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halber Busen, nötig. Deshalb ist es richtig, dass die Klippelsche Säge Busen hat, und es ist wichtig, diesen möglichst leicht verstellbar zu machen, um ihn der Holzart anpassen zu können.

Diese Einrichtung ist nämlich die Säge a mittels

Fig. 27.

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aus Fig. 27 ersichtlich. Es ist der Angel b in den oberen Gatterriegel c gehängt, dieser aber gleitet mit dem Schuh d an der Führungsschiene e, welche am Gestelle etwas drehbar angebracht ist und gegen den festen Gestellteil g mittels der Schraube ƒ schief gestellt werden kann. So ist durch Drehung der Schraube ƒ der Busen leicht, und zwar selbst während des Ganges, zu verändern. Es versteht sich von selbst, dass der untere Riegel des Rahmens immer senkrecht geführt wird.

Beachtenswert an dieser Säge ist noch die Sägeangel b. Wie man sieht, ist diese eine Zange, in welche die Säge eingehakt wird, und die das Blatt fest fasst, indem die Schraube, an der sie hängt, angezogen wird. Dagegen ist die dritte, besonders hervorgehobene Einzelheit, nämlich die Stützung der Säge, nicht viel wert. Diese geschieht nämlich im Tische selbst durch eine eingelegte leicht auswechselbare Platte, welche für jedes Sägeblatt eine andere Gröfse hat, s. Nebenfigur links. Wenn auch solche Stützung als Rückenführung genügt, so ist sie doch als Seitenführung nicht ausreichend, weil sie sich, wenn abgenutzt, nicht nachstellen lässt.

Drehbank, ausgestellt von der Deutschen Werkzeugmaschinenfabrik vorm. Sondermann & Stier in Chemnitz. 1)

Die

Diese durch Fig. 28-31 auf Taf. IX in 1: 10 der wirkl. Gr. wiedergegebene Drehbank ist zur Massenfabrikation von kurzen Drechslerwaren bis 100mm Dmr. und 165mm Länge bestimmt, also z. B. von Handgriffen, Spulen, Spielwaren usw. Gegenstände werden hergestellt aus gewachsenen runden oder geschnittenen quadratischen Stäben von 1m Länge, welche entweder zwischen Spitzen gespannt oder in ein auf dem Spindelkopfe sitzendes konisches Futter eingeschraubt werden; letzteres geschieht ohne Stillsetzen der Bank. Von diesen Stäben werden die Gegenstände, nachdem sie mit verschiedenen, am Support oder im Reitstock eingespannten Stählen bearbeitet sind, Stück für Stück abgestochen.

Die aus Gussstahl gefertigte Spindel läuft in langen cylindrischen Lagern aus Weifsmetall und wird durch Gegenschraube gehalten. Sie macht 3300 Umdr.; die Uebersetzung vom Vorgelege ist 1:6. Der Reitstock ist auf einem Schlitten angeordnet und durch Handrad und Getriebe in der Längsrichtung der Bank zu verschieben. Ebenso ist der Längsschlitten des Supportes angeordnet; beide können durch die Klinke a mit einander verbunden und gemeinschaftlich bewegt werden. Ist in dem Reitstock ein Bohrer eingesetzt, so wird die Klinke nach vollendeter Bohrung ausgehoben und der Reitstock gesondert zurückgeholt. Auf dem Längsschlitten b des Supportes befindet sich eine Lünette c und ein Querschlitten d. An der Vorderseite der ersteren ist ein Vordrehstahl e angebracht; derselbe ist bestimmt, den Stab cylindrisch zu drehen, damit er genau in die Bohrung eines in der Lünette befindlichen Führungsstückes passt. An ihrer Hinterseite ist der zum Abstechen der fertigen Stücke bestimmte Stahl ƒ angebracht; dieser wird durch die Feder g gegen das Arbeitsstück gedrückt und durch den Handhebel h regiert. Die zur Formgebung bestimmten Formstähle sind in die beiden fest mit einander verbundenen Hälften i und k des Querschlittens d gespannt, Fig. 30; sie werden mittels des Hebels gehandhabt.

1) Nach Zeichnung der ausstellenden Firma.

deutscher Ingenieure.

