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15. Februar 1919.

Die Einrichtung, die in einem flachgehenden eisernen Fahrzeug untergebracht ist, besteht aus sechs mit je einem Schornstein versehenen Schiffskesseln von 74 qm Heizfläche für je 2500 kg/st Dampf von 15,5 at, zwei 500 kW-Turbinen mit je einem Oberflächenkondensator von 73 qm Kühlfläche, deren Geschwindigkeit durch ein Uebersetzungsgetriebe von 5500 auf 750 Uml./min herabgesetzt wird, zwei Wechselstromerzeugern von je 625 kVA Leistung und 400 bis 600 V Spannung und zwei 500 kW-Doppel-Gleichstromerzeugern von 220 bis 575 V Spannung. Außerdem sind zwei 500 kVA-Transforma toren für 2000, bei Umschaltung auch mit Zwischenstufen bis 7600 V Hochspannung sowie die erforderlichen Schaltanlagen und Hilfsmaschinen vorgesehen. Die Kessel sind für Oelfeuerung eingerichtet. Das Heizöl von rd. 11000 kcal Heizwert wird in zwei Behältern von je 20 t Inhalt mit eigenen Füllpumpen gelagert. Die Turbinen treiben mit dem Uebersetzungsgetriebe je einen Wellenstrang, auf dem ein Wechselstromerzeuger nebst Erregermaschine und die beiden eine Doppelmaschine bildenden Gleichstromerzeuger angeordnet sind.

Die Kesselanlage nimmt die Mitte des Fahrzeuges ein. Nach hinten und voru schließt sich je ein Maschinenraum mit einer Turbine und einem Dynamosatz sowie einer eigenen Schaltanlage an. Diese Anordnung ist für den Betrieb entschieden hinderlich, da sich die erforderlichen besonderen Maschinen- und Schaltbrettwärter nur mittels Fernsprechers verständigen können. Zweifellos hätte sich die Einrichtung. auch so anordnen lassen, daß nur ein Maschinenraum entstanden wäre. Außer den erforderlichen Hilfsmaschinen an Pumpen, Luftpumpen, Ventilatoren usw. ist auch eine kleine Werkstatt mit den notwendigsten Werkzeugmaschinen, ein Lagerraum und ein Verwaltungsraum vorgesehen.

Höchststromausschalter mit selbsttätiger Wiedereinschaltung sind für solche Elektrizitätswerke von Bedeutung, in tätswerke deren Netz Transformatorenstellen oder Umformerwerke ohne Bedienung betrieben werden, was in Amerika heute schon mehrfach der Fall ist. Werden solche Vorrichtungen mit ausreichender Betriebsicherheit geschaffen, so ist anzunehmen, daß auch bei uns bedienungslose elektrische Betriebstätten der genannten Art eingerichtet werden, da die Kosten der Bedienung insbesondere bei hohen Löhnen sehr ungünstig auf die Wirtschaftlichkeit entlegener kleinerer Nebenwerke einwirken. Die Zeitschrift » Elektrotechnik und Maschinenbau<1) erwähnt nun einen solchen einfach ausgebildeten selbsttätigen Oelschalter, der sich mit Zeiteinstellung, und zwar in der Regel eine halbe Minute nach dem ersten Ausschalten, wieder einschaltet. Die Auslösspule wirkt bei Ueberlastung des Stromkreises auf ein Gewicht, das den vor der Schalttafel sitzenden Schalthebel herunterzieht, wodurch der Schalter geöffnet wird. Mit dem Schalthebel ist durch ein Seil ein zweites in angehobener Stellung hinter der Schalttafel befindliches Gewicht verbunden, das durch die Ausschaltbewegung ebenfalls ausgelöst wird und beim Herabfallen durch das über Rollen geführte Seil den Schalthebel wieder schließt. Das Herabfallen dieses Einschaltgewichtes wird durch einen Luftdämpfer verzögert und, wie erwähnt, im allgemeinen auf eine halbe Minute eingestellt, wobei angenommen wird, daß innerhalb dieser Zeit die das Ausschalten verursachenden Störungen verschwunden oder behoben sind. Ist dies jedoch nicht der Fall, liegt also eine schwerere Störung vor, so schaltet der Oelschalter ein zweites Mal aus, aber das Einschaltgewicht kann nicht wieder in Tätigkeit treten, da es uicht angehoben ist. Der Schalter ist von einer amerikanischen Firma gebaut und mit Erfolg verwendet worden.

