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Zur Empfehlung des Antrages des Kölner Bezirksvereines, betreffend die Tagesordnung der Hauptversammlungen, verweist Hr. Thelen auf die gedruckte Vorlage und verwahrt sich bezw. den Bezirksverein gegen die von anderer Seite ausgesprochene Vermutung, dass in dem Antrag irgend ein Vorwurf gegen den Vorstand liege.

Hr. Lange bittet, es bei dem bisherigen Brauch zu lassen; Vorträge über die am Orte der Hauptversammlung gepflegte Industrie seien ja sehr erwünscht und lehrreich; aber deswegen sollten wissenschaftliche Vorträge nicht ganz fortfallen. Der Verein bilde sich auch etwas darauf ein, ein wissenschaftlicher Verein zu sein, und sei es durchaus notwendig, dass auch die äufsere Form in dieser Hinsicht gewahrt werde. Es gehörten dem Vereine so viele Lehrer und Professoren als Mitglieder an, von denen mancher noch bei solcher Gelegenheit etwas lernen könne, und ein gesprochener Vortrag sei bedeutend lehrreicher, als das Lesen zu Hause. Hr. Grashof erklärt namens des engeren Vorstandes, dass derselbe ganz auf dem Standpunkte des Vorredners stehe; er sei gleichfalls der Meinung, dass Vorträge von wissenschaftlichem Charakter durchaus nicht grundsätzlich von der Hauptversammlung ausgeschlossen werden dürfen. Die Förderung der Technik beruhe ja wesentlich auf den Verhandlungen der Bezirksvereine. Die Vorträge auf den Hauptversammlungen sollen zwar auch an ihrem Teil die Technik möglichst zu fördern suchen; sie können das aber doch nur in sehr mässigem und untergeordnetem Grade; vielmehr haben sie wesentlich den Zweck, den Verein würdig zu repräsentiren und ihn dem Publikum, der Gesammtheit der Nation gegenüber, als einen Verein von wissenschaftlich-technischem Cha

Zu den schwierigsten bergmännischen Arbeiten gehört das Abteufen von Schächten in schwimmendem Gebirge (Schwimmsand, Fliefs), d. h., in einem Gemische von Wasser und feinem mehlförmigem Sande. Ist der Sand wasserarm oder gar trocken, oder gelingt es, den Sand durch Unterfahren und Abbohren des Schachtes abzutrocknen, dann gestaltet sich das Abteufen verhältnismässig leicht; sobald aber der Wassergehalt wächst, so nimmt der Schwimmsand immer mehr die Eigenschaften einer dickflüssigen Masse an. Auch die Korngröfse des Sandes hat wesentlichen Einfluss auf dessen Verhalten während des Abteufens. Grobes Korn lässt das Wasser leicht fahren, so dass ein Abtrocknen und damit eine Verminderung des Druckes auf die Stöfse des im Abteufen begriffenen Schachtes möglich ist; sehr feines Korn aber bildet mit dem Wasser eine zusammenhängende, dickflüssige Masse; macht man derselben Luft, so quillt sie hervor und verschlämmt den Schacht; ein Auspumpen, wie bei klarem Wasser, ist nicht möglich, die eingedrungenen Massen müssen mit dem Kübel entfernt werden, drängen aber dauernd nach und verhindern so die Arbeiten auf der Schachtsohle bezw. das Abteufen des Schachtes. Verwehrt man jedoch dem Schwimmsande den Eintritt in den Schacht gänzlich, dann übt er einen mit der Tiefe des Schachtes wachsenden hydraulischen Druck auf die Schachtstöfse aus, welchem nur durch sehr starken Ausbau, dennoch aber selten unter Vermeidung von 'gewaltsamen Durchbrüchen, begegnet werden kann.

rakter darzustellen. Auch bisher sei es ja immer das Bestreben gewesen, dass in erster Reihe die Interessen des betreffenden Ortes zur Geltung gebracht werden, und das werde auch in Zukunft der Fall sein. Der engere Vorstand sei der Meinung, dass es in Erwägung dieser Umstände genügen dürfte, wenn die Aeufserung des Kölner Bezirksvereines als Fingerzeig für den engeren Vorstand und für die betreffenden vorbereitenden Bezirksvereine aufgefasst würde, dass aber über den Antrag als solchen zur motivirten Tagesordnung übergegangen werden möchte.

Die Versammlung beschliefst demgemäss.

