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Im Anschluss an diesen Vortrag erläutert der Redner unter Vorlage von Zeichnungen in eingehender Weise die neue Anlage in Olching, welche die München- Dachauer Papierfabrik von unserem Vereinsmitgliede Hrn. Fabrikant Landes hat herstellen lassen, und welche zu einem Ausfluge in Aussicht genommen ist.

In der folgenden Verhandlung wird namentlich der Wert und das Verhältnis zwischen Holzschliff und Holzzellulose sowie die Anwendung dieser Fasern besprochen.

Versammlung am 20. Februar 1885. Vorsitzender: Hr. Hoyer. Schriftführer: Hr. Siegert. Anwesend 22 Mitglieder und 2 Gäste.

Der Professor der technischen Hochschule Hr. F. Loewe hält als Gast einen Vortrag über die zulässigen Spannungen in den Construction steilen. Der Vortragende bespricht in erster Linie die verschiedenen Umstände, welche bei der Wahl zulässiger Spannungen in Betracht kommen, und teilt dieselben in zwei Gruppen, je nachdem sie die Anstrengung der Constructionen unmittelbar beeinflussen oder aber in ihren Wirkungen einer Verschlechterung der ursprünglichen Materialbeschaffenheit gleichkommen. An den gegenwärtig üblichen Gleichungen zur Mafsberechnung der Brückenconstructionen wird sodann erläutert, inwieweit diese Umstände zur Zeit eine Einzelberücksichtigung finden oder nur schätzungsweise bei der Wahl der Sicherheitscoëfficienten in Rechnung gebracht werden. Besonders eingehend wird dabei die Art und Weise besprochen, wie die Wöhler'schen Versuchsergebnisse zur Einzelberücksichtigung von Spannungswechsel Verwendung gefunden haben. Die Besprechung der verschiedenen hiergegen erhobenen Bedenken führt schliesslich zu dem Nachweise, dass nur Gleichungen nach Art der von Gerber in München aufgestellten empfehlenswert seien, und werden zur Erläuterung die Gerber'schen Gleichungen in allgemeiner Auffassung vorgeführt.

Versammlung am 6. März 1885. Vorsitzender: Hr. Hoyer. Schriftführer: Hr. Siegert. Anwesend 20 Mitglieder und 3 Gäste.

Hr. Helmholtz giebt in längerem Vortrag eine Darstellung über centrale Weichen- und Signalstellung mit Gegenüberstellung der verschiedenen Systeme, an welche sich eine Verhandlung anschliefst, die mit dem Beschluss endet, einen Ausflug nach dem Münchener Ostbahnhof zur Besichtigung der dort bestehenden Centralanlage zu unternehmen.

Versammlung am 20. März 1885. Vorsitzender: Hr. Hoyer. Schriftführer: Hr. Siegert. Anwesend 9 Mitglieder.

In dieser Versammlung gelangen mehrere Vorlagen des Hauptvereines zur Erledigung bezw. zur Ueberweisung an Commissionen.

Versammlung am 17. April 1885. Vorsitzender: Hr. Wolff. Schriftführer: Hr. Siegert. Anwesend 14 Mitglieder.

Hr. Ortlieb hält einen Vortrag über Vorrichtungen und Maschinen zum Bergwerksbetrieb unter Vorlage einer grofsen Zahl von Constructionszeichnungen und Photographien, welche die neuesten Apparate und Maschinen zum Bergwerksbetrieb vor Augen führen. Der Redner behandelt der Reihe nach: 1) die Hunde, Kippwagen, Sturzmaschinen, Kreiselwipper; 2) die Fördergerippe und deren Fangvorrichtungen; 3) die Aufsetzvorrichtungen, insbesondere die hydraulischen Caps; 4) die Bremsen; 5) die Fördermaschinen; 6) die Wasserhaltungsmaschinen; 7) die Luftcompressoren und Gesteinsbohrmaschinen.

Nach Schluss des Vortrages wird eine Besichtigung des königl. Hoftheaters beschlossen.

