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deutscher Ingenieure.

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Kl. 86. No. 31874. Schlichtmaschine. Gebr. Benninger, Utzwyl (Schweiz). Zum Trocknen der von beiden Enden der Maschine herkommenden geschlichteten und gebürsteten Kettenfäden werden dieselben über 2 rechts und links vom Kettenbaum a liegende Skelet-Trommeln T geführt, deren Achsen aus dampfgeheizten Hohlwellen gebildet werden, über welchen je ein Windrad s angebracht ist. Durch die Umlaufsgeschwindigkeit dieser Windräder, welche durch eine Reibungskupplung si während des Betriebes geregelt werden kann, wird die den Hohlwellen entströmende heifse Luft gegen die um die Trommeln T geführten Kettenfäden getrieben, so dass die letzteren getrocknet werden. Die Trommeln T erhalten durch die sich auf den Kettenbaum a aufwickelnden Kettenfäden ihre Drehung.

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Litteratur.

9. und

Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinen-Mechanik von Dr. phil. Jul. Weisbach. Zweiter Teil: Die Statik der Bauwerke und Mechanik der Umtriebsmaschinen. Fünfte Auflage, bearbeitet von Gustav Herrmann. Zweite Abteilung: Die Mechanik der Umtriebsmaschinen. 10. Lieferung. Braunschweig, 1885. Vieweg & Sohn. Karmarsch und Heeren's technisches Wörterbuch. Dritte Auflage, bearbeitet von Kick und Gintl. Lieferung 77. Prag, 1885. A. Haase.

P. Stühlen's Ingenieur-Kalender für Maschinenund Hüttentechniker 1886. Unter Mitwirkung von R. M. Daelen und Ludw. Grabau herausgegeben von Friedrich Bode. I. Teil: Einundzwanzigster Jahrgang. II. Teil: Bode's Westentaschenbuch als Ergänzung. Essen. G. D. Baedeker.

Das Submissionswesen von Dr. F. C. Huber. Preis 10 M. Tübingen, 1885. H. Laupp'sche Buchhandlung.

Die Elemente der Maschinen construction von W. Cawthorne Unwin. Uebersetzt von Hermann Fritz. Leipzig, 1885. J. M. Gebhardt's Verlag (Leop. Gebhardt). Zuschriften an

Clapp-Griffiths-Verfahren.

Geehrte Redaction!

Infolge einer längeren Abwesenheit kommt mir der Artikel der Zeitschrift vom 8. d. M. über Kleinbessemerei erst heute zu Gesicht. Auf S. 614 der sehr interessanten Abhandlung steht bezüglich des Clapp & Griffiths-Processes: »In Deutschland hat Heinrich Macco in Siegen die Einführung des Verfahrens in die Hand genommen«. Dies beruht auf einem Irrtum, den ich berichtigen muss. Ich habe mich für diesen Process, wie für alle derartigen Neuerungen, von Anfang an interessirt und habe mich über denselben wie über seine Resultate zu orientiren gesucht. Dies ist mir aber sehr schwer geworden. Der Vertreter der Herren Clapp & Griffiths, Hr. Geen, hat es mir nicht ermöglichen können, den Process auf einer ausgeführten Anlage in der Praxis zu studiren, seine Empfehlung hatte keinen Erfolg. Auch der Pariser Vertreter dieser Herren, welcher mich vor einiger Zeit für die Sache zu interessiren suchte, konnte mir in dieser Richtung nichts besseres bieten. Thatsache ist, dass alle Werke, welche den Clapp & Griffiths - Process angenommen haben, anfangs mit grofsen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, wesentliche Aenderungen der ersten Anlage machen mussten und sich schliesslich selbst gegen die Erfinder absperrten.

Dies sowohl wie die Thatsache, dass bei den Herren Vogel

Trambahnen mit Seilbetrieb.

Ausstellung von Kraft- und Arbeitsmaschinen für das Kleingewerbe in Nürnberg. Illustrirter Katalog, herausgegeben vom Rectorate der Baugewerkschule Nürnberg. Preis 75 Pf. Nürnberg, 1885.

Die Anlage der Fischwege von H. Keller. Sonderabdruck aus dem »Centralblatt der Bauverwaltung«. Berlin, 1885. Ernst & Korn.

Handbuch der Ingenieurwissenschaften in vier Bänden. Vierter Band: Die Baumaschinen. Zweite Abteilung: Hilfsanlagen für den Materialtransport und die Errichtung von Hochbauten. Apparate und Maschinen zur Herstellung von Tiefbohrlöchern. Gesteinsbohrmaschinen. Abbohren von Schächten. Schräm- und Schlitzmaschinen, Tunnelbohrmaschinen. Bearbeitet von Dr. R. Pröll, C. Scharowsky, L. v. Willmann, G. Köhler, W. Schulz, Dr. Ph. Forchheimer. Unter Mitwirkung von L. Franzius herausgegeben von F. Lincke. Leipzig, 1885. Wilhelm Engelmann.

die Redaction.

