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merischen Bestimmung nicht viel, wenn wir auch durchaus nicht von der Berechnung der Durchbiegung, wo sie möglich ist, abrathen.

Bei kleinen Kräften kann es leicht vorkommen, daß ein ganzer Wellenstrang denselben Durchmesser erhalten muß; seltener ist es, daß man, um die Riemenscheiben beliebig versegen zu können, einer ganzen Wellenleitung denselben Durchmesser giebt; es ist vielmehr entschieden üblich, die Wellendurchmesser, so viel wie möglich, der Triebkraft entsprechend zu machen, wodurch sich das Minimum des Materialaufwandes erreichen läßt.

Hr. Reuleaux nun sah auch, daß die Formel d = CVPr noch keine brauchbaren" Dimensionen liefert; er suchte dem

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abzuhelfen, indem er mit noch zu multipliciren vorschrieb, verhinderte aber so, indem er zwei Nebenumstände berücksichtigte, nämlich die totale Länge der Welle und die Stellung der Maschinen, die Berücksichtigung der übrigen erst recht. Von dem Einflusse der Durchbiegungen ist nirgends die Rede; aber die durch Riemen getriebene Gegenwelle eines Ventilators wird in dem Beispiele unter Rücksicht auf die Länge der fie treibenden Welle berechnet und dem entsprechend von sie 35mm,5 auf 54mm verstärkt. Stände also der Ventilator weit genug von der Maschine, so könnte seine Gegenwelle am Ende stärker werden, als die Kurbelwelle; stände er dicht bei der Maschine, so genügte für jene ein Durchmesser von 35mm,5. Die getriebene Welle D'E wird stärker als die treibende BD,

die Welle BC mit 5,5 Pfrdft. bei gleicher Tourenzahl schwächer, als DE mit 4,5 Pfrdst. Stimmt das mit der „Praxis und ihren Verfahrungsweisen“?

Wenn Hr. Reuleaux auf Berücksichtigung der Länge der Wellen besteht, müßte er dann nicht auch die Länge der Riemen in seine Formeln einführen, da ja die Verlängerungen der Riemen ebenso auf den Betrieb wirken, wie die Torsion der Wellen?

Ob gerade eine Maschinenfabrik bei ihrem Triebwerke einen sehr geringen Betrag der Torsion erfordert, wollen wir dahingestellt sein lassen; doch sind wir der Ansicht, daß es nicht nöthig sein würde, dem ganzen Triebwerke 93mm = 38 3oll Durchmesser zu geben, daß vielmehr 23 Zoll (72mm) ausreichend gewesen wären.

Daß alle Wellen denselben Durchmesser erhalten, ist für eine Maschinenfabrik, in welcher wenigstens die leichten Maschinen gelegentlichen Versegungen ausgesezt sind, wohl zu rechtfertigen; daß aber Hr. Reuleaux mit keinem Worte erwähnt, daß bei Spinnereien und Webereien stets von vorn nach hinten zu abnehmende Wellendurchmesser angewendet werden, ist uns aufgefallen. Gewiß wird man unserem Urtheile beipflichten, daß Hr. Reuleaux nicht bietet, was er in der Vorrede ankündigt, und daß seine Formeln nicht einer rationellen Technik, sondern doctrinärem Schematismus Vorschub leisten. Ein Triebwerk ist nun einmal ein organisches Ganze, aber keine Stopfbüchse, welche man mit Verhältnißzahlen abfertigen fann. (Fortsetzung folgt.)

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Ueber Regenerativöfen.

Vermischtes.

Seite 85, Bd. XI d. Zeitschr. erfährt mein, vor einiger Zeit in der Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" erschienener Aufsah über Fabrication von feuerfesten Quarzziegeln eine Besprechung und der Hauptsache nach sehr günstige Beurtheilung von einem Hrn. R. 3., unter welcher Chiffre ich den Verfasser eines früher (Bd. VIII, S. 657) hier erschienenen Aufsages über Regenerativgasöfen zu erkennen glaube und als einen Hauptförderer dieser genialen Erfindung begrüße. Ich könnte Hrn. 3. nur dankbar sein, wenn er nicht in spöttischer Weise auf die Zeichnung eines Regenerativgasofens hinwiese, welche die „Hütte“ im Jahre 1864 brachte.

