Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small]
[ocr errors]

Foerster: Der deutsch-rumänische Werftbau Giurgiu.

561

nen wurden der Bergungsgruppe mit rd. 0,30 M für die Stunde in Rechnung gestellt und érhielten gegebenen Falles Leistungsprämien. Die gesamte Belegschaft der Werft im Hochsommer 1918 bestand aus rd. 180 Deutschen, 100 Rumänen, 200 Russen und 250 Italienern.

Der Serviciul Hydraulic, die rumänische Strombaubehörde, sandte im Frühjahr 1918 einen ständigen Vertreter nach Giurgiu, der alle Einzelverhandlungen der Werftbauleitung mit dieser in Bukarest sitzenden Behörde bezüglich der Erfüllung der beiderseitigen Vertragsverpflichtungen vermittelte. Die rumänische Regierung des besetzten Gebietes unterstützte den Werftbau in jeder Weise. Ende Oktober 1918 betrug der Die Uebernahme des WerftFertigstellungsgrad rd. 75 vH. baues durch eine deutsch-österreichisch ungarisch-rumänische Gesellschaft war unter Führung einer Berliner Großbank im Werden.

Die Bauorganisation hat reibungslos und mit befriedigendem Fortschritt bis zu dem Tage gearbeitet, an welchem das Maschinengewehrfeuer farbiger Franzosen von Rustschuk aus dem Weiterbau einstweilen ein Ziel setzte.

[graphic]
[graphic]

Zusammenfassung.

[ocr errors]
[merged small][ocr errors]
[graphic]
[blocks in formation]

Die Hochbauten der Werft und das Ausrüstungsufer waren der Firma Dyckerhoff & Widmann, Biebrich a. Rh., unter üblichen RegieBedingungen übertragen worden. Das Arbeiterpersonal dieser Firma wurde von der Bergungsgruppe bei der Schiffahrtabteilung angefordert, unter Privatdienstverträgen verpflichtet und zur Firma Dyckerhoff & Widmann beurlaubt. Die Bergungsgruppe behielt dadurch das Personal besser in der Hand und wahrte sich den maßgebenden Einfluß auf Lohn- und Arbeits-, Urlaubs- und Entlassungsfragen, die gerade so, wie für die Bergungsgruppe selber, unter Berücksichtigung des ungewohnten Klimas nicht kleinlich und mit dem Ergebnis dauernd guter Leistungen geregelt wurden. Jeder gelernte Facharbeiter verdiente zuletzt neben freier Verpflegung einschließlich Bezahlung für die Ueberzeit über täglich. 8 Arbeitstunden hinaus und einschließlich der regelmäßigen vierstündigen Sonntagsarbeit monatlich durchschnittlich 410 bis 450 M unter Wegfall der heimatlichen militärischen Familienunterstützung. Besoldeter Urlaub von 14 Tagen wurde jedem Angestellten mindestens einmal im Jahre gewährt. Sämtlichen Angestellten stand freie Lazarettbehandlung und freie Benutzung der Feldpost zu. Alle wurden mit 15000 M gegen Unfall versichert.

Außer den deutschen Facharbeitern waren durchschnittlich 100 rumänische Arbeiter angestellt, die im freien Arbeitsmarkt angeworben und ortsüblich mit 7 bis 8 Lei täglich entlöhnt wurden. Soweit nötig, wurde der Ernährung dieser Arbeiter durch Lebensmittellieferung nachgeholfen. Die Gefangenen unterstanden militärisch einem besonderen Kommando, welches Unterkommen und Verpflegung dieser Leute beschaffte. Die Gefange

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

10

5

10m

Erdgeschoß.

[blocks in formation]

Obergeschoß.

g Kammer

h Holz und Geräte

[merged small][graphic][merged small][merged small]

deutscher Ingenieure.

[ocr errors]

Bücherschau.

Die Elektrostahlöfen. Von E. Fr. Ruß. Berlin 1918, Julius Springer. 198 S. mit 152 Abb. Preis 12 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Nach der Angabe des Verfassers soll das vorliegende Buch dem Elektrotechniker, dem Hüttenmann und dem Studierenden Gelegenheit geben, sich mit dem Wesen der Elektrostahlöfen vertraut zu machen. Ueber die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Metalle, ihre Erze und deren Vorkommen will der Verfasser nichts bringen, da die Literatur hierüber reichlich Material bietet.

Wider

Induk

Die ersten drei Kapitel enthalten einen Abriß der Elektrotechnik. (S. 1 bis 32.) Daran schließt sich ein Abschnitt über elektrische Heizverfahren. (S. 32 bis 55.) Das 5. Kapitel »Die Elektrostahlöfen« ist unterteilt nach Lichtbogenöfen stands-Rinnenöfen Lichtbogen-Widerstandsöfen tionsöfen kombinierte Induktions-Lichtbogen-Widerstandsöfen. (S. 55 bis 138.) Darauf folgt ein Abschnitt »Einzelheiten über Elektrostahlöfen«, der unter »Lichtbogenöfen« die Elektroden und deren Regelung behandelt, unter »Induktionsöfen<< die Herstellverfahren der Ofenfutter und das Anheizverfahren bringt und schließlich noch zwei Abschnitte über Meßgeräte, Hochspannungsschalter und Potentialregler enthält. (S. 138 bis 188.) Zwei kurze Abschnitte über Versuchsöfen und Einrichtungen zur Bestimmung von Kohlenstoff beschließen das Buch. (S. 188 bis 198.)

