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30. Mai 1885.

bewegen. Gegen die erwähnten Schraubenflächen der parallelopipedischen Knaggen zz1 stöfst der Kolben, wenn er sich dem einen oder dem anderen Ende des Cylinders nähert, und vermittelt somit durch Welle cc1 die Vorsteuerschieberbewegung. Dieser Vorsteuerschieber befindet sich, wie schon erwähnt, in einem mit dem Auspuff in Verbindung stehenden Raume, ist somit von directem Dampfe gar nicht belastet, und es steht seiner Bewegung nur ganz geringer reibender Widerstand entgegen. Demzufolge sind die schraubenförmigen Knaggen zz sowie die Kolbenkanten der Abnutzung fast gar nicht unterworfen.

Im Prismaschieber x (auch als Rund- und Parallelopipedschieber ausgeführt) sind zwei Nuten p und pi angebracht (s. Fig. 28). Diese kommen durch die Bewegung des Hebels d abwechselnd mit den Schieberkastenkanälen hh und h1 h1 in Verbindung, und da die Schieberkammer x stets ganz mit dem Auspuff in Verbindung steht, so folgt ein Hinüberbewegen des Plungers nach derjenigen Richtung, deren Kammer ƒ oder fi augenblicklich unter dem Auspuffe steht. Beim Prismaschieber wird, wie dargestellt, eine oberhalb desselben angebrachte kleine Spiralfeder stets für das genaue Aufsitzen desselben sorgen. (Schluss folgt.)

Mitteilungen von der Ausstellung für Handwerkstechnik in Dresden.

Von R. Schöttler, Professor an der techn. Hochschule in Braunschweig.
(Schluss von Seite 396.)

Versetzbare Keilnutenstofsmaschine, ausgestellt von
C. Weitmann in Stuttgart.

Diese Maschine ist in erster Linie zum Ausstofsen von Keilnuten in den Bohrungen von Riemscheiben u. dergl. bestimmt; sie soll den kleineren Werkstätten, welche Stofsmaschinen nicht besitzen, dieselben für den gedachten und ähnliche Zwecke ersetzen, wird aber auch in gröfseren Werkstätten gern verwendet werden, weil sie auch an solchen Stücken, welche für die Stofsmaschine zu grofs oder zu unbequem sind, wie z. B. an gröfseren Schwungrädern, bequem benutzt werden kann. Sie wird entweder auf einer Werkbank mittels Schrauben befestigt, wie in Fig. 66 zunächst angenommen ist, oder in den Schraubstock gespannt, wie die Punktirung angiebt, oder am Arbeitstücke selbst, das dann am besten auf Böcke gelegt wird, nach Fig. 65 angebracht.

Das zu bearbeitende Stück wird an einer Aufspannplatte a, Fig. 66, welche einen Teil des Gestelles der Maschine bildet, irgendwie befestigt. Der Stahl b, den man meistens als breites Messer ausführt, ist in den Werkzeughaken c gespannt, dieser aber durch Druckschrauben im Oberteile d eines Schlittens e gehalten, welcher in der Arbeitsrichtung auf der im Gestelle a liegenden Schlittenbahn ƒ gleitet. Diese Schlittenbahn ist um den Zapfen g drehbar und kann dem Anzuge des Keiles entsprechend durch die Schrauben h und i verstellt werden, wobei ein Zeiger auf

Fig. 65.

einer Teilung die Gröfse des Anzuges angiebt. Die Haupt-
bewegung des Werkzeuges wird von der Handkurbel k aus
bewirkt; durch ein Vorgelege wird das Getriebe gedreht,
welches in die am Schlitten angebrachte Zahnstange m greift.
Die Schaltung geschieht von
Hand, indem die Mutter n gedreht
wird. Dadurch bewirkt man Ver-
stellung des durch die Feder o bei
senkrechter Aufstellung der Ma-
schine zurückgehaltenen Keiles p
des
und Hebung des Oberteiles
Schlittens, welcher um den Zapfen q
drehbar ist. Damit nun der Stahl
frei zurückgeht, ist die Zahnstange
mit dem Schlitten nicht fest ver-
bunden, sondern nur durch einen
Ansatz r, welcher im Schlitten etwas
Spiel hat. Wird die Kurbel zurück-
gedreht, so geht die Zahnstange
zunächst allein zurück, während

der Schlitten noch stehen bleibt. Dadurch wird der Keil
zurückgezogen und der Werkzeughalter gesenkt. Erst etwas
später trifft der Ansatz r gegen den Schlitten und veranlasst
dessen Rückgang. Wird umgekehrt die Kurbel nun wieder
vorwärts gedreht, so geht zunächst die Zahnstange allein voran,

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der Keil hebt den Werkzeughalter, und erst dann wird der Schlitten mitgenommen.