Hochspannungskabel für 60000 V werden von der AEG auch für Drehstromübertragungen als Einfachkabel mit verseilter Aluminiumseele hergestellt. Die Isolation besteht aus Papier, das mit einem Tränkmittel besonderer Zusammensetzung nach erprobtem Verfahren bearbeitet ist. Dabei kommt es darauf an, auch die feinsten Poren des Papiers mit dem Tränkmittel auszufüllen, damit die hygroskopischen Eigenschaften des Papiers unschädlich gemacht werden. Der äußere Schutz besteht aus einem nahtlosen Bleimantel. Eine eiserne Panzerung anzuwenden, verbietet sich bei Wechselstromkabeln. An Stelle dessen müssen Formsteine u. dergl. bei der Verlegung in der Erde benutzt werden. (AEG-Mitteilungen Dez. 1918)

Elektrischer Ofen im Gießereibetrieb. Ein Beispiel für die Verwendung des elektrischen Ofens an Stelle des Kuppelofens) bietet die Gießerei der Ludlum Steel Co. in Water

vliet, N. Y. Dort werden in selbstentworfenen elektrischen Oefen von 5 und 10t Inhalt Eisen- und Stahlabfälle aller Art mit gutem Erfolg niedergeschmolzen. Die Schmelzkosten sind allerdings höher als beim Kuppelofen, werden aber durch den niedrigen Preis des Einsatzes und die Güte des gewonnenen Eisens reichlich ausgeglichen. Neben dem Eisen für Gießereizwecke werden Werkzeugstahl und hochwertiger Stahl verschiedenster Art regelmäßig hergestellt. Es handelt sich um einen abgeänderten Héroult-Ofen mit 3 in einer Reihe angeordneten Elektroden, der mit Drehstrom von 90 bis 100 V betrieben wird: Sein Aufbau gestattet, falls nötig, den 5 tOfen in kurzer Zeit neu zuzustellen. Man hat diese Arbeiten einmal in 23 st, gerechnet vom Schluß der einen Schmelzung bis zum Beginn des Einsatzes der nächsten, ausgeführt. Als Einsatz dient ausschließlich Abfalleisen. Durch sorgfältige Auswahl und Zusammenstellung dieser Abfälle sowie durch sauerstoffbindende Zusätze und Beifügung von Eisenlegierungen (Ferroaluminium, Ferrochrom usw.) erreicht man die oben genannten Enderzeugnisse. (Stahl und Eisen« vom 30. Januar 1919)

Das Verfahren von Guerini zum Schwärzen von Eisen und Stahl ist nach einer Mitteilung der Zeitschrift > Machinery<< 1) in italienischen Gewehrfabriken mit gutem Erfolg angewandt worden. Dr. B. Guerini aus Brescia verwendet eine Lösung von Natronlauge und Pikrinsäure in Wasser, die für den Gebrauch auf den Siedepunkt erhitzt wird. Der Siedepunkt liegt je nach der Stärke des Bades bei 107 bis 129° C. Der zu schwärzende Gegenstand wird in dem Bad untergetaucht und bei der Siedetemperatur etwa 50 min darin gelassen. Die Gegenstände gehen dann durch einen Behälter mit heißem Wasser und darauf durch einen solchen mit einer Mischung aus Oel und Petroleum, um schließlich in Sägespänen getrocknet zu werden. Man kann Ueberzüge vom stumpfen bis zum glänzendsten Schwarz erhalten, die dem Angriff von Ammoniak und selbst von Kupfervitriol widerstehen sollen. Das Verfahren an sich ist einfach und innerhalb einer Stunde durchzuführen. Italienische Fabriken gebrauchen es zum Schwärzen von Gewehren, Pistolen, Motorrädern usw. bereits in großem Umfange.

