theilte Hr. Hammer die Anlage eines Eiskellers mit, welcher von den gewöhnlichen Ausführungen sich dadurch unterscheidet, daß der Eisbehälter nicht allein in den Seitenwänden und der Decke, sondern auch im Boden eine Isolirschicht von 3 Fuß (0,94) Stärke hat, um so die Erdwärme abzuhalten. Nach den an anderen Orten gemachten Erfahrungen sollen diese Eishäuser sich sehr gut bewährt haben. Ferner ist in neuerer Zeit vorgeschlagen, das Eis ohne jedes Gebäude und sonstige Vorrichtung in Regelform im Freien an gegen Westwind geschüßten Orten aufzuftapeln, und zwar so, daß bei recht strenger Kälte die Eisstücke noch mit Wasser begossen werden und damit fortgefahren wird, bis der Eiskegel in einem Stück zusammengefroren erscheint. Der Kegel soll nachdem mit Laub, Sägespånen sc. bedeckt werden, und auf der Spiße einige Schober Stroh als Dach erhalten. Bei strengem Winter, wird es sich ermöglichen lassen, solch' eine Eispyramide aufzubauen; bei unseren klimatischen Verhältnissen jedoch wird dies schwierig sein. Von anderer Seite wurde erwähnt, daß ein Wasserabfluß aus dem Eisraume das erste Haupterforderniß eines guten Eiskellers sei. dustrie der englischen sowohl, wie der französischen auch auf diesem Gebiete ebenbürtig zur Seite stehe, in der Ornamentik aber, sowohl was geschmackvolle Formen, als billigen Preis anbelangt dieselben zu überflügeln angefangen habe. Als Beleg für diese Behauptung hatte er eine Anzahl Lüftres, aus den Fabriken von H. Sonntag in Höchst und Krause in Mainz, ausgestellt. Eben daher waren auch verschiedene Gaskochapparate bezogen, bei denen der Bunsen'sche Brenner Anwendung gefunden hat. — Zum Schluffe machte Redner auf eine empfehlungswerthe Einrichtung an Syphonpumpen, zur Entleerung der Wassersammler bei Gasleitungen, aufmerksam. Die Pumpen werden gewöhnlich auf das Entleerungsrohr aufgeschraubt, was zur Folge hat, daß das Gewinde sich sehr bald ausdreht und dann nachgeschnitten werden muß. Ein Auswechseln der Rohre ist sehr unangenehm. Redner hat deshalb ein für alle Mal auf diese Rohre messingene Ansahstücke aufschrauben lassen, welche nach oben conisch verlaufen und in den unteren Theil der Pumpe eingeschliffen find; Lestere saugt sich dann während der Arbeit fest und läßt sich nach dieser ohne Weiteres entfernen. Hr. R. Peters sprach dann über und legte vielfache Eremplare der jezt üblichen derartigen Meßinstrumente vor. Er bezog sich dabei auf die in der Zeitschrift des Vereines erschienene Abhandlung des Hrn. Thomée (Bd. X, S. 545 und 611) und auf eine demnächst von ihm selbst erscheinende Arbeit über diesen Gegenstand (S. 135, 241 und S. 369). Am Schlusse seines Vortrages machte er darauf aufmerksam, daß, sowie der Ingenieurverein die allgemeine Einführung des Metermaßes anstrebe, es ebenso seine Aufgabe sein sollte, für die Einführung einer einzigen, allgemein gültigen, rationellen Lehre für Blech und Draht zu wirken. Um dies zu erzielen, müsse man zunächst durch Commissionen von Fachmännern in den Bezirksvereinen die zu wählende Lehre festzustellen suchen und weiter durch Delegirte in einer durch den Hauptverein auszuschreibenden Conferenz darüber definitiv entscheiden lassen. Dann müsse die Staatsregierung veranlaßt werden, die so festgestellte Lehre als die allein im Handel gültige mit Gesegeskraft zu publiciren. Diese Maßregel würde von allen Industriellen, welche sich mit Blech und Draht und den daraus hergestellten Fabricaten beschäftigen, mit Freuden aufgenommen werden, wie dies aus mehrfachen Aeußerungen und schon jeßt eingelaufenen Zuschriften zu schließen sei; auch hätten sich einflußreiche Männer der höheren Verwaltungskreise bereits günstig über ein derartiges Vorhaben ausgesprochen. Nach Beendigung dieses Vortrages verlas der Vorsitzende ein Schreiben, worin der Vorstand des Hauptvereines den bezüglichen Gegenstand warm empfiehlt, und stellte dann den Antrag des Hrn. Peters: „Der Bezirksverein wolle eine Commission zur Feststellung einer empfehlenswerthen Normallehre für