Das Aufspannen der zu bearbeitenden Gegenstände kann in derselben Weise wie bei jeder Planscheibe geschehen, doch ist ein anderes Verfahren gewöhnlich bequemer. Recht zweckmässig erscheint die aus dem Längsschnitt AA und Querschnitt BB ersichtliche Vorrichtung. Eine Gabel s wird in entsprechend geformte Schlitze der Scheibe a eingelegt, das Werkstück über dieselbe geschoben und mittels des Druckstückes t und der Schraube u festgespannt. Diese Einrichtung wird für Riemscheiben, Schwungräder und dergl. benutzt.

Hat man kleinere Gegenstände, so kann man mehrere Stücke gleicher Bohrung so aufspannen, wie die Nebenfigur « zeigt. Der der Bohrung entsprechende geschlitzte Bolzen v wird mittels Bügels auf der Planscheibe centrisch aufgespannt, die zu bearbeitenden Gegenstände werden auf den Bolzen geschoben und durch das Handrad w und Druckstück z festgehalten. Der Stahl arbeitet dann im Schlitze des Bolzens v. Bei dieser Einrichtung braucht man nicht jedes Stück einzeln zu centriren, sondern für beliebig viele gleicher Bohrung genügt einmaliges Centriren des Bolzens.

Die Handhabung des Gerätes ist sehr einfach, seine Leistung recht befriedigend; es wird in 4 Gröfsen von 200 bis 500 mm Hub geliefert.

Von O. Kummer & Co. ist nachträglich eine Bandsägenfeilmaschine Slagelse D. R.-P. 20752 ausgestellt worden, bezüglich deren auf den Bericht Seite 285 d. Bl. zu verweisen ist.

deutscher Ingenieure.

Aus dem in Herstellung begriffenen Berichte über die Ergebnisse der Ausstellung teilt Hartig im Civilingenieur 1) die Zeugnisse mit, welche den Ausstellern auf ihren Wunsch seitens einer wissenschaftlichen Commission, an deren Spitze der genannte Gelehrte stand, erteilt wurden.

Ich entnehme demselben die folgenden Ergebnisse der Prüfung einer Anzahl von Kraftmaschinen. Diese Prüfung erstreckte sich nur auf die Feststellung der Bremsleistung und des erforderlichen Brennstoffaufwandes, da für den Handwerker diese Zahlen die wichtigsten sind und eine weitergehende Untersuchung in der Ausstellung sich nicht wohl ausführen liefs. Die Bremsleistung wurde ermittelt durch Anwendung einer Bandbremse, in den meisten Fällen aus einem dünnen kupfernen Bande bestehend, welches die Riemscheibe ganz umspannte und mit dem einen Ende an eine Federwage gehängt, am anderen Ende durch Gewichte belastet war. Als bestes Schmiermittel zwischen Band und Scheibe wurde reiner

Graphit befunden. Die Umdrehungszahl bestimmte man durch ein Zählwerk, das von der Welle durch ein als biegsame Welle dienendes Stück Stahldrahttreibschnur betrieben wurde. Diese einfache Vorrichtung arbeitete, wie ich aus eigener Anschauung bestätigen kann, ganz zufriedenstellend. Die Bremsbelastung wurde so eingerichtet, dass die Schwungradwelle diejenige Umlaufgeschwindigkeit hatte, welche der Aussteller als die vorteilhafteste bezeichnete.

Die Ergebnisse finden sich in den Tabellen I und II zusammengestellt; sie würden den Eindruck gröfserer Sicherheit machen, wenn die Dauer der meisten Versuche etwas 1) 1884, No. 8. Tabelle I. Gasmaschinen. (Dresden.)

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gröfser gewesen wäre; doch kann man sie deshalb nicht verwerfen, da bei so kleinen Maschinen zuweilen eine sehr kurze Versuchszeit vollkommen sichere Resultate gewährt, was der betreffende Experimentator beurteilen können muss.

