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der vorliegenden Auflage wieder in vollstem Umfange geschehen. Obwohl die Arbeit im Krieg entstanden ist, finden wir in ihr eine ausgezeichnete Uebersicht über die gemachten Fortschritte.

Die fünfte Auflage unterscheidet sich von den vorhergehenden unter anderm dadurch, daß sie in erhöhtem Maße die technologischen und theoretischen Zusammenhänge, die den analytischen Methoden und dem Gang der Analyse zugrunde liegen, aufgenommen hat. Das Buch gewinnt dadurch bis zu einem gewissen Grade den Charakter eines Lehrbuches.

Viele analytische Werke, die in den ersten Auflagen nur Prüfungsvorschriften gaben und sich später auch mehr und mehr zu Lehrbüchern auswuchsen, haben freilich dadurch an Uebersichtlichkeit und infolgedessen an Brauchbarkeit eingebüßt. Holde hat indessen die gefährlichen Klippen, die hierin liegen, bis jetzt. zu vermeiden gewußt. Freilich erheblich dicker ist das Buch geworden. Es wäre jedoch wohl noch viel mehr im Umfange gewachsen, wenn nicht auch anderseits manches Veraltete ganz fortgelassen und manches weniger Wichtige stark verkürzt worden wäre. Ueberhaupt liegt der Reiz des Holdeschen Buches in der Auswahl des wirklich Wichtigen, da hier ein Mann zu Worte kommt, der seit einem halben Menschen alter von einem überragenden Standpunkt aus nahezu ausschließlich diese Materie bearbeitet und ein äußerst treffendes Urteil gewonnen hat.

Das Buch gehört schon lange zu denen, die jeder, der auf diesem Gebiet tätig ist, besitzen muß.

Professor Dr. Ubbelohde.

Gemeinfaßliche Darstellung des Eisenhüttenwesens. 10. Auflage. Herausgegeben vom Verein deutscher Eisenhüttenleute, Düsseldorf. Düsseldorf 1918, Verlag Stahleisen m. b. H. 443 S. mit 69 Abb. Preis geb. 10 M.

Die vorliegende zehnte Auflage des bekannten Buches ist während des Krieges vorbereitet worden. Erfreulicherweise merkt man davon im Aeußeren des Buches wenig. Sowohl das Papier als auch die ganze Ausstattung einschließlich des Kriegseinbandes verrät dieselbe Sorgfalt, die auf frühere Auflagen verwandt worden ist. Der technische Teil des Buches hat den gleichen Umfang wie früher. Die einzelnen Angaben sind, soweit notwendig, ergänzt und dem gegenwärtigen Stand angepast worden. Beim wirtschaftlichen Teil vermissen wir leider die sonst peinlich durchgeführte Fortsetzung der Listen und sonstigen Angaben über die Entwicklung der Kohlenund Eisenindustrie der einzelnen Länder bis auf die jüngste Zeit. Wie im Vorwort des Buches bemerkt wird, waren hier besonders große Schwierigkeiten vorhanden, da sich die Darlegung der heimischen Verhältnisse zur Zeit der Bearbeitung noch verbot und auch die erreichbaren Zahlenunterlagen über das Ausland zum Teil lückenhaft und widerspruchsvoll waren. Im ganzen stellt auch die neue Auflage ein stolzes Zeichen dessen dar, was unsere deutsche Eisenindustrie vor dem Krieg und auch noch im Kriege selbst gewesen ist. Wir wollen hoffen, daß die Veränderungen, die die nächste Auflage bezüglich des Umfanges und der Leistungen unserer Kohlen- und Eisenindustrie aufweisen wird, nicht allzu groß sein mögen. Dipl.-Ing. H. Groeck.

Das Dörren von Obst und Gemüse in der Industrie. Verfaßt im Auftrage der Warenabteilung des Schweiz. Volkswirtschaftsdepartementes Bern von E. Höhn, Ober-Ingenieur des Schweiz. Vereines von Dampfkesselbesitzern. Aarau 1918, Emil Wirz. 122 S. mit 29 Abb. Preis 4 Fr..

Entsprechend dem Vorwort, den Dörrern einen Leitfaden an die Hand zu geben, ist die Aufgabe dahin gelöst, daß eine Reihe von kleineren und mittleren Anlagen beschrieben und dargestellt ist. Unter diesen befinden sich manche, die auch in Deutschland Beachtung finden können, und deren Kenntnis Anregung zu neuen Formen geben wird. Freilich bemerkt man, daß diese Anlagen vorwiegend aus handwerkmäßigen Ueberlegungen hervorgegangen sind, und daß sie zeigen, wie wenig die mannigfachen Naturgesetze, die hier in Frage kommen, erkannt sind und Anwendung gefunden haben. Der Verfasser berechnet auf S. 92 das Dampfgewicht von Luft mit. 70 vH Feuchtigkeit nach der 1 Formel pv = 354 Piv und daraus pi und sagt: weil 1,59 70 VH ausmacht, ist p. 0,70 · 354,6 248,2.<. Der 1,59 1 Bruch ist aber 0,63. Auf derselben Seite bemerkt er 1,59 (Zeile 6) richtig: »Der Dampf besitzt den Charakter überhitzten Dampfes<<. Das ist der Fall bei geringem Prozentsatz des Dunstgehaltes, nicht aber in der Nähe des Sättigungsgebietes.

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deutscher Ingenieure.

Darum kann die feuchte Luft nicht durchgängig als den Gesetzen von Boyle und Gay-Lussac folgend aufgefaßt werden, die sich nur auf vollkommene Gase beziehen. Aus diesem Grunde geben die Tabellen und Diagramme nur angenäherte Werte. Letztere müssen auch umgerechnet werden, wenn ein anderer mittlerer Barometerstand als 720 mm Quecksilbersäule in Frage kommt, der für Schweizer Verhältnisse bemessen ist.

Der Abschnitt »Das Dörren vermittels des elektrischen Stromes<< S. 62 bis 78 wird denjenigen einen Wink geben, die durch außergewöhnlich billige Strompreise bevorzugt sind, wie sie diesen zu Dörrzwecken verwenden können.

