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Niederschlagsgebiet an der Talsperre: 1210 km2, größter Zufluß: 1300 m3/s oder 1,07 m3/km2-s, Stauinhalt: bis zum Nutzwasserspiegel 20 Mill. m3 (Entwurfsannahıme), Füllung durch kleinere Hochwasser etwa bis 30 Mill. m3, bis zur Ueberfallkante 50 Mill. m3,

größle Mauerhöhe: 288,5-228.2=60.3 m, größte Länge 295 m, Höhe bis Nutzwasserspiegel: 269,3228,2=41,1 m, überstaute Fläche: 270 ha in Kronenhöhe, Durchlässe: 3 verschließbare Grundablässe im Umlaufstollen von je 1,5 m Dmr.; für zusammen 141 m3/s,

2 verschließbare. Grundablässe in der Sperrmauer von
je 1,5 m Dmr.; für zusammen 85 m3/s,

Ueberfall: Länge 87 m, Strahldicke 1,50 m für 400 m3/s,
Bauzeit: 1906 bis 1913,

Maschinenanlage: 4 Francis-Turbinen mit Drehstromdynamos von zusammen 6200-kW,

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Gefälle der Turbinen 13,5 bis 46,5 m, Spannung

10000 V,

Kosten der Talsperre mit Grunderwerb 5,9+2,4=8,3 Mill. M oder 10,6/m3,

Kosten des Kraftwerkes etwa 0,7 Mill. M.

3) Kraftwerk Marklissa,

betrieben von der Provinz Schlesien zusammen mit 2).

Fluß: Queis, oberhalb Marklissa,

Niederschlagsgebiet an der Talsperre: 303 km2, größter Zufluß: 780 m3 oder 2,58 m3/km2-s,

Stauinhalt: bis zum Nutzwasserspiegel 5 Mill. m3 (Entwurfsannahme), zur Ueberfallkante 15

größte Mauerhöhe: 282,6 — 23745,6 m; größte Länge 150 m,
Höhe bis Nutzwasserspiegel 270,6-237,0=33,6 m,
überstaute Fläche: 233 ha in Höhe des Ueberlaufs,

Durchlässe: 7 verschließbare Grundablässe in den Umlaufstollen von je 1,1 m Dmr. für zusammen 136 m3/s,

Ueberfall: 6 Entlastungsschützen 110 m3/s,

2 Ueberfälle, Länge je 68 m, 1,44 m Strahldicke für 428 m3/s, Bauzeit: 1902 bis 1905,

Maschinenanlage: 5 Francis-Turbinen mit Drehstromdynamos von zusammen 3100 kW,

Spannung: 10000 V,

Kosten der Talsperre ohne Kraftwerk: 3,22 Mill. M oder 21 /m3.

1) Bachmann, Zeilschr. des deutschen Wasserwirtschafts

und Wasserkraftverbandes 1921 S. 21.

2) nach der Denkschrift der Oderstrombauverwaltung über die Staubecken im Odergebiet von 1914.

Zeitschrift des Vereines deutscher lugenieure.

4) Kraftwerk Goldentraum,

betrieben von der Provinz Schlesien zusammen mit 3) und 2). Fluß: Qucis, oberhalb des Staubeckens von Marklissa, Niederschlagsgebiet: 284 km2,

größter Zufluß: etwa wie bei Marklissa,

Stauinhalt: 12 Mill. m3 ohne Hochwasserschutzraum, größte Mauerhöhe: 312-28032 m, größte Länge 158 m, Höhe bis Nutzwasserspiegel 310-280-30 m, überstaute Fläche: 125 ha, Bauzeit: Beginn 1919,

Maschinenanlage: 6000 kW,

Arbeit als Spitzenwerk 6 Mill. kWh (Jahr),

Kosten der Mauer mit Kraftwerk: nach Friedenspreisen von Mauer und Marklissa geschätzt zu 2,4 Mill. M oder 2,67 /kWh.

Die drei Kraftanlagen von Mauer, Marklissa und Breitenhain mit 6200+3100+ 1645 kVA Maschinenleistung erzeugen durchschnittlich jährlich etwa 30 Mill. kWh Drehstrom 1), die nach der Kohlenersparnis berechnet heute einen Wert von 12 Mill. M darstellen. Die Triebwerke an den Flußläufen unterhalb der Talsperren gewinnen durch die Regelung des Abflusses etwa 6 Mill. kWh, die vierte Kraftanlage von Goldentraum wird bei 6000 kVA Ausbaugröße ebenfalls rd. 6 Mill. kWh Jahresleistung bieten.

