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Fischer: Die menschliche Arbeitskraft ersparenden Maschinen und Geräte der Landwirtschaft. Zeitschrift des Vereinês deutscher Ingenieure.

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Männertage

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0 Wochen: Monate: Januar Arbeiten:

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Februar März April Mai

-Bestellung-
Getreide Kartoffeln

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25 Juni

30 Juli

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Hacken

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Heu Abb. 1.

Getreide

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Dreschen

45
August Septemb. Oktob. Novemb Dezemb
K -Bestellung
Ernte
Kartoffeln Rüben

Wünschen der Käufer weiter entgegengekommen, als es notwendig wäre. Es ist zu wünschen, daß die Erkenntnis von der Unwirtschaftlichkeit dieser Zersplitterung sie zu einer erheblichen Einschränkung veranlassen werde, die ohne jeden Schaden für die Landwirtschaft möglich wäre.

Die andern Geräte zur Bodenbearbeitung sind einfacher, aber ihre Zahl wächst, weil man die Bodenstruktur immer sorgfältiger zu beeinflussen versucht und dazu mit den alten Eggen, Grubbern, Walzen und Schleppen nicht mehr auskommt. Die meisten neueren Geräte verdanken wir den Amerikanern, die wegen der großen Trockengebiete besondere Veranlassung haben, die wichtige Frage der Erhaltung des Niederschlagwassers im Boden zu erforschen, und die auch gleich für neue Aufgaben neue Werkzeuge gefunden haben. Manche ursprünglich amerikanische Geräte, wie die Untergrundwalzen und besonders die Federzahngrubber, sind in den Händen deutscher Konstrukteure wesentlich vervollkomment worden.

Für die Aussaat des Getreides und aller Samenkörner gibt es kein besseres Mittel als die Drill- oder Reihensäemaschine,1) denn Reihensaat braucht nur 80 vH der Saatmenge der Breitsaat und gibt höhere Erträge. Großbetriebe benutzen Drillmaschinen von 3 bis 4 m Breite, für den Kleinwirt ist die 1 m breite, für den Gärtner die Handdrillmaschine geeignet. Die Saatmenge muß in den üblichen ziemlich weit gezogenen Grenzen, z. B. 6 kg Raps, aber bis 200 kg Weizen auf 1 ha, veränderlich sein und mit geringer Toleranz den gewollten Betrag treffen. Alle Säeräder einer Maschine müssen gleich viel ausstreuen und die Körner in möglichst gleichen Abständen auswerfen. Ungleiche Abnutzung der Säeräder durch den unvermeidlichen Staub verschlechtert manchmal die Arbeit einer an sich guten Maschine. Damit die Saatreihen gerade, parallel und in gleichen Abständen verlaufen, muß die Steuerung zuverlässig sein, und die um wagerechte Zapfen beweglichen Scharhebel dürfen seitlich kein Spiel haben. Die Breitsäemaschine ist einfacher, weil sie keine Schare und Saatleitungen hat; sie spart auch Arbeit, denn 1 Mann und 1 Pferd leisten mit ihr soviel wie sonst 2 Mann. Aber wegen des hohen Saatverbrauches ist sie nur noch für Klee und Gras zeitgemäß, die man meistens nicht drillen will.

Düngerstreumaschinen sind den Breitsäemaschinen äußerlich ähnlich, aber die Stoffe, die sie streuen sollen, sind teils hygroskopisch und schmierend, teils trocken und staubfein, und diese Salze, die nicht selten chemische Angriffe auf die Eisenteile ausführen, müssen in Mengen, die zwischen 40 und 800 kg/ha oder 4 und 80 g/qm liegen, möglichst gleichmäßig verteilt werden. Mit einfachen Mitteln ist das bisher nicht ganz gelungen, und darum sind bei keiner andern landwirtschaftlichen Maschine soviel verschiedene Bauarten wie bei den Düngerstreuern versucht worden. Die meisten verschwinden rasch, weil sie schlecht arbeiten oder zu empfindliche Teile haben. Wegen ihrer Einfachheit und leidlich guten Arbeit werden Maschinen mit einer umlaufenden gedrehten eisernen Walze im Kastenboden und einem dagegen verstellbaren Schieber viel benutzt. Bei der Fahrt auf un ebenem Acker streuen sie aber den Dünger infolge der Stöße unregelmäßig. Dem Zwanglauf kommt der Kettendüngerstreuer näher, der den Auslaufschlitz nicht im Boden, sondern in der Rückwand des Düngerkastens hat. Durch eine endlose Kette mit schrägen Abstreichfingern, die durch den Schlitz hindurchragen, wird der Dünger hinausgeschoben. Kleine Mengen verteilt auch diese Maschine nicht gut genug, und die Kette muß in den Verbindungen ihrer Glieder, die in der Ewartschen Form ausgeführt werden, gegen die Abnutzung und das Zusammenrosten möglichst gesichert sein.

1) Eine Uebersicht über den Stand der Technik landwirtschaftlicher Maschinen mit Abbildungen findet man in Z. 1913 S. 1165 u. f.