Daß es unmöglich ist, auf 32 Seiten die ganze Elektrotechnik auch nur einigermaßen lesbar darzustellen, bedarf kaum der besonderen Betonung. Da der Verfasser dabei die einfachsten Anfangsdinge langatmig behandelt, um dann Wechselstrom, Drehstrom, Sternschaltung usw., Phasenverschiebung auf 2 Seiten abzutun, muß man' ihm den Vorwurf machen, daß er diesen Teil nicht sorgfältig durchgearbeitet hat. Für eine Neuauflage müßte der Verfasser eine gründliche Kenntnis der Elektrotechnik voraussetzen und sich dann auf das Elektrotechnische beschränken, was bei Elektrostahlöfen von ausschlaggebender Bedeutung ist. Eine Reihe äußerst schwerer Fehler entwertet diesen Abschnitt noch weiter. Der Verfasser gibt an, daß man den Kollektor mit Hilfs- oder Wendepolen ausrüstet. Hat der Verfasser noch nie eine Wendepolmaschine gesehen, fragt man sich! Hauptstrommaschinen sollen bei Entlastung durchgehen und daher für den Elektrostahlofen-Betrieb nicht in Betracht kommen. Wie denkt sich der Verfasser das Durchgehen einer Dynamo? Daß an diese Entgleisung eine Beschreibung von Maschinen mit abfallender Charakteristik anschließt, berührt äußerst peinlich.

Im übrigen bringt dieser erste Teil nicht das, was man beim zweiten braucht. Beim Nathusius-Ofen sind die Vektorendarstellungen zu finden, ohne daß diese Darstellungsweise des Wechselstroms erwähnt ist.

Das 5. Kapitel bringt die Beschreibung der verschiedenen Ofenbauarten, und zwar nicht nur der ausgeführten, sondern auch der ungeborenen Kinder dieses Gebiets. Der Verfasser stützt sich dabei scheinbar auf die Angaben in den betreffenden Patentanmeldungen. Ein Vergleich der einzelnen Bauarten findet sich nicht. Ist das in gewissem Grade damit begründet, daß der Kampf heute noch nicht vollständig entschieden ist, so hätte man doch unbedingt schärfere Hervorhebung der Unterschiede der einzelnen Bauarten erwarten ¦ müssen. Beschreibungen, wie sie das Buch bringt, kann man sich ohne große Mühe in der Literatur zusammenlesen. Von einem Spezialbuch verlangte man eine Zusammenstellung, welche Einzelvorteile gegen Einzelnachteile abwägt oder wenigstens zur Abwägung seitens des Lesers hervorhebt.

Die Kapitel über Einzelheiten der Elektrostahlöfen sind fast durchweg beschreibend gehalten. Zur Charakterisierung sei erwähnt, daß die Elektrodenregelung ohne Zuhilfenahme eines Schaltplanes behandelt ist, und daß man auch bei den Potentialreglern keinen Schaltplan, dagegen zwei Bilder findet. Wenn der Verfasser den Cuénod-Regler deshalb nicht bespricht, weil die betreffende Firma sich äußerst deutschfeindlich gezeigt hat, so versteht man das nicht. Ebenso unverständlich ist es, daß der Verfasser in der Einleitung sein Bestreben, objektiv zu sein, betont. Ist das nicht ganz selbstverständlich für einen deutschen Schriftsteller?

Daß der Verfasser über die chemischen Eigenschaften der Metalle nichts bringen wollte, ist schon erwähnt. Daß er auch über die chemischen Vorgänge im Ofen nichts bringt, sei noch besonders betont. Was das für ein Buch bedeutet, das Oefen für ein chemisches Verfahren behandelt denn die Raffinationsöfen verändern die chemische Zusammensetzung liegt auf der Hand. Im übrigen scheint sich der Verfasser

[ocr errors]

1

[ocr errors]

über diese Vorgänge nicht ganz klar zu sein, denn seine Ausführungen über den wichtigsten Vorgang das Entfernen von Phosphor, Schwefel und Sauerstoff sind unrichtig. Es heißt auf S. 88: »Jede Schmelzung wird mit 2 Schlackendecken durchgeführt; die erste dient der Verflüssigung des Stahles, die zweite dem Entphosphoren, dem Entschwefeln und der Beseitigung des Sauerstoffs« (Héroult-Ofen). Hätte der Verfasser sich die kleine Mühe gemacht, im Geiger nachzulesen, so hätte er gewißlich erfahren, daß es eine Entphosphorungsschlacke und eine Entschweflungsschlacke gibt. Das Buch kann nicht empfohlen werden.

Dr.-Ing. K. Laudien.

Bel der Redaktion eingegangene Bücher. (Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten. Die Bücher werden kurze Zeit in unserm Lesesaal an besonderer Stelle zur Einsichtnahme ausgelegt, können aber nicht verliehen werden.) Mitteilungen aus der Landesanstalt für Wasserhygiene zu Berlin-Dahlem. Herausgegeben von Geh. Med.-Rat Dr. M. Beninde und Geh. Med.-Rat Prof. Dr. C. Günther. Heft 24. Berlin 1919, August Hirschwald. 390 S. mit 12 Tafeln, 9 Abb. und 74 Zahlentafeln. Preis 30 M.

Neuorganisation im Automobilbau unter Berücksichtigung der kommenden Löhne. Von A. Levin. Berlin 1919, M. Krayn. 34 S. mit 2 Abb. Preis brosch. 1,50 M. Die deutsche Revolution. Von Dr. F. Runkel. Leipzig 1919, F. W. Grunow. 232 S. Preis geh. 6 M, geb. 8 M. Die heutige Sach- und Rechtslage in der Deutschen Reichs-Unfallversicherung. Von Dr. jur. A. Fischer. Berlin 1919, Albert Seydel. 152 S. Preis 10 M.