Es fehlt nicht an weitergehenden Untersuchungen über ausbaufähige Wasserkräfte für die allgemeine Elektrizitätsversorgung Schlesiens. So sind von der preußischen Bauverwaltung vor allem die vorhandenen Staustufen an der kanalisierten Oder von Kosel bis zur Neiße-Mündung und an den Seitenkanälen Koppen-Schönau und Janowitz-Steine ins Auge gefaßt worden. Ferner sind Untersuchungen im Gange über die Anlage von Talsperren im Quellgebiet der Glatzer Neiße und für ein sehr geräumiges Staubecken der Glatzer Neiße bei Ottmachau zur Niedrigwasser-Aufhöhung der Oder; auch hier sind große Kraftanlagen geplant, die auf 27 Mill. und 20 Mill. kWh durchschnittliche Jahresarbeit geschätzt werden. Die Untersuchungen sind, jedoch noch nicht abgeschlossen. Von privater Seite sind ebenfalls Wasserkrafterschließungen großen Umfanges in Aussicht genommen, so besonders an der Oder bei Breslau und Glogau und im Gebiet des Bobers. Auch von diesen dürften viele Werke heute durchaus ausbauwürdig sein. Ob und wann sie ausgeführt werden, ist freilich unter den heutigen Verhältnissen gutenteils eine Frage der Geldbeschaffung. Günstige Umstände sind die räumliche Verteilung dieser Kraftquellen und die Nähe aufnahmefähiger Verbrauchsmittelpunkte, wodurch sehr ausgedehnte Fernleitungen, die jetzt besonders teuer sind, vermieden werden können. Auch kann vielfach auf vorhandene Netze gearbeitet werden.

So dürfte es möglich sein, auch in Schlesien eine wesentliche Verbesserung und Sicherstellung der öffentlichen Elektrizitätsversorgung durch gesteigerten Ausbau der natürlichen und künstlichen Wasserkräfte und damit eine bescheidene Linderung der allgemeinen Kohlennot zu erzielen. R. Seifert.

Das Wasserkraftland Frankreich.

In allen Kulturländern der Erde hat man die Bedeutung mechanischer Arbeitsleistung im Wirtschaftsleben erkannt, und es herrscht überall eine lebhafte Bewegung zur Erschließung der Wasserkräfte. Es ist naturgemäß, daß diese Bestrebungen dort am stärksten zum Ausdruck kommen, wo große Kohlenlager fehlen, und wo die Beschaffung dieses Brennstoffes infolge der langen Beförderungswege teuer wird. Die Schweiz, Schweden, Norwegen, Frankreich, die Westküste Nordamerikas, Oesterreich und Spanien haben die Führung, und es scheint fast, als ob die Natur, indem sie jenen Ländern die »schwarzen Diamanten« versagte, ihnen in der »weißen« und »grünen« Kohle ausgleichenden Ersatz geben wollte. Die gesamten Wasserkräfte der Erde werden auf 700 Mill. PS geschätzt, die durch Anlage ausgleichender Talsperren auf das Doppelte gebracht werden könnten. Auf Europa entfallen davon etwa 52 Mill. PS, wovon erst rd. 15 vH nutzbar gemacht sind3).

Als Beispiel eines ausländischen Gebietes sei die Wasserkrafterschließung in Frankreich näher erörtert. Die Ausnutzung der Wasserkräfte ist hier von jeher als eine nationale Aufgabe besonderer Art angesehen worden. Man wies auf die starke Kohleneinfuhr des Landes hin und war seit langem

3 3) Ueber die Wasserkraftfrage der Gegenwart und neuere Bestrebungen zur Ausnutzung der Wasserkräfte in den Kulturländern s. eingehende Darstellungen in Mattern: Ausnutzung der Wasserkräfte, 3. Auflage 1921 (Verlag Wilh. Engelmann, Leipzig) S. 791 u. f.

25. Juni 1921.

bemüht, die Gefälle auszubauen, um diese Einfuhr zu verringern. Diese Notwendigkeit wurde erkannt schon viele Jahre vor dem Krieg, als man bei uns diesen Gegenstand noch als bedeutungslos beiseite schob. Und man blieb nicht bei akademischen Betrachtungen und Entwürfen, sondern ein werktätiges Schaffen setzte ein, gefördert durch den Staat. Es sei daran erinnert, wie sehr unter allgemeiner Anteilnahme aller wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Kreise des Landes der Kongreß »de la Houille Blanche« von Grenoble im Jahre 1902 der rechtlichen Behandlung der Wasserkräfte und ihrem Ausbau die Wege ebnete. Das innige Zusammenarbeiten von Wissenschaft und Praxis, das sich schon auf dieser Vereinigung zeigte, hat in Frankreich zu günstigsten Erfolgen geführt, und es lenkte vor allem frühzeitig die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf dieses Wirtschaftsgebiet. Diese Tagung von Grenoble bezeichnete einen Markstein, und dem Erwachen und der andauernden Förderung des Verständnisses für die Wasserkraftfrage folgten Jahre reichster Entwicklung. Diesen Umständen war es auch zu danken, daß Frankreich sogleich beim Ausbruch des Krieges die Wasserkräfte in den Dienst der Kriegführung stellte. Viele Kraftwerke wurden während des Krieges trotz bedeutender Schwierigkeiten errichtet; die Anzahl der nutzbar gemachten hydraulischen Pferdekräfte ist verdoppelt worden. Das war weitsichtige Politik. Der vorübergehende Verlust der Kohlengruben im Nordosten des Landes dürfte hierbei allerdings treibend mitgewirkt haben.

