Band XXIX. No. 51. 19. December 1885. Patentbericht. 1008 Kraftübertragung, z. B. für Wasserbetrieb, einrichten lässt, wird noch erläutert. Hierauf macht Hr. Premierlieutenant v. Tschudi Mitteilungen über ein Telephon ohne Anwendung von Elektricität. . Dieses den alten Telephonen nachgebildete, von dem Regierungsbaumeister Genzmer construirte Telephon übertrage die Schwingungen von einem Resonanzboden zum anderen mit Hilfe eines 0,3 mm starken Patentbericht. Kl. 13. No. 33079. Befestigung p p Kl. 21. No. 32919. Elektrische Bogenlampe. Buss, Sombart & Co., Magdeburg. Der obere Kohlenhalter fest. ist, wie vielfach üblich, zu einer Zahnstange z ausgebildet, mit Getriebes behufs Nachschubes der oberen Koble selbstthätig werk nebst oberem Kohlenhalter J. F. Lehnartz, Dellbrück bei Köln a/Rh. Die wage- hebt und so lange in dieser Lage recht liegenden Wasserröhren sind an beiden Enden schichten- hält, als die Lampe brennt. Den f weise in Kasten eingedichtet, welche, auf einander gestellt, Nachschub der oberen Koble bei paarweise in offener Verbindung miteinander stehen, und zwar zu gross werdendem Lichtbogen hinten der erste und zweite, dritte und vierte usw., vorn der besorgt ein im Nebenschlusse zweite und dritte, vierte und fünfte u. s. f., so dass das liegendes Solenoid d, so oft der Wasser in Schlangenwindungen aufsteigt. Widerstand im Lampenstrom- Faure, um bei seiner Batterie dadurch, dass es seinen Kerno 9 g P welcher die Zinkelektrode e steht, la a Nasen eel, gegen welche die in Berührung kommt, um sie zu Stifte eines Stiftenrades o drücken, zersetzen. Zur Befestigung von das durch geeignete UeberD auf B wird in die Mitte des setzungsräder mit dem Zahnrade Kohlencylinders oben ein ring- bi der Zahnstange 2 in Eingriff förmiges Loch gebohrt und auf steht. Sobald durch Heben der den Boden dieses Loches ein Klinke į die Balance a frei ge Dichtungsring a aus Kautschuk geben ist, beginnt diese zu schwingelegt; der Raum zwischen der äusseren Fläche des Flaschen- gen und somit das Räderwerk sich zu drehen. Dieser Mechanishalses d und der Wand des ringförmigen Loches wird mit mus ist dem bei den Weckerwerken der Schwarzwälder Uhren Paraffin c ausgegossen und hierdurch sowie durch den Ring a angewandten sehr ähnlich. Um die Bewegungen des Solenoidein Aufsteigen der Säure an den Rand der Kohle verhindert. kernes c zu dämpfen ist dieser. als Kolben der Solenoidspule Der stehengebliebene cylindrische Zapfen b der Kohle ist ausgebildet und zu diesem Zwecke mit Eindrehungen versehen, dünner als der Flaschenhals d, so dass ein ringförmiger Raum so dass beide Teile als Luftbremse wirken. frei bleibt, durch welchen die Säure in die Kohle eindringen Kl. 14. No. 32812. Expansionsventil. G. Fletcher, kann. Ein Hahn F regelt den Zufluss der Säure zur Kohle. Litchurch (England). Das Ventil, welches z. B. in einem des Ingenieure i in a gelagerte Griff e dient in aufgerichteter Stellung zum Drehen von a und presst beim Zurücklegen a fest auf d, indem zwei Excenter el gegen den Bolzenkopf (1 drücken, wobei zur Sicherung des Schlusses ein Zapfen l an e in eine der Kerben k in d trifft. Kl. 47. No. 38281. Polygonal-Klappenventil. F. Schulten, Dülmen. Ein in den Ventilkasten eingebauter hohler Gusskörper von der Form einer abgestumpften Pyramide enthält ringsum schmale Seitenschlitze, welche mit Ventilklappen e belegt sind, und zwar entweder einzeln, Fig. 1, oder in durch Querleisten verbundenen Gruppen (zu dreien), Fig. 2. Einzelne Klappen werden durch Führungen cd, Fig. 1, an Fig. 1. Fig. 2. 