Gruben-Sicherheitslampe für reines Benzol. Die fortgesetzten Bemühungen, das Benzin in unseren Grubenlampen durch das im Inland gewonnene Benzol zu ersetzen setzen2), haben nach einem Bericht der Zeitschrift für das Berg-, Hüttenberg und Salinenwesen<<3) zu einem erfreulichen Erfolg geführt. Damit das Benzol rußfrei verbrennt, muß die Luftzufuhr möglichst kräftig sein. Der Erfinder der neuen Lampe, Oberlampenmeister Brings auf der Zeche Consolidation (Bergrevier Gelsenkirchen), erreicht dieses Ziel dadurch, daß er unmittelbar über dem ausmündenden Docht der Lampe einen Ringkörper aufsetzt. Der Ringkörper besteht aus einem schraubenförmig gewundenen Draht. Der Durchmesser der übereinander liegenden Drahtwindungen nimmt nach oben zu etwas ab. Die unter der Einwirkung der Flammenhitze aufsteigende Luft in der unmittelbaren Umgebung der Lampe findet nun an den Ringen Prellflächen, wird durch diese dem Fuße der Flamme zugeführt und mit dem vergasten Brennstoff vermischt. Das Gemenge liefert eine Flamme von höherem Wärmegrad, in der die Kohlenstoffteilchen des Benzols weißglühend werden. Das Rußen wird dadurch vermieden. Eigenartig ist, daß der von den Ringen eingeschlossene untere Teil der Flamme völlig durchsichtig und nicht leuchtend ist. Der Ringkörper bildet also gewissermaßen eine Mischkammer für das Gas und die Luft. Bei einer Flammenhöhe von 12 mm gibt die Lampe ein ruhiges, weißes Licht von. 2 NK, das auch beim Schiefhalten nicht rußt. Schlagwetter brennen nicht ruhig im Innenkorb ab, sondern schlagen in kurzen Zeitabständen auf die durch den untern Luftzuführring in die Lampe einströmenden Gase herunter. Die Durchschlag-Sicherheit wird dadurch nicht beeinträchtigt. Der stündliche Benzolverbrauch wird für die hellbrennende Lampe zu 6 bis 7 g angegeben. Ein Mangel besteht noch darin, daß die Flamme im lebhaften Wetterzug erlischt. Für das Ableuchten nach Grubengas gibt unsere Quelle einige besondere Maßregeln an.

Ersatzschmiermittel für Lokomotiven und Wagen. Als Ersatz für die Fettstoffe, die wir vor dem Krieg als Schmiermittel für Lokomotiven und Eisenbahnwagen benutzten, kommen Mineralöl und Teeröl in Betracht. Das aus den Rückständen der Destillation des Leuchtpetroleums gezogene Mineralöl ist ohne weiteres als Ersatz-Schmiermittel verwendbar, das Teeröl (Leichtöl) jedoch nur bei geringen Geschwindigkeiten der zu schmierenden Flächen. Nach einer Mitteilung von Reg.-Baumeister Esser ist es gelungen, durch Mischung beider Õele ein brauchbares Schmiermittel für die Bedürfnisse des Eisenbahnbetriebes auch bei großen Geschwindigkeiten zu gewinnen1). Das ist um so mehr bemerkenswert, als uns in Zukunft voraussichtlich größere Mengen Teeröl zur Verfügung stehen werden als bisher2). Beide Oele vereinigen sich, kalt gemischt, nicht innig. Nach kurzer Zeit schon scheiden sich schwere Kohlenwasserstoffe (Anthrazene) aus und bilden einen Bodensatz, der von den Schmierdochten nicht aufgesaugt wird und sie verharzt. Dagegen führt das Mischen unter Wärmezufuhr zu befriedigenden Ergebnissen. Esser stellte zwei Arten von Oelen her, nämlich ein Mischöl für die Sommermonate aus 80 Gewichtsteilen Teeröl und 20 Teilen Mineralöl unter Erwärmung auf 80° C im Rührwerk und ein Mischöl für die Wintermonate aus 50 Gewichtsteilen Teeröl und 50 Teilen Mineralöl bei der gleichen Erwärmung. Bei scharfer Kälte setzt man dem Gemisch 8 bis 15 vH Petroleum zu, um das Schmiermittel dünnflüssig zu erhalten. Durch das Mischen unter Wärmezufuhr wird fein verteilter graphitartiger, im Mischöl schwebender Kohlenstoff ausgeschieden. Das durch Erwärmen flüssiger werdende Gemisch begünstigt die Abscheidung des im Teeröl vorhandenen festen Kohlenstoffes. Der Koblenst sich im Rührwerk sammelnde Bodensatz wird täglich abgelassen. Die chemische Analyse des Winteröl-Gemisches ergab folgende Werte:

1) vom 12. Januar 1919.

