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spännige Handhammer, von drei oder mehr Arbeitern geführt, wovon der eine, den Hammerstiel anfassend, dem Hammer die Führung gibt, während die andern durch Ziehen an dem am Hammer befestigten Seil die Wucht vergrößern. Dieser mühevollen Handschlagarbeit entspricht auch die Verladung mit der Hand, wobei die Arbeiter mit durch Lederstücke geschützten Händen die Masseln aus dem Sand heben und zum Eisenbahnwagen tragen, oder bestenfalls in einen Kübel werfen. Der Kübel wird dann von einem gewöhnlichen Kran weitergebracht. Auf manchen Werken werden auch die unzerkleinerten Masseln mit Ketten durch Laufkatzen, die man mit der Hand bewegt, aus dem Sande gehoben und dann über eine Rutsche auf eine Platte geworfen, wobei ein Teil der Masseln zerbricht. Der Rest muß wieder mit der Hand zerschlagen werden.

Es ist klar, daß bei diesen lediglich auf die Benutzung menschlicher Arbeitskräfte eingestellten Verfahren größere Leistungen ausgeschlossen und auch kleinere Mengen nur mit einem verhältnismäßig großen Aufgebot von Handarbeitern zu bewältigen sind. Bis hierher hilft sich die Betriebsleitung eines Werkes meistens selbst durch rein organisatorische Maßnahmen, wohingegen die Weiterentwicklung eine Aufgabe des Konstrukteurs auf diesem Sondergebiet ist.

Masselbrecher.

Der nächste Schritt, um die Handarbeit möglichst zu vermeiden und die Leistungen zu erhöhen, war die Aufstellung eines Masselbrechers. Der allgemeinen Einführung dieser Brecher stellen sich jedoch einige Mängel entgegen. Beim Brechen

der in Kammform gegossenen Masseln ist es nicht möglich, Kreuzstücke zu vermeiden. Bei der ortfesten Aufstellung des Brechers wird die Beförderung der ganzen Kämme zum Brecher besonders bei großer Ausdehnung des Gießbettes sehr umständlich. Des weiteren legt der Verschiebedienst auf dem Beladegleis eine Anzahl Arbeitskräfte fest, wenn die gebrochenen Masseln aus dem Brecher unmittelbar in Eisenbahn- oder Werkbahnwagen fallen sollen. Das gleichmäßige Beladen der Wagen erfordert ein sehr häufiges Verschieben. Außerdem leiden die Wagenböden durch die herabfallenden Masseln, wenn nicht entsprechend ausgebildete Rutschen benutzt werden können. In Verbindung mit Förderbändern und ortbeweglichen Brechern ließen sich hier zwar noch brauchbare Lösungen finden, und es fehlt in diesem Sinn auch nicht an guten Vorschlägen. Doch halten diese mit wenigen Ausnahmen einer Kritik in wirtschaftlicher Beziehung nicht stand.

Masselhämmer und Verladekrane.

deutscher Ingenieure.

durch Reibung mitnehmen. Der Riemen wird mit der Hand angedrückt. Nach dem Aufheben des Reibungsschlusses fällt der Bär durch sein Eigengewicht herab. Um den immerhin großen Riemenverschleiß des Riemenfallhammers zu vermeiden, ist die Ausführung der Aufzug vorrichtung mit einem am Bären befestigten und auf eine Seiltrommel aufgewickelten Stahldrahtseil vorzuziehen. Die Trommel wird durch Einrücken einer Reibkupplung mit der stetig umlaufenden Antriebwelle verbunden. Bei zwei auf der Katze angebrachten Schlagwerken werden diese einzeln oder gleichzeitig betätigt. Im letzteren Falle können die beiden Bedienungshebel gekuppelt werden, so daß der eine Bär steigt, während der andere fällt. Die Schlagkraft läßt sich durch entsprechendes Hochziehen des Bären in den Grenzen der gegebenen Höhenverhältnisse leicht regeln und beträgt bis 500 mkg oder mehr. Eine Sicherheitsvorrichtung verhindert ein Zuhochziehen des Bären bei Unachtsamkeit des Führers. Der Bär von etwa 100 bis 150 kg Gewicht wird mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 m/min gehoben.