Der Verbrauch an Brennstoff ist bei den Dampfmaschinen durchweg auffällig hoch; allerdings war, so weit die darüber mitgeteilten Zahlen eine Beurteilung zulassen, letzterer geringwertig; so hat die Burgker Nusskohle des Plauenschen Grundes 20,8 pCt. Asche und 5,2 pCt. Wasser, die Schieferkohle von Zaukerode 16 pCt. bezw. 8 pCt., die böhmische Braunkohle 6,4 pCt. bezw. 30,5 pCt., der Dresdener Koks 32 pCt. bezw. 10,2 pCt. Man wählte diese Brennstoffe wohl mit Rücksicht darauf, dass sie in Dresden landesüblich sind, und dass der dortige Handwerker seine Kraftmaschine damit treiben würde. Aber doch muss man den Brennstoffverbrauch durchweg hoch nennen im Vergleiche zu dem, welchen die Verkäufer anzugeben pflegen; er stimmt dagegen mit früher gebräuchlichen Annahmen wohl überein, so dass die Fortschritte in dieser Richtung geringer sein dürften, als man wohl wünschen könnte. Die Vergleichung der Ergebnisse unter einander ist wegen der Verschiedenartigkeit des Brennstoffes nicht wohl ohne weiteres möglich. Ich habe deshalb auf gleicher Grundlage ausgerechnet, was für jeden einzelnen Fall 1 N täglich (für 10 Arbeitsstunden in 300 Arbeitstagen jährlich) kostet. Die Rechnung ist so angestellt: Zum Verkaufspreise wurden 15 pCt. für Aufstellung und Einrichtung geschlagen, davon 15 pCt. bei Gas-, 12 pCt. bei Dampfmaschinen auf 300 Tage verteilt als durch Verzinsung, Abschreibung und Reparatur bedingt angesetzt. Dazu wurden addirt die Kosten des Brennstoffes, mit Rücksicht auf das Anheizen bei den Dampfmaschinen für 12 statt 10 Stunden berechnet, die der Wartung, berechnet mit 1/5 Arbeitstag zu 3 M bei Gasmaschinen, 1/3 bei den Syste

men

von Hoffmeister und Lilienthal und 1/2 bei den übrigen Dampfmaschinen. Dazu wurde noch ein entsprechender Betrag für Schmierung und dergl. geschlagen, welcher reichlich hoch bemessen sein dürfte. So ergab sich die Tabelle III.

Es versteht sich von selbst, dass man die Schlussziffer als Wertmafsstab nur mit Rücksicht auf die Höhe der Leistung ansehen darf, da die auf 1 N. berechneten Kosten naturgemäss mit der Anzahl der Pferdekräfte abnehmen. So viel ist wohl aus der Tabelle ersichtlich, dass unter den angenommenen Verhältnissen Dampfmaschinen wesentlich billiger arbeiten können als Gasmaschinen, wenn sie danach construirt sind, dass dies aber doch durchaus nicht für jede Dampfmaschine zutrifft. Ferner zeigt die Tabelle, dass die neueren kleinen Dampfmaschinen mit Condensation und ohne erheblichen

Tabelle III. Betriebskosten in Pfennigen täglich.

Maschine

1. Deutz

2. Körting

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133 675 60 100 968 138 463 150 80 831 111 322 100 60 593 66 105 150 40 361 83 106 100 35 324 59 108 150 30 347

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7,50 7,50 111

3,81 156 2,06 175

1,32 246 1,15 302

3. S. Dampfschiff-etc.G. 4. Hoffmeister 5. Vogel u. Schlegel. . 6. Lilienthal 7. Berger. 8. Beyer & Zetzsche 72 261 150 35 518 1,38 376 Wasserraum im Kessel nicht billiger arbeiten als die älteren Systeme, dass also ihre Vorzüge auf anderen Gebieten gesucht werden müssen. Dass bei Wahl eines Motors die Betriebskosten in den seltensten Fällen allein entscheiden dürfen, brauche ich wohl kaum besonders zu betonen; dennoch sprechen sie immerhin ein erhebliches Wort mit, und es ist deshalb ihre Feststellung nötig. Ueber die richtige Grundlage solcher Berechnung lässt sich ja streiten; es kommt aber zur Gewinnung von Vergleichziffern nicht allzusehr darauf an.

Ueber die Ergebnisse der Prüfungen von Kraftmaschinen auf der Wiener Ausstellung für das Kleingewerbe wird in Dingler's s polytechnischem Journal1) berichtet. Dieselben sind in Tabelle IV bis VI zusammengestellt. Leider ist über die angewendeten Kohlen in der Quelle gar nichts gesagt. Immerhin sind die Resultate geeignet, die in Dresden gewonnenen zu bestätigen.

Berichtigung.

Die Sächsische Stickmaschinenfabrik ersucht mich, inbezug auf die Beschreibung ihrer Holzdrehbank auf S. 182 hervorzuheben, dass die Anwendung eines Profilmessers häufig genügt, was wohl der Leser ohne weiteres eingesehen haben wird. Auf S. 184 ist die Umdrehungszahl des Universalholzarbeiters fälschlich mit 1000 bis 1200 angegeben; sie beträgt thatsächlich 3000. R. Schöttler.