Die Arbeit mit der Maschine geht also folgendermassen vor sich: Indem Support und Reitstock vorbewegt werden, arbeitet der Vordrehstahl einen der Länge des Gegenstandes entsprechenden Teil des eingespannten Stabes cylindrisch; ist im Reitstock ein Bohrer eingespannt, so arbeitet auch dieser. Nach erfolgtem Vorschub kommen die Formstähle in Thätigkeit; erst die in der einen Hälfte angebrachten Schrupp-, dann die in der anderen Hälfte sitzenden Schlichtmesser; schliesslich aber wird der Abstechstahl in Thätigkeit gesetzt. Die Bewegungen der einzelnen Teile werden durch Anschlagschrauben begrenzt.

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Drehbank, ausgestellt von der Sächsischen Stickmaschinenfabrik in Kappel-Chemnitz. 1)

Diese Drehbank, Taf. IX, Fig. 32 bis 35, hat mit der eben beschriebenen viel Aehnlichkeit und wird auch für dieselben Zwecke gebraucht. Sie erzeugt aber nicht nur kurze Stücke (Fabriknummer UZ1 bis 60mm Dmr. und 90mm Länge, UZ 2 bis 100mm Dmr. und 120mm Länge), sondern sie ist auch zum Abdrehen längerer Stücke bis 1000 bezw. 1200mm mittels Schablone eingerichtet. Letzteres bedingt den wesentlichen Unterschied gegenüber der erstbeschriebenen Construction; die Einrichtung zum Abdrehen kurzer Stücke ist fast die gleiche. Spindel und Reitstock sind ganz ähnlich eingerichtet; nur hat letzterer keine besondere Bewegung in der Längsrichtung, sondern wird entweder mit dem Support gekuppelt oder von Hand verschoben. Auch der Support ist ähnlich eingerichtet. Er besteht aus dem durch Handrad und Getriebe bewegten Längsschlitten a, auf dem die Lünette b angebracht ist. An der Vorderseite dieser sitzt der Vordrehstahl c, Fig. 35, bestimmt, dem Holzstück kreisförmigen Querschnitt, genau in das Führungsstück der Lünette passend, zu geben. Ein Querschlitten ist nicht vorhanden, vielmehr sind die Formmesser auf Hebeln angebracht, und zwar das eigentliche Profilmesser auf dem Hebel d, welcher um die kurze Welle e drehbar ist. Dieses Messer giebt aber das Profil nur teilweise an, indem alle scharf hervor- oder zurückspringenden Teile desselben noch nachgedreht werden müssen. Dies geschieht, wie Fig. 34 zeigt, durch einen Stahl, welcher in den Hebel ƒ eingespannt wird. Der Hebel ƒ ist drehbar um die lang neben dem Bette der Bank herlaufende runde Stange g und wird auf derselben durch Gabeln vom Support mitgeschleppt. Er lehnt sich mit dem Anschlage h gegen das Arbeitsstück und wird gebraucht, indem man das im Schieber i sitzende Messer mit dem Handballen gegen die Arbeit drückt, wenn man den Handgriff k erfasst. Endlich ist ein Abstechstahl vorhanden, welcher an der Rückseite der Lünette geführt wird und seine Bewegung mittels des Hebels m durch die Hubscheibe n erhält, indem man diese durch Hebel o nach einwärts dreht. Dieselbe Hubscheibe dient auch zum Bewegen des Formstahles, der am Hebel d sitzt. Dreht man nämlich den Hebel o und damit die Hubscheibe auswärts, so wird durch die kurze Stange p der Hebel d niedergezogen und der Stahl an das Arbeitsstück gedrückt. Durch die Federn r und s werden beide Stähle bei Mittelstellung des Hebels o zurückgehalten; die Anschlagschraube t aber verhindert zu starkes Andrücken des Stahles.

Handelt es sich um Herstellung langer Stücke, so wird die Gabel vom Support und die Stange p abgenommen und am Hebel d das Führungsstück u angebracht, welches sich an der gegen die Bankwange geschraubten Schablone v führt. Diese Einrichtung ist aus Fig. 33 zu ersehen, welche die Maschine für das Drehen langer Stücke, während Fig. 34 sie für kurze Stücke eingerichtet zeigt. Jetzt schneidet bei Bewegung des Supportes das Messer, welches auf d sitzt, ein der Form der Schablone entsprechendes Profil aus; diese ist aber so gestaltet, dass, um Aussplittern zu verhüten, scharfe Einschneidungen oder Vorsprünge des Profiles nur angedeutet werden. Das Nacharbeiten derselben besorgt man mit Messern, welche in den Hebeln ww, Fig. 32, zu denen jetzt auch der früher mit ƒ bezeichnete gehört, eingespannt sind, die man auf der Stange g verschieben kann.

