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steht, gelingen, bei eintretenden Explosionen stets die gröfste Anzahl der in der Grube eingeschlossenen Bergleute zu retten. Ich verweise nur darauf, dass in Camphausen 76 Mann an einer Stelle versammelt waren, welche stundenlang unter Leitung ihrer Steiger Versuche machten, durch die schlechten Wetter vorzudringen, leider ohne Erfolg; 54 Mann liefsen ihr Leben. Durch die vorgeschlagene Einrichtung wären vielleicht diese Leute alle gerettet worden.

Was nun die Anlage- und Unterhaltungskosten einer solchen Einrichtung betrifft, so sind insbesondere die letzteren, wie schon oben erwähnt, äufserst gering; die Anlagekosten richten sich nach den Grubenverhältnissen.

Ein ungefährer Anschlag ergiebt etwa folgende Kosten:

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Hierzu wären etwa noch die Kosten einer Telephoneinrichtung von den einzelnen Stationen nach Tage mit etwa 10000 M zu rechnen; eine solche würde wesentlich zur Erleichterung der Rettungsarbeiten beitragen. Die Drahtleitung müsste natürlich ebenso sorgfältig wie die Rohrleitung und daher am besten gleich neben dieser verlegt werden.

Der Anschlag bezieht sich auf den Fall, dass bei Neuanlage die Einrichtung gleich vorgesehen wird; spätere Einrichtungen kosten natürlich mehr.

Wenn man aber bedenkt, dass ein einziges gröfseres Unglück, wie z. B. jetzt in Camphausen, Unsummen an Unterstützungsgeldern verschlingt (die Privatmildthätigkeit brachte etwa 131 000 M auf, die Unterstützungen werden etwa 80000 M jährlich betragen), so sind die Kosten nur als geringfügig zu betrachten; sie verschwinden aber bei dem kleinsten Erfolge, denn Menschenleben sind unbezahlbar. Ein Bergmann.

Wir haben dieser Einsendung ihrer guten Absicht und Anregung wegen gern Aufnahme gegeben, trotzdem wir uns nicht verhehlen können, dass, selbst von zwangsweiser Anbringung abgesehen, wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden sein dürfte, Einrichtungen von solcher Kostspieligkeit auf vielen Schächten angebracht zu sehen. Im Hinblick auf die Zahl und die Art der thatsächlich eingetretenen Unglücksfälle dürfte obiger Vorschlag doch wohl des guten zu viel thun. Die Redaction.

Vermischtes.

Ein für die Bergenske Dampskibsselskab zu Bergen bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft in Auftrag gegebener Passagierdampfer erhielt bei dem Taufakt am Tage des unterm 6. Februar stattgefundenen Stapellaufes den Namen »Sirius<< und machte am Sonnabend den 9. Mai die Probefahrt.

Durch seine geschmackvolle und zweckmäfsige Einrichtung liefert das Schiff einen erfreulichen Beweis von den auf jener Werft gemachten Fortschritten. Der Sirius ist zur höchsten Klasse des British Lloyd gebaut; seine Abmessungen sind: Gröfste Länge 201 Fufs 6 Zoll (61,4m), Breite auf Nullspant 28 Fufs 8 Zoll (8,74m), Tiefe 14 Fufs 8 Zoll (4,47m) bezw. 23 Fufs 4 Zoll (7,1m).

Da die Schiffe der Bergenske Dampskibsselskab, von der norwegischen Regierung als Postdampfer subventionirt, an etwa 90 Stellen der durch Scheeren und Klippen gefährdeten norwegischen Küste anzulaufen haben, ist ein starker Schiffsboden nach dem sogenannten Cellular - (Bracket) - System hergestellt worden und bestehen die 5 unteren Plattengänge aus bestem Stahl. Die stehende 2 Cylinder-Compound - Maschine mit Oberflächencondensation von etwa 660 N ist aus den Werkstätten der Schiffbaugesellschaft hervorgegangen, wird von 2 Dampfkesseln bedient und giebt dem Schiff eine stündliche Geschwindigkeit von 11 bis 12 Knoten. Das Schiff wird aufser der zu befahrenden Strecke Hamburg, Christiania, Bergen, Drontheim bis Vadso hinauf auch während des Hochsommers Touristenfahrten nach dem Nordcap unternehmen, zu welchem Zweck aufser den festen Kajüten besondere Passagierkammern eingerichtet sind, welche zu der anderen Jahreszeit wieder entfernt werden können. Im ganzen werden etwa 120 Fahrgäste bequeme Aufnahme finden, und ist demgemäfs die Einrichtung schmuck und bequem.