4. Januar 1919.

Unentbehrlich für die Zuckerrübenfelder und sehr förderlich für das Getreide ist die Durchlüftung und Reinigung des Ackers durch Hackgeräte. Je schwerer der Boden ist, um so höhere Erträge kann er bringen, aber nur, wenn seine Neigung zur Bildung einer abschließenden Kruste so lange bekämpft wird, bis die Kulturpflanzen ihn genügend decken. Denn nur wenn Luft in die Poren des Bodens dringt nnd die Bildung eines kräftigen Wurzelwerkes zuläßt, können die Pflanzen rasch wachsen und gelegentliche Trockenzeiten überstehen. Das gilt von Rüben und Kartoffeln so sehr, daß sie allgemein als Hackfrüchte bezeichnet werden, und die Hackkultur ist geradezu zum Gradmesser der Intensität einer Wirtschaft geworden. Mit Handhacken allein können nur ganz kleine Betriebe auskommen, weil auf 1 ha 4 bis 6 Frauentage nötig sind. Dagegen bearbeiten 2 Mann mit 1 Pferd mit der Pferdehacke 4 bis 5 ha täglich, und die Arbeitsersparnis gewinnt eine besondere Bedeutung, weil die ganze Arbeit im Jugendzustand der Pflanzen in kurzer Zeit erledigt und bei Zuckerrüben. mehrmals wiederholt werden muß. Für die Vollendung der Hackarbeit bleibt die Handhacke aber unentbehrlich, denn die Pferdehacke kann nicht dicht an den Pflanzen und um sie herum arbeiten. Um mit den Hackmessern ohne Schaden möglichst dicht an die Reihen herangehen zu können, gibt man den Pferdehacken außer der Steuerung zwischen Pferd und Fahrzeug noch eine andere zwischen dem Gestell und dem Rahmen, der die Messerschare trägt, und die Ausbildung einer leicht und zuverlässig arbeitenden Hackmaschinensteuerung war lange Zeit ein beliebtes Erfinderziel. Die Scharhebel werden genau mitten zwischen den Drillreihen angebracht und können bei den besseren Maschinen den Bodenunebenheiten folgen, so daß sie immer gleichmäßig tief, oft dicht unter der Oberfläche, arbeiten. Sie sitzen entweder wie Drillschare an gut geführten Hebeln oder noch besser an Parallelführungen, damit der Anstellwinkel der Messer auch auf unebenen Böden unverändert bleibt.

Mit wenig Erfolg hat man versucht, die mühsame Handarbeit beim Jäten des Hederichs, dieses gefährlichen Unkrauts, durch Maschinen mit umlaufenden Stahlkämmen zu ersetzen, zwischen deren Zinken die verästelten Pflanzen hängen bleiben sollen. Der Hederich wird oft mehr ab- als ausgerissen und wächst wieder nach, während das Getreide durch die Maschine und die Huftritte des Pferdes beschädigt wird. Besser ist die Vergiftung der Blattunkräuter durch eine wäßrige Lösung von Eisen vitriol, die aus Streudüsen unter 3 bis 5 at Druck sehr fein verteilt auf die jungen Pflanzen gespritzt wird. Bei trockenem Wetter sterben die Blattunkräuter ab, ohne daß die mitbesprengten Getreidepflanzen nennenswert geschwächt werden.

Die hervorragende Bedeutung der Erntemaschinen für die Verminderung des Arbeitsbedarfes ist ohne weiteres klar. Wenn schon in günstigen Jahren alle Hände rastlos schaffen müssen, um die Ernte zu bergen, so hängt bei schlechtem Wetter der Ertrag von der Ausnutzung jeder trockenen Stunde ab. Bei allen Mähmaschinen für Gras und Getreide besteht das Schneidwerk aus einer Stange mit Messerplatten, die zusammen mit den Gegenplatten der schmalen Finger einen Scherenschnitt ausüben. Grasmäher haben außerdem nur noch einen Abteiler, der zwischen dem Messerwerk und dem stehenbleibenden Gras läuft, und ein Schwadbrett zum Zusammenschieben des gemähten Grases. Das Schneidwerk ist meistens 1,37 m breit, die wirklich ausgenutzte Breite je nach der Geschicklichkeit des Kutschers geringer. Die Grasstoppel muß, um möglichst alles gewachsene Futter zu gewinnen, so kurz geschnitten werden, wie es der Bodenzustand erlaubt. Daher dringen Erde und Pflanzenteile leicht zwischen das Messer und seine Führung, und man sucht noch nach einer Bauart des Schneidwerkes, die die Messerstange sicher führt und zugleich Fremdkörper durchtreten läßt. Ueber niedrige Hindernisse muß das Schneidwerk während der Fahrt hinweggehoben werden, in der Ruhestellung wird es senkrecht aufgeklappt.

Zur Getreideernte benutzen viele Betriebe die Ablegemähmaschine mit einer Bretterbühne zum Sammeln der geschnittenen Halme hinter dem Schneidwerk und einem Rechenwerk, das die Halme auf die Bühne legt und abschiebt. Die um eine senkrechte Welle laufenden Rechen sind zugleich um wagerechte Achsen beweglich und werden durch eine stark gekrümmte Raumkurvenbahn mit einer Gabelung und Stellweiche so geführt, daß sie entweder am Vorderrand der Bühne steil aufsteigen oder dicht über sie hinweggleiten. Im ersten Falle raffen sie, d. h. sie kippen die Halme nur auf die Bühne, im zweiten legen sie die angesammelte Masse in der Größe einer Garbe ab. Die Weiche wird in der Rafferstellung verriegelt gehalten, bis ein Schnecken- oder