Vollversammlung der Gruppen München und Augsburg in München am 14. Mai 1885. Vorsitzender: Hr. Hoyer. Schriftführer: Hr. Ultsch. Anwesend 28 Mitglieder und 2 Gäste.

In dieser Versammlung werden Anträge und Vereinsangelegenheiten zur Erledigung gebracht, so weit zur letzteren die vereinigte Beratung beider Gruppen statutenmäfsig notwendig ist, und damit die Reihe der Winterversammlungen geschlossen.

Eingegangen 15. Juli 1885.

Sächsischer Bezirksverein. Versammlung vom 9. Mai 1885. Vorsitzender: Hr. Ad. Frederking. Schriftführer: Hr. Fr. Kuntze. Anwesend 25 Mitglieder und 6 Gäste.

Hr. M. Lindner hält einen durch Experimente erläuterten Vortrag:

Ueber die Verwendung elektrischer Ströme zur Controle von auf Schienen laufenden Wagen, von Temperaturen und periodisch wiederkehrenden Arbeiten.

>>Bei den bisherigen Transportvorrichtungen für Kohlen, Erze, Erdmassen usw. aus Bergwerken oder Tunnels nach den Verladeplätzen war es immer mit Schwierigkeiten verknüpft, die Anzahl der geförderten Wagen genau zu über

deutscher Ingenieure.

wachen und jedwedem Irrtum oder Fälschung seitens der Bedienungsmannschaft vorzubeugen. Dieser Zweck wird mit der (im Modell in 1/5 natürl. Gröfse dargestellten) Vorrichtung in fast vollkommener Weise erreicht, und zwar wird mit derselben und mit Hilfe eines elektrischen Zählwerkes jeder richtig belastete Wagen, welcher die Vorrichtung in der vorgeschriebenen Richtung passirt, auf einem im Bureau oder Contor aufgehängten Zählwerke genau und zuverlässig vermerkt; jeder minder wichtige Wagen wird dagegen nicht vermerkt, sondern zeigt sich durch ein Glockensignal an; und sollte ein Wagen rückwärts geschoben werden, um dadurch ein nochmaliges Vermerken hervorzubringen, so wirkt das Zählwerk nicht ein elektrisches Läutewerk verkündet aber die vorgenommene Fälschung, und zwar vermerkt jetzt die Vorrichtung so lange nicht, bis wieder ein richtig belasteter Wagen vom Anfangspunkte der Geleisanlage die Vorrichtung passirt.

Die Vorrichtung besteht in ihrem ersten Teile aus einer Decimal- oder Centesimalwage, welche so justirt ist, dass sie nur beim vorgeschriebenen Höchstgewichte niedergedrückt wird, und stellt dabei der emporgehobene Gewichtshebel gleichzeitig einen elektrischen Contact her, welcher das Zählwerk mit Hilfe einer kleinen galvanischen Batterie in Thätigkeit setzt. Der Wagen passirt nach Verlassen der Wagenbrücke ein zweites, um eine Mittelachse gelagertes Geleisstück, die sogenannte Controlplatte, und drückt dieselbe beim Anfahren an der zunächst gelegenen Seite um etwa 2cm herab, während sie beim Verlassen des Wagens nach der entgegengesetzten Seite heruntergedrückt werden muss. Durch diese schwingende Bewegung der Controlplatte wird vermittels zweier darunterliegender Hebel ein zweiter Contact bethätigt, und zwar so, dass durch die Stellung des Contactes nach dem Abfahren des Wagens der obenerwähnte erste Contact verlängert wird, damit das Zählwerk auch dann noch genügend beeinflusst werden kann, wenn der oder die Wagen schnell über die Control vorrichtung laufen würden. Wird dagegen durch einen zu leichten Wagen die eigentliche Wage nicht niedergedrückt, dagegen die Controlplatte beim Anfahren des Wagens niedergedrückt, so ist der Weg des Stromes nach einem dritten Contacte geöffnet, wodurch das Läutewerk ertönt. In gleicher Weise wirken die Contacte, sobald ein Wagen die Wage rückwärts passirt; das Spiel derselben ist gegenseitig verschoben, und kann wohl das Läutewerk, nicht aber das Zählwerk einen Stromimpuls erhalten.