& Noot in Wartberg (Oesterreich, nicht Frankreich) sowie auf einem ungarischen Werke der Process Clapp & Griffiths nach vielen Versuchen gänzlich verlassen wurde, veranlasste mich, mich dem Studium des mir offener vorliegenden Avesta-Processes zuzuwenden. Längere Erfahrungen in diesem Processe haben bei mir die Ansicht befestigt, dass unter gewissen Verhältnissen für die Erzeugung eines weichen Qualitätsstahles die kleine Bessemerbirne in der gewöhnlichen Windeinführung, also der Avesta-Process, zu empfehlen ist, dass aber in Fällen, in denen man ein gutes Schweifseisen billig und in gröfseren Quantitäten herzustellen wünscht, die Bessemerbirne mit seitlicher Windeinführung oder der sog. Clapp & Griffiths - Process, der ja neuerdings auch in Deutschland ganz gute Resultate ergeben hat, anzuraten ist. In Uebereinstimmung mit Hrn. Stercken würde ich aber aus vielen Gründen die erstere Construction, mit der zur Zeit sehr eingehende Versuche gemacht werden, vorziehen.

Uebrigens wird, so weit mir bekannt, in Deutschland bei dem Clapp & Griffiths-Process kein Eisen mit über 0,1 pCt. P angewandt, und wird das Ferromangan auch nicht im Ofen selbst zugesetzt.

Ich hoffe demnächst über die verschiedenen Processe ganz genaue Zahlen aus der Praxis in die Oeffentlichkeit bringen zu können. Mit der Bitte, diese Zeilen in Ihr geschätztes Blatt freundlichst aufnehmen zu wollen, bleibe Ihr ergebener Siegen, 17. August 1885. Heinr. Macco.

Vermischtes.

Bei der zunehmenden Verbreitung, welche die mit Seilen betriebenen Strafsenbahnen in den Ver. Staaten von Amerika und neuerdings durch die Londoner Highgate-Hill-Linie auch in England gefunden haben, dürften einige geschichtliche und statistische Angaben von Interesse sein, welche W. N. Colam in einem am 4. Mai d. J. vor der Society of Engineers gehaltenen Vortrage mitgeteilt hat.

Der erste grössere Versuch, die einer regelrechten Benutzung des Seiles zum Betriebe einer Strafsenbahn entgegenstehenden Schwierigkeiten zu überwinden, wurde im August 1873 durch den Bau der Linie auf den Clay Street Hügel in San Francisco gemacht. Dieser Hügel ist sehr steil, stellenweise

1:6, und, wie meist in San Francisco, an den Kreuzungsstellen der Querstrafsen wagerecht eingeschnitten, so dass die Strafse einen treppenförmigen Eindruck macht. Letztere hat 853m Länge und auf diese Länge ein Gesammt-Ansteigen von 93,57m.

Das erste in Gebrauch genommene Seil hatte 3 Zoll Umfang entsprechend 24,25mm Dmr., lief täglich 171/2 Stunden mit 161m Geschwindigkeit in 1 Minute und hielt 2 Jahre lang.

Obgleich die Linie, in der kurzen Zeit von 2 Monaten gebaut, nachher manche Aenderungen und Verbesserungen erfuhr, bewährte sie sich doch als ein glänzender Erfolg inbezug auf Construction und Betriebsgewinn und wurde bis auf eine Gesammtseillänge von 3350m ausgedehnt.

29. August 1885.

Die Sutter-Strafsen-Trambahn-Gesellschaft hatte die Entwicklung dieses Unternehmens aufmerksam verfolgt, und nach 31/2 Jahren hatte sie ihre sämmtlichen Linien auf Seilbetrieb eingerichtet, welche bisher der Steigungen wegen in ungünstigster Weise mit Pferden befahren worden waren. Dieser Gesellschaft gehören jetzt etwa 5km Doppelgeleise, welche zwei der bedeutendsten Strafsen der City von San Francisco kreuzen. Sie hat 4 Seile im Gang, alle von einer Maschinenanlage aus betrieben, davon 3 auf der Hauptlinie und 1 im rechten Winkel für eine Seitenlinie abgezweigt. Die gesammte Seillänge beträgt 11,5km, dessen Geschwindigkeit 238m in 1 Minute. Ein Jahr nach der Umwandlung betrug der Verkehr nahezu 1 Million Personen, und lieferte die Ausführung dieser Linie den Beweis, dass ohne grofse Verkehrsstörung die Umänderung auf Seilbetrieb möglich sei.

Die Gesellschaft der Californiastrafse eröffnete ihren Betrieb im April 1878; da dieselbe sehr steile Strecken hatte, stellenweise bis 1:5,5, so baute sie im Gegensatze zu den beiden vorigen Linien, bei welchen vielfach Holz zur Anwendung gekommen war, ihren Seilkanal ausschliefslich aus Eisen und Mauerwerk. Auch die Seile nahm sie stärker, nämlich von 4" engl. Umfang entsprechend 321/3 mm Dmr. Die ganze Länge der doppelgeleisigen Strecke beträgt 3856m. Das Maschinenhaus liegt in einem Thal und treibt 2 Seile von 2700m bezw. 5200m Länge mit einer Geschwindigkeit von 164m in 1 Minute.

