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Victima nulla litat, magnosque instare tumultus
fibra monet, caesumque caput reperitur in extis.
Inque foro circumque domos et templa deorum
nocturnos ululasse canes, umbrasque silentum
erravisse ferunt, motamque tremoribus urbem.

467. cum caput. . ferrugine texit, nach Plut. Caes. 69 ging die Sonne fast ein ganzes Jahr nach Cäsar's Ermordung so trübe und mit so matter Wärme auf, daß die Luft immer dick und umnebelt war und die Früchte halbreif verwelkten. 468. timuerunt saecula, näml. die damaligen Römer. — 470. obscenae, in der Sprache der Auguren: 'von unglücklicher Vorbedeutung', 'unheilverkündend'. Aetnam, als Schmiedewerkstatt des Vulcan und seiner Tyclopen; derselbe hatte vor dem Tode des Täsar so heftige Ausbrüche, daß die Flammen derselben selbst bis zum Gebiet von Rhegium reichten. 474. armorum sonitum etc., die römischen Besagungen am Rheine sahen, vermuthlich bei einem Nordlichte, Kriegsheere zu Roß und zu Fuß in den Wolken, wie sie mit den Waffen gegen einander schwirrten und vornehmlich Trompeten und Feldhörner bliesen. Vgl. oben die Stelle aus Ovid. Met. 15, 783 ff.: Arma ferunt etc., und Tibull. 2, 5, 73 ff.:

Atque tubas atque arma ferunt crepitantia coelo
audita, et lucos praecinuisse fugam.

480. ebur aeraque, d. i. die Götterbilder aus Elfenbein und Erz. 482. Eridanus (Hoɩdavós), griech. und dichter. Name des Padus (Po), als der größte Fluß Italiens hier fluviorum rex genannt. fluviorum dreisilbig gemessen (fluvjorum). 483 ff. nec fibrae apparere, hierzu ist aus dem folg. cessavit zu entnehmen cessaverunt; ebenso zum nachfolg. resonare. 484. fibrae, "Pflanzenfasern'; ihr Erscheinen in den Eingeweiden der Opferthiere galt als böses Omen. 490. iterum. . Philippi, mit dichterischer Freiheit schließt Vergil bei dem thracischen Philippi das theffalische Pharsalus ein, da beide zur römischen Provinz Macedonia gehörten, das an unsrer Stelle mit dem ältern Namen Emathia bezeichnet wird; ebenso das thracische Gebirg Haemus.

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498-514. Gebet für die Erhaltung des römischen Reiches und des Cäsar Augustus. di patrii, 'vaterländische Götter', im Gegensate der Götter, die im Laufe der Zeit von fremden Völkerschaften angenommen wurden. indigetes, eingeborene Genien oder Heroen, örtliche Schußgeister, die an einem bestimmten Orte und im engsten Natur- und geschichtlichen Zusammenhange mit diesem Orte verebrt mursen, διε ἥρωες ἐγχώριοι over ἐπιχώριοι ber Griegen. So namentlich Janus, Picus, Faunus, besonders Aeneas, ferner Evander, Hercules, Bacchus, Castor und Pollux, ja sogar die später geheiligten Tyrannen (Verg. Aen. 8, 314; 12, 794). Wie Romulus nach seinem Tode zum Quirinus wird, und Latinus zum Juppiter Latiaris, so wird Aeneas nach seinem Verschwinden vom Schlachtfelde am Ufer des Numicus zum Deus Indiges, Pater Indiges, Juppiter Indiges (Gell. 2, 16, 9; Tibull. 2, 5, 44; Verg. Aen. 12, 794 u. A.). Besonders gern werden die Indigetes mit den Laren und Penaten verbunden. Silius (9, 294), Ovid (Met. 15, 862) und Livius (8, 9) bringen die Indigetes mit den Göttern in Verbindung, welche an der Gründung des latinischen und römischen Staates Antheil hatten, wie Mars, Venus, Vesta u. A. Hiernach waren Indigetes einheimische Heroen des Landes, welche die dankbare Verehrung nach ihrem Tode mit göttlichem Charakter ausstattete, als Manifestationen der obersten Gottheit betrachtete und als Schußgötter des Landes verehrte, weil fie um Volk und Staat sich vorzugsweise verdient gemacht hatten. Dieser Begriff stimmt auch mit dem Namen zusammen, welcher am natürlichsten nur als Nebenform von indigena betrachtet wird (Pauly's Real-Encycl. IV. S. 147). - 499. Palatia, dichter. ft. Palatium, wo Romulus gewohnt hatte und später Octavian wohnte.

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500. hunc iuvenem, den Octavian. everso saeclo, vgl. Liv. 30, 16, 6: veniam civitati petebant civium temeritate bis iam eversae. 502. Laomedonteae periuria Troiae, nach dem Mythos (vgl. Hom. II. 21, 441 ff.; Verg. Aen. 5, 811 ff.) hatte Neptun mit Apollo die Mauern Troja's für den König Laomedon erbaut, der ihnen jedoch den bedungenen Lohn vorenthielt. Als Nachkommen der Trojaner mußten die Römer diese Treulosigkeit büßen. 509. Euphrates,

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d. i. die am Euphrat wohnenden Völkerschaften, die Parther und die mit ihnen verbundenen asiatischen Völker, gegen welche die Römer damals Kriege führten.

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511. Mars impius, 'der sündhafte, frevelnde Mars', dichter. für 'der Bürgerkrieg'; vgl. Hor. carm. 2, 1, 30: impia proelia. 518. addunt in spatia, fügen Raum auf Raum, d. i. eilen von Raum zu Raum, durcheilen die Räume, die Rennbahn; derfelbe Ausdruck nachgeahmt von Sil. Ital. 16, 373 ff.:

Iamque fere medium evecti certamine campum, in spatia addebant. 514. neque audit currus, Personification; vgl. Ovid.

