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Durch Private sind unter Zahlung von Baukostenzuschüssen 6 (Elberfeld) bis 272 Wohnungen (Breslau) gebaut worden.

Im Durchschnitt kostete eine von den Städten selbst geschaffene Dauerwohnung 31 150M gegen 5608 M vor dem Kriege. Die Ueberteuerung betrag mithin im Durchschnitt der 13 Monate der Umfrage 455,5 vH. Dabei verblieb ein ungedeckter Baukostenzuschuß in Höhe von 119 Mill. M, von dem 3/5 den Städten zur Last fallen. Bei den von gemeinnützigen Siedlungsgesellschaften und von Privaten hergestellten Wohnungen beläuft sich der Baukostenzuschuß zunächst nur auf 33,5 und 31,4 vH, doch muß hier noch mit einer wesentlichen Erhöhung gerechnet werden, da die Bauherren, vom Reich abgewiesen, die Städte um weitere Zuschüsse drängen. Der Deutsche Städtetag sieht in einer Wohnungsabgabe (Mietsteuer) das wesentliche Mittel, den Wohnungsmangel zu bekämpfen.

Amtliche Streikstatistik.

Br.

deutscher Ingenieure.

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Die Bewertung der Industrieaktien.

Als Fortsetzung der in Z. 1920 S. 897 veröffentlichten Schaulinien bringen wir eine Darstellung der Kursbewegungen an der Berliner Börse vom September bis Dezember 1920 nach der Veröffentlichung des Auswärtigen Amtes in der Sammelmappe »Deutschland und die weltwirtschaftliche Lage«. Die Schaulinien beruhen auf den bei der früheren Veröffentlichung angegebenen Grundlagen (Stand am 2. Januar 1920 gleich 100 gesetzt); dabei ist zu beachten, daß die vom Auswärtigen Amt unter der Bezeichnung »Rergbau« zusammengefaßten Werke auch eine Anzahl von Hüttenwerken umschließen, so daß die Gruppe besser mit >Berg- und Hüttenwesen« zu bezeichnen ist, während die als Maschinenfabriken< zusammengefaßte Aktiengruppe ihrer Zusammensetzung nach

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Das Reichsarbeitsministerium plant eine Neuregelung der amtlichen Streikstatistik. Dieser Plan ist lebhaft zu begrüßen, da bisher zwischen den amtlichen Feststellungen und der Statistik der Gewerkschaften stets erhebliche Widersprüche infolge der verschiedenen Unterlagen bestanden. Die amtlichen Feststellungen werden sich in Zukunft auf alle Arten von Ausständen erstrecken, auf wirtschaftliche, politische, Sympathie- und Demonstrationsstreike. Zur Meldung über den Ausbruch, den Verlauf, den Schluß und den Erfolg von Streiken und die Art ihrer Beilegung sollen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände verpflichtet werden, in kleineren Betrieben Betriebsrat oder Betriebsobmänner, wobei es der Organisation freisteht, die Aufgabe des Betriebsrates oder Betriebsobmannes zu übernehmen. Zur Entgegennahme der Berichte und Weiterleitung an das Reichsarbeitsministerium sollen die örtlichen Arbeitsnachweise zuständig sein; wenn der Ausstand sich über einen Bezirk von mehr als zwei Arbeitsnachweisen erstreckt,, ist eine Meldung an das

Landesarbeitsamt vorgesehen.

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Finanzierung der bayerischen Großwasserkräfte.

Für die Weiterführung des Baues und für den Betrieb des Walchensee-Kraftwerkes und des der Mittleren Isar sind durch Vertrag vom 5. Januar 1921 unter überwiegender Beteiligung des bayerischen Staates die Walchenseewerk-A.-G. und die Mittlere Isar-A.-G. mit dem Sitz in München gegründet worden.

