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Fremdling, daselbst zu rasten unter dem schattenden Fels: »>hier in dem grünen Gezweig plaudern die Lüfte so süss«< αδύ τι ἐν χλωροῖς πνεῦμα θροεί πετάλοις, und aus dem kühlen Quell das erquickende Wasser zu trinken.

In solch idyllisches Behagen an traulichen Plätzchen mischt sich bei den meisten Epigrammen-Dichtern eine erotische Stimmung. Die mittlere und neuere Komödie geben uns ja ein deutliches Bild, wie üppige Wurzeln das Hetärenwesen allmählich in Griechenland geschlagen hatte, wie wenig von der alten Einfachheit und Zucht der Sitten übrig geblieben war; aber bei dem gewaltigen Umschwung, den alle Verhältnisse des socialen Lebens im Hellenismus erfuhren, griff die Emancipation der Frauen immer mehr um sich, und obgleich wir von der Freiheit und der im griechischen Leben bis dahin unerhörten Selbstständigkeit intriganter und koketter Fürstinnen nicht zu weite Schlüsse ziehen dürfen für das einfache Bürgertum 97), so ward doch das Kourtisanenwesen zum Angelpunkt aller Vergnügungen der jeunesse dorée. Die oft feine Bildung mit sinnlichem Reiz verbindende Hetäre ist der stete Gegenstand leidenschaftlicher Liebe in den Epigrammen, ihr dient der Dichter mit »frivoler Sentimentalität« in seinen galanten billets doux und preist ihre Reize und das Glück, das sie ihm gewährt, mit üppigster Phantasie und raffiniertester Sinnenglut. So besonders Asklepiades von Samos, der ein echtes dichterisches Talent in seinen von wahrer Empfindung durchglühten Gedichten verrät. Wohl sind sie nur leichte Ware, aber vom Momente eingegeben zeichnen sie sich durch Frische und Lebendigkeit aus. Wie ein Heine tändelt er mit dem Weltschmerz (no. 8), sucht den Volkston nicht ohne Glück in einem niedlichen Gedicht, das wir »die Verlassene<< betiteln könnten, zu treffen (no. 11), doch am meisten regt ihn seine Liebesleidenschaft zum Dichten an, die er oft treffend mit der Stimmung in der Natur parallelisiert. Im Dunkel der Nacht stiehlt er sich zu seiner Geliebten, doch die Thür ist verschlossen, Regen und Nacht und die Liebessehnsucht sind seine einzigen Genossen, ein kalter Boreas weht um seine liebe- und weinerhitzte

Stirn »o Zeus, o lieber Zeus halt ein (oyyoov), hast du doch selbst zu minnen verstanden« I p. 148 no. 19, vergl. no. 23; und mit prometheischen Trotz und Learschem Pathos ruft er no. 26:98)

Schleudre nur Hagel und Schnee und hülle den Himmel in Nachtgraus,

Blitz' und senke den Schwall dunklen Gewölkes auf's

Land.

Wenn du mich tötest, o Zeus, so rast' ich dir, lässt du mich leben,

Folg' ich der Liebe Beruf, wenn du auch heftiger tobst. νίφε, χαλαζοβόλει, ποίει σκότος, αἶθε, κεραύνου

πάντα τὰ πορφύροντ' ἐν χθονὶ νεῖε νέφη.

Seine Devise gleichsam ist in no. 20 ausgesprochen: » Süss ist für den Dürstenden ein kühler Trunk zur heissen Sommerszeit, süss ist's dem Schiffer, wenn er nach dem Sturm heimkehrt, Frühlingskränze zu schauen; doch das Süsseste ist heimliche, alles Verlangen stillende Liebe«. Höchst sentimental heftet er thränenbetaute Kränze an die Thür der Geliebten no. 4 und bittet die Blumen 98), nicht zu schnell zu verblühen

Doch tritt mein Liebchen unter ihre Thür,

Dann regnet nieder, Thränen, für und für!

Und trinkt ihr blondes Haar die Flut der Thränen, (So denkt sie wohl an meines Herzens Sehnen.)

Brandes

· · στάξαθ' ὑπὲρ κεφαλῆς ἐμὸν ὑετόν (!), ὡς ἄν ἄμεινον ἡ ξανθή γε κόμη δάκρυα τἀμὰ πίῃ.

Das Meer ist auch ihm das rauhe, gewaltsame; no. 38: »acht Ellen halt dich entfernt, unwirtliches Meer, und brille, rausche, so viel du vermagst κύμαινε βία θ' ηλίκα Goi dúvapis.. vergl. I, p. 211 no. 4.