Einen weiteren Vorteil gewährt die Vorrichtung dadurch, dass das Vermerken ohne jeden Zeitverlust stattfindet; die Wagen können mit ziemlicher Geschwindigkeit und zwar dicht hinter einander die Wage passiren, und werden doch richtig und sicher aufgezeichnet. Zur Ueberwachung der für Kesselfeuerungen bestimmten Kohlenmengen dürfte sich das Gerät, infolge seiner vollkommen selbstthätigen Wirksamkeit, besonders eignen.

Für die Technik sind ferner bequeme und zuverlässige Temperaturcontrol vorrichtungen von Wichtigkeit. Die bisherige Construction elektrischer Thermometer hatte den Nachteil, dass die contactgebenden Platindrähte von oben in die Röhre eingeschoben werden mussten, wobei die Thermometer aber nie luftdicht abgeschlossen waren und eine Oxydation der Quecksilberoberfläche durch den Trennungsfunken sehr bald eintrat. Diesem Uebelstande ist durch die patentirten Eichhorn'schen elektrischen Thermometer vollkommen abgeholfen, da bei diesen seitwärts, ohne jede Querschnittsverengung, die contactgebenden Drähte an beliebiger Stelle eingeschmolzen werden können. Fig. 1 zeigt ein solches Thermometer mit einem Contacte, Fig. 2 und 3 solche mit mehreren Contacten, und ist die Zuverlässigkeit derselben seit Jahren in der Praxis erprobt. In vielen Brauereien oder Malzfabriken werden solche Thermometer nach Fig. 2 mit Vorteil verwendet; das Thermometer hängt in diesem Falle auf einer der Horden in der Darre, und führt von hier ab ein mehrdrähtiges, gut isolirtes Kabel nach der Stelle (Heizraum, Contor usw.), von wo aus controlirt werden soll. An dieser Stelle ist ein mehrteiliger Umschalter (Fig. 4) und ein elektrisches Läutewerk aufgestellt. Der Strom einiger galvanischer Elemente wird durch einen Draht im Kabel nach der Kugel des Thermometers geleitet, durchfliefst die Quecksilbersäule und lässt das Läutewerk ertönen, sobald der erste ein

26. September 1885.

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das Läutewerk abgestellt, anderenteils für eine später eintretende Meldung vorbereitet wird. In gleicher Weise kann man mit diesen Apparaten die Temperatur in den Heizkanälen

Fig. 4.

einer Centralheizungsanlage überwachen. Um aber ein Eingreifen und Mitwirken an diesen Controlen seitens des Heizers ganz auszuschliefsen, habe ich eine Verbindung der Geräte hergestellt, welche ermöglicht, dass dem Heizer vollkommen selbstthätig, innerhalb gewisser Zeiträume von 10 zu 10 Minuten z. B. die Temperatur des entfernt gelegenen Heizkanales übermittelt wird. Vom Thermometer führt in diesem Falle ein mehrdrähtiges Kabel nach einem in unmittelbarer Nähe davon (auf dem Flur usw.) aufgehängten Uhrwerke, und zwar sind hier, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, die einzelnen Drähte desselben an entsprechende Platindrähtchen geführt, welche radial auf der Elfenbeinscheibe E befestigt sind. Nach Verlauf von 10 Mi

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Fig. 5.

führt. Je nachdem also das Quecksilber im Thermometer 1, 2 oder 3 Contacte berührt, wird bei dieser Bewegung ein ein-, zwei- oder dreimaliger Contact erfolgen, welcher auf das im Heizraum aufgehängte Zeigerwerk wirkt und den Zeiger der Temperatur entsprechend einstellt.

