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Bücherschau.

wort steht: »Das Buch soll soviel geben, wie ein Durchschnitttechniker zu seinem Fortkommen unbedingt braucht, nicht mehr; und dieses in elementarer, leichtbegreiflicher Weise. Im übrigen wird aber selbst der höher gebildete Ingenieur in meinem Buche manche praktischen Erfahrungen und An regungen für seine Arbeit finden, wie man sich dieselben nur in langer, technischer Laufbahn aneignen kann. Auch ist der Inhalt ein so vielseitiger, daß das Buch trotz seines elementaren Charakters doch auch dem Höhergebildeten ein wertvolles Nachschlagewerk darbietet. «

Eine flüchtige Durchsicht des Buches zeigt, daß das erwähnte Ziel in keiner Weise erreicht wird. Das Buch besteht aus einem kritiklos angeordneten und bunt zusammengewürfelten Wissensstoff, der an anderen Orten im einzelnen weitaus besser und billiger dargeboten wird. Vom eigentlichen Maschinenbau enthält das Buch recht wenig und dieses in sehr anfechtbarer Weise. Wenn der Verfasser sagt: >>Wie schwer es ist, in die Technik hineinzukommen, und unter welchen trüben Umständen, habe ich am eigenen Leibe gespürt«, so wird man ihm vielleicht zugute halten können, daß er versucht hat, das zu ändern, aber dieser Versuch mit gänzlich ungeeigneten Mitteln hätte jedenfalls nicht in die Oeffentlichkeit gehört.

Man darf nicht außer acht lassen, in welch furchtbar ernster Zeit wir leben und daß hunderte von Kriegsbeschädigten ihr Fortkommen in der Technik suchen. Für solche ist ein derartiges Werk, das sehr viel verspricht und sehr wenig hält, geradezu gefährlich.

Auf 40 Seiten werden Maschinenteile, technisches Zeichnen, Eisen- und Baukonstruktionslehre einschließlich Entwurf eines Kraftwerkes behandelt, dagegen enthält der Abschnitt Graphik außer dem Lichtpausen Angaben über Umdruck, Steindruck, Zinkätzung, Halbtonätzung, Lichtdruck, Radierung, Dreifarbendruck, Photographie sowie Schriften vorlagen >>für Techniker aller Art«.

Der einzige wirklich in sich abgeschlossene Abschnitt über Dampfmaschinen weicht auch sonst in der Behandlung ab, so daß man fast meint, er hätte einen andern Verfasser.

Die Bilder sind mangelhaft und ohne jedes Verhältnis im gegenseitigen Maßstabe, teilweise häßlich und von sinnloser Größe.

Alles in allem genommen, kann das Urteil über das Werk nur so lauten, daß weder derjenige, welcher eine Einführung in die Technik sucht, noch der ausgebildete Techniker oder höher gebildete Ingenieur in dem Buche das findet, was der Titel verspricht. Eduard Müller.

Die

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. (Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten. Bücher werden kurze Zeit in unserm Lesesaal an besonderer Stelle zur Einsichtnahme ausgelegt, können aber nicht verliehen werden.) M & G-Kalender für Schwachstrom-Installateure. Herausgegeben von der Aktiengesellschaft Mix & Genest, Telephon- und Telegraphenwerke. 1. Aufl. Berlin-Schöneberg 1919. 186 S. mit vielen Abbildungen und Zahlentafeln. Preis 2,50 M.

Der Kalender soll dem Installateur kurz auf alle in der Praxis vorkommenden Fragen erschöpfende Auskunft geben; er behandelt in dem Hauptteil »Spezial-Schwachstromtechnik« das Wesentliche über Leitungsbau, Sicherungen, Drähte und Kabel, Widerstände usw. unter Berücksichtigung der Leitsätze für die Errichtung elektrischer Fernmeldeanlagen des Verbandes deutscher Elektrotechniker und des Verbandes der elektrotechnischen Installationsfirmen in Deutschland; ferner Störungen in Signal- und Telephonanlagen, Stromquellen, GebäudeBlitzschutzanlagen, Winke über Organisation, Kostenanschläge usw.

Etwas aus Unendlichem. Ein neues Energieprinzip. Von A. Brandhoff. Frankfurt a. M. 1918, Akademisch-Technischer Verlag. 32 S. Preis 2 M.

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Für die alte Frage nach der Entstehung des Weltalls wird eine neue Antwort gesucht, die, wie zu erwarten, auch nicht befriedigt, aber doch den Umfang des Wissens wieder etwas erweitert. Glaubte Newton noch an die Hand Gottes, die den Gestirnen ihre Bewegung erteilt habe, ging Kant von dem Urnebel, der sich durch Anziehungskraft verdichtet, Lokyer von zufällig zusammenstoßenden Meteoritenschwärmen aus, so wird hier der noch immer wissenschaftlich nicht ganz beglaubigte Aether als Grundstoff angenommen, in dem durch Spannungen Ströme entstehen. An einander vorbeigehende Ströme bilden Wirbel, mit Druck nach der Achse und Abfluß in Richtung der Achse. So ist die Schwerkraft richtig als Druck erklärt und der ganz

Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.

unverständliche Zug ohne körperliche Verbindung beseitigt. Aber woher kommen die Spannungen? Es ist nicht möglich, in einer Broschüre mehr als den Grundgedanken in groben Umrissen zu geben, und es wäre zu wünschen, daß der Verfasser auf diesem Grunde nun ein Werk aufbauen möchte.