1) 1885, Bd. 255, S. 393.

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30. Mai 1885.

lassen. Derartige Erze sind besonders an Kupfer und Blei arme, aber an Schwefel, Antimon und Arsen reiche Erze mit geringen Gehalten von Silber und Gold. Wendet man zur Extraction Natriumhyposulfit an, so wird nur das Silber extrahirt, während das Gold im Rückstande verbleibt. Dasselbe lässt sich indes durch Behandeln des Rückstandes mit Chlor nach dem Plattner'scher Verfahren ziemlich vollständig gewinnen; durch Calciumhyposulfit dagegen lassen sich Silber und Gold gemeinschaftlich ausziehen. Beim Vorhandensein von billigem Brennmaterial kann es sich auch empfehlen, die Erze auf ein Zwischenproduct (Stein) zu verschmelzen und dasselbe nach vorgängiger Röstung der Extraction zu unterwerfen.

Das gedachte Verfahren, welches im Wesen in einer chlorirenden Röstung der Erze zur Verwandlung des Silbers in Chlorsilber und in dem Auflösen des Chlorsilbers durch Natrium- oder Calciumhyposulfit sowie im Niederschlagen des Silbers aus diesen Laugen als Schwefelsilber und in der Verwandlung der letzteren in Silber durch Röstung besteht, ist in der letzten Zeit auf den Old Telegraph and Lexington Mills, auf dem Werke zu Triumfo in Nieder-Californien sowie auf der Geddes and Bertrand Mine in Secret Cañon bei Eureka in Nevada zur Anwendung gelangt.

Bei der Wichtigkeit desselben für gewisse Erzsorten dürfte eine Beschreibung desselben von allgemeinem Interesse sein. Hierzu eignet sich am besten das Verfahren auf der Geddes and Bertrand Mine, wo arme Erze von der nachstehenden Zusammensetzung nach demselben verarbeitet werden:

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1. das Zerkleinern der Erze;

2. das Trocknen der zerkleinerten Erze;

3. das Rösten der Erze mit Kochsalz;

4. das Auslaugen der unedlen Metalle aus dem Röstgute mit Wasser;

5. das Auslaugen des Silbers aus dem Röstgute mit Natriumhyposulfit;

6. das Niederschlagen des Silbers aus der Lauge als Schwefelsilber;

7. das Rösten des Schwefelsilbers und das Verschmelzen des gebildeten Silbers unter Zusatz von Blei auf Werkblei.

Das Erz gelangt, nachdem es durch Walzen zerkleinert worden, in die Trockenapparate. Dieselben bestehen aus 6m langen umlaufenden Cylindern aus Schmiedeisen, durch welche die Flamme des Brennmaterials direct durchstreicht. Das getrocknete Erz wird darauf durch ein mit Magneten besetztes Rohr geleitet, um es von metallischem Eisen, welches hineingeraten sein könnte, zu befreien. Von hier aus geht das Erz auf Krom'sche Walzen, durch welche es fein gewalzt wird.

Das fein gewalzte Erz wird mit 3 pCt. Salz gemengt und dann im Brückner-Ofen geröstet. Bei Gegenwart einer gröfseren Menge von unedlen Metallen wird aufser Salz auch noch Schwefelkies zugesetzt. Eine Beschreibung des rotirenden Röstofens von Brückner zum Rösten von Schwefelmetallen mit Zeichnungen befindet sich in Engin. and Min. Journ. 37, S. 425 und Berg- und Hüttenm. Ztg. 1884, No. 42. Anstatt dieser Oefen lassen sich auch Etagenflammöfen oder Stetefeldt'sche Oefen mit Vorteil anwenden. Die Brücknerschen Cylinder der Bertrand Mine besitzen je 21m Dmr. und 5,8 Länge und fassen je 5t Erz. Die Feuerung, welche früher rechtwinklig zur Ofenachse stand und dadurch die Arbeiter erheblich belästigte, befindet sich gegenwärtig in der Verlängerung der Ofenachse. Die Bewegung der Cylinder geschieht durch Reibungsrollen, während dieselbe früher mittels

eines um den Cylinder gehenden Zahnkranzes bewirkt wurde. Mit den Trockenapparaten sowohl wie mit den Brücknerschen Cylindern ist eine Reihe von Flugstaubkammern verbunden, in welchen der silberhaltige Flugstaub zurückgehalten wird. Derselbe wird mit den Erzen im Brückner-Öfen ge

röstet.