Der Gegenstand der Unternehmungen ist der Ausbau der Wasserkräfte des Walchensees und der Isar und ihre Verwertung durch Abgabe der gewonnenen elektrischen Arbeit oder Verwendung im eigenen Betriebe, die Errichtung ähnlicher Unternehmungen, die Beteiligung an solchen und der Erwerb von Grundstücken und Rechten, welche dem Zwecke der beiden Unternehmungen dienen. Insbesondere ist Gegenstand der Unternehmungen die Erwerbung der vom Lande Bayern zur Ausnutzung der genannten Wasserkräfte hergestellten und noch herzustellenden Anlagen und aller damit zusammenhängenden Rechte. Das Grundkapital der Walchenseewerk-A.-G. beträgt 50 Mill. M, das der A.-G. Mittlere Isar 75 Mill. M.

Zur Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau geben die beiden Gesellschaften unter dem Sammelnamen »Schuldverschreibungen der bayerischen Groß-Wasserkraftwerke« mit 41⁄2 vH verzinsliche, vom Jahre 1926 ab zum Nennwert rückzahlbare Schuldverschreibungen aus, für die neben den beiden Gesellschaften der Staat Bayern die Bürgschaft übernimmt. Die Genehmigung zur Ausgabe der Schuldverschreibungen ist im Reichsanzeiger Nr. 30 vom 5. Februar veröffentlicht worden. Nach Zeitungsmeldungen sollen auf die

richtiger durch Eisen- und Metallverarbeitung< gekennzeichnet wird.

Die Bewegung der Werte zeigt, dem erneuten Absinken des Markkurses entsprechend, im allgemeinen ein starkes Ansteigen, das namentlich für die Schiffahrtswerte beachtlich ist.

Reform der Patentgebühren.

Einen Plan, die Notlage der meisten deutschen Patentinhaber und die Geldnot des Patentamtes zu lindern, entwickelt im Februarheft der »Technik und Wirtschaft« Patentanwalt Georg Neumann. Um eine Patentgebührenregelung herbeizuführen, die im richtigen Verhältnis zu dem aus dem Patent fließenden Gewinn steht, schlägt er vor, daß als Patentjahresgebühr wahlweise entweder ein bestimmter, nach unien begrenzter Teil des Patentertrages, z. B. 5 vH, aber mindestens 30 M, oder statt dessen die zurzeit üblichen festen Jahrestaxen zu zahlen sein sollen. Auf diese Weise würden zahlreiche Patente, die heute nicht imstande sind, die hohen Jahresgebühren zu tragen, und deshalb verfallen, gegen Zahlung der Mirdestgebühr aufrecht erhalten werden und schon dadurch dem Patentamt Einnahmen zufließen lassen, die ihm beim frühzeitigen Verfall der Patente entgehen. Außerdem aber würden manche jetzt verfallende Patente allmählich doch zu einem Ertrage gelangen, der dann auch die Zahlung höherer.Abgaben gestattet und so dem Patentamt weitere Einnahmen zuführt, die ihm bei der gegenwärtigen Gebührenbemessung verloren gehen. Der Möglichkeit, durch falsche Angaben über die Höhe der aus dem Patent erzielten Gewinne Paten gebühren zu hinterziehen, könnte durch die gleichen Maßnahmen entgegengewirkt werden, wie bei der ebenfalls auf Gewinnberechnung beruhenden Einkommensteuer, nämlich durch entsprechend hohe Strafandrohungen.

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19. Februar 1921

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Der Verlauf der amerikanischen Konjunkturlinien (vergl. S. 78) zeigt zunächst den weiteren Abstieg der Großhandelsziffer im November und ferner den allgemeinen fortschreitenden Preisabbau. Beachtlich ist sodann das gemeinsame Ansteigen der europäischen Wechselkurse gegenüber dem Wert des Dollars im Januar, das in den letzten Tagen des Monats bei der Mark durch einen starken Sturz infolge der Pariser Wiedergutmachungsnote wieder zunichte gemacht wird.