Der Vorrat der französischen Wasserkräfte wird auf 9 bis 10 Mill. PS bei Mittelwasser geschätzt, von denen im Jahre 1914 etwa 750 000 PS nutzbar gemacht waren. Die reichsten Quellen liegen im Südosten, im Rhonegebiet, und hier stand die Wiege der neuzeitlichen Wasserverwertungskunst Frankreichs. In den zum Teil aus dem Hochgebirge gespeisten Nebenflüssen der Rhone finden sich ansehnliche Wassermengen, und bedeutende Gefälle bis mehr als 1200 m können erschlossen werden. Diese Wasserkraftunternehmungen sind vor allem bemerkenswert durch die Mannigfaltigkeit der technischen Mittel, die angewandt wurden. Theorie und Ausbildung der hydraulischen Gefällnutzung und der Turbinen hat hier die lebhafteste Förderung erfahren. Weite elektrische Fernübertragungen mit hohen Spannungen waren bahnbrechend, und die Kühnheit ist zum Teil kennzeichnend auch darin, daß man frühzeitig die hydroelektrochemische Verwertung einrichtete. Man berechnet die in diesem Bezirk vorhandenen Wasserkräfte neuerdings auf mehr als 5 Mill. PS. Es werden davon gegenwärtig etwa 470 000 PS in größeren Werken und zusammen mit kleinen Mühlen, Sägewerken usw. mehr als 500 000 PS nutzbar gemacht, die sich auf Metallindustrie, Licht und Kraftversorgung, chemische Industrie, Papier- und Holzindustrie, Straßenbahnen u. a. verteilen. Die elektrochemische Industrie steht an erster Stelle, sie paßt sich dem ungleichen Wasserzufluß am besten an.

Das übrige Frankreich kann sich nicht in Vergleich stellen mit solchen reichen Hilfsquellen. Immerhin ist auch hier dem Geschick des Ingenieurs manche günstige Gelegenheit zur Betätigung geboten. Hervorgehoben seien die Flußgebiete der Loire und Dordogne mit dem Gebiet westwärts von der Rhone bis zu den Pyrenäen. Namentlich in diesem Gebirge hat sich neuerdings ein großes Feld sowohl auf französischer wie auf spanischer Seite aufgetan, und ansehnliche Kraftwerke mit hohen Gefällen (Lac d'Oô bei Luchon, 870 m, 25 000 PS Leistung, u. a.) sind entstanden. Der Norden Frankreichs kommt für die große Wasserkrafterschließung weniger in Betracht.

Wie man im Kriege rechtzeitig den Wert der Wasserkräfte für die Kriegsindustrie erkannte, so hat auch nachher dieser Gedanke alle Welt, Ingenieure und Wirtschaftskreise, angefeuert, und die einhellige Begeisterung des Volkes zur Aufwärtsbewegung wurde gesteigert durch den für das Land günstigen Ausgang des Krieges und den Zuwachs an Wasserkräften durch die neuen Landerwerbungen. Hinzugekommen sind vor allem die reichen Kräfte des Rheins. von Basel bis Lauterburg unterhalb Straßburg, die bei Niedrigwasser auf 345 000, bei Mittelwasser auf 1300000 PS Rohkräfte geschätzt werden. Ueber die französischen Pläne zum Ausbau dieser Strecke und die dadurch bedrohten deutschen Belange der Schiffahrt und Landeskultur ist eingehend in Z. 1921 S. 41 gesprochen worden. Frankreich beabsichtigt hier, in einem

Seitenkanale 8 bis 10 Staustufen mit Kraftwerken von je 75000 bis 90000 PS Leistung zu errichten, und dieser Kanal soll zugleich ein Stück einer Durchgangstraße für die Großschiffahrt vom Mittelmeer über Rhone und Rhein zur Nordsee werden.

Eine der Hauptaufgaben der französischen Kraftwirtschaft ist gegenwärtig die elektrische Zugförderung auf den großen Eisenbahnlinien. Für den elektrischen Betrieb sind zunächst in Aussicht genommen die Strecken der Eisenbahngesellschaften Paris-Orléans, Paris-Lyon-Mittelmeer und der Südbahn, wobei man vor allem Netze mit einheitlichen technischen Betriebsbedingungen herstellen will, damit die gleichen Lokomotiven in den verschiedenen Gebieten verwendet werden können. Die Uebertragungsnetze sollen untereinander verbunden werden und die Kraftwerke den Strom zugleich für den öffentlichen Bedarf abgeben, um eine günstigste Belastung und damit höchste Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Dazu sollen in erster Linie die Wasserkräfte die Betriebskraft liefern. Diese Pläne zielen neuerdings auf einen vermehrten Kraftgewinn aus der Rhone hin. Mit der Kanalisierung dieses Stromes für die Schiffahrt, der nach Wassermenge und Gefälle die Vorbedingungen auf das günstigste erfüllt, soll zugleich der Kraftausbau von unten her bis zur schweizerischen Grenze erfolgen. Daneben wird erwogen, den Genfer See zum Ausgleich der Wasserführung und zur Verstärkung der Kräfte heranzuziehen, was allerdings nur durch ein gemeinsames Vorgehen mit der Schweiz geschehen kann. Bei insgesamt 332 m Gefälle vom Genfer See bis zum unteren Laufe und 250 m3/s oben und zunehmend nach unten bis 1100 m3 's mittlerer Wassermenge stehen etwa 1,8 Mill. PS zur Verfügung. Doch rechnet man nur mit einer mittleren Ausbeute von 35 vH des Gefälles, d. h. mit rd. 756000 Nutzpferdekräften.