Wie bei allen schnell arbeitenden neuzeitlichen Kraneņ ist überall Einzelantrieb durch Elektromotoren angewandt. Das Magnethubwerk hat eine Geschwindigkeit von 20 bis 30 m/min. In dem am Katzengerüst angebrachten Führerstand, von wo das Arbeitsfeld des Kranes gut übersehen werden kann, sind alle Steuereinrichtungen vereinigt, so daß ein Mann zum Schlagen und Verladen ausreicht. Nach dem Zerschlagen werden die Masseln mittels der Magnete unmittelbar in Eisenbahnwagen verladen. Eisensorten mit geringen magnetischen Eigenschaften (bei hohem Mangangebalt) müssen

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Die Forderungen nach größerer Wirtschaftlichkeit und möglichst wenigen kurzen Förderwegen waren erst durch die Ausrüstung der Gießbetten mit schnell arbeitenden Sonderkranen, dem Sonderzweck und den Sonderbedürfnissen des Gießbettes angepaßt, zu erfüllen, wobei gleichzeitig eine fast restlose Ausnutzung der Fläche erreicht wurde.

Fallhämmer.

Als erster Vertreter dieser Sonderbauarten ist der Gießbettkran nach Abb. 1 und 2 anzusprechen. Der auf der hochgelegenen Bahn verfahrbare Kran trägt eine Laufkatze mit einem herabhängenden Gerüst, in dem eine kräftige schmiedeiserne Säule starr geführt ist. Die Säule kann durch das auf der Katzenplattform angeordnete Hubwerk auf- und abbewegt werden. An dem unteren Ende der Führungssäule sind je nach der erforderlichen Leistung ein oder zwei Elektromagnete aufgehängt. Weiter hat die Katze ein Fallwerk, das einfach oder doppelt ausgeführt werden kann. Der oder die Bären des Fallwerkes gleiten in Führungen, die der Neigung des Gießbettes entsprechend durch eine Handwinde in der erforderlichen Höhenlage eingestellt werden können. Der Bär wird wie bei den bekannten Schmiedefallhämmern durch Riemen hochgezogen, die über eine stetig umlaufende Scheibe gelegt, an diese angedrückt werden und den Bären

Abb. 1 und 2. Einfacher Gießbettkran.

mit der Hand in Kübel geladen werden, die ebenfalls mit der Hand nach dem Abhängen des Magneten in den Kranhaken einzuhängen sind. Die Kübel haben meist nur 3 Seitenwände, um nach der offenen Seite entleeren zu können. Dies erfordert auf dem Eisenbahnwagen einen besondern Bedienungsmann, der den Kübel jedesmal so zu drehen hat, daß die beiden Wagenachsen gleichmäßig beladen werden. Von den vier Ketten, worin der Kübel hängt, werden nach dem Aufsetzen auf den Wagen die beiden Ketten der offenen Seiten ausgehängt, worauf man durch Anheben den Kübel schräg stellt. Als Tagesleistung (24 st) sind für einen solchen Kran etwa 300 t einzusetzen, ein Eisen mit genügenden magnetischen Eigenschaften und nicht zu große Fahrwege bis zum Wagen vorausgesetzt. An Pausen sind hierbei rd. 4 st eingerechnet.

Um das lästige Aus- und Einhängen des Magneten und der Kübel zu vermeiden, kann der vorstehend beschriebene Kran noch mit einem besondern Querhaupt und einer Steuerung zum Entleeren des Kübels versehen werden. Die hierbei benutzten Fördergefäße haben Bodenentleerung, so daß sie nicht gedreht zu werden brauchen. Der Bedienungsmann auf dem Wagen fällt fort. Bei diesen Kranen können auch Kübel mit einer offenen Seitenwand benutzt werden, wobei sich jedoch die Anbringung eines besondern Drehwerks nicht umgehen läßt, da sonst der Wagen nicht gleichmäßig beladen werden kann.

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15. Januar 1921.

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das zwei nachgiebig angebrachte Haken trägt, wird beim Nichtgebrauch, also während des magnetischen Beladens der Kübel oder der Wagen, in seiner böchsten Stellung am Katzengerüst verriegelt, so daß die Führungssäule mit den Magneten allein gehoben und gesenkt werden kann.