Politisch-wirtschaftliche Schriftenfolge zur Friedenskonferenz, herausgegeben von O. Keßler. Heft 1: »Arrangement« mit Frankreich. Denkschrift zu den Ansprüchen Frankreichs auf Elsaß-Lothringen und das Saargebiet. Hamburg 1919, Dorendorf & Dresel. 55 S. Preis 2,50 M.

Beiheft Nr. 14 für die Mitglieder der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Wirtschaftsphilosophie. Ueber das Verhältnis der Volkswirtschaftslehre zur Rechtswissenschaft und zur Politik. Ist die Volkswirtschaftslehre eine selbständige Wissenschaft? Von Prof. Dr. R. Kaulla. Berlin und Leipzig 1919, Dr. Walther Rothschild. 51 S. Preis 2,40 M.

Die Lösung der sozialen Frage durch die Schule im neuen Deutschland. Von Dr. phil. A. H. Rose. Leipzig 1919, F. W. Grunow. 63 S. Preis 1,25 M.

Aus Natur und Geisteswelt. Band 197: Einführung in die Infinitesimalrechnung. Von Prof. Dr. G. Kowalewski. 3. Aufl. Leipzig und Berlin 1919, B. G. Teubner. 100 S. mit 19 Abb. Preis kart. 1,60 M, geb. 1,90 M und Teuerungszuschlag.

Desgl. Band 285: Drähte und Kabel, ihre Anfertigung und Anwendung in der Elektrotechnik. Von Oberpostinspektor H. Brick. 2. Aufl. Leipzig und Berlin 1919, B. G. Teubner. 112 S. mit 43 Abb. Preis kart. 1,60 M, geh. 1,90 M und Teuerungszuschlag.

Arbeitsrecht und Arbeiterschutz (einschl. Militärversorgung). Sozialpolitische Maßnahmen der Reichsregierung seit 9. November 1918. Denkschrift für die Nationalversammlung von Reichsarbeitsminister Bauer. Berlin 1919, Reimar Hobbing. 264 S. Preis geb. 7,50 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Sonderabdruck aus dem Berg- und hüttenmännischen Jahrbuch 1919, Heft 3.

Berufsberatung. Beilage zur Zeitschrift »Der Arbeitsnachweis in Deutschland«, herausgegeben vom Ausschuß für Berufsberatung unter Mitwirkung des Verbandes Deutscher Arbeitsnachweise. Schriftleitung: Landesgewerbe-· rat Schindler und Dr. Hilde Radomski. Berlin 1919, Carl Heymann. Preis einschl. des Arbeitsnachweises jährlich 10 M postfrei.

Die Zeitschrift wird monatlich mit je 4 und 8 Seiten Umfang erscheinen; sie will Anregungen organisatorischer, sozialpädagogischer, berufskundlicher Art geben, insbesondere den in Aussicht genommenen organisatorischen Aus- und Aufbau der Berufsberatungsstellen und Berufsämter fördern und zugleich Bindeglied und Mittelpunkt der entstehenden Organisation werden, sie stellt die denkbar größte Rede- und Meinungsfreiheit in Aussicht und erhofft die Mitarbeit aller an der öffentlichen Berufsberatung und damit dem Wohle der Jugend interessierten Kreise.

an

1

14. Juni 1919.

Die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Lederindustrie. Von Dr. C. L. Becker. Straßburg 1918, Straßburger Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co.. 109 S. Preis 4,50 M.

Siedelungsfrage und Kriegerheimstätten. Von Dr. O. Pittinger. München 1919, Verlag der Bayerischen Kriegsbeschädigten-Fürsorge. 53 S. mit Abbildungen und 4 Bei

lagen.

Monographien zur Feuerungstechnik Heft 1. Die Chemie der Brennstoffe vom Standpunkt der Feuerungstechnik. Von Direktor H. R. Trenkler. Leipzig 1919, Otto Spamer. 41 S. mit 2 Abb. und 2 Tafeln. Preis 4 M. Die Arbeit der Muskeln. Von J. Fischer. Berlin und Leipzig 1919, Dr. Walther Rothschild. 450 S. mit 41 Abb. Preis 20 M, geb. 23 M.

Die magnetische Induktion in geschlossenen Spulen. Eine grundsätzliche Betrachtung über die physikalischen und technischen Möglichkeiten und Grenzen der Periodenumformung in Transformatoren und kollektorlosen Maschinen der Nieder- und Hochfrequenztechnik. Von Dr.Ing. A. Scherbius. München und Berlin 1919, R. Olden

bourg. 91 S. mit 17 Abb. Teuerungszuschlag.

Kataloge.

R. Wolf Aktiengesellschaft, Magdeburg-Buckau. PatentHeißdampf-Straßenzugmaschinen Wolf, Type HS.

R. Wolf Aktiengesellschaft, Magdeburg - Buckau. Heißdampf-Einzylinder-Lokomobilen mit ausziehbarem Röhrenkessel, entlasteter Kolbenschiebersteuerung und Achsenregulator, Klasse AHF. Dreschmaschinen, Strohpressen, Sattdampfund Patent-Heißdampf-Lokomobilen Bauart Wolf.

Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch bei Leipzig. Ratschläge für die Projektierung von Lichtanlagen mit KandemLampen.

