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456

aufzutragen, die Förderhöhenzahl m jeder Einzelstufe abhängig von ihrer Beaufschlagung & darstellen, Abb. 2, und erhält dann die Kurven A, B1, A2 B1⁄2 . . .. die alle nur wenig voneinander abweichen, da man alle Kompressorstufen einander sehr ähnlich auszuführen pflegt. Es liegt daher nahe, an ihre Stelle eine mittlere Kurve AB zu legen, die nach folgendem Gesichtspunkt bestimmt werden kann: Ist bei einer gewissen Drehzahl n des Verdichters u die Umfangsgeschwindigkeit eines Laufrades, so läßt sich der Wert Su2 für die in Betracht kommenden Stufen berechnen und jeder der Kurven A1 B1, A2 B2 ... eine ihr entsprechende Wertziffer

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2

η

m

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E=

Abb. 2.

Wiederholt man diese Bestimmung für mehrere Beaufschlagungen, so kann man die gesuchte mittlere Kurve AB aufzeichnen. Ganz ähnlich läßt sich auch in Abhängigkeit von ɛ eine mittlere Kurve für den Wirkungsgrad ŋ der Einzelstufen legen.

Flügel: Das allgemeine Verhalten der Kreiselverdichter,

Q no Qon

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Diese beiden mittleren Kurven für m und 7 in Abhängigkeit von & wollen wir als die »Grundcharakteristik« der Stufengruppe bezeichnen. Sie sind unabhängig von der Drehzahl, der Durchflußmenge, der Dichte des Mittels sowie der Lage einer Stufe und lassen sich daher mit Erfolg als Ausgang für Betrachtungen über das allgemeine Verhalten der Turbokompressoren verwenden. Da die Einzelstufen aller Kreiselverdichter im Grunde genommen einander sehr ähnlich gebaut sind und da der praktisch in Betracht kommende Bereich der Veränderlichkeit von Drehzahl, Durchflußmenge und Förderhöhe eines Kompressors verhältnismäßig klein ist, so dürfte, wenigstens bei ähnlichen Maschinen, eine einzige »Grundcharakteristik« als Unterlage für alle Rechnungen ge

nügen.

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B1

B2 B1

By BB3

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II. Verdichter mit ungekühltem Gehäuse.

a) Die Verdichtung in einer Stufengruppe. Kompressoren ohne Gehäusekühlung sind bei großer Drucksteigerung stets in einige Stufengruppen eingeteilt, zwischen denen die erwärmte Luft rückgekühlt wird. Man muß daher zunächst das Verhalten der einzelnen Stufengruppe bei Aenderung der Drehzahl, der Durchflußmenge und des Anfangszustandes der Luft untersuchen. Bei Normalbelastung ist die Beaufschlagung aller Stufen = 1, und man kann mit genügender Genauigkeit die Druckhöhenziffer m sowie den Wirkungsgrad n in allen Stufen der Gruppe als unveränderlich ansehen. Unter andern Betriebsverhältnissen ändern sich jedoch im allgemeinen ɛ, m und von Stufe zu Stufe.

&

Aus

u?

Y Ap m 2 g ergibt sich für unsere Zwecke genügend genau (Genaueres wird an anderer Stelle folgen) für die in der Stufe aufzuwendende Verdichtungsarbeit:

SEA
ΔΕ

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V Ap AG m u2, 2g n worin A das mechanische Wärmeäquivalent, V die sekundliche Durchflußmenge und G Vy das sekundliche Durchflußgewicht ist. Da weiterhin

AE= Gcp 4T, wenn 4T die Temperaturerhöhung in der Stufe and c, die spezifische Wärme des Gases bezeichnet, so folgt

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ΔΤ

.

wenn 4s u2 gesetzt wird.

Ferner ist gemäß der Untersuchung über »ein neues Verfahren zur Berechnung von Kreiselverdichtern« 1) 1 Ap Ꭲ,

ΔΤ

κη p

worin p der absolute Druck, T die absolute Temperatur am Eintritt in die Stufe und der Exponent der Adiabate ist. Aehnlich wie dort denken wir uns nun die Verdichtung statt in einer endlichen Stufenzahl in unendlich vielen kleinen Stufen vollzogen, so daß diese beiden Beziehungen in der Form von Differentialgleichungen erscheinen:

d. T x- 1 dp

T

wenn man

A

277 p
A In
ds.
2g Cp n

d T

Will man sehr genau rechnen, so ist bei der Integration im Gegensatz zu den früheren, nur für Normalbelastung aufgestellten Entwicklungen die Veränderlichkeit von m und zu berücksichtigen, indem man etwa

worin

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ist, und

n = n + k1 T

1

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a

setzt, worin k, und k2 Festwerte sind und s= Σua von der ersten bis zur augenblicklich betrachteten Stufe der Gruppe gilt. Die Lösungen lauten dann bei Integration über die ganze Stufengruppe:

T1

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A M 2 g cp n

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m

= (1), + k2s

+k2s.