Ist der Kübel beladen, so wird das Querhaupt entriegelt und nimmt dann an den Bewegungen des Magneten wieder teil. Das Magnetgehäuse hat 2 seitliche Zapfen, die in die am Boden des Fördergefäßes befestigten Haken eingreifen. Gleichzeitig fassen die Haken des Querhauptes in die Oesen des Kübels. Der Kübel wird vom Kran selbsttätig ohne besondere Hilfsleute erfaßt und abgesetzt. Soll das Gefäß entleert werden, so wird das Querhaupt mittels einer besondern Steuerung festgehalten und der Magnet weiter gesenkt, so daß sich die Bodenklappen öffnen. Durch Wiederanheben des Magneten werden die Bodenklappen geschlossen. Dieser Kran erfordert also zum Schlagen und Verladen des Eisens außer dem Kranführer keine Bedienungsmannschaft. Bei Benutzung eines solchen Kübels lassen sich Leistungen von 400 bis 450 t in 24 st erreichen.

Krane dieser Art dürften im allgemeinen dort genügen, wo jeder Hochofen sein besonderes Gießbett hat, wie bei den meisten älteren Werken. Die Ofenauordnung unserer neueren Werke machte es jedoch wünschenswert, auch noch größere Leistungen in einem Kran zu vereinigen, da hier meist ein einziges langes Gießbett entlang den in einer Reihe aufgestellten Oefen angelegt ist.

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Kurbelhämmer.

Um die Förderleistung des Kranes zu erhöhen, ist es nötig, das Schlagwerk und die Verladung als die beiden Hauptträger der Leistungsgröße weiter auszubilden und zu vervollkommnen. Beim Schlagwerkzeug ist also die Schlagzahl und bei der Verladung die in einem Kranspiel geförderte Menge zu erhöhen. Eine Erhöhung der Schlagzahl ist bei den nur unter der Einwirkung der Erdbeschleunigung stehenden Bären nicht mehr möglich. Hier kommen ausschließlich Hämmer mit zwangläufiger Bärbewegung in Betracht. Auch diese Hämmer sind an sich keineswegs neu, sondern in ihren Grundzügen den seit langem gut bewährten Kurbelhämmern unserer Schmieden nachgebildet. Der Kurbelhammer, der den Bären durch die umlaufende Kurbel unter Einschaltung eines elastischen Zwischengliedes auf- und abbewegt, gestattet die Schlagzahl um ein Vielfaches gegenüber den Fallwerken heraufzusetzen, wobei durch die größeren erreichbaren Bärgeschwindigkeiten auch die Stärke des einzelnen Schlages, wenn erforderlich, vergrößert werden kann. Bei der Anwendung der Kurbelhämmer für den Gießbettbetrieb waren jedoch anfänglich große Schwierigkeiten zu überwinden, die bei der ortfesten Ausführung nicht aufgetreten waren. Hier sind zu nennen: Fehlen einer Gründung, sehr verschiedene Höhenlagen des zu zerschlagenden Gutes, da sich beim Brechen oft 2 oder gar 3 Masseln übereinander schieben, auf die dann der Bär beim nächsten Schlag auftrifft. Hierzu kommen als weitere Schwierigkeit die häufigen Luftschläge.

Die benutzten Kurbelhämmer unterscheiden sich voneinander grundsätzlich durch das zwischen dem Bär und der Kurbel eingeschaltete elastische Zwischenglied, das einmal aus einem Luftkissen (Luftfederhammer), das andre mal aus Stahlfedern besteht. Die Durchbildung einer der Sonderverwendung angepaßten Bauart dieser Bämmer hatte sich

die Deutsche Maschinenfabrik

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Die ersten brauchbaren Kurbelhämmer wurden als Luftfederhämmer ausgeführt. Der Hammer, Abb. 5, besteht im wesentlichen aus dem Kolben a, dem Bären 6 und b dem gleichzeitig als Führung dienenden Gehäuse c. Der Kolben a bewegt sich luftdicht in dem Hohlraum des Bären, der durch einen Deckel oben abgeschlossen ist. Durch den Deckel ist die Kolbenstange bindurch geführt und endigt in der Geradführung d. Der Bär führt sich unten in einer besonderen langen Führungshaube e und oben mit einem im Durchmesser entsprechend größer gehaltenen Teil im Gehäuse c. Das Zahorad f, das auf der Kurbelwelle sitzt, ist gleichzeitig als Schwungrad ausgebildet. Durch die durchbohrte Kolbenstange stehen die beiden Räume g und g1 im Bären vor und hinter dem Kolben mit der Außenluft in Verbindung. Durch ein unten im Bärboden angebrachtes zylindrisches Verschlußstück h wird der untere Raum g1 beim Abwärtsgang abgeschlossen und die darin befindliche Luft verdichtet. Dieser Abschluß erfolgt sehr schnell, da der Bär zunächst nur entsprechend der Erdbeschleunigung fällt und von dem sich mit größerer Geschwindigkeit bewegenden Kolben bald überholt wird. Der Bär nimmt nach dem Abschluß des Raumes g1 die Geschwindigkeit des Kolbens an und eilt infolge der zwischen den Abschlüssen der Räume g und g1 vorhandenen Freifallstrecke mit dieser Geschwindig