Siemens-Schuckert Werke G. m. b. H., Siemensst. dt bei Berlin. Der Telegraphenschlüssel der Siemens-Schuckert Werke. Der Schlüssel verwendet als Schlüsselwörter grammatikalische Wörter, die erfahrungsmäßig nur den zehnten Teil an Uebertragungsfehlern gegenüber künstlichen Wörtern verursachen. Für den Verkehr mit dem Ausland ist ein Zahlenschlüssel vorgesehen, mittels dessen zwei Wörter nach dem gewöhnlichen Schlüssel durch ein künstliches Wort ausgedrückt werden können. Eine Schreibkraft kann die Umschreibung eines kodierten Telegrammes in den Zahlenschlüssel ausführen, ohne irgendwie auf den Inhalt des Telegrammes Einfluß zu

haben. Preis geh. 6 M und 10 vH Sort.

Kapitalismus und Sozialismus. Betrachtungen über die Grundlagen der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung sowie die Voraussetzungen und Folgen des Sozialismus. Von Prof. Dr. L. Pohle. Leipzig 1919, B. G. Teubner. 168 S. Preis geh. 4 M, geb. 5 M.

Deutsche Revolution. Können wir heute sozialisieren? Von O. Neurath und W. Schumann. Leipzig 1919, Dr. W. Klinkhardt. 81 S. Preis 1,35 M.

Desgl. Ein Jahr Bolschewismus. Von A. Luther. Leipzig 1919, Dr. W. Klinkhardt. 15 S. Preis 1,35 M.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Dampfkraftanlagen.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

Die Ursachen der Zerstörungen an Wasserrohrkesseln im Turbinenbetrieb und die zu ergreifenden Gegenmaßregeln. Von Sieg mon. Forts. Siegmon. (Z. Ver. deutsch. Ing. 31. Mai 19 S. 504/10*) Die Untersuchung der Rostproben sowie der Einfluß der Anordnung der Fallrohre und des Speisewassereintrittes und Regeln, wie durch günstigere Bauart des Kessels die Anfressungen vermindert werden können. Untersuchung des Wassers auf Salz-, Säure- und Sauerstoffgehalt. Entlüftung des Speisewassers. Chemische und mechanische Entlüftvorrichtungen. Schluß folgt.

Safety and economy in the boiler room. Von Snyder. (Iron Age 30. Jan. 19 S. 306/07) Praktische Winke für den Betrieb von Kesselanlagen und die Belehrung der Heizer.

Eisenhüttenwesen.

Der neue Hochofen der Jroquois Iron Co. Von Höhl. (Stahl u. Eisen 8. Mai 19 S. 507/08) Beschreibung des in knapp 1 Jahr fertiggestellten Hochofens von 28 m Höhe über Stichloch bei 6,85 m Weite im Kohlensack und 600 t Tagesleistung nebst den zugehörigen Einrichtungen.

Large plate mill for Japan. (Iron Age 27. März 19 S. 820*) Walzwerk der Kaiserlichen Stahlwerke in Kobe für Bleche von 4,5 m Breite und 50 mm Dicke. Hauptabmessungen des Walzgerüstes. Querschnitt durch Ständer und Querhaupt.

Elektrostahlofen Bauart Elektrometall. Von Neumann. (Stahl u. Eisen 8. Mai 19 S. 506/07*) Der Lichtbogen-Elektrostahlofen der Elektrometall A. B. (Grönwall-Lindblad Stalhone) wird mit Zweiphasenwechselstrom betrieben Schnitt durch den Ofen mit vier Elek

troden.

Elektrotechnik.

Die Hochspannungsstraßen der Elektrizität. Von Petersen. Schluß. (ETZ 3. April 19 S. 152/56*) Stütz- und Hängeisolatoren. Hewlett-Isolator. Verkürzung der Hewlett-Ketten durch Einführung der Kegelkupplung oder Kerbverbindung. Spannungsverteilung und Stoßbeanspruchung der Isolatoren. Herabsetzen der

1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 16/17 veröffentlicht. Die Zeitschriften selbst liegen im Lesesaal unserer Bücherei aus können aber nicht verliehen werden. Wer nähere Auskunft über die hier besprochenen Aufsätze oder diese selbst vollständig zu erhalten wünscht, wende sich an die Technische Zeitschriftenschau, Berlin NW. 7, Sommerstr. 4a.

Ueberschlagspannung bei unveränderter Durchschlagspannung. Glimmverluste. Ausgleich der Kapazität durch Verdrillen der Leitungen. Sicherungen bei Kurzschlüssen, Sturmböen, Rauhreif, Gewitter und Erdschlüssen. Verhinderung der Lichtbogenbildung des Erdschlußstromes durch die Erdschlußspule.

Ein neues Verfahren zum Auffinden von Kabelfehlern. Von Wurmbach. (ETZ 8. Mai 19 S. 211/12*) Die Richtung eines künstlich durch die Kabelbewehrung geführten Gleichstromes wird vor und hinter der Fehlerstelle mit einem empfindlichen Meßgerät beobachtet. Guter Erdschluß an der Fehlerstelle ist notwendig.

Die richtige Diagnose bei den typischen Erkrankungen der elektrischen Maschinen. Von Mandl. (El. u. Maschinenb., Wien 9. März 19 S. 93/97*) Die Umstände, die für das Auffinden der Fehler von elektrischen Maschinen wichtig sind, werden kurz erläutert und die hauptsächlichsten Erscheinungen bei bestimmten Störungen an Beispielen aus der Praxis gezeigt.