Diese Zeichnung ist eine (theilweise ganz unrichtige) Copie von einer meinerseits im Jahre 1861 angefertigten Skizze, welche die Bestimmung hatte, bei der Londoner Weltausstellung 1862 zu figuriren und wohl auf diese Art ihren Weg in die Zeichenmappe der „Hütte“ gefunden haben mag. Insofern kann ich Hrn. 3. nur Recht geben: würde man einen Ofen genau nach dieser Zeichnung bauen, so würden, wendete man nicht geeignete Mittel dafür an, die Gase erst in dem Abzugsregenerator sich ordentlich mit der Luft mischen und verbrennen; die Gitter, auch die lezten, dem Ventile zunächst liegenden, würden zu heiß werden und, nach geschehener Umsteuerung von der falt einströmenden Luft oder den ziemlich kühlen Gasen getroffen, rasch zu Grunde gehen. Ebenso wenig will ich in Abrede stellen, daß die ersten nach diesem Systeme erbauten Oefen, welche noch den Charakter von Versuchsöfen trugen, ähnliche Uebelstände zeigten, wozu folgerichtig auch das Krummziehen und die rasche Abnuzung der Ventile treten mußten; allein ich darf auch die Versicherung beifügen, daß ich nicht auf dem Herkömmlichen und Ursprünglichen stehen blieb, und daß die Oefen, deren ich zehn in einer Hütte in abwechselndem Betriebe

hatte, sehr oft ihre Gestalt wechselten, und mit derselben auch der Betrieb ein ganz anderer wurde.

Oberwähnte Skizze stellte daher schon im Jahre 1862 nicht mehr die jüngste Construction dar, was auch keinesweges im Interesse des ausstellenden Fabricanten lag; noch weniger war dies aber im Jahre 1864 der Fall. Ob man ferner für richtig construirte Oefen gutes und mit Aufwand aller Sorgfalt erzeugtes feuerfestes Material anzuwenden hat, und wie weit man in dieser Sorgfalt zu gehen hat, hängen nebst dem Zwecke, wozu die Defen dienen sollen, auch wesentlich von den localen Verhältnissen, von der Güte der zu Gebote stehenden Rohstoffe und deren Preise, der Höhe der Arbeitslöhne u. s. w. ab.

Wesentlich unrichtig muß ich es nennen, wenn Hr. Z. mit ganz besonderer Betonung auf die Regeneratorsteine hinweist und jene des Schmelzraumes, auf welche ich den Nachdruck legte, fast ganz übergeht. Denn gerade der Schmelzraum ist es, welcher stets das beste Material, Steine erster Sorte, erforderte, während die demselben zunächst liegenden Gitter- und Canalwandungen aus solchen zweiter Sorte, die übrigen Theile des Ofens, sowie die den Ventilen näher liegenden Gitter aus Steinen dritter Sorte hergestellt wurden. Wenn übrigens Hr. Z. überhaupt und auch im Schmelzraume eines Gußstahlofens einer längeren Dauer selbst minder ausgezeichneter Steine sich erfreute, so muß ich dem das Factum gegenüberstellen, daß ich in keiner Gußstahlfabrik, jene von Nahlor, Vickers & Co. in Sheffield etwa ausge= nommen, einen so hohen Fluß selbst der weichsten Stahlsorten fand, wie ich denselben für nöthig erachte und in den Regenerativgasöfen (aber auch nur in diesen) erzielte. Dabei erwähnt Hr. Z. einer dreiwöchentlichen Dauer auch nur mit Bezichung auf die Regeneratorsteine, welche auch in den von mir gebauten Oefen, eben in Folge ihrer Construction, länger halten. Die ersten heißesten Gitter werden allerdings häufiger reparirt; die hinteren

bleiben gewöhnlich mehrere Wochen unberührt, und zeigt sich eine Reparatur als nöthig, so kommen eben einige schadhaft gewordene Stücke heraus; die anderen bleiben stehen oder werden, nachdem man ste von Flugasche 2. gereinigt, wieder an ihre Pläge gestellt.