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keit weiter, wenn die Kolbengeschwindigkeit während des Verzögerungsabschnittes verringert wird, der Kolben sich also der Beim untern Todlage nähert. Hochziehen des Kolbens wird nach Eintritt des Luftkanals i in die Stangenführung der obere Raum g abgeschlossen und der Bär nach oben elastisch mitgenommen. Die in den beiden Räumen g und g1 eingeschlossenen Luftmengen wirken als Federn. Beim Luftschlag, der durch Zuhochziehen des Hammers oder durch Schlagen neben die Masseln in Sand entsteht, muß die gesamte Bärenergie im Hammer selbst aufgenommen werden. Das geschieht im Raume k, der normal durch die Nuten mit der Außenluft in Verbindung steht und bei einer gewissen tiefen Lage des Bären durch den ringförmigen Ansatz m abgeschlossen wird. Die im Raum befindliche Luft wird verdichtet und muß die gesamte Bärarbeit aufnehmen. Da der Luftraum aus baulichen Grüuden nur verhältnismäßig klein gewählt werden kann, entstehen hier sehr große Drücke, wofür die Führungsbaube e dauernd nicht dicht zu halten ist. Hierin liegt ein ManDer scharfgel des Hammers. kantige Gießbettsand setzt sich am Bären fest und bildet in Verbindung mit Oel einen so wirksamen Schmirgel, daß die Führung schon recht bald den Ansprüchen an ihre Luftdichtigkeit nicht mehr genügt. Der Ansatz m des Bären schlägt mit hartem Schlag auf die Führungshaube auf und führt oft einen Bruch herbei. Die Luftdichtigkeit der Räume g und g1 läßt im Betrieb ebenfalls schnell nach, so daß zuerst die Schlagkraft des Hammers abnimmt und dann auch hier die einzelnen Teile aufeinander schlagen. Bei zu tiefem Absenken können Kolbenstangenund Kurbelstangenbrüche auftreten. Eine aufmerksame und gute Pflege des Hammers führt jedoch die hier etwas kraß

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Abb. 5. Kurbelhammer als Luftfederhammer.

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geschilderten Uebelstände immerhin auf ein erträgliches Maß zurück.

Ferner wurde der Versuch gemacht, einen Hammer mit Druckluftantrieb zu bauen, der einen besonderen Kompressor auf dem Kran erforderte. Dieser Versuch ist jedoch meines Wissens gescheitert. Versuche mit Magnethämmern, bei denen der Bär als Eisenkern in eine Magnetspule hineingezogen wird, sind heute ebenfalls noch nicht zum Abschluß gekommen. Gießbettkrane mit Lufthämmern sind seit Jahren bei mehreren deutschen Hüttenwerken im Betrieb.

Der in Abb. 6 schematisch dargestellte Hammer, zunächst ebenfalls als Lufthammer gedacht, wurde nach einigen wenig befriedigenden Versuchen, bei denen sich die Lufträume g und g1 als zu klein herausstellten, während ihre Vergrößerung erhebliche konstruktive Schwierigkeiten verursachte, als Federhammer umgebaut. Bei der Konstruktion dieses und der folgenden Hämmer wurden Teile, die durch das Arbeiten im Staub und Sand undicht werden können, vermieden, wodurch sich die Betriebsicherheit und die Lebensdauer beträchtlich erhöhten. Zwischen den dreieckigen Schilden a, die oben

