfolgt die Regelung des Aufschlagwassers durch Abschluss von Laufradschaufeln mittels Drehschützens D, dessen relative Stellung zum Laufrade L geändert werden kann. Um bei Henschel - Jonval - Turbinen den ganzen Umfang benutz- und regelbar zu machen, giefst die eine Hälfte der Schaufeln aufsen, die andere innen aus (in je einem Halbkreise, Fig. 1, oder zwei gegenüberliegenden Quadranten, Fig. 2, angeordnet), und D ist mit entsprechenden Kreisausschnitt- (bei FourneyronTurbinen Cylinderausschnitt-) Oeffnungen versehen. Die beiden D und L tragenden, oben auf Hängespurzapfen laufenden Hohlwellen sind durch (nicht sichtbare) Kurbeln und Lenkstangen mit der Mutter m einer Schraubenspindel E verbunden, welche ein Umlaufrad R trägt (das R gegenüber liegende Rad dient nur zur Ausgleichung). Wird

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mittels vier gekuppelter Kurbeln K ein doppelter

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Winkeleisenkranz w gehoben oder gesenkt, was von Hand oder durch Regulator oder Schwimmer geschehen kann, wird R mit E gedreht und D gegen L verstellt.

Litteratur.

Neuere Litteratur über die Gaskraftmaschinen. Im folgenden soll über zwei neuere Werke über die Gaskraftmaschinen berichtet werden, die zwar nichts wesentlich neues bezüglich unserer Kenntnisse der Wirkungsweise usw. jener Kraftmaschinen liefern, aber immerhin von derartigen Schriften älteren Datums sich nicht unwesentlich unterscheiden. Es sind dies

London, Sy-. 8 s. 6 d.

1. Gustave Richard. Les moteurs à gaz. Paris, Dunod. 1885. 479 Seiten und 70 Tafeln. 75 Frcs. 2. William Macgregor. Gas engines. mons & Co. 1885. 231 Seiten und 7 Tafeln. Wie im voraus bemerkt werden soll, muss auf eine eingehende sachliche Würdigung beider Schriften hier verzichtet werden; die Richard'sche Schrift ist von Prof. Schröter in

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München besprochen worden in einem Aufsatz »Ueber den gegenwärtigen Stand der theoretischen Behandlung der Gasmaschine<< (Journal für Gasbeleuchtung usw. 1885 S. 213), der allen interessirten Kreisen nur bestens empfohlen werden kann. Die beiden genannten Werke haben viel gemeinsames, unterscheiden sich aber auch bedeutend von einander, und zwar nicht nur bezüglich des Umfanges. »Nous avons pensé qu'il serait utile de présenter, en nous plaçant à un point de vue purement technique, un résumé de l'état actuel de cette question si importante et toute nouvelle des moteurs à gaz; tel est l'object de cet ouvrage«, sagt Richard im Vorwort und hält sich vom »rein technischen Standpunkte« aus für verpflichtet, dem geduldigen Leser alle in den Patentschriften niedergelegten Gedanken und Constructionen aufzutischen, freilich in einer zeichnerisch vollendeten Weise. Macgregor sagt: »It is very strange that an industrial machine, having so wide-spread application, should have no literature. That this is so is sufficient apology for the issue of this work, however great its sins of omission. That the work should be exhaustive has not been the aim: rather that it should be typical. In this view an historical machine has, in some instances, been described, instead of the engine, as mechanically more nearly perfect, for the reason that the principle is more clearly shown by the earlier design. Yet in every such instance reference will be found to have been made to the latest patents«. Macgregor belastet sein Werk also nicht mit Zeichnungen aller Patente, sondern führt diese nur an Ort und Stelle an, und zwar lässt die Vollständigkeit bezüglich dieses Punktes nichts zu wünschen übrig. Richard hat ein ungemein vollständiges Sammelwerk neuerer Constructionen geliefert, das gewiss durchaus nicht ohne Wert ist, dessen Verbreitung aber der naturgemäss hohe Preis im Wege steht. Macgregor ist sehr sparsam mit Zeichnungen, giebt aber doch alles wesentliche und hat Richard gegenüber eines voraus: kritische Sichtung des Materiales.