1 Schieber gelagert sein kann, schliefst sich, sobald bei einer bestimmten Geschwindigkeit des Dampfkolbens (also auch des durch das Ventil strömenden Dampfes) der infolge des Durchströmens hervorgerufene einseitige Ueberdruck genügt, um das Gewicht des Ventiles und seine etwaige Belastung zu heben, und öffnet sich wieder, nachdem der 91 Dampf im Cylinder hinreichend ver dichtet ist. Um den Ventilschluss durch einen Regulator zu beeinflussen, kann z. B. ein die Ventilöffnung verändernder Daumen g benutzt werden. Kl. 21. No. 33006. Ausschalter für Glühlampen, Schumann & Koeppe, Leipzig. Der Bolzen a ist im Lampenträger t verschiebbar gelagert und befindet sich mit dem einen Ende (links) in stetem Contacte mit einem Ringe by welcher mit dem einen Zuleitungsdraht und mit dem einen der beiden Haken h, an denen die Lampe be festigt wird, verbunden ist. Das h andere Ende c des Bolzens a ist abgesetzt und mit einem Griffe verb sehen und tritt, wird a nach links verschoben, in den Ring d, welcher in gleicher Weise wie b mit dem anderen Leitungsdraht und dem zweiten Haken h verbunden ist; dadurch wird der Contact zwischen d und a aufgehoben und die Lampe ausgeschaltet. In der Mitte hat a zwei Eindrehungen, in welche das zugeschärfte Ende eines senkrecht geführten, durch eine Feder nach oben gedrückten Riegels e einschnappt. Um eine Drehung des Bolzens a um seine Längsachse zu vermeiden, ist er mit einem Stifte versehen, welcher sich in einem Schlitze des Verschlusspfropfens g führt. Kl. 26. No.32681. Gasbrenner mit Heissluftzuführung. H. Delmas-Azéma, Paris. Der Flachbrenner mit geringem Gasdruck umschliefst luftdicht die in die Hülse l eingekittete und leicht vom Brennerrohre p abnehmbare flache Glasglocke B, auf welche durch Anwendung einer dünnen Asbestscheibe der Vorwärmer A luftdicht aufgesetzt ist. Die vorzuwärmende Verbrennungsluft tritt unter dem Reflector u in den in einzelne Kanäle a zerlegten äusseren ringförmigen Raum von A ein, gelangt bei b in einen eben solchen inneren Raum und fällt dann durch die Kanäle 1, 3, 5 ... zur Leuchtflamme nieder. Durch die Kanäle 2, 4, 6... steigen heisse heisse Verbrennungsgase empor; die Austrittsöffnung für die Verbrennungsproducte ist ein für allemal so grofs angeordnet, wie es das Verhältnis zwischen der Gasausströmungsöffnung des Brenners, den Abteilungen a, a, a ... und den Kanälen 1, 2, 3, 4, 5... erfordert. Kl. 47. No. 32986. (Zusatz zu 29368, Z. 1884 S. 1011.) Drehschieberhahn. E. Vogt, Ottmachau. Um die Schieberplatte a auch dann gegen seitlichen Leck abdichten zu können, wenn einer der Ausläufe 681 die Auslauföffnung deckt, also der Hahn geöffnet ist, wird statt der centralen Anpressung des Hauptpatentes eine von hinten sich gegen die Flansched stützende Pressschelle g1 angewandt, deren angegliederte Teile gc in d verf? schiebbar gelagert sind, wobei g the mit der Nase h gegen a wirkt und der Bolzen c als Drehachse für a dient. Der mit dem Zapfen seitlicher Verschiebung gehindert. Die Klappen öffnen sich entweder_nur unten, Fig. 1, oder mittels eines bei a fest gelagerten Zwischengliedes b auch oben, Fig. 2. Der Hub wird durch das Gehäuse oder einen eingelegten Ring - begrenzt. Die obere Fläche kann durch gewöhnliche Klappen mit der Hubbegrenzung g, Fig. 2, ausgenutzt werden. Kl. 49. No. 32807. Schraubstock. Ole Flagstad, Hamar (Norwegen). Bei diesem schnellspannenden Schraubstocke wird der um den Bolzen el drehbare Backen e durch die Feder h stets an den festen Backen d angedrückt. Beide Backen liegen zwischen der Gabelb, in deren Verzahnung der Sperrkegel