Einen Börsenindex für Amerika haben wir aus den Kurswerten folgender an der New Yorker Börse 18 Papiere gebildet:

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Kupfer: 10 Febr.: 1827 M/kg

Zur deutschen Konjunkturtafel (vergl. S. 21 und S. 162) { Baumwolle: 10. Febr.: 20,50 M/kg

Studebaker Corp.
United States Steel Corp.

:

Dollar: 10. Febr.: 60,25 M / $
Aktienziffer: 6 Febr.: 11926

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Aufschlag für Siemens-Martin-Eisen 50 M/t.

Der Reichsjustizminister hat auf eine Anfrage des Eisenwirtschaftsbundes entschieden, daß die Kohlenpreisklauselmangels besonderer Beschlüsse auch für die neuen Preise vom 1. November an maßgebend sei. Der Eisenpreis wird daher erst für jede Mark Kohlenpreiserhöhung über 20 M/t um 3,50 M/t erhöht.

Schrott: Die folgenden Schaulinien über die Entwicklung von Schrottpreisen in den Jahren 1919 und 1920 entnehmen wir der vom Auswärtigen Amt herausgegebenen Sammelmappe Deutschland und die weltwirtschaftliche Lage< (Abt. IX Nr. 228/II).

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Aluminium
Antimon
Blei
Kupfer: Elektrolyt
Raffinade

2800

1501) 34801) 150) 3480)

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Best selected

Nickel

4200

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Zink: Rohzink

550

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Plattenzink.

360

357

Zinn: Banca

4550

Quecksilber

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Gold. { sloz.

M.kg 34500

40950

106,0

1. Apr

1.Juli 1.0kt 1920

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1.Jan. 1.Apr. 1.Juli 1.0kt 1.Jan.

1919

England): Roheisen:

Middlesbrough-Hämatiteisen Nr. 1

Cleveland-Roheisen Nr. 1

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19. Februar 1921.

Bücherschau.

Der Taylorismus. Handbuch der wissenschaftlichen Betriebs- und Arbeitsweise für die Arbeitenden aller Klassen, Stände und Berufe. Von Gustav Winter. Leipzig 1920, S. Hirzel. 244 S. mit 28 Abb. Preis geh. 14 M geb. 19 M.

Besonders ereignisreiche Zeiten haben stets eine Fülle von Schlagwörtern im Gefolge, die fast immer der Sache, der sie dienen sollen, mehr schaden als nützen. Und wohl eines der gefährlichsten Schlagworte, das uns die letzten Jahre beschert haben, ist unzweifelhaft > Taylorismus«. ́

Durch die langen Kriegsjahre und durch den unglücklichen Ausgang des Krieges ist unsere Wirtschaft schwer erschüttert worden, ist ein Neuaufbau auf allen Gebieten notwendig. Um dieses Ziel in kürzester Zeit auf besté Art und Weise zu erreichen, ist die Erhöhung unserer Produktion erstes Gebot. Daß wir dabei den uns von Amerika her be- · kannt gewordenen Verfahren, besonders dem erstmalig durch F. W. Taylor zusammengefaßten System der wissenschaftlichen Betriebsführung, größte Aufmerksamkeit schenken müssen und viel aus ihnen lernen können, steht unzweifelhaft fest. Darüber läßt sich nicht streiten, aber auch wie es bei so vielen großen Bewegungen der Fall ist hier bildete sich ein Schlagwort, das des Taylorismus, der das Allheilmittel gegen alle Nöte des Lebens sein soll.

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Das vorliegende Buch geht stark auf diese Richtung ein; der Verfasser bringt das Taylorsystem nicht nur mit dem industriellen Leben in Berührung, nein, es gibt für ihn überhaupt keinen Fortschritt auf irgend einem Gebiet, den er nicht dem sogenannten Taylorsystem zuschreibt. Er spricht von einer Taylorisierung des Tanzes, er verquickt den Taylorismus mit der Politik und mit der Frauenbewegung, er warnt vor dem im Filmwerk » Die Herrin der Welt gezeigten Schreibtisch als unzweckmäßig, als »untayloristisch« !

