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Band XXXXV. Nr. 27. 6. Juli 1901.

Pfarr: Die Maschinen für Papierfabrikation auf der Weltausstellung in Paris 1900.

nichts zu sehen, ausser einem künstlerisch ausgeführten Flachrelief als Wandschmuck in der österreichischen Abteilung, aus dem in natürlicher Gröfse die Bischofsche Rollmaschine in ihrer bekannten Heidenheimer Ausführung mich begrüfste.

P. Blache, Paris, hatte eine Rollmaschine ausgestellt, welche breite Papierrollen in schmale zerteilt, indem die im Ablaufen längsgeschnittene Bahn auf zwei von einander unabhängige Rollstangen aufgewickelt wird. Hierbei nimmt die eine Rollstange die erste, dritte, fünfte der schmalen Bahnen, die andere die zweite, vierte usw. auf, sodass die Papierkanten nicht in einander laufen können. Es erscheint fraglich, ob die Maschine für flotten Betrieb geeignet ist, da sich das Kleben auf den einzelnen, verteilten Rollen bei gerissener Hauptbahn doch recht umständlich gestaltet, und es beim Reifsen einer Teilbahn nicht aufser einigem Zweifel ist, ob die betreffende schmale Rolle, nachdem wieder zusammengeklebt ist, ungestört weiter arbeiten wird. Eine Zeichnung der Maschine war nicht zu bekommen.

Die Maschinenfabrik zum Bruderhaus, Reutlingen, hatte im deutschen Anbau eine ihrer bekannten hübschen Umroll-, Feucht- und Schneidmaschinen ausgestellt, wie sie sich besonders auch zum Umwickeln fehlerhaft gelaufener Rollen vorzüglich eignen. Besondere Neuheiten sind mir an der sauber ausgeführten Maschine nicht aufgefallen.

Eine zierliche kleine Rollmaschine führte die Firma Ferd. Emil Jagenberg, Düsseldorf, im Obergeschoss des Anbaues vor, die allerdings nur dazu bestimmt ist, die grofsen von der Papierfabrik kommenden Rollen in für die weitere Verarbeitung geeignete kleinere und schmalere Rollen zu zerteilen. Sie gehört deshalb eigentlich nicht hierher, bietet aber doch auch für den Papierfabrikanten Interesse.

Kalander. Diese aus einer Folge von über einander liegenden Hart- und Papierwalzen (Körper aus gepresstem Papier) gebildeten Glättwerke waren von sechs Firmen ausgestellt:

Maschinenfabrik zum Bruderhaus, Reutlingen,
Fernand Dehaître, Paris,

Ferd. Flinsch A.-G., Offenbach a/M.,

Joh. Kleinewefers Söhne, Krefeld,

Karl Krause, Leipzig,

L. L'Huillier & Cie., Vienne (Isère), wobei noch das

Kgl. Württ. Hütten amt, Königsbronn, als Aussteller von Hartwalzen im Kalander des » Bruderhauses« zu nennen ist. Die von Voith-Heidenheim zuerst im grofsen eingeführte einseitige Gestellform zeigt sich bei allen ausgestellten Kalandern mit Ausnahme desjenigen vom Bruderhaus, das an dem ja recht kräftigen, aber doch für das Auswechseln der Papierwalzen unpraktischen symmetrischen Ständer heute noch festhält. Ebenso konservativ ist die genannte Fabrik in der Anordnung des Antriebes. Während bei allen andern Kalandern der, soviel ich weifs, zuerst von Schürmann-Düsseldorf angeordnete Antrieb auf die drittunterste Walze, die unterste der kleinen Hartwalzen, erfolgt, wird der Kalander des Bruderhauses an der untersten, grofsen Hartwalze angetrieben. Die Vorzüge des Antriebes einer kleinen Hartwalze gegenüber der älteren Art liegen auf der Hand: wesentlich kleineres Drehmoment, also rascher laufendes, leichteres Vorgelege, dazu bei vielwalzigen Kalandern die von der Antriebwalze nach abwärts eintretende teilweise Entspannung der Papierbahn, die ganz schwache Papiere zu verarbeiten gestattet, welche bei Unterantrieb reifsen würden. So sind die Kalander von Dehaître, Flinsch, L'Huillier für Transmissionsantrieb mit unmittelbar an dem Zapfen der kleinen Hartwalze angreifendem Riemenvorgelege ausgestattet. Die OldhamKupplung, welche sich zur Uebertragung der Drehung zwischen parallel liegenden Wellen, deren Achsen nicht genau zusammenfallen, vorzüglich eignet, ist durchweg als Verbindung zwischen der für sich gelagerten Vorgelegewelle und dem Walzenzapfen verwendet.

Kleinewefer und Krause haben elektromotorischen Antrieb ansgeführt, wobei naturgemäfs nicht Riemen, sondern gefräste Zahnräder die Drehung anf den Walzenzapfen übertragen.

Kleinewefer lagert in anerkennenswerter Weise die Antriebwelle auch selbständig mit Zwischenschaltung der OldhamKupplung, während Krause, den Antrieb etwas frei behandelnd, das Zahnrad einfach auf den Walzenzapfen setzt.

Jetzt schon arbeiten viele Papierfabriken mit elektrischer und Kraftübertragung von benachbarten Wasserkräften her, bei ihnen wird sich der selbständige elektromotorische Antrieb grofser Maschinen, zu denen ja auch die Kalander gehören, mit allen seinen Vorteilen rasch einführen. Dieser Antrieb bietet an sich schon die sehr erwünschte Möglichkeit, den Kalander mit ganz geringer Geschwindigkeit beim Einführen und mit beliebig grofser Umdrehungszahl beim eigentlichen Arbeiten laufen zu lassen.