7/1

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(1 + a)

772
771 Ti
2 T2

* 1

x Ni

setzt und S Σu2 auf alle Stufen der Gruppe bezieht. Zeiger 1 bezeichnet den Eintritt in die Gruppe, Zeiger 2 den Austritt aus ihr.

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1 + a

a) (pr

Pi

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Da die praktische Verwertung der beiden Gleichungen ziemlich umständlich und sehr große Genauigkeit für unsere Zwecke nicht nötig ist, so kann man sich mit einer Annäherung begnügen und bei der Integration für m und feste Mittelwerte mm, 4m einsetzen; das ergibt

P2

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P1

[()+().],

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Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.

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X 1

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AS

T2

(2)

2 g Cp Ti

n/m Ti

2

maler Drehzahl no im Verhältnis (2)

S
So

no

Der Wert S steht zum entsprechenden Wert So bei norMit Hilfe von Gl. (2) lassen sich für verschiedene mittlere Beaufschlagungen (d. h. verschiedene mm und nm) entweder bei unverändertem T2 Wert S die entsprechenden Temperaturverhältnisse und T1 oder um.

damit nach Gl. (1) die Verdichtungsverhältnisse

gekehrt bei gleichbleibendem Verdichtungsverhältnis die jeweiligen Werte von S, d. h. die Drehzahlen, berechnen. Die Mittelwerte mm und m können dabei der Grundcharakteristik, Abb. 3, nach folgendem Grundsatz entnommen werden: Bezeichnet & die Beaufschlagung der ersten, & diejenige der letzten Stufe, so ist die mittlere Beaufschlagung der Gruppe

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1

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E1 + E2
2

Die em entsprechenden Werte mm und setzen wir in Gl. (2) ein. Hierbei ist zu bemerken, daß zwischen & und die wirklichen Mittelwerte von m und n wegen der Krümmung der Kurven etwas von mm bezw. 7m abweichen, und zwar um so mehr, je stärker & von ε verschieden ist; dieser

1) Z. 1918 S. 662.

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Flügel: Das allgemeine Verhalten der Kreiselverdichter.

no

Im

P1 T2

Abb. 4.

n

AG m u2 2g n

AE=

ΔΕ folgt die weitere Gleichung E= (4 b), die denselben Wert für E ergeben muß wie Gl. (4a). Zur bequemen Verwertung der Hauptgleichungen kann man zunächst das Temperaturverhältnis

AGS m
2 g η

(1)

с P2

• (22) °

E
+1
G Cp T1

Pa
P1

in Abhängigkeit vom Druckverhältnis für verschiedene Werte von c, d. h. von m == konst., also Gl. (1) zeichnerisch darstellen. Eine Gruppencharakteristik bestimmt man dann einfach wie folgt:

In Gl. (2) werden für einen bestimmten Wert von n, d. h. konst, die verschiedenen Beaufschlagungen &m entvon S sprechenden Beträge von

eingesetzt, wodurch sich der

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n-konst.

(3).

(4a).

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Bei Vereinigung aller unveränderlichen Größen zu K kann obige Wärmegleichung geschrieben werden:

457

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Go (t2-110K Go? (t2-tx)n bei Normalbelastung,

·

0

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G (t2-t1) KG (t-t) bei beliebiger Belastung.

2

Aus diesen beiden Gleichungen findet man

t te

(5).

comm

Damit ist die absolute Temperatur Ti 273+ ti bei Eintritt in die nachfolgende Stufengruppe bekannt. Für y kann man bei richtig ausgebildeten Kühlern angenähert den von Nusselt unter andern Verhältnissen gefundenen Wert 0,78 cinsetzen. Der Druckabfall 4p im Zwischenkühler ändert sich proportional der mittleren Dichte y und proportional dem Quadrat der sekundlichen Durchflußmenge Q:

2 Y Qo

(6).

