Angelegenheiten des Vereines. Der Vorstand des Vereines deutscher Ingenieure hat die folgende Kundgebung über die Unteilbarkeit Oberschlesiens dem Auswärtigen Amt, Abt. Oberschlesien, zugestellt. Berlin, den 19. Mai 1921. Die Volksabstimmung in Oberschlesien hat eine unzweifelhafte Mehrheit für das Verbleiben bei Deutschland ergeben. Oberschlesien ist durch jahrzehntelange harte Arbeit zu einem unteilbaren Ganzen zusammengewachsen. Unter dem Zwange, völlig aufeinander angewiesen zu sein, haben hier zäher deutscher Unternehmungsgeist und gründliches technisches Können ein enges Netz wechselseitiger Beziehungen geschaffen, welche die Voraussetzung für die wirtschaftliche Blüte des Landes bilden. Mit Gewalt in dieses lebende Gebilde eingreifen und Grenzen ziehen wollen zwischen dem, was sich vollständig auf gemeinsames Arbeiten eingestellt hat, heißt Werte zerstören, die für die Gesundung Europas unentbehrlich sind und nur erhalten werden können in der Hand des Landes, dessen technische und wirtschaftliche Geisteskräfte sie geschaffen haben. Man kann nicht Landesgrenzen legen zwischen Kohlenfelder und ihre Bergwerksbetriebe, zwischen Erzgruben und Hütten, zwischen Kokereien und Hochöfen, zwischen Stahlwerke und Verfeinerungsbetriebe, wenn nicht der den einheitlichen Wirtschaftskörper durchflutende Blutstrom gestört und schwerste Lähmungen und Verkümmerungen entstehen Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde im Hinblick auf die notwendige Mitarbeit der fngenieure an dem Entwurf für das kommende Patentgesetz die Bildung eines ständigen Arbeitsausschusses in Berlin aus höchstens 5, mindestens 3 Mitgliedern beschlossen. Dieser soll die Aufgaben vorbereiten, deren Bearbeitung für den P.-A. in Betracht kommt, und vor allem die Mitarbeit der Bezirksvereine am gewerblichen Rechtsschutz lebendiger zu gestalten suchen. Die Fragen des für die Ingenieure wichtigen gewerblichen Rechtsschutzes finden bisher noch nicht überall das Interesse, das sie verdienen. Zur Hebung dieses Interesses soll beim Vorstand des V. d. I. beantragt werden, weitere Mittel für den P.-A. zu bewilligen. Zum ersten Punkt »Einspruchs- und Beschwerdeverfahren« berichteten Hr. Dr. Wirth, Frankfurt, und Hr. Hans Neumann, Köln-Deutz. Von den Bezirksvereinen, die sich zu der Frage geäußert haben, sprechen sich die meisten für die Entscheidung über den Einspruch durch die Anmeldeabteilung und alle für die Schaffung einer dritten Instanz für den Anmelder aus, dessen Anmeldung ohne Auslegung zurückgewiesen ist. Sitzung des Patentausschusses des Vereines deutscher Ingenieure am 6. Mai 1921 in Berlin. In der Besprechung wurde als ein bei Verhandlungen im Patentamt häufig beachteter Mißstand hervorgehoben, daß die Abteilung, wenn die Parteien zur Verhandlung erscheinen, schon eine Vorbesprechung abgehalten und sich eine bestimmte Meinung über den Fall gebildet hat; sie stelle dann den Parteien anheim, sich auf einzelne Punkte zu beschränken. Bei solcher Behandlung der Sache werde es den Parteien schwer, die einmal gebildete Ansicht der Abteilung in der mündlichen Verhandlung noch zu beeinflussen, zumal die Parteien nicht die Gründe sehen könnten, auf denen die bei der Vorbesprechung gebildete Ansicht beruhe. Gegen die Wegnahme der Entscheidung über den Einspruch vom Einzelprüfer wurde angeführt: Sie würde dem Einzelprüfer das Bewußtsein der Verantwortlichkeit bei der Prüfung nehmen. Jetzt müsse er sehr sorgfältig prüfen, um-Einsprüchen möglichst vorzubeugen; nehme man ihm die Entscheidung über den Einspruch, so verliere er auch die unmittelbare Fühlung mit der Praxis und die Gelegenheit, sich von ihr belehren