Das beim Auto vapor System Wirth (S. 120) in Anwendung kommende Verfahren, die Abluft zu komprimieren und deren Wärme zurückzugewinnen, ist nicht neu (s. D. R. P. Nr. 167409). Es ist dem Verfasser zuzustimmen, daß die durch Kompressionsarbeit gewonnene Wärme erheblich teurer ist als diejenige, die dem Heizdampf ohne Umwege entnommen werden kann. Nur bei Waren, aus denen wertvolle Flüssigkeiten wie Aether, Spiritus usw. entfernt werden müssen, bietet dieses Verfahren Aussicht auf erheblichen Gewinn.

Das Buch vermehrt in erfreulicher Weise die bescheidene Literatur über die Trockentechnik und wird dazu beitragen, letztere zu fördern. Ingenieur Karl Reyscher.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. (Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten. Die Bücher werden kurze Zeit in unserm Lesesaal an besonderer Stelle zur Einsichtnahme ausgelegt, können aber nicht verliehen werden.) Der finanzielle Aufbau der englischen Industrie. Von C. W. Frhr. v. Wieser, herausgegeben von E. Herzen berg. Jena 1919, Gustav Fischer. 482 S. Preis brosch. 21 M. Landstädte und Landgemeinden sowie ländliche Genossenschaften als Träger und Mittelpunkte technischer Kultur und zweckmäßiger Energiewirtschaft. Von Dipl.-Ing. E. S. Hartig. Leipzig und Erlangen 1919, A. Deichertsche Buchhandlung Dr. Werner Scholl. 70 S. mit

6 Abb. und 1 Karte.

Die staatliche Elektrizitätsfürsorge. Von Prof. Dr.-Ing. G. Klingenberg. Berlin 1919, Julius Springer. 11 S. Preis 80 und 10 vH Teuerungszuschlag.

Die Experimentalpsychologie im Dienste des Wirtschaftslebens. Von Dr. W. Moede. Berlin 1919, Julius Springer. 111 S. mit 40 Abb., 5 Schemata, 1 Tabelle und 2 Tafeln. Preis 4,80 M.

Berechnung von Rahmenkonstruktionen und statisch unbestimmten Systemen des Eisen- und Eisenbetonbaues. Von P. E. Glaser. Berlin 1919, Julius Springer. 132 S. mit 112 Abb. Preis 9 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Sammlung Vieweg. Tagesfragen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik. Heft 44: Einphasenbahnmotoren. Von Dr. I. Döry. Braunschweig 1919, Friedr. Vieweg & Sohn. 92 S. mit 75 Abb. Preis geh. 6 M und Teuerungszuschlag.

Der Eisenbahntunnel. Ein Leitfaden des Tunnelbaues. Von Dr.-Ing. Dolezalek. I. Berlin und Wien 1919, Urban & Schwarzenberg. 174 S. mit 422 Abb. Preis geh. 15 M, geb. 17 M. Sammlung technischer Forschungsergebnisse. 1. Band:

Die Festigkeitseigenschaften der Metalle mit Berücksichtigung der inneren Vorgänge bei ihrer Deformation. Von Professor H. von Jüptner. Leipzig 1919, Arthur Felix. 152 S. mit 89 Abb. Preis 9 M.

Desgl. 2. Band: Beziehungen zwischen den mechanischen Eigenschaften, der chemischen Zusammensetzung, dem Gefüge und der Vorbehandlung von Eisen und Stahl. Von Professor H. von Jüptner. 2. Aufl. Leipzig 1919, Arthur Felix. 167 S. mit 26 Abb. Preis 9 M. Automobiltechnisches Handbuch. Von Dr. E. Valentin. 9. Aufl. Berlin 1919, M. Krayn. 1413 S. mit 1120 Abb. Preis geb. 11 M.

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Grundwasser-Abdichtung. Darstellung aus der Praxis. Von Dr.-Ing. J. Schultze. Berlin 1919, 2. Aufl. Wilhelm Ernst & Sohn. 50 S. mit 12 Abb. und einem Anhang. Preis geh. 4 M.

Bodennot und städtische Grundrentenkunde. Von Ingenieur O. Stern. Wien 1919, Lehmann & Wentzel G. m. b. H. 63 S. mit 3 Abb. und 1 Tafel. Preis 4 M. Ratschläge für Ansiedlungslustige. I. Billige Bauweisen für ländliche Ansiedlung. II. Die Ansiedlungsbedingungen der großen gemeinnützigen Landgesellschaften. Von Dr. M. Stolt. Berlin 1919, Deutsche Landbuchhandlung. 13 S. mit 18 Abb. Preis 60 .

28. Juni 1919.

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Aufbereitung.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

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Fuel economy will continue a serious problem. Von Shoudy. (El. World 4. Jan. 19 S. 14/16*) Auf Grund von Messungen werden an der Hand von Schaulinien die Beziehungen zwischen Dampferzeugung und Ausnutzung des Kessels einerseits und der Ueberhitzung und dem Kesselwirkungsgrad anderseits beschrieben. Einfluß des Dampfdrucks, der Ueberhitzung und der Kondensator-Luftleere auf den Dampfverbrauch einer 10 000 kW-Turbine. Nur die unbedingt erforderliche Anzahl von Kesseln soll in Betrieb bleiben. Bedeutung der vielen kleinen Verluste durch undichte Ventile und Rohrleitungen.

Die Verwendung von gestücktem Koks zur Dampferzeugung. Von Stober. Schluß. (Stahl u. Eisen 22. Mai 19 S. 567/70*) Aus den Versuchen mit den beschriebenen Feuerungen geht hervor, daß geeignet aufbereitete Koks beim Verfeuern keine Schwierigkeiten bieten, daß aber der Wirkungsgrad stets hinter dem der Steinkohlenfeuerung zurückbleibt. Wirtschaftlich kann die Koksfeuerung erst werden, wenn die Preise im Verhältnis zu den Steinkohlen erheblich sinken.