Zu dem Antrage des Magdeburger Bezirksvereines, betreffend die Aufnahme technischer Rechtsfragen in die Zeitschrift, nimmt der Vorsitzende das Wort; der engere Vorstand erkenne an, dass der Antrag eine gewisse Berechtigung habe, und sei der Meinung, dass auf der Hauptversammlung wohl eine Resolution etwa dahin angenommen werden könnte: »Endgiltig in letzter Instanz durch Rechtsoder Staatsbehörden entschiedene Sachen sind in die Zeitschrift nach Möglichkeit aufzunehmen, so weit sie auf dem Gebiete des Vereinsinteresses liegen«. Der engere Vorstand könne aber nicht empfehlen, beliebige technische Streit- oder Rechtsfragen aufzunehmen, bevor die letzte Instanz gesprochen habe, weil dadurch das eine oder das andere Mitglied geschädigt und der Redaction Schwierigkeiten bereitet werden könnten.

Hr. Lange zieht namens des Magdeburger Bezirksvereines dessen Antrag zugunsten desjenigen des engeren Vorstandes zurück, welcher darauf angenommen wird.

Nachdem somit die Tagesordnung erledigt ist, teilt Hr. Müller noch mit, dass im Pfalz-Saarbrücker Bezirksvereine der Wunsch ausgesprochen sei, dass die Anzeigen betreffend Stellenvermittelung in der Zeitschrift etwas übersichtlicher geordnet werden möchten, namentlich getrennt nach Angebot und Nachfrage, welchen Wunsch der Generalsecretär der Anzeigenpächterin zu übermitteln verspricht, ebenso wie er dem Wunsche des Hrn. Post, dass die Mitteilungen der Geschäftsführung an die Bezirksvereine in einer gröfseren Anzahl von Exemplaren übersandt werden möchten, Erfüllung zusagt.

Nachdem auf Vorschlag des Hrn. Lange seitens des Vorstandsrates dem engeren Vorstande der Dank für seine Thätigkeit durch Erheben von den Sitzen zum Ausdrucke gebracht worden ist, wird die Versammlung mit dankenden Worten des Vorsitzenden um 41/2 Uhr geschlossen.

Schachtabteufen in schwimmendem Gebirge nach dem Haase'schen Verfahren.

Beim Abteufen im Schwimmsande hat man zwei Fälle zu unterscheiden:

1. Man will und kann das Wasser in den zu durchteufenden bezw. die abzubauende Lagerstätte überdeckenden Gebirgsschichten nicht allein während des Schachtabteufens, sondern auch während des Abbaues der Lagerstätte zurückhalten.

2. Der Wassergehalt des Deckgebirges kann nicht während des Abbaues und soll deshalb auch nicht während des Abteufens zurückgehalten werden; man will vielmehr nur den Sand abwehren, dem Wasser aber einen Zufluss zu den im Schachte aufgestellten Pumpen gestatten.

Wo die Verhältnisse seine Anwendung zulassen, bietet das erste Verfahren naheliegende wesentliche Vorteile, denn man erspart eine grofse und kostspielige Wasserhaltung und entzieht den Brunnen der Umgegend nicht das Wasser, vermeidet also damit lästige und kostspielige Processe wegen Wasserentziehung bezw. ausgedehnte Anlagen zur Wiederbeschaffung des entzogenen Wassers.

Die Möglichkeit, den ersten Weg einzuschlagen, ist jedoch nur dann gegeben, wenn das wasserführende Gebirge von den darunter liegenden Lagerstätten durch einen genügend starken undurchlässigen Gebirgsteil getrennt ist oder dadurch getrennt werden kann, dass man einen solchen Gebirgsteil als >>Sicherheitspfeiler< unabgebaut lässt. In dieser Lage befinden sich z. B. zahlreiche Steinkohlengruben in Westfalen, Belgien und im nördlichen Frankreich. Hier liegt

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in vielen Fällen auf dem die bauwürdigen Flötze enthaltenden, mehr oder weniger stark gefalteten Steinkohlengebirge ein mitunter sehr wasserreicher aber fester Kreidemergel (Emscher Mergel) und über diesem an einzelnen Stellen eine lediglich von Humus überdeckte Schwimmsandschicht, deren Mächtigkeit nur im Gebiete der gröfseren Flüsse (z. B. des Rheines) über 100m steigt, sonst aber durchschnittlich etwa 12m beträgt.

Man durchteuft den Schwimmsand mit gemauerten (seltener mit eisernen) Senkschächten, d. h., man setzt eine runde Mauer auf einen mit scharfer eiserner Schneide versehenen Rost, entfernt den Schwimmsand von der Schachtsohle entweder mit Handarbeit und Wasserhaltung oder mit Sackbohrern in toten Wassern und ergänzt die durch ihr Gewicht nachsinkende Mauer durch Aufsetzen, teuft demnächst im Emscher Mergel wiederum entweder mit Handarbeit und nachfolgendem wasserdichtem Ausbau (Mauerung, Cuvelage) oder in toten Wassern mit Bohrarbeit (Bohrschächten) sowie im nunmehr folgenden Steinkohlengebirge mit gewöhnlichem Ausbau ab und beginnt im Steinkohlengebirge den Abbau erst 20m unter dem Mergel, so dass ein entsprechend starker Sicherheitspfeiler stehen bleibt. bleibt. So lange derselbe nicht verletzt wird, verbleibt das Wasser in seiner natürlichen Lage, und der an und für sich kostspielige wasserdichte Ausbau des Schachtes entspricht seinem Zweck.