Dieses Zeigerwerk (Fig. 6) enthält einen wagerecht liegen

den Elektromagnet M, welcher auf den davor beweglich an

gebrachten Anker anziehend wirkt, wodurch dieser, vermittels des oberhalb angebrachten

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Stöfsers, auf ein kleines Sperr

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rädchen r bewegend wirkt. Ein zweiter Sperrkegel verhindert das Zurückgehen von r,

an dessen Achse ein kleines an einem Faden aufgehängtes Gewicht zurückdrehend wirkt. Ueber den beiden Sperrkegeln

ist ein zweiter, kleinerer Elektromagnet befestigt, welcher, sobald er magnetisch wirkt, erstere anzieht, wodurch das Sperrrad r frei wird und mit Hilfe des Gewichtes in seine Ruhelage bezw. Anfangsstellung zurückkehrt. Da an der Achse von r der langgestreckte Zeiger befestigt ist, folgt dieser den angeführten Bewegungen und wird demnach, sobald M einen Stromimpuls erhält, nach vorwärts bewegt, während er bei Wirksamkeit von m wieder in seine Anfangsstellung zurückgeführt wird. Der obere Elektromagnet m wird nun gleichfalls vom Uhrwerk (Fig. 5) in Thä

Fig. 6. a sta

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tigkeit gesetzt, und zwar jedesmal zwischen der 9. u. 10. Minute. Zu diesem Zwecke sitzt auf der Achse des Stundenzeigers eine mit 6 Platindrähten versehene Metallscheibe, welche durch eine Schleiffeder den Strom zugeführt erhält. Eine zweite Feder ƒ stellt bei jedesmaliger Berührung mit einem der Contacte in der Scheibe Stromschluss nach dem Elektromagnet m im Zeigerwerke her, und zwar findet diese selbstthätige Stromgebung kurz vor der Auslösung des Laufwerkes und Erregung des bewegenden Elektromagneten M statt. Der Heizer hat bei Anwendung dieser Geräte den

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Fig. 7.

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Fig. 8.

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Die elektrischen Thermometer (Fig. 1) finden aufserdem vielfach Anwendung als selbstthätig

wirkende Feuermelder.

nuten löst das gleichzeitig als zeitangebende Uhr dienende Werk ein kleines Laufwerk aus, welches den Schleifcontact h der Reihe nach über die Platindrähte der Elfenbeinscheibe

Schneller aber noch, als diese, wirken besonders construirte Metallthermometer, wie Fig. 7 u. 8 ein solches in der Praxis mehrfach bewährtes darstellen. Die wirksame, aus 2 mit sehr verschiedenen Ausdehnungscoëfficienten behafteten Metallen gelötete Spirale ist

neben der Spiralform noch pyramidenförmig ausgebogen und mit ihrem inneren Ende an einem Ständer b festgelötet. Das äussere Ende steckt in einer isolirten Gabel, welche im Inneren der Kapsel c bei entsprechender Bewegung einen Contact mit der Stellschraube i herstellt, durch welchen im entfernt gelegenen Wächterraum ein Läutewerk ertönt und aufserdem bei ausgedehnteren Werksanlagen eine Bezeichnung des gefährdeten Raumes sichtbar gemacht wird. Infolge der günstigen Anordnung der wirksamen Spirale wirkt die aufsteigende erwärmte Luft ungemein rasch auf dieselbe und erfolgen thatsächlich Feuermeldungen mit diesen Vorrichtungen ungemein rasch. An der Decke der zu schützenden Räume angebracht eignen sie sich hauptsächlich zum Schutze von Modellböden, Lagerräumen, Bureaux, Archiven usw. Aufserdem lässt sich noch leicht die Einrichtung treffen, dass sich eine zufällige oder böswillige Zerstörung der Leitungslage von selbst meldet.