Dampfturbinen- Konstruktionen der Maschinenfabrik Oerlikon. (El. u. Maschinenb.. Wien 16. Febr. 19 S. 64/66*) Die verschiedenen Bauarten der mehrstufigen Gleichdruckturbine und ihre Einzelheiten. Oelversorgung und Regelung. Abdampf- und Anzapfturbinen.

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Straßenbrücke über die Eider bei Friedrichstadt. Von Voß und Schwyzer. Schluß. (Deutsche Bauz. 24. Mai 19 S. 225/27*) Bauvorgang. Baukosten. Statische Berechnung der Brückenträger.

La reconstruction des ponts en maçonnerie détruits au cours des hostilités. Von Lutton. (Génie civ. 11. Jan. 19 S. 24/26*) Zur Wiederherstellung der gemauerten Bogen von Durchlässen unter Eisenbahnschienen und dergl. werden schmale Eisenbetonbogen empfohlen, die in wenig Holz beanspruchenden Schalungen für sich hergestellt und dann erst an Ort und Stelle eingesetzt werden. Art der Aufhängung.

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La mise en place du béton par par gravité. (Génie civ. 11. Jan. 19 S. 21/24*) Beispiele für die in Amerika besonders beliebte Verteilung des Betons von der Mischstelle aus durch Fallrohre und Rinnen. an dem VerteilVerteilkästen und Aufhängung der Rinnen mast

Les appareils pour l'injection du mortier. Von Biette. (Génie civ. 15. Febr. 19 S. 122/26*) Einrichtungen von Greathead, Perchot, Buignat und Isambert. Die Maschine von Isambert mit zwei abwechselnd in Betrieb befindlichen Betonbehältern wird näher beschrieben. Klappen, Schieber und Verschluß für die Einfüllöffnung nach beendeter Füllung.

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Elektrotechnik.

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Die deutsche Elektroindustrie in den Kriegsjahren. Elektrische Leitungsanlagen für Starkstrom. Von Cohn. (ETZ 15. Mai 19 S. 221/24) Ersatz des Kupfers durch Aluminium mit Stahlseele. Reine Aluminiumleitungen. Zink-Eisenseile haben sich nicht bewährt. Gittermaste für Abstände bis 500 m. Im Ausland sind Spannweiten von 1500 m bei Stahlseilleitern erreicht worden. Gründungen der Maste. Schleuderbetonmaste. Isolatorenbauarten. Die wirtschaftlichste Spannung scheint 150.000 V zu sein. Günstigste Spannungen. für Kabel verschiedener Bauart. Zinkkabel haben sich besser bewährt, als angenommen wurde. Ersatz-Isolierstoffe.

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Wassergaserzeugung in Horizontalretorten und Neuerungen im städtischen Gaswerk zu Frankfurt a. M.-Heddernheim. Von Goffin. (Journ. Gasb.-Wasserv, 17. Mai 19 S. 253/60*). An der Hand der Erweiterungsbauten wird gezeigt, wie alte, unwirtschaftlich arbeitende Wagerecht-Ofenbetriebe mit verhältnismäßig geringen Kosten neuzeitlich und gewinnbringend ausgebaut werden können. Schräg kammeröfen im Kriege. Von Hasse. (Journ. Gasb.-Wasserv. 17. Mai 19 S. 260/61) Betriebsergebnisse mit den im Jahre 1914 erbauten Schrägkammeröfen des Gaswerkes Wandsbek beim Verarbeiten der verschiedensten Kohlensorten.

Dauerbetriebsergebnisse im Trigasverfahren mit Gewinnung von Tieftemperaturteer und Ammoniak. Von Pott und Dolensky. (Journ. Gasb.-Wasserv. 17. Mai 19 S. 261/63*) Bericht über Dauerbetrieb mit drei Drehrostgaserzeugern auf Zeche Matthias Stinnes III/IV in Gladbeck-Branck von je 800 bis 1500 cbm/st Leistung.

Gesundheitsingenieurwesen.

Von Reich. (Ge

Oefen zur Einäseherung von Leichen. sundhtsing. 24. Mai 19 S. 213/17*) Die Ofenbauarten von Siemens, Rich. Schneider, Kiergenstierna-Beck und Ruppmann und Betriebsergebnisse mit dem Ruppmann-Ofen des Stuttgarter Krematoriums.

Heizung und Lüftung.

Four électrique permettant d'obtenir une température uniforme. (Génie civ. 18. Jan. 19 S. 45/47*) Grundlagen für Versuchsöfen für gleichbleibende Temperatur. Der Ofen von Ferguson und seine Ergebnisse. Temperaturen bis 1200° C können praktisch unveränderlich erhalten werden.

Lager- und Ladevorrichtungen.

Ueber Entlader und fahrbare Verlader für Massengüter. Von Venator. (Gießerei-Z. 15. Mai 19 S. 147/50*) Vorzüge und Anwendungen der fahrbaren Entlader von Heinzelmann & Sparmberg in Hannover, die nach Ansicht des Verfassers auch für Gießereien in Betracht kommen.

Seil- und Kettenförderungen mit Spannungsausgleich als statisch bestimmte Gebilde. Von Ohnesorge. (Z. Ver. deutsch. Ing. 14. Juni 19 S. 549/55*) An einigen Beispielen wird das Bestreben besprochen, statisch unbestimmte Gebilde in statisch bestimmte umzuwandeln. Dabei wird öfters diese Umwandlung absichtlich verschleiert. Die bisherigen Mehrscheibenantriebe mit Umschlingung durch dasselbe Seil werden ebenfalls als statisch unbestimmte Gebilde behandelt. Durch Einbau eines Spannungsausgleichgetriebes zwischen den einzelnen Treibscheiben kann statische Bestimmtheit erreicht werden. Versuche an einer Streckenförderanlage mit Spannungsausgleich zeigen die erhebliche Kraftersparnis und beweisen, daß der große Mehrverbrauch bei den bisherigen Antrieben ausschließlich in Abnutzungsarbeit am Seil und an den Scheiben bestand.