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Völlig zu weit gegangen ist es aber, wenn Hr. Z. von einem Regenerator spricht, der beinahe bis zum Uebergange in den Luftcanal Stahlschmelzhiße enthält""; dies würde auch bei Stahlöfen nach dem erwähnten Muster"" nicht eintreten können, ausgenommen, die Gitter sänken in Folge schlechter Qualität der Steine zusammen, und es bildete sich an der Decke des Regenerators hierdurch ein freier Durchgang für die Verbrennungsproducte, welche dann natürlich diesen leichten geraden Weg demjenigen durch die Gitter vorziehen und mit beinahe ihrer vollen Temperatur am Ventile ankommen würden.

Wetter a. d. Ruhr, 12. März 1867.

Jos. Khern.

durch Nässe, noch durch das stärkste Begehen angegriffen; ist derselbe staubig oder sonst schmuzig geworden, so kann er mit einem nassen Tuche aufgewischt und gereinigt werden, und kann ein mit einem solchen Fußboden ausgestattetes Zimmer beinahe staubfrei erhalten werden, da bei dem Aufwischen mit einem feuchten Tuche der Staub nicht wie bei dem Auskehren oder trockenen Aufwischen im Zimmer umhergewirbelt, sondern wirklich entfernt wird.

Ein weiterer nicht zu unterschäßender Vortheil dieses Anstriches ist die Feuersicherheit desselben, weil etwa auf den Boden fallende Funken oder Brände, was insbesondere bei von innen zu heizenden Oefen oder in Küchen vorkommen kann, keine Brandflecken verursachen.

Solche Fußböden haben zwar auch für gewöhnliche Wohnzimmer einen großen Werth, dürften sich aber hauptsächlich für Comptoire, Läden und andere vielfach betretene Localitäten eignen. R. 3.

Technische Literatur.

Allgemeine Technologie.

Gegenst

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Anwendung des Wasserglases zu Fußbodenanstrichen. Ueber diesen Gegenstand bringt das Hamburger Gewerbeblatt (1867, Nr. 1, S. 2) einige praktische Vorschriften, welche im Folgenden auszüglich mitgetheilt werden.

Der Fußboden, welcher mit einem solchen Anstriche versehen werden soll, muß vorher gut gereinigt sein; alle Bretterfugen müssen verkittet werden, zu welchem Zwecke man einen steifen Teig aus Wasserglas und Kreidepulver oder Gypsmehl anfertigt, welcher mittelst eines Holz-, Eisen- oder Knochenspatels in die Fugen ge= drückt wird.

Der so vorbereitete Fußboden wird nun mit Wasserglas überstrichen, und darauf der Farbenanstrich aufgetragen, den man dem Fußboden zu geben beabsichtigt. Derselbe kann einfarbig oder gemustert sein; nur sind ausschließlich Erdfarben zu wählen, da die meisten Pflanzenfarben durch die Alkalien des Wasserglases zersegt werden. Diese Farben müssen mit einer Mischung von gleichen Theilen Wasser und abgerahmter Milch angerieben werden; auf keinen Fall aber dürfen Oelfarben angewendet werden.

Hat der Fußboden auf diese Weise den gewünschten Farbenton erhalten, wobei man berücksichtigen muß, daß die Farben durch das Wasserglas bedeutend nachdunkeln, so werden schließlich mehrere Anstriche von 66 grädiger Wafferglaslösung gegeben, bis der ge= wünschte Glanz erzielt ist. Will man den Anstrich sehr schön Herstellen, so schleift man ihn schließlich ab und reibt ihn etwas mit Del ein, wodurch er einen politurähnlichen Glanz erhält.

Da das Wasserglas, welches mit einem steifen Borstenpinsel aufgetragen wird, sehr schnell trocknet, so kann man nach je einer halben Stunde einen neuen Anstrich machen.

Nach Vollendung der Anstriche läßt man zur vollkommenen Erhärtung des Wasserglases den Fußboden mehrere Stunden unbetreten; nach Verlauf dieser Zeit ist derselbe fertig und kann nun Eenugt werden.