Yo

Damit sind alle Vorbedingungen zur Berechnung der Kompressorcharakteristiken gegeben, die sich in folgender Weise ermitteln lassen:

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4p

4 po

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1) Für jede Stufengruppe ist eine Schar von Gruppencharakteristiken nach Abb. 4 zu bestimmen.

2) Für eine gewisse Drehzahl und Durchflußmenge kann man den Zustand der Luft bei Austritt aus der ersten Gruppe aus der entsprechenden Gruppencharakteristik entnehmen und unter Berücksichtigung von Gl. (5) und (6) ihren Zustand bei Eintritt in die zweite Gruppe ermitteln. Damit ist Q1 für die zweite Gruppe bekannt.

3) Nunmehr läßt sich derselbe Berechnungsgang wie unter 2) auf die zweite Gruppe mit nachfolgendem Zwischenkühler fortsetzen usw. bis zur letzten Gruppe, so daß für eine gewisse Drehzahl und Durchflußmenge der Endzustand der Luft bekannt wird.

4) In gleicher Weise ist bei derselben Drehzahl für verschiedene Durchflußmengen der Endzustand der Luft zu ermitteln, womit die erste Kompressorcharakteristik vorliegt. Ganz entsprechend lassen sich für verschiedene Drehzahlen die Charakteristiken berechnen.

Die gesamte Verdichtungsarbeit ist dann

m

E, Gcp (T2-T1)=

2

40 = [()]

S

ᎪᏀ Y (7). 2 g n'm Statt dieses umständlichen Verfahrens führt auch ein einfacherer Weg mit genügender Genauigkeit zum Ziel. Da gleiche Verdichtungsarbeiten in allen Stufengruppen eines Kompressors erwünscht sind und praktisch stets erstrebt werden,

61

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zu

PII der absolute Druck hinter der letzten Gruppe,

i

die Anzahl der Gruppen,

so berechnet sich das gesamte Verdichtungsverhältnis in bekannter Weise zu

PII

PI

Die wirkliche Endtemperatur ergibt sich aus

TI- TI
T2-Ti

TII- TI
T3-T1 0
TII
T2 - T1 /0

73-71)

Nach unserer Voraussetzung sind alle Stufengruppen als gleichwertig zu betrachten. Wir können daher die frühere Gleichung (2) in folgender Form auf eine Gruppe anwenden:

AS:

T2
T1

1

(8),

wobei sich jetzt S. Lu2 über den ganzen Kompressor erstreckt. Unter der Annahme verschiedener Werte für die mittlere Beaufschlagung läßt sich diese Gleichung mit Hilfe von Gl. (1) in genau derselben Weise verwerten wie Gl. (2) Dabei ist zu beachten, daß jetzt als mittlere Beaufschlagung m das Mittel aus der Beaufschlagung er der ersten Stufe der ersten Gruppe und ε der letzten Stufe der letzten Gruppe einzusetzen ist, für welche die Beziehungen gelten:

T no

♦ no

no

G
Go\p
ToIn
G PO T
Qo II n Gop To II N
wieder den Verhältnissen bei Normalbe-
Aus diesen Gleichungen ergibt sich ähn-
Stelle von Gl. (3)

==

(3)

2ig Cp T1 \n' m

ΕΙ

Tu= T1+ (Ta - T1)

I

+ (T2 − T1) (

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wenn der Zeiger o lastung entspricht. lich wie früher an

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(2)

Flügel: Das allgemeine Verhalten der Kreiselverdichter.

no Qo'I n

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i

P2

1 +

n

2 Em no PII TI

PI TI PI To PII TI

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(9).

n m

c) Ermittlung der Grúndcharakteristik aus einer gegebenen Kompressor charakteristik.

Die Grundcharakteristik könnte nach den Darlegungen unter I) bestimmt werden, wenn die Charakteristiken aller Einzelstufen gegeben wären. Da dies nie der Fall ist, muß ein andrer Weg gefunden werden. Dieser besteht einfach in der Umkehrung der unter 2b) gelösten Aufgabe: Aus einer Kompressorcharakteristik ist die Grundcharakteristik zu bestimmen. Da für eine gewisse Belastung Ein- und Austrittstemperatur bei jeder Gruppe und im allgemeinen auch mit genügender Genauigkeit die gesamte Verdichtungsarbeit E.