2) vergl. Z. 1919 S. 87.

1) vom Oktober 1918.

2) s. Z. 1915 S. 188.

3) 1918 Heft 2.

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Die mexikanische Erdölgewinnung hat in den letzten Jahren einen außerordentlichen Aufschwung genommen und sich von 3676 000 t im Jahre 1914 auf 8 264 260 t gehoben. Mexiko steht damit an zweiter Stelle aller Erdöl erzeugenden Länder. Da die mexikanische Regierung eine abe von 10 VH des Wertes des geförderten Erdöles erhebt, sind die Staatseinnahmen neuerdings sehr gewachsen, was die Entwicklung des Landes, das unter dem Präsidenten Carranza wieder -zur Ruhe gekommen ist, sehr günstig beinflussen dürfte, zumal die mexikanische Außenschuld im Verhältnis zu andern mittel- und südamerikanischen Staaten nicht sehr hoch ist.

Die englische Zeitschrift »The Engineer<<3) berichtet über die Kriegsschiffbauten, welche für die englische Marine seit Beginn des Krieges fertiggestellt, worden sind. Hiernach betrug der Zuwachs 8 Linienschiffe, 5 Schlachtkreuzer, 20 kleine Kreuzer, 148 Minensucher, 16 große Monitoren, 19 kleine und 23 Flußmonitoren, 190 Torpedobootzerstörer und über 100 Un

Annalen für Gewerbe und Bauwesen vom 1. Januar 1919. 2) vergl. Z. 1919 S. 130. 3) The Engineer 29. November 1918.

deutscher Ingenieure.

terseeboote. Daneben wurden zahlreiche Hilfsschiffe, Tankdampfer und über 500 Motorschnellboote (sogenannte Unterseebootjäger), letztere hauptsächlich von amerikanischen Werften, gebaut.

Ausbau des Kopenhagener Hafens. Bereits beim Beginn des Krieges begann man in Kopenhagen, die Arbeiten zur Erweiterung des dortigen Hafens in Angriff zu nehmen, und heute werden die Arbeiten noch fortgesetzt. Die Wassertiefe ist im größten Teile allmählich auf 9,5 m gebracht worden. Seit Kriegsbeginn hat man zu dem vorhandenen 28 km langen Ladeufer weitere 4,2 km Ladeufer geschaffen. Der Freihafen ist jetzt nach Norden vollkommen ausgebaut, er enthält ein neues 600 m langes und 120 m breites Becken von 9,5 m Tiefe. Nördlich vom Freihafen ist eine 500 m lange Mole gebaut, auf der hauptsächlich Oel gelagert werden soll. Auch der andere Hafen im Süden, der jedoch nur 6,3 m tief ist, ist erweitert worden. Im Zusammenhang mit den Hafenerweiterungen sind verschiedene neue Schiffswerften errichtet worden.

Am 9. Januar 1919 erlag einem langjährigen Leiden Geheimer Bergrat Richard Vater, Professor und Vorsteher des Maschinenlaboratoriums der Bergbauabteilung der Technischen Hochschule Berlin. Die Technische Welt, Jung und Alt, verliert in dem Verstorbenen nicht nur einen ausgezeichneten Forscher und Lehrer, sondern auch eine starke Persönlichkeit, deren Wesensart man dahin zusammenfassen kann: Vater war von selten klarem Verstand und konnte, was er selbst erkannt hatte, andern mit zwingender Deutlichkeit vermitteln. Von der Jugend an, wo er bei allem Genießen eines frohen Korpsstudententums in kein Examen ging, ehe er sicher war, in allen Fächern mit Auszeichnung zu bestehen, bis zum Mannesalter, wo er seine in gewissem Sinne klassischen populärwissenschaftlichen Werke veröffentlichte, ist er immer der gleiche geblieben: Nichts wurde begonnen ohne gründliche Vorbereitung und keine Arbeit aus der Hand gegeben, die nicht seinen, d. h. den höchsten Ansprüchen genügte.

Vater wurde am 26. April 1865 als der Sohn eines Justizrates in Kempen i. Posen geboren, besuchte in Breslau das Gymnasium, studierte dann in München und Berlin Maschinentechnik, war einige Zeit Assistent bei Riedler und wurde nach größeren Studienreisen nach den Vereinigten Staaten und Mexiko und einigen Jahren Tätigkeit in der Industrie an die Technische Hochschule in Aachen, dann 1902 an die Bergakademie Berlin berufen, von wo er an die dortige Technische Hochschule kam.