1) Nach Zeichnung der ausstellenden Firma.

7. März 1885.

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und Bohren der Nabe wird nun die Bank wie jede gewöhnliche Holzdrehbank benutzt; zum Stemmen der Speichenlöcher wird aber ein Support, Fig. 37, aufgesetzt. Dieser besteht aus der Grundplatte a, auf welcher die Schlittenbahn b drehbar angebracht ist. In dieser bewegen sich zwei Schlitten g und d, welche die Nabenhalter e und ƒ tragen. Der eine derselben ist wie ein Reitstock eingerichtet, der andere mit Teilscheibe versehen, so dass die zwischen beiden Haltern gefasste Nabe beim Stemmen stets der Speichenzahl entsprechend richtig steht.

Das Stemmeisen wird in die Spindel gesteckt und eine Schraube c in einen Körnerpunkt der Stufenscheibe eingestellt. Es sind an dieser zwei solcher Körnerpunkte einander diaFig. 38.

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stück gegen die Knaggen m und n gedrückt wird. Um nun Sturz geben zu können, ist n seiner Höhenlänge nach verstellbar, um die Zapfen schräg ansetzen zu können, der ganze Support auf seiner Grundplatte o drehbar. Das Fräsen selbst wird durch zwei Frässcheiben mit 4-6 Messern besorgt, welche auf einem Dorne sitzen, der zwischen Spindel und Reitstockspitze eingespannt wird. Sind nun die mit flachen Zapfen versehenen Speichen in die Nabe gesetzt, so bringt man den so gebildeten Stern, den Radebock, auf einen senkrechten Dorn, welcher nach Entfernung der Schlitten g und d in den ersten Support bei p gesteckt wird. Die Auflage wird dabei bis unter den Spindelstock verschoben und auf ihr ein Speichenhalter, Fig. 39, angebracht, welcher die anzufräsende Speiche i fest zwischen zwei gegen einander stellbare Backen q fasst; die Fräse selbst ist ein Hohlcylinder mit zwei Messern und wird auf den Spindelkopf gesteckt. So kann man leicht Speiche nach Speiche, indem man das Rad um den Dorn dreht und jedesmal die Speiche festspannt, um ihr Halt zu geben, mit dem runden Zapfen versehen. Auch die Felgen werden auf der Bank bequem gebohrt, indem man den Bohrer in die Spindel steckt und die Felge in eine besondere, wie eine Vorlage anzubringende Schraubzwinge, Fig. 40, spannt.

Die Leistungsfähigkeit ist sehr erheblich; ein geübter Arbeiter soll einen Satz (4 Stück) Naben in einer Stunde stemmen, die zugehörigen Speichen in 3 Stunden mit flachen und in 1/2 Stunde mit runden Zapfen versehen können.

Universalholzarbeiter, ausgestellt von der Sächsischen Stickmaschinenfabrik in Kappel-Chemnitz, Taf. X, Fig. 41

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bis 47.

Das Bestreben, kleineren Werkstätten, welche nicht in der Lage sind, eine Reihe von verschiedenen Werkzeugmaschinen anzuschaffen, eine solche zu bieten, welche die Ausführung sehr verschiedener Arbeiten gestattet, ist gewiss lobenswert. Die meisten dieser Constructionen haben aber den Nachteil, dass sie, indem die verschiedenen Werkzeuge an einem Gestelle angebracht sind, unbequem werden, weil das eine die Arbeit mit dem andern mehr oder weniger behindert. Dieser Vorwurf trifft die vorliegende Anordnung nicht, da hier zur Zeit höchstens zwei Werkzeuge vorhanden sind und die Maschine durch Wegnahme weniger Teile und Ersatz derselben durch andere in eine andere Maschine in sehr bequemer Weise verwandelt wird.