Ein auf diese Weise hergestellter Fußboden ist bei gutem Aussehen sehr dauerhaft, denn das erhärtete Wasserglas wird weder

Blechglühofen von Prentice & Inglis. Nach der „, Deutschen Industriezeitung" (1867, Nr. 2, S. 12) geben wir hier auszüglich die dem „Practical Mech. Journal" (1866, S. 237) entnommene Beschreibung eines Blechglühofens, in welchem statt der bisher üblichen gußeisernen Glühkästen, welche ftets einer bedeutenden Abnuzung unterworfen sind, eine große aus Mauerwerk construirte Muffel zur Aufnahme der dünnen Eisenbleche ange= wendet wird, eine Einrichtung, welche übrigens für Messing- und Neuftlberblech auch in Deutschland schon ziemlich lange in Gebrauch ist. Die Muffel ist mit doppelten Wänden aufgeführt, und der Zwischenraum zwischen denselben mit Sand ausgefüllt, wie auch das Gewölbe der Muffel mit Sand bedeckt ist, welcher wiederum, um ein Mitreißen desselben durch den Zug zu vermeiden, mit eisernen Platten abgedeckt ist. Diese Anwendung von Sand hat den doppelten Zweck, die Muffel während des Glühens luftdicht abzuschließen und dann ein langsameres Anwärmen und Abkühlen derselben zu ermöglichen. Die beiden Wände der Muffel sind in der Nähe der Widerlager mit eisernen Ringen verankert. Flamme wird der Breite der Muffel nach zuerst unter dem Boden derselben hin, an einer Seitenwand nach oben, über dem Gewölbe fort und an der zweiten Seitenwand nieder nach dem angebauten Schornsteine geführt.

Die

Beim Glühen dünner Bleche wird der Ofen 2 Stunden vor dem Einbringen derselben geheizt, um ihn vollständig zu trocknen; dann werden die Bleche eingebracht und übereinander gehäuft, bis die Muffel gefüllt ist, worauf die Eintrageöffnung zugemauert, und dabei zugleich eine thönerne Röhre mit eingemauert wird, in der sich eine Glas- oder Glimmerplatte befindet, durch welche man das Innere des Ofens beobachten kann. Wenn die Bleche schwach rothglühend sind, wird mit dem Feuern eingehalten, der Ofen abkühlen gelassen und die Bleche herausgezogen, gewöhnlich 24 Stunden nach Beendigung des Feuerns.

Indem wir für die genauere Construction auf die der Quelle beigegebenen Zeichnungen verweisen, fügen wir noch eine von Prentice & Inglis aufgestellte vergleichende Berechnung der Glühkosten für eine Wochenproduction von ca. 400 Ctr. Blech sowohl in einem Ofen der alten, wie in einem der hier beschriebenen Construction bei.

Altes System:

10 Glühkäften zu je ca. 40 Ctr. verbrauchen je 14 Tons Kohlen pro Hiße 15 Tons à 12 sh. Abnuşung der Glühkästen zu 1 £. 10 sh. pro hige Abnutzung von 3 Glühöfen

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Mechanische Technologie.

Ueber Drahtlehren; von Karl Karmarsch. (Fortsetzung von Seite 409.)

II. Stahldraht.

1) Die am weitesten verbreitete Stahldrahtlehre ist die eng lische (Lancashire steel-wire gage). In England bedient man sich, wie schon oben erwähnt, für schwarzen Stahldraht der Birminghamer Eisendrahtlehre (S. 413); der blanke Stahldraht aber, welcher gewöhnlich in fußlangen (300) Stücken zum Gebrauche der Uhrmacher 2. vorkommt, wird mittelst der eigenen Lehre gemessen und sortirt. Diese ist eine doppelte. Auf der für dicke Drähte find die Sorten mit Buchstaben bezeichnet (daher Letter gage), auf der für die dünneren Drähte mit Nummern, welche von 1 bis 80 gehen. Die Nummernlehre ist auch von Fabriken anderer Länder, so namentlich Mignard in Belleville bei Paris und Martin Miller & Sohn in Wien, angenommen. Eine Originallehre der legtgenannten Fabrik habe ich selbst verglichen und mit der eng= lischen übereinstimmend gefunden. In nachstehender Tabelle 1) theile ich, auf die Angaben von Holzapffel (f. S. 413) gestüßt, die Drahtstärken der englischen Buchstaben- und Nummernlehre mit, wobei ich bemerken kann, daß mehrere von mir untersuchte, mit dem Namen Stubs gestempelte Exemplare beider Art die Richtigkeit dieser Aufstellung bestätigten.