[blocks in formation]

Leistungs- und Abnahmeversuche an Entgasungsöfen. Von Bunte. (Journ. Gasb.-Wasserv. 3. Mai 19 S. 221/26 u. 10. Mai S. 237/40*) Es werden die durch Einführung der Senkrechtretorte veränderten Bedingungen für die Ofenheizung besprochen. Ausführungen von Vertikalöfen und Kammeröfen. Zweck der Abnahme- und Leistungsversuche der Lehr- und Versuchsgasanstalt. Gesichtspunkte für die Wahl der Ofenbauart, für die Festlegung der durch Versuche bestimmbaren. Werte und demzufolge der Abnahmebedingungen.

Bericht der englischen Gasversuchskommission über Kocher- und Beleuchtungsversuche mit Gas wechselnder Beschaffenheit. (Journ. Gasb.-Wasserv. 10. Mai 19 S. 245/47) Für eine zufriedenstellende Beleuchtung muß der Glühstrumpf genau in die Verbrennungszone eingestellt werden. Die Flammentemperatur ist von. untergeordneter Bedeutung. Bei 4000 kcal/cbm oberem Heizwert und darunter kann keine zufriedenstellende Leuchtkraft mehr erzielt werden. Einfluß der rein verdünnenden Bestandteile des Gases auf den Wirkungsgrad. Zahlentafeln der Gaszusammensetzung und der Versuchsergebnisse.

'Bedenkliche Nebenwirkung der Gassparer. (Journ. Gasb.-Wasserv. 3. Mai 19 S. 231/32) Nach Mitteilungen der Lehr- und Versuchsgasanstalt verbrennt durch die Gassparer für Glühlicht das Gas so unvollkommen, daß die Ersparnis in keinem Vergleich zu der Gefahr der Kohlenoxydbildung steht.

[blocks in formation]

Die Entwicklung des deutschen Riesenflugzeuges während des Krieges. Von Baumann. (Z. Ver. deutsch. Ing. 31. Mai 19 S. 497/504*) Mit Ausnahme Rußlands waren vor dem Kriege in Deutschland und dem Ausland nur Flugzeuge bis zu 150 PS Leistung vorhanden. D'as russische Flugzeug von Sikorsky verfügte bei etwa 4000 kg Gesamtgewicht über 320 PS. Das erste Riesenflug

zeug wurde in Deutschland 1914 entworfen. Nach einem Ueberblick über die Entwicklung des deutschen Riesenflugzeugbaues werden die Flugzeuge der Zeppelinwerke Staaken eingehend beschrieben und die besonderen Anforderungen an den Bau der großen Flugzeuge erörtert. Forts. folgt.

Maschinenteile.

Present practice in thread-gage making. Von Wells. (Am. Mach. 5. April 19 S. 153/58*) Uebersicht über die neuesten Verfahren bei der Herstellung und Prüfung von Gewinden. Nachstellen der Leitspindel zum Ausgleich der Steigungsfehler. Strähler mit auswechselbaren Schneiden. Gewinde - Schleif- und Poliermaschinen. Einfluß des Härtens auf die Genauigkeit. Gewindeprüfmaschinen verschiedener Bauart. Grenzmaße für Gewindelehren.

Beitrag zur Berechnung von Zapfen. Von Bonte. (Z. Ver. deutsch. Ing. 31. Mai 19 S. 510) Die in den Lehrbüchern für die zulässige Reibungsarbeit angegebenen Zahlen sind viel zu hoch, und deshalb ist es richtiger, mit den zahlreichen Erfahrungswerten zu rechnen.

Elliptic gears built up from segments. Von Mawson. (Am. Mach. 22. März 19 S. 61/62*) Die zum Antrieb des Wagens an Buchdruckpressen verwendeten elliptischen Räder werden aus vier einzeln hergestellten Teilen zusammengesetzt. Herstellverfahren und Nachprüfen der Genauigkeit.

A new theory of plate springs. springs. Von Landau und Parr. (Journ. Franklin Inst. Jan. 19 S. 65/97* und Febr. S. 199/213*) Es werden trapezförmige Blattfedern nach einem neuen Verfahren berechnet und die verschiedenen Formen bei veränderlichem Querschnitt untersucht. Einfluß der Anfangspannungen beim Zusammenbau.

Materialkunde.

Instruments for hardness tests. Von Clewell. (Am. Mach. 29. März 19 S. 93/96*) Aeltere und neuere Brinell-Meßgeräte werden beschrieben. Das Verhältnis der Härte von Werkzeug und Werkstück wird zu 21⁄2 bis 3 angegeben.

The relative merits of cast-iron wrought-iron and steel pipe for house drainage purposes. Von Gerhard. (Journ. Franklin Inst. Jan. 19 8. 99/109*) Eingehende Untersuchung der Festigkeit und der chemischen Widerstandsfähigkeit haben ergeben, daß gußeiserne Rohre gegen Anfressungen genügend widerstandsfähig sind, doch geben die Dichtstellen zu Störungen Anlaß. Schmiedeiserne sind dauerhalter als Stahlrohre.

Weitere Untersuchungen über Rostschutz. Von Zschokke. (Schweiz. Bauz. 17. Mai 19 S. 230/32*) Im Anschluß an frühere Versuche mit Chromsalzen wurde festgestellt, daß die beobachteten Unregelmäßigkeiten durch Zusatz von entsprechenden Sodamengen zu den Chromsalzlösungen von 0,05 bis 0,1 vH vermieden wurden. Schädliche Wirkung von Kochsalz, Chlorkalcium, Chlormagnesium, Gips u. dergl. Die Wirkung des Kochsalzes wird durch Zusatz von Kalkhydrat aufgehoben. Schluß folgt.