An das Idyll erinnert uns wieder Leonidas v. Tarent, der für Pyrrhos gedichtet haben soll; I, p. 164 no. 39 lädt er den Wanderer ein, auf der rinderbeweideten Höhe sich zu lagern unter der Fichte, dem Ruheplatze des Hirten, wo durch den Felsen der rauschende Bach sich ergiesst, kühler als der Schnee des Boreas εὑρήσεις κελαρύζον ἐϋ

κρήνου διὰ πέτρης | νᾶμα, Βορειαίης ψυχρότερον νιφάδος, vergl. no. 58, 60, 98 und Nikias no. 4, I p. 182: ἵζεν ὑπ ̓ αἰγείροισιν, ἐπεὶ κάμες, ἐνθάδ ̓ ὀδῖτα, | καὶ πιε θάσσον των πίδακος ἡμετέρας κ. τ. λ., Nikainet. no. 3, I p. 206: Nicht in der Stadt, in Heras Hain zu schmausen, gelüstet mich. Des Westwinds Säuseln zieht ins Freie mich. Am liebsten mag ich hausen auf niedrer Streu, wenn rings der Frühling blüht <<

«

οὐκ ἐθέλω, Φιλόθηρε, κατὰ πτόλιν, ἀλλ' ἐπ' ἀρούρης

δαίνυσθαι κ. τ. λ.

So singt auch Pseudo-Platon I p. 105, 13:

In dieser Pinie Schatten setz' dich nieder

Wo flüsternd weht ein leiser Hauch aus Westen!
Und horchst du auf das Säuseln in den Ästen, ..
Naht holder Schlummer deinen Augenliedern.
ὑψίκομον παρὰ τάνδε καθίζει φωνήεσσαν

φρίσσουσαν πυκινοῖς κῶμον ὑπὸ Σεφύροις.

Vergl. IV p. 171 no. 259 u. 260.

Von anmutigem, idyllischen Charakter ist auch das Pseudo-Platonische Epigramm no. 14 auf Pan:

Schweigt, ihr Höhen, Wohnsitz der Dryaden,
Springquell, lass dein wildes Rauschen sein!
Denn des Gottes Flötentöne laden

(Berg und Thal zur Ruhe ein).

Brandes.

σιγάτω λάσιον δρυάδων λέπας, οἵ τ ̓ ἀπὸ πέτρας
κρουνοὶ καὶ βληχή πουλυμιγὴς τοκάδων

Doch Leonidas weiss auch andere Töne anzuschlagen, als nach bukolischer Manier lauschige Waldplätze zu preisen, die den Wanderer zum süssen Träumen auffordern. Dem Himmel entlehnt er das hübsche Bild p. 166, no. 49 ». » An Homer« :

Wenn auf feurigem Wagen die Sonn' an dem Himmel
hinauffährt,

Schwinden die Sterne dahin, und es erblasset der Mond,
Also erloschen vor dir, Melesigenes, Scharen der
Sänger,

Als du das strahlende Licht himmlischer Musen erhobst.

Jacobs.

Stirn »o Zeus, o lieber Zeus halt ein (ɗíyŋooi doch selbst zu minnen verstanden« I p. 148 no no. 23; und mit prometheischen Trotz und Pathos ruft er no. 26:98)

Schleudre nur Hagel und Schnee und hülle

in Nachtgraus,

Blitz' und senke den Schwall dunklen Ge

Land.

Wenn du mich tötest, o Zeus, so rast' i du mich leben.

Folg' ich der Liebe Beruf, wenn du auch h νῖφε, χαλαζοβόλει, ποίει σκότος, αἶθε, κερα

πάντα τὰ πορφύροντ' ἐν χθονὶ νεῖε νέφ Seine Devise gleichsam ist in no. 20 au >>Süss ist für den Dürstenden ein kühler Trunl Sommerszeit, süss ist's dem Schiffer, wenn c Sturm heimkehrt, Frühlingskränze zu schauc Süsseste ist heimliche, alles Verlangen stil Höchst sentimental heftet er thränenbetaute } Thür der Geliebten no. 4 und bittet die Blu zu schnell zu verblühen

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Doch tritt mein Liebchen unter ihre Th
Dann regnet nieder, Thränen, für und fü
Und trinkt ihr blondes Haar die Flut d
(So denkt sie wohl an meines Herzens

· · στάξαθ' ὑπὲρ κεφαλῆς ἐμὸν θετόν (1) ἡ ξανθή γε κόμη δάκρυα τἀμὰ πίη. Das Meer ist auch ihm das rauhe, go 38: acht Ellen halt dich entfernt, unwirtlic brülle, rausche, so viel du vermagst« xúμan ooi dúvapis.. vergl. I, p. 211 no. 4.

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An das Idyll erinnert uns wieder Le der für Pyrrhos gedichtet haben soll· er den Wanderer ein, auf der rind zu lagern unter der Fichte, der wo durch den Felsen der rau kühler als der Schnee des

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κρίνον διὰ πέτρης νάμα vergl. no. 58, 65.8 und αἰγείρουσαι. ἐπεὶ κάμως, ε πίδακος ἀμετέρας κ.α. κ. Ν. der Stadt. in Heras Ha es Westwinds Sauseln zic g ich hausen auf niedre: >

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ko. Dikóver, s.

p. 171 no. 259 11
anmutigem, idyli
tonische Epigram.
engt, ihr Hoher,
el lass den.

Gotta Frys.
- Tia z K.
cam bistory

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