Industrienormen.

Zahl und Maß als Organisationsbeispiele. Von Porst(Betrieb Mai 19 S. 226/32) Entwicklung der Maßsysteme und der Mengenmessung von den ursprünglichen rohen Maß- und Zahl

mann.

begriffen zu den heutigen Ausdrücken. Die bisherigen Maßnormen müssen dem Zehnersystem noch mehr angepaßt werden.

Report on thread systems. (Iron Age 17. April 19 S. 1020/21*) Die Vorarbeiten des Normenausschusses sind nunmehr abgeschlossen. Die Tafeln enthalten Grobgewinde, Feingewinde und Gasgewinde. Die Schaffung internationaler Normen wird beabsichtigt. Zu diesem Zweck soll im Juni in London eine Aussprache mit den englischen und französischen Ausschüssen stattfinden.

Luftfahrt.

The Phoenix-Cork flying boat. (Engineer 28. Febr. 19 S. 194/96*) Hauptabmessungen, Steigfähigkeit und Geschwindigkeit des mit zwei Rolls-Royce-Motoren von je 360 PS ausgestatteten Flugbootes. Doppelte Benzinleitung zur Sicherung bei Beschädigung einer Leitung.

Radio development in the air service. Von Doyle. (El. World 4. Jan. 19 S. 27/29*) Eignung der Schwanz-, Schirm- und Mehrfachantenne für Flugzeuge. Gesichtspunkte für die Verständigung von Flugzeug zu Flugzeug und zwischen diesem und der Erde. Wichtig keit von Ort- und Wasserzeichen. Regelung des Luftverkehrs.

Maschinenteile.

Versuche mit Stiftnietungen nach dem Schuchschen Verfahren. Von Baumann. (Z. Ver. deutsch. Ing. 14. Juni 19 S. 555/57* mit 1 Taf.) Bei gewöhnlichen Nieten ist gleichmäßige Erwärmung von Schaft und Setzkopt erforderlich. Eine Vernietung nach dem Schuchschen Verfahren, bei dem gleichzeitig beide Nietköpfe gebildet werden, wurde im Maschinen laboratorium Stuttgart untersucht, wobei sich ergab, daß die Nietköpfe wenig versetzt waren, die Bleche beim Nieten eine gewisse Wölbung erfuhren, an den Lochrändern aber keine bedeutende Quetschung erkennen lassen und daß die Kräfte, mit denen die Nieten die Bleche zusammenpressen, ungefähr ebenso groß sind wie beim gewöhnlichen Nieten.

Schliffbilder.

Materialkunde.

Weitere Untersuchungen über Rostschutz. Von Zschokke. Schluß. (Schweiz Bauz. 24. Mai 19 S. 244/46*) Einwirkung von Zusätzen von Chromsalzen, Soda und Kalkhydrat zu Salz- und Meerwasser. Ergebnisse von Versuchen über das Verhalten von Messing, Zinn, Hartkupfer, Blei, Zink und Aluminium in Meerwasser ohne jeden Zusatz. Cause de la rupture prématurés des pièces d'acier sou mises des efforts répétés. Inexactitude des lois de Wöhler. Von Fremont. (Génie civ. 18. Jan. 19 S..47/52*) Verschiedene ältere Verfahren zum Bestimmen der zulässigen Beanspruchung. Ergebnisse von mikroskopischer Untersuchung der Entstehung und Ausbildung von Rissen in Eisenbahnschienen führen den Verfasser zur Behauptung, die Versuche und Feststellungen von Wöhler, Bauschinger, Martens u. a. seien ungenau und irreführend.

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Mechanik.

Ueber die dynamische Auswuchtung von rasch umlaufenden Maschinenteilen. Von Heymann. (ETZ 22 Mai 19 S. 234/37* und 29. Mai S. 251/54*) Auswuchtmaschinen mit freier Schwingachse liefern nur dann einwandfreie Ergebnisse, wenn zufällig nur rein dynamische Unbalanz vorliegt. Beispiele solcher Maschinen. Bei der Maschine von Akimoff, Philadelphia, mit gebundener Schwingachse ist eine genaue Lösung mit Hilfe einer Zwischenrechnung möglich. Es werden zwei Maschinen des Verfassers beschrieben, von denen die eine, aus der von Lawaczek hervorgegangen, schrittweise Bestimmung ermöglicht, während bei der anderen die Auswuchtung ohne

deutscher Ingenieure.

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Von Satterthwaite. Special pullers or bearings. (Am. Mach. 3. Mai 19 S. 351*) Die Sonderwerkzeuge zum Abziehen verschieden geformter Lagerbüchsen, Kugellager, Zahnräder u. dergl. bestehen aus einem Bügel und entsprechend geformten Greifern.

Arc welding systems. Von Kenyon. (El. World 25. Jan. 19 S. 167/71*) Einteilung der Lichtbogenarten nach Spannung, Stromstärke und Stromart und nach Stromquellen. Verhalten der verschiedenen Lichtbögen und ihre Betriebsweisen werden an Schaulinien und Schaltbildern erörtert.

Modern welding and cutting. Von Viall. (Am. Mach. 19. April 19 S. 243/48*, 26. April S. 283/91* und 3. Mai S. 341/46*) Praktische Grundlagen und Anwendungen der Thermitschweißung. Winke für Spannvorrichtungen, Schweißformen und Ausführung der Schweißung. Kostenvergleich zwischen mechanischer Verbindung und Schweißverbindung von Rohren. Zug- und Druckfestigkeit verschraubter und verschweißter Rohre. Schweißverbindung von Trägern, Lokomotivrahmen, Wellen, Kreuzköpfen, Lokomotiv-Treibrädern, Walzen u. dergl. Einformen der zu schweißenden Teile. Form und Größe der Schmelztiegel. Hilfswerkzeuge.