Keil, Schraube, Niet. Einführung in die Maschinenelemente. Von Dipl.-Ing. W. Leuckert und Dipl.-Ing. H. W. Hiller. Berlin 1919, Albert Seydel. 75 S. mit 92 Abb. und 19 Zahlentafeln und Schaubildern. Preis 5 M.

Eine Nachhilfe für Vorbereitung auf Examina, die durch Durchrechnung von Beispielen aus der Praxis eine Anleitung für die Lösung anderer Aufgaben bietet.

Straßenbaukosten, Neubau- und Unterhaltungskosten städtischer Straßen. Von Dr. rer. pol. W. Graßhoff. Berlin 1919, Thormann & Goetsch. 122 S. mit 5 Anlagen.

Die Selbstkostenberechnung im Fabrikbetriebe. Praktische Beispiele zur richtigen Erfassung der Generalunkosten bei der Selbstkostenberechnung in der Metallindustrie. Von O. Laschinski. 2. Aufl. Berlin 1918, Julius Springer. 88 S. Preis 4 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Lehrbuch der elektrischen Festigkeit der Isoliermaterialien. Von Prof. Dr.-Ing. A. Schwaiger. Berlin 1919, Julius Springer. 140 S. mit 94 Abb. Preis 9 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Kenntnis der Wechselwirkungen zwischen Radbereifungen und Fahrbahn als Vorbedingung für die Gestaltung der zukünftigen Bundesratsverordnung betr. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Von Dr. C. Oetling. München und Berlin 1919, R. Oldenbourg. 117 S. mit 34 Abb. Preis geh. 6 M und 10 vH Teuerungszuschlag.

Anlagekosten und mutmaßliche Betriebsergebnisse einer elektrischen Großwirtschaft in Württemberg. Von Bauinspektor von der Burchard. Stuttgart 1919, Conrad Wittwer. 27 S. mit 19 Zahlentafeln. Preis geh. 2,90 M.

Reklame, Illustrierte Flugschriften für Reklamekunst, Reklame-Praxis, Reklame-Wissenschaft. Heft 1. Wien 1919, J. J. Kaindl. 31 S. Preis 5 K.

Die Flugschriften haben den Zweck, die hohe Bedeutung der Reklame für unser Wirtschaftsleben in Wort und Bild vor Augen zu führen; sie sollen vermittelnd wirken zwischen dem Kaufmann und dem Künstler, den Werbefachleuten und der Werbeindustrie und dartun, daß die Reklame in unentbehrliches Bindeglied zwischen Käufer und Verkäufer ist.

Die Preisbildung der Kohle nach Erlaß des Kohlengesetzes. Von Oberingenieur Dipl.-Ing. H. Gleichmann. Karlsruhe und Leipzig 1919, Friedrich Gutsch. 48 S. Preis 1,50 M und 10 vH Aufschlag.

Die feldgrauen Helden und die Bürokratie. Von Dr. J. Zinßmeister. München 1919, Verlag Weiße Kohle. 54 S. Preis 2,40 M.

Beihefte zur Zeitschrift für angewandte Psychologie, Nr. 11: Die psychologische Methodologie der wirtschaftlichen Berufseignung. Von Dr. C. Piorkowski. 2. Aufl. Leipzig 1919, Johann Ambrosius Barth. 106 S. Preis 7,20 M.

Die, soziale Frage und der Sozialismus. Eine kritische Auseinandersetzung mit der marxistischen Theorie. Von Prof. Dr. med. et phil. F. Oppenheimer. Jena 1919, Gustav Fischer. 192 S. Preis brosch. 3 M. Von Oberberg

Die Gefahren der Sozialisierung. rat Dr. Paxmann. Essen 1919, Deutsche Bergwerkszeitung G. m. b. H. 23 S.

600 000 ausländische Wanderarbeiter oder 20 000 fehlende Kartoffel-Erntemaschinen? Von Dipl.-Ing. G. B. Nadolny. Hannover 1919, Curt R. Vincentz. 22 S. mit Abbildungen. Preis 1,20 M.

Kataloge.

Siemens & Halske A.-G. Wernerwerk, Siemensstadt bei Berlin. Elektrische Schwachstromanlagen für Bergwerke. Elektrische Schwachstromanlagen für Architekten und Bauherren. Elektrische Schwachstromanlagen für die Landwirtschaft.

C. Eitle, Maschinenfabrik, Stuttgart. Stoß-Entlader für wagerechte Gasretorten, Wurf-Lader für wagerechte Gas

retorten.

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7. Juni 1919.

Beleuchtung.

Zeitschriftenschau.1)

(*bedeutet Abbildung im Text.)

Gesetzliche Regelung der Fabrikbeleuchtung in den Vereinigten Staaten von Amerika. (ETZ 10. April 19 S. 170) Neve Fassung des Gesetzentwurfes der Illuminating Engineering Society betreffend allgemeine Erfordernisse, erforderliche Beleuchtung, Abblenden der Lampen, Licht verteilung, Notbeleuchtung und Schalter.