Der allgemeine durchschnittliche Verdünnungsfactor für die Buchstabenlehre findet sich 0,978; für kleinere Abtheilungen des Sortiments bleibt er fast ganz gleich, er ist nämlich

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2) Stählerne Klaviersaiten werden in England nach Nummern sortirt, deren Dickenunterschiede nur halb so groß sind als jene der Eisendrähte nach Birminghamer Lehre (S. 413); dabei findet überdies die Abweichung Statt, daß mit steigender Nummer der Draht dicker wird. Holzapffel giebt an, daß zum Beziehen der Klaviere fast ausschließlich die Nummern 6 bis 20 gebraucht werden; gestüßt auf seine weiteren Mittheilungen kann man die Dicke dieser Nummern annehmen, wie folgt. 13)

In Deutschland wird man wohl oftmals die Stahlsaiten nach der nämlichen Lehre numeriren, welche für eiserne (S. 414) und messingene Saiten gebräuchlich ist. Doch hat die berühmte Stahlsaitenfabrik von Martin Miller & Sohn in Wien eine eigene Lehre, welche mit der eben erwähnten englischen übereinzustimmen oder ihr wenigstens nahe zu kommen scheint. Ich habe nur Drahtproben von folgenden vier Nummern zu messen Gelegenheit gehabt, an welchen ich die beigefeßte Dicke fand: 0,70 Millimtr.

Nr. 12

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Der Verdünnungsfactor der dünneren Sorten der Nummernlehre berechnet sich für

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15

Zur Flügelbesaitung werden Nr. 12 bis 24 angewendet. Erst kürzlich ist durch die Güte der HHrn. Miller & Sohn ein vollständigeres Sortiment ihrer Stahlsaiten in meine Hände gelangt, welches die Nummern 11 bis 24 umfaßt und bei höchst sorgfältiger Messung folgende Dicken nachweiset.)

Der durchschnittliche Verdünnungsfactor für alle 13 Intervalle findet sich 0,9424, im Besonderen jener für Nr. 11 bis 17 0,9428 und für Nr. 17 bis 240,9421; berechnet man mittelst der beiden leztgenannten Factoren die Dicken, so erhält man 0,660 Millimtr.

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Nr. 11

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III.

Messing-, Tombak-, Kupfer-, Argentan-, Zinkund Bleidrähte.

1) In England ist für diese Drahtgattungen die Birming= hamer Eisendrahtlehre (S. 413) gebräuchlich. In Frankreich scheinen ebenfalls die Nummern mit jenen der Eisendrähte übereinzustimmen; wenigstens ist es von der Fabrik der Brüder Japh zu Beaucourt gewiß, daß sie ihre Eisendrahtlehre (S. 413) ohne Unterschied auch für Messingdraht anwendet.

2) Die österreichischen Fabriken unterscheiden beim Messingdraht durchgehends zwei Claffen: Musterdrähte und Scheibendrähte. Unter dem ersteren Namen werden alle gröberen Sorten, von der größten Dicke bis etwas unter 1 Linie (2TMTM) Durchmesser herab, begriffen, und hier steigen die Nummern, wie die Dicke des Drahtes zunimmt. Die Scheibendrähte sind auf entgegengesezte Weise numerirt; nämlich die dickste Sorte der= felben, welche sich dem dünnsten Musterdrahte anschließt, führt die niedrigste Nummer, und die Zahlen (wovon man die ungeraden. nicht in die Reihe aufzunehmen pflegt) wachsen, wie der Durchmesser abnimmt. Es stehen mir nähere Nachweisungen aus der neuesten Zeit von zwei vorzüglichen Fabriken zu Gebote: der Ge= brüder Rosthorn in Oed und der Gebrüder Winkler in Ebersdorf, beide in der Nähe von Wien.

Die Musterdrähte der einen, wie der anderen Fabrik reichen in 35 Sorten von Nr. 6 bis Nr. 40; die dünnste und die dickste Sorte stimmen fast genau überein; es mißt nämlich

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Von messingenen Scheibendrähten habe ich ein Probensortiment der schon erwähnten Winkler'schen Fabrik genau ge= messen; die Ergebnisse find in folgender Tabelle 16) enthalten, wozu ich bemerken muß, daß mehrere vor längerer Zeit von mir untersuchte Nummern der Rosthorn'schen Scheibendrähte hiermit sehr gut stimmen, so daß sich abermals die Identität der Draht= lehre in diesen beiden Fabriken unzweifelhaft herausstellt.