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Wie die Maschine durch die Fig. 41 bis 43 der Taf. X in 1:10 der wirkl. Gröfse dargestellt ist, dient dieselbe als Bohrund Stemmmaschine zum Bohren runder und langer Löcher bis zu 25mm Dmr., 125mm Länge und 120mm Tiefe, sowie zum eckigen Ausstemmen derselben. Es sind zwei Werkzeuge vorhanden, ein Bohrer a und ein Stemmeisen b. Ersterer sitzt im Kopfe einer Spindel c, welche in zwei langen selbstölenden Compositionslagern liegt und durch Gegenspindel gehalten wird. Die sehr breite Riemscheibe d liegt zwischen den Lagern. Der Spindelstock bildet einen Schlitten, welcher durch den Handhebel e gegen das Holz bewegt wird; ebenso ist der Stöfsel auf einem Schlitten angebracht, dessen Bahn der ersteren parallel liegt und dessen Bewegung durch den Handhebel ƒ bewirkt wird. Das Holz liegt auf einem Support

1

schlitten g und wird auf diesem durch die Schraubzwinge h gehalten; die Bewegung des Schlittens geschieht durch die Kurbeli mittels Getriebes und Zahnstange. Durch eine vermöge des Handrades k drehbare Schraube ist die Schlittenbahn 1 gegen das Gestell senkrecht verstellbar. Alle drei Schlitten sind in ihrer Bewegung durch verstellbare Anschläge begrenzt.

Die so eingerichtete Maschine wird mit der Fabriknummer DC 1 bezeichnet und kostet mit einfachen Werkzeugen 500 M. Ihre Verwendbarkeit wird gesteigert durch Hinzufügung einiger weiterer Teile. Um sie in eine Hobelmaschine umwandeln zu können, entfernt man nur die Schraubzwinge h, bringt, wie die Figuren 44 und 45 zeigen, an der Supportschlittenbahn das Lager m an, setzt in den Spindelkopf die Messerwelle n und befestigt auf dem Supportschlitten den Hobeltisch o. So kann man mit der Maschine Hölzer bis 250mm Breite hobeln, abrichten, bestofsen, fügen, kehlen, nuten und spunden. Um eine Kreissäge zu erhalten, ersetzt man, Fig. 46 und 47, die Messerwelle durch eine Sägewelle p, den Hobeltisch durch einen Sägetisch q; letzterer ist mit einem Parallellineal, das auch im Winkel zu sägen gestattet, versehen. Der gröfste anzuwendende Sägeblattdurchmesser ist 260mm. So eingerichtet ist die Maschine DQ 2 benannt und kostet mit einfachen Werkzeugen und Deckenvorgelege 675 M.

Das Deckenvorgelege hat Riemscheiben von 150mm Dmr. und soll 600 Umdr. machen; die Spindel würde demnach mit 1000-1200 Umdr. laufen.

von

Schutzvorrichtung an einer Hobelmaschine, ausgestellt der Deutsch-Amerikanischen Maschinenfabrik Ernst Kirchner in Sellerhausen-Leipzig.

Zur Construction dieser Schutzvorrichtung veranlasste die Beobachtung, dass so viele Schutzvorrichtungen von den Arbeitern nicht benutzt werden, weil sie zu unbequem sind. So auch bei den Abrichthobelmaschinen, die zu den gefährlichsten Maschinen gerechnet werden müssen, weil das Holz durch die Hände des Arbeiters während der Bearbeitung geführt wird, diese sich also in unmittelbarer Nähe der Messer befinden. Deshalb war es das Bestreben des Constructeurs, eine Schutzvorrichtung zu schaffen, welche bei der Arbeit nicht hinderlich ist und nicht für jede Holzstärke besonders eingestellt werden muss.

Wie Fig. 48 zeigt, liegt über der Messerwelle eine Schutzplatte a, welche an dem Schieber b, der sich in der Gleitbahn c führt, befestigt ist. Das Ganze wird durch das Gewicht d nahezu ausgeglichen; jedoch hat die Schutzplatte so viel Uebergewicht, dass sie stets auf dem Holze

Elektrische Beleuchtungsanlagen des neuen Centralbahnhofes Strafsburg (ausgeführt von der Elsässischen Elektricitätsgesellschaft zu Strafsburg).