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am Kreuzkopf b gelenkig angeschlossen sind, liegen die beiden Federzylinder c mit den Federn zwischen den Zylinderböden und den Führungskolben d. Die Zylinder sind teilweise mit Oel gefüllt,das zur Schmierung und gleichzeitig zur Kühlung der Federn dient, da sich diese während des Betriebes stark erwärmen. Fällt eine Feder durch Bruch aus, so wird der Bär e durch die andere Feder gegen die Führung ƒ gepreßt und gebremst. Die Schwingungen lassen sofort nach, was der Aufmerksamkeit des Führers nicht entgehen kann. Die Schlagkraft der Hämmer dieser Bauart, die in einem rheinisch-westfälischen Hüttenwerk benutzt werden, beträgt bis etwa 900 mkg bei 100 bis 120 Schlägen in 1 min. Die Schlagkraft ist bei normalen Masseln selbst für zähes Roheisen wie Hämatit reichlich um das Doppelte zu groß und wird höchstens zum Zerschlagen groBer Stücke zusammengelaufenen Eisens, der sogenannten Sauen, ausgenutzt. Eine Schlagkraft von etwa 300 bis 400 mkg wird im allgemeinen als ausreichend angesehen. Mit einem solchen Hammer lassen sich etwa 70 bis 90 t/h Roheisen zerschlagen, was einer Tagesleistung von 1400 bis 1800 t bei 20 stündiger Arbeitszeit entspricht. Diese Leistungen werden jedoch kaum von einem Hammer allein gefordert, es sei denn, daß 5 bis 6 Oefen auf ein und dasselbe Gießbett arbeiten und alles erzeugte Eisen in Masseln vergossen wird. Doch auch dieser Hammer konnte weder den Betriebsmann noch den Konstrukteur ganz befriedigen. Im Betrieb war die immerhin häufige Auswechselung der Schlagfedern wie jede andere Ausbesserung als Störung lästig, während der Konstrukteur die dynamischen Wirkungen des Hammers auf den Kran zu vermeiden suchen mußte. Die verhältnismäßig großen hin- und hergehenden Massen des Hammers machten sich trotz elastischer Aufhängung durch Mitsch wingen der Katze und des Kranträgers unangenehm bemerkbar. Die hierbei in den Kranträger einwandernde Energie muß zudem noch vom Schlagmotor aufgebracht werden und drückt letzten Endes den Wirkungsgrad des Hammers herunter. Bei der eingliedrigen Ausführung des Hammers war es nicht leicht, die zum Teil recht verwickelt verlaufenden Schwingungen zu beseitigen, da die Anbringung von gegenläufigen zusätzlichen Massen wegen der damit verbundenen beträchtlichen Gewichterhöhung nicht gut angängig war, zum mindesten aber sehr unwirtschaftlich gewesen wäre. Eine Neukonstruktion auf Grund der mit den oben beschriebenen Federhämmern gemachten Erfahrungen stellte alle diese Mängel ab. Den durch D. R. P. geschützten, in Abb. 7 darge

Abb. 6. Stahlfederhammer.

deutscher Ingenieure.

stellten Hammer hat man mit Rücksicht auf einen möglichst einfachen Aufbau des Kranes etwas unsymmetrisch ausgebildet, um seine Führung an der Außenseite des ohnehin vorhandenen Führungsgerüstes für den Magneten zu ermöglichen. Ein besonderes Gerüst ist also nicht erforderlich. Der Ausgleich der Massen, die im übrigen wesentlich geringer sind als bei dem zuerst beschriebenen Hammer, ist durch die zwangläufige Gegenbewegung des ganzen Hammerkörpers erreicht, so daß die gesamte Hammermasse ohne besondere Zusatzgewichte mit einem Weg von nur wenigen Zentimetern zur Auswuchtung herangezogen werden konnte. Diese Maßnahmen in Verbindung mit einer elastischen Aufhängung, deren Eigenschwingungszahl im richtigen Verhältnis zur Hammerumlaufzahl steht, bewirkten das völlige Verschwinden der Kranschwingungen, so daß die Hammerseile und der Kranträger sowohl beim Schlagen als auch beim Stillstand des Hammers nur die reinen statischen Belastungen durch das Hammer-Eigengewicht aufzunehmen haben Energieübertragungen auf das Krangerüst und auf die Umgebung sind unmöglich gemacht, wodurch auch der Wirkungsgrad des Hammers erheblich verbessert wurde.

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an.