[blocks in formation]

E=

1 +

(

Gep Tr

a

der mittlere Wirkungsgrad 7m der Einzelstufen ermittelt werden. Gl. (8) ermöglicht nun die Bestimmung der Druckhöhenziffer mm, da S. gegeben ist. Wenn noch eine gewisse Belastung als »Normalbelastung« festgesetzt wird, bei welcher die Beaufschlagung aller Stufen = 1 gesetzt ist und alle entsprechenden Größen durch den Zeiger o gekennzeichnet werden, so läßt sich aus Gl. (9) die jeweilige mittlere Beaufschlagung am berechnen. Damit ist die genaue Lage der Punkte ɛm, Mm, ηm der Grundcharakteristik gegeben. Ganz ähnlich kann auch aus einer Gruppencharakteristik die entsprechende Grundcharakteristik ermittelt werden.

III. Verdichter mit gekühltem Gehäuse.
a) Verdichtung in einer Stufengruppe.

Wie bei der Verdichtung im ungekühlten Gehäuse benutzen wir die an anderer Stelle 1) unter der Annahme unendlich vieler Stufen abgeleitete Beziehung für das Temperaturverhältnis

(11),

a

b

C

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G cp TK

a

pr

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M a T1 b Tk

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ER iG Cp

und ferner mit Vernachlässigung kleiner Berichtigungsglieder

KFTK
E

1+ a

20 1

P2 P1

Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure

с

κηπ

k = ko (2)2 die mittlere Wärmedurchgangsziffer (ko ihr

Wert bei Normalbelastung); wegen des größeren Widerstandes gegen den Wärmedurchgang ist hier 9 kleiner als bei Zwischenkühlern mit glatten, dünnen Messingrohren,

F die Kühlfläche der Gruppe,

TK die mittlere absolute Kühlwassertemperatur.

bc

Die Verdichtungsarbeit der Gruppe ist nach früherem3)

E

+ (M 1)
»] ...

a T1
b Tx

(12).

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[M 1]

n[1.

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1) Z. 1918 S. 662.

3) Z. 1918 S. 662. Hierzu ist zu bemerken, daß Gl. (4) jenes Aufsatzes auch geschrieben werden kann:

E'

a Ti

+
b TK

Hieraus ergibt sich unmittelbar an Stelle von Gl. (5) die Beziehung

G Cp TK

n[1
[1 + D

··].

a

a T1 (acq be b TK Geht man nun bei Neuberechnungen so vor, daß man die Zahl a annimmt, statt wie dort die Kühlfläche F als gegeben anzusehen, so Durch lassen sich Temperatur- und Energiegleichung sofort lösen.

ist dann auch die erforderliche Kühlfläche F bestimmt.

k F TK E falls der Mittelwert k der Wärmedurchgangszahl bekannt ist. Ist das nicht der Fall, so kann er aus Gl. (10) berechnet werden. Auch Gl. (8) und (10) lassen sich bei gegebenem a unmittelbar lösen, wenn k, and g in Gl. (9) bekannt sind.

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17. Mai 1919.

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(13). K F TK Führt man nun in dem Ausdruck a= die obige E Beziehung für die Wärmedurchgangszahl k sowie Gl. (4b) ein, so findet man

2 g ko F TK

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A Go Sm

η

1 +

m

m

2 Em

ln

n'm

Ferner gilt unverändert Gl. (3); doch wollen wir jetzt an Stelle der Durchflußmenge das Durchflußgewicht einführen, so daß sie in der Form erscheint:

Go

(00) 1-9

n

To

1215 (270),

no po T

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Diese Gleichungen genügen zur Ermittlung einer gewöhnlichen Charakteristik aus einer gegebenen Grundcharakteristik. Da aber einige davon in transzendenter Form auftreten, so läßt sich die Aufgabe nicht unmittelbar lösen. Wir wollen daher noch eine sehr nützliche Hilfsformel ableiten. Die Beziehung

= m 2 u 2 g

(14).

