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deutscher Ingenieure.

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Specifische Gewichte und Siedepunkte der Glycerinlösungen sowie die Spannkraft der Dämpfe dieser

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Lösungen bei 100° C.

Spannkraft der
Dämpfe von
Glycerinlösungen

bei 1000 C.
Vermin- Spann-
derte kraft
Spann- bei
kraft 760mm
gegen
Baro-
Wasser-meter-
dampf stand

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Gewichtsteile
Glycerin in 100 Teilen

der Lösung

Gewichtsteile Glycerin bei 100 Teilen Wasser

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1

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dampf stand

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Sitzungsberichte der Bezirksvereine.
Eingegangen 20. November 1884.
Breslauer Bezirksverein.

Versammlung vom 17. April 1884. Vorsitzender: Hr. Frief. Schriftführer: Hr. Floegel. Anwesend 23 Mitglieder und 3 Gäste.

Hr. Koch spricht unter Hinweis auf die amtlichen Mitteilungen aus der königlichen technischen Versuchsanstalt zu Berlin über den Seilbruch auf der Grube Fürst Hardenberg1) in Westfalen.

1) Z. 1883. S. 222.

In der folgenden Verhandlung thut Hr. Leuthold der Menzelschen Fangvorrichtung Erwähnung; bei dieser gehe dem Förderkorbe ein besonderer Fangrahmen voraus; komme dieser zum Stillstande, was beim Seilbruch durch die geringere Beschleunigung des Rahmens eher erfolge, so habe der Förderkorb, ehe er den Rahmen erreiche, durch gezwungene Zerstörung mehrerer Rotgussbacken einen grofsen Teil seiner lebendigen Kraft eingebüfst. Inwieweit diese Vorrichtung praktische Resultate ergeben habe, sei jedoch nicht. bekannt.

Ausflug am 14. September 1884 zur Besichtigung der inneren Einrichtungen des Breslauer Stadttheaters. Die Führung hatte Hr.

XXIX

Januar 1885

Director Dam bitsch übernommen; die bezüglichen Erklärungen hinsichtlich der Vorkehrungen gegen Feuersgefahr, der Lösch -, Sicherheits- und Rettungs-Anlagen gab in bereitwilligster Weise Hr. Branddirector Herzog. Es beteiligten sich etwa 40 Mitglieder und Gäste. Nach dem Besuche der Bühne, welche für die Oper »>Lohengrin<< hergerichtet war, wurden die Versenkungen mit ihren Mechanismen, die Apparate zur Bewegung der Coulissen, die Vorrichtungen zum Herablassen des eisernen Vorhanges (doppelte Drahtgaze), mit welchem selbstthätig die über dem Schnürboden liegenden Dachklappen verbunden sind, sowie der Schnür- und Kronenboden besichtigt. Im Malersale erläuterte Hr. Herzog an einem ausgestellten Modell des gesammten Theaters die erwähnten Sicherheitsvorkehrungen bei eintretender Feuersgefahr. 1) Grofses Interesse erregten die in kleinem Mafsstabe ausgeführten Modelle der Decoration neuer Bühnenstücke, um die Wirkung der einzelnen zu einander vorher beurteilen und feststellen zu können. Zum Schlusse wurde noch ein Rundgang durch die Requisitenkammer, die Waffen- und die Garderobe - Räume und verschiedene Abteilungen des Zuschauerraumes unternommen; nach Beendigung desselben liefs im Anschluss an die Besichtigung der inneren Sicherheitsmafsregeln Hr. Herzog vor dem Theater einen neuen Hydranten in Thätigkeit setzen, dessen kräftiger Wasserstrahl über die Dachgallerie des stattlichen Gebäudes reichte.