a eingreift. Diese Gabel wird durch die Feder eu in einer bestimmten nur wenig veränderbaren Lage zu dem Backen e gehalten, indem die Druckschraube f der Gabel nur sehr wenig gedreht zu werden braucht, den Schraubstock festzuspannen. Zum Oeffnen wird der Sperrkegel a mittels des Handhebels g und des entlang der Gabel 6 liegenden und durch die Bolzen 52 geführten Schieber 61 aus der Verzahnung von b ausgerückt. Kl. 50. No. 33181. Speisung und Entleerung von Schälmaschinen. Wiesche & Scharffe, Frankfurt a/M. Das Getreide gelangt durch das Füllrohr a in abgemessener Menge in die halbkreisförmige Rinne c; und da der Mantel in der dem Getreideeinlauf entgegengesetzten Richtung umläuft, so füllen sich die Schöpfbecher e mit Frucht. Gegen die Trommel sind diese Becher durch Klappen f abgesperrt, so dass solange keine Frucht in den Raum zwischen Trommel a um Band XXIX. No. 51. 19. December 1885. Litteratur. 1005 Kl. 81. No. 32876. Klemm- und Muffenkupplung einer entsprechend gebogenen Schiene entlang läuft. b an ! erfolgt durch Kammern 0, welche durch Oeffnungen n mit dem Schälraum und durch ein Rohr p mit dem Auslauf in Verbindung stehen. Kl. 81. No. 33036. Mittels flüssiger Kohlensäure betriebene Rohrpost. A. Wikart, Einsiedeln (Schweiz). Die Beförderung geschieht hier durch den Rückstoss der in der Achsenrichtung des Rohres ausströmenden Kohlensäure, welche dabei aus dem flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Der Depeschenbehälter a ist mit dem Beförderer c durch ein Kugelgelenk b Quecksilber, um denselben immer in einer bestimmten Lage zu halten. In den zur Aufnahme der flüssigen Kohlensäure dienenden Raum ei ragt das gebogene Rohr 9 hinein. Oeffnet man den Habo h desselben, so strömt die Kohlensäure aus und treibt den Beförderer nebst Depeschenbehälter in entgegengesetzter Richtung fort. Die eigentümliche Krümmung des Rohres g verhindert, dass die Kohlensäure im flüssigen Zustand austritt. Kl. 85. No. 33071. Drehbares Wasserleitungsfilter. W. Olschewsky, Berlin. Je nachdem man das um den Zapfen g drehbare Gebäuse a bei b oder 31 mit der Wasserleitung verbindet, filtrirt das Wasser entweder von aussen nach innen, oder umgekehrt durch das poröse Filtergefärs f. Beim jedesmaligen Umkehren von a findet eine Fortspülung der bei der vorherigen Benutzung angesetzten Verunreinigungen statt. Litteratur. Der Indicator und seine Anwendung. Für den prak- erkannt werden, dass auch andere Constructionen ihrem Werte tischen Gebrauch bearbeitet von P. H. Rosenkranz. Vierte, nach gebührend gewürdigt sind. völlig umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Mit sieben Am meisten findet der Indicator Anwendung zur Unterlithographirten Tafeln und 135 in den Text gedruckten Holz- suchung der Dampfverteilung (bezw. Steuerung) und der Arschnitten. Berlin 1885. R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, beitsbestimmung einer Maschine; hier wird auch im allgemeinen Hermann Heyfelder. Preis 7 M. das vom Verfasser angewandte und empfohlene Verfahren der Seit dem Erscheinen der in dieser Zeitschrift besprochenen Federprüfung (mittels Gewichtsbelastung bei Dampfwärme, zweiten Auflage 1) hat das Werkchen eine dritte und vierte: bezw. im Indicator selbst unter Dampfdruck durch einen FederAuflage erlebt, Beweis genug, dass es einem praktischen Be- manometer) genügende Zuverlässigkeit gewähren, während dürfnisse entspricht. Seitdem ist auch der alte gut bewährte doch für genauere Untersuchungen eine Justirung nur nach Richards-Indicator durch neuere verbesserte Constructionen einem