Neben zahlreichen kleineren Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften hat Vater hauptsächlich die oben genannten populärwissenschaftlichen Schriften über Wärmekraftmaschinen, Dampfmaschinen, Hebezeuge und ähnliche maschinentechnische Gebiete in der Teubnerschen Sammlung Aus Natur und Geisteswelt<<< veröffentlicht. Sie sind dem Laien und Lernenden leicht verständlich und doch auch für den Gelehrten, der das hinter den einfachen Darlegungen liegende tiefe Wissen herausfühlt, von bleibendem Wert. Sie werden bewirken, daß Richard Vater weit über den Kreis der Seinigen, denen er ein warmherziger, besorgter Vater war, und seiner Freunde und Schüler hinaus ein ehrendes Angedenken bewahrt bleibt, als einem Manne, der seiner Wissenschaft, seiner Pflicht und sich selber treu geblieben ist bis zum Tode.

Patentbericht.

Kl. 50. Nr. 308900. Mahlvorrichtung. F. Klein, BerlinWilmersdorf. Die den Mahlring a tragenden Mahlwalzen b sind in

der einen, das Sieb c dagegen ist in der anderen Stirnwand der Mühle gelagert, so daß diese Stirnwand mit dem Sieb entfernt und die Mahlteile ohne Abbau freigelegt werden können.

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flächen gemeinsam durch Schwenken nach rechts und links oder gegeneinander durch Schwenken nach vorn und hinten verstellt werden, indem von den Enden der Welle g Zugstangen k zu den Tragflächen. führen. Schließlich können unabhängig von dem Höhensteuer die Seitensteuer dadurch verstellt werden, daß der Zugstab h von der auf der Spindel I verschiebbaren Mutter m geführt wird. I wird mittels der Kurbel n gedreht.

1

15. Februar 1919.

Zuschriften an die Redaktion.

Drillungsschwingungen in Kurbelwellen.

Geehrte Schriftleitung!

Ich bitte um Aufnahme der nachstehenden Bemerkungen zum Aufsatz des Hrn. Dozenten Dr.-Ing. Julius Magg in Z. 1918 S. 743.

Die Gleichungen (1) bis (4) sind unrichtig, wenn für die Größen und I die in jenem Aufsatz gegebenen Definitionen gelten, die für / freilich nichts weniger als klar sind. Wenn zur Ermittlung von I selbst wieder ein bekanntes Verfahren der Knotenpunktbestimmung Anwendung finden muß, z. B. das von Dreves, so liefert dieses schon von selbst auch gleichzeitig die gesuchten Eigenschwingungszahlen.

Ferner ist die im Aufsatz gezeigte Reduktion der Kurbelkröpfung Gl. (6) und (6a) grundsätzlich unrichtig. Denn die Differentialgleichung der Schwingung verlangt für gleichwertige Längen der wirklichen und der Bezugswelle nicht die Gleichheit der Formänderungsarbeiten unter dem Einfluß derselben Kraftwirkung, sondern die Gleichheit der Verdrehungswinkel unter dem Einfluß gleicher verdrehender Momente. Da die Eigenschwingungen freie

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Schwingungen sind, die nicht von der Größe des Tangentialdruckes oder einer seiner Harmonischen bezüglich der Schwingungsdauer abhängen, so ist es auch unstatthaft, zum Zweck der Bestimmung der Formänderung das verdrehende Moment durch eine am Kurbelzapfen wirkende Tangentialkraft zu ersetzen, denn die Formänderungen sind dabei nicht die gleichen.

Im übrigen ist der im Aufsatz behandelte Gegenstand seit dem Erscheinen der schönen Arbeit Frahms (Z. 1902 S. 797). Gemeingut der Konstrukteure geworden, so daß von einem >>schwachen Punkt in der bisher üblichen Berechnungsweise der Kraftmaschine wohl nicht gesprochen werden kann. Heinrich Holzer.

Schwabach, 29. Okt. 1918.

Sehr geehrte Schriftleitung!