von Ver

Wenn man sich noch vergegenwärtigt, daß die französische Wasserrechtsgesetzgebung nach dem Krieg ein neues Gesetz geschaffen hat, das die Wasserkraftnutzung, ohne sie der privaten Ausbeute ganz zu entziehen, stark in nationale Bahnen lenkt, daß die Untersuchungen über die vorhandenen und ausbaufähigen Wasserkräfte mit kraftvoller staatlicher Anteilnahme auf breitester Grundlage und unter organisierter Zusammenarbeit aller beteiligten Berufstände, waltungsstellen und Vertretern der Wissenschaft angestellt werden, so erkennt man, daß Frankreich in der Tat alle Anstrengungen macht zur höchsten Ausnutzung seiner natürlichen Kraftvorräte. Die hydro-elektrische Ausbildung der Ingenieure findet an verschiedenen Universitäten, u. a. in Lille, Nancy, Toulouse und Grenoble, ebenso wie das Versuchswesen für Hydraulik und Turbinenbau, zum Teil mit Unterstützung durch die Industrie, die allerernsteste Aufmerksamkeit und Pflege. Zieht man nach dieser Richtung einen Vergleich mit deutschen Verhältnissen, so wird man zugeben müssen, daß das Lehrgebiet der Wasserkraftnutzung an unseren Hochschulen bisher z. T. recht stiefmütterlich behandelt wird, nicht entsprechend der großen Bedeutung, die in den Parlamenten, in der Presse und in der weiten Oeffentlichkeit der Nutzbarmachung der Wasserkräfte für die Volkswirtschaft und Kohlenersparnis beigemessen wird. Die Wasserkraftwirtschaft wird auch an unserer Wiedererstarkung einen wesentlichen Anteif haben müssen, und man sollte darum eine der Vorbedingungen durch entsprechende Heranbildung der akademischen Jugend erfüllen und dabei auch die Wirtschaftslehre der Ingenieurtechnik betonen. Wir brauchen Ingenieure mit Allgemeinbildung und freiem Blick für das Volksleben. All das sollte Gegenstand der Prüfung und praktischen Ausbildung, auch im Wasserkraftbetriebsdienst, sein.

Die französische Wasserwirtschaft steht nach dem Kriege vor großen Aufgaben, deren Verwirklichung die nächsten zehn Jahre voll in Anspruch nehmen wird. Dann wird Frankreich ein umfangreiches Wasserkraft-Elektrizitätsnetz für die Gesamtversorgung des Landes, seine Bahnen und Industrien beMattern.

sitzen.

Entleervorrichtungen an Baggerlöffeln.

Zu dem unter vorstehender Ueberschrift in Heft 18 dieser Zeitschrift S. 463 erschienenen Aufsatz tragen wir nach, daß sein Verfasser, Hr. Dipl.-Ing. Erich Simon, Oberingenieur der Firma Orenstein & Koppel A.-G., Berlin, ist.

deutscher Ingenieure.

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Wirtschaftliche Umschau.

Die Wirtschaftslage Frankreichs.

Nicht nur als unserm siegreichen Nachbar, der seine Grenze weit über bisher deutsches Gebiet vorgeschoben hat, nicht nur als unserm gehässigsten und unversöhnlichsten Gegner, der neidvoll unsre Wirtschaft und namentlich ihren Kern, die Industrie, zu vernichten trachtet, sollen wir Frankreich und seiner Entwicklung die größte Aufmerksamkeit zuwenden, sondern in gleichem Maße müssen wir uns vor Augen halten, welch reiche Möglichkeiten in einer Wiederanknüpfung friedlicher Beziehung liegen und in welch hohen Grade lebenswichtige Wirtschaftsglieder der beiden Länder aufeinander angewiesen sind.

