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AUG 221919

DES

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VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE.

Redakteur: D. Meyer.

Geschäftsstunden 9 bis 4 Uhr.

Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin N.W. 7, Sommerstraße 4a.
Expedition und Kommissionsverlag: Julius Springer, Berlin W.9, Link-Straße 23-24.

Angaben über Bezugspreise, Anzeigenpreise, Nachlieferung nicht angekommener Hefte an Mitglieder usw. am Schluß des redaktionellen Telles.

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Nr. L.

Sonnabend, den 4. Januar 1919.

Band 63.

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Deutsche Maschinenfabrik A:G.

DUISBURG

Sondermann & Stier A.-G., Chemnitz

Karussell-Drehbänke

für 1100 bis 3000mm Drehdurchmesser

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Nur etwa der sechste Teil der landwirtschaftlich genutzten

Fläche Deutschlands kann von den Besitzern mit ihren An-

gehörigen allein bebaut werden, alle größeren Wirtschaften

sind auf Lohnarbeiter angewiesen. Da die Löhne ein Viertel

bis ein Drittel der gesamten Unkosten einschließlich der Ver-

zinsung und Tilgung des Anlagekapitals betragen, drückt

ihre seit 50 Jahren anhaltende Steigerung den Reinertrag

merklich herab. Der Landwirt kann die Kostenerhöhung

nicht ohne weiteres auf den Verbraucher abwälzen, solange

der Weltmarkt offen ist und die Preise durch die Erzeugungs-

kosten in stark agrarischen Ländern bestimmt werden.. Ebenso

wenig kann er, im Gegensatz zu den meisten Industrien,

diesen Ausgleich durch die Steigerung der Gütererzeugung

erreichen, weil die Flächenerträge von einem bestimmten

Punkt an langsamer als der erforderliche Aufwand an Arbeit

und Kosten wachsen. Während also die Volkswirtschaft auf

möglichst hohe Roherträge Wert legen muß, wird der Land-

wirt mit dem Arbeitsaufwand da haltmachen, wo er die

höchsten Reinerträge erzielt. Infolge der wachsenden Ab-

wanderung der Arbeiter vom Lande ist nun aber in Deutsch-

land wie in vielen industriereichen Ländern die Sorge darum,

ob die landwirtschaftlichen Arbeiten etwas billiger oder teurer

werden, durch die viel ernstere verdrängt worden, daß über-

haupt nicht mehr genug Hände vorhanden sind, um die

Bodenfläche mit der nötigen Intensität zu bestellen. Der

Rückgang der Arbeiterzahl scheint unaufhaltsam zu sein,

und die durch den Krieg verursachten Verluste und das

Ausscheiden der Wanderarbeiter werden auch durch die Ent-

spannung des Industriearbeitsmarktes nicht wettgemacht

werden. Nur unter wachsender Verwendung von Maschinen

gelingt die Ausnutzung der Bodenkraft in dem jetzt erreichten

Grade, der die Ernährung von etwa 90 VH der Reichsein-
wohner mit pflanzlichen und von etwa 84 vH mit tierischen
Nahrungsmitteln aus eigener Kraft sichert.

Die ungünstigen Arbeitsbedingungen, die die Landarbeit
wegen der ungleichen Verteilung auf die Jahreszeiten vor-
findet, sind aus Abb. 1 erkennbar. Diese ist nach Aufzeich-
nungen in Wirtschaften aufgestellt worden, die Maschinen in
dem üblichen Umfange verwenden. Kennzeichnend ist der
Unterschied zwischen den Betrieben verschiedener Intensität,
und es ist klar, daß der Mangel an Arbeitern ohne Ersatz
durch Maschinen den Uebergang zu extensiven Betriebsweisen
herbeiführen muß, die natürlich weniger Nährstoffe liefern.

Die Ermittlung der durch eine Maschine ersparten Ar-
beitsgröße ist weder in der Industrie noch in der Landwirt-

Klar liegt die Arbeitsersparnis bei den Häufel- und Hack-

geräten und den Dresch-, Ernte und Fördermaschinen zu-
tage, während sie bei den Säe- und Düngerstreumaschinen
gegen andere Wirkungen zurücktritt und für manche neuere
Geräte zur Bodenbearbeitung, Saatgutreinigung und Schäd-
lingsbekämpfung und die Trockenapparate überhaupt fraglich
erscheint. Das um so mehr, je mehr die Aufgabe der Ma-
schine in der Verbesserung der Güte der Erzeugnisse besteht.
Aber die scheinbare Vermehrung der Arbeitslast durch solche
Maschinen verwandelt sich ebenfalls in das Gegenteil, sobald
nicht die Wirtschaftsfläche, sondern die Menge der mehrge-
wonnenen oder vor dem Verderben bewahrten Nutzstoffe als
Rechnungsgrundlage gewählt wird.

Auf die Bearbeitung des Bodens verwendet man heute

trotz der besseren Geräte mehr Zeit und Mühe als früher,

weil man weiß, daß sie die wichtigste Grundlage für hohe

Erträge im Pflanzenbau ist. Nun ist der Acker der schwie-

rigste Stoff, mit dem die Landwirtschaft zu tun hat, und

auch in den andern Gebieten der Technik wird man schwer-

lich größere Verschiedenheiten in einem Begriff vereinigt

finden. Vom lockeren Sand bis zum zähesten Ton und filzigen

Moor heißt alles Ackerboden, und Beimengungen organischer

und mineralischer Herkunft, starke Schwankungen des Wasser-

gehaltes und die mechanischen Wirkungen früherer Bearbei-

tung erhöhen die Unterschiede seiner Festigkeit, Reibung,

Härte und Plastizität. Mit rechnerischen Mitteln kann man

solchen Bedingungen bei dem Bau der Bodenarbeitsgeräte

nicht leicht beikommen, vorläufig fehlen noch die meisten

Versuchszahlen dafür. Deshalb kann der Konstrukteur die

Formen des wichtigsten Pflugteiles, des Streichbleches zum

Wenden des Bodens, nur durch mühsame Versuche, unter-

stützt durch sein geschultes Gefühl, verbessern. Die auf

diesem empirischen Weg erzielten Erfolge in Verbindung

mit der Vervollkommnung der Herstellungsverfahren und der

benutzten Stahlsorten haben die Pflugarbeit verbessert, die

Leistung erhöht und dabei das Gewicht und den Preis ver-

ringert. Den weitgehenden Forderungen an die Genauigkeit

und Gleichmäßigkeit der Formen und an die Güte der Werk-

stoffe können die alten Handwerksbetriebe nur ausnahms-

weise genügen, und meist ruht ihr guter Ruf auf zwei

Augen. Daher ist der Pflugbau immer mehr in die Hände

von Werken mit zeitgemäß ausgebauten Arbeitsverfahren

übergegangen.

So hohe Anerkennung die Leistung der Pflugfabriken

bei der Anpassung der Pflugformen an die Unterschiede des

Bodens, der Arbeitstiefe und der Gewohnheit der Landwirte

verdient, sind die Werke doch in der Zahl der Arten den

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