offenen Quecksilbermanometer unter Dampfdruck vorin den Hintergrund gedrängt worden, und so war eine be- genommen werden sollte. Uebrigens entwickelt Verfasser sondere Rücksichtnahme auf diesen Indicator (wie in früheren bezüglich der Zuverlässigkeit der Indicatorangaben ganz zuAuflagen) gegenwärtig nicht mehr am Platze. Der Verfasser treffende Ansichten: er verlangt von dem Instrumente nichts, dehnt, den Fortschritten im Bau von Indicatoren entsprechend, was es bei der Unvollkommenheit aller unserer Einrichtungen den beschreibenden Teil viel weiter aus als früher, und wir nun einmal nicht leisten kann. erhalten neben der Besprechung des Indicators an sich, der In den Abschnitten über die Anbringung des Indicators so wertvollen Anleitung zum Gebrauche desselben und der sind die neueren Hubverminderer gebührend berücksichtigt. Handhabung seiner einzelnen Teile eine gute von zutreffender Beurteilung begleitete Zusammenstellung des wichtigsten, was Mit grösserem Nachdrucke hätte hier darauf hingewiesen wer den können, dass es wichtig ist, alles Zittern und Federn der auf dem fraglichen Gebiete gegenwärtig besteht. Wir haben angewandten Hilfsvorrichtungen zu vermeiden (mehrere auf diese Erweiterung mit Freuden begrüsst, einmal der damit Tafel II gezeichnete Uebertragungsteile geben Anlass zu dieser gebotenen guten Uebersicht wegen, dann aber auch, weil es Bemerkung); auch hätte auf die Fehler, welche durch die für den Unerfahrenen oft schwer ist, sich über den Wert Anwendung an sich nicht richtig arbeitender Hubverminoder Unwert einer Vorrichtung durch eigenes Urteil Klarheit derer entstehen können, aufmerksam gemacht werden müssen. zu verschaffen. Da die Fabrik, deren Firma der Verfasser Die Hebelübertragungen, wie sie sich auf Tafel II in verangehört, selbst in dem Bau von Indicatoren hervorragendes schiedenen Anordnungen finden, geben an und für sich keine leistet, so kann es nicht befremden, dass eigenen Anordnungen richtigen Diagramme; das beschränkt zwar die Anwendbarein verhältnismässig grosser Raum gewährt ist; doch muss an keit dieser einfachen und sicher arbeitenden Vorrichtungen nicht, da in der Regel die Fehler so klein sind, dass sie ver1) Z. 1875 S. 650. nachlässigt werden dürfen und anderenfalls später durch Um deutscher Ingenieure. In dem Anhange ist Professor Fliegner's Tabelle über gesättigte Wasserdämpfe abgedruckt, ferner Zeichnung und Beschreibung des Prony'schen Zaumes und der Brauer'schen Bremse gegeben. Es mag bemerkt werden, dass der Pronysche Zaum in der gezeichneten Anordnung für grössere Arbeitsmessungen nicht geeignet ist. Im allgemeinen können wir trotz der gerügten Mängel das kleine Werkchen, welches ausserdem durch die Wiedergabe vieler wertvoller Aufsätze und Auszüge aus Zeitschriften usw. bereichert ist, wohl empfehlen und hoffen, dass es in der neuen erweiterten Form sich auch neue Freunde erwerben möge. F. zeichnen der Diagramme berücksichtigt werden können; aber Für die Bearbeitung des Abschnittes über die Berechnung Ueber die Berechnung des Dampfverbrauches nach dem Indicatordiagramme ist längst der Stab gebrochen; auch bei Anwendung der verschiedenen aufgestellten Formeln, welche von Rosenkranz wiedergegeben werden, kann die Richtigkeit der Rechnungsergebnisse nicht gewährleistet werden; weshalb immer, wie übrigens auch von Rosenkranz betont wird, für genauere Untersuchungen die Messung der Speisewassermenge unbedingt erforderlich ist. Bei der Redaction eingegangene Bücher: Die Wasserräder. Von C. Bach. Mit einem Atlas von 25 Tafeln. Stuttgart 1886. Konrad