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Der deutsch-rumänische Werftbau Giurgiu. Von Foerster. Schluß. (Z. Ver. deutsch. Ing. 14. Juni 19 S. 547/61*) Kurze Beschreibungen der Gießereianlage, des Kraftwerks mit zwei GleichdruckOelmotoren von je 388 PS, der Ausbesserwerkstätten, Lagerräume, Wirtschaftsgebäude. Organisation des Baubetriebes und Baufortganges bis zum einstweiligen Abbruch.

System der Unkosten. Von Mueller. (Betrieb Mai 19 S. 205/10*) Nach rein logischen Grundsätzen kann keine vollkommene Unkostenverteilung erreicht werden. Gesichtspunkte für praktische Trennung in unmittelbare Werkstoffkosten, unmittelbare Löhne, Werkstattunkosten, allgemeine und zusätzliche Betriebsunkosten und Hand-· lungsunkosten. Ausführliche Erläuterung der weiteren Unterteilung.

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Rundschau.

Mexikos Petroleumerzeugung und -ausfuhr. Mexikos Reichtum liegt in seinem Ackerbau, seinen Bergwerken und seinen Petroleumquellen, seine Zukunft aber liegt insbesondere in seiner Industrie. Bis jetzt mußte es zusehen, wie seine wertvollen Rohstoffe ins Ausland wanderten, um dann, bearbeitet, zum Teil zurückzukehren. Mexiko erzeugte keine oder so wenig Kohle, daß die englische Kohle seine Maschinen treiben mußte. Dies braucht Mexiko heute nicht mehr, seitdem seine unermeßlichen Petroleumlager, wohl die reichsten der Erde, bewirtschaftet werden.

Noch vor wenigen Jahren war die Oelerzeugung so gering, daß sich die Ausfuhr durch Tankschiffe nicht lohnte. Im Jahre 1901 betrug sie kaum 1544 t, in 16 Jahren wuchs sie aber in einem Verhältnis von 1:5000, und im Jahre 1917 wurden aus den mexikanischen Gruben nicht weniger als 8 264 266 t Rohöl gewonnen.

Die inneren Wirren, die während der letzten acht Jahre das Gebiet der Republik beständig verwüsteten und wirtschaftlich schädigten, konnten zwar das mächtige Steigen der Petroleumerzeugung verlangsamen, aber nicht hindern. Dies erklärt sich durch die Lage der Petroleumquellen selbst, die

nicht im Innern des Landes, sondern an der Küste gelegen sind. So betrug die Ausbeute im letzten Friedensjahr (1910) 1 873 552 t, im Jahre 1917 dagegen 8 264 266 t. Während der Unruhen also, in sieben Jahren, war die jährliche Ausbeute um 341 VH gestiegen.

Der europäische Krieg hat auf die mexikanische Erzeugung zum Teil günstig eingewirkt. Als die rumänischen Gruben nicht mehr zur Verfügung der Entente standen und die russischen Quellen durch die Revolution im Lande kein Oel mehr lieferten, sah sich die Entente auf Amerika allein angewiesen. Aber die Vereinigten Staaten waren, trotz aller Steigerung der Erzeugung, bald nicht mehr imstande, den Anforderungen des Krieges gerecht zu werden. Da lenkten sich alle Blicke auf Mexiko, und es wurde umworben von den Großmächten der Erde. Inzwischen aber war ein guter Teil der Tankschiffe durch Requirierung zum englischen Nationaldienst entzogen worden. Nichtsdestoweniger wurde die Ausfuhr wieder gesteigert und damit auch die Ausbeute. Die Statistiken für 1918 sind noch nicht fertiggestellt; es ist jedoch vorauszusehen, daß sie eine bedeutende Erhöhung der mexikanischen Ausfuhr bringen werden.

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28. Juni 1919.

In den letzten Jahren stand Mexiko an dritter Stelle der Petroleum erzeugenden Länder. Nur die Vereinigten Staaten und Rußland standen vor ihm. Die heutigen Zustände in Rußland schalten dieses Land auf längere Zeit aus. Rumänien, das älteste Petroleumland, ist von Mexiko längst überflügelt. Mexiko hat daher allein mit den Vereinigten Staaten um die erste Stelle zu kämpfen. Die Erdölquellen der Vereinigten Staaten lieferten im Jahre 1917 rd. 49 Mill. t, wobei sie ihre höchste Leistung vollbrachten. Die mexikanische Ausfuhr im selben Jahre betrug nur 8,2 Mill. t. Dieselben Quellen haben aber ohne jede Anstrengung eine Leistungsfähigkeit von über 170 000 t täglich, also von etwa 14 Mill. t jährlich mehr als die amerikanischen.

Die Lebensdauer der mexikanischen Quellen ist auch viel länger als die der nordamerikanischen. Nach Angaben von David T. Day beträgt die Durchschnittsdauer der amerikanischen Gruben sieben Jahre. Um nur ein Beispiel für Mexiko zu nennen, sei die berühmte Quelle, »Juan Casiano genannt, erwähnt. Sie wurde im Jahre 1910 gebohrt, und im Jahre 1918 lieferte sie noch 2900 t täglich, ohne daß irgend eine Verminderung des Druckes bemerkbar geworden wäre.

Die tatsächliche Leistungsfähigkeit Mexikos ist schon jetzt also viel größer als die der Vereinigten Staaten, wobei nur an die vorbandenen Bohrungen gedacht ist. Diese sind, nach sachverständiger Ansicht, leicht zu vermehren, und es fehlt dazu nur an Geldmitteln.

Die Schiffsraumfrage ist hierbei auch sehr dringend, denn von den Ausfuhrmöglichkeiten hängt die Erzeugung ab. Noch 1910 wurden keine Tankschiffe verwendet. Für den Küstendienst waren schon früher drei Schiffe der Compañia Mexicana de Petroleo »El Aguila«, A.-G. tätig, Tankschiffe unter mexikanischer Flagge, von 5200, 3907 und 2041 BruttoReg.-Tons. Erst die Standard Oil Co. stellte 1911 das Tankschiff »A. F. Lucas« in Dienst.