Zur Ueberwachung und Aufzeichnung in Zwischenräumen wiederkehrender Arbeiten werden gleichfalls elektrische Controlapparate, wie Fig. 9 einen solchen zeigt, mit Vorteil gegenüber den gebräuchlichen mechanischen Controluhren ange

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deutscher Ingenieure

Reibungskupplungen haben gegenüber den Klauenkupplungen den Vorzug, ganze Transmissionsstränge jederzeit plötzlich aus- und vollkommen stofsfrei wieder einrücken zu können, gleichviel, ob die Transmission im Betriebe oder im Ruhestande sich befindet. Es ist hierdurch bei vorkommenden Unglücksfällen eine oft schwierige Verbindung mit der Betriebsdampfmaschine auf keinen Fall nötig.

Die Kupplung dient ferner dazu, einzelne Transmissionsstränge bei teilweiser Betriebseinstellung oder vorgekommenen Störungen unabhängig von der Hauptleitung zu machen, ohne letztere selbst in ihrem Betriebe zn stören.

Eine Hauptverwendung finden diese Kupplungen ferner für den Betrieb elektrischer Beleuchtungsanlagen, in welchem Falle die Kupplung gleichzeitig Antriebsscheibe und im ausgerückten Zustande Losscheibe ist, wobei also jede Riemenverschiebung wegfällt.

Construction der Kupplung im allgemeinen.

Die Kupplungen werden in zwei verschiedenen Arten construirt, einmal als Kupplung unmittelbar für geteilte Wellen, und das anderemal für durchgehende Wellen gleichzeitig als Riemscheibe und im ausgerückten Zustande eine Losscheibe bildend. Letztere Anwendung ist die allgemein gebräuchlichste und verschiedenartigste, für Riemen-, Hanfseil-, Drahtseilscheibe oder Rädertriebe.

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Construction der Kupplung für

geteilte Wellen.

Auf dem einen treibenden Wellenende sitzt fest die mit glatter oder bei gröfseren zu übertragenden Kräften mit geriffelter innerer Reibungsfläche versehene Kupplungsscheibe. Derselben gegenüber auf dem anderen Wellenende sitzt aufgekeilt das Kreuzstück, welches zwei Bremsbacken aus Federstahl an ihren drehbaren oder festen Endpunkten hält. (Fig. 1.)

wendet, da letztere sehr leicht Fälschungen unterworfen werden können. Mit Hilfe eines genau gehenden Uhrwerkes a wird je nach Bedürfnis in 12, 24 oder 36 Stunden eine Metalltrommel b einmal um ihre Achse bewegt, auf welcher das zur Aufnahme der Markirungen bestimmte, in Zeit und Stationen eingeteilte Papierschema befestigt ist. Auf dem Umfange dieser Trommel, welche entsprechend gelagert ist und vom Uhrwerke durch ein Gesperre mitgenommen wird, ist eine Anzahl Nuten eingedreht, in welche die an den Schreibhebeln h angebrachten Markirstifte einfallen und das Papier durchstofsen. Diese Stifte sind an den Ankern der zugehörigen Elektromagnete m befestigt und werden, sobald diese durch zugeführten Strom erregt werden, entsprechend nach der Trommel zu bewegt. Die Elektromagnete sind mitsammt den Anschlag- und Hubbegrenzungsschrauben sowie Abreifsfedern auf einer gemeinschaftlichen Messingplatte montirt, und ist die gesammte Anordnung so getroffen, dass der Apparat äusserst gedrungen ist. Es wird derselbe im Privatcontor usw. aufgestellt, und ist jeder der Elektromagnete durch entsprechende Drahtleitungen mit einem Taster oder Contact verbunden, welche an den zu controlirenden Punkten befestigt sind. Bei diesen Constructionen sind Fälschungen fast gänzlich ausgeschlossen; es muss der entsprechende Taster niedergedrückt sein, um den zugehörigen Elektromagneten in Thätigkeit setzen zu können, der Wächter muss also an dem vorgeschriebenen Orte gewesen sein. Auch zur Controle von Kessel- und Brennöfenfeuerungen haben diese Apparate vorteilhafte Anwendung gefunden.<<

Nach diesem Vortrage lässt der Vorsitzende eine Pause eintreten, um den Mitgliedern zur näheren Besichtigung der verschiedenen Geräte Gelegenheit zu gewähren.

