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Vers 541 u. 542. Schluß des zweiten Buches. 541. aequor immensum spatiis, wörtlich: die Fläche unermeßlich an Raum, dichter. Umschreibung für immensa spatia. 3u spatia vgl. oben 1, 513; zu aequor das. 1, 50 u. 2, 105. 542. tempus (est) solvere, vgl. oben 1, 305: et tamen et quernas glandes tum stringere tempus etc. fumantia (so ist zu lesen, nicht spumantia) colla (dichter. der Plural statt des Singulars): der ‘rauchende, dampfende Nacken'.

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Drittes Buch.

Inhalt. Einleitung (Vers 1-48). Von der Viehzucht (1 u. 2). Neuheit des Stoffes; nach dessen Bearbeitung verspricht der mantuanische Sänger sein Vaterland und seinen Beschüßer Cäsar durch ein Heldengedicht zu ehren (3—39).

cenas (40-48).

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I. Von Pferden und Rindern (49—285).

a) Der Zuchtkuh Gestalt und Alter (51–71).

Anrufung des Mä

b) Des Hengstes Eigenschaften (72 ff.) — als Füllen (75 ff.) — erwachsen (83 ff.) — vorzüglich Jugend und Feuer (95 ff.) — Lauglichkeit zum Wagenrennen (102 ff.) - zum Reiten (115—122).

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c) Pflege vor der Begattung: der Väter (123 ff.) der Mütter (129-137).

d) Pflege der Trächtigen (138 ff.) (146-156).

e) Sorge für die Kälber (157 ff.)
f) Abwehr der Brunst (209 ff.)

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Vermeidung der Bremse

- für die Füllen (179-208).

Episode: der Stierkampf (219—241).

g) Liebeswuth bei Thieren und Menschen (242 ff.) bei Stuten (266 ff.) — Windempfängniß (271—285). II. Von Schafen und Ziegen (286—473). Einleitung (286-293).

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c) Episode: Hirtenleben der Libyer und der Scythen (339-383).

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f) Vertreibung der Schlangen (414-439).

g) Beschreibung der Krankheiten des Viehs (440—473).

III. Episode: Beschreibung der norischen Viehseuche (474-566).

a) Ursprung und Art der Krankheit (478—485).

b) Behaftung einzelner Geschlechter: der schwächern Thiere: der Schafe, Kälber, Hunde, Schweine (486 ff.) — dann der stärkeren Thiere: der Pferde (498 ff.) der Rinder (515 ff.) des Wildes (537 ff.) der Wasserthiere, Schlangen und Vögel (541—547). c) Vergeblichkeit der angewandten Mittel (548 ff.) steigende Heftigkeit der Seuche (555 ff.) — Vergiftung der Häute und der Wolle (559-566).

Drittes Buch.

(1-48) 'Dich auch, große Pales, und dich, zu preisender (preiswürdiger) Hirt von Amphrysus, will ich besingen; euch, ihr Wälder und Flüsse des Lycäus.

Das Uebrige (Anderes), was durch Gesang den unbeschäftigten Sinn gefesselt hätte, ist bereits alles bekannt (verbraucht). Wer kennt nicht den harten Eurystheus (5) oder die Altäre des verrufenen (fluchwürdigen) Busiris? Wem ist nicht von dem Knaben Hylas gesprochen (erzählt) worden und von dem latonischen Delos und von Hippodame, und Pelops, ausgezeichnet durch die elfenbeinerne Schulter, dem Rossetummelnden? Der Weg muß (von mir) betreten werden, auf welchem auch ich mich von der Erde emporheben und als Sieger auf den Lippen der Männer schweben kann.

(10) Zuerst will ich in mein Vaterland, wenn mir nur das Leben übrig bleibt, von aonischem Gipfel zurückkehrend, die Musen einführen; zuerst (als erster Römer) will ich dir, Mantua, idumäische Palmen bringen und auf grüner Flur einen Tempel aus Marmor errichten neben dem Waffer, wo der gewaltige Mincius in langsamen Windungen irrt (15) und mit zartem Schilfrohr die Ufer bedeckt. In der Mitte soll mir Cäsar stehen und den Tempel beschirmen. Ihm will ich als Sieger und in tyrischem Purpur glänzend hundert Viergespanne zum Flusse treiben. Ganz Griechenland soll mir, den Alphêus verlassend und die Haine des Molorchus, (20) mit Wagen und rohem Tästus (Kampfriemen) kämpfen. Ich selbst werde, das Haupt mit dem Laube des geschorenen Delbaums bekränzt, Geschenke (Opfer) darbringen. Schon jezt freue ich mich, den feierlichen Festzug zu den Tempeln zu führen, und die gefällten Stiere zn sehen, oder wie die Scene mit umgewandter Vorderseite sich verändert (wechselt) und wie (25) eingewebte Britanner die Purpurvorhänge heben. An dem (einen) Thürflügel will ich aus Gold und gediegenem Elfenbein eine Schlacht der Gangariden darstellen und die Waffen des fiegreichen Quirinus, und hier (am andern Thürflügel) den vom Kriege wogenden und gewaltig strömenden Nil, und die aus dem Erze der Schiffe sich erhebenden Säulen. (30) Hinzufügen will ich die bezwungenen Städte Asiens und den geschlagenen Niphates und den der Flucht und den ungewandten Pfeilen vertrauenden Parther, und zwei dem entgegengesetten Feinde mit der Hand entrissene Trophäen, und Völker an beiden Gestaden, über welche zweimal triumphirt wurde.

Es sollen auch parische (Marmor-)Steine stehen, athmende (lebensvolle) Bilder, (35) des Assaracus Sprößlinge und die Namen des von Zeus abstammenden Geschlechts, der Ahnherr Tros und der cynthische Erbauer Trojas (Apollo). Unglückseliger Neid soll die Furien fürchten und den finstern Fluß Cocytus und die gewundenen Schlangen des Irion und das schreckliche Rad, und den nicht zu überwindenden Felsen (des Sisyphus).