Zahntrieb die federnde Sperrung freigibt, worauf der nächste Rechenarm über die Ablegerbahn geht und zugleich die Weiche wieder umstellt. In schwachem Getreide läßt man 3 bis 4 Arme als Raffer zwischen je 2 Ablegern arbeiten, bei gutem Stand weniger. Trotz der nicht ganz einfachen Bewegung der Rechenarme ist die Ablegemaschine wenig empfindlich und arbeitet auch in langem Getreide gut, wo die Mähmaschinen mit Garbenbindern leicht versagen. Ungeachtet dieses Nachteils ist die Bindemähmaschine nicht nur in großen, sondern auch schon in vielen Bauernwirtschaften zu finden, weil sie sowohl die Schnitter als auch die Binderinnen ersetzt. Zwischen endlosen Tüchern werden die Halme dem Bindetisch zugeführt, auf dem die mit dem einen Ende eingeklemmte, auf der andern Seite vom Knäul her nachziehbare Schnur durch eine Nadel um die Garbe geschlungen, verknotet und abgeschnitten wird, während die Klemme das neue Ende festhält. Die Bindevorrichtung bedarf einiger Achtsamkeit im Gebrauch und muß sehr genau gearbeitet sein, denn sie besteht aus vielen kleinen Teilen und versagt bei jedem Fehler in der Form und dem Zusammenhang der Bewegungen. In einer Minute werden auf einem Weizenfeld etwa 7 bis 10 Garben von 4 kg Gewicht gemäht und gebunden, das Umschnüren und Knoten der Garbe dauert bis zum Abwerfen der Garbe höchstens eine Sekunde, und davon entfallen auf die Knotenbildung nur etwa 0,17 sk. Zum Binden eignen sich Schnüre aus Hanf oder Agavenfasern, die uns jetzt fehlen; aber im Laufe des letzten Jahres ist es gelungen, den Knüpfer auch für gutes Zellulosegarn umzuändern, das zur Erhöhung seiner Dehnung angefeuchtet wird. Das Gestell der Bindemäher ist ziemlich verwickelt, weil es die Lager für 14 größere und viele kleine Wellen und Zapfen sicher stützen muß. Dabei soll es mit Rücksicht auf den Zugwiderstand möglichst leicht sein. Die Schneidwerke der Getreidemähmaschinen werden meistens zu 1,52 m bemessen. Der Kurbelzapfen des Messerantriebes muß namentlich bei den Grasmähern eine gute Schmiereinrichtung haben, weil seine Gleitgeschwindigkeit etwa 1,13 m/sk beträgt. Die mittlere Messergeschwindigkeit ist in Grasmähern 2,1, in Ablegemaschinen 1,4 und in Bindemähern 1,7 m/sk; die Hubzahlen sind etwa. 850, 580 und 325 Uml./min, der Hub bei den Gras-. mähern und Ablegemaschinen gleich der Messerteilung von 76 mm, bei Bindemähern das Doppelte. Der geringe mittlere Druck auf den Kurbelzapfen, der z. B. bei Grasmähern etwa 40 kg oder 3,2 kg auf 1 qcm Zapfenfläche betragen mag, darf der Rechnung nicht zugrunde gelegt werden, weil im Augenblick des Abschneidens der Halme erheblich größere, aber kaum bestimmbare Kräfte auftreten. Die schädliche Wirkung von Staub und Sand wird hier durch die hohen Lufttemperaturen in den Erntemonaten verschärft, bei denen das Oel dünnflüssig wird.

Unter den gleichen Einflüssen leiden die vielen Lager und Führungen der Heuwender mit schwingenden Gabeln. Die Gabelstiele werden etwa in ihrer Mitte durch Kurbeln bewegt und am oberen Ende durch Schwingen geführt, die gelenkig befestigten Gabeln können federnd ausweichen. Die schwingende Bewegung der Gabeln läßt keine hohen Geschwindigkeiten zu, und das Heu wird daher nicht so energisch aufgeworfen und durchlüftet wie bei den Trommelheuwendern, deren Gabeln dauernd in derselben Richtung umlaufen. An ihnen bleibt aber das Heu leicht hängen, zumal wenn die Halme lang sind und der Wind in der Fahrrichtung weht. Da das Heu tagsüber mehrmals gewendet und abends in Haufen zusammengerecht werden muß, sind Maschinen, die zu beiden Arbeiten gebraucht werden können, sehr bequem. Solche Schwadwender und Sammler haben nach Art des Buchanan-Getriebes gesteuerte Zinken, deren Drehachse bei dem Wenden senkrecht zur Fahrrichtung, bei dem Rechen etwa unter 45o dazu liegt. Durch die Umstellung wird gleichzeitig die Drehrichtung und die Geschwindigkeit gewechselt, damit die Zinken das Heu beim Wenden kräftig nach hinten werfen, beim Sammeln schräg vorwärts und seitwärts wälzen. Die Zinken aller Heuwender und Rechen werden stark beansprucht, weil sie mit Druck über den Boden schleifen müssen und auf Erhöhungen erhebliche Widerstände finden.