Richard beginnt mit den Hilfslehren der Wärmetheorie, die jedem Sachkenner geläufig sind und in jedem Lehrbuche der Thermodynamik nachgeschlagen werden können, und giebt im zweiten Capitel die »allgemeine Theorie der Gaskraftmaschinen<«<. In diesem Capitel werden besprochen: das Diagramm im allgemeinen, die Explosion eines Gas- und Luftgemenges, die Dissociationserscheinungen, der Einfluss der Cylinderwände (Witz), Einteilung der Gaskraftmaschinen und die Compression alles selbstverständlich unter ausführlicher Anführung der Arbeiten der verschiedenen Experimentatoren und Forscher. Richard teilt wie folgt ein:

1. Maschinen ohne Compression: Ansaugen bei atmosphärischem Druck, Explosion und Ausdehnung, Austritt.

2. Maschinen mit Compression und Explosion bei constantem Druck (Verbrennung).

3. Maschinen mit Compression und Explosion bei constantem Volumen.

Da unter diese 3 »Typen« sich nicht alle Maschinen unterbringen lassen (für die atmosphärischen Gaskraftmaschinen ist überhaupt kein Platz!), werden in einer vierten Klasse zusammengefasst: doppeltwirkende Maschinen, Compound-Maschinen, Dampf-, Gasmaschinen u. s. f.

Nach dem hiermit gegebenen Schema gelangen nun in den folgenden 4 Capiteln die verschiedenen Patente zur Darstellung.

Constructiv interessant sind die letzten Capitel, die gruppenweise die Verteilung, Zündung, Regulirung, sonstige Constructions details und schliesslich die verschiedenen Anwendungen der Gaskraftmaschinen behandeln. Anhangweise wird über die Ayrton - Perry'sche treffliche Studie berichtet.

Dass in diesem so breit angelegten Werke von der Geschichte der Gaskraftmaschinen nichts zu finden ist, darf man dem Verfasser zum Vorwurfe machen, insbesondere, da verwertbares Material vorliegt.

Macgregor schickt einleitend geschichtliche Mitteilungen vorauf, die dem Umfange seines Werkes völlig entsprechen.

Selbstverlag des Vereines.

deutscher Ingenieure.

Im ersten Capitel werden die directwirkenden Maschinen ohne Compression behandelt, zu denen auch die atmosphärischen Maschinen gerechnet werden, obgleich doch hier eine indirecte Wirkung vorliegt. Die zwei folgenden Capitel enthalten die Darstellung der Maschinen mit Compression, ohne und mit Compressionspumpe. Die Capitel 4 bis 9 enthalten theoretisches, und zwar physikalische Daten, Explosionsgeschwindigkeiten, Witz's Arbeiten, weitere theoretische Daten, Clerk's Anschauungen und die Ayrton-Perry'sche Studie des Diagrammes.

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Bezüglich der Wiedergabe der von amerikanischen, englischen, französischen und deutschen Forschern behufs Klärung der Anschauungen über die Wirkungsweise vorliegender Kraftmaschinen angestellten Versuche sind beide Werke nur zu loben. Das hier vorliegende Material ist zu reichhaltig, als dass wir des näheren auf dasselbe eingehen könnten; einen vortrefflichen Ueberblick gewährt die oben angezogene Arbeit Schröter's. Für weitergehende Ansprüche empfehlen wir die Macgregor'sche Schrift. Eine Aufzählung dieser Arbeiten, die in vorliegender Zeitschrift noch keine nähere Darstellung erfahren haben, dürfte aus diesem Grunde nicht unzweckmässig sein. Es sind zu nennen:

Brooks and Steward. Some experiments upon the Otto gas engine. Introduction by Thurston. Stevens Institute of Technology. 1883.

Dugald Clerk. The theory of the gas engine. NewYork, D. Van Nostrand. 1882. 50 cents.

Ayrton and Perry. The gas engine indicator diagramm. Philosophical Magazine 1884. p. 59.

Mallard et Lechatelier. Recherches sur la combustion des mélanges gazeux explosifs. Annales des mines. 1883. p. 274 bis 568.