Das am 23. Mai auf der Gaardener Werft der Schiff- und Maschinenbau-A.-G. Germania vom Stapel gelassene eiserne Segelschiff »Luna«< ist nach den Vorschriften der höchsten Klasse des Bureau Veritas und des Germ. Lloyd gebaut, hat eine Länge von 178′0′′ (54,25TM), Breite von 31′7′′ (9,63m), Tiefe im Raum von 18′ 6′′ (5,64 m), Tragfähigkeit von 1240t, etwa 852 Brutto bezw. 825 Netto Reg.-Tons. Die »Luna« wird als Bark getakelt mit 3 eisernen Untermasten, eisernen Unter-Raaen, Untermarsraaen und Bugspriet und ist mit allen neueren praktischen Verbesserungen und Einrichtungen, u. a. mit einem Ankerspill mit Gangspill nach dem Patente von Clarke, Chapmann & Co., versehen.

Verein für Eisenbahnkunde.
Versammlung am 14. April 1885.

Hr. Stadtbauinspector Gottheiner sprach über die Construction der Strafsenbahngleise, namentlich mit Rücksicht auf den Verkehr der gewöhnlichen Fuhrwerke und auf eine gute und dauerhafte Herstellung des Strafsenpflasters. Von besonderer Bedeutung für die Gleisconstruction einer Strafsenbahn sei der Umstand, dass letztere auf einem Terrain erbaut wird, welches sich in der Regel im Besitz einer Behörde befindet und welches jeder, welcher die für die Benutzung vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt, benutzen kann. Die Construction der Gleise hat daher diejenigen Bedingungen zu erfüllen, welche die Behörde im Interesse des übrigen Verkehres stellen muss. In dem Geburtslande der Strafsenbahnen Amerika scheint man diese Bedingungen nicht allzu hoch geschraubt zu haben, was wohl zum Teil daher rühren mag, dass die Pflasterconstructionen sich zur Zeit der Entstehung

Selbstverlag des Vereines.

der Strafsenbahnen noch in einem sehr unvollkommenen Zustande befanden. Auch in Europa stellte man in der ersten Zeit keine allzu hohen Ansprüche an die Gleisconstruction. Bald jedoch bemerkte man, dass die für die Strafsenbahnen gewählten Constructionen mit einer guten Unterhaltung des Pflasters nicht recht in Einklang zu bringen waren, und fing an, Bedingungen für die Gleisconstruction zu stellen, welche geeignet erschienen, die Sicherheit des übrigen Strafsenverkehrs sowie eine dauerhafte Herstellung Der und sparsame Unterhaltung des Pflasters zu gewährleisten. Vortragende erörterte sodann, von dem Gedanken ausgehend, dass die Gleisconstruction vollen Ersatz für den von ihr verdrängten Teil des Strafsenpflasters liefern müsse, in längerem Vortrage diejenigen Bedingungen, welche seitens der Behörde an die Gleisconstruction zu stellen seien. Diese Bedingungen lassen sich in folgenden Sätzen zusammfassen:

1. Die Gleisconstruction darf an keiner Stelle über die Strafsenfläche hervorragen.

2. Die Spurrinne für die Räder der Eisenbahnfahrzeuge muss so eng gemacht werden, dass ein Festklemmen der Räder anderer Fuhrwerke und der Stollen der Pferdehufe unmöglich ist; es genügt dieser Bedingung eine Weite von 30mm. 3. Die Spurrinne muss auf beiden Seiten geschlossen werden, damit das Pflaster an der Seite nicht beschädigt wird.

4. Die Längsfuge zwischen Schiene und Pflaster ist möglichst
zu schliefsen.

5. Um die durchaus notwendige feste Verbindung zwischen
Schiene und Schwelle zu erreichen, was bei Anwendung
der bisher üblichen hölzernen Langschwelle nicht möglich
ist, empfiehlt sich die fernere Anwendung von einer ganz
aus Eisen oder Stahl bestehenden Oberbauconstruction.
6. Pflaster und Gleisconstruction müssen eine durchaus gleich-
mäfsige Bettung erhalten; die Höhe der Gleisconstruction
darf daher nicht erheblich von der Höhe der Pflaster-
steine abweichen.

7. Etwa erforderliche Querverbindungen zwischen je 2 Schie-
nen sind so anzuordnen, dass sie mit einer Pflasterquer-
fuge zusammenfallen.

In der sich an den Vortrag knüpfenden Verhandlung wurden. keine wesentlichen Bedenken gegen die von dem Vortragenden ausgesprochenen Ansichten erhoben.

Hr. Geh. Regierungsrat Reuleaux machte sodann eine Mitteilung über eine von Hrn. Ingenieur Schleifer erfundene neue Schlauchkupplung für Eisenbahnzüge mit Luftbremse.

Diese Kupplung unterscheidet sich von der für die Preussischen Staatsbahnen vorgeschriebene durch die Befestigung des zur Dichtung der Fuge zwischen den zu kuppelnden Schläuchen dienenden Gummiringes, welche bei der normalen durch einen einzuschraubenden Stöpsel, bei der Schleifer'schen hingegen durch eine aufgeschraubte Kapsel erfolgt.