Zu der Arbeit Drillungsschwingungen in Kurbelwellen<<< von Hrn. Dr.-Ing. Magg bitte ich um Aufnahme der folgenden Bemerkungen:

Zunächst sei die Frage gestattet: Warum wieder eine neue Bezeichnung Drillungsschwingungen? Die Umänderung der früheren >> Torsionsschwingungen<< in die Bezeichnung >> Drehschwingungen<<< ist gut deutsch, kurz und treffend.

Zu den folgenden Ausführungen veranlaßt mich insbesondere die Bemerkung in dem Aufsatz, das angegebene angenäherte Rechnungsverfahren könne jederzeit angewendet werden. Hr. Dr.-Ing. Magg benutzt für die Berechnung der Schwingungsdauer ebenfalls die Pendelformel, führt aber in diese im Zusammenhang mit der Länge / das polare Massenträgheitsmoment oder die Summe der Schwungmomente des Systems ein, wobei »l die gesamte Länge der Welle zwischen Schwungmasse und nächstem Schwingungsknoten für Schwungmassen am am Wellenende oder für eine zwischen ändern Massen liegende Masse der Ausdruck bedeutet<<. Das ist nicht richtig. In Gl. (3) darf nur das Schwungmoment G Da derjenigen Einzel-(End-) Masse eingesetzt werden, die vom nächsten Schwingungsknoten den Abstand I hat. Dasselbe gilt sinngemäß von einer zwischenliegenden Masse und dem Ausdruck In beiden Fällen ist Voraussetzung,

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228 000

Die Längen I sind nach dem graphischen Verfahren, Z. 1918 S. 588 u. f., ermittelt. Mit den Verhältnissen unter i würde die kritische Drehzahl mit der normalen Drehzahl n = 300 zusammenfallen. Das Schwungmoment wäre also das G Dakrit. Unter der Voraussetzung, daß eine Vergrößerung der Schwungmassen der Triebwerkteile praktisch nicht in Frage kommt, ist unter II das G Do des Ankers um 20 VH vergrößert, die übrigen Verhältnisse sind unverändert gelassen. Die kritische Drehzahl wird dadurch nur um rd. 0,8 VH erniedrigt, statt um 10 vH. Die Ursache erkennt man aus den angegebenen Verhältniszahlen. Zur Erfüllung der Forderung, im ganzen Regulierbereich zuverlässig aus der kritischen Drehzahl herauszukommen, ist noch besonders zu beachten, daß jede kritische Drehzahl sich über einen gewissen Bereich von Drehzahlen erstreckt, dessen Größe im wesentlichen von der Stärke der Erregung und der Dämpfung abhängt1). Der von Hrn. Dr. Ing. Magg angegebene allgemeine Vorschlag, ausgehend von G Dakrit durch Vergrößerung von Schwungmomenten die kritische Drehzahl zu erniedrigen, ist an sich nicht sehr glücklich. Unter III der Zahlentafel ist angegeben, wie durch Verkürzung der elastischen Wellenlänge, erreicht durch Verkleinerung der absoluten Länge und Verstärkung der Welle, die kritische Drehzahl zuverlässig über den Regulierbereich der Maschine gelegt werden kann, um ein Durchlaufen beim Anfahren und Stillsetzen zu vermeiden. Selbstverständlich ist das praktisch nicht immer durchführbar, jedoch stets anzustreben, bevor man sich zum Tieferlegen entschließt. In diesem Falle kommt man aber nach dem Vorobli schlag von Magg nicht aus der kritischen heraus.

Bei der von Hrn. Dr-Ing. Magg angegebenen Berechnung des elastischen Verhaltens der Kurbelwelle sind wesentliche Formänderungen vernachlässigt, was allgemein nicht zulässig ist. Für die oben angenommene Maschine ergibt sich nach Gl. (6a) eine Kurbelkröpfung zu 5,57 cm, bezogen auf 100 mm Wellendurchmesser, während sie tatsächlich 8,0 cm beträgt. Mit dem Maggschen Wert würde sich im Fall I die kritische Drehzahl zu nkrit. = 320 berechnen, die als zulässig erachtet werden könnte. In Wirklichkeit fällt sie aber mit der Betriebsdrehzahl zusammen.

Das von Hrn. Dr. Ing. Magg angegebene angenäherte Rechnungsverfahren enthält Vereinfachungen, die das für die Praxis zulässige Maß bereits überschreiten. Es hat einen außerordentlich beschränkten Geltungsbereich und kann nicht, wie in dem Aufsatz ausgesprochen, jederzeit angewendet werden. R. Dreves.