Ausflug am 12. October zur Besichtigung der städtischen Gasanstalt in Breslau (Siebenhufenerstrafse). Hr. Director Schneider, welcher zu diesem Ausfluge eingeladen hatte, hielt einen durch zahlreiche Zeichnungen unterstützten Vortrag über die Liegel'schen Gasöfen 2); er besprach deren Vorzüge gegenüber den älteren Rostöfen, erläuterte die Constructions-Grundlagen derselben, die Einmauerung der Retorten und die Anlage der Generatorfeuerung. Hierbei wurden auch in Kürze die neueren Apparate zur Bestimmung des Gehaltes an Kohlensäure im Leuchtgase und der Bunte'sche Bürettenapparat zur Ermittelung des Gehaltes an Kohlensäure, Kohlenoxydgas und Sauerstoff bei der Generatorfeuerung vorgezeigt und erläutert.

Hierauf erfolgte der Rundgang durch die Anstalt; nach Besichtigung der älteren Rostofenanlage begaben sich die Mitglieder in das neue Retortenhaus, in welchem 2 Generatoröfen, der eine für 9, der andere für 12 Retorten, siehe Figur, nach Liegel's System in einem Mauerkörper vereinigt, aufgestellt sind.

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Die Kanäle für den Eintritt der Verbrennungsluft, der Verbrennungsraum und der Aschenfall liegen unterhalb des Fufsbodens leicht zugänglich angeordnet.

Der Rost besteht aus einem einzigen schräg nach hinten gelegten Schlitz; über diesem beginnt unmittelbar der eigenartig ausgebildete Verbrennungsraum, welcher sich bis in die Mitte seiner "Höhe erweitert, um sich nach oben hin bis an den Retortenraum wieder zu verengen. In dem oberen engeren Teile münden Oeffnungen, welche frische, in seitlich und getrennt vom Verbrennungsraume gelegenen Kammern vorgewärmte Luft über den brennenden Koks führen und dessen Verbrennung verstärken. Die hier kräftig erhitzten Gase treten dann in den Retortenraum; die gebildete Schlacke und Asche gehen durch die Rostspalte ab und werden in einem unterhalb liegenden Wassertrog abgelöscht. Die Luftzuführung zu den Vorwärmkammern ist regelbar.

Die Hauptsache der Liegel'schen Oefen liegt in der eigentümlichen Ausbildung des Verbrennungsraumes; es wird hier die durch die Rostspalte eintretende Luft genötigt, einen möglichst grofsen Weg zu machen und so in die innigste Berührung mit dem brennenden Koks zu kommen.

Von hieraus begaben sich die Teilnehmer in die nahe gelegene Kellereianlage des Hrn. Conrad Kissling. Das Grundstück stöfst mit seiner nördlichen Seite an die frühere Freiburger Bahn; das mit der Bahn anlangende Bier (Culmbacher) wird mittels besonderer kleiner Wagen unmittelbar vom Waggon in den Keller gefahren. Auf einer schiefen Ebene zwischen der Ausladerampe und dem Kellereingange bewegen sich die mit vollen Fässern beladenen kleinen Wagen abwärts und ziehen mittels Drahtseilübertragung einen anderen, mit leerem Fasse beladenen Wagen aus dem Keller nach der Bahnrampe. Auf diese Weise ist es möglich, die mit vollen Fässern angekommenen Eisenbahnwagen sofort wieder mit leeren Gebinden beladen zurückzusenden. Der Kellerraum selbst enthält für jede 200-Centner-Waggonladung (d. h. 80hl Bier) gesonderte Abteilungen, und können im ganzen 1700hl gleichzeitig darin gelagert werden. Mit den Lagerräumen stehen Eisräume in Verbindung zu dem Zwecke, die in den Kellern sich entwickelnde Wärme aufzunehmen, so dass eine Temperatur von 71/20 C. gehalten werden kann. Diese Eisräume liegen seitlich an den Lagerkellern, eine Anordnung, welcher meistens, wenn es an Grundfläche nicht mangelt, gegenüber oben angeordneten Eisräumen der Vorzug gegeben wird, weil man hierbei einer grofsen Unbequemlichkeit: der Trockenhaltung der die Eis- und Lagerräume trennenden Zwischendecke, überhoben ist. Die zur Lagerung kommenden Gebinde wechseln in der Gröfse von 4 bis 10b und lagern im Keller auf durchweg aus Eisen construirten Käntnern.