Bei den Messingscheibendrähten werden die ausgelassenen un= geraden Nummern auf Bestellung ebenfalls geliefert; auch enthält das Preisverzeichniß überdies Nr. 51, 52, 53, 54, als höchft feine Sorten, deren Stärke zu messen ich keine Gelegenheit gehabt habe. Für das ganze Sortiment ergiebt sich der durchschnittliche Verdünnungsfactor 0,914; für einzelne Gruppen wie folgt: Nr. 6 bis 16 0,914,

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wobei die stufenweise Abnahme desselben sehr regelmäßig zu Tage tritt. Für die Gesammtheit der 46 Musterdrahtnummern ist der durchschnittliche Factor 0,942; für die 16 Nummern Scheibendrähte allein 0,886; für das ganze Sortiment von 62 Nummern endlich 0,927.

4) Das Sortiment der Messingdrähte vom hannoverschen Harz (Okerhütte bei Goslar) besteht aus 26 Nummern, welche von 14 Null bis 0 und ferner von 1 bis 12 laufen; die entsprechenden Dicken find von mir an Proben gemessen wie folgt. 18)

Verdünnungsfactor für alle Nummern im Durchschnitte 0,900; im Einzelnen für

Nr. 14/0 bis 9/0

0,915,

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16 28 28 38 38 50 0,925,

0,900, 0,920,

woraus sich eine stufenweise Vergrößerung des Factors hervorstellt, welche zwar der Natur der Sache nicht zu entsprechen scheint, aber bei feinen Drähten öfters angetroffen wird (vergleiche S. 441 das Beispiel an den Fischer'schen Eisendrähten). Rechnet man mit dem Factor 0,925 weiter, so findet man als wahrscheinliche Dicke

von

2 7

Feinere Sorten als Nr. 7 fommen selten zur Anwendung; indessen geht, wie bereits S. 414 angegeben, das Sortiment bis Nr. 11, wofür ich an einer eisernen Saite die Dicke 0,15 Millimtr. gefunden habe. Legt man wie oben halbe Nummern_dazwischen, so ergiebt sich für die acht Intervalle von Nr. 7 bis 11 ein durchschnittlicher Verdünnungsfactor 0,938, mittelft dessen die Dickenabstufungen sich folgendermaßen berechnen:

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Nr. 7

0,25 Millimtr.

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15) S. Bd. X, S. 657 bis 660 unter I. 16) S. Bd. X, S. 657 bis 660 unter II.

17) S. Bd. X, S. 657 bis 660 unter III. und IV. 18) S. Bd. X, S. 657 bis 660 unter VI.

19) S. Bd. X, S. 659 bis 660 unter V.

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Benugt man diese Factoren zur Ausfüllung der Lücken, rechnet man ferner mit 0,894 von Nr. 4 bis Nr. 1 zurück; so ergeben sich folgende Maße als dem Wahren sicher nahekommend. *°)

7) Der zu Klausthal auf dem hannoverschen Harze fabricirte Bleidraht wird nach der harzischen Eisendrahtlehre numerirt und gewöhnlich von Nr. 9 bis Nr. 23 geliefert. Auf einem gedruckten Preisverzeichnisse finde ich die Dicken dieser Sorten nach hannoverschem Zollmaße angegeben. 21)

IV. Unächte Gold- und Silberdrähte.

Diese öfters unter der Benennung leonischer Draht zu= fammengefaßten Gattungen sind speciell:

1) Cementirter Draht, bestehend aus Kupfer, dessen Oberfläche durch Zinkdämpfe in Meffing verwandelt ist, und zwar a. dickere Sorten, in Ringen: gelber Schwertdraht genannt;

b. dünnere, auf Spulen: gezogener Messing. 2) Vergoldeter Kupferdraht.

3) Versilberter Kupferdraht, nämlich

a. dickerer, in Ringen: Paternosterdraht;

b. dünnerer, auf Spulen: Gezogenes Silber.

Ich kann über das in Wien gebräuchliche Sortiment dieser Drahtgattungen, nach zu verschiedenen Zeiten angestellten Messun= gen, Folgendes mittheilen.

Gelber Schwertdraht kommt regelmäßig in 13 Sorten, mit Nr. 0, 1, 2 u. s. w. bis 12 bezeichnet, vor. Ich fand Nr. 10,51 und 0,55, durchschnittlich 0,53 Millimtr.