Es währte nicht lange, bis englische Geldleute sich regten und bis die »Eagle Oil Transport Co« in London mit einem Kapital von drei Millionen £ gebildet wurde. Ihr erstes Schiff lief im Jahre 1913 vom Stapel. Am Ende desselben Jahres hatte die Gesellschaft 4 Schiffe von 25 000 Reg.-Tons und erzielte einen Reingewinn von 92 866 £. Ermutigt durch diesen Erfolg erwarb sie bis 1915 19 Schiffe mit 250 000 Brutto-Reg-Tons.

Ein einziges deutsches Schiff, der »Standard«, beförderte mexikanisches Petroleum.

In 1917 waren zur Beförderung von mexikanischem Oel vorhanden:

Schiffe der Interocean Transport Co.

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Hierzu kommen noch Schiffe, die zeitweise mit Oel befrachtet werden, aber nicht im regelmäßigen Dienst stehen. Wie bereits erwähnt, haben englische Gesellschaften ihren Schiffsraum dem nationalen Dienst während des Krieges zur Verfügung stellen müssen. So wurde der mexikanischen Ausfuhr die wichtige Pearsons-Flotte entzogen. Nach und nach werden jedoch viele von diesen Schiffen wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden.

Neue Schiffe für diesen Zweck werden jedoch nicht schnell genug in genügender Anzahl gebaut. Unter dem Schiffsraummangel der ganzen Welt wird daher auch die Petroleumerzeugung Mexikos leiden müssen. Die Leistungsfähigkeit war im Jahre 1917 achtmal so groß wie der vorhandene Schiffsraum. Daher muß der Schiffsraum unbedingt vermehrt werden, und die mexikanische Regierung ist bereit, alle möglichen Erleichterungen hierfür zu gewähren.

Aber auch die Schiffahrtsunternehmungen selbst sind daran beteiligt, denn Schiffe, die Mineralöl feuern, sind nicht an die (englischen oder amerikanischen) Kohlenstationen gebunden. Das mexikanische Oel ist überdies ohne Einschränkung auf dem Weltmarkt wettbewerbfähig im Gegensatz zum nordamerikanischen, das oft viele Meilen über Land zurücklegen muß, ehe es in das Tankschiff gelangt. Arbeitskräfte sind in Mexiko bedeutend billiger als in den Vereinigten Staaten. Mexiko liefert übrigens nicht nur Rohöl, sondern hat auch Raffinerien in Tampico und Umgegend, die alle Destillate des Rohöls herstellen.

Es liegt auf der Hand, daß, wenn Mexiko Petroleum für die ganze Welt liefern kann, sein eigenes Gebiet zuerst von diesem Reichtum Vorteil ziehen wird. Dieser Vorteil wird sich in der Entwicklung seiner Industrie bemerkbar machen,

und daher ist es sicherlich keine Uebertreibung, zu behaupten, daß Mexiko in naher Zukunft ein großartiges Industrieland werden wird.

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Die Entwicklung des brasilianischen Manganerzbergbaues ist unter dem Krieg außerordentlich günstig verlaufen. Als Bezugsquelle für Manganerz stand Brasilien bereits im Frieden hinter Rußland und Öst-Indien an dritter Stelle. Im Kriege fiel Rußland als Bezugsquelle zunächst für Deutschland und infolge der Schließung der Dardanellen auch für die Länder der Entente aus. Der Manganerzbergbau in Ost-Indien blieb im Kriege bald hinter den Förderziffern des Friedens zurück, da in den ersten Kriegsjahren alle Käufer außer England dem Markt fernblieben. Erst in den letzten Kriegsjahren wurden kleinere Mengen Erz auch an andere Käufer auf dem indischen Markt abgesetzt. Dagegen wiesen die Ausfuhrzahlen Brasiliens die folgende rasche Aufwärtsentwicklung auf:

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Amerikanischer Stahlwerkbau in Frankreich. Die bekannte französische Firma für den Bau von Motorwagen M. Berliet baut in Venessieux (Rhône) ein umfangreiches Stahlwerk, das ausschließlich für den Motorwagenbau arbeiten soll. Der Bau und die Ausrüstung der Anlage ist amerikanischen Firmen übertragen worden. Das Stahlwerkgebäude von 46 × 54 qm Grundfläche wird von der BlawKnox Co., Pittsburgh, ausgeführt. Es wird zunächst 2 Martinöfen für je 50 t Inhalt enthalten, ist jedoch für 12 Oefen im ganzen angelegt. Die zu den beiden Oefen gehörige Tiefofenanlage enthält zusammen 8 Gruben. Den Beschickkran von 15 t Tragkraft für die Martinöfen, den 75 t-Gießkran sowie den Stripperkran und den Kran für die Bedienung der Tieföfen liefert die Morgan Engineering Co., Alliance, Ohio. Auch die Gießpfannen stammen aus Amerika. Der Treatwell Engineering Co., Easton, Pa., ist die Lieferung eines Blockwalzwerkes von 864 mm Walzen-Dmr. übertragen worden. Den zugehörigen 2000 PS-Schwungradumformer für den Antrieb Elektromotor sowie die Motoren für die Hilfseinrichtungen des Walzwerkes liefert die Westinghouse Electric Mfg. Co. Der elektrische Betrieb soll weitgehend durchgeführt werden. Dampf, den man durch die Abhitze der Martinöfen gewinnen will, wird nur zum Betrieb der Gaserzeuger, einiger Pumpen, Kompressoren und dergl. verwandt. Es ist beabsichtigt, die Walzwerkanlage später durch Aufstellung von Blech- und Handelseisenstraßen zu erweitern. (The Iron Age vom 27. März 1919)