Der wirtschaftliche Wiederaufbau Frankreichs war und ist naturgemäß in erster Linie abhängig von einer hinreichenden Kohlenversorgung, die den Ausfall der zerstörten Gruben wettmachen konnte. Das Spa-Abkommen neben der Verfügung über die Saarförderung hat Frankreich diesen Ausgleich in weitestgehendem Maße verschafft und hat sogar einen so erheblichen Kohlenüberfluß hervorgerufen, daß Frankreich bei einer eigenen monatlichen Förderung von rd. 2 Mill. t im stande war, 3000 t Kohle und Koks an das Ausland, namentlich an die Schweiz, an Italien und Oesterreich abzugeben. Dieser Kohlenreichtum in Verbindung mit den reichen Hilfsmitteln, die Frankreich durch die Abtretung Lothringens zugefallen sind, hat weiter eine beträchtliche Erleichterung in der Eisenerzeugung mit sich gebracht, so daß die Preise für Eisen sehr bedeutend herabgesetzt werden konnten. Der Wettbewerb Belgiens und des aus dem deutschen Zollverband ausgeschiedenen Luxemburgs trug zur weiteren Erniedrigung der Preise bei; das Abflauen der zunächst noch herrschenden Hochkonjunktur im Wirtschaftsleben ließ dann schließlich mit einer fühlbaren Absatzstockung eine weitere Verschlechterung der Marktlage für Eisen und Eisenerzeugnisse eintreten. In der Schauliniendarstellung der Preise (s. S. 701, französische Konjunkturtafeln) kommt dieser Preisabbau deutlich zum Ausdruck.

andauerndes Sinken auf; sein Stand im April auf 344 vH des Wertes von 1913 zeigt, daß die Teuerung in Frankreich zwar erheblich über die in den andern Ententeländern hinausgeht (England 193, Vereinigte Staaten 136, Japan im März 191 vH), daß sie aber naturgemäß bei weitem nicht das Maß der deutschen erreicht (Großhandelsziffer der Frankf. Ztg. 1429 vH). Die französische Währung hat sich unter dem Eindruck der Festigung der Lage im Laufe des Frühjahrs 1921 ebenfalls etwas erholen können: am Dollar gemessen, hat der Frank, der um die Jahreswende auf etwas weniger als ein Drittel seines Pariwertes gesunken war, sich wieder bis zu etwa 40 vH davon heraufgearbeitet.

Einzelheiten über die Preisgestaltung in Frankreich zeigen die Konjunkturtafeln auf S. 701.

Statistik der Lebenshaltungskosten.

Die Bestrebungen, einen steten Maßstab, einen »Index«, für die Kosten der Lebenshaltung zu finden und insbesondere den Begriff des >>Existenzminimums<< festzulegen, hat in der letzten Zeit dadurch erhöhte Bedeutung erlangt, indem man solche Ermittlungen häufig zur Begründung oder auch zur Ablehnung von Lohnforderungen benutzt hat. Bei diesen Erhebungen können die sogenannten Großhandelsindexziffern nicht verwendet werden, da naturgemäß der Bedarf des Einzelnen keineswegs mit dem Verbrauch der ganzen Volkswirtschaft, die der Großhandel versorgt, Hand in Hand geht. Bei der Benutzung von Kleinhandelspreisen, die an sich schwieriger einwandfrei festzustellen sind, bleibt noch die

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Frage, welcher Bedarf der Summenbildung zugrunde gelegt werden soll. Insbesondere bei der ungleichmäßigen Nahrungsmittelversorgung in und nach dem Kriege, die eine Umstellung der gesamten Ernährung vor allem in bezug auf den Verbrauch von Fleisch und Milch

mit sich gebracht hat, ferner infolge der in den verschiedenen Orten verschiedenartig gehandhabten öffentlichen Maßnahmen zur Verbilligung einzelner Lebensmittel ist es sehr schwer, einen einwandfreien

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Verschiedene Indexlinien für die Lebenshaltung.
Maßstab für die Kosten der Lebenshaltung aufzustellen.

Besonders wichtig für die französische Eisenindustrie ist die Tatsache, daß der deutsche Wettbewerb im Frühjahr dieses Jahres durch die Besserung der deutschen Valuta erheblich eingeschränkt und neuerdings durch die von Frankreich erhobene Einfuhrabgabe fast ganz ausgeschaltet worden ist. In den Kreisen der französischen Industrie rechnet man damit, daß dieser Zustand auf die Dauer bestehen bleiben wird; gegenüber dem englischen und amerikanischen Wettbewerb dagegen hegt man keine allzu großen Befürchtungen, da der hohe Stand der Valuta dieser Länder die dort eingetretenen, freilich erheblichen Preissenkungen bisher immer noch mehr als ausgleicht. Man hofft daher, daß es der französischen Industrie möglich werden wird, unter Beibehaltung der gegenwärtigen, verhältnismäßig günstigen Bezugsbedingungen für Rohstoffe allmählich wieder bessere Preise für den Absatz zu erzielen.

Im übrigen Wirtschaftsleben Frankreichs ist in den letzten Monaten eine gewisse Festigung festzustellen. Die Handelsbilanz war in den ersten beiden Monaten des Jahres zum ersten Male seit langer Zeit wieder aktiv geworden; nach einem geringen Rückschlag im März hat der April einen Ausfuhrüberschuß von 173 Mill. Fr über die 1,76 Milliarden Fr betragende Einfuhr gebracht.

