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11. Juni 1921.

werden. Der Leistungszuwachs beträgt rd. 25 vH von Stufe zu Stufe, entsprechend n = 31).

Für Vollbahnen, soweit sie nicht stadtbahnartigen Charakter haben, ist nach dem Urteil der meisten Fachleute der einphasige Wechselstrom die gegebene Stromart, und zwar unter ausschließlicher Verwendung von Lokomotiven. Im Gegensatz zu den Gleichstrommotoren ist die Spannung der stets gelüfteten Motoren unabhängig von der Fahrdrahtspannung. In Betracht kommt nur Normalspur; irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Raddurchmesser treten nicht ein. Die Normung der Leistungen wird aber wesentlich von dem ganzen Aufbau der Lokomotiven. (Triebwerk, Ueberbauten usw.) beeinflußt. Wählt man den neuerdings immer mehr in Aufnahme kommenden gemischten Antrieb (Zahnradmotoren in Verbindung mit Kuppelstangen), so hat man völlige Freiheit hinsichtlich der Umlaufzahlen der Motoren wie der Anzahl Treibachsen, die auf einen Motor entfallen sollen, und man kann so denselben Motor für schnell- und langsamlaufende Lokomotiven verwenden. Die Gesamtdauerleistung der Lokomotiven läßt sich unter gewissen Voraussetzungen aus dem Reibungsgewicht und der Höchstgeschwindigkeit bestimmen. Die Stufung des Reibungsgewichtes ist an die Achszahlen gebunden, also sind es auch die Gesamtleistungen. Durch kleine gegenseitige Abweichungen der Achsdrücke erhält man für Lokomotiven gleicher Geschwindigkeit eine geometrische Reihe mit der Steigungsziffer V2 (n = 2), also 41 vH Zuwachs von Stufe zu Stufe. Staffelt man, in guter Anlehnung an die Dampflokomotiven, auch die Höchstgeschwindigkeiten in dieser Weise, so erhält man nach Zahlentafel 2 für alle 14 jemals in Frage kommenden Lokomotiven mehrere Male wiederkehrende Leistungen, die einer nur fünfgliedrigen geometrischen Reihe der Form 580-820-1160-1640-2320 PS (Dauerleistung) angehören. Da jedes dritte Glied die Verdoppelung darstellt, so lassen sich diese Leistungen mit nur zwei Motorformen 560 und 830 (oder 2 × 415) PS darstellen. Dies ist mechanisch gut durchführbar; eine solche Normung der Leistungen der Motoren bietet auch für die übrigen Teile der elektrischen Ausrüstung und für den mechanischen Teil der Lokomotiven wesentliche Vorteile.

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schen Entwicklung kein zur Sohle paralleler Verlauf der Saugrohrwand entstehen kann. Bei dieser Gelegenheit macht mich Prof. Kaplan im Hinblick auf die im Aufsatz S. 414 angegebenen Ersparnisse an Austrittsverlusten amerikanischer Expreßläufer von 25 bis 36 vH darauf aufmerksam, daß durch sein Turbinensaugrohr und seinen Saugkrümmer Austrittsverluste von mehr als 40 vH mit ziemlich gutem Wirkungsgrad hereingebracht werden können.

Prof. Kaplan teilt mir ferner mit, daß auch Mittelschnellläufer seiner Bauart, verwendbar für höhere Gefälle, mit sehr gutem Wirkungsgrad im Betriebe seien und Laufräder mit spezifischen Drehzahlen von 20 bis 300 ausgearbeitet würden, die dann auch für hohe Gefälle verwendet werden könnten. Ein sicheres Urteil darüber kann natürlich erst durch die noch ausstehenden Versuche gewonnen werden.

Nach einer Mitteilung, die mir aus Schweden von Dipl.-Ing. Munding bei der Kungl. Vattenfallsstyrelsen zuging, ist der große Schaufelspalt durch Prof. Dahl, Stockholm, von Amerika herübergebracht und erst dann in Schweden ausgeführt worden.

Hannover, 17. Mai 1921.

[718]

Fr. Oesterlen.