Es folgt hierauf der Vortrag des Hrn. Liebig über die ihm patentirte

Hohlcylinder-Reibungskupplung,

erläutert durch Zeichnungen und zwei ausgeführte Muster, von denen das kleinere zum Betriebe von Nähmaschinen dienen soll.

Fig. 2. Geöffnet.

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26. September 1885.

Diese Bremsbacken sind im ausgerückten Zustande nicht in Berührung mit der inneren Reibungsfläche der Kupplungsscheibe, sondern von derselben abgezogen. (Fig. 2.) Durch Verschiebung einer auf demselben Wellenende sitzenden, im Kreuzstücke geführten Muffe können die Bremsbacken gegen die innere Reibungsfläche der Kupplungsscheibe gedrückt werden, wodurch die Welle mit dem Kreuz und der Muffe mitgenommen wird. Die Kniehebel, welche die Bremsbacken andrücken, sind in eingerücktem Zustande über den toten Punkt geschoben, damit die Kupplung sich nicht allein ausrücken kann und der Ausrückhebel usw. vom Drucke entlastet ist. Die Constructionsform der federnden Bremsbacken lässt irgend welchen Verschleifs ohne Nachteil und hat obendrein noch den Vorteil, dass dieselben nachstellbar sind, ein Vorteil, den bis jetzt andere Systeme noch nicht aufzuweisen haben.

Infolge der Hebelübersetzung zwischen Drehpunkten, Reibungsflächen und Angriffspunkten der Kniehebel an den Bremsfedern wird ein aufserordentlich leichtes Einrücken der Kupplung erzielt, was bei anderen Systemen gleichfalls nicht immer der Fall ist. Die Aus- und Einlösung der Kupplung kann auf die verschiedenste Art erfolgen, teils durch selbstthätige mechanische und elektrische Hilfsmittel, teils durch Hebelübersetzung mit der Hand.

Construction der Kupplung als Riemen- oder
Seilscheibe mit durchgehender Welle.

Die Construction hierfür ist im allgemeinen wie die vorhergehenden, nur sitzt die Kupplungsscheibe, welche hier Riem- oder Seilscheibe ist, lose auf der Welle und wird durch die sich mit dem Kreuzstück und der Muffe drehende Welle in eingerücktem Zustande mitgenommen. Um eine Abnutzung der Welle zu verhindern, befindet sich fest auf der Welle eine Metallbüchse und in der Scheibe eine herausnehmbare gusseiserne Laufbüchse, so dass bei vorkommender Abnutzung nur die eine oder andere Büchse ersetzt zu werden braucht. Die Länge der Büchsen ist mindestens der Scheibenbreite gleich und deren Stellung so gewählt, dass die Mittelach se des Riemens mit der Mitte der Büchse zusammenfällt.

Erforderlichenfalls lässt sich die Anordnung leicht so treffen, dass die Kupplung von zwei verschiedenen, durch eine Mauer getrennten Sälen aus bequem aus- und eingerückt werden kann.

Ferner werden diese Kupplungen verwendet als Antriebsscheiben an den neuen, vom Vortragenden als Specialität gebauten Aufzugsmaschinen, deren sich mehrere im Betriebe befinden, welche täglich einige hundertmal aus- und eingerückt werden, ein Beweis, dass die Kupplungen ihre vollste Schuldigkeit thun. Bei Transmissionen kommt ein so häufiger Wechsel nicht vor.

Hr. Schubert berichtet nunmehr betreffs der in den vorhergegangenen Sitzungen angeregten Frage: Ist zur Bewegung der Luftpumpe einer Condensations-Dampfmaschine mehr Arbeit aufzuwenden, wenn unter sonst gleichbleibenden Umständen die Saughöhe des Condensators vergrössert wird? wie folgt:

>> Um in einem Condensator ein Vacuum herstellen und erhalten zu können, muss in das Einspritzrohr ein Widerstand eingeschaltet werden, der einschliesslich der Reibungswiderstände des Wassers an den Rohrwänden einer dem jeweiligen Luftverdünnungsgrade entsprechenden Wassersäule das Gleichgewicht zu halten hat.