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In den ersten vier Monaten des Jahres betrug die Gesamteinfuhr

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die Gesamtausfuhr

Januar bis April 1920. 13,82 Milliarden Fr 6,3 Milliarden Fr 1921 . 7,12 7,4 Der Großhandelsindex, der seinen Höchststand im April vorigen Jahres erreicht hatte, weist seither mit einer nur geringfügigen Erhebung im Herbst ein ziemlich gleichmäßig

Unter den älteren Versuchen, einen solchen Lebenshaltungsindex zu gewinnen, sind wohl am bekanntesten die Zahlenreihen von Calwer, Berlin, der nur den Nahrungsbedarf betrachtet und für eine vierköpfige Familie die dreifache Ration eines deutschen Marinesoldaten zugrunde legt. Das starke Ansteigen der Preise gerade für die hochwertigen Nahrungsmittel bedingt es, daß diese Zahlenreihen wohl höher hinaufgehen, als dem tatsächlichen Verbrauch entspricht. Die vom Statistischen Reichsamt veröffentlichen Teuerungszahlen, die Nahrung, Heizung und Wohnung für eine fünfköpfige Familie nicht Kleidung und sonstige Bedürfnisse erfassen wollen, sind bereits in Z. 1920 S. 847 gekennzeichnet worden. Sie werden neuerdings, um die sehr wünschenswerte schnelle Berichterstattung zu ermöglichen, zunächst in eine »Eilmeldung« für 47 Städte zusammengefaßt. Kuczynski, Berlin-Schöneberg, gibt Zahlen für das wöchentliche Existenzminimum in Groß-Berlin für eine vierköpfige Familie an1), unterteilt nach Nahrung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung, Bekleidung und Sonstigem. Aehnliche Ermittlungen sind ferner angestellt von Silbergleit, Berlin, für Berlin und von Elsas, Frankfurt a. M., für Frankfurt. Die obenstehende Schauliniendarstellung, in der die Werte jeweils in Prozenten des entsprechenden Wertes für den Jahresdurchschnitt 1913 wiedergegeben sind, zeigt, wie wenig die einzelnen Ermittlungen untereinander über

1) R. Kuczynski, Das Existenzminimum und verwandte Fragen. Berlin 1921, H. R. Engelmann. 137 S. Preis 25 M.

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25. Juni 1921.

einstimmen. Dargestellt sind die Calwersche Reichsindexlinie, die aus dem bereits genannten Grund eine erheblich stärkere Steigerung zeigt als die übrigen Linienzüge, sodann die für 46 Gemeinden1) gültige Teuerungslinie des Statistischen Reichsamtes. Von den Kuczynskischen Linien, die nur für Groß-Berlin gelten, ist einmal der Gesamtbedarf aufgetragen, daneben (zum Vergleich mit der Calwerschen Nahrungsbedarflinie) nur der Bedarf an Nahrung und (zum Vergleich mit der Linie des Statistischen Reichsamtes) der Verbrauch für Nahrung, Heizung und Wohnung. Endlich soll die Linie für Lebensmittelpreise aus der Statistik der Frankfurter Zeitung einen Vergleich mit dem Verlauf der Großhandelspreise ermöglichen. Da erfahrungsgemäß die Kleinhandelspreise der Bewegung der Großhandelspreise erst mit einer gewissen Verzögerung folgen, ist, um den Vergleich der Wirklichkeit etwas mehr zu nähern, die Großhandelspreislinie mit einer Versetzung um einen halben Monat nach rechts eingezeichnet, wobei aber besonders betont sei, daß auch hierdurch eine restlose Vergleichbarkeit der auf Kleinhandelspreisen beruhenden Lebenhaltungskosten mit den Großhandelspreisen keineswegs herbeigeführt ist.

Lassen auch die Schaulinien, namentlich bei der Betrachtung des Einflusses der reinen Nahrungskosten, gewisse Gleichartigkeiten erkennen, so zeigt ihr im ganzen recht verschiedener Verlauf doch deutlich, daß in jedem Falle größte Vorsicht geboten ist, wenn solche Erhebungen zur Grundlage von Lohnfestsetzungen u. dergl. gemacht werden sollen. Das gilt natürlich ganz besonders, wenn in bestimmten Streitfällen solche Aufstellungen von einer der beiden Parteien beigebracht werden; verschiedene Annahmen über die Voraussetzungen werden das Bild oft sehr erheblich nach der einen oder der andern Seite verschieben können.

Die Preußische Bergverwaltung im Jahre 1919. Der jetzt erschienene Betriebsbericht der Preußischen Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung für das Rechnungsjahr vom 1. April 1919 bis zum 31. März 1920 verlangt zur richtigen Beurteilung ein Zurückversetzen in die jenem Zeitraum entsprechende Stufe der Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens. Man muß im Auge behalten, daß zu Beginn dieses Zeitraumes das Absinken der deutschen Valuta eben erst den steilen Verlauf anzunehmen begann, der zu dem heutigen Tiefstand geführt hat, daß in das Ende dieses Zeitraumes sodann unter dem Einfluß dieser Valutazerrüttung der » deutsche Ausverkauf« mit seiner Scheinkonjunktur fällt. Die ungeheure Teuerung zeitigt früher ganz unvorstellbare Lohnsteigerungen, die dadurch bedingte Erhöhung der Gestehungskosten steigert die Verkaufpreise; rechnungsmäßige Ueberschüsse, Scheingewinne ergeben sich so, die den tatsächlichen Verhältnissen nicht entsprechen und kein klares Bild entstehen lassen.