Blech und Draht niedersehen" zur Discussion und Abstimmung. Die Versammlung genehmigte den Antrag und beauftragte den Antragsteller mit der Wahl der Mitglieder dieser Commission. Bei der nun laut Tagesordnung folgenden Verlesung des Statutenentwurfes machte der Vorsigende darauf aufmerksam, daß vom Jahre 1868 ab ein besoldeter Geschäftsführer, wie er für das laufende Jahr angestellt sei, entbehrlich werde, da die Geschäftsführung nach einer Mittheilung des Vorsitzenden des Hauptvereines in der nächsten Zeit schon wesentlich vereinfacht werden solle. Man beabsichtige, künftighin die Beiträge an den Hauptverein direct einzuziehen und die Hefte der Zeitschrift von Berlin aus ohne Vermittelung der Bezirksvereine zu vertheilen, was bei der bevor ftehenden Ermäßigung des Porto's für schwere Kreuzbandsendungen dann sehr billig geschehen könne. Der Vorstzende verlas einen Antrag des Hrn. Bonnet: „Die bisherige Vereinigung der Saarbrücker Ingenieure mit denen der Rheinpfalz hat sich im Laufe der Zeit als eine die Thätigkeit des Bezirksvereines nicht besonders fördernde erwiesen; namentlich sind die Versammlungen durch die großen Entfernungen der Wohnorte der einzelnen Mitglieder nicht genügend besucht, und somit der Hauptzweck derselben als verfehlt zu betrachten. Da vorauszusehen ist, daß bei einer Trennung der genannten beiden Theile des Bezirksvereines jeder derselben seine specifischen Interessen besser fördern kann, so beschließt die Versammlung mit Ende des laufenden Jahres eine Theilung des genannten Bezirksvereines in zwei besondere Bezirksvereine, den Saarbrücker und den der Rheinpfalz, herbeizuführen und von diesem Beschlusse den Hauptverein in Kenntniß zu seßen." Von verschiedenen Seiten zeigte sich ein lebhafter Widerspruch gegen diesen Antrag. Hr. Baentsch suchte darzuthun, daß durch Annahme desselben das bisherige gute Einvernehmen beider Theile wesentlich gestört werden müsse. Hr. Bonnet vertheidigte seinen Antrag: Durch die ausgedehnte Länderfläche, auf welcher die Mitglieder und die wechselnden Versammlungsorte zerstreut sind, sei eine allseitige Betheiligung an den Sizungen sehr erschwert, was schon die Thatsache zeige, daß heute, wie schon oft geschehen, die Pfalz nicht durch ein einziges Mitglied vertreten sei. Ein solcher, immer nur theilweiser Besuch könne aber durchaus das Vereinsintereffe nicht fördern. Hr. Peters unterstüßte den Antrag: Eine solche Trennung aus Zweckmäßigkeitsgründen sei schon öfter vorgekommen und liege im Interesse beider Theile. Der Pfälzer Verein könne dann dem Vereinsleben nach Süddeutschland hin neue Bahnen brechen, und der Saarbrücker Verein werde sich durch häufiger wiederkehrende Versammlungen kräftigen. Gemeinschaftliche Versammlungen könnten in der besseren Jahreszeit ja noch immer gehalten werden. Nach Schluß der Debatte theilt der Vorfizende mit, daß er den genügend unterstüßten Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung zur weiteren Discussion und Beschlußnahme stellen werde. Hierauf erstatteten die Revisoren Bericht über den Befund der Vereinscasse, welche ein Vermögen des Bezirksvereines am heutigen Tage von 144 Thlr. aufwies. Hr. Wandesleben gab der Versammlung Kenntniß über die Wirkungen einer Hundt'schen Stromsezmaschine.*) Der Schriftführer: Hermann Köhl Stettiner Bezirksverein. (Fortsetzung von Band IX, Seite 101.) Generalversammlung vom 12. April 1866. Vorsigender: Hr. v. Loeben. Vereinsangelegenheiten und Discuffton über die Vorbereitung zum technischen Studium. Sizung vom 2. November 1866. - Vorsitzender: Hr. v. Loeben. Der Vorsitzende ersuchte die Mitglieder, im Sinne des von *) Eine ausführliche Mittheilung über die mit dieser Maschine erzielten Resultate ist uns in Aussicht gestellt. D. Red. (L.) (5 bis 5,6) lang, 5 Fuß (1,57) breit und 14 Zoll (32TM) ftark. Daran knüpfte sich eine Unterhaltung über Fabrication von Panzerplatten*) und theilte Hr. Haak mit, wie dieselben in England bei einer Stärke von 9 Zoll (235TM) hergestellt werden. Die Luppen