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In diesem vierten Abschnitte werde ich nun so deutlich als möglich praktisch lehren, wie man die durch Befolgung obiger Grundfäße errungenen Vortheile zum wirk lichen Gewinne der Partien anzuwenden habe.

Die Endspiele lassen sich füglich in drey Classen eintbeilen, welche wir einzeln durchgehen wollen, als; 1) Endspiele, in welchen nur-Bauern übrig sind. 2) Endspiele, in welchen Bauern und Figuren, und 3) Endspiele, in welchen nur allein Figuren übrig sind. Bey der Angabe der Stellungen der Endspiele habe ich mich folgender Bezeichnung bedient:

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Bauer.

Da nur in den Stellungen, nicht aber in den Zügen bey den Endspielen viele Veränderungen vorkominen können, so habe ich diese, meistens kurzen Spiele, nicht in Tabellen gearbeitet, denn dieß würde mehr Verwirrung als Deutlichkeit hervorbringen, und dem Lernbegierigen mitunter beschwerlich werden.

Erste Abtheilung.

Endspiele, wo nur noch Bauern übrig sind.

Wie schon oben in den theoretischen Grundsäten bemerkt wurde, sind in diesen Endspielen die Könige die besten Steine, um die noch vorhandenen Bauern zur Dame zu bringen. Der König muß also nicht unthätig stehen bleiben, wenn keine Figuren mehr da sind,

sondern er muß sich an seine Bauern anschließen, und fie zur Dame geleiten.

Der Verlust oder Gewinn der Partie hängt in eis nem solchen Falle meistens von der ersten Entgegenstel lung der Könige ab. Derjenige nähmlich wird mehrentheils die Partie gewinnen, welcher seinen König zu. erst dem andern so entgegen stellt, daß dieser nicht weiter vorrücken kann, sondern ihm ausweichen muß.

Da die Verschiedenheit in diesen Spiel-Endungen, wo nur Bauern übrig sind, außerordentlich groß ist, so habe ich nur einige Beyspiele dieser Stellungen angeführt, die aber hinlänglich zur Belehrung sind, wie man sich in allen vorkommenden Stellungen zu vere halten habe.

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I.

Ein Bauer allein gegen den einzelnen König.

Stellung: Weiß: &, E1. B, E 2.

Schwarz: K, E 8.

a) In dieser Stellung wird Weiß gewinnen, wenn

ør am Zuge ist, weil sein König sich zuerst dem andern entgegen stellen kann; hätte aber Schwarz den ersten Bug, fo bleibt es remis.

Weiß.

3ug 1. E 1. F 2.

Schwarz,
E 8. E 7.

Weiß würde schlecht spielen, wenn er zuerst den Bauer zöge; denn sein Hauptaugenmerk muß dahin gehen, seinen König dem schwarzen zuerst entgegen zu stellen, welchen Vortheil er dadurch verlöre.

3ug 2. F 2. E 3.

E 7. E 6.

Hätte Schwarz aber seinen König wieder auf E 8. zurückgezogen, um dort den Bauer zu erwarten, so

müßte Weiß ihn mit dem Könige bis auf E 6. verfolund dann erst mit dem Bauer vorrücken.

gen, 3ug 3.

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Durch die Entgegenstellung des Königs auf E 4. war nun Schwarz genöthigt, zuerst zu weichen. Dieß konnte auch auf F 6. oder D 6. geschehen; man sebe darüber die Veränderung.

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Hier bleibt der weiße König stehen, bis sein Bauer

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11. E 7. E 8. neue Königinn.

Veränderung beym dritten Zuge des Schwarzen.

Schwarz.

Ginge der schwarze König D 6., so müßte Weiß

E 6. F 6.

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Wäre Schwarz auf den vierten Zug mit dem Könige F 5. gegangen, so mußte Weiß E2. E 4. spielen.

3ug 6. ·7.

E 5. F 6.

F 6. E 6.

D 7. E8.

So stehet der weiße König wieder auf dem sechften Felde vor seinem Bauer; hat man dieß einmahl erreicht, so gehet der Bauer zur Dame, der Zug mag feyn, an wem er wolle. Die Stellung sey z. B.

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E 7. E 8. zur Dame.

b) Hätte aber in oben angeführtem Beyspiele Schwarz den Auszug gehabt, so bleibt es unentschieden, denn der schwarze König kann nur patt, aber nicht matt werden. Z. B.

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Weiß.
E 1. F 2.

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E 7. E 6.

F 2. E.3.

E 3. F 3.

3.

E 6. E 5.

Durch den Auszug hat nun Schwarz den Vortheil erhalten, seinen König dem andern entgegen stellen zu können, und ihn dadurch zum Ausweichen aus der Linie, auf welcher der Bauer steht, zu nöthigen. E 2. E4.t

3ug 4.

E 5. F 5.

Schwarz muß sich immer dem weißen Könige ents gegen seben; wäre dieser auf den dritten Zug D3. start F 3. gegangen, so müßte Schwarz auch D 5. spielen. F 5. E 5. F 3. E 3.

3ug 5.

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Hier dürfte Schwarz durchaus nicht etwa statt E 8. auf F8. oder D8. gehen, denn der weiße König bekäme dadurch den Vortheil der Entgegenstellung auf dem sechsten Felde und der Bauer könnte nicht mehr aufgehalten werden. Siehe darüber die Veränderung. E 8. F 8.. E 6. E 7. t

3ug 13.

E 5. E 6. †

F 5. E 5.

E 5. F 6.

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Nun ist es patt und also remis.

Veränderung beym zwölften Zuge des Schwarzen.

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Nun gehet der Bauer ungehindert zur Dame.

c) Steht aber der Bauer auf einer Thurmlinie nähmlich auf der Linie A oder H., und der feindliche König kann, er mag stehen wo er will, Richt verhindert werden, das leßte Feld der Laufer-Linien, nähmlich der Linien C oder Feinzunehmen, so bleibt es allezeit uns entschieden.

Stellung. Weiß: K, G 3. B, H 2.

Schwarz. K, B 8.

Schwarz ist am Zuge.

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