Dann folgte im März 1880 die Linie in Geary-Strasse mit verhältnismäfsig günstigen Steigungen, deren schlimmste 1:10,3 betrug. Hier liegt die Maschine mittweges der zweigeleisigen Strecke von 4023m Länge. Diese Linie hat einen besonders günstigen Betrieb gehabt, frei von Störungen, trotzdem sie im rechten Winkel von 3 Pferdebahnen gekreuzt wird, von denen eine aufserdem eine erhebliche Strecke lang ihre Schienen benutzt.

Im Jahre 1881 wurde die 3962m lange zweigeleisige Presidio- und Ferry-Linie gebaut; sie hat stellenweise sehr schlimme Steigungen, bis 1:5,1. Am Kreuzungspunkte zweier Strafsen enthält diese Linie eine Curve, und da die Strafsen von beiden Seiten nach der Curve hin Gefälle haben, so war ursprünglich beabsichtigt, die Wagen mit eigener Beschleunigung bezw. Verzögerung die Curve durchlaufen zu lassen; jedoch hat man eine Verbesserung in der Weise angeordnet, dass die Wagen entweder das Hauptseil oder ein langsamer laufendes Hilfsseil erfassen können.

Die bisher geschilderten Linien wurden sämmtlich in San Francisco gebaut; sie erregten die Aufmerksamkeit der Trambahngesellschaften in anderen Teilen der Ver. Staaten, ja selbst in dem weit entfernten Neu-Seeland, und schon im August 1880 kam als die erste Linie in der Stadt Dunedin dieser englischen Colonie die Roslyn-Linie in Betrieb. Dieselbe ist eingeleisig mit Ausweichungen, von 1,067m Spurweite, hat eine Länge von 1067m und eine Gesammtsteigung von 152m. Von besonderem Interesse auf dieser Linie ist eine S-Curve von 65m Radius. Ihr folgte, gleichfalls in Dunedin, im März 1882 die Mornington-Trambahn, 1600m lang mit 131m Gesammtsteigung, 1:6,25 an der ungünstigsten Stelle.

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Nun folgte Chicago, und war das von um so grösserer Wichtigkeit, als es sich hier herausstellen musste, ob der Seilbetrieb auf mildere Klimate beschränkt bleiben oder sich weiter nach Osten ausbreiten würde. In dieser Hinsicht kann man es als einen glücklichen Umstand bezeichnen, dass unmittelbar nach Fertigstellung der Linie, im Jahre 1882, Chicago einen schweren Winter hatte, reich an Schnee und strenger Kälte; auf diese Weise wurde das Seil gründlich erprobt, und es bestand die Probe; der Betrieb ging glatt und leicht von statten, selbst dann, wenn der übrige Wagenverkehr eingestellt werden musste. Auch in dem letzten, besonders strengen Winter hat der Seilbetrieb keinerlei Störung erlitten. Die Trambahngesellschaft in Chicago hat nach und nach alle möglichen und bekannten Motoren versucht und ist schliesslich beim Seile stehen geblieben.

Die Seile dieser Linie werden von einem Maschinenhause aus angetrieben, und zwar in solcher Weise, dass dem Seile drei verschiedene Höchstgeschwindigkeiten erteilt werden, entsprechend den jeweiligen örtlichen Verhältnissen, an der einen Stelle 96m in 1 Min., an der zweiten 218m, an der dritten

245m. Am Ende der Hauptlinie laufen die Wagen, statt auf das andere Geleise geschoben zu werden, um ein Häuserviereck herum. Die Gesellschaft kann jetzt bis 10 000 Fahrgäste in der Stunde befördern, und es sind thatsächlich schon einmal 100 000 Personen an einem Tage in ihren Wagen gefahren.

Die jüngste, aber bedeutendste der Linien in San Francisco ist diejenige der Market-Street, eine Linie, welche man wegen der zu gewissen Tageszeiten herrschenden Ueberfüllung der Strafse lange Zeit für unmöglich hielt. Es hat sich aber herausgestellt, dass von den acht durch diese Strafse gehenden Trambahnen diejenige mit Seilbetrieb die beliebteste ist, u. a. auch wegen der gleichmässigen Fahrgeschwindigkeit. Von 1860 bis 1867 wurde diese Linie mit Dampf befahren, dann bis 1883 mit Pferden, bis das Seil eingerichtet wurde. Die Strecke hat auf ungefähr 16km Doppelgeleisen mit Nebengeleisen 46 grofse Wagen im Gange. 5 Seile von 4" Umfang (321/3mm Durchm.) werden von 2 getrennten Maschinenanlagen aus mit 228,6m Geschwindigkeit betrieben: ihre Gesammtlänge beträgt 27 680m, ihr Gewicht über 100t. Bemerkenswert ist eine Curve von 24,4m Radius, durch welche die Wagen mittels eines Hilfsseiles mit der halben Geschwindigkeit der Hauptlinie gezogen werden.