Bei den Kalandern mit Transmissionsbetrieb fanden sich die ziemlich bekannten verschiedenen Einrichtungen, meist für zweierlei Geschwindigkeiten bestimmt; das Bruderhaus zeigte einen Antrieb für zwei Geschwindigkeiten und Bethätigung durch nur einen Hebel mit unmittelbarem Uebergang von der gröfsten Umdrehungszahl zum Stillstand, der sich durch sinnreiche, aber etwas verwickelte Anordnung aus

zeichnete.

-

Entweder hatten die Antriebe mit zweierlei Geschwindigkeiten nur einen Antriebriemen, feste und lose Scheibe, und mit letzterer die ausrückbare Uebersetzung für langsamen Betrieb vereinigt Dehaître, L'Huillier (den Grundzügen nach auch das Bruderhaus) -, oder es waren zwei selbständige Antriebriemen ohne lose Scheiben verwendet Flinsch, wobei die Scheibe für normalen Arbeitsgang durch Reibkupplung, die des langsamen Betriebes durch Klauenkupplung mit Schrägzähnen mit der Vorlegewelle verbunden war. Nachdem die Spitze bei langsamem Gange durchgeführt ist, lösen sich die Schrägzähne beim Einrücken des normalen Betriebes in bekannter Weise selbstthätig aus.

Rollstangen waren bei allen sechs Kalandern je paarweise am Ein- und Auslauf vorhanden, und auch für das Ein- und Auslegen der Papierrollen fanden sich die erforderlichen Hebevorrichtungen vor, die meist mit dem Kalander organisch zusammengebaut waren.

Auf die einzelnen Kalander übergehend, kommen wir zuerst zu demjenigen der

Maschinenfabrik zum Bruderhaus mit 12 eigentlichen Kalanderwalzen von 1600 mm Bahnbreite und einer sogenannten Vorsatinirwalze. Die vom Hüttenwerke Königsbronn gelieferten Hartwalzen haben 440, 230, 200 und 400 mm Dmr., die Papierwalzen 310 mm Dmr. Der Kalander ist in bekannter kräftiger und schöner Weise ausgeführt, zeigt aber, wie schon gesagt, aufser dem neuen Riemenantrieb nichts erheblich Neues.

F. Dehaître. Es war für den langsamen Gang anscheinend eine Art Differentialgetriebe mit Stirnrädern angeordnet; Einsicht konnte ich nicht erlangen, da der Mechanismus völlig eingekapselt war und eingehende Besichtigung sowie die Bitte um eine Skizze, wie bei manchem andern französischen Aussteller, sehr verbindlich, aber bestimmt abgelehnt wurde.

Obere

F. Flinsch. 7 Walzen, wovon 3 Papierwalzen. 2 Hartwalzen heizbar. Einrichtung für Rollen und Bogen. und untere Lager mit Ringschmierung versehen. Arbeitsgeschwindigkeit 70 m/min. Die Einfachheit des Antriebes ist sehr anzuerkennen; doch waren die verschiedenen Hebeldrehpunkte für sich besonders und aufser Zusammenhang mit den Lagerböcken montirt, und das ist nicht zweckmässig. Die Fabrik wird dies sicher auch später zu ihrem und ihrer Abnehmer Vorteil ändern.

L. L'Huillier. 12 Walzen von 1700 mm Bahnbreite, 3 Walzen heizbar, Arbeitsgeschwindigkeit 80 bis 100 m/min. Gut ausgeführt, keine besonders bemerkenswerten Einzelheiten. Die unteren Lager sitzen, in der Höhe verstellbar, auf Trag schrauben, weil das Antriebvorgelege fest montirt ist und deshalb dem wechselnden Papierwalzendurchmesser nicht folgen kann. Die Anordnung von Flinsch: feste untere Walzenlager, verstellbares Vorgelege, ist demgegenüber entschieden J. Kleinewefers Söhne. mit einfacher Räderübersetzung. Die Firma hat nicht allein 10 Walzen. Elektromotor durch_vorzügliche Arbeit, sondern auch infolge eingehender

vorzuziehen.

konstruktiver Durcharbeitung ihrer Maschinen einen ganz hervorragenden Erfolg erzielt, und deshalb war die Besichtigung dieser Maschinen für den Berichterstatter eine wirkliche Freude. Einzelheiten, wie die besondere Lagerung der Vorlegewelle, die stillstehenden Stopfbüchsen an den heizbaren Hartwalzen, sorgfältig angeordnete Oelfänge usw. zeigten, dass dem Praktiker ein tüchtiger Konstrukteur zur Seite steht. Für die unteren und oberen Walzen sind Rollenlager nach Patent Mossberg in Anwendung gebracht, welche sich auch im regelrechten Betriebe gut bewähren sollen. Wenn auch erst längere Erfahrung zeigen kann, ob unter den Lagerbelastungen von 15 bis 20 000 kg, wie sie bei Kalandern üblich sind, die Rollen und deren Gegenflächen wirklich auf lange Zeit ihre anfängliche gute Gestalt und Oberfläche behalten, so ist doch an sich die Thatsache der Verwendung von Rollenlagern an solcher Stelle sicher sehr bemerkenswert; denn gerade hier wird bei gewöhnlichen, wenn auch gut geschmierten Lagern viel Kraft zunichte gemacht. Kleinewefers Söhne vertreten auch die gewiss richtige Anschauung, dass es gut ist, auf Einstellbarkeit der mittleren Walzenlager ganz zu verzichten und dafür sehr reichliche Lagerflächen zu bieten. Laufen Papierbahnen schlecht durch den Kalander, so ist dies noch lange kein Zeichen, dass die Kalanderwalzen ihre parallele Lage verloren haben; der Kalanderführer ist aber vielfach geneigt, den Fehler nur in der Lage der Walze zu suchen, während vielleicht die Bahn auf der Papiermaschine schlecht gearbeitet war. Die Lagerdrücke der mittleren Walzen sind so unbedeutend, dass sich bei einigermafsen grofsen Anlageflächen sowie guter Ausführung und Wartung in Jahrzehnten keine Berichtigung nötig machen wird.