Wittwer. Das Wasser nach Vorkommen, Beschaffenheit Bericht über die allgemeine deutsche Aus- Breslau 1885. S. Schott- Das Project der Kanalisirung der Mosel von Zuschriften an die Redaction. dass im obigem Beispiele jene Seile, deren äussere Form vollkommen cylindrisch blieb, thatsächlich die loseren gewesen sind, und glaube ich daher den Grund zur Verdrehung der Seile um ihre eigene In seinem Aufsatze über Seiltransmissionen (Z. 1885 S. 669) Achse auch nicht im Gleiten in den Seilrinden suchen zu dürfen, bezeichnet Hr. Prof. Keller als einen besonderen Vorzug der Seile vielmehr aufgrund nachstehender Anschauungen den stärker geaus Baumwolle gegenüber den Hanfseilen ihre grössere Geschmeidig spannten Seilen eine grössere Neigung zum Verdrehen zuschreiben und dieselbe, wie folgt, erklären zu müssen. Bei den in der königl. mechanisch - technischen Versuchsanstalt von mir ausgeführten Tauprüfungen beobachtete ich, dass schon bei schaffen ist, welche das bis dahin notwendige Uebel der Seilspleissung der geringsten Anspannung des Probeseiles die Torsionsspannungen in demselben eine achsiale Verdrehung der Einspannvorrichtungen ver- ursachten, bei höheren Belastungen aber derart sich steigerten, dass entweder die festangezogenen kräftigen Schraubenbolzen der Eingrössere elastische Dehnbarkeit sein. Bei der Spleissung des Seiles spannung in ihren Lagern sich drehten oder das ganze mit demselben ist nämlich dessen Gesammtlänge so zu bemessen, dass sie um den verbundene System der Zugstangen an der Werdermaschine ver kantet wurde. Beim Anspannen des Seiles suchen die in Schrauben- form das Seil umlaufenden Litzen, sich gerade zu strecken, und ver- ursachen hierdurch eine achsiale Verdrehung der Seilenden gegen einander. Bei dem Zerreissversuche, wo das ganze Seilende gleichzeitig und gleichmässig angespannt ist, äussert diese Drehung sich in einem den Wellen und deren Lagern aufzunehmen ist, wird aber um so Strecken der Windungen der Duchten, bei einem Seil ohne Ende aber, wo nach und nach einzelne Teile des Seiles der höchsten Spannung unterworfen sind, wird das führende meistgespannte Seil- trum sich soweit drehen, bis die Reibung in den Rillen ein weiteres Drehen verhindert, für das betreffende Seilende gleichsam momentan eine feste Einspannung liefert. Infolge des Seilumlaufes gelangt nun das so verdrehte Seil, nachdem es die Triebscheibe passirt hat, nach die äusserliche Schraubenform des Seiles herbeigeführt wird,« und und nach in das geführte Seiltrum; hier ist die Zugspannung geringer, belegt diese Erklärung mit der gemachten Beobachtung, dass von die freie Seillänge grösser, und werden daher auch die Litzen in einer grösseren Anzahl von Seilen, welche der gleichen Transmissions ihre ursprüngliche Lage zu einander annähernd wieder zurückkehren, scheibe angehörten, einige infolge stets gleichmässigen Einlegens in während hierbei das gesammte Seilende eine Verdrehung um seine die Keilrinnen nach längerom Gebrauch einen vollkommenen Trapez Achse erleidet. Gelangt nun dasselbe Seilende über die getriebene querschnitt angenommen hatten, so dass bei denselben in der Keil Scheibe hinweg nach und nach wieder in das führende Seiltrum, so wird es sich von neuem gleichsam aufzudrehen suchen und hierdurch eine weitere Verdrehung des Seiles eingeleitet. Zwar meint Hr. Keller, diese Erklärung damit widerlegen zu Draht, Hanf oder Baumwollenfaser unter gleichzeitiger Anspannung ganzen Seiles nicht ein einfaches Wälzen desselben auf dem Scheiben- gleichsam ein Kanten bedingt, wobei jedesmal ein geringes