6

= 12 = 0,132 und 0,130, also

0,32 0,131

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Nr. 4/0 und O

0

4

4 = 8.

0,806,

0,787, 0,921.

Die darin bemerkliche Unregelmäßigkeit, sowie die erheblich ungleiche Stärke von Drähten, welche als gleiche Nummer ausges geben find, beurkunden eine nachlässige Sortirung. Um dem Richtigen möglichst nahe zu kommen, erachte ich es als das Zweckmäßigste, den allgemeinen Verdünnungsfactor zwischen den Endgliedern 4/0 und 8 einzuführen, welcher 0,889 ist, und mittelft desselben die übrigen Dickenabstufungen sämmtlich zu berechnen wie folgt. 2) (Schluß folgt.)

Chemische Technologie.

"

Verfahren der Saftgewinnung aus Nunkelrüben, von R. de Massy. Das Polytechn. Journal" (1866, 1. Juniheft, S. 396) theilt nach dem „Journal des fabricants de sucre" das folgende Verfahren der Saftgewinnung aus Runkelrüben mit.

Der von der Reibe kommende Rübenbrei wird, mit 7 Tausendteln Kalk gemischt, auf 50 bis 60° C. erhigt, und so eine Art falter Scheidung erzielt. Das Gemisch kommt nun in ein geschlossenes conisches Gefäß, welches mit dem eigentlichen Saftgewinnungsapparate verbunden ist, in welchen der Brei durch Dampfdruck befördert wird.

Dieser Apparat besteht aus einem äußeren durchlöcherten vertical stehenden, und einem in demselben befindlichen etwas engeren Blechcylinder. In dem so entstehenden ringförmigen Raume steckt ein Futter aus Gummi, und die innere Fläche des äußeren Cylinders ist mit Leinwand gefüttert. Der geschiedene Brei fließt durch einen weiten seitlichen Hahn in den Raum zwischen dem durchlöcherten Mantel und dem Gummifutter und läßt in Folge des eigenen und des Dampfdruckes einen Theil Saft ausfließen; dann läßt man hydrostatischen Druck von 10 Atmosphären zwischen dem inneren Cylinder und dem Gummifutter wirken und drückt so mittelst dieses Lepteren den Brei vollends aus. Die erhaltenen äußerst trockenen Rückstände betragen nur 11 pCt. vom Gewichte der Rüben (?).

Ein solcher Apparat soll soviel Rüben verarbeiten, wie fünf Pressen; der etwas trübe, aber vollkommen gesunde Saft wird (nach etwas Kalkzusaß) saturirt und filtrirt.

Bauwesen.

2w.

(Nr.569

Der Mugi-Viaduct in Brasilien. Der Engineer" (Nr. 569 vom 23. November 1866) enthält eine Beschreibung nebst Zeichnung des Mugi-Viaducts auf der unter Leitung des Ingenieurs James Brunlees erbauten San Paulo-Bahn in Brafilien, aus welchem wir hier, unter Benußung von Nr. 2, S. 21, Jahrgang 1867 der „Zeitung des Vereines deutscher Eisenbahnverwaltungen" das Wichtigste mittheilen.

Die in Rede stehende Bahn enthält bekanntlich bei Ersteigung der schroffen Gebirgsabhänge vier geneigte Ebenen von resp. 1,82, 1,69, 2,00 und 2,05 Kilomtr. Länge, wovon die beiden ersteren unter 1:9,75, die beiden legteren unter 1:9,73 gegen den Horizont geneigt find. Dazwischen liegen Wendepläge von 82TM Länge, mit 3 Geleisen, während die geneigten Ebenen nur eingeleistg und in ihrer Mitte mit einem 60 langen Nebengeleise zum Ausweichen für die einander begegnenden Züge versehen sind. Auf der oberen geneigten Ebene kommt der große Mugi-Viaduct vor, welcher 10 Seffnungen von je 20,17 Weite und 1 Oeffnung von 13,7 Weite enthält. Die Pfeiler sind von Eisen auf einem gemauerten Fundamente, ähnlich wie bei dem Crumlin-Viaducte in England, construirt; die beiden Widerlager, jedes 7,6 lang, bestehen ganz aus Mauerwerk; mit Einschluß derselben beträgt die Gesammt

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