Die Kultur der Hackfrüchte verursacht viel Arbeit, liefert dafür aber auch mehr Nährwerte von der Fläche als der Getreidebau, weil die Erntemengen sehr viel höher sind. Am schwersten ist die Beschaffung der nötigen Arbeitskräfte in der Kartoffel- und Rübenernte, aber viele Wirtschaften sind auch bei der Bestellung der Kartoffelfelder in Verlegenheit. Die Knollen müssen einzeln in flache Löcher gelegt und reihenweise mit einem Erddamm bedeckt werden. Das Lochen und Zudecken ist durch Maschinen leicht ausführbar, aber das Auslegen der Kartoffeln nicht, weil die Kartoffelsorten in der Form recht verschieden, bald kugelig, bald langgestreckt

deutscher Ingenieure.

oder ganz unregelmäßig sind und die Trennung nach der Größe auch nicht allzu genau erfolgen kann, wenn sie nicht sehr viel Zeit kosten soll. Die Pflanzlochmaschinen heben durch Spaten oder Löffel, die an vier- bis sechsarmigen Sternen sitzen, in dem gut geebneten Acker Löcher aus, in die die Arbeiterinnen die Saatkartoffeln werfen. Die dann folgende Zudeckmaschine wirft den Boden durch Schare oder muldenförmige schräge Scheiben in langen Dämmen auf die Kartoffeln. Beide Geräte werden mit zwei bis sechs Reihen, also für die verschiedensten Betriebsgrößen passend, gebaut. Die Steuerung muß besonders bei den Zudeckmaschinen sehr zuverlässig sein, hier werden deshalb die Schare noch besonders geführt. Sie müssen verstellbar sein, um die Form und Größe der Dämme beliebig zu machen und um während des Wachstums der Kartoffeln die Dämme noch ein- bis zweimal nachhäufeln zu können; das ist für die Bodenlockerung und die Vertilgung des Unkrautes notwendig.

Die lange vergebens gesuchte Maschine, die die Kartoffeln selbsttätig in die Erde legt und zudeckt, ist in neuerer Zeit in Ausführungen, die auch strengen Forderungen genügen, hergestellt worden. Bei der Kartoffellegemaschine von Toepffer in Teltow nehmen federnde Greifer am Umfangeines schmalen Rades je eine Kartoffel aus dem Schöpfraum und werfen sie am tiefsten Punkt, wo sie eine geringe Geschwindigkeit gegenüber dem Acker hat, in Furchen, die durch vorn sitzende Scheiben oder Schare gezogen und von andern Scharen zugedeckt werden. Fehlstellen werden möglichst vermieden durch Hilfslegevorrichtungen, die den Legerädern gleichen und neben ihnen sitzen. Sie stehen solange still, wie das Hauptrad Kartoffeln richtig mitnimmt, werden aber durch dieses eingerückt, sobald ein Greifer leer bleibt. Beide Hinterräder treiben die Legevorrichtungen, von den in Schleppgabeln laufenden Vorderrädern wird eines gesteuert, das andre kann frei folgen. An seitlichen Hängen ist trotz der guten Steuerung die Geradführung mühsam, weil wie bei den Zudeckmaschinen die aufgeworfene Erde stark drängt. Dasselbe gilt von der Legemaschine von Lesser, Posen, die den Vorzug einer einfacheren Bauart ohne Getriebe zwischen den Fahrrädern und der Legevorrichtung hat. Die aus schmalen Blechtrommeln bestehenden Legeräder tragen Spaten wie die Pflanzlochmaschinen, die die Löcher stechen und zugleich die Räder drehen. Seitlich an den Trommeln sitzende Greifer nehmen die Knollen aus dem Schöpfraum und lassen sie durch Zellen im Innern der Trommeln auf den Rücken der Spaten entlang in die Löcher rollen. Legemaschinen werden für zwei oder vier Reihen gebaut.

Die Erntemaschinen für Kartoffeln genügen den Anforderungen der größeren Betriebe, die namentlich im Osten Deutschlands bedeutende Flächen mit Kartoffeln bestellen, noch nicht, denn sie sind nicht imstande, die Knollen von Kraut und Erde getrennt zu sammeln. Die Maschinen graben nur die Kartoffeln aus dem durch eine Schar gelockerten Boden, schlagen sie von den Stauden ab und werfen sie in einem bald schmaleren, bald breiteren Streifen auf den Acker. Die danach zum Auflesen nötige Zahl von Frauen und Kindern ist nicht viel niedriger als ohne Maschine, aber die körperliche Anstrengung dabei ist geringer. Die älteren Maschinen dieser Art mit festen Schleudergabeln an den radial zur Welle stehenden Armen brauchten viel Kraft und beschädigten oft die Kartoffeln. Jetzt werden die Zinken federnd nachgiebig gemacht oder in annähernd senkrechter Stellung zum Erdboden gesteuert, so daß sie die Kartoffeln kräftig abwerfen, aber doch wenig Kraft zum Eindringen in den Boden brauchen.

Die bisher versuchsweise gebauten Kartoffelerntemaschinen, die die Knollen zugleich sammeln sollen, brauchen viel Kraft zur Bewegung der Schüttelsiebe; da die Gespanne dabei versagen, bietet die Anwendung mechanischer Zugkräfte vielleicht einen brauchbaren Ausweg.

Daß auch die Ernte der Zuckerrüben noch nicht mit Maschinen allein gelingt, liegt daran, daß die Rüben wegen der Frostgefahr sofort nach dem Ausheben von den Blattköpfen befreit und eingebracht werden müssen. Das Köpfen der Rüben gelingt durch umlaufende Kreismesser, die durch Taster in der richtigen Höhe geführt werden. Bei gutem Wetter und nicht zu stark klebendem Boden lassen sich auch die abgeschnittenen Köpfe nach der einen und die ausgehobenen Rüben nach der andern Seite durch Blechflügel zu Reihen zusammenschieben, aber bei starker Blattentwicklung und im nassen Boden versagt die Maschine. Und da im Spätherbst Regen häufiger als Sonnenschein herrscht, begnügt man sich gewöhnlich mit einfachen Rübenhebern, die die Rüben nicht köpfen und herausheben, sondern nur anlüften. Die Rüben sind dann durch die Erde vor Frost geschützt, können aber leicht mit der Hand herausgezogen

werden. Rübenerntemaschinen müssen kräftig sein, weil der Boden oft so hart ist, daß Zugkräfte von 500 bis 600 kg nötig werden. Die Rüben werden meistens von zwei Hebebolzen umfaßt und aufwärts gedrückt, die hinten enger stehen und mehr in die Höhe ragen als vorn. Vor den Stielen der Bolzen muß durch schwingende oder drehende Messer unter möglichster Schonung der als Futter wertvollen Blätter Platz geschaffen werden, um Stopfungen zu vermeiden.