Der

Schliesslich erläuterte Hr. Frank eine von ihm erfundene seitlich zu bedienende Kupplung für Eisenbahnwagen. Kupplungshaken ist bei dieser Kupplung um eine wagerechte Achse drehbar und so abbalancirt, dass der vordere Teil schwerer als der hintere ist. Letzterer wird, wenn gekuppelt werden soll, durch eine von der Seite des Wagens zu bedienende mechanische Vorrichtung rückwärts unter eine Platte geschoben, welche bewirkt, dass der vordere Teil nicht herabfallen kann. Der Ring des zu kuppelnden Wagens kann nun in den Haken einfallen und die Kupplung ist bewirkt. Beim Entkuppeln wird der Haken durch die erwähnte Vorrichtung vorgeschoben, löst sich aus dem Ring und fällt herab.

Commissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin 8.

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Bergischer Bezirksverein.

F. Aug. Eberwein, Direct. dello Stabilimento Ricci, Pontedera b. Pisa. Berliner Bezirksverein.

Eug. Schultz, Ingenieur u. Patentanwalt, Berlin W., Köthenerstr. 14. Thüringer Bezirksverein.

Otto Giseke, Maschinenfabrikant, Salzungen.

Westfälischer Bezirksverein.

Theodor Roefsel, Generalagent, Hannover.

Württembergischer Bezirksverein.

Theodor Lechner, Oberingenieur des Württembergischen Dampfkessel-Revisionsvereines, Stuttgart.

Keinem Bezirksverein angehörend.

Herm. E. Gabler, Ingenieur, Concepcion (Chile).

W. K. Müller, Ingenieur, Herborn.

C. Schönemann, Reg.-Maschinenmeister, Hannover.
Schroedter, kaiserl. Marineingenieur, Kiel.

Neue Mitglieder.

Berliner Bezirksverein.

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Mayer'sche Wassersäulenmaschine mit selbstthätiger Füllungsregulirung zum Betriebe von Personen- und Lastaufzügen.

Von Ad. Ernst, Professor am Polytechnikum in Stuttgart.
(Hierzu Tafel XIX.)

In dem letzten Jahrgange der Zeitschrift (1884 S. 566) wurde von mir bei einer Erörterung der sogenannten indirect wirkenden hydraulischen Aufzüge, d. h. des Armstrongschen Systemes mit Uebersetzung des Treibkolbenhubes durch eingeschaltete Rollenzüge, kurz auf die günstigere Verwendbarkeit und die Vorzüge der Mayer'schen rotirenden Wassersäulenmaschine mit veränderlicher Füllung hingewiesen, welche zuerst durch die Wiener Weltausstellung 1873 bekannt geworden ist. Ueber das System im allgemeinen - D. R.-P. No. 313und verschiedene Ausführungen desselben für Einzelzwecke finden sich in den unten angegebenen Quellen Mitteilungen1). Der Gefälligkeit des Hrn. Ph. Mayer in Wien verdanke ich jetzt Zeichnungen seiner neueren Ausführungen von Aufzügen in Wohnhäusern, die ich mit Rücksicht auf die unzweifelhafte Beachtung, welche die Sache in weiteren Fachkreisen verdient, unter Benutzung der mir zur Verfügung gestellten Erläuterungen an dieser Stelle veröffentliche.

Der Grundgedanke der Mayer'schen Wassersäulenmaschine beruht bekanntlich auf der Anwendung einer nur teilweisen Füllung des Cylinders mit Kraftwasser, während sich im übrigen sowohl vor wie hinter dem Kolben in den erweiterten Endkammern des Cylinders eine bestimmte Luftmenge befindet, welche auf der Druckwasserseite unter der Pressung des Kraftwassers steht und daher nach Abschluss der Wasserzuströmung durch Expansionswirkung unter allmählicher Abnahme der Spannung bis auf den Druck der äusseren Luft den Kolben bis in die Endstellung treibt, während umgekehrt auf der Ausströmungsseite die nach der Wasser

1) Musil, »Die Motoren für das Kleingewerbe«. Braunschweig 1883. Oesterreichische Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1876 S. 2. Gtöttner, »Wassersäulenmaschine«, Patent Ph. Mayer, für den Betrieb der Aufbereitungswerkstätten der Schneeberger Bergbaue in Majern bei Sterzing (Tirol), mit Zeichnungen und Arbeitsdiagrammen, Taf. 1. Ebendaselbst 1877, S. 2: WassersäulenFördermaschine mit variabler Füllung für Personen- und Lastenaufzüge in Wiener Wohnhäusern, mit Zeichnungen, Taf. 1. Zeitschr.

d. Ver. deutscher Ing. 1881, S. 659: Schaltenbrand, »>Wassermotoren zum Betriebe der Nähmaschine« und hierauf bezüglicher Zuschriftenwechsel 1882, S. 54. Oesterr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenwesen 1880 S. 3, Taf. 1 u. S. 386, Taf. 16. Ebendaselbst 1884 »Mayer'sche selbstthätige Regulirung von Fördermaschinen« mit Taf. 3. D. R.-P. 8939 und schliefslich in demselben Jahrgang der Oesterreichischen Zeitschrift: »Mixa, Neue Förderanlage im k. k. Wernerschachte zu Joachimsthal in Böhmen« mit Zeichnungen der Wassersäulenmaschine und Arbeitsdiagrammen auf Taf. 10.