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Met. 5, 381: nec quae magis audiat arcum.

Zweites Buch.

Inhalt des 2. Buches. Von der Baumpflanzung. Anrufung des Bacchus (V. 1-8). I. Entstehung der Bäume und Sträuche (9-34), und zwar

a) natürliche (10-21): von selbst wachsend (10—13); aus Samen (14-16); aus der Wurzel (17—19);

(28)

b) künstliche (22—34): durch abgestochene Wurzelschößlinge (23); aus Sazhölzern (24) aus Absenkern (26) aus Schnittlingen

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aus Klößen und Scheitern (30) — durch Impfen (32—34). II. Anbau der wildwachsenden und der veredelten Bäume (35-82).

a) Einleitung (35-38)

Anrufung des Mäcenas (39–46).

b) Veredlung natürlicher Pflanzen (46-60).

c) Erziehung künstlicher Pflanzen (61-72) — besonders

durch Dculiren und Propfen (73-82).

III. Verschiedenheit der Bäume und Gesträuche (83—135).

a) nach den Gattungen der Geschlechter (83-108);

b) nach Boden und Lage (109-113);

c) nach der Weltgegend (114-185).

d) Episode: Italiens Lob (136—176).

IV. Bom Erdreich. Verschiedene Beschaffenheit des

Bodens (177-258).

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a) Geeigneter Boden für Oelbäume (179) — für Weinstöcke (184) für's Vieh (195) — für's Getreide (203) Gänzliche UntauglichTauglichkeit für Alles (217–225).

feit (212)

b) Prüfung und Kennzeichen der Beschaffenheit des Bodens: ob er locker oder dicht (226) - ob salzig und bitter (238)

ob feucht (251)

ob schwer oder leicht (254)

ob fett (248) ob schwarz (255) — ob kaltgründig (256-258).

V. Vom Weinbau (259–419).

a) Pflanzung des Weinstocks: das Graben des Bodens (259) Pflanzschule (265) — das Einseßen (269) — wie dicht (273) — wie tief (288) — Andre Vorsicht (298) · die Zeit des Einsegens (315). b) Episode: Lob des Frühlings (323-345). - Pflege der Sehlinge (346-358).

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Nach der Pflanzung: wird aufgelockert (354) gepfählt (358) abgelaubt und geschneitelt (362-370).

c) Berzäunung (371)

besonders gegen den Bock, der dem

Bacchus geopfert wird (380-396).

d) Unablässige Pflege (897-419).

VI. Pflege anderer Gewächse (420-457): der Delbäume (420-425) der Obstbäume (426-428) - wilder Gesträuche und Bäume (429).

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Vorzug dieser Gewächse vor dem Weinstock (454–457).
VII. Episode: Lob des Landlebens (458-540).

a) Vorzüge vor der Stadt (461-474).

b) Des Dichters Wunsch, ein Weiser zu sein (475) - oder ein frommer genügsamer Landmann (488), der auch Weisheit übt (495), im Gegensage deß unruhigen Städters (503–512).

c) des Landmanns Ruhe (513) — Ueberfluß (516) schuldige Freuden (523) — alte Sitten (532–540). d) Schluß des zweiten Buches (541 u. 42).

un

Zweites Buch.

(1-34) 'Soweit die Bebauung der Felder und die Gestirne des Himmels, jest will ich dich, Bacchus, besingen und mit dir die waldigen (wilden) Gesträuche und die Sprößlinge der langsam wachsenden Olive. Hierher, o Vater Lenäus hier ist alles voll von deinen Gaben, (5) für dich blüht im traubenreichen Herbste der volle Acker, schäumt in den vollen Kufen die Weinlese — hierher komme, o Vater Lenäus, und tauche die entblößten Schenkel in den neuen Most mit mir, nachdem du die Cothurne ausgezogen hast.

Anfangs gibt es eine verschiedene Art für das Wachsthum der Bäume. (10) Denn die einen kommen von selbst freiwillig, ohne daß Menschen sie zwingen, und besegen die Felder und die gekrümmten Flüsse weithin, wie die zarte Bachweide und biegsamer Ginster, und die Pappel und graues Weidengebüsch mit bläulichem Laube; ein Theil aber erhebt sich aus herabgefallenem Samen, wie die hohen Kastanien, (15) und die Wintereiche, die am größten in den Hainen dem Jupiter grünt und die bei den Griechen als Orakel betrachteten Eichen. Es sproßt von der Wurzel ab anderen (Bäumen) das dichteste Gesträuch, wie den Kirschbäumen und Ulmen; auch der kleine parnasische Lorbeer schwingt sich auf unter dem gewaltigen Schatten der Mutter. (20) Diese Arten gab die Natur zuerst, von ihnen grünt jede Art von Wäldern und Sträuchen und heiligen Hainen.

Andere gibt es, welche der Gebrauch auf eigenem Wege fand. Dieser (der Eine) schneidet die Pflanzen vom zarten Leibe der Mutter ab und legt sie in die Furchen; Jener (der Andre) versenkt in den Acker Neste (25) und vierspaltige Schäfte und Pfähle aus zugespistem Kernholze; und andere Sträucher erwarten die eingesenkten Bogen der Ableger und im eigenen Boden lebende Pflanzen; andere bedürfen der Wurzel gar nicht und der Pflanzer trägt kein Bedenken der Erde die äußersten Spizen (der Bäume) anzuvertrauen. (30) Ja sogar bei zerschnittenen Stämmen wird wunderbar zu sagen aus dem trockenen Holze die Wurzel des Del baums hervorgestoßen. Und oft sehen wir ungestraft die Zweige des einen in die des andern sich ver

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