Das „Schaukel"-Walzwerk von J. E. Fawell. Einen neuartigen Weg im Walzwerkbau schlagen Mackintosh Hemphill & Co., Pittsburg, ein, die, dem Gedanken des Amerikaners Josef E. Fawell folgend, das in Abb. 1 und 2 schematisch dargestellte Walzwerk auszuführen übernommen haben1). Die Absicht des Erfinders ist, die Vorteile der Duo-Umkehrstraße und der Trio-Straße zu vereinigen, ohne die Nachteile beider in Kauf nehmen zu müssen. Während man die Aufgabe, das Arbeitsgut auf dem Hin- und Rückweg durch die Walzen zu ziehen, bei der Duo-Straße durch Umsteuerung der Antriebmaschine erreicht und bei der in einer Richtung durchlaufenden Trio-Straße das Hilfsmittel der Hebetische braucht, um das Gut abwechselnd unter und über die mittlere der drei Walzen zu bringen, löst Fawell die Aufgabe ohne Umkehr der Antriebmaschine und ohne Verwendung von Hebetischen unter Beibehaltung der Duo-Anordnung. Er benutzt dazu ein Walzengerüst, das allerdings nicht zwei oder drei, sondern ähnlich dem Doppel-Duo vier Walzen enthält, die in der aus den Abbildungen ersichtlichen Weise angeordnet sind und von einer gemeinsamen Antriebmaschine dauernd in einer Richtung gedreht werden. Da das Gerüst auf Rollen_läuft, kann es in die beiden in Abb. 1 und 2 dargestellten Lagen gebracht werden. Das Walzgut wird dann von dem jedesmal oben stehenden Walzenpaar in der Pfeilrichtung hin

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1) s. The Iron Age vom 2. Januar 1919.

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durchgezogen. Der Winkel, um den das Gerüst gedreht wird, beträgt etwa 480. Für eine Begrenzung der Drehbewegung, die durch eine bei a angreifende Stange ausgeführt wird, ist durch einen Anschlag mit Luftpufferung gesorgt. Wie aus den Abbildungen ersichtlich, dient die obere Walze des jeweils nicht an der Arbeit teilnehmenden Walzenpaares als Hilfsrolle für das Walzgut und leitet dieses zu dem anschlieBenden Rollgang hinüber. Mit dieser Nebenaufgabe der Oberwalze hängt es zusammen, daß vom Erfinder der Hub der anstellbaren Oberwalze nur auf 152 mm bemessen worden ist. Dieses Maß beschränkt die Verwendung des Walzwerkes auf ein enger umgrenztes Arbeitsgebiet.

Großes amerikanisches Blechwalzwerk für Japan. Als ein Zeichen von Japans merklichem Bestreben, seine Eisenindustrie auf eigene Füße zu stellen, darf u. a. die Beschaffung eines ungewöhnlich großen Blechwalzwerkes angesehen werden, das in diesen Tagen im Kaiserlichen Stahlwerk Kobe aufgestellt werden wird. Das Walzwerk ist von der Morgan Engineering Co., Alliance, Ohio, geliefert worden. Es ist für die Herstellung von Blechen bis zu 4560 mm Breite und 50,8 mm Dicke bestimmt, also nur etwas kleiner als das in Z. 1919 S. 226 und 417 dargestellte große Walzwerk der Lukens Steel Co. Die Gesamthöhe beträgt bei vollem Hub der anstellbaren Oberwalze 10,4 m, die Gesamtbreite 6,1 m, das Gesamtgewicht rd. 600 t. Die beiden je 60 t schweren Walzen von 1240 mm Dmr. bestehen aus geschmiedetem Stahl. Die Walzen der Straße der Lukens Steel Co. hatten nur 864 mm Dmr., da sie von zwei Hilfswalzen auf der ganzen Länge gestützt wurden, und konnten infolgedessen als Hartgußwalzen ausgeführt werden Dagegen fand sich keine Fabrik, die der Morgan Engineering Co. die Walzen von 1240 mm Dmr. in Hartguß liefern wollte. Die Laufzapfen der Walzen sind bei 889 mm Dmr. 940 mm lang. Die Walzständer aus Stahlguß sind in der Mittellinie geteilt, da sie in einem Stück nicht versandt werden konnten. Die beiden Hälften werden durch 4 Schrumpfringe aus geschmiedetem Stahl zusammengehalten. Die Walzengewichte sind durch Druckwasser-Zylinder ausgeglichen. Die Druckschrauben der Oberwalze haben 381 mm Dmr. Der gesamte Hub der anstellbaren Oberwalze beträgt 915 mm. Die Anstellvorrichtung wird durch zwei 105 PS-Motoren der General Electric Co. mit Solenoid-Bremsen betätigt. Der Zufuhrrollgang ist 11,9 m lang und hat 14 Rollen von 508 mm Dmr., wovon die ersten 4, auf die der Block abgegeben wird, aus geschmiedetem Stahl bestehen, während die übrigen aus Stahlguß hergestellt sind. Zum Antrieb des Zufuhrrollganges dient ein 80 PS-Motor. Der Arbeitsrollgang vor dem Walzwerk ist 7,74 m lang mit 11 Rollen von 508 mm Dmr. und mit einer elektrisch betätigten Kantvorrichtung versehen. Der Rollgang hinter dem Walzwerk ist 7,32 m lang und hat 10 Rollen. Jeder der beiden Rollgänge wird durch zwei 80 PS-Motoren angetrieben. Zum Antrieb der Walzenstraße dient eine Zwillings-Tandem-Verbund Dampfmaschine von 1117/1778 mm Zyl.-Dmr. und 1524 mm Hub The Iron Age vom 27. März 1919)

Umschmelzen und Wiederverwenden von SchnellstahlSchrott. Einen eigenartigen, mit Geschick durchgeführten Gedanken verkörpert die Fabrik der Onondoga Steel Co. in Syracuse N. Y.'). Die Gründer gingen von der Beobachtung aus, daß die Reste von verbrauchten Schnellstählen und Fräsern sowie die zerbrochenen Werkzeuge, ferner die überschießenden Teile der zu Werkzeugen verarbeiteten Stahlstäbe nur in sehr wenigen Fällen wieder ausgenutzt werden. Sie schätzten den dadurch entstehenden Verlust an hochwertigem Werkstahl auf 40 vH. Im kleinen Maßstabe beginnend, gingen sie nun daran, den Schnellstahl-Schrott zu verwerten, indem sie ihn zunächst auf dem Markt in geringen

1) nach The Iron Age vom 27. März 1919.