Die Meßdose als Schubmesser für Schiffsschrauben. Während sich die Messung der Bremsleistung an Schiffswellen mit der für den Entwurf von Antriebmaschinen erforderlichen Genauigkeit durchführen läßt, ist die Messung des Schraubenschubes bisher nur mangelhaft gelungen, da eine ununterbrochene Wellenleitung keinen Einbau eines genügend elastischen und doch festen Zwischengliedes und keine einwandfreie Uebertragung von Ausschlägen zuläßt.

Der Einbau von Schubmessern begegnet nun heute insofern geringeren Schwierigkeiten, als die Verwendung von Zahnradgetrieben bedeutend günstigere Vorbedingungen schafft. Schaltet man nämlich zwischen das Ritzel und die Turbinenwelle eine verschiebbare Klauenkupplung ein, und fängt man den Schraubenschub in einem Einringdrucklager und in einer Meßdose ab, so zeigt diese angenähert den gesamten Schraubenschub an. Eine derartige Anlage ist für den amerikanischen Zerstörer » Pruitt« vorgesehen 1). Abb. 2 und 3

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PS

PS

PS

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1160

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stellen die Ausbildung der Meßdose dar. a ist das Kings-, bury-Lager, b eine bewegliche stählerne Platte, die den Schraubenschub auf die dünne Kupferplatte e verteilt. Zwischen dieser und der stählernen Abschlußplatte d befindet sich das Drucköl. Der Oeldruck und damit der Schraubenschub wird durch das Manometer e gemessen. Eingehende Prüfungen von Meßdosen und ähnlichen Meßgeräten findet man in verschiedenen Forschungsarbeiten 2). Auch die Schubmessungen beim Zerstörer >Pruitt« gelegentlich der Probefahrten haben bei hohen Geschwindigkeiten zu glaubhaften Ergebnissen geführt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten haben sich allerdings Meßfehler eingeschlichen. [697] W. S.

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1) Journal of the American Society of Naval Engineers 1921. 2) Heft 38: Martens, Die Meßdose als Kraftmesser in der Materialprüfmaschine; Heft 138: Szitnick, Untersuchungen an einer 10 t-Meßdose; Sonderreihe M Heft 3: Wazau: Neue Kraftmesser für Festigkeitsprüfungen.

Mai.

Wirtschaftliche Umschau.

Die wirtschaftspolitische Lage. Dunkle Wolken haben auch im Mai den politischen Himmel bedeckt und ihre Schatten auf das deutsche Wirtschaftsleben geworfen. Die drohende Besetzung des Ruhrgebietes lastete auf dem Unternehmungsgeist der deutschen Industrie, der durch die zu Anfang des Monats bereits bestehenden Zwangsmaßnahmen des Feindbundes, namentlich durch die Forderung der bis zu fünfzigprozentigen Einfuhrabgabe für deutsche Waren im Auslande schon hinreichend bedrückt war. Der Gewalt gehorchend ist dann endlich das bis zum 13. Mai befristete Ultimatum des Feindbundes angenommen worden. Deutschland hat sich zu »Wiedergutmachungs<-Zahlungen verpflichtet, über deren Erfüllbarkeit wohl niemand recht im klaren ist. Immerhin hat das Nachgeben Deutschlands sofort eine merkliche Entspannung nicht nur der politischen, sondern auch der Wirtschaftslage der ganzen Welt ausgelöst; namentlich in der Gestaltung des Dollarkurses kommt diese Entspannung deutlich zum Ausdruck. Auch die Möglichkeit umfangreicher Käufe im Auslande, wie z. B. des Einkaufes von rd. 5000 t Kupfer in den Vereinigten Staaten), ist wohl eine mittelbare Folge dieser Erleichterung der Geschäftslage als Folge der politischen Klärung.

Oberschlesien. Durchaus ungeklärt ist bisher die Lage in Oberschlesien geblieben. Der in den letzten Tagen des April entfesselte Polenaufstand hat während des ganzen Monats Mai nicht unterdrückt werden können; das Deutschtum und die deutsche Industrie haben schwerste Not leiden müssen und auch bei der abermaligen Monatswende ist die weitere Entwicklung des schwergeprüften Landes noch ungewiß. Die von der Entente vorgesehene vorläufige Dreiteilung Oberschlesiens wird von der gesamten Bevölkerung aufs entschiedenste abgelehnt: Oberschlesien ist eben eine wirtschaftliche Einheit, die ohne schwerste Schädigung des eigenen Körpers und der ganzen mit der schlesischen Industrie verbundenen Weltwirtschaftsbeziehungen nicht zerrissen werden darf. Mächtige Kundgebungen im ganzen Reiche haben das Volksempfinden hierfür zum Ausdruck gebracht, der Vorstand des Vereines deutscher Ingenieure hat in seiner Kundgebung 2) die technischen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten dargelegt, die die Unteilbarkeit Oberschlesiens begründen.