Dieser Widerstand kann erzeugt werden:

a) durch eine hängende Wassersäule, deren Höhe der vorstehenden Bedingung entspricht;

b) durch eine Querschnittsverengung des Einspritzrohres,
die am besten stellbar einzurichten sein wird, und
c) durch eine hängende Wassersäule, deren Höhe geringer
ist, als es der Luftverdünnung im Condensator ent-
spricht, und durch eine gleichzeitige mässige Quer-
schnittsverengung des Einspritzrohres.

Von diesen 3 Fällen wird a) wohl ausführbar, aber für die Praxis keinesfalls empfehlenswert sein, da er den äussersten erreichbaren Grenzwert darstellt und durch geringe Zufälligkeiten bis zum Versagen gestört werden kann. Zur Anwendung wird Fall a) nicht gelangt sein.

Fall 2 und 3 sind dagegen in tausenden von Ausführungen anzutreffen.

Hat man das Einspritzwasser nicht künstlich zu heben, sondern läuft es unter mehr oder weniger starkem Drucke zu, wie z. B den Condensatoren von Schiffsmaschinen, die unterhalb des Wasserspiegels liegen, so bleibt nichts weiter übrig, als den ganzen Widerstand durch Querschnittsverengung (Drosselung) zu erzeugen.

Liegt dagegen die Oberfläche des anzusaugenden Wassers tiefer als der Schwerpunkt des Condensatorinhaltes, so wird man gut thun, die Drosselung so viel wie möglich zu vermeiden und den erforderlichen Widerstand durch das Gewicht der anzusaugenden Wassersäule zu ersetzen, da hierdurch die sonst für die Kaltwasserpumpe erforderliche Arbeit in Wegfall kommt.

Da nun die zur Bewegung der Luftpumpe aufzuwendende Arbeit bei gleichbleibender Einspritzwassermenge nur von dem gewünschten oder erforderlichen Luftverdünnungsgrade abhängt bezw. beeinflusst wird, zur Erzeugung und Erhaltung desselben die Einschaltung des mehr erwähnten Widerstandes in das Saugrohr aber unerlässlich ist, ferner aber ein Teil dieses Widerstandes in vorteilhafter Weise durch das Heben des Einspritzwassers beschafft werden kann, so wird auch die Vergröfserung der Saughöhe innerhalb dieser Grenzen keine Vermehrung der zur Bewegung der Luftpumpe erforderlichen Arbeit bedingen.

Selbstverständlich wird, da man hierdurch auf die Stellbarkeit des einzuschaltenden Widerstandes zum Teil verzichtet, das Anstellen der Condensationsvorrichtung sich etwas schwieriger gestalten; jedoch lässt sich dieser Nachteil durch die Anbringung eines kleinen Anstellbehälters oder einer geeigneten Durchblas vorrichtung leicht beheben.

Zur Vermeidung von Missverständnissen dürfte schliefslich noch darauf hinzuweisen sein, dass das oben Gesagte sich nur auf die Saughöhe des Condensators, nicht aber auf die der Luftpumpe selbst, bezieht; ferner, dass man die Luftpumpe wegen des im Condensator herrschenden geringen Druckes niemals saugen lassen soll, sondern, wenn irgend möglich, sogar etwas tiefer legen muss als diesen.

Hr. Mark lenkt die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die von Hrn. Gewerberat Morgenstern herausgegebene Gesetzsammlung: >>Die Reichs- und landesgesetzlichen im Königreiche Sachsen geltenden Bestimmungen, Anlage, Betrieb und Beaufsichtigung der Dampfkessel betreffend,« welche bei der Mannigfaltigkeit der in Kraft stehenden Bestimmungen für jeden Ingenieur, welcher sich in Sachsen mit dem Bau und der Anlage von Dampfkesseln befasse, geradezu unentbehrlich sei.

