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250.

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Freund's Schüler-Bibliothek.

Präparationen zu den griechischen und römischen Schulklassikern.

für die Schule und den Privatunterricht.

Heft 8. Georgica I-II, Vers 258. (Bogen 1-5.)

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Prospectus.

Der lernenden Jugend das Verständniß der berühmtesten Geistesschöpfungen der Griechen und Römer zu erleichtern, ihr von dem Leben und Wirken dieser beiden Völker nach allen Richtungen Kenntniß zu verschaffen, und durch Beides ihr das Bild jener großen, ewig mustergiltigen Vergangenheit so flar und lebendig vor die Seele zu führen, daß es ein ihr bleibendes Besißthum sei für das ganze Leben: das ist die Aufgabe, welche sich die Schülerbibliothek des griechischen und römischen Alterthums gestellt hat. Sie zerfällt hiernach in folgende drei Hauptabtheilungen: 1. Präparationen zu den griechischen und römischen Schulklassitern;

II. Politische und Literatur-Geschichte der Griechen und Römer; und endlich

III Griechische und römische Alterthümer mit Einschluß der Religion.

Sie soll vor Allem den Schüler in den Stand seßen, die von ihm gelesenen Klassiker zu verstehen und den Stoff in fich aufzunehmen, den dieselben für die Kenntniß sowol der flassischen Sprache als der Geschichte und der Alterthümer der flafftschen Völler darbieten. Es ist daher bei der Besprechung der einzelnen Stellen auf Grammatik, Stiliftit, Lexitologie, Geographie, Geschichte und Alterthümer in weitefter Ausdehnung Rücksicht genommen worden.

Der Preis der mit Präparationen versehenen Klassiker ift von uns möglichst weit gezogen worden; und indem sich die Erklärungsweise streng nach dem Grade der Capacität des Schülers richtet, begleiten wir denselben durch die verschiedenen Stufen seiner geistigen Entividelung von Cor. nelius Nepos bis hinauf zu Horaz und Tacitus, und ebenso von Xenophon's Anabafis bis zu Plato, Demosthenes und Sophokles.

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Einleitung.

Die Georgica (Pɛwoyinά, 'Landbau"), Vergil's zweites Haupt- und Meisterwerk, wurden in den Jahren 717 bis 724 d. St. (37 bis 30) verfaßt und behandeln in 4 Büchern 1) den Aderbau, 2) die Baumpflanzung, 3) die Viehzucht, 4) die Bienenzucht, 'eine schöne Steigerung von Halm und Schote zur Mannigfaltigkeit der Bäume und Gefträuche, dann zum Leben der Thiere, und endlich zur Wirthschaft der kunstreichen Bienen. Schon Varro bei Servius (im Eingange) theilt das Feld in Saatacer, Baumpflanzung, Viehweide und Gartenland für Bienen und Blumen' (Voß, Vergil's Landbau S. 48). Dieser Stoff 'vom Landbau' (de re rustica) war den Römern theils überhaupt wichtig, theils besonders damals ftaatswirthschaftlich bedeutsam, weil durch die Bürgerkriege Italien verödet war; und Vergil hatte überdies für denselben ein persönliches Intereffe, sofern er selbst unter diesen Beschäftigungen aufgewachsen und auch Gutsbesißer war. Daher brauchte er den Stoff nicht blos aus Büchern zu schöpfen (an welchen übrigens zu seiner Zeit die griechische und römische Literatur grade für die Landwirthschaft sehr reichhaltig war), sondern eigne Erfahrungen und Anschauungen standen ihm dabei zur Seite. Dies ist auch die Ursache, warum Vergil den Stoff so warm und lebendig zu behandeln (gewußt hat, daß man darüber dessen an sich unpoetischen Charakter oft vergißt. Vergil hat den trockenen Lehrton (z. B. Hesiod's) zu vermeiden verstanden, wie denn auch seine Absicht nicht ist, im Landbau zu unterweisen, sondern für denselben zu gewinnen; das, was in den Bucolicis Hintergrund und Vorausseßung, ist hier Hauptsache, und des Dichters Versenkung grade in diesen Stoff ist für ihn so be= Vergil, Georgica.

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