Karl Krause. 12 Walzen von 2000 mm Bahnbreite, Hartwalzen 450, 220 und 380 mm, Papierwalzen 350 mm Dmr. Arbeitsgeschwindigkeit 60 m/min. 3 mittlere Hartwalzen heizbar. Die ganz abseits von den sonstigen Papierfabrikationsmaschinen aufgestellte Maschine war von der bei Krause üblichen guten Werkstattausführung.

Schneidmaschinen. Die Papiermaschine liefert das Papier in fortlaufender Bahn, und wenn es auch schliesslich fast ohne Ausnahme in Form von Bogen in die Hände des Verbrauchers kommt, so wird es doch am besten in Rollenform der vorläufigen weiteren Bearbeitung zugeleitet. Nur wenn das Blatt so dick ist, dass es sich nicht rollen lässt (Karton), muss die Bahn schon in der Papiermaschine selbst in Bogen geschnitten werden. Maschinen für diesen letzteren Zweck waren nicht ausgestellt, und es fand sich überhaupt nur eine Rollenquerschneidmaschine in der Ausstellung. Diese war von der für solche Maschinen rühmlichst bekannten Maschinenfabrik zum Bruderhaus, Reutlingen, neben dem

Sitzungsberichte Eingegangen 6. Februar 1901. Aachener Bezirksverein. Sitzung vom 9. Januar 1901. Vorsitzender: Hr. Savelsberg. Schriftführer: Hr. Holz. Anwesend 67 Mitglieder und 3 Gäste.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten spricht Hr. P. Wolff über Expresspumpen mit elektrischem Antrieb1).

Der Redner bespricht die Anfänge des elektrischen Antriebes von Pumpen und die anfänglich gemachten Fehler, die ihre Hauptursache in der Verwendung von Zahnrädern hatten. Um einen vorteilhaften Betrieb durch Elektromotoren möglich zu machen, musste man erst die Umlaufzahlen beider Maschinen einander nähern.

Als einen ersten Versuch hierzu kann man die unterirdische Wasserhaltung für die Zeche Vereinigte Maria Anna und Steinbank in Höntrop bei Bochum bezeichnen; doch liegt hier das Entgegenkommen lediglich auf Seiten des 750 pferdigen Elektromotors, der 180 Uml./min macht, während die Pumpe bei 45 Uml./min geblieben ist3).

Als ein weiterer Schritt kann die jetzt zur Aufstellung kommende neue Wasserhaltung der Zeche Zentrum angesehen werden. Hier hat man den Motor ganz den Pumpen an

1) Vergl Z. 1900 S. 28.

2) Z. 1898 S. 1345.

deutscher Ingenieure.

schon erwähnten Kalander aufgestellt. Verny, der Direktor einer französischen Papierfabrik, hat vor vielen Jahren eine Form für die sogenannte Querschneidmaschine geschaffen, die heute noch in einem alle andern Systeme weit überragenden Mafse den Konstruktionen zugrunde liegt, dabei aber natürlich im Laufe der Zeit in den Einzelheiten aufs verschiedenste ausgebildet worden ist.

Im »Verny« werden die 6 bis 8 auf einander liegenden Papierbahnen durch eine hin- und hergehende Zuführpresse gefasst und dem Querschneidmesser zugeschoben, nachdem vorher Kreismesser die Vollbahnenbreite in Einzelbahnen getrennt haben. Das abgeschnittene Format entspricht in seiner Länge dem verstellbaren Hub der Zuführpresse. So war auch die ausgestellte Maschine eingerichtet und natürlich mit einer Menge sorgfältig ausgeführter Einzelheiten ausgestattet, die zum richtigen Arbeiten nötig sind; erwartet man ja doch von solchen Maschinen, dass sie in 12 Stunden täglicher Betriebszeit das bewältigen, was eine mit mäfsiger Erzeugung arbeitende Papiermaschine in 24 Stunden abliefert.

Mit dem Schneiden in Bogen hört im allgemeinen die selbstthätige maschinelle Behandlung des Papieres in der Fabrik auf, und vielfach ist schon das Abnehmen der Bogen im Querschneider der Handarbeit überwiesen. Die vielen Versuche, dieses Abnehmen' mechanisch durchzuführen, haben manche sinnreiche Konstruktion gezeitigt, und so zeigt auch das Bruderhaus einen mechanischen Bogenableger, welcher die Blätter auf einem Tisch in geordnetem Stofse ablegt. Für mittlere Papierstärken und nicht zu kleine Papierrollendurchmesser gehen diese Ableger vorzüglich, aber bei dünnen Papieren wird der Mechanismus wohl immer versagen, und man wird der geschickten Hand nicht entraten können.]

Sehr dünne Papiere, die sogenannten Seidenpapiere, können bis jetzt überhaupt auf Rollenquerschneidmaschinen nicht mit Nutzen verarbeitet werden, da sie dem Luftwiderstand gegenüber zu wenig Steifheit und Masse besitzen; für diese wird der alte Haspel noch lange seine Geltung behalten.