Anders aber liegt die Sache, wenn die abzubauende Lagerstätte mehr oder weniger unmittelbar von den wasserführenden Schichten bedeckt ist, so dass die letzteren infolge des Abbaues unfehlbar hereinbrechen müssen und dadurch ihren Wassergehalt in die Grube führen. In solchem Falle hat ein kostspieliger wasserdichter Ausbau des Schachtes nicht allein keinen Nutzen, sondern er wirkt geradezu schädlich, weil er ein Abtrocknen des Schwimmsandes während des Abteufens verhindert und dadurch bewirkt, dass der volle Druck des Wassers auf dem Hangenden der Lagerstätte lastet, was mit häufigen Durchbrüchen des Schwimmsandes, Verschlämmen der Grube, starken Abbauverlusten usw. verbunden zu sein pflegt.

Bieten nun für die erste Art des Abteufens im schwimmenden Gebirge Senkschächte, gepresste Luft (Luftschleuse) sowie das Gefrierverfahren von Poetsch 1) bekannte und z. T. bewährte Hilfsmittel, so fehlte es für die zweite Art bisher an einem geeigneten Verfahren, u. a. in den Braunkohlengruben der Provinz Sachsen, wo häufig wasserreiche Schwimmsandschichten bis nahe auf die Braunkohlenflötze herabreichen, also auch bei dem ohne Bergeversatz erfolgenden Abbau hereinbrechen.

In dem Grubenfelde Soessen, 11km östlich von Weissenfels, befinden sich 3 Braunkohlenflötze; das erste, etwa 1/2m mächtig, ist unbauwürdig, das zweite ist 3 bis 4m, das dritte 2,5 bis 3m mächtig. Ueber dem ersten Flötz befindet sich eine 6 bis 10m starke, in höheren Lagen abgetrocknete Kiesschicht, zwischen dem ersten und zweiten, also unmittelbar über dem ersten bauwürdigen Kohlenflötze aber eine 6 bis 12m mächtige Schicht von Schwimmsand, welcher dem Abteufen der Schächte sehr bedeutende Schwierigkeiten bereitet hat, zumal er bei seiner Feinheit das Wasser nicht von sich giebt und deshalb den Plan, durch abwechselndes Abteufen zweier Schächte eine Abtrocknung des Schwimmsandes zu erreichen, vereitelte.

Die genannten Schächte wurden in Entfernung von 30m auf einem durch Bohrlöcher nachgewiesenen Sattel der Gebirgsschichten, welcher eine Ausdehnung von etwa 18ha hat, angesetzt. Nachdem der Schacht I ohne Schwierigkeiten durch den Kies und das Flötz I gebracht war, zeigte es sich bald, dass es in dem Schwimmsande nicht möglich war, in der gewöhnlichen Weise mit Getriebezimmerung abzuteufen. Es wurde deshalb auf die Schachtsohle ein kleiner Senkschacht von 1,37m mit 1 Steinstärke gesetzt und mit Hilfe von Sackbohrern niedergebracht. Die Fugen wurden nicht mit hydraulischem Mörtel, sondern mit Werg ausgefüttert, einmal, um ein Zerdrücken der Steine beim Senken zu verhüten, ferner, um beim späteren Zuführen des Schachtes die Mauer leichter beseitigen

1) Z. 1884 S. 210, 543; 1885 S. 408.

zu können, endlich, um dem Wasser des Schwimmsandes Abfluss zu verschaffen und damit ein Abtrocknen desselben zu ermöglichen, bezw. das spätere Erweitern des Schachtes zu erleichtern.

Der Senkschacht wurde in 312 Monaten bis auf das Flötz II niedergebracht; in das Flötz selbst konnte man aber nicht eindringen, denn einerseits safs die Schneide des Senkschuhes auf dem Flötze fest auf, und andererseits erfolgten Durchbrüche des schwimmenden Gebirges, welche den 7m tiefen Senkschacht innerhalb 2 Minuten bis zum oberen Rande mit Gebirge füllten. Es blieb nichts anderes übrig, als dem Gebirge Zeit zu lassen, sich zu setzen. Während dieser Zeit wurde der Schacht II in 4m Länge und 2m Breite im lichten angesetzt, um dem Schachte I in oben angedeuteter Weise zu Hilfe zu kommen. Nachdem aber auch im Schachte II der Schwimmsand erreicht war, zeigte es sich, dass sich der letztere nicht entwässern liefs; aufserdem waren die Wasserzuflüsse noch bedeutender als im Schachte I. Um den 12m mächtigen Schwimmsand zu durchteufen, wurde im Schachte II ein senkrechtes Getriebe von Pfählen angeordnet, welche einen quadratischen Querschnitt von 15cm Seite hatten und an den Berührungsflächen mit doppeltem JL-Eisen und einfachen 1-Eisen armirt waren, wie es in Fig. 1 angedeutet ist. Dieses Getriebe ging von vorn herein recht gut; die Wasser nahmen aber im Schachte derart zu, dass

Fig. 1.