Anheben 1 Band XXIX. No. 51, 19. December 1885. Zuschriften an die. Redaction, 1007 imstande ist. Wird trotzdem eine geringe Verdrehung des Seiles zwischen den Scheiben, auf denen es aufliegt, beobachtet, so glaube ich, dieselbe damit erklären zu können, dass das Seil entsprechend der durch die Anspannung hervorgerufenen Dehnung zwischen den Berührungspunkten mit den Scheiben auf denselben gleitet und hierbei seiner äusserlichen Schraubenform folgt, wie Hr. Keller solches eben beim Gleiten in der Scheibenrinne annimmt. Bezüglich der weiteren Uebelstände der Seiltransmissionen fährt Hr. Keller in seinen Erörterungen fort: »vielleicht dürfte aber auch die eigentümlich bis zur vollständigen Zerpulverung fortschreitende innerliche Zerstörung des Seilstoffes darauf (d. h. auf die vermehrte Verschiebung und Drehung) zurückzuführen sein, zumal wenn die Verschiebungs- und Drehungsrichtungen wechseln und infolge dessen auch die inneren Fasern des Seiles sich in fortwährend abwechselnder Richtung an einander reiben.« Dass diese Zerpulverung durch ein Reiben der inneren Fasern gegen einander verursacht wird, ist wohl selbstverständlich, auch gebe ich zu, dass die Ursache zu diesem Hin- und Herreiben in einem fortwährenden Wechsel in der Verschiebungs- und Drehungsrichtung der einzelnen Teile des Seiles zu suchen ist, glaube aber zugleich, gerade diesen Umstand noch besonders heranziehen zu können, die von mir gegegebene Erklärung für das Drehen der Seile zu rechtfertigen. Würde nämlich dieses Verdrehen durch ein Gleiten des losen Seiles in der Rinne verursacht, so sähe ich keinen Grund, weshalb die Folgen dieser äusseren Ursache sich bis in das Innere der einzelnen Litzen erstrecken sollten. Das Seil würde schraubenförmig über die Scheiben hinweggleiten, ohne einmal die Lage der Litzen gegen einander zu verändern, um wieviel weniger aber die Lage der einzelnen Garne in den Litzen, so dass also von einer inneren Reibungsarbeit des Seilstoffes nicht geredet werden kann. Anders ist es, wenn das Verdrehen der Seile als eine Folge der inneren Torsionsspannungen aufgefasst wird. Wie schon gesagt, wechseln diese Torsionsspannungen mit den immerwechselnden Spannungen in geführten und führenden Seiltrum, die Litzen sowohl wie die einzelnen Garne sind in steter Hin- und Herbewegung, und ist somit ein innerer Verschleiss wohl erklärlich. Derselbe wird noch begünstigt, wenn das Seil infolge seiner Anspannung in die Seilrinne hineingepresst wird, wobei die einzelnen Garne fest an einander gepresst werden, so dass die sich kreuzenden Fasern einander gleichsam zu zerschneiden suchen; eine Erscheinung, welche ganz deutlich bei Zerreissversuchen mit Drahtseilen beobachtet werden kann. Ausser den Sicherheitsmassregeln, welche Hr. Keller gegen diese Uebelstände, zu denen auch noch das Ueberspringen der Seile genannt sein möge, angiebt, als: gutes Austrocknen der Seile, sorgfältigste Verflechtung der Enden und genaueste Herstellung der Rinnen sowohl im Profil als auch im Durchmesser, sei noch genaueste Abmessung der Seile vor dem Zusammenspleissen angeführt, wobei auf die Dehnung der Seile Rücksicht zu nehmen ist. Denn ist schon bei einem einzelnen Seile die allmählich sich ergebende bleibende Dehnung des Seiles höchst lästig, so macht dieselbe sich in noch erhöhtem Masse bemerkbar bei Anwendung mehrerer Seile neben einander. Erleiden nämlich diese Seile einen ungleich grcfsen Reck, so wird die Inanspruchnahme der weniger dehnbaren Seile nach und nach grösser, während die anderen entlastet werden; zugleich wachsen