Zum genauen aufserlichen Beschneiden der vom Haspel oder von der Rollenquerschneidmaschine erhaltenen Papierstöfse hatte Karl Krause-Leipzig einen sehr hübschen sogenannten Planschneider ausgestellt, wie er in Papierfabriken manchmal Verwendung finden wird. Der Papierstofs wird in einem Aufspannen auf allen vier Seiten in genau einstellbarer Gröfse rechtwinklig beschnitten, wobei der Arbeiter jedesmal nur den Aufspanntisch ausfahren und um 90° drehen muss, was durch Rollen- und Walzenlagerung ganz wesentlich erleichtert ist. Ein Druck des Fufses auf einen Tritthebel setzt die Maschine in Gang, und nach vollbrachtem Schnitt stellt sie sich selbstthätig wieder ab. (Fortsetzung folgt.)

der Bezirksvereine.

gepasst, ist jedoch mit diesen bis auf 100 Uml./min gegangen. Die Anordnung der Pumpen ist dieselbe wie bei der Bochumer Anlage, nur tritt an die Stelle der grofsen Seilscheibe jetzt der Motor selbst mit einer Leistung von 960 PS. Ein solcher Motor stellt sich natürlich erheblich teurer als ein Motor der gleichen Leistung mit gröfserer Umlaufzahl. Der Durchmesser des umlaufenden Teiles des Motors beträgt 3346 mm, während er bei einem entsprechenden Motor mit 180 Uml./min 2646 mm betragen würde.

Ungefähr gleichzeitig mit der ersten Anlage für den Bochumer Verein wurde eine Wasserhaltung für die Herzogliche Salzwerks-Direktion in Leopoldshall dem Betriebe übergeben. Hier handelte es sich um 3 Pumpen, jede mit einer Leistung von 1,2 cbm bei 360 m Förderhöhe. Ihre Umlaufzahl war auf 200 festgesetzt, und sie wurden durch Drehstrommotoren von je 130 PS angetrieben 1). Diese Pumpen waren die ersten Expresspumpen, die gebaut worden sind. Inzwischen sind 73 Anlagen mit diesen Pumpen ausgerüstet worden

oder befinden sich im Bau.

Darauf spricht Hr. Rob. Hasen clever über die Fortschritte der chemischen Industrie unter Bezugnahme auf die Weltausstellung in Paris 1900. Bei den meisten früheren Ausstellungen bot die chemische Industrie der einzelnen Länder für den Nichtfachmann wenig

1) Z. 1900 S. 28; vergl. auch Z. 1901 S. 1 u. f.

6. Juli 1901.

Anziehendes. In den verschiedensten Schränken waren Gläser mit Präparaten ausgestellt, die sich häufig wiederholten, indem von mehreren Ausstellern dasselbe zur Anschauung gebracht wurde. Es war daher ein glücklicher Gedanke der Vertreter der chemischen Industrie Deutschlands, bei Gelegenheit der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 eine Sammelausstellung zu veranstalten. Die geschmackvolle Anordnung wurde nach den Entwürfen der Architekten Griesebach & Dincklage in Berlin ausgeführt und hat allgemein Beifall gefunden. Zur Uebersicht über die Sammelausstellung wurde eine Schrift verfasst, deren allgemeiner Teil eine höchst bemerkenswerte Beschreibung der Gesamtentwicklung der chemischen Industrie Deutschlands von Dr. Witt enthält, während 1873 bei Gelegenheit der Wiener Ausstellung A. W. Hofmann mit einer Reihe von Freunden und Fachgenossen seinen bekannten Bericht über die Lage der chemischen Industrie verfasst hatte.

Es ist erstaunlich, wie sehr sich seitdem die chemische Industrie Deutschlands weiter entwickelt hat, und lehrreich, die Zahlen hier wiederzugeben, die Witt in seinem Bericht über einige der bedeutendsten Farbenfabriken veröffentlicht. Er sagt unter anderm: »Die Badische Anilin- und Sodafabrik ist unbestritten die gröfste chemische Fabrik der Welt. Sie beschäftigt in Ludwigshafen a/Rh. 148 wissenschaftlich gebildete Chemiker, 75 Ingenieure und Techniker, 305 kaufmännische Beamte. Die Zahl der Arbeiter, welche im Gründungsjahre der Fabrik, 1865, 30 betrug, ist fortdauernd gestiegen; sie erreichte am 1. Januar 1896: 4800, 1898: 5127, 1899: 5495 und endlich am 1. Januar 1900: 6207.

Was die Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. betrifft, so sind in den Fabriken in Elberfeld, Leverkusen a/Rh., Barmen, Schelploh, Moskau, Flers in Frankreich im ganzen 820 Beamte, davon 145 Chemiker, 27 Ingenieure, 148 technische Beamte und 500 Kaufleute thätig, ferner 4200 Arbeiter, davon etwa 1000 als Handwerker.

Das Personal der Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning mit der Hauptfabrik in Höchst a M. und Zweigniederlassungen in Creil und in Moskau setzt sich zusammen aus 129 Chemikern, 36 Ingenieuren, 211 Kaufleuten, 121 Aufsehern und 3434 Arbeitern.

Die Erfolge unserer chemischen Industrie sind auf die tüchtige Heranbildung von Chemikern durch deutsche Professoren auf unsern Universitäten und technischen Hochschulen zurückzuführen. Mit Recht hebt Prof. Witt im allgemeinen Teile des Kataloges zur Weltausstellung hervor, dass die gleichzeitige Entwicklung der chemischen Wissenschaft und ihrer Anwendung bewirkt hat, dass beide sich inniger zusammenschlossen, als Theorie und Praxis sonst wohl zu thun pflegen. In der ungeteilten Anerkennung, welche die deutsche chemische Industrie auch im Auslande gefunden hat, liegt eine Gefahr für ihre weitere Entwicklung; sie darf nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern muss mit dem bisherigen Eifer weiter vorwärts streben.

Darauf macht Hr. Scherrer aus Bonn (als Gast) Mitteilungen über von ihm konstruirte Rettungsfenster für Feuersbrünste, die von der Deutschen Rettungsfenster-A.-G. in Beuel ausgeführt werden.

