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sen Menge coagulirter sich organisirender Lymphe, welche die hintere Augenkammer anfällt, die Uvea mit der Kapsel verbindet, und die Pupille schliefst ").. Greift die Entzündung auf den Glaskörper ein, so wird derselbe in eine eiterförmige, gelatinöse Masse verwandelt. Sauvages 2) führt an, dass, wenn man die Augen von Personen, welche zufällig während einer solchen Entzündung sterben, zergliedert, die Gefässe der Chorioidea geröthet, vom Blute strotzend gefunden werden, der Glaskörper aber soll in einem solchen Falle in eine dem Eiter ähnliche Flüssigkeit verwandelt seyn.

Die Ursachen, welche Iritis setzen, vermögen auch diese Entzündungform zu bedingen, Sauvages sagt, dafs sie beinahe immer auf die von Daviel und Janin vollzogenen Extractiouen gefolgt wäre. Die Behandlung mufs streng antiphlogistisch seyn; die Anwendung der ableitenden Mittel darf nicht versäumt werden; auch gilt in Bezug auf Verengerung der Pupille und Verlegung derselben das, was bei der Iritis angegeben wurde.

4. Von der Capsulitis).

Diese Krankheitsform ist um so wichtiger, da sie über das Entstehen vieler Arten des Staares wie auf eine rationelle Weise die Bildung des Staares verhütet werden e kann. Vor Walter) war diese Entzündungsform nicht gekannt, denn das Wenige, was andere vor.. ihm auf diesen Gegenstand Bezughabendes äusser

Aufklärung giebt, und lelel

i) Beer's (i. a. W. 1. B. S. 423), Ophthalmia interna ist nichts, als der über die tiefer liegenden Parthieen des Auges sich ausbreitende Entzündungszustand, der ursprünglich entweder Iritis oder Chorioideitis ist.

2) Nosologia methodica. T. 2. p. 66.

3) Nach Beer (Diss. de inflammatione caps. Ientis) Pha

coideitis.

4) Abh. a. d. Gebiete der Medicin.

ten, zeigt blos die Beobachtung einzelner Erscheinungen dieser Entzündung, nicht aber der Krankheitsform in ihrem ganzen Umfange.

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Der Patient bemerkt eine Abnahme des Sehvermögens; die ihm vorgehaltenen Gegenstände sieht er wie durch einen dichten Schleier, trübe und andeutlich; bisweilen sieht er ferne liegende Gegenstände deutlicher als die dem Auge genäherten, glänzende Gegenstände, das Kerzenlicht etc.. erscheinen ihm, wie von einem vielfarbigen Dunstkreise umgeben. Der Patient fühlt gewöhnlich nen Schmerz in dem Auge, wohl aber in der Stirn und Schläfegegend. Bei einigen wird jedoch Lichtseheue und anhaltendes Schmerzgefühl im Auge beobachtet. Das Auge ist glanzlos, die Hornhaut trübe, die Gefässe der Conjunctiva sind mit Blut angefüllt, die Sclerotica scheint bläulich unter derselben hervor. Die Iris zeigt gewöhnlich verän¬ derte Farbe, hesonders an ihrer kleinen Zone die Bewegungen derselben sind im ersten Beginnen der Entzündung lebhafter als gewöhnlich, werden aber im Fortgange derselben immer träger. Die Traubenhaut wendet sich etwas nach aussen, so dafs der schwarze Saum der Pupille deutlicher ist gewöhnlich etwas enge. In derselben treten röthliche Puncte hervor, welche dem bewaffneten Auge wie injicirte Gefäfsnetze erscheinen. In dem Theile der Kapsel, welchem der Pupillarrand der Iris sich nähert, erscheint... ein völlig gebildeter Aderkranz, von welchem Gefässe gegen die Mitte, von der Peripherie gegen das Centrum hinlaufen. Beim längeren Bestehen der Entzündung prolongiren sich Gefässe aus diesem Kranze bis in die Uvea; auch bemerkt man, dafs alsdann ein tieferliegendes Gefäfsnetz sich bildet, das in der Linse sich befindet, und dessen Gefässe von der hintern Kapselwand ausgehende Prolongationen sind *).

wird. Dies

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*) Walther hat durch haltbarê Gründe den Mangel der

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Zur Auffindung dieser Erscheinungen dient die künstliche Erweiterung des Schlochs durch Belladonna oder Hyoscyamus. Der Verlauf dieser Entzündung ist gewöhnlich träge. Der Ausgang ist im günstigsten Falle Zertheilung, welche im neu entstandenen Uebel bei gesunden Individuen unter einer zweckmässigen Behandlung zu erwarten ist. Der Uebergang in Eiterung zieht Cataract nach sich; es entsteht in diesem Falle Cataracta purulenta, bursata, lactea. Verdickung der Häute und Undurchsichtigkeit ist ein gewöhnlicher Ausgang der seröshäutigen Entzündungen, daher Cataracta capsularis, Cataracta cystica. Die mumienartige Verschrumpfung der Theile beobachtet man bei Cataracta arida siliquata. Bisweilen bildet sich Verwachsung zwischen Kapsel und Linse, oder zwischen Kapsel und Uvea. Verhärtung oder Vereiterung der Linse und Verdickung der Kapsel sind die gewöhnlichen Ausgänge jener Kapselentzündungen, in welchen die zweckmässige Behandlung versäumt wird. Der varicöse Zustand der Kapselgefässe bildet die Cataracta chorioidea.