A. Witz. Etudes sur les moteurs à gaz tonnant. Paris. Gauthier-Villars. 1884.

A. Slaby. Ueber Gasmotoren. leuchtung und Wasserversorgung. 1883.

Journal für Gasbe

In diesen Arbeiten wird der Arbeitsprocess der Gaskraftmaschine nach den verschiedensten Richtungen hin unter-. sucht. Clerk basirt seine Auseinandersetzungen auf die Voraussetzung der Dissociation in der Explosionsperiode. Ayrton und Perry geben eine neue Methode der Untersuchung der Indicatordiagramme von Gasmaschinen, die eine Ermittlung des Verlaufes der Wärmezufuhr und -abfuhr ermöglicht. Brooks und Steward haben u. a. unter Benutzung schwacher Indicatorfedern die Ansaug-, Compressionsund Austrittsperiode näher studirt. Mallard und Lechatelier haben die Erscheinungen bei Explosion brennbarer Gemische (Dissociation) gründlichst in Untersuchung gezogen. Witz weist durch vortreffliche, mit aller Gründlichkeit durchgeführte Experimente den kräftigen Einfluss der Cylinderwandungen nach (ein Punkt, der in der Frage der Dampfwirkung in den Dampfmaschinen das Object langer Auseinandersetzungen gewesen ist). Slaby berichtet über eine von ihm durchgeführte calorimetrische Untersuchung eines Otto'schen Motors.

Das in diesen Abhandlungen niedergelegte Material ist, wie erwähnt, äusserst reichhaltig und bietet teils bereits sehr wertvolle Aufschlüsse, teils finden sich mehr als ausreichende Andeutungen zu richtiger Inangriffnahme weiterer Untersuchungen. Die »Theorie der Dampfmaschine hat lange im Argen gelegen, und erst vor 30 Jahren nahm Hirn Untersuchungen in Angriff, die den Zusammenbruch der früheren Anschauungen herbeiführten. Die viel jüngere Gaskraftmaschine hat sich bereits gründlichster Bearbeitung der Frage nach der Wirkung des motorischen Mittels zu erfreuen, obgleich wenigstens so lange sie Kleinkraftmaschine bleibt

hier die Frage keine so brennende ist, wie bei Compoundmaschinen von hunderten von Pferdekräften. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Gaskraftmaschine, »this kind of engine, whose history is merely beginning«, wie AyrtonPerry meinen, der Dampfmaschine ihren lange innen gehabten Platz für grofse Kraftleistungen streitig machen kann und wird. J. O. Knoke.

Commissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

A. W. Schade's Buchdruckerei (L. 8 chade) in Berlin 8.

Band XXIX.

Sonnabend, den 14. November 1885.

Angelegenheiten des Vereines.

No. 46.

Durch Beschluss der 26. Hauptversammlung ermächtigt, die Beiträge für das nächste Jahr bereits im November d. J. durch Postauftrag zu erheben, benachrichtige ich die verehrlichen Mitglieder davon, dass diese Erhebung in der letzten Woche dieses Monats stattfinden wird, und bitte diejenigen, welche die daraus erwachsenden Portokosten ersparen wollen, ihren Beitrag (Mark 15) bis zum 20. d. M. an Hrn. Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3 gefl. einzusenden. Th. Peters.

Zum Mitglieder-Verzeichnisse.

Aenderungen.

Berliner Bezirksverein.

W. A. Bader, Ingenieur der Deutschen Werkzeugmaschinenfabrik, Chemnitz.

Breslauer Bezirksverein.

Fr. Cristoph, Ingenieur, Niesky.

Carl Jaeschke, Maschinenfabrikant, Neifse-Neuland.

H. Körner, Oberingenieur der Wilhelmshütte, Waldenburg O/Schl. Hamburger Bezirksverein.

Hugo Blascke, Ingenieur der städt. Baudeputation, Hamburg, St. G., Alexanderstr. 18.

Oberschlesischer Bezirksverein.

K. Horn, i/F. Camin & Neumann, Frankfurt a/0.

Bezirksverein an der niederen Ruhr.

Emil Wolff, Eisengiefserei, Essen a/Ruhr.

Westfälischer Bezirksverein.

J. H. Scherkamp, Kaufmann, Bochum.

Keinem Bezirksverein angehörend.

Herm. Blefsinger, Reg.-Maschinenbauf. im maschinentechnischen Bureau der königl. Eisenbahndirection, Erfurt.

Joh. Böttger, Ingenieur der Saxonia, Radeberg.

Wilh. Goeroldt, Ingenieur, Neunkirchen, R.-B. Trier, Hôtel Mester. St. Hannig, Ingenieur bei H. Paucksch, Landsberg a/W.