Eine Reihe lotrecht über einander liegender Fenster ist durch eine durchgehende Stange, die auf einem Kugellager ruht, verbunden. An dieser Stange befindet sich in jedem Stockwerk ein Hebelgriff oder eine Kurbel, durch die augenblicklich sämtliche Rettungsfenster bis unter 90° zur Gebäudeflucht geöffnet und festgestellt werden können. Nunmehr gleitet von jedem Rettungsfenster ein loser Leiterteil, der bis dahin von einem Riegel festgehalten wurde, durch sein eigenes Gewicht herunter und verbindet sich mit der an dem darunterliegenden Fenster befestigten Leiter, sodass sofort eine zusammenhängende feste Leiter vom Boden bis zum Dache hergestellt ist. Sehr wichtig ist es, dass die Leiter von jedem Stockwerke aus augenblicklich hergestellt werden kann. Die Rettungsfenster sind von aufsen nicht zu öffnen und von andern Fenstern kaum zu unterscheiden, da sie genau nach den vorhandenen Fenstern angefertigt werden. Die Fenster lassen sich an jedem Gebäude ohne irgend welche gröfsere bauliche Veränderung anbringen. Eine Lärmglocke, die anzeigt, aus welchem Stockwerke die Fenster in Thätigkeit gesetzt worden, wird auf Wunsch ebenfalls vorgesehen.

Das Rettungsfenster bezweckt nicht allein, bei plötzlichem Ausbruch von Feuer einen möglichst schnellen Ausgang aus den bedrohten Räumen herzustellen, sondern auch der Feuerwehr sofort einen sichern Angriffsweg zu verschaffen, und zwar dort, wo Leitern, Hakenleitern usw. herbeizuschaffen. es unmöglich sein wird, schnell mechanische

Eingegangen 25. Februar 1901.

Chemnitzer Bezirksverein.

Sitzung vom 19. Juni 1900.

Vorsitzender: Hr. Freytag. Schriftführer: Hr. Rebs.
Anwesend 26 Mitglieder und 1 Gast.

Der Vorsitzende teilt das Ableben des Vereinsmitgliedes Hrn. Max Krug mit. Die Versammlung ehrt das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten giebt Hr. Rohn Winke für die Besucher der Weltausstellung in Paris.

Besichtigung der Königin Marienhütte zu Cainsdorf bei Zwickau am 23. Juli 1900.

Am Ausfluge beteiligten sich 35 Mitglieder. Besichtigt wurden die beiden elektrischen Kraftwerke, von denen das eine von Turbinen mit selbstthätigen Regulatoren getrieben wird, während das zweite, noch im Bau befindliche eine von der Hütte selbst gebaute Dampfmaschine erhalten soll; ferner die Eisenbauwerkstätte, die Rohrgiefserei, das Walzwerk, das Stahlwerk und der Hochofen. Bei letzterem erteilte Hr. Rössler Auskunft über den Betrieb des Hochofens, die Rohstoffe und die Erzeugnisse.

Besichtigung der Metallwerke in Glauchau i/S.
am 5. September 1900.

Die Metallwerke Glauchau vorm. Rich. Heinrich & Co. sind im Jahre 1888 gegründet und beschäftigen zurzeit rd. 100 Arbeiter und Beamte. Sie umfassen eine Phosphorbronze- und Eisengiefserei, eine Maschinenbauwerkstatt und Kupferschmiede. Die Metallgiefserei erzeugt monatlich rd. 50 000 kg von Dr. Künzels Phosphorbronze. Aufserdem liefert das Werk verbleite Rohre und Behälter, Kochgeräte, rotirende Pumpen, Hochdruckgebläse usw.

Besondere Beachtung fanden drei Kochgefäfse aus Phosphorbronze von bedeutenden Abmessungen; das eine ist 2500 mm hoch, hat 2000 mm Dmr. und wiegt 5000 kg; die beiden andern sind ebenso schwer; ihre Höhe beträgt 2000 bezw. 3000 mm, ihr Durchmesser 1800 bezw. 1850 mm. Das zuletzt genannte ist innen mit einer 3 mm starken Zinnschicht überzogen.

Sitzung vom 9. Oktober 1900. Vorsitzender: Hr. Freytag. Schriftführer: Hr. Schreihage. Anwesend 20 Mitglieder und 3 Gäste.

Der Vorsitzende teilt das Ableben der Herren Ernst Edlich und Lindig mit, deren Andenken die Anwesenden durch Erheben von den Sitzen ehren.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten spricht Hr. Ruppert über die Konstruktionsanforderungen des neueren Werkzeugmaschinenbaues. Der Vortrag wird an besonderer Stelle veröffentlicht werden.

Sitzung vom 6. November 1900.
Vorsitzender: Hr. Freytag. Schriftführer: Hr. Rebs.
Anwesend 23 Mitglieder und 2 Gäste.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten spricht Hr. Marr aus Leipzig über Heizanlagen, insbesondere für Fabriken.

Der Redner führt aus, dass sich die Anforderungen an eine Fabrikheizanlage nach den Ansprüchen des Betriebes an den Feuchtigkeitsgehalt der Luft, die Stärke des Luftwechsels usw. zu richten haben. Er giebt eine kurze Anleitung zur Berechnung der erforderlichen Wärmemenge und zeigt an einem Zahlenbeispiel, dass sich der Betrieb einer Kondensationsdampfmaschine und die Verwendung von Frischdampf zur Heizung der Fabrik nicht teurer stellen, als die Heizung mit dem Abdampf einer Auspuffmaschine, deren gesamter Abdampf nur während der kalten Jahreszeit zur Heizung dient, sonst aber verloren geht.

Der Vortragende unterzieht dann die verschiedenen Heizarten einer Besprechung. Hochdruckdampfheizungen sind billig in der Anlage infolge ihrer kleinen Heizflächen und Rohrdurchmesser. Als Nachteile sind zu nennen: hohe Temperatur der Heizflächen, hierdurch bedingtes Versengen des Staubes, unangenehmer Geruch, Trockenheit der Luft, notwendige Entlüftung jedes einzelnen Heizkörpers, Knallen und Knattern in den Leitungen und schwierige Regelung der Temperatur.