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2 kräftige Pulsometer nicht imstande waren, sie zu wältigen, und mussten deshalb die Pfähle blind abgetrieben werden. Im Schachte I hatte jetzt der Wasserdruck SO weit nachgelassen, dass die Schachtsohle

im Gesenk nahezu erreicht war, in dieselbe ein eiserner Cylinder von 1,25m Weite eingesetzt und mittels Satzschrauben in die Kohle eingetrieben werden konnte, womit der Abschluss zwischen Kohle und schwimmendem Gebirge erreicht war. Um wieder auf gröfsere Schachtweite zu kommen, wurde im eisernen Cylinder ein nach unten sich erweiterndes Anstecken gemacht, mit welchem das 2,5m starke Thonmittel zwischen Ober- und Unterflötz erreicht wurde. Im Thon setzte man den Schacht wieder rechteckig an und durchteufte das Unterflötz (Flötz III).

Nachdem in den Schacht I ein durch stationäre Dampfmaschine betriebener 9 zölliger (235mm) Hubsatz eingebaut war, der die Wasser aus dem Sumpfe hob, während die Oberwasser (oberhalb des Randes der Senkmauerung) durch einen 6zölligen (156mm) Pumpensatz gewältigt wurden, setzte man in der Kohle eine Strecke an, um den Schacht II zu unterfahren. Die Strecke wurde 0,5m über dem Liegenden getrieben, um Wasserdurchbrüche aus letzterem zu verhüten. Aufser dieser Strecke wurden zwischen den Schächten noch 2 Strecken rechtwinklig zur ersten zu Felde gebracht. Hierdurch wurde auf die Länge der Strecken zwar das Kohlenflötz, nicht aber der Schwimmsand entwässert. Der Schacht II wurde jetzt bis auf die Unterfahrungsstrecke abgebohrt, die in dem Schachte erschrotenen Wasser fielen durch das Bohrloch in die Strecke und wurden der auf Schacht I befindlichen Wasserhaltung zugeführt. Nunmehr versuchte man das 12m lange Anstecken bis in die Kohle abzutreiben. Dies gelang jedoch nicht, weil infolge der häufigen Durchbrüche und Verschlämmungen der Schacht in seiner oberen Teufe sich gesetzt und verschoben hatte, so dass es nicht möglich war, das 150kg schwere Fallgewicht senkrecht auf die Pfahlköpfe fallen zu lassen.

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Die unteren 2 bis 3m der 12m starken Schwimmsandschicht sind am wasserreichsten und verursachten häufig Durchbrüche. Um diese nach Möglichkeit zu vermeiden, wurde ein Bohrloch von 0,35m lichter Weite bis in die Strecke niedergebracht und das Loch mit grobem Kies gefüllt, worauf die Bohrröhren wieder herausgezogen wurden. Die zusetzenden Wasser gingen aber nur zum kleineren Teile durch den Kies nach unten, der gröfsere Teil kam sprudelförmig nach oben zur Schachtsohle und fiel dann erst durch das verrohrte 4zöllige Bohrloch auf die Wasserstrecke.

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Vor Ausführung dieser Arbeit war in das senkrechte Anstecken eine eiserne Schachtauskleidung, bestehend aus einzelnen elliptischen Schachtringen von 2m langer und 1m

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kurzer Achse, eingebaut. Diese aus je zwei Hälften zusammengeschraubten Schachtringe von je 1,25m Höhe waren in der Mitte noch durch starke Rippen von Winkeleisen und Rundeisenstangen verstärkt und armirt. Mittels vier starker Bauschrauben sollten diese Schachtringe in das Flötz getrieben werden, um den Abschluss des Schwimmsandes zu bewirken. Jedoch nur 25cm tief war der Schneidkranz des eisernen Senkschachtes in das Kohlenflötz gebracht, als ein seitlicher Durchbruch des Schwimmsandes erfolgte, welcher ein Zusammenstürzen des ganzen Schachtes hätte herbeiführen können, wenn derselbe nicht durch starke Wandruten, Einstriche, Hubspreizen usw. kreuz und quer gesichert gewesen wäre. Die über den Bauschrauben befindlichen vier Holmen von je 35 bis 40cm Stärke, auf welchen der obere Schacht ruhte, waren zerbrochen, der Holzausbau rutschte 1m tief, aber die eisernen Schachtringe blieben fest sitzen; nur wurden dieselben durch den starken Druck in der Form etwas verschoben.