Hugo Martini, Ingenieur d. Berliner Maschinenbau-A.-G., Berlin N., Chausseestr. 17/18.

H. Peilert, Ingenieur 'bei Klein, Schanzlin & Becker, Frankenthal. Rohr, Reg.-Maschinenmeister, Strafsburg i/E.

A. v. Rosenberg-Gruszcynski, Ingenieur bei H. Gruson, Buckau

Magdeburg.

Hans Swěnceny, Ingenieur bei E. Skoda, Pilsen.

Verstorben.

C. W. Julius Blancke, Fabrikbesitzer, Merseburg.
A. Eisenmann, Kesselfabrikant, Cannstatt.
Bernh. Hohmann, Ingenieur, Köln.

Gesammtzahl der ordentlichen Mitglieder: 5405.

Die Weltausstellung in Antwerpen (1885).

Von Herm. Fischer, Professor an der technischen Hochschule in Hannover.
(Schluss von S. 833.)

Zerkleinerungsmaschinen.

Die Erörterung der hierher gehörenden Ausstellungsstücke kann ich besonders knapp halten, da ich bald eine grössere Studie über neuere Zerkleinerungsmaschinen in dieser Zeitschrift veröffentlichen werde.

Die gröfste Beachtung verdienen die Walzenmühlen für Getreidemüllerei.

Ueber 60 oder, wenn man die von Gebr. Seck in Bockenheim und Oberursel bei Frankfurt a/M. für die Compagnie Française in Merxem vor Antwerpen neu eingerichtete Mühle als Ausstellungsstück betrachtet, rund 100 ausgestellte Walzenstühle geben ein Bild von dem gewaltigen Aufschwunge der Walzenmüllerei. Man hört von verschiedenen Seiten: » die Mühlsteine haben ihre praktische Bedeutung verloren«, und findet in Antwerpen thatsächlich neben der erwähnten grossen Zahl der Walzenmühlen nur zwei Steinmahlgänge, und zwar nur sog. Unterläufer.

Am meisten Aufsehen erregt die gemeinschaftliche Ausstellung von G. Luther in Braunschweig und Ganz & Co. in Ofen. Sie umfasst eine vollständige, zeitweise im Betriebe befindliche Weizenmühle, welche (laut Angabe) täglich 500 Sack Mehl herzustellen imstande ist. Diesem Zwecke dienen 11 Walzenstühle (5 derselben mit je 4, 6 derselben mit je 3 Walzen) und ein unterläufiger Mahlgang sowie die erforderlichen Griesputzmaschinen, Sichtereien und Becherwerke. Die Walzenstüble sind bis auf einen in der bekannten Bauart von Ganz & Co. ausgeführt; einer der Dreiwalzenstühle ist abweichend eingerichtet. Die 3 Walzen desselben werden nämlich nicht durch geschlossene rollende Ringe, sondern durch federbelastete Hebel angedrückt. Sobald man den Hebeldruck aufhebt, wird auch die Speisung unterbrochen.

Neben der Luther'schen Mühle befindet sich eine kleinere von L. Thimus & Co. in Löwen. In dieser wird das Getreide vorgequetscht, dann auf drei Scheibenmühlen, über welche ich Auskunft nicht erhalten konnte, geschroten und endlich auf drei Millot'schen Walzenstühlen ausgemahlen. Anscheinend sind die Scheibenmühlen auch nach Millotscher 1) Bauart ausgeführt.

Die schon erwähnte, von Gebr. Seck eingerichtete Mühle

1) Dingl. polyt. Journ. 1881 Bd. 242 S. 264 m. Abb.

ist mit 36 Walzenstuhlungen Seck'scher Bauart versehen; Mühlsteine sind in dieser Mühle nicht vorhanden. Sie vermahlt in 24 Stunden 110 bis 116t Weizen unter Aufwand von etwa 230 ind. Pfkr. und erzielt vortreffliche. Ausbeute.

Aufser diesen besonders hervorzuhebenden Ausstellungen sind noch zu erwähnen aus der deutschen Abteilung: die Walzenstuhlungen von Escher, Wysf & Co. in Ravensburg, von der Maschinenfabrik Geislingen, von M. Martin in Bitterfeld und von Gebr. Seck, aus der österreichischen Abteilung_diejenigen von Nemelka in Siemering bei Wien und von Hörde & Co. in Wien, aus der französischen Abteilung diejenigen von Gebr. Beyer in Paris und aus der belgischen Abteilung diejenigen von Emile Coppée in Haine St. Pierre (Seck-Dresden), von A. C. Delnest in Mons, von Delvaux & Hessal in Huy, von Goubet in Löwen, von van Hecke in Gent und von Ed. Mennig in Brüssel.