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nen Luftvolumens innerhalb derselben Druckgrenzen erfolgt. Die Rücksicht auf verhältnismäfsig grofse Einströmungs- und Ausströmungskanäle für den Wasserdurchfluss, 0,5 0,85 der Kolbenfläche, erfordert eine grofse Schiebergrundfläche und macht andererseits zur Beschränkung der Reibungsarbeit die Anwendung einer Schieberentlastung notwendig, welche, wie Fig. 2, Taf. XIX, erkennen lässt, durch die bekannte Abdeckung des Schieberrückens mit einer kräftigen festen Platte erzielt ist, in der sich den Cylinderkanalmündungen gegenüber entsprechende Aussparungen zur vollkommenen Druckausgleichung finden.

Die Construction gewährt aufserdem den Vorteil, dass bei einer Ausweichung des Schiebers um x aus der Abschlussstellung eine Durchlassweite = 2 x freigemacht wird.

Die gewählte Ausführung bewährt sich im übrigen für Wasserschieber besser als für Dampfschieber, da geringe Undichtheiten dem Wasser wesentlich weniger Durchtritt gestatten und nur scharfe fremde Körper frühzeitige Abnutzung befürchten lassen. Durch Nachschleifen und Nachziehen der Befestigungsschrauben für die Schieberdeckplatte können entstehende Schäden ausgeglichen werden.

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Die Einströmung des Druckwassers erfolgt im vorliegenden Falle bei geöffnetem Absperrventil A Fig. 1 u. 3 über dessen besondere Einrichtung weiter unten nähere Angaben folgen durch die nach den beiden Cylindern der Zwillingsmaschine abgezweigten Röhren E, welche, unter den Cylindern herumgeführt, sich nach oben wenden und hier einerseits in die grofsen Druckwindkessel W ausmünden, andererseits mit der mittleren Höhlung der Verteilungsschieber in Verbindung stehen. Das Druckwasser tritt also je nach der Schieberstellung aus der Höhlung E1 in den rechten oder linken Cylinderkanal, vor oder hinter den Kolben, und das verbrauchte Kraftwasser strömt jedesmal durch den entgegengesetzten Kanal um die Aussenkanten des Schiebers in den Schieberkasten und fliefst von dort durch das Ausflussrohr B in den Ablauf.

Die Anordnung der Druck windkessel W unmittelbar über der Mündung der Kraftwasserzuleitung im Schieberspiegel verhindert Wasserstöfse, welche sonst beim Oeffnen und Schliefsen der Schieber eintreten würden. Ihre Anwendung zu diesem Zwecke ist auch weiterhin verbreitet und findet sich beispielsweise ähnlich bei der Schmid'schen rotirenden Wassersäulenmaschine mit voller Füllung.

Die Vorteile der vorstehend erörterten Grundzüge des Mayer'schen Systems im Vergleiche zu anderen ohne Luftfüllung liegen zunächst in dem stofsfreien Gange der Maschine, welcher durch die elastischen Luftbuffer der Expansionswindkessel zu beiden Kolbenseiten erzielt wird, und in der Möglichkeit, infolge hiervon Umdrehungszahlen und Kolbengeschwindigkeiten anzuwenden, welche denen normaler Dampfmaschinen entsprechen. Hieraus ergiebt sich die fernere Möglichkeit, mit sehr kleinen Maschinenabmessungen auskommen zu können. Gleichzeitig sind aber die Wassersäulenmaschinen mit teilweiser Luftfüllung auch weit weniger empfindlich gegen kleine Fehler und durch Verschleifs entstehenden toten Gang der Steuerungsteile, als Maschinen, welche mit voller Füllung arbeiten, weil bei letzteren, infolge der Unzusammendrückbarkeit des Wassers, der Wassereintritt auf der einen Seite und der Austritt auf der anderen mathematisch genau mit dem Kolbenwechsel zusammenfallen muss, wenn man nicht zu dem Auskunftsmittel greift, entlastende Stofsventile oder nicht vollkommen dicht abschliefsende Steuerungsschieber anzuwenden, und die Wasserverluste solcher Hilfsmittel mit in den Kauf nimmt. 1)