In der

Gut durchgebildet sind die Dreschmaschinen. einfachsten Form bestehen sie aus einer mit Stiften oder Schlagleisten besetzten Dreschtrommel und einem Mantel oder Korb, der die Trommel in geringem Abstand auf einem Teil ihres Umfanges umgibt. Durch Menschen oder Göpel getrieben, leisten solche Maschinen zu Tausenden in kleinen Wirtschaften gute Dienste und haben die Bauern mit Knechten und Mägden von der mühsamen Arbeit des Flegeldrusches erlöst. Große Dreschmaschinen sind mit Reinigungsanlagen verbunden, die sonst getrennt aufgestellt werden müssen. Das Getreide kann ihnen durch Zubringer aus der Scheune oder von der Miete zugeführt und durch Einlegetrommeln möglichst gut verteilt werden. Hinter der Dreschtrommel haben sie lange, oft doppelte Strohschüttelladen für die langen Halme und darunter ein schwingendes Holzsieb für die Trennung des kurzen Strohes von den Körnern und der Spreu.. Noch weiter unten wird die Spreu aus dem Korn durch ein Gebläse getrieben, das durch ein Becherwerk in das Reinigungswerk gehoben wird und aus diesem in den Sichtzylinder zur Trennung nach der Größe gelangt. So können in großen Maschinen stündlich bis zu 5 t Korn und 6 bis 7 t Stroh getrennt werden. Je größer die Leistung der Dreschmaschine ist, um so mehr lohnt sich die Anwendung mechanischer Mittel für die Beförderung der erhaltenen Erzeugnisse, worauf in anderm Zusammenhange zurückzukommen ist.

Das Stroh wird für die Fortschaffung gewöhnlich durch Pressung auf den dritten bis vierten Teil seines Rauminhaltes vorbereitet, um an Lade- und Speicherraum zu sparen. In die Presse fällt das Langstroh unmittelbar aus der Dreschmaschine, während das Kurzstroh durch ein Gebläse oder eine Kratze, auch wohl durch eine Schnecke, gehoben werden muß. Der Preßkolben drückt die Strohballen ohne weiteres auf einer schrägen Bretterbahn in die Scheunen oder auf Mieten hinauf. Bei fester Pressung, wie sie für die Ausnutzung des Ladegewichtes der Güterwagen nötig ist, werden die rechteckigen Ballen mit weichem Draht gebunden, für leichtere Ballen genügt Schnur. Seitdem es für beide Arten sicher arbeitende selbsttätige Bindevorrichtungen gibt, beschränkt sich die Bedienung der Pressen auf die Schmierung und die Versorgung mit Draht oder Garn und auf das Abnehmen der fertigen Ballen. Bei Futterstroh kann man die Handarbeit noch weiter vermindern, wenn man hinter der Dreschmaschine eine große Häckselmaschine mit Siebwerken für die Entstaubung und die Absonderung ungenügend zerkleinerter Halmteile, die den Messern nochmals zugeführt werden, aufstellt. Es ist gelungen, ihre Leistung bis auf 7 t/st Häcksel zu steigern, entsprechend der Leistung größter Dreschmaschinen.

Ich übergehe die Maschinen für die Futterbereitung, weil es heute keinen Sinn mehr hat, ihre Arbeit mit derjenigen einfacher Handgeräte zu vergleichen, die selbst aus Wirtschaften von bescheidenem Umfang verschwunden sind, und die Trockner, deren Nutzen nicht in der Arbeitserparnis, sondern in der Wertsteigerung und Erhaltung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse liegt. Etwas anders steht es mit den Milchschleudern, die zwar in erster Linie durch die anders nicht erreichbare scharfe Entrahmung bis auf Fettreste von 0,1 vH in der Magermilch die Ausbeute erhöhen, aber auch die Arbeit der Sattenentrahmung, die große Sorgfalt verlangt, durch rein mechanische Arbeit ersetzen. Milchschleudern sind so durchgearbeitet, daß sie schon als billige Dutzendware mit allen Mängeln einer solchen und sogar für die wenigen Liter Milch eines Ziegenhalters angeboten werden. Dagegen sind Melkmaschinen bisher selten zu finden, obwohl es den Landwirten immer schwerer wird, Stallmägde zu mieten, und die männlichen Arbeiter, die sogenannten Schweizer, sehr unbeliebt und anspruchsvoll sind. Melkmaschinen wirken durch die taktmäßige Luftverdünnung in den an die Zitzen angelegten Melkbechern und meistens außerdem noch durch wechselnden sanften Druck der elastischen Becherwände auf das Euter. Außer den Melkbechern und der Melkkanne sind eine Luftpumpe, die am besten elektrisch betrieben wird, und ein Unterbrecher für den Luftstrom nötig; bei einigen Maschinen ist der Unterbrecher durch ein Ventil im Melkbecher oder in der Pumpe ersetzt. Die Maschinen besorgen die mechanische Arbeit des Melkens

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4. Januar 1919.