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A. C. Delnest zeigt u. a. einen Walzenstuhl mit geschränkten Walzenachsen, so dass die Walzen nach Hyperboloiden gestaltet sein müssen. Diese Anordnung ist alt1) und, wie leicht zu übersehen, unzweckmässig. Ferner findet man bei Delnest 6 Walzenpaare in einer Linie aufgestellt und ähnlich gekuppelt wie die Walzen der Eisenwerke. Dieser Anordnung mangelt die wünschenswerte Unabhängigkeit der einzelnen Walzenpaare; sie erfordert auch, nach dem vorliegenden Ausstellungsstücke, sehr viel Raum.

Die sog. Excelsiormühle (von Schmeja, welche u. a. von H. Gruson in Buckau ausgeführt wird), zeigt G. van Hecke in Gent im Betrieb.

Die einzige vorhandene Nassmühle ist von Dassonville de St. Hubert in Namur ausgestellt. Die Spindel des kreisenden Obersteines steckt einseitig in einer sich langsam drehenden Scheibe, so dass die Mahlfläche des Obersteines gegenüber derjenigen des Untersteines stetig andere Lagen annimmt.

Die wenigen vorhandenen Kollermühlen sind in gewöhnlicher Weise ausgeführt. Dasselbe gilt von den Schleudermühlen. Lebrun & Co. in Nimy-Lez-Mans zeigen zwei Stiftenmaschinen, Paul Orban in Lüttich zwei Vapart'sche Schleudermühlen. Abweichend von dem gewöhnlichen ist eine

1) Dingl. polyt. Journ. 1864 Bd. 174 S. 8 m. Abb. nach Génie industriel Juli 1864 S. 1 m. Abb.

Koksmühle nach Leroy-Chevalet, welche F. Chevalet in Troyes (Aube) ausgestellt hat. Ein um eine senkrechte Welle kreisendes Kreuz ist mit nach unten gerichteten Flügeln versehen. Ihm gegenüber befindet sich eine feste Scheibe mit nach oben gerichteten Flügeln. Die beweglichen Flügel schleudern den Koks gegen die festen Flügel; die entstehenden Trümmer fallen durch zahlreiche Oeffnungen der festen Bodenscheibe.

Eine von Denaeyer & Co. in Willebroek und Lille ausgestellte Holzschleifmühle mit liegendem Stein ist in gebräuchlicher Weise ausgeführt.

Von Bedeutung scheint dagegen der KorschilgenHardt'sche Holländer1) zu sein, welchen G. A. Hardt in Köln ausgestellt hat. Dem gebräuchlichen Holländer wird mit Recht vorgeworfen, dass die von ihm erwartete Arbeit zwischen wenigen >>Messern«, richtiger Schlagschienen, hervorgebracht werden muss, so dass zugunsten einer grofsen Leistung die Schienen stark auf einander gedrückt und hierdurch die Fasern des Stoffes geschädigt werden. Würde man eine grössere Zahl Schlagschienen einander gegenüber legen, so würde dieselbe Leistungsmenge bei Anwendung geringeren Druckes zwischen den Schienen, also unter gröfserer Schonung der Fasern, erreicht werden. Ferner ist folgender Umstand zu

deutscher Ingenieure.

Ungunsten der gewöhnlichen Holländer geltend zu machen. Der Holländerinhalt besteht zum gröfsten Teil aus Wasser; der Stoff nimmt nur einen kleinen Teil desselben ein. Bei der Umdrehung der Holländerwalze sind die tiefen und weiten Räume zwischen den Schienen mit dem Stoffgemische gefüllt, und wird dem Inhalte derselben eine entsprechende lebendige Kraft auf Kosten der Betriebskraft gegeben, welche hinterdrein nutzlos vernichtet wird. Die Menge des Stoffgemisches, welche die nützliche Wirkung der Schienen erfährt, mehr noch die Menge der in diesem Gemisch enthaltenen Fasern, verschwindet gegenüber der Menge der zeitweise in rasche Bewegung versetzten Masse, woraus hervorgeht, dass die für letzteres erforderliche Arbeit gegenüber der nützlich verwendeten eine nicht geringe Rolle spielt. Ein Holländer, bei welchem die zwischen den Schienen befindlichen Räume verhältnismässig klein sind, wird daher, unter sonst gleichen Verhältnissen, einen geringeren Arbeitsaufwand beanspruchen als ein gewöhnlicher.