werden auf gewöhnliche Art aus einzelnen Platten von 14 Zoll (32) Stärke zusammengeseßt, und mittelst Wagen, welche die Höhe der Walze haben, der Leßteren zugeführt; die Walzen find für Vor- und Rückwärtsgang eingerichtet. Der Vorsigende theilte hierauf eine Beobachtung an einem Locomotivkessel mit. Der betreffende Kessel hatte am unteren Theile des Langfessels unmittelbar vor der Feuerkifte einen Kesselsteinablagerungsapparat nach Schau. Beim Anheizen des Kessels blieb dieser Kessels Apparat vollständig kalt, und als das Manometer bereits einen Ueberdruck von 120 Pfd. pro Quadratzoll (8a,77_pro_ Quadratcentimeter) zeigte, war nur cine kaum fühlbare Erwärmung zu bemerken. Eine Dampfentnahme aus dem Kessel fand nicht Statt, und wurde die Erscheinung der schlechten Wärmeleitung des Wassers und der mangelhaften Circulation zugeschrieben. Hr. Gollnow stellte dann die Frage auf, wie es komme, daß neue Kessel mehr spucken als alte, und daß derselbe Kessel, welcher anfangs viel Wasser ausgeworfen habe, diesen Uebelstand mit der Zeit verliere. Es wurde als wahrscheinlich aufgestellt, daß der Grund in einem größeren Vorhandensein von Fetttheilen liege, wodurch die Adhäfton des Waffers an den Kesselwandungen verringert werde. Daran schloß sich eine Unterhaltung über die Dampfentnahme überhaupt, und wurde allgemein als vortheilhaft anerkannt, eine möglichst gleichmäßige Abnahme von der ganzen Oberfläche des Wasserspiegels eintreten zu lassen. Sizung vom 7. März 1866. Vorfigender: Hr. v. Loeben. Anwesend 4 Mitglieder und 4 Gäste. Nach Verlesen des Protokolles gab Hr. Haak einige Mittheilungen über eine im Auftrage des englischen Lloyd angestellte Reihe von Versuchen über Vernietung von Blechen mittelst Laschen. Das Resultat dieser Versuche war im Allgemeinen, daß, wenn die Bleche auf Zug in Anspruch genommen werden, am vortheilhaftesten die sogenannte Kettennietung ange= wendet wird, mit einem Nietabstande vom 4 bis 41 fachen des Durchmessers der Niete. Die Festigkeit variirt von 46 bis 71 pCt. des vollen Bleches. Dasselbe wird durch die Versuche von Faire bairn **) bestätigt. Bei Ueberplattungsnietung hatten sich doppelte Nietreihen bewährt, bei welchen die Niete in der Richtung des Zuges hintereinander angebracht sind, entgegen der sonst üblichen Anordnung, die Niete beider Reihen gegeneinander zu verseßen. Dann wurde über gesprochen: Es werde jezt für zweckmäßig gehalten, die Schiffe übergehend, wurde mitgetheilt, daß gußeiserne Geschüße, hohl gegoffen und mit Wasser von innen gekühlt, vorzügliche Resultate gegeben hätten. Ein 8zölliges (210TMTMTM) Geschüß hielt, voll gegossen, nur 75 Schuß aus; ein ebensolches hohl gegoffen dagegen 1500. Bei 10zölligen (260mm) stellte sich das Verhältniß wie 20: 249. Sizung vom 14. März 1867. Sigung vom 10. April 1867. Vorstzender: Hr. von Loeben. Der Vorfizende hielt einen Vortrag über die jezt gelten= den Principien bei dem Locomotivbaue, welcher an anderer Stelle d. 3. ausführlich mitgetheilt werden soll. * In nebenstehendem Holzschnitt (Fig. 1) ift diese Construction, welche, wie das „Mechanic's Magazine“ (Mai, 1866, S. 310) mittheilt, Fig. 1 von Paget herrührt, sfizzirt. Die eigentliche Unterlagscheibe ist ausgetieft, und legt sich in die baburch gebildete Höhlung eine Kautschulscheibe, welche durch eine zweite Platte mittelst der Mutter zusammengedrückt wird. Diese elastischen Unterlagscheiben werden auch für alle anderen Zwecke empfohlen, bei welchen ein Losgehen der Schraubenmuttern verhindert werden soll, namentlich statt der oft angewendeten Gegenmuttern, z. B. für Schienenstöße, Lagerbedel 2c. Fig. 2 Der bei vorkommenden Erschütterungen schädliche Einfluß des immer vorhandenen Spielraumes in den Gewindgängen soll durch die Wirkung der den Stößen nachgebenden, elastischen Unterlage vermieden werden. Statt der Kautschukeinlagen kann auch nach Fig. 2 die Unterlagscheibe aus Stahlblech hergestellt und in eine solche Form gebogen werden, daß eine Federung erzielt wird. D. Red. (L.) |