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deutscher Ingenieure.

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Mengen einkauften, umschmolzen und zu neuem Stahl verarbeiteten. Nach einigen Erfolgen veranlaßten sie mehrere Fabriken, den Schrott von hochwertigen Werkzeugstählen, der bei ihnen entfiel, nach Syracuse zu senden, wofür sie ihnen lediglich gegen Berechnung der Umarbeitungskosten dasselbe Gewicht an wiederverwendungsfähigem Stahl zustellten. Und zwar liefert die Gesellschaft diesen Stahl in einer bestimmten Zusammensetzung, von der sie nicht abweicht, während Wünsche der Kunden bezüglich der Form der zu liefernden Stähle (Rund-, Quadrat-, Flach-Stähle) in gewissen Grenzen berücksichtigt werden. Innerhalb dreier Jahre hat sich dieses Unternehmen kräftig entwickelt, da mehr als 900 über die gesamten Vereinigten Staaten verteilte Unternehmungen, darunter 2 der größten Eisenbahngesellschaften und die führenden Automobilfirmen, mit ihm im Geschäftsverkehr stehen; sogar japanische Firmen sollen darunter sein. Seit Juli 1916 hat die Gesellschaft rd. 400 t hochwertigen Stahles nach ihrem Verfahren umgearbeitet. Gleichzeitig haben sich die Anlagen aus bescheidenen Anfängen zu einem neuzeitlich eingerichteten Stahl- und Walzwerk entwickelt. Der Schrott kommt in kleinen Mengen von 10 bis 45 kg an und besteht aus zerbrochenen Fräsern, Bohrern, Werkzeugstählen usw. von sehr verschiedener Zusammensetzung. Das Sortieren dieser Haufen ist mit die schwierigste Aufgabe. Man benutzt dazu das bekannte Funkenverfahren) Sehr gut eingearbeitete und erfahrene Leute prüfen jedes Stück durch Schleifen auf einer rasch laufenden Scheibe von besonderer Zusammensetzung und scheiden die Sorten auf Grund der Beurteilung nach Farbe, Form und Größe der Funken voneinander. Dabei werden nicht nur die Kohlenstoffstähle von den Sonderstählen getrennt, sondern auch die verschiedenen Sonderstähle untereinander. Die verschiedenen Stahlsorten werden dann in bestimmten Verhältnissen gemischt und die erforderlichen Zusätze an Wolfram, Chrom und Vanadium gegeben, so daß sich daraus die oben erwähnte Normalzusammensetzung des zu erschmelzenden Stahles ergibt. Der Schrott wird in Oefen niedergeschmolzen, die je 2 mit städtischem Gas unmittelbar geheizte Tiegel enthalten Man gießt den Stahl in Blöcke von 100 × 100 qmm Querschnitt und 610 mm Länge. Nach einer Wärmebehandlung und Verbesserung der Oberfläche durch Schleifen werden die Blöcke wieder erwärmt und unter Hämmern, wovon der schwerste ein Dampfhammer von 550 kg Bärgewicht ist, in Knüppel von 50 × 50 qmm Querschnitt und 1,8 m Länge umgeschmiedet, wiederum auf äußere Fehler untersucht und schließlich in einem 254er Walzwerk zu Rund-, Quadrat- und Flachstäben ausgewalzt. Nach nochmaliger Wärmebehandlung werden die fertigen Stäbe einer letzten Prüfung unterworfen und verschickt. Das Walzwerk weist einige bemerkenswerte Eigenheiten auf, die durch seine besonderen Aufgaben bedingt sind; denn es muß entsprechend den hochwertigen Stahlsorten, die verarbeitet werden sollen, besonders kräftig gebaut sein und außerdem rasch die Kaliber wechseln können, da es sich bei den einzelnen Bestellungen meist um ziemlich geringe Mengen handelt, so daß sehr häufiger Wechsel der Kaliber erforderlich wird. Den Aufgaben hat man am besten dadurch zu entsprechen geglaubt, daß man nicht die Walzen, sondern die ganzen Gerüste auswechselt, in denen die Walzen dauernd fertig eingebaut verbleiben. Die Zeit für das Uebergehen von einem Kaliber zum andern hat man auf diese Weise auf 1/2 bis 3/4 st vermindert, während sie sonst, beim Auswechseln der Walzen, 2 bis 5 st in Anspruch nehmen würde.

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Kolloidale Lösungen von Kohlenstaub in flüssigen Brennstoffen hat man in den Vereinigten Staaten als Mittel vorgeschlagen, um den Rauch von Handelsschiffen zu beseitigen und sie dadurch gegen Angriffe durch Unterseeboote besser zu sichern. Die von dem Vorsitzenden L. W. Bates der Submarine Defence Association angeregten Versuche haben ergeben, daß man in dieser Weise Mischungen von allen vorkommenden festen Brennstoffen auch von Brennstoffabfällen mit Rohöl herstellen kann, wenn die festen Bestandteile genügend fein gemahlen sind, daß sich aber das Abscheiden der Staubteilchen nach einer gewissen Zeit nicht bei allen Arten von Rohöl vermeiden läßt, wenn man nicht ein besonderes Fixiermittel verwendet. Die Zusammensetzung dieses. Mittels, von dem nur etwa 1 vH der Gesamtmenge zugesetzt wird, ist vorläufig geheim. Auch die. Versuche, auf diesem Wege ständige Mischungen von Rohöl und Steinkohlenteer zu gewinnen, sollen von Erfolg begleitet gewesen sein. Im Frieden dürfte das Verfahren seine Bedeutung behalten, da es gestattet, die Rohölvorräte um etwa 1/3 mit billigeren Brennstoffen zu strecken. (The Engineer 9. Mai 1919)

1) s. Z. 1909 S. 171.

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