Das sind die wesentlichsten Gesichtspunkte, welche zum Entwurfe des durch Fig. 23 dargestellten KorschilgenHardt'schen Holländers Veranlassung gegeben haben. Man erkennt aus der Figur sofort das ausgedehnte, mit vielen Schlagschienen versehene Grundwerk (statt dessen in beson

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deren Fällen ein entsprechend gestalteter Stein benutzt werden soll) und ebenso den geringeren Querschnitt der zwischen den Schlagschienen der Walze frei bleibenden Hohlräume. Die Welle der Holländerwalze wird, wie aus der Figur ersichtlich, winkelrecht zur. Sehne desjenigen Bogens gehoben, welchen das Grundwerk einnimmt; das Heben erfolgt durch zwei Schrauben, deren Muttern von gemeinschaftlicher Welle aus gedreht werden.

Da ich mich mit den leitenden Gedanken der vorliegenden Holländerbauart weiter oben völlig einverstanden erklärte,

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muss ich an dieser Stelle auch auf ein Bedenken gegen dieselbe aufmerksam machen. Es sollen die Schlagschienen sehr nahe über den Grundwerksschienen hinweg sich bewegen, eine Berührung beider jedoch nicht stattfinden. Daraus geht hervor, dass die gegenseitige Lage der Schienen aufserordentlich genau sein muss. Bei der geringen Zahl der Schienen im gewöhnlichen Holländer ist die erforderliche Genauigkeit zweifellos weit leichter zu erreichen als bei dem KorschilgenHardt'schen Holländer; es ist sogar zu befürchten, dass es in vielen Fällen der gewöhnlichen Wartung nicht gelingt, den grössten Teil der zahlreichen Grundwerksmesser letzteren Holländers wirksam zu machen.

Von schneidend wirkenden Zerkleinerungsmaschinen erwähne ich die Rassmuss'sche Schnitzelmaschine, welche Emil & Jules Halot & Co. in Brüssel zeigen, sowie die Wickert'sche Cichorienschneidmaschine 2).

1) D. R.-P. No. 18875. 2) D. R.-P. No. 27653.

M.

Daelstaer in Brüssel zeigt verschiedene Fleischhackmaschinen, unter denen die folgenden beiden Arten von dem gebräuchlichen abweichen. Die eine derselben ahmt die Handarbeit mit sogenannten Stofseisen nach. Gegen die wagrechte Ebene eines langsam kreisenden Hackklotzes werden mittels Krummpfzapfens und Lenkstange gerade Messer geführt.1) Bei der zweiten Art wird das zu zerhackende Fleisch in eine langsam kreisende Schale gebracht und von den mit ihrer wagrechten Welle sich drehenden Messern zerlegt; die Messer ziehen sich nach oben durch enge Schlitze einer festen Platte zurück, so dass die anhängenden Fleischteile abgestreift werden.2)

Endlich sind noch zwei Tabakschneidemaschinen zu erwähnen. Wilh. Quester in Köln führt den Tabak - in der bei Häckselmaschinen gebräuchlichen Art mittels Walzen über ein festes Scherenblatt; das bewegliche Scherenblatt gleitet in geraden Gleisen. Burniaux & Pirot in Romedenne-Surice (Provinz Namur) lassen das an einem Hebel befestigte Messer gegen eine langsam kreisende liegende Holztrommel wirken.3) Beide Tabakschneidemaschinen machen keinen günstigen Eindruck.

Gestaltung der Thonwaren und Kohlenziegel. Auf diesem Gebiete kommen nur wenige Aussteller in Frage; insbesondere ist nur eine Kohlenziegelpresse, nämlich diejenig e

1) Seyferth, Prakt. Masch.-Constr. 1883 S. 465, m. Abb.

2) Verwandt mit Darenne, Dingl. polyt. Journ. 1870 Bd. 196 S. 299, m. Abb.

3) Aehnlich dem Lumpenschneider Bracker's: D.R.-P. No.20754.