Im übrigen trägt er viel Material über die Taylorbewegung aus bereits allgemein bekannten und weit verbreiteten Büchern zusammen, SO s. B. aus Taylor Roesler: Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung, aus Gilbreth-Colin Roß: Das ABC wissenschaftlicher Betriebsführung, usw.

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Die Verfasser weisen einleitend darauf hin, daß auf den meisten Werken der Prüfung der Lagermetalle und der Kontrolle der Arbeitsbedingungen der Lager zu wenig Beachtung geschenkt wird, daß aber der Ueberwachung der Leistungsfähigkeit der Lager in wirtschaftlicher wie technisch erzieherischer Hinsicht ein sehr hoher Wert beizumessen ist. Es werden daher nacheinander die Fragen 1) der Herstellung, 2) der Bearbeitung, 3) der Prüfung und 4) des Betriebes nebst Anwendungsgebieten des näheren behandelt.

Nach einer kurzen geschichtlichen Entwicklung der Lagerarten und ihrer Materialien wird darauf hingewiesen, daß das seit etwa 1800 für hohe Lagerbeanspruchungen eingeführte Zinn-Weißmetall durch ein bis dahin ungebräuchliches Metall, nämlich Barium, ersetzt werden. kann. Die weiteren Ausführungen 1) bis 4) beziehen sich auf die vier folgenden Legierungen:

a) Rotguß, Cu mit rd. 10 vH Zinnzusatz, neben geringen Mengen
Zink, Blei, Phosphor,

b) Zinn-Weißmetall mit 80 Sn, 15 Sb, 5 Cu,
c) Einheitsmetall
5 > 15 > 0

0 Pb, 80 »

d) Lurgimetall mit 2 bis 4 Barium, 0,5 bis 1 verschiedenen Bestandteilen, Rest Blei.

1) Für die Herstellung geben die Verfasser Maßnahmen an, die beim Schmelzen und Gießen zu beachten sind. Beim Schmelzen ist ein Ueberhitzen schädlich, weil sich bei a bis c Zinnsäure bildet, welche Sprödigkeit sowie mangelnde Gleit- und Tragfähigkeit zur Folge hat, und weil Lurgimetall bel über 2 h Ueberhitzungsdauer sehr schnell seine Härte verliert. Diese Uebelstände können meist durch Verwendung einer trocknen Holzkohlenschicht beseitigt werden. Auf die schädliche Wirkung bei Zusatz von mehr als 30 vH Altmetall oder Verunreinigung durch Fremdmetalle und auf die Verwendung von Gasöfen (wegen ihrer guten Regulierbarkeit) bei Lurgimetall wird hingewiesen. Beim Gießen weisen a bis d keine erheblichen Unterschiede auf; die Gußformen, spezifisches Gewicht, Schwindmaße, Zugaben für den verlorenen Kopf, die Vorzüge des Vorwärmens der Gießformen sowie des steigenden Gusses und die günstigsten Gießtemperaturen (die höher als die Schmelztemperatur liegen müssen) werden unter Beifügung von Zahlentafeln näher besprochen. Ebenso werden die beim Gießen anzuwenden Vorsichtsmaßregeln, wie Umrühren, Abstreichen der Schutzschicht, Gießen in ununterbrochenem Strahl, Er

wärmung des verlorenen Kopfes usw., erörtert; besonders hingewiesen wird auf die für jede Legierung und jede Lagertype erst zu ermittelnde günstigste Erstarrungszeit, die als Wertmesser für die Gußqualität angesehen werden kann, sowie auf die Ursachen der Rißbildung beim Erstarren und Abkühlen nebst den Mitteln zu ihrer Beseitigung. Näher eingegangen wird ferner auf die Haftbarkeit von Lagermetall und Schale, zu deren Erhöhung neben peinlicher Sauberkeit der Schalenflächen und Vorwärmung der Gleßformen noch Schwalbenschwanznuten oder nach unten konisch erweiterte Bohrlöcher bezw. Skelette, zumal bei bleireichen Legierungen, vorgesehen werden.