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Von Alters her wird das gemähte Getreide vom Acker abgefahren und in Scheunen oder frei auf dem Feld errichteten Mieten bis zu 12 m Höhe gelagert, nach dem Dreschen das Korn gesackt und das Stroh wieder eingebanst oder zu Mieten geschichtet, bis es zur Fütterung oder Streu vorgeholt und nach Bedarf gehäckselt wird. Die Kartoffeln und Rüben werden in Erdmieten, d. h. flachen Gruben mit starker Erdund Strohdeckung, aufbewahrt, bis sie zur Bahn, in die Brennerei oder in die Futterküche wandern. Die Spann- und Handarbeit, die mit der teilweise wiederholten Bewegung der Erzeugnisse verbunden ist und bei der Ernte in möglichst kurzer Zeit geleistet werden muß, kann man durch mechanische Einrichtungen vermindern. Besonders die Hubarbeit ist zunächst bei der Heuernte durch Lade- und Abladeeinrichtungen erleichtert und beschleunigt worden. Die Heulader, die das Heu von der Wiese auf den Wagen packen, werden noch wenig benutzt, weil sie manchmal Aenderungen der üblichen Wagen erforderlich machen. Sehr verbreitet sind aber die Ablader. Nach amerikanischen Vorbildern wird unter der Dachfirst in der Länge der Scheune eine Schiene und ein hin und zurück laufendes Windenseil angebracht, das zwischen zwei an der Laufkatze sitzenden Rollen zu einer losen Rolle führt, an der ein Greifer hängt. Ueber der Anfahrstelle der Heuwagen wird auf der Schiene ein Schloß befestigt, das die Laufkatze während des Hebens der Last festhält, bis ein Auschlag im Seil die Sperrung löst. Dann geht die Hubbewegung selbsttätig in die seitliche über. Für die kleinsten Aufzüge reicht jeder Dachstuhl aus, die größten brauchen für die Förderung ganzer Fuder einen freien Raum von mindestens 6 m Breite und 4,5 m Höhe. Kleine Aufzüge fassen gewöhnlich mit mehrzinkigen Selbstgreifern 100 bis 250 kg loses Heu, größere nehmen durch Seile und Latten ein Drittel bis zur Hälfte eines Fuders und die größten in ähnlicher Weise den ganzen Fuderinhalt und tragen ihn, oft 50 bis 60 m weit, in die Scheune. Die nötigen Schaltbewegungen sind bei den vollkommensten Aufzügen von der Menschenhand fast ganz unabhängig.

Daß die für Heu bewährten und in jeder Größe feilgebotenen Ablader zunächst nur selten für Getreide benutzt wurden, erklärt sich daraus, daß sie die gehobene Masse ungeschichtet fallen lassen. Aus solcher wirren Masse lassen sich die Getreidegarben beim Dreschen nur mühsam herausheben. Man kann aber das Getreide ohne weiteres in der üblichen Weise einbansen, wenn man Schrägförderer mit Schleppketten benutzt. Die Ketten laufen in einem hölzernen Trog und tragen in Abständen von 1,2 bis 1,5 m aufwärts gerichtete Mitnehmerzinken. Für Stroh waren solche Hebewerke hinter der Dreschmaschine längst in Gebrauch; ihre starke Verbreitung in den letzten Jahren verdanken sie der handlichen Ausbildung durch Osterrieder in Lautrach, der einen 3 bis 4 PS starken Benzol- oder Elektromotor einbaute, mit dem auch die lange Förderbahn mühelos ausgerichtet und eingeschlagen wird. Manchmal werden die Höhenförderer fest in die Scheunen eingebaut und mit wagerechten Schleppern verbunden, für die meisten Verhältnisse sind aber die fahrbaren Heber vorteilhafter, die beliebig an dem Heuboden, der Scheune oder der Miete gebraucht werden können. Sie werden für Förderhöhen bis zu 12,5 m, senkrecht gemessen, ausgeführt.

Die Lastenbewegung der Getreideernte wird mit einem Schlage wesentlich verringert, wenn vom Felde weg gedroschen wird. Das lohnt freilich nur, wenn ganz große Dreschmaschinen mit Tagesleistungen von 30 bis 35 t Roggen oder 40 bis 50 t Weizen zur Verfügung stehen, weil andernfalls

das Einbringen zu lange dauern würde. Es gelingt dann, täglich 16 bis 20 ha der Getreidefläche mit 6 bis 8 Gespannen, ebenso viel Knechten und 12 bis 14 Leuten zum Aufladen freizumachen. Die Zahl der außerdem zur Bedienung der Dreschmaschine nötigen Leute hängt von der Anwendung mechanischer Hilfsmittel ab. In mustergültigen Großbetrieben genügen 12 bis 14 Arbeiter, da außer der Strohpresse eine selbsttätige Wage mit Einsackvorrichtung und einem Sackförderer oder noch besser ein Guriförderer für das gar nicht gesackte Korn und ein Preßluftförderer für das Kaff benutzt wird. Das Korn wird in Rieselspeichern aufbewahrt und nötigenfalls vorher künstlich getrocknet. Zur Herstellung hochwertigen Saatgutes aus dem in der Dreschmaschine marktfertig gereinigten Korn werden im Speicher wie üblich Sicht- und Reinigungsmaschinen aufgestellt. Auch kleinere Wirtschaften können solche arbeitsparende Einrichtungen benutzen, wenn eine Genossenschaft, z. B. die Dorfgemeinde, sie anschafft und gemeinsam die Arbeiter und Gespanne stellt, die die Leistungsfähigkeit des Einzelnen übersteigen.