Die Steinkohlenförderung Oberschlesiens vor dem Polenaufstand betrug 3)

Auslandversand

davon nach Polen

Deutsch-Oesterreich

Italien.

fuhrabgabe in den Ententeländern und ihre in England erfolgte Ermäßigung auf 26 vH sowie über ihre völlige oder teilweise Erstattung durch die deutsche Regierung, über die Art der Erhebung der fünfundzwanzigprozentigen Ausfuhrabgabe, die in den »Wiedergut machungs <-Bestimmungen des Feindbundes gefordert wird, und auch über ihre Erstattung durch die Regierung herrscht weit und breit Unklarheit, die auch durch die Erklärung des Reichskanzlers im Reichstag am 1. Juni noch nicht aus der Welt geschafft worden ist, daß nämlich »die dauernde und gänzliche Rückvergütung an die deutschen Exporteure finanztechnisch nicht in Frage kommen kann«. Die erste Rate der verlangten Barzahlungen ist im Betrage von 200 Mill. $ am 30. Mai in Paris der Wiedergutmachungskommission in Reichswechseln auf New York, London und Paris weitere 150 Mill. Goldmark sind in bar bezahlt worden. Ferner sind am 31. Mai dem Wiedergutmachungsausschuß noch 50 Mill. Goldmark in Auslandwechseln angeboten worden.

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Tschechoslowakel

Ungarn

Danzig

Memel.

26005 »

7 752 » 2262 >

»Wiedergutmachung«. Im

nen sind die wirtschaftlichen Folgen der Annahme der Feindbundbedingungen noch nicht zu übersehen. Ist auch die Gefahr der Besetzung des Ruhrgebietes einstweilen beseitigt, so ist doch die Erweiterung des besetzten Gebietes bisher ebenso wenig rückgängig gemacht worden wie die Einrichtung der Zoll-Linie um das Rheingebiet. Ueber die Erhebung der fünfzigprozentigen Ein

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Für die »>Widergutmachung« wird nach wie vor von hervorragender Bedeutung die Frage der Beteiligung der deutschen Industrie am Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sein, eine Frage, die in der letzten Zeit die Oeffentlichkeit und scheinbar auch die Regierung lange nicht in dem Maße beschäftigt hat, das ihrer Wichtigkeit entsprochen hätte. Mit Recht hat deshalb die Ernennung Dr. Walther Rathenaus, des Präsidenten der AEG, zum Wiederaufbauminister die höchste Aufmerksamkeit weitester Kreise erregt; mögen auch die Meinungen über die Eignung Rathenaus für diese Aufgabe geteilt sein eine gewisse Furcht vor der von ihm zu erwartenden Vertretung der Planwirtschaftsgedanken Wissell-Moellendorffschen Andenkens schafft ihm von gewisser Seite einiges bereits offen ausgesprochenes Mißtrauen auf alle Fälle ist es zu begrüßen, daß an die Spitze dieses für die Wiedererstarkung der deutschen Industrie äußerst bedeutungsvollen Ministeriums einer der Führer der Industrie gestellt worden ist.

Rohstoffversorgung. Auch Einzelheiten der inneren Industriewirtschaft werden von der politischen Lage beeinflußt. Die Möglichkeit des umfangreichen Kupfereinkaufs in den Vereinigten Staaten wurde schon erwähnt; auf der andern Seite mußte die Freigabe der Benzolwirtschaft, die vom Reichswirtschaftsministerium ins Auge gefaßt worden war, vertagt werden, weil ein großer Teil des Benzolbedarfs durch Oberschlesien gedeckt wird und eine Aenderung der Benzolwirtschaft deshalb vor der endgültigen Entscheidung über das Schicksal des Landes nicht angängig erscheint.