Abdampfheizungen gestatten in ihrer einfachsten Form: Hindurchführung einer Leitung von der Weite des Auspuffrohres durch alle Räume, weder, die Temperatur zu regeln,

noch den Dampf auszunutzen. Gegenwärtig werden gute Abdampfheizungen nach Art der Hochdruckheizungen ausgeführt, nur sind die Oefen gröfser, die Rohre weiter. Die Kondensationstöpfe am Ende fallen weg und mit ihnen die Lufthähne an den Heizkörpern. Der überschüssige Dampf wird durch eine mit Drosselklappe versehene Zweigleitung abgeführt. Diese Heizart ist billig im Betrieb, wenn der Abdampf der Maschine anderweit nicht zu gebrauchen ist. Der geringe Druck gestattet, flachwandige Heizkörper zu verwenden. Nachteilig macht sich der Fettgehalt des Kondenswassers bemerkbar, der Leitungen und Ventile verschmiert. Unangenehm empfunden wird auch, dass die Erwärmung der Räume erst mit dem Inbetriebsetzen der Dampfmaschine beginnt.

Bei unzureichender Menge des Abdampfes_muss Frischdampf zugeführt werden; hierzu sind zuverlässige Druckminderventile nötig (Besonders gut haben sich die Konstruktionen von Salzmann sowie von Nachtigal & Jacoby bewährt, die den Dampfdruck bis auf 1/20 at herabmindern, um einen schädlichen Gegendruck auf die Dampfmaschine zu verhüten. Einen Gegendruck, der dadurch entstehen könnte, dass eine gröfsere Anzahl Heizkörper ausgeschieden wird, verhütet der Körtingsche Druckminderer, bei dem ein Schwimmer ein Zulassventil für den Frischdampf bethätigt, wenn die Spannung unter die normale sinkt, und anderseits ein Sicherheitsventil, sobald sie überschritten wird. Eine wesentliche Verbesserung war die Einführung von Regulirventilen anstelle der gewöhnlichen Einlassventile an den Heizkörpern. Diese sind so eingestellt, dass sie nur so viel Dampf zulassen, wie der betreffende Heizkörper kondensiren kann. Vorteile der gemischten Heizung sind: Die Heizung ist vor Beginn des Maschinenbetriebes möglich, ohne dass die zu beheizenden Räume betreten zu werden brauchen, da die Entlüftung der einzelnen Heizkörper wegfällt; die Temperatur ist durch ein einziges Ventil in allen Räumen unabhängig von einander regelbar; störende Geräusche fallen fort; die Anschlussstellen lassen sich leicht dicht halten, und es lässt sich Frischoder Abdampf allein oder beide gemischt verwenden. Nachteile sind mit dieser Heizart nicht verbunden.

In einer Umlaufheizung gelangt der hochgespannte Dampf aus dem Kessel in die höher als der Kessel gelegenen Heizkörper, wo er seine Wärme abgiebt, um als Kondensationswasser wieder in den Kessel zu laufen. Die Umlaufheizungen sind einfach in der Anordnung, haben geringen Brennstoffverbrauch, kleine Heizflächen und keine Kondensationstöpfe. Hingegen sind als Nachteile zu nennen: hohe Temperaturen der Heizflächen, sehr schwierige Entlüftung und hiermit verbundene Störungen, unvollkommene Temperaturregelung und hoher Druck in den Leitungen. Letzterer Umstand kann dadurch umgangen werden, dass man den Druck des Kesseldampfes entsprechend vermindert und das Kondenswasser durch eine selbstthätig wirkende Dampfpumpe dem Dampfkessel wieder zuführt. An die Stelle der Dampfpumpe tritt mit Vorteil eine Körtingsche Schwimmerpumpe oder eine andere Rückspeisevorrichtung.

Dampfluftheizungen brauchen bedeutend gröfsere Mengen Dampf (2,4 bis 3 mal so viel) als gewöhnliche Dampfheizungen; trotzdem ist ihre Anlage häufig geboten, wenn

deutscher Ingenieure.

kräftiger Luftwechsel oder Innehaltung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehaltes der Luft verlangt wird. Im Sommer dient die Anlage zum Lüften und Kühlen. In besonderen Fällen kann die abgekühlte Luft aus den geheizten Räumen gesogen und wieder angewärmt werden.

Gasheizungen sind wenig oder garnicht eingeführt. Als Brennstoff kommt nur Dowson-Gas und Wassergas infrage, da Leuchtgas zu teuer ist. Gasheizungen kommen nur dort inbetracht, wo das betreffende Gas zum Betrieb von Motoren oder zu sonstiger Verwendung erzeugt wird. Es werden dann zweckmäfsig Niederdruck dampfheizungen angelegt, deren Kessel mit Gas geheizt werden.

Zum Schlusse stellt der Vortragende die Betriebskosten der verschiedenen Heizarten wie folgt zusammen:

Für 1000 WE zum Ersatz der Ausstrahlung der Abkühlungsflächen und 10 vH Zuschlag für Erwärmen der Lufterneuerung sind stündlich nötig: bei Dampf 3,15, Luft 6,86, Wassergas 3,93, Dowsongas 2,86 kg Kohle.

Nach dem jetzigen Stand der Heiztechnik ist Dampf von niedriger Spannung, und zwar von 1/10 bis 3/10 at, auch für Fabrikheizung das richtigste. Hochdruckdampf wird voraussichtlich nur noch für besondere Trockenanlagen benutzt werden. Auch hier lässt er sich verdrängen, wenn man den Niederdruck dampf überhitzt oder wenigstens trocknet. Besonders letzteres empfiehlt der Redner.