XXIX. No.

November

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Die Strangpressen sind mit zwei neben einanderliegenden Pressschrauben versehen 2), wodurch teils das Einziehen des Thones befördert, teils der Druck in dem länglichen Mundstücke gleichmässiger gemacht werden soll. Eine dieser Strangpressen ist für die Verfertigung der Bieberschwänze eingerichtet. Zu dem Zwecke befinden sich vor dem Mundstücke zwei mit Filz überzogene Walzen, welche den glatten Strang zwischen sich führen, aber auch für das Abschneiden und das Bilden der Nasen sorgen. An der oberen dieser Walzen ist zunächst ein Draht ausgespannt, welcher um die Dicke des Bieberschwanzes von der Walzenoberfläche absteht; derselbe durchschneidet bei jeder Umdrehung der oberen Walze den Thonstrang. Die abgeschnittenen Stücke werden über die Rollen eines vorgesetzten Tisches geschoben und hier nachgeschnitten, weil das vorerwähnte Trennen keine glatte, zur Längsrichtung des Ziegels winkelrechte Endfläche zu erzeugen vermag. Die erwähnte obere Walze ist aufserdem mit einer Vertiefung versehen, welche mit einer Erhöhung der unteren Walze im Einklang steht, so dass beide eine Nase an dem Bieberschwanz ausbilden.3)

Die senkrechte Thonröhrenpresse erinnert an diejenigen der Gebr. Sachsenberg in Rosslau1), ist jedoch besser durchgebildet als diese ältere Maschine. Insbesondere ist zwischen den Einwurftrichter und die Druckschraube ein senkrechtes Walzenpaar, welches seinen Antrieb von der Schraubenwelle erfährt, eingeschaltet.

Boulet, Lacroix & Co. in Paris haben ebenfalls eine liegende Strangpresse mit zwei Pressschrauben ausgestellt; daneben einen gewöhnlichen Thonschneider und eine HandFalzziegelpresse mit Druckschraube und kippbarer Unterform. 5)

Beachtenswert sind die Gegenschrauben - Strangpressen von Desgoffe & de Georges, welche Julien Cornez in Péruwelz (Hainau) ausgestellt hat. Bei der gewöhnlichen Schraubenstrangpresse gleitet der Thon an der Wandung des Stiefels nicht allein in der Richtung, in welcher eine Verschiebung desselben beabsichtigt wird, sondern auch in der Drehrichtung der Schraube. Es kann dieses letztere Gleiten unter Umständen so bedeutend werden, dass ein Verschieben in der Achsenrichtung der Schraube überhaupt unterbleibt; jedenfalls bedeutet es einen Verlust an der Leistung der betr. Maschine. Desgoffe & de Georges versehen nun die Innenwand des die Pressschraube einschliefsenden festen Stiefels auch mit Gewindegängen, wählen aber deren Steigung derjenigen der Pressschraube entgegengesetzt, so dass jenes Gleiten an der Innenwand des Stiefels den Thon in derselben Richtung fortbewegt, in welcher die kreisende Schraube ihn zu fördern bestimmt ist. Bei passend gewählten Verhältnissen lässt sich die von den beiden Gewindegängen beeinflusste bildsame Masse mit grofser Kraft fortdrücken, so dass nicht allein steifer Thon, sondern auch andere Stoffe, z. B. Nudelteig, mittels dieser Presse zu prismatischen Strängen gestaltet werden können. Die ausgestellten Maschinen arbeiten gut.

J. Baily-Ligot in Chatelet zeigt eine recht schlecht gearbeitete Drainröhrenpresse und eine eigenartige Dachziegelpresse. Auf einen Tisch mit Vertiefungen für die Nasen wird ein flacher Rahmen gelegt und dann der eingeworfene Thon mittels einer Walze, welche auf den Rändern des Rahmens rollt, ausgebreitet. Die Maschine ist einfach, aber wenig leistungsfähig.

Deutschland, England und Amerika haben keine Thonbearbeitungsmaschinen ausgestellt.

1) Dingl. polyt. Journ. 1883 Bd. 249 S. 159 m. Abb.

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>> 1884 » 254 S. 244 » »

Portef. écon. des mach. 1884, S. 105 m. s. g. Abb.

2) Revue industrielle, 1883 S. 33 m. g. Abb. Prakt. Masch.Constr. 1884 Taf. 36.