u2

4 p

läßt sich in der Differentialform anschreiben:

m P
2 g RT

ds,

P2
P1

dp wenn R die Gaskonstante und ds = d (u2) ist. Ihre Integration ergibt Mm S (16), 2 g R Tm wobei m = Mm Mm = konst. sowie TTm konst. gesetzt wird. Diese einfache Beziehung gilt natürlich auch für die Verdichtung im ungekühlten Gehäuse, doch liegt dort keine Notwendigkeit vor, von ihr Gebrauch zu machen. Wie man sieht, kann man danach von den Werten em (d. h. mm) und S (d. h. n) den dritten leicht berechnen, wenn zwei gegeben sind. Bei gleichbleibender mittlerer Beaufschlagung & der Gruppe steigt der Mittelwert Tm der Temperatur etwas mit wachsender Drehzahl und sinkt mit abnehmender Drehzahl. Da sich Tm aus der gegebenen, der Drehzahl no entsprechenden Charakteristik nach obiger Gleichung für die Beaufschlagung Em berechnen läßt, so kann Tm für eine andere Drehzahl mit guter Annäherung abgeschätzt werden.

P2 ·P1

&m
?

P2
P1

G

Wir können also zunächst nach Gl. (16) für verschiedene Werte der mittleren Beaufschlagung & entweder bei gleichbleibender Drehzahl das jeweilige Verdichtungsverhältnis oder bei gleichbleibendem Verdichtungsverhältnis die entsprechenden Drehzahlen berechnen. Nun kann nach Gl. (15) das Verhältnis bestimmt werden, wobei aber noch der Go Endwert T2 der Temperatur schätzungsweise einzusetzen ist. Für T2 gilt das Gleiche wie für Tm: es ändert sich bei gleichbleibender Beaufschlagung em gleichsinnig mit der Drehzahl (bei ungekühltem Gehäuse wäre T-Ti proportional S, d. h. proportional dem Quadrat der Drehzahl; bei gekühltem Gehäuse ändert sich T2 T1 weniger). Da aus der gegebenen Charakteristik für no und em der Endwert T2 bekannt ist, so läßt er sich für eine andere Drehzahl ebenfalls gut abschätzen. Nun kann nach Gl. (14) die Zahl a bestimmt werden. Die berechneten Werte müssen Gl. (13) befriedigen (dabei wird zweckmäßig auf Grund von ɛm, S und a zunächst M und daraus das Verdichtungsverhältnis berechnet, das mit dem nach Gl. (16) übereinstimmen muß). Schließlich kann man nach Gl. (11) noch das Temperaturverhältnis berechnen, wel

2

P2

P1

(15).

T2

T1

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b) Gesamtverdichtung im Kompressor.

Ist der Verdichter in zwei oder mehrere, durch Zwischenkühler getrennte Stufengruppen geteilt, so kann in obiger Weise unter jeweiliger Bestimmung der Rückkühlung und des Druckabfalles in dem auf eine Stufengruppe folgenden Kühler (nach Gl. (5) und (6), wobei aber zu beachten ist, daß der Exponent q beim Zwischenkühler ein anderer ist als beim Gehäuse des Verdichters) die Berechnung von Gruppe zu Gruppe weitergeführt werden, wie unter IIb) dargelegt ist. Vorzuziehen ist jedoch wieder das kürzere Verfahren zur Berechnung einer Kompressorcharakteristik unter der Voraussetzung, daß alle Stufengruppen einander gleichwertig sind. Die entsprechenden unter IIb) festgesetzten Bezeichnungen werden übernommen. Dann ist auch hier das gesamte Verdichtungsverhältnis

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G Go

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i

F

F8 i

zu setzen, wenn S Eu2 sich auf den ganzen Kompressor bezieht und E. die gesamte Verdichtungsarbeit, F. die gesamte Kühlfläche des Verdichters bedeutet. Ferner ist jetzt für die Wärmedurchgangszahl ko der Mittelwert für den ganzen Verdichter einzusetzen. Gl. (15) ist hier in der Form

n

(2 774),

To

I

2 Em
no po
PII TI
PI TII
pi Tiro pi Tı

zu verwenden, sie entspricht Gl. (9), wenn das Durchflußgewicht an Stelle der Durchflußmenge eingeführt wird Der Berechnungsgang ist der gleiche wie unter IIIa).

(PII PI

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1

konst.

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c) Ermittlung der Grundcharakteristik aus einer gegebenen Kompressor charakteristik.