Eine neue Glimmerlampe. Von Schröter. (ETZ 24. April 19 S. 186/88*) Die neue Lampe beruht auf elektrischer Glimmentladung in Neongas oder in einem Neon-Heliumgemisch von 8 bis 10 mm Druck. Die ins Orangerot gehende Färbung wird durch Quecksilberdampf gemildert.

Brennstoffe.

Die Bestimmung des Stickstoffes in Kohle und Koks. Von Terres. Schluß. (Journ. Gasb.-Wasserv. 19. April 19 S. 192/200) Die Stickstoffbestimmungen nach Kjeldahl ergeben bei unseren Brennstoffen stets zu niedrige Werte. Das Dumas-Verfahren mit Nachverbrennung im Sauerstoffstrom ist einzig geeignet, den Stickstoffgehalt mit Sicherheit festzustellen. Gesichtspunkte für richtige Durchführung beider Verfahren.

Chemische Industrie.

Verfahren zur direkten Gewinnung von Pech und Teer81en aus rohem Kokerei- bezw. Leuchtgas. Von Emminghaus. (Journ. Gasb.-Wasserv. 3. Mai 19 S. 226/29*) Das neue Verfahren beruht auf abgestufter Abkühlung der Gase. Dabei werden die einzelnen Bestandteile getrennt unmittelbar aus dem Gas gewonnen. Dabei ist allerdings noch ein Auswaschen erforderlich, wozu das Kondensat in den einzelnen Wäschern benutzt wird.

im

Dampfkraftanlagen.

Die Ursachen der Zerstörungen an Wasserrohrkesseln Turbinenbetrieb und die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen. Von Siegmon. (Z. Ver. deutsch. Ing. 24. Mai 19 S. 473/78*) Rostbildungen im Innern engrohriger Wasserrohrkessel, Bauart Schulz, haben auffallend zugenommen, als die zugehörige Turbinenanlage häufig unter Dampf in angewärmtem Zustande still lag. Das wird damit erklärt, daß dem Kessel im Gegensatz zu den Verhältnissen bei Kolbenmaschinenbetrieb nicht genügend Oel zugeführt wird und das Speisewasser zuviel Luft enthält, die durch die bei Stillstand undichten Labyrinthdichtungen der Turbinen in das Kondensat gelangt. Forts.

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Einwirkung von Flugstaub auf feuerteste Materialien. (Stahl u. Eisen 1. Mai 19 S. 478/79) Bericht über Versuche mit einem Ofen mit Gasfeuerung, worin im Gegensatz zu früheren Untersuchungen die Einwirkung auf ganze Steine beobachtet werden kann. Zusammensetzung der 14 verschiedenen Flugstaubsorten und der Versuchsteine. Vergleich der Einwirkungen.

Herstellung von Breitflanschträgern mit vollkommen gleich dicken Flanschen. Von Schriever. Schluß. (Stahl u. Eisen 8. Mai 19 S. 497/504*) Ausführung des Gerüstes mit feststehender Unterwalze und des Universalgerüstes mit vier anstellbaren Walzen. Die früher erforderliche Kautvorrichtung kann durch ein Nebengerüst ersetzt werden, das selbst wieder durch geeign、tes Kalibrieren vermieden werden kann.

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u. 14 Mai S. 205/08*) Herstellung der Pfeiler aus Stampfbeton mit Granitverkleidung. Beschreibung und Hauptabmessungen der festen Ueberbauten. Anordnung der zweiflügeligen Klappbrücke mit festen Drehachsen. Steuerung des elektrischen Antriebes and Sicherheitsmaßnahmen. Forts. folgt.

Zugspannungen des Betons im Eisenbetonbau. Von Leuprecht. (Deutsche Bauz. 10. Mai 19 S. 58/59*) Anwendung der schon 1917 veröffentlichten Tafel auf doppelt bewehrte Querschnitte sowie bei exzentrischer Zug- oder Druckbelastung und Zahlenbeispiele hierzu,

Zur Frage der zulässigen Spannungen in Betonbrücken(Schweiz. Bauz. 3. Mai 19 S. 201/04*) gewölben. Von Lusser. Gewölbequerschnitte mit und ohne Eiseneinlagen dürfen hinsichtlich der zulässigen Spannungen keineswegs als gleichwertig angesehen werden. Der Sicherheitsgrad gegen Bruch ist ohne Eiseneinlage und mit Ausschluß von Zug schon um rd. 20 vH niedriger als bei einem Gewölbe mit 0,5 vH einseitiger Bewehrung.

Elektrotechnik.

Location for power-factor corrective apparatus. Von Brown. (El. World 14. Dez. 18 S. 1125/28*) Erfahrungen mit statischen Kondensatoren. VerUngleichheiten von Synchronmaschinen. Leerlaufende wendung von Auto-Synchronmotoren mit Schleifringanker., Wechselstrommaschinen als Kondensatoren. Günstigste Betriebsweise der Synchronmotoren. Einfluß der Kondensatoranordnung auf die Be

triebsergebnisse.