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Den Armstrong'schen hydraulischen Aufzugsmaschinen gegenüber gewährt die Mayer'sche Maschine den sehr beachtenswerten Vorteil, bei genügender Gröfse der Cylinderdurchmesser ohne jede Uebersetzung den Antrieb der Aufzugswinde vermitteln zu können, indem man die Lasttrommel unmittelbar auf die Kurbelwelle setzt. Wenn zur möglichsten Beschränkung der Kraftmaschine eine Uebersetzung zwischen Trommel- und Kurbelwelle empfehlenswert erscheint, so lässt sich diese in einfachster Weise durch ein Stirnräderpaar, oder

1) Vergl. Weisbach - Herrmann, Ingenieur- u. Maschinenmechanik. II. Teil, 2. Abt. S. 611.

deutscher Ingenieure.

auch, falls man gleichzeitig möglichst zusammengedrängte Construction und vollkommen geräuschlosen Gang fordert, durch ein Schneckengetriebe vermitteln. Unter allen Umständen fällt die Construction gedrängter aus als bei den schwerfälligen Armstrong'schen Rollenzugübersetzungen, welche zudem den Wirkungsgrad sowohl durch ihre grofsen Reibungs- und Rollenwiderstände wie durch die grofsen an der Bewegung des Treibkolbens teilnehmenden Massen sehr stark beeinträchtigen. Die Zahl der einzelnen Seil- oder Kettenstrecken bei Anwendung von Gruppenrollenzügen oder die Gesammtlänge derselben bei Benutzung von Factorenrollenzügen und der starke Verschleifs dieser Teile tragen jedenfalls auch nicht dazu bei, die Sicherheitsfrage zu Gunsten des englischen Systems zu entscheiden.

Da das regelrechte Arbeiten der Mayer'schen Maschine, wie bereits ausgeführt, bei gleichbleibendem Füllungsgrad eine unveränderliche Luftmenge in den Cylindern voraussetzt, so muss dafür Sorge getragen werden, dass der Luftverbrauch, welcher unter der hohen Arbeitspressung teils durch Undichtheiten, teils dadurch entsteht, dass das Wasser selbst Luft schluckt und aus den Cylindern abführt, sich stets wieder selbstthätig ergänze. Zu dem Zwecke sind die Ventilgehäuse V auf den Luftkammern der Cylinder angeordnet, welche durch kleine, in den seitlichen Vorsprüngen untergebrachte Saugventile mit der äufseren Luft in Verbindung stehen. Hervorzuheben ist hier bereits, dass der Saugraum durch ein im Hauptgehäuse liegendes Druckventil gegen den Druckwindkessel W abgeschlossen ist. Sobald nun in den Cylindern ein Luftverbrauch eintritt, sinkt die Spannung während der Expansionsperiode schon vor Beendigung des Kolbenhubes unter die Spannung der äusseren Luft, und damit treten die Saugventile derart selbstwirkend in Thätigkeit, dass bei der Endstellung des Kolbens der ganze Cylinderraum vor dem Kolben, soweit er nicht durch die anfängliche Wasserfüllung ausgefüllt ist, der Grundforderung des Systems entsprechend eine Luftmenge von atmosphärischer Spannung enthält. Bei dieser Gelegenheit ist auch auf eine interessante Einrichtung hinzuweisen, welche Mayer bei seinen älteren Maschinen, von englischen Pumpenanlagen entlehnt, zur Ergänzung der Luftfüllung in den Druckwindkesseln während des Betriebes benutzte, worüber sich näheres in Musil's Kleinmotoren findet. Wir werden im Laufe der weiteren Erörterungen sehen, wodurch bei der jetzigen Construction eine derartige besondere Vorkehrung entbehrlich geworden ist.

Während die älteren Ausführungen in der geschilderten Weise nur die vollkommene Beseitigung der hydraulischen Stöfse bei schnell laufenden rotirenden Wassersäulenmaschinen anstrebten und dieses Ziel mit möglichst verschwindendem Kraftverbrauch erreicht wurde, ging Mayer später dazu über, sein System auch je nach dem wechselnden Kraftbedarf durch entsprechende Veränderlichkeit der Füllungen auszunutzen. Um zu diesem Zwecke die Bewegung des Verteilungsschiebers in geeigneter Weise zu bewirken und gleichzeitig für Aufzugsund Bergwerksförderanlagen, für welche eine derartige Veränderlichkeit der Kraftleistung besonders wertvoll erscheint, die erforderliche Umsteuerung für Rechts- und Linkslauf zu vermitteln, ist jede Coulissensteuerung brauchbar. Für die vorliegende Ausführung ist die Stephenson'sche Coulisse gewählt.