Die zu Versuchszwecken auf dem alten Bahnhofe Strassburg eingerichtete elektrische Beleuchtung wurde am 23. Mai 1883 eingestellt, um das Apparat- und Leitungsmaterial derselben nach dem neuen Centralbahnhofe zu übertragen. Der letztere, welcher von seiner Inbetriebnahme ab, mit Ausnahme der Bureaux in der Güter- und Eilgutexpedition, ausschliefslich elektrisch beleuchtet ist, hat eine Hauptanlage am nördlichen und eine Nebenanlage am südlichen Flügel; die Hauptbestandteile der letzteren, mit Ausnahme des Maschinenschuppens, sind, wie vorerwähnt, vom alten Bahnhof ent

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deutscher Ingenieure.

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jedoch bei 35 pCt. Füllung im kleinen Cylinder zu 45 N steigert.

60 für Gleichstrom eingerichtete Bogenlampen des Systems Siemens & Halske zu je 800 N.-K. 1) beleuchten die Geleisanlagen, mit Ausnahme derjenigen am Locomotivschuppen, ferner die Güter- und Zollschuppen, den Eilgutschuppen, die grofsen Perronhallen, den Lauterburger Perron nebst dessen Ausgangsvorhalle, die grofse Vorhalle und die Wartesäle im Empfangsgebäude, den Vorplatz und das Maschinenhaus; 174 Glühlichtlampen des Systems Edison zu je 16 sowie 230 zu je 10 N.-K. beleuchten die übrigen Räume des Empfangsgebäudes, die nach den Zwischenperrons führenden Tunnels, die Wartesäle, Billetschalter und Bedürfnisanstalten auf den Zwischenperrons sowie das Maschinenhaus.

A

Die Bogenlampen, welche in den Perronhallen etwa 40m, im Aufsenbahnhof etwa 100m von einander entfernt und in einer Höhe von 7 bis 8m angebracht sind, liegen in 12 einzelnen, nach Bedarf abzustellenden und je von 1 Lichtmaschine betriebenen Stromkreisen; 2 weitere Lichtmaschinen dienen zum Ersatze. Durch einen Hauptumschalter kann jede dynamo-elektrische Maschine mit jedem dieser Stromkreise verbunden werden. Eine Lichtmaschine erfordert bei 1160 Um

1) Stromstärke 9 Ampère, Lichtstärke im günstigsten Winkel gemessen 1400 Normalkerzen.

7. März 1885.

drehungen in der Minute zum Betriebe von 5 Bogenlampen etwas mehr als 5 N.

Sämmtliche Leitungen nach den Bogenlampen bestehen aus Siemens - Patent-Bleikabeln mit Eisendrahtarmatur und massiver Kupferader von 2,5 bis 4,1mm Durchmesser. Die Lampen zur Beleuchtung der Geleisanlagen sind innerhalb achteckiger Laternen angebracht, welche auf umlegbaren Masten ruhen. In den Perronhallen, Wartesälen und Vorhallen hängen die durch Alabasterglasglocken geschützten Bogenlampen an den Decken und können mittels der zugleich als Stromleiter dienenden Schnüre auf und nieder gezogen werden. Wo es indessen an der erforderlichen Höhe zum Anbringen der Aufzugvorrichtung fehlt, sind die Lampen unbeweglich befestigt1) und können daher mittels einer Leiter erreicht werden.

Vier Lichtmaschinen, von denen drei je 250 Glühlichtlampen zu 16, oder 400 Glühlichtlampen zu 10 N.-K., die vierte hingegen, welche zum Ersatz aufgestellt ist, 400 Glühlichtlampen zu 16 oder 640 Glühlichtlampen zu 10 N.-K. zu speisen vermag, sind für die Glühlichtbeleuchtung bestimmt. Bis zur Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes genügen zwei der schwächeren oder die eine stärkere Lichtmaschine. 2)

Die Haupt- sowie die stärkeren Nebenleitungen der Glühlichtanlage werden aus zwei Kupferbarren von halbkreisförmigem Querschnitte gebildet, welche in einem Eisenrohr isolirt nebeneinander lagern. Die dünneren Nebenleitungen bestehen aus Kupferdraht von 1 bis 6mm Durchmesser. Diese

1) Vier Lampen des Vorplatzes, welche auf eisernen Ständern von 5,50m montirt sind. 2) Seit August 1884 ist die gesammte Beleuchtungsanlage mit 1500 Glühlampen und 60 Bogenlampen dem Betrieb übergeben.