Die deutsche Drahtkonvention war durch das Eisen- und Stahlwerk Hoesch zum 1. Juni gekündigt worden. Nach langen Verhandlungen ist es jetzt gelungen, die Konvention zunächst auf vier Wochen, bis Ende Juli, zu verlängern, um Zeit zu neuen Verhandlungen für eine weitere Verlängerung zu gewinnen.

Der Ausstand im Waldenburger Kohlenbergbau dauert bereits seit Wochen an. Die Arbeiter fordern eine Erhöhung der seit dem 1. Mai vorigen Jahres gleichgebliebenen Löhne, die Arbeitgeber erklären, eine Mehrforderung nicht bewilligen zu können, da infolge der ungünstigen Flözverhältnisse des Waldenburger Gebietes die Kohlenförderung jetzt bereits einen Zuschuß von durchschnittlich 8 M/t erfordere, während die Kohle nicht hochwertig genug sei, um einen erhöhten Verkaufpreis zu erzielen. Ein vom Reichsarbeitsministerium eingesetzter Schlichtungsausschuß hat in Anerkennung der bei den Arbeitern bestehenden Notlage vorgeschla

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11. Juni 1921.

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gen, den Familienvätern die 2 M in bar auszuzahlen, die nach Beschluß des Reichskohlenverbandes für jede Tonne abgesetzter Kohle vom Verbraucher erhoben werden, vorausgesetzt natürlich, daß die Regierung darauf verzichtet, diese 2 M zur Deckung der ihr durch die besondere Versorgung der Berg leute mit Lebensmitteln entstandenen Kosten zu verwenden. Weiter wird angeregt, durch Verzicht auf einen Teil der Kohlensteuer im Waldenburger Gebiet eine Lohnerhöhung zu ermöglichen. Bei aller Verklausulierung kommen also diese Vorschläge darauf hinaus, daß die Reichsregierung die Notlage der Waldenburger Bergleute durch unmittelbare Zuschüsse erleichtern soll. Die Arbeitgeber haben sich mit den Vorschlägen des Schlichtungsausschusses, die zu einem Schiedsspruch erhoben wurden, einverstanden erklärt, die Bergarbeiterverbände indessen haben sie abgelehnt, so daß der Ausstand zum Schaden der gesamten schlesischen Industrie weiter andauert.

Die Arbeitzeit im Bergbau ist im Sozialpolitischen Ausschuß des Reichswirtschaftsrates am 26. Mai besprochen worden. Es war die Einführung eines Siebenstundentages im gesamten Bergbau vorgesehen, der Sozialpolitische Ausschuß hat indessen beschlossen, »mit Hinblick auf die durch die Zwangsmaßnahmen und Wiedergutmachungsforderungen der Entente für unsere Wirtschaft geschaffene schwierige Lage von einer Einführung des Siebenstundentages im Bergbau vorläufig Abstand zu nehmen und die Verhandlungen darüber bis auf weiteres zu vertagen«.

Erhebliche Betriebstillegungen und Arbeitseinschränkungen werden aus dem westdeutschen Industriegebiet gemeldet. In dem Düsseldorfer Werk des »Phönix« haben sich die vorgenommenen Arbeitstreckungen als nicht mehr ausreichend erwiesen, und man hat zu Kündigungen schreiten müssen, von denen bisher etwa 650 Arbeiter betroffen worden sind; die Geisweider Eisenwerke werden voraussichtlich genötigt sein, einen Martinofen stillzulegen; auch die Zeche Bergmann soll wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt werden. Hierdurch würden 700 Bergleute arbeitslos werden. Die Charlottenhütte hat für den 9. Juni die Stillegung der Kreuztaler und der Eiserner Hütte angekündigt; wenn es auch gelingen sollte, die Schließung dieser Werke um 14 Tage zu verzögern, so ist damit im Laufe des Juni doch unbedingt zu rechnen. Auch im Siegerland sind zwei große Hüttenwerke stillgelegt worden, wodurch 500 Arbeiter beschäftigungslos geworden sind, bei einem dritten hofft man die Stillegung noch abwenden zu können. Bis zu gewissem Grade werden die Absatzschwierigkeiten der Siegerländer Werke einer unnatürlichen Produktionssteigerung durch Verwendung von erheblich größerem Schrotzusatz als früher zugeschrieben, wodurch gleichzeitig den Martinwerken der Schrotbezug erschwert und verteuert und den Bergwerken der Erzabsatz geschmälert wird.