2) Vor der eigentlichen Bearbeitung des Lagerkörpers ist dieser auf klangfesten Sitz durch Abklopfen des Ausgusses zu prüfen und letzterer einer zuverlässigen Härteprüfung durch den Brinellschen oder den einfacheren und handlicheren Apparat von Lohrke zu unterziehen. `Für die zweckmäßige Bearbeitung geteilter Schalen auf der Bohrmaschine oder Drehbank werden hierzu geeignete Vorrichtungen bêschrieben. Auf die richtige Anordnung und Ausführung der Schmier-. nuten bei Ring- oder Preßschmierung sowie die etwa auftretenden Fehler nach der Bearbeitung durch Poren, Blasen, Lunkerbildung usw. wird hingewiesen.

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3) Die Prüfung einer neuen Lagertype sollte sich erstrecken a) auf eine maschinentechnische, b) eine Material- und c) eine metallographische Prüfung. a) Während früher durch die Lagerprüfmaschinen von Martens oder Mohr & Federhaff oder durch besondere Vorrichtungen Reibung oder Abnutzung festgestellt wurde, haben zuerst Kammerer und Welter auf besonderen Prüfständen Zapfendruck (p), Gleitgeschwindigkeit (v) und Lagertemperatur (t) derart bestimmt, daß p konstant gehalten und die Umdrehungen gesteigert wurden, z. B. bei den an der Technischen Hochschule Charlottenburg vorgenommenen Versuchen mit Rotguß, Weißmetall uud Lurgimetall von 300 auf 500, 1000 und 1300, entsprechend v = 0,6, 1,0, 2,1 und 2,7 m/sk. Es folgten weitere Versuchsreihen, bei denen p von 9,5 auf 23,8, 47,8, 75, Bei 100 und für Lurgimetall noch bis 425 kg/cm2 gesteigert wurde. hohen Beanspruchungen, z. B. v = 2,7 und v p = 205, èrgaben Rotguß. und Weißmetall bereits über 70° Erwärmung, während Lurgi- erst 54o zeigte. Selbst bei ̈v = 1,05 und p v = 446 erreichte Lurgimetall nur. . 55o. Auf die Prüfung der Kantenpressung, der Wechsel- und Stoß-· · beanspruchung, dés Anlaufens und störender Nebenerscheinungen wird: gleichfalls näher “eingegangen." b) Die Materialprüfung wird als das Vorstudium für die praktische Verwendbarkeit eines Lagermetalles aufgefäßt und erstreckt sich auf die Untersuchung der Elastizitätsgrenze~^^ der vier Lagermetalle, ferner auf ihre Stauchfestigkeit, Druckfestigkelt; Härte bei normalen und hohen Temperaturen und die bei Lurgimetall auftretende sogenannte Nachhärtung; eine Reihe von Zahlentafeln, Kurven usw. ist diesen Untersuchungen beigefügt. c) Die metallographische Prüfung ist besonders für die Beurteilung der Gleiteigenschaften der Lagermetalle von Wichtigkeit und spielt daher auch bei der Betriebsüberwachung eine wichtige Rolle. Es darf wohl als erwiesen gelten, daß die Verschiedenartigkeit des Gefüges als Voraussetzung für die Brauchbarkeit von Lagermetallen anzusehen ist, was indessen nicht zu dem umgekehrten Schlusse berechtigen darf. Eine große Reihe von Schliffbildern der vier Lagermetalle wird besprochen, wobei auch auf die Korngröße, die Seigerung und Lunkerbildung besonders hingewiesen wird.