Aus den gemessenen Werten kann man die mittlere Temperatur T bei Eintritt in die Gruppen, die mittlere Kühlwassertemperatur Т und das mittlere Temperaturverhältnis T2 bestimmen. Das mittlere Verdichtungsverhältnis der T1 Gruppen ist wieder

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(17)

Zu messen ist ferner die gesamte Verdichtungsarbeit E.. Nachdem für die Drehzahl no eine gewisse Belastung als >>Normalbelastung festgesetzt ist, folgt aus GI. (17) die einem beliebigen Durchflußgewicht G entsprechende mittlere Beaufschlagung & der Gruppen. Gl. (4b) gestattet die Bestimmung des Wertes von schätzungsweise eingesetzt wird (näher an T2 als an T1), die

(7), Nun kann nach Gl. (16), wenn Tm

Druckhöhenziffer mm berechnet werden, womit wegen ()

auch der Wirkungsgrad nm gegeben ist. Damit sind zunächst die entsprechenden Punkte der Grundcharakteristik bekannt, und es handelt sich jetzt noch um die Ermittlung der Wärmedurchgangsziffer ko sowie des Exponenten q. Zu diesem Zweck werden am besten in Gl. (11) probeweise verschiedene Werte

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in Abhängigkeit von lg
eine Ģerade A B gelegt werden, und es ist

Go
G

OC=lg ko,
1 9.

0 0
ОА

Damit sind auch ko und 9

bestimmt.

Wie aus der früheren Untersuchung über sein neues Verfahren zur Berechnung von Kreiselverdichtern« hervorgeht, gilt Gl. (11) unter der Voraussetzung, daß die Wärmedurchgangsziffer durch die ganze Stufengruppe unveränderlich ist. Dies trifft jedoch nicht zu; und um diesem Umstand Rechnung zu tragen, muß man gemäß Abb. 5 jenes Aufsatzes die Endtemperaturen T2 und To2 sowie Tir und Tox in GI (11), (15) und (17) etwas höher ansetzen, als der Wirklichkeit entspricht.

2

auf, so kann durch diese Punkte

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Normen.

Ich komme nunmehr zur Hauptforderung der Werkstatt an das Konstruktionsbureau, zur Vereinheitlichung. Hierüber hat Hr. Fr. Neuhaus bereits so klar und ausführlich berichtet, daß ich mich kurz fassen kann. Der Wettbewerb der Vereinigten Staaten hat vor Jahrzehnten der deutschen Industrie den ersten Anstoß gegeben, den Vereinheitlichungsgedanken zu pflegen. Neuere Industrien, wie die elektrische, die Fahrzeug- und Flugzeug-Industrie, haben bei uns sehr Vollkommenes auf dem Gebiete geschaffen, nicht zu vergessen die Staatseisenbahn, die in ihren Arbeiten seit langem vorbildlich gewesen ist.

Aber auch im allgemeinen Maschinenbau läßt sich der Gedanke der Vereinheitlichung mit größtem Erfolge durchführen. Aeltere Anschauungen, daß die Vereinheitlichung hindere, für den gegebenen Fall die absolut richtigen Maße und Ausführungsformen zu wählen, sind heute überwunden. Ebensowenig ist natürlich das schöpferische Schaffen des Konstrukteurs durch die Vereinheitlichung eingeengt. Das Gegenteil ist der Fall.. Der Konstrukteur bekommt die Hände frei für größere und wichtigere Aufgaben, wenn ihm durch die Vereinheitlichung die handwerksmäßige Arbeit erspart wird. Es ist sehr erfreulich, festzustellen, daß der Vereinheitlichungsgedanke in Deutschland so starke Wurzeln gefaßt hat, daß sich unter der Leitung des Vereines deutscher Ingenieure, man kann ruhig sagen, die ganze deutsche Industrie zu gemeinsamer Arbeit zusammengefunden hat. In gleicher Weise ist es zu begrüßen, daß auch die Staatsbehörden dieser Arbeit volles Verständnis entgegenbringen; sind doch Armee und Marine, die Eisenbahn-, Post- und Telegraphenverwaltung u. a. im Normenausschuß der deutschen Industrie vertreten.

Gerade in der Teilnahme der Staatsbehörden sehe ich eine große Stütze für den Vereinheitlichungsgedanken. Ich hoffe sehr, daß die Behörden uns auch im Frieden ihre Mitwirkung nicht versagen werden. Sie werden dadurch für die Zukunft eine viel reibungsfreiere Belieferung des Staates durch staatliche und private Betriebe sicherstellen, als dies unter den heutigen Umständen möglich ist.