Hamburg, 1. November 1918.

1) Vergl. Messungen von Frahm, Z. 1918.S. 177 u, f,

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Soeben ist der 8. Band der

Angelegenheiten des Vereines.

Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie, Jahrbuch des Vereines deutscher Ingenieure, herausgegeben von Conrad Matschoß erschienen. Er umfaßt 190 Seiten mit 145 Abb. und 4 Bildnissen. Der Preis der Broschüre beträgt 12 M, in Halbleinen gebunden 16 M; sie kann von den Mitgliedern des Vereines zu 9 M bezw. 12 M zuzüglich 35 Postgeld unmittelbar von der Verlagsbuchhandlung Julius Springer, Berlin W. 9, Linkstr. 23/24, bezogen werden.

Der 8. Band enthält:

Aus der Geschichte der Kältetechnik. Von Geh.-Rat Prof. Dr. Dr.-Ing. e. h. Carl v. Linde.

August Wöhler (1819 bis 1914). Von R. Blaum, Regierungsbaumeister a. D.

Zur Ursprungsgeschichte der alkoholischen Getränke. Von Professor Dr. R. Stübe.

Die Entwicklung der Waggonfabrik Jos. Rathgeber in München. Von Hans Hermann, Ingenieur.

Die Erfindung des Druckes in China und seine Verbreitung

in Ostasien. Von Professor Dr. R. Stübe.

Georg Sigl (1811 bis 1887). Dem Andenken eines unserer größten Industriellen. Von Oberinspektor F. R. Engel. Beiträge zur Frühgeschichte der Aeronautik. Von Dr. Richard Henning.

England und die rheinisch-westfälische Eisenindustrie vor hundert Jahren. Von Dr. Hans Kruse.

Ueber Vorrichtungen zum Heben von Wasser in der islami-.. schen Welt. Von Geh. Hofrat Professor Dr. E. Wiedemann und Dipl.-Ing. Dr. phil. und Dr. techn. F. Hauser, Privatdozent.

Der älteste Bergbau und seine Hilfsmittel. Von Geh: Bergrat E. Treptow.

Mitgliederverzeichnis 1919.

Da während der Kriegsjahre das Mitgliederverzeichnis nicht erscheinen konnte, ist die Geschäftstelle jetzt mit seiner Neubearbeitung beschäftigt. Um die Herausgabe zu beschleunigen, nigen, ist ist es dringend erforderlich, daß die Mitglieder umgehend etwa gewünschte Aenderungen der Geschäftstelle schriftlich mitteilen. Auf Beschluß des Vorstandes sollen im Mitgliederverzeichnis für jedes Mitglied möglichst nur zwei Zeilen zur Verfügung gestellt werden. Die Angaben sollen eine zuverlässige Postanschrift, gebotenenfalls auch die Firma enthalten, der das Mitglied angehört, nicht aber dazu dienen, geschäftliche Interessen zum Ausdruck zu bringen.

Um bei der herrschenden Papierknappheit einen Ueberblick über die erforderliche Auflage zu erhalten, werden die Mitglieder, die auf die kostenlose Lieferung des Verzeichnisses gemäß Nr. 10 der Geschäftsordnung Anspruch erheben, gebeten, ihre Bestellungen bis zum 1. März d. J. an die Geschäftstelle des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin NW 7, Sommerstr. 4a zu richten. Später einlaufende Bestellungen können nur in beschränkter Zahl und zu dem für Nichtmitglieder festgesetzten Preise von 3,50 M erledigt werden.

Geschäftstelle

des Vereines deutscher Ingenieure.

1

Zu der Satzung des Vereines deutscher Ingenieure ist von Herrn Patentanwalt G. Neumann, Berlin, ein

Inhaltverzeichnis

angefertigt worden, das wir den Mitgliedern unseres Vereines auf Wunsch kostenfrei zur Verfügung stellen.

Die Geschäftstelle.

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Redakteur: D. Meyer.

Geschäftsstunden 9 bis 4 Uhr.

Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin N.W. 7, Sommerstraße 4a.
Expedition und Kommissionsverlag: Julius Springer, Berlin W.9, Link-Straße 23-24.

Angaben über Bezugspreise, Anzeigenprelse, Nachlieferung nicht angekommener Hefte an Mitglieder usw. am Schluß des redaktionellen Telles.

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