zu lassen. Demgegenüber herrschte aber die Ansicht vor, daß die Anmeldeabteilung als Kollegium geeigneter sei, eine unbeeinflußte neue Prüfung auszuführen, zumal wenn der Prüfer mit beratender Stimme teilnehme. Die Beschwerde abteilung soll vor allem die Einheitlichkeit der Rechtsprechung wahren, insbesondere bei der Würdigung der Erfindungshöhe. Es wurde auch der Wunsch geäußert, das Patentamt möge bei den Verhandlungen mit den Parteien sich über seine Auf deutscher Ingenieure. sollen. Die Adern des öffentlichen Verkehrs können nicht willkürlich zerschnitten werden, ohne dadurch die Grundlagen des gesamten Wirtschaftslebens aufs schwerste zu erschüttern. Die Wasserversorgung, eine der wichtigsten Vorbedingungen aller Zivilisation, stößt in Oberschlesien auf ganz besondere Schwierigkeiten, die nur bewältigt werden können, wenn der innige Zusammenhang der Quellen und Leitungen, die Stadt und Land, Industrie und Hauswirtschaft das erforderliche Betriebs-, Wirtschafts- und Trinkwasser zuführen, erhalten bleibt. Der elektrische Strom wird den größten Betrieben und den kleinsten Arbeiterwohnungen, der das gesamte Gebiet durchkreuzenden Straßenbahn durch ein weitverzweigtes engmaschiges Netz zugeführt, das nicht zerrissen werden kann, wenn nicht unendliche wirtschaftliche Werte vernichtet werden sollen. Die durch die Abtrennung einzelner Gebietsteile entstehenden Schäden könnten nur durch technische Maßnahmen, die Milliarden erfordern und daher heute nicht durchführbar sind, einigermaßen ausgeglichen werden, abgesehen von den unersetzlichen kulturellen Werten, die mit der Erschütterung der wirtschaftlichen Grundlagen verloren gehen. Das Weltprogramm heißt Aufbauen und nicht Zerstören. Das Gewissen der Völker rufen die deutschen Ingenieure an, wenn sie auf das unteilbare Verbleiben Oberschlesiens bei Deutschland als wirtschaftliche Notwendigkeit hinweisen. Der Vorstand des Vereines deutscher Ingenieure. 28. Mai 1921. Zum dritten Punkt der Tagesordnung »Neuregelung der Patentgebühren« berichteten Hr. Patentanwalt G. Neumann, Berlin und Hr. Obering. Dr. Offenbacher, Nürnberg. Der erstere trat ein für eine Verlängerung der Patentdauer auf 20 Jahre von der Veröffentlichung an und für die Einführung einer wahlweisen Abgabe von 5 vH des aus dem Patent erzielten Reingewinnes, mindestens 30 M jährlich, neben den bisher geltenden, jedes Jahr steigenden festen Gebühren, so daß also der Patentinhaber wählen könne, ob er nach der einen oder andern Art zahlen wolle. Dr. Offenbacher dagegen schlug vor, es bei festen Jahresgebühren zu belassen, und wies darauf hin, daß die noch geltenden Gebührensätze bei der allgemeinen Entwertung des Geldes eine erhebliche Herabsetzung der Gebühren bedeuteten. Einnahme. a) einer Rücklage für lite 224 000, Verein: Vorstand, Vorstandsrat, Hauptversamm lung Wissenschaftliche Arbeiten, Ausschüsse und dgl. Beiträge zu Vereinen. Zur Verfügung des Vorstandes Summe der Einnahmen rarische Arbeiten zur Verfügung des Vorstandes mit Zuschüsse zu Vereinsdruckschriften, die sich nicht selber tragen Verwaltung. 300 000,- M b) dem Reinvermögen mit 37 400,51 » M 1 627 000 Haushaltplan für das Jahr 1922. 686 000 48 213 87 38 512 11 50 999 11 20 000 1 997 17 148 902 82 i 878 292.59 109 599 80 50 000 Bücherei und Literarische Abteilung. schrift und der Technik u. Wirtschaft 5 076 385 21 6 422 902 68 Gewinn 337 400 51 Der Gewinn wird zugeführt M r 941 000 1 981 000 2 922 000 Verlust- und Gewinnrechnung des Jahres 1920. M না M 1) Die Patentgebühren sind so einzusetzen, daß das Patentamt sich selbst erhält. Wesentliche Gewinne sollen dem Reich aus dem Patentamt nicht zufließen; angenommen. einstimmig 2) Um die Leistungsfähigkeit der Beamten des Patentamtes zu sichern, ist eine entsprechende Bezahlung der Mitglieder herbeizuführen; die dazu nötigen Mittel sind durch entsprechende Erhöhung der Patentgebühren aufzubringen; angenommen mit 7:1. 