1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiet: Fabrikanlagen und Werkstatteinrichtungen) werden an Mitglieder des Vereines sowie Studierende und Schüler technischer Lehranstalten gegen Voreinsendung von 1,35 M (Postscheckamt Berlin. Konto Nr. 49405), an andrė Bezieher zum Preise von 1,80 M postfrei abgegeben. Zuschlag für Auslandporto 5 . Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer.

1

Die in den vorstehenden Entwicklungen angewandten Grundsätze lassen sich natürlich mit Erfolg auch auf andere Kreiselmaschinen übertragen, wie dies insbesondere bei Dampfturbinen noch gezeigt werden soll

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Anforderungen der Werkstatt an das Konstruktionsbureau.')

Von P. Schmerse, Sterkrade.

(Schluß von S. 434)

Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.

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Abb. 5.

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Zusammenfassung.

Durch 3 Zahlenwerte, nämlich die Beaufschlagung, den Wirkungsgrad und die Druckhöhenziffer, läßt sich das Unveränderliche nicht nur der Einzelstufen, sondern der ganzen Stufengruppen eines Kreiselverdichters ausdrücken und als >> Grundcharakteristik darstellen Auf Grund der letzteren und unter der Annahme unendlich vieler kleiner Stufen kann jede gewöhnliche Charakteristik für eine beliebige Drehzahl sowohl bei dem gekühlten als auch bei dem ungekühlten Verdichter berechnet werden. Umgekehrt läßt sich auch aus einer gegebenen Kompressorcharakteristik die Grundcharakteristik ermitteln.

Ich kehre zu meinem Thema zurück. Die Arbeit des Konstruktions- und Normenbureaus auf dem Gebiete der Vereinheitlichung hat im allgemeinen zur unmittelbaren Folge eine Verbesserung und Verbilligung der Erzeugnisse und eine Erhöhung des Umschlages einer Werkstatt. Durch die Vereinheitlichung wird die Konstruktion auf bestimmte Maße und Formen festgelegt. Dadurch, daß nur ausgewählte Maße und festgelegte Formen stets wiederkehrend verwandt werden, wird die eigentliche Grundlage für wirtschaftliche Fertigung geschaffen.

Der erste Schritt auf dem Gebiet der Vereinheitlichung umfaßt die Festlegung solcher Maße und Formen, die der Werkstatt die Beschaffung von besonderen Arbeitswerkzeugen, Lehren und Schablonen ermöglichen. Hierhin gehört die Festlegung der Gewinde, die der Kopf- und Mutterhöhen, der Schlüsselweiten, der Abmessung gebohrter oder gegossener Löcher, der Schraubenteilung an zylindrischen Flanschen und ähnlichen Stellen. Ferner gehört dazu die Vereinheitlichung der Keilquerschnitte, der Hohlkehlen und Konusmaße, der Paßmaße und dergl.

Die Vereinheitlichung der Formen und die tabellarische Festlegung bestimmter Maße unter Ausscheidung von Zwischenmaßen gibt dem Konstruktionsbureau zunächst bestimmte Richtlinien für den Entwurf. Die Anwendung wilder Maße wird unterbunden, die Zahl der gängigen Maße für Schraubenund Bolzendurchmesser, Gewindelängen, Flanschstärken usw. beschränkt. Damit ist die Sicherheit gegeben, daß die einmal gewählten Maße stets wiederkehren, so daß die Beschaffung von Schneid- und Bohrwerkzeugen sowie sonstiger Hilfseinrichtungen lohnend wird.

Es ist jedoch zu betonen, daß diese Maßnahmen noch keine Reihen- oder Massenfertigung irgend welcher Teile ermöglichen. Sie stellen erst die notwendigen Vorarbeiten für die Massenfertigung dar, zu deren Verwirklichung noch weitere Ermittlungen und Erwägungen des Konstruktionsbureaus notwendig sind.

Die Wirkung dieser Vereinheitlichung auf die Maßnahmen der Werkstatt sei an einigen Beispielen kurz erläutert.

Die Festlegung der Keilquerschnitte gestattet die Verwendung gezogenen Keilstahles, der in laufenden Längen auf Lager gelegt wird, und von Spezialfräsern zur Herstellung von Keilnuten.

Die Vereinheitlichung der Hohlkehlenmaße gibt der Werkstatt die Grundlage zur Beschatfung von Hohlkehlenschablonen und Sonderdrehstählen für die Herstellung der Hohlkehlen.

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