In der sich an den Vortrag knüpfenden Erörterung bespricht Hr. Freytag die Fabrikation von Holzgas, die er auf der Ausstellung zu Paris kennen zu lernen Gelegenheit hatte. Er erklärt die Einrichtung des Gaserzeugers und weist auf die Billigkeit dieses Brennstoffes hin.

Sitzung vom 4. Dezember 1900.
Vorsitzender: Hr. Freytag. Schriftführer: Hr. Rebs.
Anwesend 23 Mitglieder und 2 Gäste.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten erstattet der Vorsitzende den Jahresbericht des Bezirksvereines1). Alsdann werden die Wahlen zum Vorstande des Bezirksvereines und zum Vorstandsrate vollzogen. Darauf spricht Hr. Freytag über bemerkenswerte Gasmaschinen der Weltausstellung in Paris 19002).

Eingegangen 19. Februar 1901.

Kölner Bezirksverein.

Sitzung vom 16. Januar 1901.

Vorsitzender: Hr. Eulenberg. Schriftführer: Hr. Mathée. Anwesend 67 Mitglieder und 5 Gäste.

Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten spricht Hr. Vierow über Entstehung und Beseitigung des nassen Dampfes3).

1) Z. 1901 S. 755.

2) Z. 1900 S. 1077 u. f. 3) Z. 1900 S. 1581.

Bücherschau.

Grundsätze der Kinematik dargestellt von Heinrich Weifs, Ingenieur. Erstes Heft. 256 S. gr. 8o mit einem Atlas von 10 Tafeln. Leipzig 1900, Arthur Felix. Preis 10 M. Der Verfasser hat sich die schwierige Aufgabe gestellt, in dem Werke, dessen erstes, offenbar nur einen kleinen Bruchteil des Ganzen bildendes Heft vorliegt, sowohl die reine Kinematik, als auch die Maschinen-Kinematik zu behandeln, wobei für die erstere hauptsächlich Burmesters, für die letztere Reuleaux' Kinematik zugrunde gelegt werden sollen.

In einer rd. 60 Seiten umfassenden Einleitung wird teilweise unter seitenlangen Anführungen aus den genannten beiden Lehrbüchern die Entwicklung der Kinematik und ihre Stellung zu den mathematischen und mechanischen Wissenschaften behandelt. Auf den dann folgenden 200 Seiten werden die Anfänge der »abstrakten Kinematik« entwickelt. Hier folgt zunächst die Bewegung des Punktes (Geschwindigkeit, Hamiltonscher Hodograph, Beschleunigung), dann die Bewegung des starren Körpers im allgemeinen (Translation, Rotation, Aequivalenz der Bewegungen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen), schliesslich die Bewegung des ebenen Systemes in seiner Ebene. In diesem letzten Abschnitte wird eine rein geometrische Untersuchung der ebenen Bewegung ohne Benutzung der Zeit gegeben. Dann folgt die Erörterung

der Geschwindigkeitsverhältnisse unter Benutzung des Burmesterschen Verfahrens der lotrechten Geschwindigkeiten, endlich die Untersuchung der Beschleunigungsverhältnisse.

Am umfangreichsten ist der Abschnitt, der die rein geometrischen Betrachtungen enthält. Hier werden nacheinander zwei, drei, vier und fünf Lagen des Systems untersucht, die zunächst diskret, dann unendlich benachbart vorausgesetzt werden. Zwei Lagen liefern die Sätze über Polbahn, Polkurve und die Beziehungen zwischen Systemkurve und Hüllbahn; drei Lagen die Sätze über die Krümmung von Systemkurve und Hüllbahn, die Bobilliersche Konstruktion, die Euler-Savarysche Formel, den Wende- und Rückkehrkreis; vier Lagen die Kreispunktkurve; fünf Lagen die Burmesterschen Punkte des ebenen Systems. Schliefslich wird in diesem Abschnitt noch kurz die gleichzeitige Bewegung dreier und mehr komplaner ebener Systeme behandelt.

Die Schreibweise ist nicht besonders glücklich. Der Verfasser verfügt offenbar über eine sehr grofse Belesenheit und verweist fortwährend auf andere Schriften; nur auf wenigen Seiten des Buches dürfte sich kein Hinweis finden. Fast bei jeder Untersuchung wird angeführt, von welchen Mathematikern die ursprüngliche oder die gegebene Darstellung herrührt. Das macht dem Gewissen des Verfassers zwar alle

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Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Technische Hülfsmittel zur Beförderung und Lagerung von Sammelkörpern (Massengütern). Von M. Buhle. I. Teil. Berlin 1901, Julius Springer. 4o mlt 563 Figuren, 3 Textblättern und 1 Tafel. bunden 15 M.

120 S. Preis ge

Vereinigung der Elektrizitätswerke. Statistik für das Betriebsjahr 1899/1900 und 1900. Von der Kommission für Statistik. Dortmund 1901. 131 S. 4o. Preis 20 M. (Zu beziehen durch Direktor C. Döpke. Dortmund.)'

Die Maschinenelemente, ihre Berechnung und Konstruktionen. Von C. von Bach. Achte vermehrte Auflage. 1. Bd. Text. 2. Bd. Tafeln und Tabellen. Stuttgart 1901, Arnold Bergsträsser. 810 S. mit vielen Figuren und Tafeln. Preis 30 M.

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zusammengestellt von der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3.

Erd- und Wasserbau. Handbuch der Ingenieurwissenschaften in 5 Bänden. 3. Aufl. Herausg. v. L. Franzius u. a. 3. Bd. Der Wasserbau. 2. Abtlg., 1. Hälfte: Landwirthschaftl. Wasserbau. Binnenschiffahrt. Flussbau. Leipzig 1901. W. Engelmann. Preis 13 M.