Wirbelstromprobleme. Von Widmer. (El. u. Maschinenb., Wien 23. Febr. 19 S. 69/77*) Die Wirbelstromfrage der großen Maschine wird von dem Gesichtspunkt aus betrachtet, daß Parallelschaltungen im Innern der Wicklung nicht immer durchführbar sind. Zunahme der Drahtlagenzahl innerhalb einer Reihe von Größen. Möglichkeiten, die Drahtlagenzahl zu vermindern Günstigste Leiterbreite. Vergleich der Untersuchungen mit denen anderer Forscher. Einfluß des Aluminiums auf die Lagenzahl. Bestimmung der kritischen < Lagenzahl. Verhalten des großen Transformators.

Amperestundenzähler mit gedrilltem Kollektor und beweglichen Bürsten. (ETZ 8. Mai 19 S. 213/15*) Bei dem Zähler der AEG werden die Bürsten durch eine von einem kräftigen Magneten beeinflußte Hauptstromspule entgegen der Wirkung einer Feder verstellt. Wird die Belastung kleiner, so heben sich die Bürsten annähernd in der Richtung der Zählerachse. Dabei wird vermöge der Drillung der Stromwenderstege die Kommutierzone mehr und mehr verschoben, bis der Motoranker bei der obersten Bürstenstellung seine normale Kommutierung erreicht hat und sein volles Drehmoment entwickelt.

Zerstörungserscheinungen toren. Von Meyer.

a n Hochspannungsisola

(ETZ 17. April 19 S. 173, 24. April S. 188/91

u. 1. Mai S. 198/200*) An den aus drei Scheiben bestehenden Deltaisolatoren zur Stützung der Drehstromleitung von 65 000 V für das Ueberlandkraftwerk der >Huf« A.-G. für Bergbau und Elektrizität in Kreuzwald zeigten sich, und zwar ausschließlich am Oberteil bald mehrfach zwei kennzeichnende Risse, die weder auf mechanische noch auf elektrische Einflüsse zurückgeführt werden können. Technische Eigenschaften des Porzellans. Temperatur und Zusammensetzung des Zementkitts, besonders der Magnesiumgehalt sind von Einfluß. Die Ursache der Risse wird im Treiben des Zementmörtels vermutet.

Unterirdische und oberirdische Wechselstrom-Höchstleistungskabel. Von Kummer (Schweiz. Bauz. 10. Mai 19 S. 213/16*). Bei unterirdischen Kabeln ist besonders die Kapazität unangenehm, während der Nachteil der »Korona<-Erscheinungen fortfällt. Es werden die wichtigsten Beziehungen für die Arbeitsweise der Kabel untersucht sowie die Höchstleistungen und Höchstspannungen bestimmt.

Gasindustrie.

Was lehrt der Krieg in technischer und sozialer Hinsicht? Von Ludwig. (Journ. Gasb.-Wasserv. 19. April 19 S. 189/92 u. 26. April S. 207/12) Bedingungen für die zweckmäßigste Verdünnung von Steinkohlengas mit hohem Heizwert. Lagerung der Kohle im Freien ist vorzuziehen. Beseitigung der Handarbeit bei der Kohlenentnahme. Fördereinrichtungen. Ausbildung der Generatoren für die Retortenöfen. Vorschläge für wirtschaftliche Verbesserungen. Abwärmeausnutzung.

Die Auswaschung des Cyanwasserstoffes aus Gasen. Von Bertelsmann. (Journ. Gasb.- Wasserv. 26. April 19 S. 205/07) Ueberblick über die bisher erprobten Verfahren. Nach den Verfahren von Brunnquell und von Knublauch erhält man lösliche und unlösliche Ferrocyanverbindungen nebeneinander. Vorschläge zur Gewinnung des Cyans als Rhodansalz. Versuche zur Gewinnung von Alkalicyaniden und Verbindungen von Cyan mit Kupfer oder Zink.

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Städtekanalisation im Dienste der Landwirtschaft. Von Kuckuck. (Gesundhtsing. 26. April 19 S. 173/74) Volkswirtschaftlicher Nutzen der Rieselfelder. Zahlenangaben über die in Berlin und Charlottenburg geförderten Schmutzwassermengen. Für die von König empfohlene Beregnung ist eine wesentlich größere Landfläche erforderlich als für die Berieselung.

Neuere Müllverbrennungsverfahren. (GeVon Reich. sundhtsing. 3. Mai 19 S. 184/89*) Mengen und Gewichte des Mülls verschiedener Städte. Verwendung als Dünger ist nicht zweckmäßig. Verlesen und Verwerten der Abfallstoffe wird zu kostspielig. Herstellung von Pflastersteinen aus geschmolzenem Müll ist unwirtschaftlich. Ver schiedene Anlagen zur Verbrennung unter Dampfkesseln werden beschrieben. Oefen von Fryer, Horsfall, Dörr, Herbertz, Fried u. a.

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Kritisches zur Frage der Pflugbefestigung an Motorpflügen. Von Herrmann. (Motorw. 30. April 19 S. 212/13) Verhalten von starr an einem Rahmen befestigten Pflugkörpern beim Pflügen auf verschiedenem Gelände. Bei Neubauten muß auf eine Anordnung gesehen werden, die unabhängige, aenkrechte Bewegung der Pflugkörper im Pflugrahmen zuläßt.

Das Untergestell bei kleinen Motorpflügen. Von Dier-. feld. Schluß. (Motorw. 30. April 19 S. 205/08*) Bauarten verschiedener Triebräder und Greifer. Vorschläge zur Verbesserung des bisher sehr vernachlässigten Führerstandes.