Leitungen bilden ein zusammenhängendes Netz, jedoch mit mehrfachen Verbindungen, so dass auch bei Unterbrechung der Hauptleitung eine Betriebsstörung nicht eintreten kann. Umschalter ermöglichen nach Bedürfnis das gleichzeitige Auslöschen einer ganzen Lampengruppe.

Dem jeweiligen Bedürfnis entsprechend sind die Glühlichtlampen an Hänge- und Wandarmen oder auch an Kronleuchtern angebracht.

Seit Eröffnung des neuen Bahnhofes bis Ende des Berichtsjahres wurden in der Hauptanlage während 3389 Betriebsstunden oder, da von den 404 eingeschalteten Glühlichtlampen durchschnittlich nur 259 in unausgesetztem Betriebe waren, während (3389 259) 877 751 Lampenbrennstunden im ganzen 494 Glühlichtlampen unbrauchbar.

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Von den eingeschalteten 404 Glühlichtlampen sind 70 (in den Kaiserzimmern usw.) bis jetzt wenig benutzt, so dass also in Wirklichkeit nur 334 Glühlichtlampen zur Beleuchtung verwendet werden. Wenn die gegenwärtig in Betrieb befindlichen Lampen durchschnittlich als zur Hälfte verbraucht angenommen werden, so erhöht sich die der Berechnung zu Grunde zu legende Zahl der unbrauchbaren Lampen auf

(494 +334)=661.

2

Da im ganzen 877 751 Lampenbrennstunden geleistet wurden, so brannte also jede Glühlichtlampe, statt der vertragsmässigen 800, durchschnittlich 1328 Stunden.

Den vorstehenden einer Mitteilung der Elsässischen Elektricitätsgesellschaft zu Strafsburg entnommenen Angaben fügen wir die folgende tabellarische Zusammenstellung der Betriebsergebnisse bei, wie sie nach den Ermittelungen der Kaiserlichen Generaldirection der Reichseisenbahnen im Centralblatt der Bauverwaltung vom 28. December 1884, S. 554, gegeben ist.

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Diese Tabellen begleitet das Centralblatt der Bauverwaltung mit den folgenden Bemerkungen:

>>Es erscheint nicht überflüssig, noch einige Worte der Erläuterung beizufügen. Mit »Nord« ist die Hauptbeleuchtungsstation, mit »Süd« die Nebenstation bezeichnet; jedoch ist bei ersterer der für das neue Verwaltungsgebäude bestimmte, erst im Sommer in Betrieb genommene Teil der Beleuchtungsanlagen nicht mit in Rechnung gestellt. Da die Rentabilität der Anlagen wesentlich bedingt ist durch die Zahl der Brennstunden, so sind nicht nur diese, sondern auch die Unterhaltungskosten genau nach den gemachten Aufzeichnungen und von dem Verzinsungs- und Abschreibungsbetrage getrennt angegeben. Hiermit ist klar ersichtlich gemacht, wie weit die Rechnungen auf Erfahrung und wie weit sie auf Schätzung beruhen. Eine derartige Sonderung ist unbedingt geboten, wenn man die Möglichkeit gewähren will, die Rechnungsergebnisse für die Veranschlagung neuer Anlagen nutzbar zu machen. Bei Ermittlung der Anlage- und Betriebskosten, welche eine der elektrischen Beleuchtung gleichwertige Gasbeleuchtung für den neuen Centralbahnhof verursacht haben würde, ist zunächst die erforderlich Flammenzahl auf Grund der Annahme festgestellt worden, dass ein Bogenlicht im Freien durch 20, in Innen räumen von Gebäuden durch 12 Gasflammen von 0,15cbm stündl. Gasverbrauch zu ersetzen sei. Ferner ist die Lichtstärke eines Glühlichtes und einer Gasflamme im Durchschnitte als gleich angenommen. Hiermit konnten die Anlage-, Bedienungs- und Instandhaltungskosten der Gasbeleuchtungsanlage nach den Erfahrungssätzen der Eisenbahnverwaltung berechnet werden, während sich die Kosten des Gases aus der Zahl der Brennstunden und dem ortsüblichen Gaspreise ergaben. Für Verzinsung und Abschreibung wurde. in Ermangelung genauerer Anhaltungspunkte derselbe Satz in Rechnung gestellt, wie bei der elektrischen Beleuchtung.

wie eine Betrach

Es mag hierin vielleicht eine kleine Begünstigung der letzteren liegen, deren Einfluss jedoch tung der Zahlenwerte zeigt nicht erheblich und jedenfalls leicht durch Einführung eines beliebigen anderen Satzes zu beseitigen ist.