vorstehend genannte Uebelstände, indem mit gesteigerter Belastung der Seile auch die Torsionsspannungen in denselben wachsen. Mit wünschenswerter Genauigkeit wird die Längenabmessung sich jedoch beim Spleissen nie bewerkstelligen lassen, indem die allmähliche Längung der einzelnen Seile stets verschieden sein wird. Anders ist es bei Seilen, deren Verbindung mit dem Kortüm'schen Seilschloss hergestellt ist. Während gespleisste Seile nur mit grösserem Zeitaufwande durch Nachspleissen verkürzt werden können, sind letztere mit Leichtigkeit dadurch genau auf die erforderliche Länge zu bringen, dass man das die beiden Seilschlösser verbindende Glied löst und das Seil um ein geringes fester oder loser dreht, nachdem die eine Hülse zuvor um ein dem Reck des Seiles entsprechendes Ende zurückgesetzt ist. Mit Rücksichtnahme auf diese letztere Betrachtung sei noch hervorzuheben, dass bei Ausführung von Seilprüfungen neben Feststellung der absoluten Festigkeit besonderes Augenmerk auf die Dehnbarkeit der Seile innerhalb der Nutzbelastung zu richten ist, um wenigstens annähernd ein Gesetz über das Auftreten und Mass der bleibenden Dehnung zu erhalten. Hochachtend M. Rudeloff. Wenn ein Seil, das in eine Prüfungsmaschine eingespannt ist, auf die Einspannvorrichtungen verdrehend einwirkt und diese, wohl allgemein schon beobachtete, Erscheinung durch die Streckung der in Schraubenform gewundenen Litzen veranlasst ist, so werden dabei die beiden Seilenden gegen einander verdreht, so dass wenn“ der Beobachter vor dem Seile steht entweder sich die beiden Seilenden in entgegengesetztem Sinne drehen, während gegen die Mitte der Länge hìn die Litzen zu ruhen scheinen, oder das eine Ende wird sich gegen das ruhende andere verdrehen. Genau dieselbe Erscheinung lässt sich ja alle Tage beobachten, wenn z. B. bei Hochbauten schwere Gegenstände an langen Seilen hängen, wobei sich das untere gegen das obere auf der Windentrommel aufruhende Ende zu verdrehen strebt, eine Erscheinung, die jedoch bei neuen Seilen mehr als bei alten sich beobachten lässt, bei alten vielfach gebrauchten Seilen auch manchmal gar nicht mehr auftritt. Ich habe auch diese wie wohl selbstverständlich mir bekannten Thatsachen zu allererst zu benutzen versucht, um die von mir beobachtete Drehungserscheinung zu erklären, jedoch ohne Erfolg, da ich mich überzeugt habe, dass diese hier gemeinte Seildrehung in ganz anderer Weise geschieht. Es müssten ja dann wenn der Beobachter vor dem laufenden Seile steht entweder die beiden Enden eines Trumes (einer freien Strecke) sich in entgegengesetzter Richtung drehen oder nur an dem einen Ende dieser Strecke eine Drehung zu beobachten sein. Beides ist aber nicht der Fall. In der Wirklichkeit rotirt ein solches Seil nach der ganzen Ausdehnung einer Strecke im gleichen Sinne, so dass von einer Aufdrehung der schraubenförmigen Litzen nicht die Rede sein kann. Auch geschieht diese Rotation ungemein rasch. Schon vor vielen Jahren, als ich in der Jute-Spinnerei und Weberei, früher Hieronymus & Co., in Bonn zum erstenmale eine Seiltransmissionsanlage sah, wurde ich von dem Besitzer (oder Director?) auf diese rasche Drehung besonders aufmerksam gemacht, welche den Haaren der in der Fabrik beschäftigten Mädchen wiederholt verhängnisvoll geworden war. (Damals lief nämlich die Transmission durch die ganze Länge des Arbeitssaales noch unbedeckt ungefähr in Körperhöhe.) Herr R. sagt ferner: »... scheint es mir nicht erwiesen. dass ... jene Seile, deren äussere Form vollkommen cylindrisch blieb, thatsächlich die loseren gewesen sind.