Die Fufsböden der Keller sind mit Gefälle in Granitsteinen hergestellt, die Fugen mit Cement vergossen. Für jeden Kellerraum besteht ein Entwässerungsschacht. Zum bequemen und leichten Transport des beladenen Bierwagens vom Ende der schiefen Ebene bis zu den einzelnen Lagerkäntnern ist im Fufsboden der Keller teils gusseiserner Plattenbelag, teils eiserne Fahrgeleise sowie Drehscheiben eingelegt. Von den grofsen Lagerfässern wird das Bier auf kleinere Gebinde abgezogen, entweder zum directen Verkauf oder auch zum weiteren Abfüllen auf Flaschen. Die Räumlichkeiten zum Abfüllen des Bieres auf Flaschen, zum Fässerspülen, Flaschenwaschen, zum Lagern leerer sowie abgefüllter Flaschen liegen im Erdgeschoss und sind sehr geräumig angelegt. Ein hydraulischer Fahrstuhl von 10 Ctnr. Tragkraft befördert die abgezogenen Gebinde aus den Kellern in die Betriebsräume und bewirkt gleichzeitig den Transport der leeren und gespülten Fässer zurück in die Kellerei. Der zum Waschen und Spülen der Fässer hergerichtete überdeckte Hofraum mit Oberlicht ist 17,0m lang und 6,0m breit und hat Einrichtungen zur Entnahme von Brunnenwasser sowie von Wasserleitungswasser, warm und kalt. Der Fussboden ist asphaltirt. Der Flaschenspülraum ist mit 2 grofsen, eichenen, innen mit Zink bekleideten Bottichen versehen; in dem einen werden die Flaschen mit warmem Wasser auf dem mechanischen Bürstenapparate gereinigt, um im zweiten Bottiche mit kaltem Wasser nachgespült und zuletzt durch Spritzhähne mit ganz reinem städtischem Leitungswasser ausgespritzt zu werden. In durchlochten Tischplatten auf Rädern, in welche die so gereinigten Flaschen verkehrt eingesteckt werden, damit das letzte Spritzwasser noch abfliefse, werden nunmehr die Flaschen zum Füllraume gefahren, wo sie mittels Schlauches unmittelbar vom Fasse gefüllt und mittels Korkmaschine verkorkt werden. In demselben Raume befinden sich an den Wänden eiserne Regale für abgefüllte Flaschen. Die Fufsböden in den Wasch- und Füllräumen bestehen aus einer doppelten Asphaltlage. Vor den Betriebsräumen an der Hofseite liegt eine 2,0m breite erhöhte Rampe, um von dort die Wagen, welche das Bier teils in Gebinden, teils in Flaschen für den Bedarf der Stadt und Provinz weiter fahren, bequem be- und entladen zu können. Der Plan für die ganze Anlage, zu der noch Wohnräume für das Hilfspersonal, Stallungen, Remisen usw. gehören, und für den kein Vorbild sich finden dürfte, der vielmehr nach den eigenartigen Erfordernissen des Geschäftsbetriebes, den Wünschen des Bauherrn, dessen

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Hr. Minssen. Schriftführer: Hr. Floegel. Anwesend 30 Mitglieder und 3 Gäste.

Hr. Minssen hält Vortrag über eine vor kurzem in einer Färberei zu Löwen i. Schl. stattgefundene Kesselexplosion.

Dem hierüber von Hrn. Minssen in der Zeitschrift des Verbandes der Dampfkesselüberwachungsvereine 1884 No. 10 erstatteten Berichte, welcher zugleich genaue Abbildungen des Kessels usw. giebt, entnehmen wir folgendes:

statt.

Die Explosion fand am 10. September etwa 3 Uhr nachmittags

Bei der Besichtigung am 12. September zeigte sich, dass das Kesselhaus der Färberei vollständig verschwunden war, die Trümmer desselben sowie die Ziegel der Kesseleinmauerung waren weit umher gestreut; einzelne Stücke des Dampfkessels waren ebenfalls nach verschiedenen Seiten geschleudert, der zusammenhängende Rest des Dampfkessels, bestehend aus 2 Böden, 2 Flammrohren, der Hälfte des Mantels und dem Dom, war in schräger Richtung 33m weit durch den Grenzzaun auf den Nachbaracker geflogen und dort liegen geblieben.