Ausserdem sind Seiltrambahnen teils ausgeführt, teils in Ausführung begriffen in Philadelphia, New-York, Melbourne, Sidney usw., wenn auch nicht überall, vermutlich wegen unzweckmässiger Anlage, mit gleich gutem Erfolge.

In Europa ist die erste Seilstrafsenbahn im Mai vorigen Jahres in London eröffnet worden, diejenige nach Highgate Hill hinauf, einem hochgelegenen Londoner Vergnügungsorte. Die Ausfürung entspricht, abgesehen von einigen besonderen Einzelheiten, den bereits erwähnten Linien; die Spurweite ist 1,067m, die Gesammtlänge 1158m, davon 1006m zweigeleisig. Die Gesammtsteigung beträgt 72,8m, die ungünstigste 1:11. Die Seilgeschwindigkeit beträgt etwa 160m in 1 Minute; das Seil von 3" Umfang hat 2500m Gesammtlänge.

Auf die Bauart dieser Seilbahnen und die Einzelconstructionen derselben gedenken wir demnächst in einem besonderen Aufsatze einzugehen.

Verdampfungsversuche.1)

Um der Frage näher zu treten, wie sich die Leistungen der Wellrohrkessel zu denen der Flammrohrkessel mit glatten Röhren verhalten, hat die königl. Bergwerksdirection in Saarbrücken Versuche. anstellen lassen, über welche in der Zeitschr. d. Verb. der Dampfk.-Ueberw.-Vereine 1885 Heft 5 berichtet ist.

Die Bergwerksdirection besitzt neben zahlreichen Zweiflammrohrkesseln mit glatten Röhren seit 1881 auch 9 Kessel mit Wellröhren, darunter 8 Seitrohrkessel. Zu den Versuchen wurde eine Anlage auf dem Ernsdorfer Schachte der Grube Kronprinz benutzt, bei welcher beide Kesselsysteme unter genau denselben Verhältnissen neben einander betrieben werden können. Die Kesselanlage besteht aus 2 Zweiflammrohrkesseln und 2 Wellblech - Seitrohrkesseln und liefert einer 280 N-Zwillingsfördermaschine und einer unterirdischen 100 N-Wasserhaltungsmaschine den erforderlichen Dampf. Jeder der Zweiflammrohrkessel hat 7m Länge, 2,2 m Manteldurchmesser, 2 Feuerröhren von 0,8m 1. W., 56,39m Heizfläche, 2,249m gesammte, 0,8649m freie Rostfläche, 11,93cbm Wasserraum, 7,95cbm Dampfraum, 14,429m Verdampfungsoberfläche.

Jeder Seitrohrkessel hat gleichfalls 7m Länge, 2,2m Manteldmr.; das Wellrohr hat einen mittl. Dmr. von 1,15m; die Heizfläche beträgt 53,69m, die gesammte Rostfläche 1,619m, die freie 0,6149m, der Wasserraum 13,62cbm, der Dampfraum 6,07cbm, die Verdampfungsoberfläche 13,659m.

Die Kessel sind sämmtlich in 1883 und 1884 von derselben Fabrik (Dingler'sche Maschinenfabrik in Zweibrücken) angefertigt und auf 5,5 Atm. concessionirt.

Das Feuer berührt den Kessel in einem Zuge, welcher erst durch die bezw. das Feuerrohr, dann auf der einen Hälfte des Mantels nach vorn, auf der anderen Seite des Mantels nach hinten und von da durch den Fuchs in den Schornstein geht. Das Kesselmauerwerk beider Kessel ist sorgfältig ausgeführt, die Wandflächen sind gut verfugt und die Kessel gegen Wärmeverluste nach oben durch eine Lehmdecke mit darauf liegender Rollschicht aus Backsteinen geschützt.

Vor der Untersuchung wurden beide Kessel von innen und aufsen gründlich gereinigt und waren drei Tage und drei Nächte

1) s. Z. 1884, S. 13.

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und nach Bedarf zugewogen.

Die zum Speisen der Versuchskessel verwendete Dampfpumpe erhielt ihr Wasser aus einem neben ihr aufgestellten Gefäfse, dessen Wasserstand beim Beginn und am Ende einer jeden Untersuchung genau derselbe war. Diesem Gefäfse wurde das Wasser aus einem Behälter von 5001 Inhalt zugemessen und das Gewicht des Wassers durch Rechnung bestimmt. Zur Controle der Wassermessung war aufserdem zwischen Kessel und Dampfpumpe ein Schmid'scher Wassermesser in die Druckleitung eingeschaltet, welcher ein mit der Messung vollständig übereinstimmendes Resultat ergab.