Die Wasserzugänge haben sich im Schachte II viel stärker gezeigt, als im Schachte I, so dass zur Bewältigung derselben eine unterirdische doppelt wirkende Dampfpumpe nach Tangye's System eingebaut werden musste. Zu diesem Behufe ist im Schachte I in dem über dem Flötze III liegenden Thonmittel eine Maschinenkammer ausgebrochen und die Dampfpumpe darin aufgestellt. Dieselbe entspricht den an sie gestellten Anforderungen, indem się in 1 Stunde nahezu 50cbm Wasser zu Tage fördert.

Der Plan, mit dem Schachte II dem Schachte I zu Hilfe zu kommen, war somit misslungen. Es hatte sich aber auch gezeigt, dass bei der dünnflüssigen Beschaffenheit des zu durchteufenden Schwimmsandes die bisher angewendeten Methoden überhaupt nicht zum Ziele führen konnten. Da aber auch die beiden genannten Schächte nicht mehr in dem Zustande waren, dass man in ihnen weitere Versuche anstellen konnte, so entschloss man sich, einen neuen Schacht (No. III) abzuteufen und dabei das dem leitenden Betriebsführer, Berginspector Haase in Granschütz, patentirte Verfahren (D. R.-P. No. 29 230) zum Abteufen von Schächten in schwimmendem Gebirge oder zur Fundamentirung von Wasserbauten durch gleichzeitiges Niederführen von mit einander in Verbindung stehenden Bohrlochsverröhrungen in Anwendung zu bringen.

Der Schacht III wurde in 20m Entfernung vom Schachte II bis auf das erste Kohlenflötz, also 17m tief, zunächst in gewöhnlicher Bolzenschrotzimmerung in 5,535m Länge und 2,824m Breite bis auf den Schwimmsand abgeteuft, und sodann mit dem Aufstellen der die eiserne Spundwand bildenden Röhren begonnen.

Die letzteren sind patentgeschweifst, haben eine Länge von 6m, eine innere Weite von 107mm und eine Wandstärke von 4mm. Am unteren Ende ist jedes Rohr auf etwa 60 bis 80mm schwach konisch gedreht, und sind daselbst alle Vorsprünge und Flanschen beseitigt, so dass ein Ring aus Stahl mit scharfer Schneide aufgezogen werden konnte. Die Schneide erleichtert das Eindringen der Röhren. An zwei gegenüberliegenden Seiten sind die Röhren mit Führungsrippen rr', siehe Fig. 2, versehen. (Bei runder Form des Schachtes müssten die Führungsrippen in dem Umfange des Kreises liegen.) Die in den Ecken des Schachtes stehenden Röhren sind in der durch Fig. 3 angedeuteten Weise armirt.

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deutscher Ingenieure.

Rippe von 60mm, die Seitenflügel sind 50mm lang und die Eisenstärke beträgt 9mm. Die in Entfernungen von 30cm angebrachten Niete sind 9mm stark.

Vor dem Einbringen der Röhren wurden im Schachte zwei Lehrjöcher in Entfernung von 1m eingebaut und auf diesen zwei Lehren aus Bohlen mit halbkreisförmigen, dem Halbmesser der Röhren entsprechenden Ausschnitten angebracht. Innerhalb dieser Lehren, welche das senkrechte Niedergehen der Röhren sichern sollten, wurden nunmehr die letzteren selbst zu einer ringsum geschlossenen Spundwand zusammengestellt und Rohr für Rohr in den Schwimmsand eingepresst, wie es weiter unten näher beschrieben werden soll und in den Fig. 4 und 5 angegeben ist. Mit dem Niedergehen der Röhren wurden die Lehrjöcher, welche gleichzeitig als Arbeitsbühne dienten, wieder herausgenommen. Nachdem die erste 6m hohe Spundwand abgetrieben war, wurde die zweite gleich hohe Spundwand aufgesetzt, indem man die oberen Röhren mit den unteren durch inwendige Muffen verband; darauf baute man die Lehrjöcher wieder ein und brachte nunmehr die Spundwand nicht nur durch den 11,50m mächtigen Schwimmsand, sondern noch 0,50m in die feste Kohle hinein.

Die Vorarbeiten, d. h. das genaue Aufstellen und Einbauen der Röhren, hatte die meiste Zeit beansprucht; das Niederbringen sämmtlicher Röhren, deren Zahl bei dem Umfange des Schachtes von 16,56m 88 betrug, war in 16 Tagen ohne Zwischenfall beendet.