The physical qualities of high chrome steel. Von Seidell und Horwitz. (Iron Age 30. Jan. 19 S. 291/94*) Abhängigkeit der Härte von dem in der Lösung vorhandenen Eisenkarbid. Die Gefügebestandteile sind, von geringen Abweichungen abgesehen, wie bei Kohlenstoffstahl. Bei 1175° C Abschrecktemperatur befinden sich alle Karbide in Lösung, so daß bei größter Härte ein völlig gleichmäßiges Gefüge erhalten wird. Bestimmung des in fester Lösung vorhandenen Karbids aus der Anfangstemperatur und der Lage des entsprechenden Haltepunktes.

Durability of high speed steels. Von Poliakoff. (Iron Age 30. Jan. 19 8. 295/96*) Bei Versuchen in Moskau wurden nean verschiedene Stahlsorten untersucht. Chemische Zusammensetzung der Stähle und des zerspanten Eisens. Vergleich der Ergebnisse mit den Forderungen von Taylor.

The metallography of aluminium. Von Anderson. (Journ. Franklin Inst. Jan. 19 S. 1/47*) Untersuchungen von Laue, Braggs, Hull u. 8. über die allotropische Beschaffenheit des Aluminiums. Grundfragen der Metallographie. Theorie der amorphen Metalle. Plastische Formänderung. Wachstum des Korns. Das Kleingefüge des gegossenen, bearbeiteten und geglühten Aluminiums wird ausführlich behandelt. Kristallbildung nach plastischer Formänderung. Anweisungen für das Polieren und Aetzen. Schliffbilder.

Discovers a substitute for platinum. (Am. Mach. 5. April 19 S. 185) Der bei der Herstellung von Schwefelsäure und Chlor als Katalysator verwendete Ersatzstoff für Platin wird bereits fabrikmäßig hergestellt und soll große Ersparnisse bei der Chlorgewinnung ergeben haben. Ueber die Zusammensetzung ist nichts mitgeteilt.

Meßgeräte und -verfahren.

The concept of resilience with respect to indicating instruments. Von Schlinck. (Journ. Franklin Inst. Febr. 19 S. 147/70*) · Es werden die Einflüsse der Hysterese bei Meßgeräten untersucht. Wirkung von Erschütterungen. Ursachen hysteretischer Verluste. Bedingungen für die Vergleichbarkeit der Meßergebnisse. Mittel zur Verbesserung der Hysterese bel Meßgeräten.

Metallbearbeitung.

Automatic threading tool for lathe. (Am. Mach. 15. März 19 S. 2/3*) Das Werkzeug besteht aus einer Führung für sechs Strähler, die auf dem Werkzeugschlitten von Leitspindeldrehbänken aufgespannt wird. Die Strähler weichen selbsttätig aus, wenn das vorbe stimmte Gewindeende erreicht ist.

Grinding operations on caterpillar« tractor parts. Von Stanley. (Am. Mach. 15. März 19 S. 1/4*) Schleifen verschiedener Einzelteile, wie Wellen, Nabenbohrungen, Nocken usw.

Grinding round work without centers. (Am. Mach. 15. März 19 S. 4/5*) Kleine zylindrische und robrartige Teile, die nicht zwischen Spitzer gehalten werden können, werden in eine Führung gelegt, vor der die Schleifscheibe läuft. Ihre Achse ist gegen die des Werkstücks etwas geneigt und liegt etwas tiefer. Dadurch läuft das Werkstück in der Führung und verschiebt sich selbsttätig in der Achsrichtung.

Special graduating machines. Von Hunter. (Am. Mach. 22. März 19 S. 65/66*) Bauart und Wirkungsweise von Maschinen zum Herstellen gerader und Kreisbogenteilungen, die von der Oakley Machine Tool Co. zur Herstellung der Teilung ihrer Universal-Schleifmaschinen gebaut werden.

Circular slotting device. Von Hellewell. (Am. Mach. 29. März 19 S. 14*) Vorrichtung zum Ausstoßen der abgerundeten Ecken rechteckiger Oeffnungen, bei der das Werkzeug nach Vollendung der Abrundung selbsttätig senkrecht zur ursprünglichen Richtung vorgeschoben wird.

Electric welding. (Am. Mach. 29. März 19 S, 13) Angaben über die Festigkeit von elektrisch stumpf und überlappt geschweißtem Blech. Stumpfschweißung ist ist danach vorzuziehen. Erforderliche Spannungen des elektrischen Stromes.

Oxy-acetylene welding. Von Davies. (Engng. 7. Febr. 19 S. 169/70) Erforderlich sind möglichst reines Azetylen, reiner Schweißdraht, eine völlig neutrale Zone der Flamme und reine Werkstückkanten. Bericht über Versuche mit Blechen und Stäben verschiedener

Zusammensetzung.

Metallhüttenwesen.

Manufacture of tungsten and molybdenium. (Am. Mach. 29. März 19 S. 99/100) Behandlung der Rohstoffe. Verdichten und Ziehen der Drähte. Glühlampenfaden. Anwendung beider Metalle als Stahlzusatz, besonders mit Rücksicht auf Festigkeit und chemische Unempfindlichkeit, als Ersatz für Stahldraht für Flugzeuge, Sprechmaschinennadeln u. a. Weitere Verwendungen.