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Häufiger werden cachectische als gesunde ludividuen von dieser Entzündung befallen. Die veranlassendenUrsachen sind: Unterdrückung gewohnter Blutflüsse, z. B. der Regeln, oder schnelle Versiegung der absondernden Organe krankhaften Ursprungs, z. B. der Fufsgeschwüre, heftige Congestionen gegen den Kopf, vorzüglich veranlafst durch Brechen, Husten, Niessen etc., Verletzungen der Augengegend, oder Erschütterung derselben durch Gegenstofs, gestörte exanthematische und impetiginöse Uebel.

Gefäfs- oder anderer Verbindung zwischen Kapsel und Linse dargethan. Die Linse hat blos absorbirende und exbalirende Gefässe; ihre Speise ist der Morgagni'sche Duust, der ihre Oberfläche umschwebt, und dem sie auch die verbrauchten Stoffe beimengt; sie ernährt sich nach Art der Vegetabilien.

Man suche die Entzündung zur Zertheilung zu bringen, oder wenigstens dieselbe so zu schwächen, dafs sie keine verbreitete Störungen, welche die in der Folge vorzunehmende Operation hindern könnten, hinterläfst. Die streng antiphlogistische Methode dient in allen Fällen; kalte Umschläge, Blutigel, selbst Aderlässe in höhern Grade des Uebels, Calomel, diese Mittel dienen zur glücklichen Bekämpfung der Entzündung, wobei man immer auf eine etwa zu Grunde liegende Cachexie Rücksicht zu nehmen hat. Bei der Capsulitis, wenn sie syphilitischen Ursprungs ist, können wenige Grane eines Merkurialmittels Wunder wirken.

da, Hypopyon. 5 vom Hyp o p y o n.

Das Hypopyon, das Product der entzündlichen Thätigkeit der serösen Parthieen des Augapfels, in dem einen oder dem andern Districte dieser Theile seine Quelle findend, verdient hier noch der besondern Erwähnung. Jede Ansammlung von Eiter oder puriformer Flüssigkeit in der vordern oder hintern Augenkammer oder in beiden zugleich wird Hypopyon genannt.

Die Eintheilung des Hypopyon wird gemacht: a. nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit in wahres und falsches Hypopyon, indem bei dem wahren Hypopyon Eiter, bei dem falschen blofs puriforme Flüssigkeit sich vorfindet ); b. nach der Quelle der Absonderung, indem Beer 2) eine in

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1) Diese von Richter, Scarpa u. a. angenommene Eintheilung ist höchst fehlerhaft; denn es ist in neuern Zeiten ausgemacht, dafs es Eiterung ohne Ulceration gebe, die ganze descemetische Fläche ist der Eiterung ohne Ulceration fähig, und der wesentliche Unterschied zwischen puriformer Flüssigkeit und Eiter ist gar nicht dargethan. 2) Im a. W. 1. B. S. 426. Dieser Abtheilung bleibt aber Beer nicht getreu; denn er nennt auch achtes Eiterauge jénes, welches während der Iritis durch die auf der

den Augenkammern erzeugte Eitersammlung ächtes Eiterauge nennt, die aus einem Abscesse der Hornhaut entstehende unächtes Hypopyon heifst; c. nach dem Sitze in Hypopyon der vordern, der hintern oder beider Augenkammern 1); d, endlich in entzündliche, metastatische, periodische etc. Das Hypopyon ist das Product der Entzündung des serös-häutigen Apparats, hat dann seine Quelle in der descemetischen Haut und wird auf der freien, der vordern Augenkammer entsprechenden, Fläche abgesondert, oder es entsteht nach Abscefsbildung in der Substanz der Hornhaut oder der Iris, und durch Entleerung der Abscesse in die vordere Augenkammer, oder die Absonderung des Eiters wird durch die Uvea, vielleicht durch die äussere Fläche der Linsenkapsel vermittelt. Dafs auch ohne vorausgegangene Entzündung Eiter in der vordern Augenkammer gebildet werde, wurde durch Walther, Richter und andere beobachtet 2).

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Nach der Art der Entstehung modificiren sich auch die Erscheinungen, welche uns die Diagnose des Hypopyon gewähren. Wird der Eiter an der ganzen freien Fläche der descemetischen Haut abgesondert, so geschieht dieses gewöhnlich bei heftigen Ophthalmien, in welche Iris, Chorioidea, Linsenkapsel und Hornhaut hineingezogen sind: Lichtscheue, heftige, stechende Schmerzen im Auge und in dem Kopfe, krampfhafte Schliessung der

Oberfläche sich bildenden und sich öffnenden Eiterpusteln entsteht. Der Eiter wird hier streng genommen, -eben so wenig in der Augenkammer selbst erzeugt, da er hier, wie bei dem nach innen sich öffnenden Hornhautabscefs die descemetische Umkleidung durchbrechen muss. 1) Eine unwesentliche Unterscheidung, da die beiden Augenkammern unter sich communiciren, und mithin bei einer gewissen Höhe des Uebels der Eiter aus einer Augenkammer in die andere überzutreten vermag.

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2) Möchte nicht in solchen Fällen das Stadium der Entzündung überselien worden seyn?

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