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4) Ein erfolgreicher Betrieb eines Lagers hängt außer vom Lagermetall noch von einer Reihe anderer Umstände ab. Die Verfasser gehen besonders ein auf die selbsttätige Anpaßfähigkeit des Lagers an die Welle durch Einstellbarkeit der Lagerschale mit Kalotten- oder ringflächenartiger Auflage, ferner auf die richtige Bemessung des zwischen Lagerschale und Zapfen vorzusehenden Spielraumes (»Oelluft«), auf die richtige Anordnung der Oelnuten und die zweckmäßigsten Schmierungsarten (Ringschmierung und bei hoch belasteten Lagern Preßölschmierung).

Im Betriebe selbst sind zweckmäßigerweise verschiedene Betriebskontrollen auszuführen, die dann auch einen Vergleich mit andern Lagern und Betriebsarten gestatten und daher wesentlich dazu beitragen werden, für einzelne Anwendungsgebiete billigere und für den entsprechenden Zweck vollkommen ausreichende Lagerlegierungen zu wählen. Im allgemeinen sollte sich eine solche Betriebskontrolle auf die folgenden Punkte erstrecken:

1) Bezeichnung der Lagerart und der Abmessungen;

2) Masch nenart und Betriebsbedingungen der Lager (Gleitgeschwindigkeit, Lagerdruck, Schmierung); 3) chemische und mechanische Kontrolle des Lagermetalles (Analyse Härte);

4) schmelz- und gießtechnische Angaben (Gießtemperatur, Gießform und deren Temperatur);

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1

Bezüglich der Anwendungsgebiete weisen die Verfasser đarauf hin, daß bisher bei der Wahl der Lagermetalle der Gesichtspunkt konstruktionstechnischer Betriebsicherheit meist ohne Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit zugrunde gelegt wird. Mit Hilfe der eben erwähnten Betriebskontrollen, deren Veröffentlichung außerordentlich erwünscht ist, wird eine schärfere Trennung zwischen den einzelnen Anwendungsgebieten der verschiedenen Lagermetalle durchzuführen sein. Die Verfasser machen hierzu Vorschläge, indem sie diese Gebiete in vier Klassen einteilen:

1) Lager für geringe Belastungen: Transmissionslager, Schnellauflager für Turbinen, elektrische, Holzbearbeitung, Schleif-, Poliermaschinen, Ventilatoren, Gleitschuhe;

2) Lager für mittlere Belastungen: Kurbelwellenlager bei Kraft- (Dampf-, Gas-, Diesel-), Arbeits- (Pressen, Kompressoren, Steinbrecher, Krane) und Werkzeug- (Drehbänke. Fräs-, Bohr-) Maschinen; Spur- und Kammlager;

3) Lager für hohe Belastungen: Pleuelstangenlager bei Großgasmaschinen, Lokomotiven, Pressen, Pumpen, Scheren, Stanzen, Achslager für Eisenbahnwagen;

4) Lager für höchste Belastungen: Walzwerklager.

Für 1) wird im allgemeinen das Einheitsmetall, für die Schnelllauflager und Gleitschuhe Weiß- und Lurgimetalle, für 2) gleichfalls Weiß- und Lurgimetalle, für 3) neben diesen auch Rotguß und für 4) vor allem Lurgi und Bronze empfohlen.

Wie aus diesem Ueberblick ersichtlich, enthält das Buch eine Reihe schätzenswerter Anregungen, die dazu beitragen werden, ihm viele Freunde zu verschaffen. Die in Betracht kommenden Interessentenkreise Herstellern und Verbrauchern von werden mit den Verfassern darin übereinstimmen, daß man von den hochzinnhaltigen Lagerlegierungen mehr und mehr abkommen und zu den bleireicheren übergehen muß. Allerdings wäre es erwünscht gewesen, wenn die Verfasser auch auf einige, zwischen 5 und 80 vH Zinn enthaltende Legierungen, die z. B. mit 20 und 40 vH Zinn in großem Umfange bei den Elektrizitätswerken, in der Turbinenindustrie, in der Marine und im allgemeinen Maschinenbau mit gutem Erfolg eingeführt sind, näher hingewiesen hätten, ebenso auf die dem Lurgi nahestehenden Blei-Natrium und Blei-Kalzium-Legierungen. Auch die Lager aus Spezialgußeisen, aus Aluminiumlegierungen, Pockholz und die Kugellager, die sich mehr oder weniger für Spezialzwecke als durchaus brauchbar erwiesen haben, hätten wohl erwähnt werden können. Der Hauptzweck der Verfasser, auf Grund praktischer Erfahrungen und wissenschaftlicher Forschungen für das Gebiet der Lagermetalle eine gute Grundlage zu schaffen, kann indessen als erreicht bezeichnet werden. [298] Marine-Oberbaurat Schulz.