[ocr errors]

Die deutsche Elektrotechnik in den Kriegsjahren. Die Entwicklung der Elektrometallurgie. Von Engelhardt. (ETZ 8. Mai 19 S. 209/11*) Zur Roheisenerzeugung wird der elektrische Hochschachtofen nach Grönwall vor dem Niederschachtofen nach Helfenstein bevorzugt. Edelstahl wurde zu 2/3 im Lichtbogenofen, zu 1/3 im Induktionsofen gewonnen. Desoxydation mit Karbid anstelle von Ferromangan. Verfahren der Langbein-Pfannhäuserwerke zur Gewinnung von Elektrolyteisen aus heißen Eisenchlorürlösungen. Verarbeitung von Bronze. Elektrolytische Zinkgewinnung aus schwefelsauren Erzen in den Vereinigten Staaten. Anlagen zum Aufarbeiten zinnhaltiger Bronzen im Induktionsofen.

[merged small][merged small][ocr errors]
[ocr errors]

14. Juni 1919.

unbedingt schädlich sei. Bei Verwendung von Spiritus als Treibstoff haben Versuche die Zweckmäßigkeit der Drosselung erwiesen.

Pumpen und Gebläse.

Correct lubrication of air compressors. Von Conrad. (Iron Age 20. März 19 S. 753*) Ausführliche Angaben über zweckmäßige Auswahl der Schmieröle unter Berücksichtigung der Zylindertemperaturen, der Höhe der Verdichtung usw. Zusammenstellung von Oelverbrauchszahlen.

Schiffs- und Seewesen.

Graphisches Verfahren zur exakten Bestimmung der Schottkurven eines Schiffes bei verschiedenen Beflutungskurven. Von Kliemchen. (Schiffbau 9. April 19 S. 325/27*) Aus den Integral- und Momentenkurven werden Hilfskurven abgeleitet, die es ermöglichen, die Endpunkte der Schottkurven und die Ueberflutungslängen für verschiedene Tiefgänge genau zu bestimmen.

Die deutschen Unterseeboote. Von Schürer. (Schiffbau 23. April 19 S. 359/62) Hauptabmessungen und Eigenschaften aller bis November 1918 fertiggestellten deutschen Unterseeboote.

Manufacturing ships ventilator cowls. Von Canley. (Am. Mach. 27. März 19 S. 47/52*) An der Hand von Abbildungen und Abwicklungen wird die Herstellung von Lüfthauben mit Oeffnungen von 300 bis 2100 mm Dmr. beschrieben.

[merged small][merged small][ocr errors]

in Kowno. Von

Hebung eines gesunkenen Baggers Pieper. (Zentralbl. Bauv. 7. Mai 19 S. 205/06*) Der Vorgang beim Heben des vor der Hafeneinfahrt gesunkenen Dampfeimerbaggers mit 1300 t Gesamtgewicht wird eingehend geschildert.

Plans for Hog Island steel cargoships. (Int. Marine Eng. Febr. 19 S. 71/74*) Einrichtung, Hauptspant und Einzelheiten eines Einschraubenschiffes von 7500 t. Alle Teile des Schiffskörpers werden in Werkstätten außerhalb der Werft fertiggestellt.

Verbrennungs- und andre Wärmekraftmaschinen.

Locating knocks in motors. Von Reiter. (Am. Mach. 29. März 19 S. 107*) Mit einem Fernsprechhörer, der an ein durch eine Stahlspitze geschlossenes Rohr angeschlossen ist, läßt sich durch Ahtasten der Sitz und das Wesen der Störung aus besonderen Nebengeräuschen ermitteln.

[merged small][ocr errors]

Rundschau.

Dem Wunsche, genügend Unterlagen für eine unparteiische Beurteilung der wirtschaftlichen und politischen Lage der Republik Mexico am Ende des Weltkrieges und die dadurch bedingten Aussichten für den deutschen Handel zu erlangen, stellen sich zurzeit noch mancherlei Schwierigkeiten entgegen. Die wenigen erreichbaren Nachrichten sind teils von der mexikanischen Regierung selbst beeinflußt, teils von solchen Gesellschaften, vor allem amerikanischen, veröffentlicht, die ein lebhaftes Interesse an einer günstigen Darstellung ihrer besonderen Verhältnisse haben.

Weit wertvoller müssen daher dem kritischen Beobachter die wenn auch leider noch spärlichen Nachrichten von privater Seite erscheinen, die nach Deutschland gelangen konnten. Der allgemeine Eindruck, der sich auf diesem Wege gewinnen läßt, ist nun aber durchaus nicht ungünstig, wenn auch deutliche Zeichen dafür sprechen, daß das Mexiko Carranzas noch mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen hat, um der durch mehrjährige Revolutionen geschaffenen Zerrüttung der staatlichen und privaten Wirtschaft allmählich Herr zu werden. Naturgemäß hat der Weltkrieg lähmend auf eine rasche Vernarbung der selbstgeschlagenen Wunden gewirkt; um so mehr steht zu erwarten, daß die kommenden Jahre des allgemeinen Wiederaufbaues der Weltwirtschaft einen schnellen Aufstieg Mexikos bringen werden.

Die Grundbedingungen dazu sind in den reichen Bodenschätzen gegeben. Vorbedingung für eine gedeihliche Entwicklung in kommenden Jahren ist allein, daß dem Lande die innere Ruhe erhalten bleibt, um seine reichen Hilfsquellen erschließen und die Früchte seiner Arbeit genießen zu können.