Materialkunde.

Schnellmethode zur Bestimmung von Hartasphalt. Von Tansz und Lüttgen. (Petroleum 15. April 19 S. 653/54*) Das im Chem. Institut der Techn. Hochschule Karlsruhe gefundene Verfahren erzielt bedeutende Benzinersparnis, dauert nur 2 st und gestattet, sehr geringe Mengen zu untersuchen. Der Hartasphalt wird in Schleudergläschen mit Benzin gefüllt und sofort auf der Zentrifuge in 10 min zur vollständigen Abscheidung gebracht.

Metallbearbeitung.

The welding of steel. Von Smith. (Am. Mach. 15. Febr. 19 S. 1025/26) Fehlerhafte Schweißung wird auf den Einfluß von Eisenoxyd, auf thermische Störungen in der Nähe der Schweißstelle und auf die Unterschiede in Ausdehnung oder Zusammenziehung zurückgeführt. Anforderungen an die Düsen. Einfluß von Temperaturschwankungen während des Schmelzens.

Meßgeräte und -verfahren.

Heat measuring instruments. Von Clewell. (Am. Mach. 15. Febr. 19 S. 1021/25*) Die Hauptformen der Pyrometer und die Ein

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Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.

richtungen zur selbsttätigen Temperaturkontrolle, zum Anzeigen und Innehalten bestimmter Temperatur. Optische Pyrometer, Schaltungen für thermo-elektrische Pyrometer und allgemeine Anordnung für praktische Pyrometermessungen.

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und seine

Gewerbliche Schädigungen durch Benzol Nitro-Abkömmlinge. (Journ. Gasb.-Wasserv. 3. Mai 19 S. 232) Mitteilungen über die Giftwirkung von Benzoldämpfen und von Mononitrobenzol (künstliches Bittermandelöl). Gegenmaßregeln.

Die gesundheitsschädigende Wirkung des Pechstaubes in Brikettfabriken. Von Grempe. (Journ. Gasb.-Wasserv. 10. Mai 19 S. 243/44) Trockner Pechstaub verursacht schmerzhafte Hautausschläge, Augenkrankheiten und Hautkrebs. Bei dem Brikettierverfahren von Fohr-Kleinschmidt wird Weichpech durch Zerstäuber als trocknes Pulver in die geschlossene Mischtrommel eingeblasen, so daß Gesundheitsschädigungen für die Arbeiter ausgeschlossen sind.

Verbrennungs- und andre Wärmekraftmaschinen.

Die Vierventilbauart bei Flugmotoren. Von Heller. (Z. Ver. deutsch. Ing. 24. Mai 19 S. 484/85) Bei großen Motoren werden zum Zwecke ausreichender Kühlung der Ventile statt einem Ein- oder Auslaßventil mehrere angeordnet, wobei die Verluste durch die Ventilwiderstände sorgfältig zu berücksichtigen sind. Die gesteigerte Leistung der Vierventilbauart ist aber, wie aus Vergleichen verschiedener Motoren hervorgeht, nicht unbedingt an diese Bauart gebunden, sondern kann auch mit dem Zweiventilmotor erreicht werden.

Wasserversorgung.

Die Untersuchung des Trinkwassers von Leopoldshall und Bernburg. Von Precht. (Journ. Gash.-Wasserv. 10. Mai 19 S. 241/43) Ergebnisse der Untersuchung des stark Chlormagnesiumund Magnesiumsulfat-haltigen Trinkwassers aus den Jahren 1916 bis 1918.

Werkstätten und Fabriken.

Die Herstellung von Flaschen durch Flaschenblasmaschinen. (Verhdign. Ver. Beförd. Gewerbfl. März 19 S. 87/91*) Neben den Flaschenblasmaschinen für Großbetrieb von Owens & Severin werden kleinere Maschinen für Handbetrieb gebaut, deren Entwicklung geschildert wird. Eine neue Maschine von Kutzscher erfordert keinen Fußhebel und kann von einarmigen Kriegsverletzten bedient

werden.

Keeping track of construction plant at Hog Island. Von Rösler. (Eng. News-Rec. 30. Jan. 19 S. 246/47) Eingehende Beschreibung der Ueberwachung und Listenführung der Werkstattausrüstung auf der Hog Island-Werft, bei der im ganzen 155 Mann für diesen Zweck angestellt sind. Art der Rechnungslegung.

7. Juni 1919

Rundschau.

Die_Verwendung von 'Kammeröfen für Gasanstalten. Einem Vortrag von Heinrich Koppers, Essen '), über die Einführung des horizontalen Großraumofens in die Gasindustrie und über die dabei erzielten Erfolge entnehmen wir die folgenden bemerkenswerten Ausführungen.