Die Maschinen für veränderliche Füllung werden mit Luftkammern ausgerüstet, welche der gröfsten in Aussicht genommenen Füllung entsprechen. Da nun aber nach der Beziehungsgleichung 1 für die Gröfse v der Luftkammern jene Gröfse für kleinere Füllungen an sich nicht ausreicht, so sinkt bei Verminderung der Füllung die Spannung der hinter dem Kolben befindlichen Luftmenge während der Expansionsperiode schon vor Beendigung des Kolbenlaufes auf die Spannung der äufseren Luft, und es würde daher eine weitere Luftverdünnung eintreten, wenn nicht auch hier wieder die bereits erwähnten Luftsaugeventile selbstthätig die fehlende Luftmenge ergänzten. Beim Rücklaufe des Kolbens reichen dann aber die Luftkammern auch nicht zur Aufnahme der so vermehrten Luftmenge aus, falls die Enddruckspannung die Pressung des Kraftwassers nicht übersteigen und bei der Zunahme des Compressionswiderstandes die Gefahr vermieden werden soll, dass der Kolben überhaupt nicht in die End

13, Juni, 1885.

stellung gelangt. Mit Rücksicht hierauf verlangen die Maschinen für veränderliche Füllung noch die Anordnung eines besonderen Druckentlastungsventils c für jeden Expansionswindkessel, welches, wie bereits oben angedeutet, in dem Hauptkörper des Ventilgehäuses V oberhalb des Saugraumes untergebracht ist. Die aus der Zeichnung ersichtliche Rohrverbindung a d zwischen dem Kopfe des Ventilgehäuses und dem grofsen Druckwindkessel stellt das Entlastungsventil unter den Druck der Windkesselspannung, d. h. belastet dasselbe mit dem Drucke des Kraftwassers in den Zuleitungsröhren, so dass das Ventil nur den Ueberschuss der Luftspannung aus den Expansionswindkesseln entweichen lässt und hierdurch gleichzeitig eine willkommene Ergänzung der allmählich abnehmenden Luftmenge in den Hauptwindkesseln liefert.

So lange der Luftregulirapparat, in Uebereinstimmung mit der erst ganz kürzlich veröffentlichten Patentschrift D. R.-P. No. 31306, der Textfigur 1 entsprechend durch ein gewöhnliches einfaches Druckventil c in Verbindung mit einem ein

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fachen Luftsaugventile b gebildet wird, müsste mit fortschreitender Füllungsverminderung eine Abnahme des Nutzeffectes der Maschine eintreten, da die Arbeit, welche die Maschine aufzuwenden hat, um sich ihres Luftüberschusses zu entledigen, alsdann als verloren zu betrachten ist, und je kleiner die Füllung, um so grösser die nachgesaugte Luftmenge und um so frühzeitiger beim Kolbenrücklaufe der Beginn der Rück

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Diese Werte erscheinen trotz der Abnahme der Wasserausnutzung immerhin mit Rücksicht auf die thatsächliche Wasserersparnis, welche durch die veränderliche Füllung erreicht wird, im Vergleiche zu Maschinen, die nur mit voller Füllung arbeiten, als günstig; es ist aber daraus der Schluss zu ziehen, dass die Füllung bei hohen Druckwassersäulen mit Vorteil innerhalb weiterer Grenzen verändert werden kann als bei niedrigen.

Für hydraulische Aufzüge in Gebäuden, für welche nur verhältnismässig geringe Druckwassersäufen zur Verfügung zu stehen pflegen bei Entnahme des Wassers aus Behältern im Dachgeschosse ist n nur etwa 2 Atm. lässt sich die Beschränkung in der vorteilhaften Ausnutzung der veränderlichen Füllungen dadurch ohne sonstigen Nachteil erreichen, dass man durch Ausgleichung der toten Last des Aufzuges mittels eines reichlich bemessenen Gegengewichtes für den Fahrstuhl die Schwankungen des Kraftverbrauches zwischen dem Antriebe für die Auffahrt des belasteten Fahrstuhles und dem Antriebe für die Niederfahrt des leeren Aufzuges in möglichst enge Grenzen einschliefst, wie dies Ph. Mayer bei seinen Aufzügen thatsächlich befolgt.

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Nach Versicherung des Hrn. Ph. Mayer soll aber der selbstthätige Luftregelungsapparat derart vollkommen arbeiten, dass sogar die angedeuteten Wirkungsverluste bei verminderten Füllungen überhaupt nicht oder nur in sehr geringem Masse eintreten. Da dem Referenten inbezug hierauf genauere Detailzeichnungen, aus welchen ein solcher Erfolg zu erklären wäre, oder eigene Versuchsresultate nicht zur Verfügung stehen, bleibt nur der Hinweis auf jene Versicherungen und auf Diagramme übrig, die an einer für den Wernerschacht zu Joachimsthal in Böhmen aufgestellten neuen Fördermaschine bei 30 bis 35 Umdr. und 15 bis 30 pCt. Füllung aufgenommen und von dem Oberbergverwalter Mixa veröffentlicht sind. 1) Inbezug auf diese Diagramme ist aber hervorzuheben, dass einzelne derselben bei starker Drosselung des Hauptventiles bis auf 1/s der vollen Oeffnung aufgenommen sind, wodurch für die kleineren Füllungen von 15 pCt. bei unbelasteter Förderschale eine erhebliche Verminderung der wirksamen Druckhöhe von 32m auf 21m herbeigeführt ist. Die Grundgleichung 1 lässt nun erkennen, dass eine Verminderung des Füllungsverhältnisses hinsichtlich der erforderlichen Gröfse v des Expansionswindkessels durch eine gleichzeitige Beschränkung der Wasserpressung n zum Teil ausgeglichen werden kann. Ausserdem legt das plötzliche Aufsteigen der Compressionscurve gegen Ende des Kolbenhubes in dem auf Seite 448 wiedergegebenen Diagramme, welches bei etwa 30 pCt. Füllung und stark gebremster Maschine aufgenommen ist, die Vermutung nahe, dass die beschleunigte Druckerhöhung vor dem Kolben durch vorzeitigen Eintritt des Druckwassers infolge starker Schiebervoreilung entstanden ist, wobei dann die Plötzlichkeit einer solchen Wirkung durch die vorhandene Luftfüllung und die auch hier noch stattgefundene Drosselung des Hauptventiles soweit abgeschwächt wird, dass ein sprungweises Aufschnellen des Druckes und Stofswirkungen