Der gesamte Wert der Bergwerkserzeugnisse ohne die der Saarbrücker Werke und der Saline zu Hohensalza ist mit 745,4 Mill. A gegen 292,6 Mill. M des Vorjahres um 155 VH gestiegen. Der Wert der verarbeiteten Erzeugnisse hat 409,4 Mill. M (gegen 142,7 Mill. M im Vorjahre) betragen, also um 187 vH zugenommen. Der Gesamtüberschuß betrug 110,5 Mill. M gegen 29,7 Mill. M im Vorjahre.

Die Zahl der staatlichen Steinkohlenwerke ist infolge des Ausscheidens der Bergwerksdirektion Saarbrücken von 23 auf 11 gesunken, die Zahl der in den staatlichen Steinkohlenwerken beschäftigten Personen dementsprechend von 89576 auf 53700. Obgleich die Zahl der in den übrig gebliebenen Betrieben der Preußischen Bergverwaltung beschäftigten Personen mindestens die gleiche wie im vorangegangenen Geschäftsjahr gewesen ist, ist die Erzeugung erheblich zurückgegangen. Die Gewinnung an Steinkohle ausschließlich der Bergwerksdirektion Saarbrücken hat sich von 10,7 Mill. t auf 8,2 Mill. t verringert, also um rd. 21 vH.

Bei den oberschlesischen staatlichen Steinkohlenwerken ist die Förderziffer trotz einer Erhöhung der Belegschaftzahl um fast 500 von 5,7 Mill. t auf 4,4 Mill. t gesunken, der rechnungsmäßige Gesamtüberschuß von 15,9 Mill. M auf 21 Mill. M gestiegen. Bei den westfälischen Werken ist die Förderung von 4,1 Mill. t auf 3,4 Mill. t zurückgegangen, sie haben einen Zuschuß von 16,8 Mill. M gegen 4,5 Mill. A im Vorjahre erfordert.

Sehr erhebliche Gewinne konnten die Kalibergwerke, deren Gewinnung sich von 516000 t im Vorjahr auf 610000 t,

1) Von den 47 in der Eilmeldung" zusammengefaßten Gemeinden mußle Erfurt ausgeschlossen werden, weil es in den zum Vergleich herangezogenen Zahlen von 1913 nicht enthalten war.

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freilich bei einer um 53 vH verstärkten Belegschaft, erhöht hat, dadurch erzielen, daß Verkäufe an die Vereinigten Staaten gerade zur Zeit des höchsten Dollarstandes erfolgten. Der Gesamtüberschuß ergab 67 Mill. M gegen 4 Mill. M im Vorjahre. Auch die Förderung von Metallerzen, die zwar von 92000 t auf 72000 t zurückging, hat infolge des hohen Preisstandes für Metalle sehr erhebliche Erträgnisse geliefert; ihr Wert ist von 21,4 Mill. M auf 87,7 Mill. M, also auf mehr als das Vierfache angestiegen, der rechnungsmäßige Gesamtüberschuß hat 33,9 Mill. M (gegen 2,9 Mill. M) betragen. Der Wert der Metallhüttenerzeugnisse stieg von 22,0 auf 130,+ Mill. M, also um fast 500 vH, der rechnungsmäßige Ueberschuß betrug hier 35 Mill. M (gegen 2,5 Mill. M).

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die

Durch die Uebernahme von 200000 Stück Aktien der Oesterreichisch - Alpinen Montangesellschaft hat sich Stinnes gruppe, die ihre Interessen durch die am 28. April gegründete Promontana-A.-G. ausübt, einen maßgebenden Ein- . fluß auf diese bedeutendste der österreichischen EisenindustrieUnternehmungen verschafft. Stinnes wird die steierischen Hochöfen mit westfälischen Koks versorgen, so daß der regelmäßige Betrieb der sämtlichen Hochöfen der Alpinen Montangesellschaft einschließlich der fünf gegenwärtig stillgelegten gesichert ist. Als Gegenleistung hat Stinnes sich einen Anteil von 3 vH am Gewinn der durch diese Kokslieferungen erzielten Mehrerzeugung ausbedungen.

Diese Wiederbelebung der steierischen Hüttenindustrie ist für die gesamte eisenverarbeitende Industrie DeutschOesterreichs von höchster Bedeutung. Diese war in den letzten Monaten fast ganz auf den Bezug ausländischen Eisens angewiesen, und zwar wurden Walzeisen und Gußstücke vorwiegend aus Deutschland bezogen, während früher die tschechischen Werke die Hauptlieferer waren. Der Preisunterschied zwischen deutschem und österreichischem Eisen war indessen sehr bedeutend; beim Bezug tschechischen Eisens ergibt sich überdies die Erschwerung, daß die Lieferung großenteils von der Gegenlieferung Ostrauer Koks abhängig gemacht wurde.