Jahrzehnte hindurch hat sich der Horizontal- und Schrägretortenofen für Gasanstalten jeder Größe unbestritten behauptet. Die vorgenommenen Verbesserungen beschränkten sich lediglich auf die Ausgestaltung der maschinellen Einrungen, wie den Einbau von Kohlen- und Koksförderungen, Belade- und Entladevorrichtungen und dergl. Die Einführung des Schrägretortenofens wurde seiner Zeit als außerordentliche Errungenschaft der Gastechnik angesehen, da man bei dieser Bauart mit maschinellen Einrichtungen an Arbeitskräften gegenüber dem Horizontal-Retortenofen sparen konnte. Auf die Dauer konnten jedoch die kleinen Entgasungseinheiten den Forderungen des Großbetriebes nicht mehr genügen, da der Aufwand an Arbeitskräften zu groß war. Unter den heutigen Verhältnissen erfordert ein größeres mit Schrägretorten ausgerüstetes Gaswerk für eine Leistung von 100 000 cbm Gas in 24 st 85 Arbeiter, wozu noch eine Werkstatt zur Ausbesserung der zahlreichen Ausrüstungsteile der Retorten hinzukommt. Die Einführung des Vertikalofens') brachte wohl eine Besserung bezüglich der Arbeitskräfte, doch konnte auch hierbei der ununterbrochene Ofenbetrieb mit den ihm anhängenden Mängeln nicht beseitigt werden.

Die Forderung der Gasfachleute nach einer Verbesserung der Ofenbauart war daher von selbst gegeben und umfaßte: 1) Vergrößerung der Ofeneinheiten, um durch Verminderung der Arbeitsvorgänge Arbeiter und Anlagen zu schonen, 2) Verringerung der Bedienungsmannschaft,

3) Fortfall der Nachtarbeit für den eigentlichen Ofenbetrieb.

Die Entwicklung drängte damit zum Bau von Großraumöfen. Hierfür besaß man in der Koksindustrie bereits gute Vorbilder, bei denen die obigen Forderungen schon lange erfüllt waren. Die Gasindustrie verhielt sich jedoch diesem Gedanken gegenüber durchaus ablehnend, da der Koksfachmann als nicht ebenbürtig angesehen wurde und angeblich andere Ziele als die Gasindustrie verfolgte. Auch befürchtete man von den bessern Koks der Kammeröfen einen unangenehmen Wettbewerb mit den Retortenkoks. Es liegt jedoch im wirtschaftlichen Interesse der Gaswerke, daß die Kohlep nicht nur in der Form von Gas, sondern auch durch völlige Ausnutzung der Nebenerzeugnisse weitgehend ausgewertet werden, was bezüglich der Kokserzeugung noch lange nicht in dem Maße geschieht wie bei der Gewinnung von Ammoniak. und Teer.

Direktor Ries hat mit der Schaffung des Münchener Schrägkammerofens den ersten Schritt zur Einführung des Großraumofens in die Gasindustrie getan, nachdem mehrere Jahre vorher das Koksofengas in einer von Schniewind erbauten Anlage in der Stadt Boston zur städtischen Beleuchtung verwandt worden war. Nachdem so die Güte des Kammerofengases erwiesen war, nahm die weitere Entwicklung des Kammerofens einen schnellen Verlauf. Die Kammern des ersten Münchener Schrägkammerofens faßten je 4 t, die von Heinrich Koppers für Bochum und Wien erbauten Schrägkammeröfen dagegen bereits 8 t. War die Leistungsfähigkeit dieser Oefen bereits groß, so ließ die Heizung noch zu wünschen übrig, da eine vollkommen gleichmäßige Wärmeverteilung auf die ganze Kammerlänge nicht zu erreichen war. Diese letzten Schwierigkeiten suchte Heinrich Koppers durch die Einführung des in der Kokereiindustrie üblichen Horizontal-Kammerofens zu beseitigen. Die Einwände der Gasfachleute gegen die Gaserzeugung in diesem Ofen lauten dahin, daß das Ausdrücken des Kuchens aus der Kammer Schwierigkeiten bereite, daß das erzeugte Gas minderwertig sei und daß die Vorteile des vereinfachten Ofenbetriebes' durch die Aufstellung großer maschineller Einrichtungen zum Beladen und Entladen der Oefen aufgehoben würde. Koppers baute im Jahre 1909 auf dem Gaswerk Innsbruck eine Horizontal-Kammerofenanlage für 15 000 cbm in 24 st, die, seit 10 Jahren in Betrieb, die Stadt lediglich mit Kammerofeng as versorgt. Inzwischen war auch in den Wiener Gaswerken (Simmering) eine Anlage für 50 000 cbm in 24 st errichtet

1) gehalten im Märkischen Verein von Gas-, Elektrizitäts- und Wasserfachmännern, Berlin, am 27. April 1919..

2) Vergl. Z. 1906 S. 198 sowie 1908 S. 146.

worden, die als erste Horizontal-Kammerofenanlage mit regenerativer Heizung durch Zentralgeneratoren versehen ist. Die Ladefähigkeit der Kammern, die eine 24 stündige Garungszeit haben, wurde auf 11 t Kohlen gesteigert. Hiermit ist der Koksofen in seiner vollendetsten Form in die Gasindustrie eingeführt und den obigen drei Forderungen in vollem Umfang entsprochen worden. Bemerkenswert ist ferner, daß infolge der Vervollkommnung der Heizung eine ungewöhnlich niedrige Unterfeuerungszahl mit 12 vH im Dauerbetrieb erreicht worden ist.