Bei solchen Arbeiten kann die Feldbahn gute Dienste tun, weil die Ernte über Stoppelfelder oder gar über lockeren Acker gefahren werden muß. Im Acker kann die Feldbahn den Zugwiderstand um 80, auf ebenen festen Straßen immer noch um 50 bis 60 vH gegenüber dem Ackerwagen vermindern, nur in starken Steigungen bringt sie keinen Nutzen. Dabei ist die Verringerung der nötigen Gespannzahl weniger wichtig als die der Knechte. Es empfiehlt sich, auf den Hauptwirtschaftswegen feste Gleise zu verlegen, von denen zum Einfahren der Ernte und zum Ausfahren des Düngers Zweige zu den Ackerschlägen gelegt werden. Die letzten Ausläufer bilden die nur für Tage oder Stunden ohne jede Einebnung des Bodens verlegten fliegenden Gleise. Während die Gleise und Untergestelle für die Landwirtschaft ebenso hergestellt werden können wie für andere Zwecke, müßten die Wagenkasten den besonderen Bedürfnissen der Landwirtschaft noch besser angepaßt werden. Beispielsweise werden für Häcksel, Stroh und Heu sehr große, leichte Kasten gebraucht, Dünger- und Futterwagen müssen in die schmalen Gänge der Ställe hineinpassen, für loses Korn wird ein großer, geschlossener Kastenwagen verlangt, und alle Wagen sollten durch Umkippen oder in anderer einfacher Weise leicht zu entleeren sein. Ein dringendes Bedürfnis liegt nach einem guten Rollbock für die Fahrt gewöhnlicher Straßenfuhrwerke auf Feldbahngleisen vor. Die vorhandenen passen nicht für alle Wagen und können auch nur an besonders dazu hergerichteten Rampen untergeschoben und abgezogen werden. Wenn es möglich wäre, die Wagen auf den Aeckern und schlechten Wegen auf Feldbahngleisen, dagegen auf festen Straßen frei laufen zu lassen, würden Feldbahnanlagen billiger und leistungsfähiger werden.

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Der Nutzen der Feldbahn hängt wesentlich von der richtigen Betriebseinrichtung ab, die sich der Wirtschaft anpassen muß. Durch das Zusammenarbeiten erfahrener Landwirte mit Fabriken sind schon einige gute Anlagen geschaffen worden, aber weitere Fortschritte sind dringend nötig. Das gilt besonders von den Anlagen zur Entladung aus der Feldbahn in die Eisenbahn, während die umgekehrte Richtung weniger in Betracht kommt. Beispielsweise hat ein Gut von 250 ha Acker und 40 ha Wiese an Ernteerzeugnissen nach Abzug des eigenen Verbrauches für Futter, Streu, Saatgut und menschliche Nahrung und an Milch etwa 1150 t jährlich zur Bahn oder Stadt, aber nur 240 bis 300 t an künstlichem Dünger, Kraftfutter und Betriebstoffen von der Bahn zum Hof zu befördern. Vielleicht eignet sich ein einfacher Wagenkipper, der nicht teuer sein dürfte, am besten; für Rüben und Kartoffeln kann auch das amerikanische Verfahren, den ganzen Wageninhalt in einem untergelegten starken Netz mit einem Kran abzuheben, brauchbar sein. In Trocknereien fördert man Kartoffeln und Rübenköpfe in Förderrinnen, deren Boden teilweise durch ein Sieb gebildet ist, um Schmutz zu entfernen. Gute Ladevorrichtungen sind deshalb so wichtig, weil die zum Umladen nötige Zeit als verloren zu betrachten ist und die Tagesleistung der Gespanne und Wagen oft entscheidend beeinflußt. Der Bahnverwaltung würden sie durch die Beschleunigung des Wagenumlaufes ebenfalls nützen.

Durch regelmäßige Arbeiten, wie das tägliche Einbringen des Futters in die Ställe und das nicht viel seltenere Ausbringen des Düngers, werden Feldbahnanlagen besonders gut ausgenutzt. Wo die Gänge oder Türen dafür zu eng sind, bildet die Hängebahn einen Ausweg. Durch Konsolträger oder Hängeeisen werden Schienen von 100 bis 120 mm Höhe im Gewicht von 10 bis 13 kg/m an der Decke oder den Wänden befestigt, Weichen und Drehstücke, die gegen das Herabstürzen der Wagen besonders gesichert werden, vermitteln die Uebergänge. Gewöhnlich legt man zwei getrennte Bahnen

Zusammenstellung 1.

Vergleich der Leistung landwirtschaftlicher Maschinen mit der Leistung von Arbeitern ohne Maschinen.

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an, die Futterbahn führt aus der Futterkammer, in der Häcksel und Schrot hergestellt und Rüben geschnitten, auch wohl Kartoffeln gedämpft werden, zu den einzelnen Futtergängen, die Düngerbahn von den Stallgängen zur Dungstätte, die auf dem Hof oder weiter draußen liegen kann. Die Arbeiter lernen bald, die Kasten der Futterwagen so allmählich umzukippen, daß das Futter gut verteilt in die Tröge fällt und nur noch etwas ausgeglichen zu werden braucht. Die eisernen Futterkasten mit verstärkten Rändern werden ungefähr im Schwerpunkt ihres meist dreieckigen Querschnittes drehbar aufgehängt und gegen unbeabsichtigtes Kippen durch einen Schieber gesichert. Für den Dünger genügt ein flach muldenförmiger, starker Holzrost. Alle Wagen, wenigstens aber die der Düngerbahn, sollen in der Höhe verstellbar sein, damit sie der wechselnden Lagerhöhe des Mistes auf der Dungstätte angepaßt werden können. Ueber rechteckigen Dungstätten wird ein Laufkran angelegt; wenn es der Platz erlaubt, kann aber die Dungstätte auch halbkreisförmig hergestellt und die Laufkatze auf einem Schwenkarm gefahren werden.