Ein Erzbezug vom steirischen Erzberg ist für die Werke der Stinnesgruppe angeblich bisher nicht in Aussicht genommen; die Möglichkeit ist indessen sicher eine starke Stütze für die deutsche Erzversorgung für den Fall, daß der Erzbezug aus Schweden durch irgendwelche Ursachen (Schiffahrtschwierigkeiten im Winter, Ausstände u. dergl.) ins Stocken gerät.

Die Alpine Montangesellschaft hat im Frieden jährlich etwa 0,6 Mill. t Roheisen und 0,5 Mill. t Rohstahl erzeugt; über den Rückgang der Erzeugung in den letzten Jahren ist unter Beifügung von Schaulinien in »Technik und Wirtschaft« 1920 S. 516 berichtet worden.

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1

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Die Bewegung der Arbeitlosigkeit 1). Wie stets im Laufe des Frühjahrs hat auch in diesem Jahre die Zahl der Erwerblosen nach dem Höchststand im Februar und März eine gewisse Abnahme erfahren, trotz der schwierigen Lage der Industrie, die mannigfache Arbeitseinschränkungen nötig gemacht hat. Die amtlichen Zahlen über die unterstützten Erwerblo

sen (Reichsarbeitsblatt) umfassen freilich lediglich die gemäß der Verordnung vom 26. Januar 1920 betr. Erwerblosenfürsorge unterstützten Personen, also nur einen Teil der Arbeitlosen überhaupt, sie enthalten auch nicht die Kurzarbeiter, für die den amtlichen Stellen noch keine vollständigen Meldungen vorliegen. Immerhin weisen schon diese Zahlen nach, daß am 1. Mai im Reiche auf je 1000 Einwohner noch 14 Unterstützte kamen (am 1. April 14,8). Auch in den Fachverbänden ist die Prozentzahl der arbeitlosen Mitglieder seit dem Winter gesunken, sie steht indessen mit 3,7 im März und mit 3,9 im April erheblich über den Zahlen des vorigen Jahres (März und April 1920: 1,9).

Im Auslande hat

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deutscher Ingenieure.

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mission waren am 31. März von 335 Maschinen, bei denen die Sachlage geprüft werden mußte, 50 in der Industrie verwendet, davon 4 unter Bedingungen, die von der Kommission nicht als befriedigend anerkannt wurden; 197 Maschinen waren im Umbau oder Einbau begriffen, 88 Maschinen hatten noch keinen Umbau erfahren. 84 Maschinen sollen angeblich entgegen den Bestimmungen ausgeführt worden sein, hierüber wird eine Untersuchung vorbehalten.

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entsprechend der sinkenden Weltkonjunktur die Arbeitlosigkeit allenthalben stark zugenommen. Für England liegen die Zahlen erst bis zum April vor (Steigerung auf 10,5 vH von 6,9 vH im Januar), die Auswirkung des großes Ausstandes drückt sich in dieser Ziffer offenbar noch nicht aus. In Schweden hat der März sogar ein Ansteïgen der Arbeitlosenzahl bis auf 24,6 vH gebracht; die Tatsache, daß somit etwa jeder vierte Arbeiter in Schweden beschäftigungslos ist, beleuchtet grell die außerordentlich schwierige Lage der schwedischen Industrie.

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Zur Ueberschichten-
frage im Bergbau.

Der Reichsarbeitsminister hat bei Gelegenheit eines Lohnstreites im Aachener Bergbaubezirk folgendes ausgeführt:

>> Mangels anderer verfügbarer Mittel kann die Möglichkeit zur Erzielung höherer Löhne zurzeit nur in einer Wiederaufnahme der seit dem 1. Mai 1921 eingestellten Ueberarbeit erblickt werden. Sollten die Belegschaften dazu geneigt sein, so wäre ich bereit, ein neues Ueberschichtenabkommen für den dortigen Bezirk zu vermitteln, wobei ich allerdings schon jetzt darauf hinweisen muß, daß Leistungen aus Mitteln des Reiches nach Förtfall der Fünf-Goldmark-Prämien nicht mehr in Fage kommen können.«<

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Die Ausschüsse des Reichswirtschaftsrats.

Neben dem Ausschuß für die Geschäftsordnung und dem BetriebsräteAusschuß bestehen im

Reichswirtschaftsrat:

a) der Wirtschaftspolitische Ausschuß

mit Unterausschüssen für

7) Holz- und Forstwirtschaft wirtschaftliche Förderung

der geistigen Arbeit

9) Sozialisierung

10) Prüfung der Frage der Abänderung des Weingesetzes

b) der Sozialpolitische Ausschuß,

der mit dem Wirtschaftspolitischen Ausschuß einen gemeinsamen Unterausschuß gebildet hat

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