Allgemein bemerkt sind bei einem Gaswerk mit Horizontal-Kammeröfen, dessen Größe zu 23 Mill. cbm Jahresabgabe, 100 000 cbm höchster Tagesleistung und 35 000 niedrigster Tagesleistung angenommen sei, die Ofeneinheiten so zu wählen, daß in einem Block, in dem mehrere Kammern vereinigt sind, mindestens die Hälfte der niedrigsten Tagesleistung erreicht werden kann. Man würde im vorliegenden Fall für die Blockeinheit eine Leistungsfähigkeit von 20000 cbm wählen, so daß zur Erzeugung von 100000 cbm 5 Ofenblöcke erforderlich wären. Die Gaserzeugung einer einzelnen Kammer schwankt zwischen 1200 bis 3500 cbm in 24 st. Wählt man für eine Ofenanlage der oben bezeichneten Größe Kammern mit einer Leistungsfähigkeit von rd. 3000 cbm, so wären in einem Ofenblock 7 Kammern zu vereinigen und für die ganze Anlage 35 Kammern erforderlich. Die maschinellen Einrichtungen für eine solche Anlage sind grundsätzlich dieselben wie beim Koksofenbetrieb, bestehen also in einem Kohlenfüllwagen, der auf der Decke der Oefen entlangfährt, einer Koksausstoßmaschine mit Planiermaschine und einer Kokslösch vorrichtung.,

Von großem Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit ist die Heizart. Die Regenerativ-Kammeröfen werden von einer Zentralgeneratoranlage gebeizt, die nur ungefähr den zehnten Teil der auf Gaswerken üblichen Einzelgeneratoren erfordert. Das Heizgas aus der Sammelanlage hat den Vorteil einer stets gleich bleibenden Zusammensetzung und gleichbleibenden Druckes. In den Gaserzeugern können fast alle Brennstoffe, wie Kleinkoks, Steinkohlen oder Braunkohlen, vergast werden. Da die zu jedem Ofenbetrieb erforderliche Generatorgasmenge ungefähr doppelt so groß ist wie die erzeugte Leuchtgasmenge, so ergibt sich, welche Aufmerksamkeit der Generatorgaserzeugung in Zukunft beigelegt werden sollte. Als Vorteil der neuen Oefen gegenüber dem Retortenofen ist noch anzuführen, daß die Ausbesserungen an ihnen nur sehr gering sind, da sich auf Kokereianlagen Oefen seit etwa 15 und mehr Jahren im Betrieb befinden, ohne daß ihr Unterbau nachgesehen zu werden brauchte.

Um die Güte der im Gaswerk erzeugten Koks zu verbessern, schlägt Koppers vor, die Kohle in Zukunft nicht nur auf Faustgröße zu brechen, sondern in geeigneter Weise aufzubereiten und verschiedene Kohlenarten zu mischen. Der Aufwand an Kraft und Geld steht in keinem Verhältnis zu dem Vorteil, der durch die Verbesserung der Kolks erzielt wird.

Betriebsversuche an den Anlagen in Wien-Leopoldau und Budapest haben eine Gasausbeute, bezogen auf 1 t Reinkohle, in Wien von 362 bis 368 cbm, in Budapest von 396 cbm bei einem Heizwert von 5126 bis 5146 sowie 5220 kcal ergeben. Diese Gasausbeute kann durch Erzeugung von Wassergas in der Kammer wesentlich gesteigert werden. Der Aufwand an Arbeitskräften beträgt nach den Erfahrungen in diesen Anlagen für jährlich 100 000 cbm 17 Arbeiter, für 200 000 cbm 22, für 300 000 cbm 32 Arbeiter in 24 st.

Infolge der großen Einheitsleistung eignet sich die Bauart nicht für ganz kleine Gasanstalten. Diesen Werken kann der fortlaufend arbeitende senkrechte Kammerofen gute Dienste leisten. Auch käme für sie der Klein-Kammerofen wagerechter Bauart oder der Großretortenofen mit Stoß- und Lademaschine für 12 stündigen Betrieb in Frage, der bereits an mehreren Stellen mit Erfolg ausgeführt worden ist.

Gr.

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Brennstoffes eingeleitet wird. Der Hauptanteil der Luft tritt durch eine Tür hinter dem Rost zwischen den gekühlten Roststäben in den Brennschacht. Ein Teil davon wird nach unten abgelenkt und strömt durch die hohlen Roststäbe von unten nach oben in die Feuerung. Das Loch über dem Rost dient hauptsächlich zum Schüren. Weitere vorgewärmte Luft kann von oben her noch zutreten. Der Zutritt von falscher

Abb. 1 und 2. Kesselfeuerung für Holz, Holzabfälle und Torf.

Abb. 1.

Luft beim Nachfüllen von
Brennstoff wird durch einen
Füllaufsatz mit beweglichem
Boden verhindert, s. a. Abb. 2.

Nach dieser Bauart sind
Feuerungen insbesondere für
Beschickung mit lufttrocke-
nen Kieferkloben von 1 m
Länge in den letzten Jahren
im östlichen besetzten Gebiet
vielfach ausgeführt worden.
Von der in Abb. 2 darge-
stellten Anlage, welche einen
Wasserrohrkessel von 278,4
und einen von 202,9 qm Heiz-
fläche sowie 7,74 und 6,06 qm
Rostfläche mit Rauchgasvor-
wärmern umfaßt, liegt der
Bericht über einen Verdampf-
versuch von 5 st Dauer vor,
bei dem 8000 kg/st Wasser
von 37,20 Anfangstemperatur
hinter dem Rauchgasvorwär-
mer mit einem
einem Aufwand
von 7 cbm/st Holz in Dampf
von 9,53 at Ueberdruck ver-
wandelt wurden. Schätzt man

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Abb. 2.

deutscher Ingenieure.