« Auch ich habe darüber nichts gesagt, da mir über das Verhältnis der einzelnen Seitspannungen zu einander nichts bekannt war. Ich halte dieses 'auch für unerheblich; die Frage, welches der verschiedenen Seile sich relativ gegen den Scheibenumfang verschieben wird, hängt von zu vielen Factoren, z. B. verschiedenem Oberflächenzustand der einzelnen Stellen und Seile usw., ab, und wäre es ganz wohl denkbar, dass bei 6 auf einer Scheibe aufliegenden Seilen durch die Geschwindigkeit von 4 etwas lockerer berührenden Seilen die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheiben bestimmt wird, während sich die 2 anderen vielleicht etwas straffer aufgezogenen Seile auf den Scheiben peripherien verschieben. Herr R. hat allerdings vollkommen Recht, wenn er sagt, es sei kein Grund vorhanden, warum bei einer Verschiebung eines Seiles auf einer Seilscheibe eine andere als lediglich äussere Beansprạchung, d. h. äusserer Verschleiss desselben, eintreten sollte; wenn man aber bedenkt, dass wenigstens nach meinen Beobachtungen nicht etwa bloss eine geringe Verdrehung eines Seilendes gegen das andere, sondern eine rasche Rotation des ganzen Seiles sowohl auf der freiliegenden Strecke als auch auf den Scheiben stattfindet, so kann doch das Seil eine solche Rotation nur dann annehmen, wenn ihm dieselbe von irgend einer Stelle mitgeteilt wird, worauf sich diese Rotation mittels Torsionsspannungen durch das ganze Seil fortpflanzt. Dass sodann bei einem in ganzer Masse sich drehenden Seile gerade an den Scheibenauflagen infolge der Scheibenkrümmung und Seilbiegung bei den stets wechselnden Längen der äusseren und inneren Seilfasern fortwährende Verschiebungen der Seilfasern gegen einander auftreten, erschien mir behufs Erklärung der innerlichen Zerstörung des Seilmaterials ganz geeignet. Der Gegensatz zwischen den Anschauungen des Herrn R. und meinen eigenen ist meiner Meinung nach darin zu suchen, dass ersterer die Drehung als eine Folge der inneren Torsionsspannungen erklärt, während ich die Torsionsspannungen und die infolge derselben entstehende Zerstörung des Seiles als eine Folge der aus äusserer Veranlassung entstehenden Drehung ansehe. Allerdings scheint mir, wie ich auch unter den mir befreundeten Technikern schon manchen gesprochen habe, dem die von mir beobachtete Drehungserscheinung unbekannt war, so auch Herr R. dieselbe in der Art, wie ich dieselbe beobachtet habe und wie ich sie zu erklären versucht habe, noch nicht gekannt zu haben. Ich will daher, um zu einer allgemein zufriedenstellenden Erklärung der besprochenen Erscheinung, wenn auch vielleicht auf grund wesentlich von der meinigen abweichender Anschauungen, meinerseits noch weiter beizutragen, erwähnen, dass die von mir gefundene Transmission mit teilweise trapezförmigen, teilweise runden Seilen zu sehen ist (wenigstens während der letzten Osterferien zu sehen war) in der Maschinenfabrik Augsburg, und zwar im Maschinenraum für elektrische Beleuchtung K. Keller. Geehrter Herr Redacteur. Den Beitrag des Hrn. Rudeloff zur Klärung verschiedener bei Seilanlagen infrage kommender Verhältnisse begrüsse ich, wie jeden derartigen Versuch, als einen sehr schätzenswerten, wie ich auch selbst die in meinem gleichbetitelten Aufsatze (Z. 1885 S. 669) niedergelegten Anschauungen nicht anders denn als einen solchen Versuch wollte aufgefasst haben. Herr R. scheint mich aber in einigen Punkten missverstanden zu haben, wenn er sich in seinen Ausführungen besonders gegen meine Anschauungen über die Rotation der Transmissionsseile wendet. |