+

Die Eisenbahn-Sicherungsanlagen. Von K. Becker. Berlin und Wiesbaden, C. W. Kreidels Verlag. 232 S. mit 291 Abb. Preis geb. 30 M.

Die Kupfer- und Schwefelerze von Osteuropa. Von Dr. F. Behrend. Leipzig und Berlin 1921, B. G. Teubner. 88 S. mit 22 Abb. Preis kart. 7 M.

Handbuch der gesamten Dampfwäscherei für Textilstoffe. Von Ing. O. Neumann. Halle a S. 1921, S. 1921, Carl Marhold. 262 S. mit 89 Abb. Preis geb. 25 A.

Die Finanzierung und Bilanz wirtschaftlicher Betriebe unter dem Einfluß der Geldentwertung. Von Prof. Dr. W. Prion. Berlin 1921, Julius Springer. 73 S. Preis geh. 8,80

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Technische Untersuchungsmethoden zur Betriebskontrolle, insbesondere zur Kontrolle des Dampfbetriebes. Von Prof. J. Brand. 4 Aufl. Berlin 1921, Julius Springer. mit 277 Abb. und 1 Taf. Preis geb. 60 M.

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Die Drahtseile als Schachtförderseile. mirski. Berlin 1920, Julius Springer. Preis 14 M.

373 S.

Von Wyszo

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deutscher Ingenieure.

Das Elektro-Metallspritzverfahren von M. U. Sehoop, Zürich. Von W. Kasperowicz und W. Schoop. Halle a. S. 1920, Carl Marhold. 74 S. mit 33 Abb. Preis geh. 7 M.

Die wesentlichen Fortschritte des Schoopschen Verfahrens, besonders ein elektrisches Verfahren, werden behandelt und eine Theorie des elektrischen Spritzverfahrens entwickelt. Aus dem reichhaltigen Inhalt seien angegeben: Das Drahtspritzverfahren mit Gaspistole. Das Metallpulver-Spritzverfahren. Das Elektro-Metallspritzverfahren. Versuche und Neuerungen der Jahre 1914 bis 1918. Ueber elektrische Fundamental versuche..

Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. Von O. Lueger. Ergänzungsband II. Stuttgart und Leipzig 1920, Deutsche Verlagsanstalt. 684 S. mit vielen Abbildungen. Preis geb. 140 M.

Der erste Ersatzband ist im Jahre 1914 erschienen und in Z. 1914 S. 1351 eingehend besprochen worden, der zweite enthält die zahlreichen Fortschritte und Erfahrungen, die auf vielen technischen und verwandten Gebieten während des Krieges gemacht wurden. Erinnert sei nur an die Fortschritte in der chemischen Industrie, in der Heizungstechnik, im Schiff- und Luftschiffbau sowie an zahlreiche Ersatzstoffe, die neue Industrien hervorgerufen haben. Der neue » Lueger ist hiermit durchaus auf der Höhe der Zeit. W. S. Repetitorium für den Hochbau. Heft 3: Grundzüge der Eisenkonstruktion des Hochbaues. Von Geh. Hofrat Prof. Dr.-Ing.

e. h. M. Foerster. Berlin 1920, Julius Springer. 195 S. mit 283 Abb. Preis geh. 18 M.