Bei jeder Füllung des Gefäfses wurde die Temperatur des Wassers festgestellt, alle 30 Minuten die Dampfspannung notirt und die Temperatur der Heizgase im Fuchse mittels Quecksilberthermometers bestimmt. Während der 71/2-stündigen Versuchsdauer blieb der Wasserstand in den Kesseln, die Höhe der brennenden Kohlenschicht auf dem Rost und die Zeitabschnitte von einem Abschlacken zum anderen genau gleich.

In nachstehender Tabelle sind die Versuchszahlen, die gefundenen Resultate und die Anlagekosten beider Kesselsysteme zusammengestellt.

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deutscher Ingenieure.

Wie aus den Versuchszahlen hervorgeht, hat der Wellrohrkessel dem Zweiflammrohrkessel gegenüber Vorzüge nicht erkennen lassen. Eine Folgerung über vorteilhafteren Betrieb des einen oder anderen Kesselsystemes wird erst möglich sein, wenn auch auf anderen Gruben desselben Bezirkes ähnliche Versuche mit Wellrohrkesseln und Zweiflammrobrkesseln unter gleichen Betriebsverhältnissen, aber bei Verwendung einer besseren Kohlensorte, ausgeführt worden sind.

Auf Veranlassung derselben Behörde sind am 15. November 1884 Verdampfungsversuche an 2 Kesseln nach dem System von Mac Nicol ausgeführt worden 1), welche im Jahre 1881 von der Dingler'schen Maschinenfabrik in Zweibrücken gebaut und auf dem Eisenbahnschachte der königl. Steinkohlengrube Kronprinz zum Zwecke der Verwendung ganz unverkäuflicher Kohlen aufgestellt sind. Die Kessel bestehen jeder aus dem Oberkessel von 1,2m Dmr. bei einer Länge von 6,8m und einem Unterkessel von 1m Dmr. und 4,8 m Länge. Die die vordere Verbindung des Ober- und Unterkessels bildenden 37 Stück Wasserröhren, welche an beiden Enden in den an den Ober- bezw. Unterkessel angenieteten Kisten liegen, haben 0,1m Dmr. und 2,5 m Länge. Der Oberkessel ist aufserdem noch am hinteren Ende durch einen 0,6m weiten Verbindungsstutzen mit dem Unterkessel verbunden. Unter dem Wasserröhrenbündel liegt der geneigt angelegte Planrost von 2,70 qm gesammter, 1,26 9m freier Fläche, dessen hinterer Teil als Klapprost construirt ist, von welchem aus die Verbrennungsrückstände in die darunter stehenden Aschenwagen fallen. Das Speisewasser wird am Oberkessel mittels einer Röhre, welche durch die vordere Kopfplatte hindurch bis zur Mitte des Kessels reicht und 0,25m über dem Boden liegt, eingeführt. Jeder Kessel ist für 5 Atm. concessionirt, hat 579m Heizfläche, 11,34 cbm Wasserraum, 2,20 cbm Dampfraum, 7,82 9m Verdampfungsoberfläche.

Der zur Heizung der Mac-Nicol-Kessel verwendete Brennstoff wird beim Klauben auf der Rätteranlage gewonnen und besteht hauptsächlich aus groben Stücken feuerfesten Thones mit anhaftender Kohle, welche sich nicht abschlagen lässt.

Bei diesem Versuche, bei dem nur die Dampferzeugung pro qm Heizfläche bestimmt werden sollte, wurde der Kohlen- und Wasserverbrauch in derselben Weise ermittelt, wie bei den vorher beschriebenen Verdampfungsversuchen.

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rohrkessel

16. Oct. 1884 7,5 1616

{

323 19,99

17,4 pCt.

Schwalbacher Flötze

ware -) .

Grieskohle

Kohlenverbrauch nach Abzug der Rück

19164

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1239 kg

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8116

Temperatur des Speisewassers

38

o C.

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Temperatur der Heizgase am Schieber

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Temperatur der Heizgase am Schieber.

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Temperatur im Kesselhause

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Temperatur im Kesselhause

Dampfdruck.

3,7 Atm.

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Dampfüberdruck in Atmosphären

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Nutzleistung der Fördermaschine in Stun

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denpferdekräften.

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» qm Heizfläche. 1kg Kohle brutto

21,01 »

2,62 »

Verdampfte Wassermenge, berechnet auf

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0° und Dampf von 100°:

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Stunde und qm Verdam

1. pro 1kg Kohle brutto..

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pfung soberfläche

153,2 »

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Stunde und cbm Wasser

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qm Heizfläche und Stunde

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Stunde und qm Verdampfungsober

>> Stunde und cbm Wasserinhalt

Stunde und cbm Dampfinhalt

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Bei der Bewartung des Zweiflammrohrkessels hielt der Heizer die Dampfspannung von 4,5 Atm. an dem ersten Versuchstage gleichmäfsig bei, während bei dem Wellrohrkessel vielfache Schwankungen eintraten. Letzteres erklärt sich daraus, dass die Verhältnisse zwischen Rost- und Heizfläche bei den beiden Kesseln verschieden sind. Da ohne gröfsere Nachteile für die Bedienung der Rost des Wellrohrkessels nicht zu vergrössern ist, so hat der Zweiflammrohrkessel den Vorzug der gröfseren Rostfläche, die besonders da von Vorteil sein wird, wo man Abfallkohlen, die fast auf jeder Grube in gröfseren Mengen vorhanden und für den Verkauf nicht geeignet sind, zur Kesselheizung benutzt.