Die Umgebung des Kesselhauses war durch die Explosion stark beschädigt, der Mittelbau der einstöckigen Färberei zum Teil eingestürzt, so dass Dach und Gebälk lose herunterhingen und durch mehrere Stützen hatten abgesteift werden müssen, damit weiteres Unglück verhütet würde; die herumfliegenden Ziegel hatten die Dächer auf dem Färbereigrundstücke und beiden Häusern eines Nachbars durchlöchert, als wenn es Steine gehagelt hätte; ein grofses Stück Blech war über die Färberei hinaus auf das Dach des Wohnhauses des Besitzers geschleudert, hatte dasselbe durchschlagen und war auf dem Dachboden liegen geblieben. Mehrere Stücke des zerrissenen Kesselmantels und der Kesselgarnituren lagen unter Trümmern, Ziegeln und Schutt zerstreut.

Der Kessel war nach Construction und Einmauerung ein sogenannter Rauchrohrkessel mit Unterfeuerung, nach der Benennung der amtlichen Statistik des Reiches ein Zweiflammrohrkessel mit Unterfeuerung. Zur Entnahme des Dampfes für die Maschine diente ein auf den Mantel genieteter senkrechter Dom. Die Feuerung bestand aus einem Planrost vorn unter dem Mantel des Kessels, von welchem die Feuergase nach hinten unter dem Bauch des Kessels hinzogen; von hier kehrten sie durch die beiden Rauchröhren im Innern des Kessels nach vorn zurück, umspülten nun den Kesselmantel von beiden Seiten in zwei getrennten Zügen und vereinigten sich hinten in einem gemeinschaftlichen Kanal oder Fuchs, um zur Esse aufzusteigen.

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Die nebenstehende Skizze zeigt 4 Stücke des beschädigten Kesselmantels, welche zerrissen, flach aufgerollt und neben dem Kesselmauerwerk (teilweise unter demselben) gelegen haben, wohin die Gewalt der Explosion sie in solchem Zustande schleuderte; an diesen Stücken ist der Hergang der Explosion deutlich zu erläutern.

A ist die erste cylindrische Trommel des Mantels, welche nächst dem hinteren runden Stirnboden des Kessels safs; die untere zackige Begrenzung dieses Stückes ist die Naht, mit welcher dasselbe am Hinterboden angenietet war, und durch welche die Zerreisslinie mitten hindurch geht. Die übrigen Kanten des Stückes, welche den betreffenden Kanten der übrigen 3 Stücke entsprechen, sind zackig, zeigen aber nichts besonderes bis auf die Zerreifslinie a-ß-y, welche

deutscher Ingenieure.

sehr bemerkenswert ist. Hier war nämlich das Blech so dünn, dass es an der Kante in eine Schärfe gleich der Schneide eines Federmessers auslief. Die Blechdicken sind in kurzen Entfernungen gemessen, soweit dies der aufsen sitzende Rost und der innen haftende Kesselstein zuliefsen, und die Masse in der Skizze bei der Zerreifslinie eingetragen.

Man liest auf derselben 4mm; 1,4mm; 1,6mm; 2,6mm; 3mm; 5,7mm; 6; 4,5mm; 6; 5; 6; u. s. f. Diese Mafse stellen aber vielleicht in metallischem Eisen stellenweise eine Stärke von weniger als 1mm bis auf einen winzigen Bruchteil desselben dar, während die ursprüngliche Blechstärke nach Angabe des Kesselfabrikanten 7mm betragen hat, welche Stärke sich nach den Messungen an ungeschwächten Stellen vollständig bestätigte.

Diese Verringerung der ursprünglichen Blechstärke ist durch teilweises Anfressen von innen, hauptsächlich aber durch Verrosten von aufsen erfolgt. Die Zone des Bleches A von der Rostkante a-ß bis zum nächsten Blechstück zeigt deutlich aufsen die Verrostung, welche von den Verbindungsnähten mit den anderen Blechen bis zur Kante allmählich abnimmt.