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Wie aus Abb. 7 zu ersehen ist, greift die Kurbelstange i im Punkte c gelenkig am Hebel a-b Der zweite Hebel ef trägt im Punkt e die bei h mit dem Bären verbundene Bärstange. Der Punkt f ist seinerseits wieder an dem Ende eines Hebels gelagert, der seine Drehachse bei g im Hammergerüst hat. Diese Achse g ist auf beiden Seiten des Hammers nach außen geführt und steht mit den beiderseits anßen angeordneten Schlagfedern in Verbindung. Zwischen den Drehpunkten d des Hebels e-f und b des Hebels a-b ist ein kurzer Hebel eingeschaltet. Unter Einwirkung der angespannten Schlagfedern werden die Hebelteile b-d und df nahezu zu einer Geraden gestreckt, wobei durch das Eigengewicht des Bären k bei d ein kleiner Knick nach unten bestehen bleibt. Bei langsamem Lauf, also bei geringer Umlaufzahl bilden die Hebel ein starres System mit den festen Drehpunkten a und f, so daß sich der Bär entsprechend dem Kurbelkreisdurchmesser hebt und senkt. Bei steigender Umlaufzahl und damit auch entsprechend größeren Bärbeschleunigungen knickt knickt der Punkt d beim Abwärtsgang nach unten und beim Aufwärtsgang nach oben durch. Dies bedeutete aber eine Verkürzung des Abstandes zwischen den Punkten b und f, wodurch die Schlagfedern r zusammengedrückt werden. Durch diese Anordnung ist erreicht, daß die Schlagfedern fest gelagert werden können und an den hin- und hergehenden Bewegungen des Bären nicht mehr teilzunehmen brauchen.

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Abb. 7.

Neuer Stahlfederhammer.

Um die auf- und abschwingenden Massen des Hammers und des Gestänges auszugleichen, hat man den ganzen Hammer in zwei Zugstangen n aufgehängt, die an zwei an den Enden der Kurbelwelle angeordneten Exzentern m angreifen. Exzentrizität und Stellung der Exzenter zur Kurbel sind so gewählt, daß sich der ganze Hammerkörper nach oben bewegt, wenn der Bär abwärtsgeht und den Bärkräften entgegengesetzt gerichtete Beschleunigungskräfte entstehen. Die Massenwirkungen des Bären und des Hammerkörpers sind gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet und heben einander auf. Der Aufhängepunkt o der Exzenterstangen bleibt daher in Ruhe. Der Punkt o ist in einem Querhaupt gelagert, an dem unter Zwischenschaltung einiger Federn die Hubseile angreifen.

Die Beanspruchung der Schlagfedern ist sehr gering, da die einzelnen Federn selbst bei Luftschlägen, wenn also die ganze Bärenergie aufgenommen werden muß, nur eine geringe Durchbiegung erfahren, etwa 20 bis 25 vH der für die Tragkraft zulässigen Durchbiegung. Die zugängliche Lagerung der Federn und ihre infolge der geringen Beanspruchung große Lebensdauer dürften auch die berechtigten Wünsche des Betriebsmannes befriedigen.

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Abb. 11. Trennung von Verlade- und Schlagwerkkran

Die Magnete hängen an einem rahmenartigen Lenkerhebel, der nach Zurücklegung eines bestimmten senkrechten Hubes, um 90° ausschwingend, die erfaßten Masseln über die Rutsche bringt und hier senkrecht herunterfallen läßt. Das

Magnet

Abb. 12. Masselnverladung mittels Schurre.

Aus- und Einschalten der Magnete sowie die Steuerung des Magnethubwerkes vollzieht sich selbsttätig, so daß die vom Kranführer zu leistende Schaltarbeit auf das geringstmögliche Maß beschränkt bleibt. Die in einem besondern Hubwerk hängende Schurre kann in der üblichen Weise gekippt werden.

Bei einer andern noch erwähnenswerten Ausführungsform hängen die Magnete an einem Wagen, der ebenfalls nach einem gewissen senkrechten Hub auf einer an der Katze angebrachten schrägen Bahn aufwärts bewegt wird und die erfaßten Masseln in ähnlicher Weise über die Rutsche befördert. Die Schurre und die Magnete können bei beiden Ausführungsformen durch ein und dasselbe Hubwerk und mit einem Motor ähnlich wie bei dem Kran nach Abb. 9 und 10 oder auch getrennt angetrieben werden. Bei sehr großen Leistungen erfordern diese Krane zur Steuerung nur eine geringe und einfache Bedienungsarbeit.