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S.

1) Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1884.

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weise stattgehabte zu frühzeitige Einstürzen des Druckwassers in den Cylinderraum mit niedrigerer Spannung Kraftverluste bedingen würde, ohne dass sich diese Verhältnisse aus den Diagrammen allein mit voller Sicherheit erkennen lassen.

Durch die Maschinen mit veränderlicher Füllung wird die Aufgabe, den Kraftwasserverbrauch innerhalb genügend weiter Grenzen der jedesmaligen Nutzlast in stetiger Stufenfolge anzupassen, für hydraulische Aufzug- und Fördermaschinen in einfachster Weise gelöst und den Armstrong'schen Aufzügen gegenüber ein weiterer Vorteil gewonnen, bei denen der gleiche Zweck bisher in weit beschränkterem Masse nur durch das schwerfällige Mittel auswechselbarer Rollenzüge verfolgt ist, wofür die englischen Constructionen von Johnson & Ellington und die amerikanische von Lane & Bodley anzuführen sind, oder nur das von Armstrong selbst benutzte Mittel übrig bleibt, die Zahl der in Thätigkeit gesetzten Treibkolben zu verändern.

Bei grösseren Förderanlagen, wo unter allen Umständen die ständige Anwesenheit eines Maschinisten erforderlich ist, kann im allgemeinen die Veränderlichkeit der Füllung von Hand durch das Steuerungshändel bewirkt werden, obgleich auch hier die sonst üblichen Anordnungen zur Ausgleichung des veränderlichen Lastarmes und Seilgewichtes mit Erfolg durch eine selbstthätige Regelung der Cylinderfüllungen ersetzt werden können. Zu diesem Zwecke sowie für die bei gewöhnlichen Aufzügen, ohne besondere ständige Wartung, erwünschte Selbstregelung hat Ph. Mayer eine Regulatorconstruction, D. R.-P. 8939, ausgeführt, deren eigenartige Wirkungsweise in der gleichartigen relativen Verstellung der Schiebercoulisse für Vor- und Rücklauf besteht, und die bei der Uebereinstimmung der Steuerungsanordnung naturgemäfs ebenso anwendbar für Dampfmaschinen wie für rotirende Wassersäulenmaschinen ist.

Zur Erläuterung der Ausführung, die in den Zeichnungen Fig. 1 bis 3 Taf. XIX im Zusammenhange mit der ganzen übrigen Maschinenanordnung wiedergegeben ist, verweise ich auf die Darstellungen der vier Hauptstellungen des Apparates in Fig. 5 bis 8, welche der unten angegebenen Quelle entnommen sind1). Die Verstellung der Stephenson'schen Coulisse erfolgt durch Vermittelung eines um die Welle U drehbaren Winkelhebels, dessen linker Arm zur Abstützung der Coulissenpendelschiene dient, während der rechte Arm, selbst als geradlinige Coulisse ausgeführt, einerseits durch die Lenkschiene L mit dem Stellzeuge des Regulators in Verbindung steht, andererseits auch durch die Hebelschienen BC und EC an die zum Umsteuerungshebel führende Zugstange S angeschlossen ist. Der Kopf der letzteren ist durch die Pendelschiene EF am Regulatorbock aufgehängt und geführt.

Die beiden Hebelschienen BC und EC sind, ausser durch den gemeinsamen Gelenkbolzen C, noch durch einen Kuppelbolzen D mit einander verbunden, welcher sich bei der Verstellung der Hebelschienen gleichzeitig in den Längsschlitzen dieser Schienen sowie in dem nahezu senkrechten Schlitze des festen Führungsbockes G verschiebt.