Krieges gelehrt, der sich des Stahlformgusses in ungeahnter Weise für die mannigfaltigsten Verwendungszwecke bediente. Es sei hier auf die Verwendung im Schiffsmaschinen- und Turbinenbau, in der Motorwagen- und Motoren-Industrie und beim Bau der verschiedenartigsten Sondermaschinen hingewiesen und dabei nicht unerwähnt gelassen, daß erstklassiger Stahlformguß die an ihn gestellten Ansprüche und Hoffnungen nicht nur gerechtfertigt, sondern oft übertroffen hat.

Nicht alle Verfahren sind mit Rücksicht auf die heute zu. Gebote stehenden Rohstoffe und die schlechten Schrottverhältnisse geeignet, hochwertigen Stahlguß zu erzeugen. Der Siemens-Martin Ofen saurer Zustellung muß als Erzeuger von weichem, zähem und reinem Stahlguß unter den heutigen Verhältnissen auch in wirtschaftlicher Beziehung von vornherein ausgeschlossen werden, da sich die zur Verfügung stehenden unreinen Rohstoffe darin nicht zu einem hochwertigen Erzeugnis verarbeiten lassen; es dürfte jedenfalls kaum möglich sein, aus ihnen einen Stahlguß mit einem Phosphorund Schwefelgehalt von weniger als 0,05 vH herzustellen.

Wesentlich günstiger liegen die Verhältnisse beim basischen Siemens-Martin Ofen. Man braucht bei der Frage der zu verwendenden Rohstoffe bezw. des Schrottes nicht so wählerisch zu sein, da es im Ofen basischer Zustellung im allgemeinen bei normalem Betrieb möglich ist, den Phosphor fast vollständig zu entfernen und den Schwefelgehalt des Stahles unter gewissen Voraussetzungen auf ein geringstes Maß herabzumindern. Außerdem spielen aber einige andre Umstände eine Rolle, wie die Gestehungskosten des Stahles gegenüber den aufgewandten Löhnen, in Stahlgießereien für mittlere und kleinere Gußstücke auch der Fassungsraum des Ofens und nicht zuletzt die Tatsache, daß es oft, vielleicht aus Mangel an geeigneten Brennstoffen für den Gaserzeuger, nicht gelingt, den im basischen Ofen erzeugten Stahl so heiß abzustechen und zu vergießen, wie es für gewisse Zwecke, z. B. zur Herstellung sehr weicher, dehnbarer und zäher oder sehr dünnwandiger Gußstücke erforderlich ist.

Was über den Siemens-Martin- Ofen saurer Zustellung gesagt ist, gilt auch im großen und ganzen für die Kleinbessemerbirne. Jedoch spielt diese infolge ihrer Vorzüge, nämlich einer hohen Leistungsfähigkeit und einer besondern Eignung zur Herstellung von kleinen und dünnwandigen Gußstücken neben allen andern Stahlerzeugungsverfahren eine sehr bemerkenswerte Rolle. Man wird sich der Kleinbessemerbirne mit wirtschaftlichem Erfolg stets da bedienen können,

wo es sich weniger um die völlige Reinheit des Erzeugnisses als um eine möglichst hohe Erzeugung in verhältnismäßig kurzer Zeit, also um Massenware, auch dünnwandiger Art, handelt, wobei einmal auf die Analyse kein besonderer Wert gelegt wird und der Schwefel- und Phosphorgehalt des Enderzeugnisses infolge seiner meist einfachen Gestalt keine unmittelbare Gefahr für das Gelingen des Gusses bilden. Gußstücke jedoch, die hoch beansprucht werden und neben ihrer Dünnwandigkeit noch sperriger Bauart sind, bedingen für ihr Gelingen ein sehr reines, weiches und zähes, also erstklassiges Material. Ein solches kann im Kleinbessemerbetrieb im allgemeinen nicht erzeugt werden; durch geringe Abänderung des üblichen Verfahrens kann man jedoch erreichen, daß sich der Schwefelgehalt des erblasenen Stahles in sehr niedrigen Grenzen bewegt, wenn man für den Einsatz ein Eisen mit sehr niedrigem Phosphorgehalt wählt. Die nachstehend kurz geschilderte Abänderung verdient um so mehr beachtet zu werden, weil mit ihr im Fabrikbetriebe seit einer Reihe von Jahren die besten Erfolge erzielt worden sind.

Beim Vorschmelzen des Birneneinsatzes im Kuppelofen wird sein Phosphorgehalt, der an sich gleichbleibt, infolge des Eisenabbrandes um ein geringes zunehmen, während sein Schwefelgehalt infolge der Aufnahme des Koksschwefels sehr hoch steigt. Um dies zu verhindern und um den Schwefelgehalt des Einsatzstoffes auf ein geringstes Maß zu vermindern, wurden die Kuppelöfen es können hier aus gewissen

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