3) Dingl. polyt. Journal 1879 Bd. 232 S. 14.

4) Dingl. polyt. Journal 1874 Bd. 211 S. 9 m. Abb.

Deutsche Töpfer- und Ziegler-Zeitung 1879 S. 351 m. Abb.

5) Dingl. polyt. Journ. 1879 Bd. 232 S. 15.

Heizung und Lüftung.

Die Antwerpener Ausstellung enthält eine besondere Halle für Gegenstände der Heizung und Lüftung. Aufser den in dieser gesammelten findet man aber hierhergehörige auf die ganze Fläche der Ausstellung verteilt, so dass das Aufsuchen derselben viel Mühe macht. Die gewonnene Ausbeute ist gering. Man findet die bekannten mit Leuchtgas gespeisten Kamine in einiger Zahl; auch andere, reich geschmückte Kamine für Kohlen- und Holzfeuerung, mit oder ohne Einrichtung zum Erwärmen der frischen Luft sind gut vertreten. Es hat jedoch keiner derselben mir Veranlassung zu einem Vermerk gegeben. Auch auf dem Gebiete der Zimmeröfen ist hübsches geliefert; ich erwähne in dieser Beziehung die deutschen Aussteller: Julius Meyer & Co. in Norden, den Hessen-Nassauischen Hüttenverein, welche eiserne, sowie Duvigneau in Magdeburg, welcher Kachelöfen zeigte. Den deutschen eisernen Oefen ähnlich sind solche in der holländischen Abteilung; die sogenannten amerikanischen Oefen sind nur in der canadischen Abteilung vertreten, während irische oder irländische Oefen 1) (von Musgrave & Co. in Belfast) in reicher Auswahl von Dutry-Gals on in Gent gesandt sind.

Es fehlt natürlich auch nicht an Künsteleien, d. h. Lüftungsöfen oder Gesundheitsöfen; für diese ist jedoch der Raum dieser Zeitschrift zu kostbar.

Unter den Feuerluftheizungsöfen zeichnet sich da die zweckmässigen deutschen Oefen fehlen derjenige Jules Grouvelle's in Paris aus. Von der Feuerstelle ab steigt

der Rauch zunächst senkrecht nach oben und sinkt alsdann in mehreren zickzackförmig angeordneten Röhren allmählich nach unten. Dem Ofen ist nur vorzuwerfen, dass wegen der niedrigen Feuerstelle die Deckplatte derselben zweifellos bis zur Glühhitze erwärmt wird.

Die sonst vorhandenen Feuerluftheizungsöfen sind einer Erwähnung nicht wert, indem an denselben nur die gemachten Fehler auffallen.

Für Gewächshausheizungen findet man ausschliefslich Abarten des englischen Sattel- oder Kofferkessels empfohlen 2); sie sind in der Ausstellung gut vertreten. Daneben findet man nur einen Wassererwärmer für höheren Druck, nämlich denjenigen von Renton Gibbs in Liverpool. Die Fig. 24 und 25 stellen denselben in zwei Schnitten dar. Schmiedeiserne Röhren, deren Enden so mit einander verbunden sind, Fig. 24.

Fig. 25.

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dass zwei zickzackförmige Leitungen entstehen, die unten das kältere Rücklaufwasser aufnehmen, während oben das erwärmte Wasser abströmt, sind korbartig zusammengelegt. Die untenliegenden Röhren (Fig. 25) dienen mit ihren vorderen Teilen als Rost; die hier entwickelten Feuergase überschreiten eine Feuerbrücke (Fig. 24) und sinken sodann, die hinteren Enden der Röhren bespülend, in eine Rauchkammer, von welcher aus sie in den Schornstein entweichen.

Schmiedeiserne Röhren, teils zu Heizschlangen gebogen, and gusseiserne gerippte Röhren sind mehrfach ausgestellt; ich erwähne von denselben besonders die von Jules Grouvelle gezeigten schmiedeisernen Röhren mit hohen Querrippen. Cortella in Brüssel hat eine Heizkammer für Dampf

1) Dingl. polyt. Journ. 1877 Bd. 226 S. 122 m. Abb.

2) Dingl. polyt. Journ. 1876 Bd. 222 S. 6 m. Abb. Zeitschr. d. V. d. 1. 1883 S. 532 m. Abb.

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