Selbstverlag des Vereines.

Die Anlagekosten der Mac-Nicol-Kessel, welche sich wesentlich höher als bei den vorhergehenden Kesseln stellen, sind folgende:

Preis eines Kessels einschl. Ausrüstung und Aufstellung 7200 Gewicht des Kessels .

Anlagekosten pro qm Heizfläche.

Berücksichtigt man, dass der verwandte Brennstoff, welcher früher als wertlos auf die Halde gefahren und dort durch Selbstentzündung sehr lästig wurde, bei Kesseln mit kleiner Rostfläche und kleinem Feuerraume (Innenfeuerungen) nicht verwertet werden kann, so ist das erzielte Verdampfungsresultat mit 21kg Wasser für 1 Stunde und qm Heizfläche als ein »sehr gutes« zu bezeichnen. Die scheinbar hohen Anlagekosten werden durch die Brennstoffersparnisse vollständig gedeckt.

Diese No. enthält Taf. XXVII: Postdampfer »Rugia«; weitere Tafeln und Beschreibung folgen in den nächsten Nummern.

1) s. W. 1880, S. 345, und Z. 1881, S. 313.

Commissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin 8.

pro Stunde und qm Rostfläche

171,3 kg

Kosten des Mauerwerkes

Gesammtanlagekosten.

M

7300 kg

2000 M

9200 >> 161,40 >>

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Sitzung des Gesammtvorstandes am 16. August 1885 in Stettin.

4

Der Vorsitzende Hr. E. Becker-Berlin eröffnet die Sitzung um 91⁄4 Uhr morgens, heifst die Anwesenden willkommen und gedenkt sodann des verstorbenen Vertreters des Pommerschen Bezirksvereines im Vorstandsrate, des Hrn. Gewerberat Hertel-Stettin, zu dessen Andenken sich die Versammelten von ihren Plätzen erheben; er entschuldigt ferner die Abwesenheit des durch Geschäfte behinderten zweiten Vorsitzenden Hrn. Brauns-Dortmund.

Die Aufstellung der Liste der Anwesenden ergiebt, dass der engere Vorstand vertreten ist durch

Hrn. E. Becker als ersten Vorsitzenden des Vereines, » Geh. Rat Dr. Grashof als Director des Vereines, der Vorstandsrat durch

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Die Versammlung tritt in die Beratung der auf die Tagesordnung der bevorstehenden XXVI. Hauptversammlung gesetzten Angelegenheiten ein.

Bezüglich des Geschäftsberichtes für das Jahr 1884 verweist Hr. Peters auf den in der Zeitschrift bereits veröffentlichten Bericht.

Zu der Rechnungsablage für das Jahr 1884, welche gleichfalls gedruckt vorliegt, bemerkt derselbe, dass die aufserordentlich gesteigerten Einnahmen aus den Anzeigen es ermöglicht haben, der Vereinszeitschrift eine Steigerung des Umfanges auf 130 Bogen Text zu geben; der Voranschlag sei dadurch etwas überschritten; doch habe er geglaubt, da die Mittel zur Verfügung ständen, wertvolle angebotene Arbeiten nicht zurückweisen zu sollen. Bei den Tafeln rechtfertige sich die Mehrausgabe sowohl durch die Schönheit des Stiches als auch durch die Fülle des auf denselben dargestellten Stoffes.

Die Rechnung ist von den Herren Pütsch und Woytt im Auftrage des engeren Vorstandes geprüft und, wie Hr. Pütsch berichtet, in Ordnung befunden worden, so dass sich die Versammlung mit dem Antrag auf Entlastung bei der Hauptversammlung einverstanden erklärt.

zusammensetze aus:

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Zu der Vermögensaufstellung des Vereines am 31. December 1884 bemerkt Hr. Peters, dass der Posten: Guthaben an Jul. Springer im Betrage von M 17391,40 sich Kassenbestand am 31. December 1884 . M 3264,63 Ausgaben in 1884 für das Rechnungsjahr 1885 >> 3 351,49 Einnahmen in 1885 » 1884 » 10775,28

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Zur Rechnungsvorlage für das Jahr 1886 erklärt Hr. Grashof namens des engeren Vorstandes, dass dieselbe eingehend geprüft sei, und empfiehlt dieselbe zur Genehmigung.