B ist das nächst A sitzende, gröfste abgewickelte Stück des Mantels, welches 2 Trommeln desselben enthält, die spiralförmig abgewickelt wurden; wahrscheinlich hätte diese Abwickelung sich weiter fortgesetzt und den ganzen Mantel, welcher noch in ursprünglicher Gestalt an dem nächsten Stück sitzt, aufgerollt, wenn nicht das gusseiserne Mannloch mit seiner starken Flansche einen solchen Widerstand geleistet hätte, dass das Stück B hier abriss und zur Seite flog.

Zwischen diesen beiden gröfseren Stücken liegen die kleinen Stücke D und E des Mantels, von denen D auf dem Dachboden des Wohnhauses gefunden wurde, während E aus einer Farbenpfütze auf dem Gehöfte der Färberei herausgefischt wurde. Das Stück D zeigte dieselbe geschwächte Bruchkante, wie das genau dazu passende Stück A, während E auch eine schwache geschärfte Kante aufweist, zwischen welcher und der ebenso scharfen Kante von A aber kleine Stückchen Blech von kaum Handgröfse fehlen.

An der Bruchstelle des Mantels sind noch 2 Stellen bemerkenswert, und zwar die runden Löcher a und b.

Die Garnituren des Kessels, welche aus den vorschriftsmässigen Sicherheitsvorrichtungen bestanden, zeigten nichts auffallendes; im Gegenteile müssen sie sich zur Zeit der Explosion in gutem, betriebsfähigem Zustande befunden haben.

Der Dampfkessel wurde im Jahre 1863 als Zweiflammrohrkessel mit Vorfeuerung von A. Borsig, Maschinenbauanstalt in Moabit, für die Maschinenbauer Kohrig & Przillas, Brieg, erbaut und vọn letzteren während der Jahre 1863 bis 1872 zum Betrieb ihrer Fabrik benutzt.

Im Jahre 1872 wurde der Kessel von dieser Betriebsstelle entfernt, von Herren Kohrig & Przillas zu einem Rauchrohrkessel umgewandelt, der ganze Kessel umgedreht, die Oeffnungen in der vorderen Stirn, die nun die hintere wurde, zugenietet, die Garni

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turen an der früheren hinteren, jetzt vorderen, Stirnwand angebracht und, nachdem einige schadhafte Stellen, welche heute noch an den Flicken auf den Bruchstücken E und A zu erkennen sind, ausgebessert waren, ist der Kessel für einen billigen Preis an den jetzigen Besitzer verkauft worden.

In diesem Zustande wurde der Kessel in Löwen neu eingemauert und in genannter Färberei vom Jahre 1872 bis 1884 schwach betrieben, so dass er manches Mal nur an zwei Tagen der Woche geheizt war und, trotzdem er auf 312 Atm. concessionirt war, nur Dampf von 2 bis 21/2 Atm. zu liefern hatte.

Von späteren Reparaturen ist eine besonders zu erwähnen, welche der Schmiedemeister Reichert in Löwen in Abwesenheit des Besitzers am Kessel etwa 3 Wochen vor der Explosion ausgeführt hat. Reichert wurde, weil der Kessel leck sein sollte, von den Färbergesellen zur Reparatur geholt und nahm an der schon in diesem Gutachten berührten Stelle a-ß eine nach seiner Meinung geeignete Reparatur vor, indem er den Lehrling in den Kessel schickte, der die schadhafte Stelle untersuchte und nach seiner Untersuchung 2 Löcher an den Stellen a und b bohrte, in welche er Gewinde schnitt und 2 Schrauben zog. Aufserdem wurde noch die aufserordentlich dünne Stelle zwischen a-ß, welche der Schmied in seiner gerichtlichen Aussage als Furche oder Ader bezeichnet hat, mit Eisenkitt ausgefüllt.

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Der Schmied selbst konnte wegen seiner Körpergröfse nicht in den Kessel hinein, der zur Untersuchung wie zur Reparatur nur Platz für den schwächeren und kleineren Lehrling bot.

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