Hr. Schubert schliefst sich dieser Empfehlung an und macht besonders auf die Interpretationen des Verfassers aufmerksam, die zum klaren Verständnis der verschiedenen Bestimmungen von wesentlicher Bedeutung seien.

Patentbericht.

Kl. 10. No. 32199. Neuerung an Oefen zum Trocknen von Braunkohlenklein u. dergl. H. Diesener, Dobrilugk i. d. Lausitz. Die beiden Vorgänge bei dem Trockenprocesse, Verdampfung und Abführung der Dämpfe, werden gänzlich getrennt, indem erstere durch Wasserdampf, dessen Temperatur eine annähernd stetige ist, letztere durch Feuergase (Abhitze oder direct erzeugt) bewirkt wird.

Kl. 13. No. 32157. Neuerung am Berryman'schen Speiseregulator für Dampfkessel. W. Ritter, W. Ritter, Altona. Ein Gefäfs A ist im höchsten Punkte durch Rohr a mit dem in Höhe des normalen Wasserstandes mündenden Rohre e und im tiefsten Punkte durch Rohr a1 mit dem unter Wasser mündenden Rohr e1 so verbunden, dass A um die hohle Achse c schwingen kann. Je nachdem nun die Mündung von e über

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deutscher Ingenieure.

einen Cylinder benutzt werden. Der kegelförmige Hahn ist mit zwei gegenüberliegenden nach dem linken Ende führenden Schlitzen e und zwei gegen e um 90o versetzten, nach dem anderen Ende führenden Schlitzen a versehen, während die eingesetzte Büchse, in welcher der Hahn läuft, den Cylinderkanälen gegenüber je 2 gleichfalls gegenüberliegende Oeffnungen 1, 2 bezw. 3, 4 enthält, wobei 1 und 2 gegen 3 und 4 um 90o versetzt sind.

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Kl. 14. No. 32053. Einfach wirkende Woolf'sche Dampfmaschine. P. Brotherhood, London. Der durch g zuströmende frische Dampfhat durch den Ringkanal r und Kanal h stets freien Zutritt über den Kolben c. Für den Niedergang lässt der Kolbenschieber f den unter c ́befindlichen Dampf durch m und n in den grofsen Cylinder entweichen, so dass auf beide Kolben der Dampf zur Wirkung kommt. Während des Aufganges dagegen verbindet der Schieber r mit m und n mit dem Ausströmraum a, so dass der kleine Kolben beiderseits von gespanntem, der grofse beiderseits vom Ab

dampfe belastet ist, mithin der Aufgang durch das Schwungrad allein bewirkt werden muss.

Kl. 38. No. 32047. Decoupir- und Laubsäge. C. Ossenbühn, Gerresheim. Durch Klammern de kann die Vorrichtung auf jedem Tische befestigt werden. Ein am Riemen 6 angreifender federnder Tritt dreht die gekröpfte

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zum Oberkessel durchgehende Trennung der aufsteigenden von der absteigenden Strömung, welche beide an den geschlossenen Rohrenden in einander übergehen, durchgeführt. Die vorderen verstärkten Enden der Röhren A sind kegelförmig abgedreht und werden durch die vorgeschraubten Ringe B in den Kopfteilen C gehalten.

Kl. 14. No. 32144. Steuerhahn für doppeltwirkende Dampfmaschinen. Dingler'sche Maschinenfabrik, Zweibrücken. In ähnlicher Weise wie der bekannte Ehrhardt

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Kurbelwelle, welche unmittelbar in einen Schlitz des Sägearmes f greift; beim Heben des Fufses zieht der Federhebel c den Riemen b lose über die Rolle a zurück, und das Schwungrad setzt die Drehung fort.

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sind die Teile ie e nur einmal vorhanden, und statt g sind in der Kolbenebene bewegliche Kniehebel angebracht, welche die Enden des Ringes k aus einander treiben.

Kl. 46. No. 32292. Sicherheitsbremse für Gewichtsbetrieb und Reibrädervorgelege. Ch. E. L. Cross, Wien. Um für den Fall, dass die Reibräder ins Rutschen geraten,

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