Die deutsche Valuta hat um den 10. Mai, als die Absicht der deutschen Regierung, das feindliche Ultimatum anzunehmen, bekannt wurde, einen erheblichen Sprung nach oben gemacht. An der Londoner Börse stieg die Bewertung in der Zeit vom 9. Mai bis zum 13. Mai von 7,61 vH auf 8,77 vH des Pariwertes, sie ist allerdings bis zum Ende des Monats wieder etwas (auf 8,35 vH) gesunken. Die Verschiedenheit der Bewertung der Mark an den ausländischen Börsen hat sich in der letzten Zeit etwas mehr ausgeglichen; der Unterschied betrug im Herbst vorigen Jahres zwischen New York und London noch rd. 3 vḤ (vergl. z. B. Z. 1920 S. 1065), er hat sich jetzt auf weniger als 2 vH verringert. Beachtenswert ist ferner die Verschiebung der Markbewertung in der Schweiz und in Holland; während im vorigen Jahre die Werte an den Börsen der beiden Länder so nahe beieinander lagen, daß die Schaulinien kaum einen Unterschied zeigten, macht sich jetzt eine erheblich günstigere Bewertung in Holland als in der Schweiz geltend.

Die Kapitalaufnahmen der Industrie) im Mai hat nach der Statistik des Bankhauses Stenger, Hoffmann & Co., Berlin und Essen, den gewaltigen Zustrom des April nicht erreicht, immerhin aber die Zahlen des März noch übertroffen. Besonders zu beachten ist die Zunahme der Vorzugsaktien, von denen 195 Mill. M mit einfachem, 30 Mill. M mit mehrfachem Stimmrecht ausgestattet sind.

Die Zahlen der letzten drei Monate sind:

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Die Finanzierung des Neckar-Donaukanals.

Für den Ausbau der ersten Strecke des Neckar-Donaukanals von Mannheim bis Plochingen ist am 1. Juni in Stuttgart die Neckar-A.-G. gegründet worden. Das vorläufige Kapital beträgt 350 Mill. M, davon übernimmt das Reich 160 Mill. M, Württemberg 80, Baden 17,5 Hessen 2,5 Mill. M. Den Rest von 90 Mill. M sollen Gemeinden und Privatindustrie, Elektrizitätswerke, Banken usw. aufbringen. Ein ObligationenKapital soll angeblich zunächst auf 600 Mill. M festgesetzt, beim Fortschreiten der Arbeiten auf 1200 Mill. M erhöht werden. Die Gesamtkosten des Neckar-Donaukanals mit den Kraftwerken werden auf etwa 2000 Mill. , die Bauzeit auf mindestens zehn Jahre geschätzt.

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neu gebaute Personenkraftwagen Lastkraftwagen

Zunahme gegen das Vorjahr

Gesamtumsatz im Kraftwagengeschäft

Ausfuhr an Kraftwagen

Zunahme gegen das Vorjahr

bestehende Kraftwagen-Erlaubnisscheine in den Vereinigten Staaten davon im Staat New York Einwohnerzahl auf einen Kraftwagen in den Vereinigten Staaten im Staate New York in Süd-Dacotah, Iowa und Nebraska Kapital der Kraftwagenfabriken 1920

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1 833 158 Stück 322 039 >>

12 vH

3 595 Mill S 171 000 Stück

7 5 v H

9 211 295 Stück 620 000

11,5 16,8

5

2 126,71 Mill. $ 5.77

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Arbeiterzahl der Kraftwagenfabriken 1920 1899

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1) Letzte Schauliniendarstellung s. S. 429.

(Frankf. Ztg. Nr. 374 vom 23. Mai).

deutscher Ingenieure.

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Der Großhandelsindex sinkt im April ebenso wie die übrigen Preise noch weiter. Im Mai ist, wohl unter dem Einfluß der sich beruhigenden europäischen Finanzlage, ein leichtes Ansteigen der Preise zu verzeichnen, das freflich auch durch den erheblich zunehmenden Weizenpreis mit bedingt sein dürfte.