Wenn in den Erzen unedle Metalle in solcher Menge vorhanden sind, dass die Gewinnung derselben lohnend erscheint, so muss eine ganz besondere Sorgfalt auf die Röstung verwendet werden. Beim Vorhandensein von Blei in den Erzen ist die Temperatur möglichst niedrig zu halten, damit die Bleiverbindungen nicht schmelzen. Die Bildung von Bleisilicat ist vollständig zu vermeiden, da dasselbe Silberverluste hervorrufen würde. Da sich Bleisulfat mit Wasser nicht auflöst, so ist nach Möglichkeit auf die Bildung von Chlorblei hinzuwirken, weil sich dieses Salz in heifsem Wasser auflöst und durch Auslaugen gewonnen werden kann.

Egleston empfiehlt bei Anwesenheit grofser Mengen von Schwefel sowie von Arsen und Antimon die Röstung in niederer Temperatur unter Anwendung schwach gepressten Wasserdampfes; durch denselben soll die Zersetzung der Chloride der unedlen Metalle unter Entbindung von Chlor erfolgen, welches seinerseits wieder auf das Silber einwirkt.

Die Versuche, welche Ottokar Hoffmann in San Franzisco (Berg- und Hüttenm. Ztg. 1884, No. 40. Engin. and Min. Journ. 1883, Bd. 36, No. 23) über die Nützlichkeit der Anwendung von Wasserdampf beim chlorirenden Rösten anstellte, lieferten ungleiche Ergebnisse. Zu Monitor in Californien ergab die Anwendung von Wasserdampf keinerlei Vorteile gegenüber der gewöhnlichen Art der Röstung, da weder ein Herabgehen der Silberverluste noch eine vollständigere Entfernung der Chloride der unedlen Metalle erzielt werden konnte. Günstige Resultate wurden dagegen beim chlorirenden Rösten der Erze der Silver King Mine in Arizona erreicht. Die Erze dieser Grube enthalten die Hälfte des Silbergehaltes in gediegenem Zustande und sind im übrigen aus Fahlerz, Buntkupfererz, Zinkblende, Bleiglanz, Kupferkies, Kupfer-Silberglanz und Schwefelkies zusammengesetzt. Die Röstung dieser Erze wird im Hoffmann'schen Röstofen ausgeführt, einem drehbaren Cylinder mit Feuerung und Fuchs an jeder Seite. Es wird an beiden Seiten nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd an der einen und an der andern Seite gefeuert, so dass bei möglichst niedriger Temperatur eine vollkommene Abröstung erzielt wird. Ohne Anwendung von Wasserdampf betrug der Silberverlust 38 pCt., dagegen bei Anwendung desselben nur 4 pCt. Hoffmann führt diese erstaunliche Wirkung des Wasserdampfes auf die gleichzeitige Anwesenheit von Zinkblende, Antimon-VerbinHierdungen und gediegenem Silber in den Erzen zurück. nach ist die Anwendung von Wasserdampf, über welche ja auch schon früher mancherlei Versuche angestellt worden sind, bei gewissen, besonders antimon- und arsenhaltigen Erzen, sehr zu empfehlen.

Eine Klumpenbildung beim Rösten soll nach Ottokar Hoffmann (a. a. O.) ohne Nachteil sein, wenn das Erz vor dem Einbringen desselben in den Röstofen mit dem Salze gut gemischt ist, da in diesem Falle die Klumpen ebensogut chlorirt sein sollen, wie das pulverförmige Erz. Auch bei dem Extractionsprocesse sollen diese Klumpen keinerlei Schwierigkeit machen.

Der Röstprocess in den Brückner-Oefen der Bertrand Mine dauert 8 bis 11 Stunden. Das geröstete Erz, welches den gröfseren Teil des Silbers im Zustande des Chlorsilbers enthält, wird aus dem Röstofen in besondere Gruben gebracht, in welchen man es 9 Stunden lang abkühlen lässt. Bei dieser langsamen Abkühlung findet noch eine erhebliche Nachchlorirung statt. Die Nachchlorirung des Erzes, wenn man dasselbe nach dem Ausziehen aus dem Ofen noch eine Zeit lang im Haufen liegen lässt, ist durch Ottokar Hoffmann und Stetefeldt (Engin. and Min. Journ. 1883, Bd. 36, No. 23; Berg- und Hüttenm. Ztg. 1884, No. 40) nachgewiesen worden. Stetefeldt fand, dass beim Rösten der Erze der Lexington Mine nur 47 pCt. des in denselben enthaltenen Silbers in Chlorsilber übergeführt wurden, während noch weitere 47 pCt. Silber chlorirt wurden, als er das geröstete Erz 12 Stunden lang im rotglühenden Zustande liegen liefs. In

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