Aus den Erläuterungen, welche Hr. Peters zu einzelnen Posten dieser Vorlage giebt, dürfte folgendes zu berichten sein. Die jetzige Art der Versendung durch Vermittlung des Postzeitungsamtes mache es erforderlich, dass für jedes Mitglied, ganz in gleicher Weise wie bei den politischen Blättern, ein Exemplar der Zeitschrift vor Beginn des neuen Jahrganges bestellt und einschl. Bestellgebühr mit M 15,60 bezahlt werden müsse; dass der Verein diese Bestellung und Zahlung für jedes einzelne Mitglied an dem Wohnorte desselben leisten dürfe, beruhe auf einer Vergünstigung der Reichspostdirection und sei nötig, damit der Verein nicht die genaue Uebersicht über seine Mitglieder verliere. Die im November des Vorjahres eingezahlten Beträge, bei rund 5000 Mitgliedern schon

78000 M, erhalte der Verein infolge einer zweiten Vergünstigung der Reichspost nicht erst am Ende des betr. Betriebsjahres, sondern zu je 1/12 des Gesammtbetrages abzüglich der Gebühr für die Post monatlich zurückgezahlt. Um die 78000 M jedoch vorausbezahlen zu können, müsse der Verein nicht nur sein in Wertpapieren angelegtes Vermögen verpfänden, sondern aufserdem die freiwillige Vorauszahlung von Seiten der Mitglieder anrufen. Auf diese Weise entbehre derselbe während einer geraumen Zeit des Jahres den Zinsgenuss seines Vermögens; da jedoch der Vorstand beantrage, die Vorauszahlung der Beiträge in Zukunft zu einer Pflicht der Mitglieder zu machen, so habe in Voraussicht dieses Beschlusses in den Voranschlag für 1886 ein dem Vereinsvermögen entsprechenden höherer Zinsbetrag als 1884 in Einnahme gestellt werden können.

Der für die Herstellung der Zeitschrift veranschlagten Ausgabe von 80000 M liege eine genaue Selbstkostenberechnung zu Grunde, mit der Annahme einer Auflage von 6300 Exemplaren mit 130 Bogen Text, 42 Tafeln, 5 Textblättern und rund 700 Seiten Anzeigen.

Nach einigen Verhandlungen über die einzelnen Kosten wird der Voranschlag für 1886 mit 143 000 M in Einnahme und 139000 M in Ausgabe einstimmig genehmigt.

Bei der Wahl des engeren Vorstandes macht der Vorsitzende die Mitteilung, dass der engere Vorstand sich mit dieser Frage bereits beschäftigt habe und empfehle, als ersten Vorsitzenden Hrn. Gärtner-Magdeburg zu wählen; für die Stelle des zweiten Vorsitzenden bringe er die Herren Bube-Hannover und Bach-Stuttgart in Vorschlag.

Mit Hrn. Gärtner, welcher gegenwärtig auf einer Reise nach New-York begriffen sei, habe er Fühlung genommen und glaube, versichern zu können, dass derselbe die Wahl annehmen werde.

Die Versammlung ist einstimmig damit einverstanden, die Wahl des Hrn. Gärtner zum ersten Vorsitzenden zu unterstützen.

Nachdem Hr. Bube erklärt hat, dass er durch seine geschäftliche Thätigkeit behindert sei, eine etwa auf ihn fallende Wahl zum zweiten Vorsitzenden anzunehmen, und dass es besser sei, dem ersten Vorsitzenden aus Norddeutschland einen zweiten aus Süddeutschland beizugesellen, wird einstimmig Hr. Prof. Bach als zweiter Vorsitzender vorgeschlagen.

Als Ort der nächsten Hauptversammlung wird infolge der durch Hrn. Herzog überbrachten Einladung des Mittelrheinischen Bezirksvereines einstimmig Coblenz ausersehen.

Zu dem Antrage des Vorstandes, betreffend die Erhebung der Beiträge im November des Vorjahres, bezieht sich Hr. Peters auf die zuvor gegebene Erläuterung, welche die beantragte Mafsregel so lange notwendig erscheinen lasse, als die Versendung durch Postzeitungsdebit beibehalten werde, da es der Vorstand nicht für zulässig erachte, zur Durchführung dieser Massregel auf den guten Willen der Mitglieder angewiesen zu sein.

Wie Hr. Grashof berichtet, haben sich fast sämmtliche Bezirksvereine mit der vorgeschlagenen Massregel einverstanden erklärt, jedoch den Wunsch geäufsert, dass dieselbe nicht etwa eine Statutenänderung in sich schliefsen, sondern als eine vorübergehende Ausführungsbestimmung dem Statute zugefügt werden und von selbst wieder fortfallen solle, wenn der Verein zu einer anderen Versendungsart übergehe.