Soweit sich übersehen läßt, ist die wirtschaftliche Lage zurzeit vergleichbar mit dem Zustand des Genesenden, der nach aufzehrender Krankheit die ersten Spaziergänge im Freien unternimmt. Vieles ist zerstört, gewaltige Werte sind verloren. Langsam erst beginnt das Volk, seine alte Beschäftigung am Pfluge oder in der Fabrik aufzunehmen. Es ist revolutionsmüde und sehnt sich nach Wiederkehr geordneter Verhältnisse. Sehr drückend wird der große Mangel an ausländischen Waren empfunden: Arbeitsgerät für Landwirtschaft, Industrie und Bergbau, Bekleidungs- und Luxusgegenstände, die die mit Beschaffung von Kriegsmaterial vollauf beschäftigten Industriestaaten jahrelang nicht haben liefern können.

Was dem Lande dringend nottut, ist eine große Anleihe, um die Wirtschaftsmaschine schneller in Gang, zu bringen. Vor allem müssen die Bahnen instand gesetzt werden, deren rollendes Material stark reparaturbedürftig und unvollständig ist. Auch macht sich der Bau neuer, vielfach bereits projektierter Linien in dringender Weise geltend, um möglichst bald die abseits liegenden reichen Bezirke dem Verkehr zu erschließen. Das alte, unter Porfirio Diaz entstandene Bahnnetz umfaßte im Jahre 1910 etwa 20000 km, genügte aber bei weitem nicht für ein Land, das fast viermal so groß wie Deutschland ist. Am deutlichsten kennzeichnet diesen Mangel die Tatsache, daß Mexico trotz seiner gewaltigen Fruchtbarkeit bisher nicht imstande gewesen ist, die Bedürfnisse seiner etwa 16 Mill. zählenden Bevölkerung selbst zu decken. Weizen, Hülsenfrüchte, Zucker, Fett und Eier müssen heute noch in

+

Ein

großem Maße aus den Vereinigten Staaten und Cuba bezogen werden. Schuld daran ist allein die Abgeschlossenheit der Märkte im Innern. Die alte Art der Warenbeförderung auf Lasttieren ist auf weite Entfernung zu kostspielig und läßt eine Steigerung der wirtschaftlichen Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte in vielen Gegenden nicht aufkommen. anderes wichtiges Erfordernis zur Entwicklung der Landwirtschaft ist der Bau von Bewässerungsanlagen in großem Stile, um weite Landstrecken der Kultur zu erschließen, die jetzt als wüste Steppen nur einer ausgedehnten Viehzucht nutzbar gemacht werden können. Wieder andere Gebiete mit reichen Erzlagern von Gold, Silber, Kupfer, Quecksilber, Blei, Mangan und anderen seltenen Metallen harren der Erschließung durch Eisenbahnen und Straßen, ganz zu schweigen von den gewaltigen Vorkommen von Eisen und Kohle, die vorläufig weiter nichts als eine große Weltreserve darstellen.

[ocr errors]

Günstiger steht es mit den Petroleumgebieten, die zum größeren Teil rund um die Küsten des Golfes gruppiert liegen und so der Ausbeutung geringeren natürlichen Widerstand entgegensetzen. Wie groß auch hier der Reichtum anzuschlagen ist, zeigen folgende allgemeine Zahlen: Das den Golf umspannende Petroleumgebiet von Tampico bis Yucatan erstreckt sich über 341 000 qkm, während das Vorkommen in Niederkalifornien weitere 190 000 qkm und südlicher davon an der pazifischen Küste 75000 qkm bedeckt. Davon sind im ganzen erst rd. 25000 qkm erschlossen, und nur etwa 9000 qkm befinden sich in Ausbeutung. Obschon somit kaum der dreiBigste Teil des ganzen Gebietes Erträge liefert, betrug doch schon 1918 die Ausbeute etwa 9 Mill. t.

Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die zahlreichen sonstigen Rohstoffe einzeln zu behandeln, die den Reichtum Mexikos ausmachen und deren Ausbeutung beliebig gesteigert werden könnte, wenn der gesamten Wirtschaft der belebende Anstoß gegeben würde. Als wichtigste will ich nur erwähnen: Baumwolle, Kaffee, edle Hölzer, Gummi (Guajule), sowie tierisches und vegetabilisches Wachs. Eine hervorragende Stelle nehmen auch noch die verschiedenen Faserstoffe ein. Bislang bildete der Hennequen (Sisal-Agave) bereits den Hauptausfuhrartikel Yucatans, aber auch andere Staaten wenden sich der Fasergewinnung in steigendem Maße zu, nachdem es gelungen ist, besondere Maschinen für die Bearbeitung der verschiedenen Abarten der Aloe (Agave cubensis) zu bauen. Ganz allgemein läßt sich sagen, daß es kaum irgend ein Naturprodukt, sei es mineralischen, tierischen oder pflanzlichen Ursprunges, gibt, das Mexiko nicht zu liefern imstande wäre. Ausnahmen bilden vielleicht Zinn und Nickel. Auch ist an Mexiko in letzter Zeit vielfach als Auswanderungsgebiet für überzählige Volkskräfte gedacht worden. Vor einem allzu großen Optimismus ist hier aber zu warnen. Das wär mere Klima und die vorhandene, billig arbeitende Urbevölkerung bringen es mit sich, daß der Deutsche drüben nicht ohne weiteres Beschäftigung auch außerhalb seines Berufes finden kann. Im allgemeinen sollte niemand ohne feste Anstellung hinüber gehen, wenn er nicht im Besitze genügender Geldmittel ist, um mehrere Monate zur Orientierung und zum Studium des Landes unabhängig leben zu können.

H.

« ZurückWeiter »