In erster Linie werden konstruktive Fragen des Eisenhochbaues behandelt: die Baustoffe, die Verbindungsmittel der Eisenkonstruktionen, ferner eiserne Säulen, einfache Träger und Deckenausbildungen, Dachbinder, Treppen. Ein Anhang bringt die wichtigsten Profiltabellen der Wellbleche.

Bau großer Elektrizitätswerke. Von Geh. Baurat Prof. Dr.-Ing. h. c. Dr. phil. G. Klingenberg. III. Band: Das Kraftwerk Golpa. Berlin 1920, Julius Springer. 106 S. mit 127 Abb. und 4 Taf. Preis, geb. 30 M.

Beschreibung des von Klingenberg entworfenen Kraftwerkes Golpa. Die in Z. 1919 S. 1145 gebrachte Beschreibung der dampftechnischen Anlage ist wesentlich erweitert. Neu hinzugekommen sind Erläuterungen der elektrischen, bergmännischen und wassertechnischen Einrichtungen sowie Angaben über die Siedelung neben dem Werke. Der Gedanke Klingenbergs, den Großstädten Elektrizität anstatt der Koblen von weit her zuzuführen, ist gelegentlich der Besprechung des ersten Bandes in Z. 1913 S. 1597 hervorgehoben worden. W. S.

Die elektrische Kraftübertragung. Von Dipl.-Ing., H. Kyser. 2. Aufl. I. Band: Die Motoren, Umformer und Transformatoren. Ihre Arbeitsweise, Schaltung, Anwendung und Ausführung. Berlin 1920, Julius Springer. 417 S. mit 305 Abb. und 6 Tafeln. Preis geb. 50 M.

Der erste Band enthält die Motoren, Umformer und Transformatoren. Die Vorzüge des Werkes sind beim Erscheinen der ersten Auflage in Z. 1913 S. 148 hervorgehoben worden. Es ist flir den Gebrauch der Elektro- und Maschineningenieure und schließlich auch der Studierenden gedacht. Die zweite Auflage ist an einzelnen Stellen wesentlich umgearbeitet und erweitert erweitert wordon (Periodenumformer, Gleichrichter). Auf Kriegsmaterial wurde keine Rücksicht genommen, Der Hinweis auf mangelhafte Angaben von Dimensionen ist bei der zweiten Auflage nicht berücksichtigt worden; es ist irrefübrend, wenn ein Drehmoment in Watt oder mkg/s statt in mkg gemessen und für die Fallbeschleunigung g= 9,81 m/s statt 9,81 m/s2 angegeben wird.

. S. I und 2.

W. S Der Eigenbeton, seine Berechnung und Gestaltung Von Prof. Dr.-Ing. R. Salinger. 4. Aufl. Stuttgart 1920, Alfred Kröner. 522 S. mit 416 Abb. und 128 Zahlentafela. Preis geh. 24 M, geb. 30 M und Teuerungszuschlag.

Die

Ei

Die dritte Auflage wurde in Z. 1911 S. 314 hesprochen. vierte Auflage ist fast völlig umgestaltet worden und ist für den Gebrauch der Studierenden sowie des ausübenden Ingenieurs gedacht. Im ersten Abschnitt sind die für den Eisenbetonbau maßgebenden Eigenschaften der Einzelstoffe sowie die Rost- und Feuersicherheit behandelt. Der zweite Abschnitt ist der Festigkeitslehre gewidmet. bietet ein möglichst vollkommenes Bild der wechselnden Spannungszustände bis zum Bruch und damit die Grundlagen der Berechnung. Im dritten Abschnitt ist die bauliche Berechnung des Eisenbetons behandelt: die Grundformen, die Stoffverteilung, bauliche Eigentümlichkeiten. Einzelteile. Die Anwendungen im Hoch- und Tiefbau und Einzelausführungen sollen in einem zweiten Bande besprochen werden.

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