Durch diese eigentümliche Anordnung werden die beiden Schienen in zwei Punkten ihrer Richtungslinien trotz der Längsverschiebbarkeit des Kupplungsbolzen D derart mit

1) Oesterr. Zeitschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1884, Taf. III.

deutscher Ingenieure.

einander verbunden, dass sie, Fig. 5 und 6, wie ein einziger Hebel mit dem Drehpunkte E wirken, so lange der Bolzen D nicht in den rechten Endpunkt der Schienenschlitze gelangt. Ist letzteres der Fall, Fig. 7 und 8, so verliert der Bolzen D infolge der hier angeordneten Schlitzerweiterungen seine Eigenschaft als Kupplungsbolzen, und die Schiene BC schwingt alsdann unabhängig von EC um den Drehzapfen C.

Die entgegengesetzte Lage der wechselseitigen Drehpunkte E und C zu beiden Seiten der Winkelhebelcoulisse bedingt entgegengesetzte Verstellungen derselben bei gleicher Regulatorbewegung, und hiermit ist die Möglichkeit geboten, den Regulator bei Vor- und Rücklauf der Maschine unter gleichsinnigen Geschwindigkeitsänderungen in entgegengesetztem Sinne auf die Verstellung der Stephenson'schen Coulisse einwirken zu lassen.

Fig. 5 entspricht der Stellung des Steuerungsmechanismus für die gröfste Füllung beim Rechtslaufe der Maschine, bei vollständig gehobener Schiebercoulisse, d. h. vollständig vorgelegtem Umsteuerungshändel, während sich der Regulator gleichzeitig in der tiefsten Stellung befindet. Wird die Maschine beschleunigt, so verstellt sich der Mechanismus entsprechend der Fig. 6. Die Schienen EC und CB bleiben durch den Bolzen D gekuppelt, und der Winkelhebel ändert seine Lage durch den Coulissenstein B gerade so, als wäre eine einfache Hebelverbindung EB mit dem festen Drehpunkt E vorhanden, welche durch das Stellzeug des Regulators nach oben gezogen wird. Der Winkelhebel schwingt von rechts nach links, links, senkt dadurch die Schiebercoulisse und nähert den Schieberstangenstein der mittleren Stellung in derselben. Hierdurch wird eine Beschränkung der Füllung zum Ausgleiche des zeitigen Kraftüberschusses bewirkt.

Fig. 7 veranschaulicht den Mechanismus abermals für die gröfste Füllung, aber mit ganz gesenkter Schiebercoulisse, also bei vollständig zurückgelegtem Steuerungshändel während des Linkslaufes der Maschine. Hierdurch ist der Bolzen C in den Ausschnitt auf dem Rücken des festen Führungsbockes G gezogen und findet darin seinen Stützpunkt, während gleichzeitig der Kupplungsbolzen D die rechte Endstellung in den Schienenschlitzen einnimmt und infolge der Schlitzerweiterungen wie bereits oben hervorgehoben, das freie Hebelspiel der Schiene BC um den fest gelagerten Drehzapfen C nicht hindert.

Wird nunmehr der Gang der Maschine durch Kraftüberschuss gesteigert, so schwingt der Winkelhebel nach rechts, Fig. 8, hebt hierdurch die Schiebercoulisse, und es erfolgt also auch hier eine Verschiebung des Coulissensteines nach der Mitte und damit die erforderliche Beschränkung der Maschinengeschwindigkeit durch Verminderung der Füllung. Die entgegengesetzten Verstellungen erfolgen naturgemäls ebenso selbstthätig bei Verzögerungen der Maschinengeschwindigkeit.

Die vorhandenen Bewegungswiderstände lassen einen für Aufzüge durchaus genügenden Genauigkeitsgrad der Wirkung des direct thätigen Regulators erzielen.

Der Maschinenwärter oder die Person, welche die Steuerung bedient, hat nur die Umsteuerung für Vor- oder Rücklauf zu bewirken. Die Maschine geht dann bei geöffnetem Absperrventile jedesmal mit voller Füllung an und beschränkt fernerhin die Füllung selbstthätig in erforderlichem Masse durch die Einwirkung des Regulators auf die Steuerung.

Zu beachten ist, dass bei genügender Regulatorhubhöhe die Verstellung der Schiebercoulisse von beiden Endstellungen aus bis über die Mittelstellung erfolgen kann, so dass also sogar noch die selbstthätige Vermittlung von Gegenfüllungen in dem Wirkungsbereiche des Regulators liegt.

Die Steuerung von Hand wird durch die Verbindung der Steuerung mit dem Regulator nicht gehindert.

Die Gesammtanlage wird durch eine derartige selbstthätige Regelung der Steuerung allerdings kostspieliger, aber es ist nicht zu verkennen, dass bei hohen Wasserpreisen städtischer Leitungen und häufig benutzten Aufzügen mit selten voller Belastung leicht in verhältnismäfsig kurzer Zeit die erhöhten Anlagekosten durch Wasserersparnis gedeckt werden können. Zudem kann alsdann die Bedienung des Aufzuges unbeschadet der richtigen Füllungsregelung jeder beliebigen

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