3) Bei der Abstufung der Jahresgebühren ist den Bedürfnissen der unbemittelten Anmelder und dem Umstande Rechnung zu tragen, daß die meisten Patente in den ersten Jahren ihres Bestehens keine Erträge abwerfen, sondern nur Kosten verursachen. Deshalb sind die Gebühren der ersten Jahre möglichst niedrig zu halten. Der Ausgleich ist durch stärkere Belastung der mittleren und insbesondere der letzten Jahre zu beschaffen; einstimmig angenommen. Diese Entschließung soll dem Vorstande des Vereines deutscher Ingenieure unterbreitet werden, mit der Bitte, sie unverzüglich an das Reichsjustizministerium weiterzuleiten; einstimmig angenommen. Die Frage einer Verlängerung der Schutzdauer wurde dem neu zu bildenden ständigen Arbeitsausschuß zur weiteren Vorbereitung überwiesen. 6 760 303 19 Der Vorsitzende des Ausschusses. Dipl.-Ing. A. Berger, Rechtsanwalt. Ausgabe. Hiervon ab die Ueberweisungen an die Bezirksvereine. 213 839,68 » Kursgewinn an Wertpapieren Verlag: Ertrag des Jahres 1920. M 150 000 100 000 20 000 180 000 M 1 411 949 79 Anzeigen und Beilagen der 381 479 48 Arbeiten bewilligten Beträgen Mobilienmiete Zinsen . 450 000 1 800 000 120 000 50 000 2 922 000 5 563 02 1000 121 025 93 1 026 506 511 336 73 215 966 40 6 760 303 19 Vermögensrechnung am 31. Dezember 1920. M 1 050 107 71 884 523 04 Wertpapiere der Pensionskasse Verwaltungskosten Pewilligungen zur Ausführung wissenschaftlicher Versuche Gewinn des Jahres 1920 Noch nicht vereinnahmte Zinsen von : Berlin, im Januar 1921. Forderung an den Verein deutscher Wertpapieren auf Sonderkonten ;} 323 225 98 26 183 40 1 910 126,0 892 183 17 3 151 724 63 M 382 200 8839 32 000 09 3 300 000 80 850 218 72305 7 783 50 14 570 15914 382 200 9 000 7 751 775 16 875 685 M Vermögensrechnung am 31. Dezember 1920. 26 189 40 3 228 10 411 617 50 Hypothek auf Grundstück und Haus eingetragen an I. Stelle Guthaben der Pensionskasse Im voraus für 1921 und folgende Jahre Dr. K. Reinhardt, Vorsitzender. Meltzer. Rücklage für wissenscha'tliche Sonder- Rücklage für literarische Arbeiten zur a) Entnahme aus der Rücklage für un- c) Zuführung aus dem Gewinn des Jahres Vermögen am 31. Dezember 1919. b) Zugang aus dem Gewinn des Vermögen am 31. Dezember 1920 Zinsen von Wertpapieren un1 Bargut- Kursgewinn von Wertpapieren 411 617 50 Verein deutscher Ingenieure. Forderungen von Versuchsleitern am 31. Dezember 1918 438 450,— M Die Direktoren: D. Meyer. C. Matschoß. Hellmich. 43 587,275 » Dr. G. Lippart, Kurator. Geprüft, rechnerisch richtig und mit den Ergebnissen der Bücher übereinstimmend befunden. ,,Revision" Treuhand-Aktien Gesellschaft. 16 8:7 84 2 101 226 61 2 821 0756) 1 334 107 61 M 409 217 42 37 400 51 r 30 300 000 426 266 53 1 528 468 01 M 391 862 725 7 751 775 3 000 000 198 404,91 1975 115 01 9 754 970 62 Haben M. 16 500 375 r 68 16 875 | 68 Schuld 9000 402 617 r 50 411 617 50 NR. 23 4. JUNI 1921 Bd. 65 Aus dem Inhalt: Das 1000 PS-Verkehrsflugzeug der Zeppelinwerke in Staaken Die Herstellung von Kalksandsteinen Der Bau der Brücke über die Héré-Déré-Schlucht im Zuge der Bagdadbahn (Schluß) Merkwürdige Brucherscheinungen bei Eisenstäben Die Edertalsperre Schiebetore für Schleusen und Docks Englische Konjunkturtafeln. (Vollständiges Inhaltsverzeichnis am Anfang des Textielles.) / Notizen über die Mitgliedschaft des V. d. l., Bezugs- und Anzeigenpreise dieser Zeitschrift siehe Anzeigensefte 4% |