Das Einbringen der Röhren sollte ursprünglich im Schwimmsande mit der Sandpumpe geschehen, für die festeren Gebirgsteile hatte man Wasserspülung in Aussicht genommen. Man überzeugte sich aber bald, dass das letztere Verfahren auch im Schwimmsande rascher zum Ziele führte, und bediente sich desselben zum Teil nach Art des dänischen Spritzbohrverfahrens. Zu dem Ende wurde in eines der Rohre ein hohles Gestänge gesteckt, welches am unteren Ende mit einem Meifsel versehen war; das obere Ende stand durch einen Schlauch S mit einer über Tage aufgestellten Druckpumpe P, siehe Fig. 4, in Verbindung. Der Meifsel wurde in kurzen Stöfsen auf- und niederbewegt; oft konnte auch dies unterbleiben und nur das mit 5 Atm.. Ueberdruck wirkende Wasser als bohrendes Agens benutzt werden. Dies geschah in den etwas gelbkörnigen, sehr wasserreichen Sandschichten inmitten des Triebsandes, in denen das Spritzwasser übrigens verschwand, ohne die aufgewühlten Sandmassen aus den oberen Rohrenden herauszuspülen. Die unter beständigem Drucke stehenden Röhren liefsen sich aber trotzdem tiefer einpressen.

An der Pumpe war die Einrichtung getroffen, dass ein Sicherheitsventil sich öffnete und das Spülwasser austreten liefs, sobald das Ventil am Schlauche des hohlen Bohrgestänges geschlossen war, was sich sehr gut bewährte, weil beim Einbringen der Röhren oft nur ein Stofs des Wassers in Zwischenräumen genügte, um den Sand herauszuspülen, und man dieses Pausiren der Wasserspülung bequemer durch Oeffnen und Schliefsen eines Ventiles im Zuführungsschlauche, als durch An- und Abstellen der Pumpe erreichen konnte. Da dieselbe demnach ununterbrochen arbeitete, so brauchte man bei ihr keinen Wärter anzustellen.

Während die Wasserspülung im Gange war, wurde auf das betreffende Rohr eine Bauschraube B, s. Fig. 4, gesetzt und gegen einen in der Schachtzimmerung befestigten Balken abgestrebt. War das Rohr mittels der Bauschraube 1m tief eingepresst, so wurde das hohle Bohrgestänge herausgezogen, das folgende Rohr in Angriff genommen und so fortgefahren, bis sämmtliche 88 Röhren 1m tief eingepresst waren, worauf man mit dem ersten Rohre wieder begann.

Trotzdem der Sand keinesweges frei von Kiesbrocken war beim späteren Abteufen fand man deren mehrere über Faustgröfse so waren dieselben doch dem Niederbringen der Röhren nicht hinderlich. Hierin liegt ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Haase'schen Methode, denn diese Erscheinung ist nur dadurch möglich, dass die Bohrlöcher dicht neben einander stehen; die Steine, welche man mit dem Meifsel nicht zerstofsen konnte, wurden unterspült (während man das Nachpressen der Röhren zeitweilig unterliefs) und zur

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Seite gedrängt. Sogar ein stählerner Meifsel, welcher während der Wasserspülung bei 8m Tiefe in ein Rohr fiel und welchen man einen ganzen Tag lang vergebens mit Fanginstrumenten herauszubringen suchte, liefs sich schliefslich durch Fortsetzen der Spülung zur Seite drängen, so dass er nunmehr das Niederbringen der Röhren nicht hinderte. Es unterliegt keinem Zweifel, dass man auch gröfsere Steinblöcke mit der Haase'schen Methode des Abteufens in schwimmendem Gebirge leichter unschädlich machen kann, als es mit Sackbohrern, sich drehenden Messern usw. möglich ist.

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Nachdem die geschlossene eiserne Spundwand (etwa vergleichbar mit einem aus hohlen eisernen Pfählen bestehenden Getriebe) in der beschriebenen Weise niedergebracht und der in Bolzenschrotzimmerung stehende Schacht oberhalb des Schwimmsandes verwandrutet war, erfolgte das Ausfördern. des Schwimmsandes bezw. das Abteufen des Schachtes innerhalb der Spundwand. Dasselbe verlief ohne jegliche Störung und wurde über Erwarten schnell ausgeführt, trotzdem das Gebirge innerhalb der Spundwand sehr flüssig Der Wassergehalt des Schwimmsandes hinter der Spundwand drang beim Abteufen in den Schacht, aber die Führungen an den Röhren wirkten als Filter, indem sich der Sand auf dem etwa 100mm weiten Wege durch die Führungen in den Zwischenräumen derselben festsetzte und das Wasser geklärt in den Schacht gelangen liefs.

war.