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11. Juni 1921.

Bücherschaut.

Preise.

637

Kohle.

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Blei

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22,25 536 5,00 697 76,50 1850 13,26 1850

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1550 1575

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45 ›

› 49 »

Nordostküste: Northumberland, Best steams

Nickel

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(Inland)

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185,002) 44802) 664

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desgl. (Ausfuhr für Neutrale)

42 » 6 »

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Quecksilber

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6 »

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Aus deutscher Technik und Kultur. Von Dr.-Ing. h. c. Dr. phil. h. c. v. Oechelhaeuser. München 1320, R. Oldenbourg. 302 S. mit 57 Abb. Preis geb. 25 M.

Das Werk Aus Technik und Kultur« des früheren Generaldirektors der Deutschen Continental-Gasgesellschaft, Wilhelm v. Oechelhaeuser, früheren Vorsitzenden des Vereines deutscher Ingenieure, der jetzt im Ruhestand in Dessau. dem Orte seines Schaffens, lebt, bringt Erinnerungen wirtschaftlicher und technischer Art, die jedoch nicht für Leser nachträglich aus dem Gedächtnis zusammengestellt, sondern vor Hörern in den Jahren 1890 bis zur Gegenwart vorgetragen sind. So geben die Erinnerungen wirtschaftliche und technische Urteile und Bilder aus den verschiedenen Entwicklungsstadien der Technik in den letzten drei Jahrzehnten und sind hauptsächlich vom historischen Standpunkt aus zu bewerten. Dem aufmerksamen Leser bringen diese jetzt gesammelt herausgegebenen Reden eine Fülle von Motiven für die Beurteilung der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung Deutschlands. Dieses Urteil wird zwar nicht immer in dem Sinne ausfallen, den der Verfasser seinen Reden ursprünglich untergelegt hat. Manche Anschauungen Oechelhaeusers müssen vom Leser anders als vom Hörer bewertet werden, weil er sie vom späteren Standpunkt aus betrachtet. In der Hauptsache aber muß dem Verfasser die Anerkennung gezollt werden, daß er, mit scharfem Blick begabt, ein Herold seiner Zeit für die Technik gewesen ist. Selbst ein Großindustrieller, rügt er wiederholt in seinen Reden schon vom Jahre 1900 an den Mangel sozialem Verständnis bei seinen Kollegen in der Großindustrie;

an

frühzeitig, längst vor der Durchführung der Schulreform, tritt er für Gleichberechtigung der böheren Lehranstalten ein, und aus der Geschichte der Technik, die er, besonders auf seinem engeren Fachgebiet: der Gastechnik, meisterhaft zu behandeln versteht, zieht er Nutzanwendungen für die moderne Technik.

In politischer Hinsicht allerdings läßt der Verfasser in seinen Reden, deren erste in seinem Werk abgedruckte auf dem Niederwald am 30. Juni 1900 gehalten wurde, den Scharfblick etwas vermissen, doch eine Kritik am politischen Urteil ist nachträglich leicht! Vielen Männern in der Industrie ist die Erkenntnis der im Deutschen Reiche trotz allen Glanzes vorhandenen Mißstände erst nachträglich aufgegangen.

Der Grundton der im ersten Teile des Buches zusammengefaßten, hauptsächlich auf Hauptversammlungen des V. d. I und des Vereines der Gas- und Wasserfachmänner gehaltenen Reden ist das soziale Element, während die im letzten Teile wiedergegebenen technischen Vorträge Berichte über Forschungsarbeiten des Verfassers und seiner Mitarbeiter bringen. Die sozialen Mahnungen hält v. Oechelhaeuser für den Kern seiner Vorträge

In seinem im Mai 1920 verfaßten Vorworte zu der Sammlung seiner Reden setzt v. Oechelhaeuser den Zweck der Herausgabe seiner Arbeiten auseinander. Er sagt etwa:

Ein Einblick in die Reden würde ergeben, daß eine Betriebsweise in der Tat kapitalistisch, sogar monopolistisch sein kann, ohne daß die Leiter im mindesten von Gedanken einer Ausbeutung oder Ver

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