(40) Inzwischen wollen wir die Wälder der Dryaden und unberührte Waldungen betreten, deinen nicht leichten Befehl, o Mäcenas.

Ohne dich beginnt mein Geist nichts Hohes. Wolan denn, brich den trägen Verzug; es ruft mit mächtigem Getön der Cithäron und die Hunde des Taygetus und das roffezähmende Epidaurus, (45) und verdoppelt von dem Beifall der Haine hallt der Ton wieder. Doch bald will ich mich rüsten, die feurigen (glühenden) Schlachten Täsars zu besingen und seinen Namen ruhmvoll durch so viele Jahre zu tragen, als von dem ersten Ursprung des Tithonus Cäsar entfernt ist.

(Erklärung) Vers 1–48. Einleitung. Das dritte Buch handelt von der Viehzucht, und beginnt mit der Erwähnung der Schußgötter der Heerden und Triften, Pales, Apollo Nomios und Pan.

Pales, vgl. Ecl. 5, 35: Ipsa Pales agros et ipse reliquit Apollo. Pales, römische Hirtengottheit, welche Hirten und Heerden Schuß und Gedeihen verlieh. Die Alten schildern sie bald als ein weibliches Wesen, das sie mit Vesta und Mater Deum zusammenstellen (Serv. Verg. Georg. 3, 1; Flor. 1, 20), oder neben den altitalischen Göttinnen Anna Perenna, Panda, u. a. nennen (Varro in Sat. Menipp. bei Gell. 13, 22, 4), bald als ein männliches Wesen (Serv. 1. 2.; Arnob. adv. gent. 3, 23, 40). Ihr zu Ehren wurden am 21. April (dem Stiftungstage Roms) die Palilia gefeiert. Das Landvolk flehte an denselben die Hirtengöttin um Schuß und Gedeihen für seine Heerden, um Verzeihung für absichtslose Verlegung geheiligter Stätten an, und reinigte sich durch angezündete Strohfeuer, durch welche man sprang, wie die alten Deutschen Maifeuer anzündeten (J. Grimm's deutsche Mythol. S. 355 ff.)

2. pastor ab Amphryso, 'der Hirt von Amphrysus', d. i. Apollo, der, nach dem Mythos, an den Ufern des thessalischen Flüßchens Amphrysus ('Aupovoog) die Heerden des Admêtus, Königs von Pherae in Theffalien, weidete. Vgl. Preller's Griech. Mythol. I. S. 168: "Auf den fruchtbaren Ebenen Theffaliens weidete der Gott (Apollon) die Heerden des befreundeten Mannes (Admetos), und sie gediehen so wunderbar, daß seine Rosse die schnellsten, seine Heerden der Rinder und Schafe die reichsten wurden. Und wie er die Heerde vor sich hintrieb, musicirte und sang Apoll so wunderschön, daß die wilden

Thiere aus den Schlupfwinkeln des Gebirges hervorkamen und zuhörten, die buntgefleckte Hirschkuh aber, das liebe Thier Apollons und ein Bild des gestirnten Himmels, tanzte dazu zierliche Tänze. So heißt es in einem schönen Chorliede des Euripides (Alc. 445 ff.; 570 ff.), in welchem vielleicht volksthümliche Gesänge, wie sie bei den Sommerfesten Apollons über diese und ähnliche Sagen gesungen wurden, nachklingen, denn diese Fabeln und Märchen von den Hirtenleben Apollons gehörten zu den beliebtesten.' (Die Sage von Admet kennt Homer, Il. 2, 793, und auch Hesiod hatte sie erzählt, s. Schol. Eurip. Alc. 1. Der Beiname Nouios des Apollo wird ganz speciell von diesem Dienste abgeleitet, Callim. in Ap. 47). - Zum Gebrauch von ab in ab Amphryso vgl. Georg. 2, 243: dulces a fontibus undae; und Ecl. 1, 8: ab ovilibus agnus.

vos, silvae amnesque Lycaei, dichterich umschreibende Bezeichnung des Hirtengottes Pan, nach dem Lycaeus (Avzałos), einem dem Jupiter und Pan heiligen Berge in Arkadien, vgl. Ecl. 10, 15: gelidi saxa Lycaei, und das. V. 26: Pan deus Arcadiae.

3. cetera. . iam volgata, d. i. die anderen Dichtungsstoffe (außer den Hirtengesängen), im Folgenden durch einzelne Beispiele bezeichnet. - Eurysthea durum, der im Mythos bekannte Eurystheus (Evovodɛús), König in Mycenä, der dem Herkules die bekannten zwölf Arbeiten auflegte. 5. illaudatus, nicht gelobt, d. i. 'verrufen', 'fluchwürdig'. Busiris (Bovolois), nach dem griechischen Mythos ein König von Aegypten, der die Fremdlinge, die nach Aegypten kamen, auf einem Altare des Zeus opferte. So wurde auch Herakles_er= griffen, als er von Libyen aus nach Aegypten kam, und zum Opferaltare geführt. Aber dieser zerriß die Bande und tödtete den Busiris sammt seinem Sohne Amphidamas und seinem Herolde Chalbes. (Die ägyptische Geschichte und Mythologie kennt keinen König dieses Namens.)

6. Hylas ("Yλaç) im Mythos der schöne Liebling des Herkules, der ihn auf der Argonautenfahrt mit sich nahm; am Askaniusflusse in Mysien verließ Hylas das Schiff, um Waffer zu schöpfen, und wurde seiner Schönheit wegen von den Najaden geraubt, die ihn in

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