Der verfügbare Raum gestattet es nicht, alle Ausführungsformen des Gießbett-Verladebetriebes anzugeben und zu beschreiben; ebenso ist ein weiteres Eingehen auf alle kop struktiven Einzelheiten im Rahmen dieses Aufsatzes unmöglich. Durch Anpassen und zweckmäßige Kombination lassen sich für alle besonderen örtlichen Verhältnisse und Betriebsbedingungen wirtschaftlich arbeitende Anlagen bauen, so vielgestaltig und verschieden diese auch sein mögen.

Die Ausnutzung der Krananlagen. Zur Veranschaulichung der Ausnutzung der einzelnen Krananlagen, deren Größe stark von der zweckmäßigen Anordnung und Beschickung der Gießfelder abhängig ist, dient die zeichnerische Darstellung des Arbeitsverlaufs. Abb 13 stellt den zwar seltenen, nur der Vollständigkeit halber angeführten Fall dar, daß nur eine Gießfläche vorhanden ist, die bis zu jedem neuen Abstich geräumt werden muß. Die erzwungenen Ruhepausen des Kranes sind übermäßig lang, wobei wegen der kurzen, je nach der Durchsetzgeschwindigkeit der einzelnen Eisensorten stark schwankenden Zeit zwischen zwei Abstichen die erforderliche große Stundenleistung in keinem vernünftigen Verhältnis zur gesamten Tagesleistung steht. Das Schlagwerk und die Verladeeinrichtung seien auf einem Kran vereinigt. Rechnet man für einen 300 tOfen die Durchsetzzeit im Mittel zu 3 st, so ergeben sich 8 Abstiche zu 37,5 t in 24 st. Die

deutscher Ingenieure.

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mit einer Verladezeit von rd. 36 min.

Die gesamte Erzeugung des Ofens könnte also in 8 st bewältigt werden. Bei gegebener Möglichkeit, genügend große Gießfelder anzulegen, wäre diese Lösung auch noch angängig, da die sonst erforderlichen weiteren zwei Kranführer in Fortfall kämen, wenn durch Beschaffung eines Kranes mit hoher Stundenleistung die gesamte Erzeugung in einer Tagesschicht bewältigt werden kann Die erzielten Ersparnisse würden bei den heutigen Löhnen etwa 20000 bis 22000 M im Jahr betragen, wozu noch ein geringerer Verbrauch von Schmiermitteln usw. sowie von Ersatzteilen kommt. Zeit für Nachsehen und Ausbesserungen wäre ebenfalls gewonnen.

Abb. 14 veranschaulicht den häufigen Fall, daß ein Ofen auf 2 Gießfelder arbeitet, wobei ebenfalls ein Kran mit Schlagwerk und Verladung angenommen ist. Hier ist für das Schlagen und Verladen die ganze Durchsetzzeit verfügbar, also rd. 3 st, woraus sich für 300 t Tagesleistung rd. 12,5 t/st Schlagen und Verladen ergibt Die Leistung des Hammers muß also 31 t/st, die der Verladung 21 t/st_betragen Formen. Gießen und Erkalten ergeben sich ebenfalls 3 st für jeden Abstich.

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Für

In Abb. 15 sind die Arbeitsverhältnisse für eine Anlage von 3 Oefen zu 320 t mit je 2 Gießfeldern dargestellt. Das Schlagwerk und die Verladeeinrichtung sind auf besondern Kranen getrennt untergebracht. Bei 3 st Durchsetzzeit sind ein Verladekran und ein Schlaghammer von je 40 t/st Leistung erforderlich. Setzt man für Formen 1 st für ein Bett an, so verbleiben für Gießen und Erkalten 3 st. Wählt man nun zur Sicherheit die Kranleistung 20 vH höher, also 50 t/st oder 1000 t in 20 st, so kann man bei einer solchen Anlage schon große Verschiebungen der einzelnen Abstichzeiten zulassen, ohne den ordnungsmäßigen Arbeitsgang zu stören. Die Krane

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Giefsen und Erkalten Schlagen Verladen

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Feld I

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Abb. 14. Desgl. bei zwei Gießfeldern für einen Ofen.

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Abb. 15. Desgl. bei sechs Gießfeldern für drei Oefen.

Zeit in

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