- Junker, Karl M. Flächen-Tabellen für die Kubatur-Berechnung von Erdarbeiten. Budapest 1901. Wien. Lehmann & Wentzel. Preis 1,50 M.

- Kanalfrage, Die Leipziger, in Verbindung mit der Entwickelung der gesamten Verkehrs-Verhandlungen des Leipziger Verkehrs-Vereins am 27. XII. 1900. Leipzig 1901. Woerls Reisebücher-Verlag in Kommission. Preis 0,10 M.

Satren, G. Les rivières de la Norvège. Christiania 1901. Marius Stamnes.

- Sympher. Mittler & Sohn.

Die wasserwirtschaftliche Vorlage. Berlin 1901. Preis 1,50 M. Explosionsmotoren usw. Goldingham, A. H. The design and construction of oil engines, with full directions for erecting, testing, installing, running, and repairing. London 1901. Spon. Preis 6 sh. Feuerungsanlagen. Barr, W. M. Catechism on combustion of cual and prevention of smoke. London 1901. Low. Preis 8 sh. 6 d. - Herre, O. Moderne Dampfkesselfeuerungen. (Aus Dingler's polytechn. Journal.) Stuttgart 1901. Mittweida, Polytechn. Buchh. Preis 1,50 M.

- Hörenz, O. Theorie und Praxis der Luftüberschussbeseitiger oder Zugregler für Dampfkesselfeuerungen. 4. Auflage. Leipzig 1901. J. J. Weber. Preis 1 M.

Gasbereitung. Hasluck, P. N. Practical gas-fitting, including gas manufacture. London 1901. Cassell. Preis 2 sh.

- Rezegh, F. Praktische Erläuterungen über Bau, Betrieb und Verwaltung der Kohlengasanstalten, mit besonderer Rücksicht für den Gebrauch kleinerer Städte. Wien 1901. Spielhagen & Schurig. Preis 6 M.

Gesundheitsingenieurwesen. Maquire, William R.

Domestic sani

tary drainage and plumbing. 3rd ed. London 1901. Paul, Trench, Trübner & Co. Preis 12 sh.

Giefserei. Müller, Albin.

Der Former und Giefser. Praktische

Winke und Ratschläge in der Sand-, Masse- und Lehmformerei, sowie für die Eisengiefserei, deren Anlagen und Einrichtungen. Lössnitz i. Erzgeb. 1901.

Wallisch.

Heizung und Lüftung. Dye, Frederick.

A practical treatise upon steam heating. Embracing methods and appliances for warming buildings, heating water, and cooking by steam, low pressure, high pressure and exhaust steam. London 1901. Spon. Preis 10 sh.

– Lawler, J. J. Modern plumbing, steam and hot water heating.

London 1901. Lockwood.

Preis 21 sh.

Hochbau. Beran, Felix.

Bautechnische Neuheiten.

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Luftschiffahrt. Niesiolowski Gawin v. Niesiolowice, Vict., Ritter: Ueber das Problem der Luftschiffahrt. Vortrag. (Aus Organ der militär.-wissenschaftl. Vereine.) Wien 1901, J. Dirnböck in Kommission. Preis 0,60 M. Maschinenteile, Getriebe. Ernst, A. Eingriffverhältnisse der Schneckengetriebe mit Evolventen- u. Cykloidenverzahnung und ihr Einfluss auf die Lebensdauer der Triebwerke. Berlin 1901. J. Springer. Preis 4 M. Gewindesystem, Internationales, auf metrischer Grundlage mit Skala der Normaldurchmesser, Ganghöhen und Schlüsselweiten. 2. Aufl. Zürich 1901. Ed. Rascher. Preis 0,20 M.

Grove, O. Formeln, Tabellen und Skizzen für das Entwerfen einfacher Maschinentheile. 12. Aufl. Hannover 1901. Schmorl & v. Seefeld Nachf. Preis 7 M.

Lorenz, H. Dynamik der Kurbelgetriebe mit besonderer Berücksichtigung der Schiffsmaschinen. Leipzig 1901. B. G. Teubner.

Preis 5 M. Materialkunde. Mitteilungen aus dem mechanisch-technischen Laboratorium der k. technischen Hochschule München. Gegründet von J. Bauschinger. Neue Folge, 27. Heft. München 1901. Th Acker

mann. Preis 12 M. Mitteilungen der Materialprüfungsanstalt am Eidgenöss. Polytechnikum. Methoden und Resultate zur Untersuchung des Aluminiums und seiner Abkömmlinge. Zürich 1901. Speidel

9. Heft.

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schritte der Bautechnik mit besonderer Berücksichtigung der BauDresden 1901. Gilbers. Preis 1 M.

Ausstellung in Dresden.

Handbuch der Architektur, herausgeg. von E. Schmitt.

gemeine Hochbaukunde.

Preis 12 M.

5. Bd. Stuttgart 1901.

1. T. AllA. Bergsträsser.

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Osmond, F., et G.Cartaud. Sur la cristallographie du fer. Paris 1901. Ve. Dunod.

Vol. I: A treatise

- Pullen, W. W. F. Experimental engineering. on the methods and instruments used in testing and experimenting with engines, boilers, and auxiliary machinery. Manchester 1901. The Scientific Publishing Co. Preis 15 sh.

Stöffler, Ernest. Silico calcareous sandstones. London 1901. Spon. Preis 4 sh.

Trauth, Ludw. Materiallehre. Praktisches Handbuch für Arbeiter und Lehrlinge in Maschinenfabriken und verwandten Gewerben. 5. Aufl. Luzern 1901. Prell & Eberle. Preis 2 M.

Mathematik. Brongh, B. H. Treatise on mine surveying.

London 1901. Griffin.

Preis 7 sh. 6 d. Lehrbuch der Markscheidekunde.

- Uhlich, P. Craz & Gerlach.

Preis 14 M.

8th ed.

Freiberg 1901.

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