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Gerade dieser Umstand 1) bietet aber zweifelhaft den gröfsten Vorteil des beschriebenen Verfahrens, denn es ermöglicht in solchen Fällen, wo man das in den hangenden Gebirgsschichten befindliche Wasser während des Abbaues doch hereinzieht und ein wasserdichter Schachtausbau nicht angebracht ist, das Abtrocknen des Hangenden und damit die Verminderung des Druckes in einer Weise, wie es bisher weder mit trockener Senkmauerung (bezw. mit Wergfugen), noch mit Abbohren usw. erreicht werden konnte.

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Innerhalb 24 Stunden teufte man durchschnittlich 1m ab und legte in derselben Entfernung Jöcher vor die Spundwand, deren Röhren in dem fertigen Schachte die Auskleidung der Felder zwischen den Jöchern bilden.

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Damit den Pumpen nicht zu viel Sand zugeführt wurde, geschah das Abteufen stets unter einem Wasserstande von 20 bis 30cm über der eigentlichen Schachtsohle, welche vertäfelt war, einmal, um die Zimmerung auf ihr abfangen zu können, sodann, um den Arbeitern eine feste Bühne zu bieten. Nachdem man innerhalb 12 Tagen bis auf die das Braunkohlenflötz überlagernde schwache Thonschicht gekommen war, wurde der Wasserzudrang so stark, dass man sich genötigt sah, noch eine doppelt wirkende Sauge- und Hubpumpe von 314mm Dmr. nebst Maschine von 30 N in Thätigkeit zu setzen. Da während des Einbaues dieser Pumpen das Abteufen ruhen musste, so wurden inzwischen die Röhren der Spundwand mit Hilfe eines 170kg schweren Rammbärs noch 1,35m in die Braunkohle eingetrieben, wobei sich die erfreuliche Thatsache ergab, dass die Spundwand nicht allein genau lotrecht niedergegangen war, sondern dass auch die einzelnen Röhren in jeder Beziehung unversehrt geblieben waren. 2)

Die Kosten für die Spundwand (16,56 × 12 = 198,724m) stellten sich auf 12 672 M, also für 19m auf 63,77 M, wobei jedoch zu bemerken ist, dass die Führungsrippen mit der Hand geschmiedet waren, und dass sich die Anschaffung wesentlich billiger stellen wird, wenn die Führungsrippen fertig gewalzt bezogen werden. Die Einrichtungen über Tage abgesehen von der vorhandenen Dampfpumpe kosteten etwa 300 M. An Arbeitslöhnen wurden in der 12 stündigen Schicht verausgabt:

1) Bei weniger dünnflüssigem Schwimmsande oder geringem Drucke des Wassers dringt dasselbe nicht durch und die Spundwand schliefst trocken ab.

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2) Nach neueren Mitteilungen ist die Spundwand durchgebrochen und die Fertigstellung des Schachtes dadurch mindestens verzögert; dass ein derartiger Unfall bei der ersten Ausführung eines neuen Verfahrens leicht eintreten kann, ist für einen Fachmann nicht auffallend und spricht auch nicht gegen das dem Haase'schen Verfahren zugrunde liegende Princip.

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Verbesserung der Pitot'schen Röhre.
Von Dr. Eb. Gieseler, Professor in Bonn.

Unter den Instrumenten zur Bestimmung der Geschwindigkeit des fliefsenden Wassers hat die Pitot'sche Röhre den grofsen Vorzug, dass man Stellen untersuchen kann, die der Begrenzung des Profiles nahe liegen und keiner Zeitbeobachtungen bedürfen. In seiner von Reichenbach und Darcy verbesserten Form besteht der Apparat bekanntlich aus zwei senkrechten neben einander stehenden Glasröhren, die oben verbunden sind, während sie sich nach unten in zwei Messingröhren fortsetzen, die durch einen gemeinsamen Hahn abgeschlossen werden können und weiterhin allmählich in die wagerechte Richtung umgebogen sind, wobei die eine Röhre ihre Oeffnung gegen die Richtung des fliefsenden Wassers wendet, während die Oeffnung der anderen Röhre normal dazu ausmündet. Steht der Apparat im Wasser, so saugt man bekanntlich durch einen an das obere Querstück sich anschliefsenden Gummischlauch das Wasser bis zu bequemer Höhe in die Röhren empor, schliefst die Saugeröhre ab und beobachtet an einer Teilung zwischen den Röhren den Unter

5,00 M 2,50 »

2,50 »

6,00 » Summe 16,00 M

Angeregt durch die Wigand'sche Abhandlung »über Garnbleichereien« im »Leinenindustriellen 1883 S. 345« hat August Trebbe in Tammerfors versuchsweise bei verschiedenen Partien Flachszwirnen (Trockengespinnst) die Kalkkochung durchgeführt. Die betreffenden Partien machten statt einer Sodakochung von 50kg calcinirter und 5kg kaustischer Soda eine Kalkkochung von 15kg Kalk durch. Mit Ausnahme nun, das die in Kalk gekochten Partien ein Säurebad von 15kg Salzsäure erhielten, sind beide zum Vergleiche dienenden Proben gleich stark und unter gleichen Umständen behandelt worden. Um etwaige Abweichungen in der Flachsmischung der beiden Partien feststellen und berücksichtigen zu können, ist von je einem Gebinde die Hälfte im rohen Zustande aufbewahrt und die andere Hälfte zu Untersuchungen verwendet worden. Im voraus sei bemerkt, dass bezüglich der Weisse die Kalkbleiche bei den vorliegenden Proben den Vorzug verdient.