In gleichem Sinne sprechen sich die Vertreter der Bezirksvereine aus und machen insbesondere geltend, dass diese Bestimmung keine Verkümmerung der nach dem Statute den Mitgliedern zustehenden Rechte herbeiführen dürfe. Gegenüber den Zweifeln und Bedenken darüber, ob nach Einführung der beantragten Bestimmung einem Mitgliede, welches die Vorauszahlung, gestützt auf § 30 des Statutes, verweigere, die Lieferung der Zeitschrift oder gar die Mitgliedschaft entzogen werden könne, eine Möglichkeit, welche von mehreren Seiten lebhaft verneint wird, führt Hr. Peters aus, dass es sich im wesentlichen nur darum handele, dem Generalsecretär das Recht einzuräumen, im November einen Postauftrag ergehen zu lassen. Für diejenigen Mitglieder, welche diesen

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Postauftrag nicht einlösten, würde alsdann die Bestellung der Zeitschrift bei der Post nicht sofort auszuführen sein. Man würde diese Mitglieder in der Zeit zwischen der Zurückweisung des Postauftrages, also Ende November, und dem Beginne des neuen Jahrganges, also 1. Januar, befragen, ob diese Zurückweisung darauf beruhe, dass sie sich auf den § 30 beriefen, wonach sie erst am 1. April zur Zahlung verpflichtet seien, oder ob sie austreten wollten. Dadurch werde die Klärung stattfinden, dass diejenigen, die austreten wollen, dieses rechtzeitig vor dem 31. Dezember anzeigen, während jetzt eine ganze Anzahl von Mitgliedern immer erst in der ersten Hälfte des Januar den Austritt anzeigen. Für diejenigen aber, die erklären: »ich berufe mich auf den § 30 der Statuten, wonach ich erst am 1. April zu zahlen brauche«, solle man ruhig die Zeitschrift bestellen und es darauf ankommen lassen, ob dann wirklich einer derselben trotz dieser Erklärung seinen Beitrag nicht bezahlen würde. Auch bei der jetzigen Einrichtung sei es nicht zu vermeiden, dass Mitgliedern, welche in Beitragsrückstand geraten, die Zeitschrift wenigstens einen Teil des Jahres hindurch umsonst geliefert werde.

Die Versammlung erklärt sich hierauf mit dem Antrage des engeren Vorstandes in folgender Wortfassung einverstanden:

»Der Generalsecretär wird bis auf weiteres ermächtigt, abweichend von § 30 des Statutes die Beiträge für das kommende Jahr bereits vom 20. November des betreffenden Vorjahres ab durch Postauftrag von denjenigen zu erheben, welche sie bis dahin noch nicht gezahlt haben.<«<

Ueber die Frage der Stimmenvertretung auf den Hauptversammlungen (§ 34 des Statutes) berichtet der Vorsitzende, die Angelegenheit sei gemäfs dem Beschlusse der XXV. Hauptversammlung von den Bezirksvereinen beraten worden, und zwar habe die Mehrzahl derselben sich für Beibehaltung der bisherigen Bestimmungen ausgesprochen, weil wesentliche Missstände sich nicht herausgestellt hätten. Ein Antrag liege nicht vor.

Hr. Zeman hebt hervor, dass sein von der vorigen Hauptversammlung angenommener Antrag, den § 34 den Bezirksvereinen zur Beratung vorzulegen, vielfach irrtümlich so aufgefasst worden sei, als habe er einen Antrag auf Aenderung des § 34 gestellt.

Er weist darauf hin, welche Anhänglichkeit an den § 34 bestehe, trotzdem die meisten Mitglieder von der Befugnis desselben gar keinen Gebrauch machen, und spricht die Erwartung aus, dass in Zukunft die Vollmachtstimmen nicht in der bisher üblichen Weise unmittelbar vor der Abstimmung über einen Gegenstand beim Vorstand angemeldet werden, sondern gleich bei Beginn der Sitzung, damit die Möglichkeit vorliege, unter Umständen auch noch andere Vollmachtstimmen beizubringen.

Hr. Richard spricht namens des Karlsruher Bezirksvereines den Wunsch aus, dass durch die Vereinszeitschrift vor jeder Hauptversammlung an die Beschaffung von Vollmachten erinnert werden möchte.

Hr. Pützer macht geltend, dass § 34 einer derjenigen sei, die schon bei der Begründung des Vereines geschaffen wurden. Er habe sich im grofsen und ganzen bewährt, und deshalb sei zu wünschen, dass an ihm wie an den anderen Paragraphen, die das eigentliche Wesen unseres Statuts ausmachen und welche die Rechte der Mitglieder feststellen, nicht gerüttelt werde.

Hr. Majert und Hr. Zeman unterstützen den Vorschlag des Hrn. Richard, weil der Paragraph nur dann zu Bedenken Anlass gebe, wenn seine Anwendung einschlafe, während Hr. Thelen verlangt, dass die Mitglieder von selbst so viel Interesse zeigen sollen, um sich ihrer Rechte und Pflichten bewusst zu sein; er erklärt sich auch dagegen, dass die Vollmachten bei Beginn der Sitzung vorgelegt werden sollen, um niemand, auch wenn er später komme, seines Rechtes zu berauben; er beantragt, es zu lassen, wie bisher.

Hr. Peters verweist auf Grund seiner Erfahrung als langjähriges Mitglied auf den bisher fast auf allen Hauptversammlungen des Vereines geübten und bewährten Brauch.

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