Vergleicht man nun zunächst die auf eine Lampenbrennstunde entfallenden Kosten der Hauptanlage mit den entsprechenden Beträgen der Nebenanlage, so zeigt sich bei den Bogenlichtern sofort die gröfsere Zweckmässigkeit der endgiltigen Anlage. Die rationellen Dampfmaschinen und die Erzeuger gleichgerichteter Ströme erforderten für eine Bogenlampe von 800 N.-K. nur 14,806 Pfg. Betriebs- und 23,001 Pfg. Gesammtkosten in der Brennstunde, während bei der mit Locomobilen und Wechselstrommaschinen betriebenen Nebenanlage für eine Bogenlampe von 350 N.-K. 25,265 Pfg. Betriebsund 31,497 Pfg. Gesammtkosten aufzuwenden waren. Zu einem ähnlichen Ergebnisse führt ein Vergleich der Kosten der Glühlichtbeleuchtung beider Anlagen; auch hier arbeitet die Hauptanlage wesentlich billiger.

Ueber Erwarten günstig stellen sich die Kosten der elektrischen Beleuchtung im Vergleiche zur Gasbeleuchtung. Die Kosten der ersteren haben in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1884 für die Hauptanlage 20123 M, für die Nebenanlage 6485 M betragen; sie würden sich bei Gasbeleuchtung für die Hauptanlage auf etwa 41 452 M, für die Nebenanlage auf 7842 M beziffert haben. Von der Ansicht ausgehend, dass es bei Anwendung des Gaslichtes kaum durchführbar sein würde, den gesammten Bahnhof einschl. aller Nebengeleise so hell zu beleuchten, wie es das elektrische Licht ermöglicht, hatte sich die Verwaltung der Reichseisenbahnen zur Einführung des letzteren entschlossen, selbst auf die Gefahr hin, dasselbe auf gleichen Helligkeitsgrad berechnet etwas höher als das Gaslicht bezahlen zu müssen. Jetzt zeigt sich, dass die neue Beleuchtungsart nicht nur eine weit kräftigere Erhellung der gesammten Bahnhofsfläche ermöglicht, sondern auch

deutscher Ingenieure.

jedenfalls keinen gröfseren Kostenwand verlangt, als die Gasbeleuchtung, ja, dass die elektrische Beleuchtung wenn die jetzigen Ergebnisse von Dauer sind sogar eine wesentliche Ersparnis mit sich bringen wird.<

Aufsatzvorrichtung für Fördergestelle.

Die in den Figuren 1 bis 6 dargestellte, dem Unterzeichneten unter D. R.-P. No. 24583 mit Zusatz No. 28904 patentirte Aufsatzvorrichtung hat den besonderen Zweck, das unbequeme und zeitraubende Anheben der Förderschalen durch die Maschine vor dem Hinabgehen in den Schacht in Wegfall zu bringen.

Fig. 1 und 2 zeigen die Anordnung einer solchen Aufsatzvorrichtung, und zwar auf Holzfedern nach C. Hoppe Berlin montirt, Fig. 3, 4, 5 und 6 geben die Einzelteile. Der Lagerbock a trägt die Ausrückwelle 1, den fest mit ihr verbundenen Handhebel h und Hebel k, die Welle d mit

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den beiden fest auf ihr sitzenden Hängeeisen ee und dem darin befestigten Zapfen b. Auf dem letzteren sitzt drehbar der einarmige Aufsatzknaggen c, welcher aufserdem auf der schrägen Fläche x des Lagerbockes a beweglich ruht; ferner sitzt auf b das Gelenkstück ƒ, und dieses bildet vermittels des Bolzens mit dem Hebel k ein Kniegelenk.

Die Aufsatzvorrichtung wirkt in folgender Weise:

Soll die Schale festgehalten und am Hinabgehen in den. Schacht gehindert werden, so setzt sie auf die Knaggen c auf; letztere stützen sich auf die Flächen x und gegen die Zapfen b, die wieder in senkrechter wie wagerechter Richtung festgehalten

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