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Die Einwirkung des Bleichprocesses auf die Festigkeitseigenschaften von Flachs

zwirnen (Trockengespinnst).

Von Ernst Müller, Ingenieur und Privatdocent an der technischen Hochschule Hannover.

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Festigkeitsdiagramme; als Abscissen sind die Dehnungen, als Ordinaten die

Belastungen genommen.

Die in beigefügter Tabelle enthaltenen Mittelwerte sind aus je 10 Einzelversuchen gewonnen. Die Einspannlänge betrug rund 840mm und die durchschnittliche Belastungsge

1) W. 1882 S. 467. Z. 1884 S. 164.

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schied des Wasserstandes in den Röhren, woraus sich die Geschwindigkeit nach der Formel vk V2gh ergiebt. Nun hat der Apparat den Uebelstand, dass bei kleinen Geschwindigkeiten der Höhenunterschied zwischen den Wasserspiegeln in den Glasröhren sehr klein ausfällt. Ich habe diesen Uebelstand dadurch vermieden, dass ich den ganzen Raum innerhalb der Glasröhren über dem angesaugten Wasser nach Abschluss des unteren Hahnes durch das Saugerohr mit einer Flüssigkeit füllte, die specifisch leichter ist als Wasser und mit diesem sich nicht vermischt, z. B. Petroleum. Schliefst man nun den Hahn im Saugerohr und öffnet den unteren Hahn, so steigt das Wasser im einen Schenkel und fällt im anderen bedeutend mehr als vorher, nach Mafsgabe des Verhältnisses der specifischen Gewichte der Flüssigkeiten. Bei Petroleum ist beispielsweise der zu beobachtende Höhenunterschied etwa 10 mal so gross, als er sein würde, wenn der Raum über dem Wasser in den Röhren mit Luft gefüllt wäre, weil der Druck der nicht balancirten Wassersäule zu etwa 0,9 durch den Gegendruck des in der anderen Röhre auf dem Wasser stehenden Petroleums ausgeglichen wird.

schwindigkeit dabei 0,33mm sekundlich (auf 1m Anfangslänge bezogen also 0,39mm). Die Temperatur schwankte bei den Versuchen nur zwischen 17,5 und 180 C., die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 72 und 75 pCt. Mit Ausnahme zweier Versuche, bei welchen der Riss an einer Befestigungsstelle erfolgte, sind alle Versuche berücksichtigt worden, auch diejenigen, welche ausnahmsweise kleine Werte lieferten. Diese kleinsten Werte sind, ebenso wie die gröfsten erhaltenen Zahlen, in nachfolgende Tabelle eingereiht worden, weil gerade diese Grenzwerte die auftretenden Ungleichmässigkeiten des betreffenden Gespinnstes usw. erkennen lassen.

Als specifische Festigkeit ist die Reifslänge 1) in km genommen, da ja dieser Ausdruck den Materialaufwand berücksichtigt und so unmittelbare Vergleiche zulässt. Zu dem Zweck ist jedes einzelne Versuchsstück gewogen und für jedes die metrische Feinheitsnummer N (Anzahl der km auf 1kg oder Anzahl der m auf 18) berechnet worden.

Bezeichnet waren die übermittelten Proben als Flachszwirn-Trockengespinnst No.8 (englische Nummer) zweifach. Die Untersuchung ergab als metrische Nummer für das einfache Trockengespinnst 4,7 (die englische Nummer 7,75); die Grenzwerte waren 4 und 5,5. Weit stärker noch als die Feinheitsnummer schwankt die Anzahl der Drehungen auf die Längeneinheit im Gespinnste, bezw. im Zwirne. Der Rohzwirn wies im Mittel (aus 20 Versuchen) 265 Linkszwirnungen für 1m Länge auf, was für metrische Feinheitsnummer rund

125 V4,7 oder 175 V2,35 ausmacht.2) Die Zahlen schwankten zwischen 200 und 320.

Das Rohgespinnst selbst hatte im Mittel 245 Rechts

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1) Z. 1884 S. 162.

2) Für englisches Mafs umgerechnet erhält man als Mittelwert 6,25 = 2,45 VN. Zwirnungen auf 1 Zoll engl. Grenzwerte: 5,1 und 8,1.

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