Im Anschluß an den Ueberblick über die Maschinen gebe ich in Zusammenstellung 1 ihre Leistungen und den Bedarf ́an Arbeitern, Gespannen und Antriebsleitung an und stelle den Bedarf an Arbeitern, der ohne arbeitsparende Einrichtungen nötig sein würde, daneben.

Trotz der großen technischen Fortschritte, an denen in den letzten Jahrzehnten übrigens die deutsche Industrie stärker beteiligt ist, als ich in dem knappen Ueberblick andeuten konnte, sind viele landwirtschaftliche Maschinen noch unvollkommen, und ich glaubte dem Fortschritt zu dienen, indem ich mehr auf die Mängel als auf die erreichten Ziele hinwies. Zum Teil sind die Landwirte an der unzulänglichen Arbeit ihrer Maschinen selbst schuld, da sie ihnen zu wenig Liebe und Verständnis entgegenbringen. Sie machen oft schon bei der Auswahl und noch öfter in der Behandlung Fehler. Es ist ja zwar begreiflich, daß jemand, der mit Lust und Liebe Landwirt ist, seltener Sinn und Neigung für die Maschinentechnik besitzt als für organische Naturvorgänge und ihre Nutzung. Bedenkt man aber, daß, ungerechnet die einfachen Geräte, Bauernwirtschaften mehrere Tausend Mark, intensive Großbetriebe 40 bis 50000, nicht selten aber auch 100 000 M für Maschinen ausgegeben haben, so sollte die wichtige Stellung der Maschinen im Betrieb und der Geldwirtschaft. des Landwirtes doch wenigstens mittelbar zur Schonung dieses Besitzes Anlaß bieten. Dennoch überwiegen die Fälle, in denen weder der Besitzer die Maschinen richtig kennt, noch ein Angestellter sie sachgemäß warten kann.

Auf diese Fehler müssen die Landwirte immer wieder aufmerksam gemacht, und vor allem müssen die Gelegenheiten zur Belehrung über technische Dinge vermehrt und verbessert werden. Einige Landwirtschaftskammern und Behörden haben schon kurze praktische Kurse eingeführt, die von Bauern, Kleinwirten und Arbeitern rege besucht werden. Die Leiter größerer Wirtschaften finden an den Hochschulen und die Bauern an den Landwirtschaftsschulen Gelegenheit zum Lernen. Man wird aber zugeben, daß die technische Ausbildung weder der Bauern noch der Gutsbesitzer und ihrer Beamten auf der Höhe ist, solange noch an den Hochschulen Dozenten der Landwirtschaft oder der Kulturtechnik im Nebenamt Vorlesungen über landwirtschaftliche Maschinen halten, und solange die Lehrer an den Landwirtschaftsschulen in der Berechtigungsprüfung keine Kenntnisse im Maschinenwesen nachzuweisen brauchen.

Wären die Landwirte besser vorgebildet, so würden sie die Maschinen nicht so häufig durch Ueberanstrengung, mangelhafte Reinhaltung und Schmierung, Benutzung schlechter Brennstoffe und Schmierfette, Aufbewahrung ohne genügenden Schutz oder unrichtige Einstellung der Arbeitsteile vorzeitig verderben. Aber selbst in den besten Händen arbeiten die Maschinen noch unter ungünstigen Bedingungen, die sich nicht alle ändern lassen. Sand und Staub dringen nicht nur in die Feldmaschinen, sondern haften auch im Getreide und Futter und greifen daher auch Maschinen an, die auf dem Hof und in der Scheune arbeiten. In größeren Betrieben wird man in Zukunft vielleicht einmal Schutzmaßnahmen treffen, denn es wäre schon zum Besten der Arbeiter zu wünschen, daß etwa an der Dreschmaschine Staubsaugevorrichtungen angebracht würden. In kleineren Betrieben muß man mit der Aufstellung ähnlicher Forderungen wegen der entstehenden Kosten vorsichtig sein.

Kostspielige Konstruktionen sind an landwirtschaftlichen Maschinen selten ausführbar, weil die Arbeiten mit den Jahreszeiten wechseln und nur wenig Maschinen dauernd oder auch nur längere Zeit beschäftigt sind. Die Zusammenstellung 2 enthält Angaben über die Benutzungszeiten der wichtigeren Maschinen in einer Wirtschaft von 250 ha Acker mit Wiesen, die schon einmal als Beispiel herangezogen wurde.

Mit Ausnahme der Stallbahn und einer gut angelegten Feldbahn, die wegen der Abhängigkeit von örtlichen Bedingungen nicht in die Zusammenstellung aufgenommen werden konnte, werden landwirtschaftliche Maschinen also sehr viel schlechter ausgenutzt als die der Industrie. Nur wenige, wie die Dreschmaschine, die Drillmaschine und die Maschinen des Kartoffelbaues, würden auch für etwas größere Wirtschaften

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