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4. Januar 1919.

Zusammenstellung 2.

Jährliche Benutzungsdauer der Maschinen in einer Wirtschaft von 250 ha Acker und 30 ha Wiesen.

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ausreichen, Hack- und Getreidemähmaschinen sind an der Grenze der Leistungsfähigkeit, und die Maschinen der Heuernte müssen schon zu mehreren gehalten werden. Daß das Beispiel nicht zu ungünstig gewählt wurde, sondern den Durchschnitt der Betriebsgröße erheblich übertrifft, geht daraus hervor, daß von der gesamten Ackerfläche Deutschlands mit 24,4 Millionen ha nur 4,7 Millionen oder 19 vH zu Wirtschaften gehören, deren Gesamtgröße einschließlich Wiesen, Forst und Gartenland mehr als 200 ha beträgt. Wenn der kurzen Benutzung eine geringe Abnutzung entspräche, würde die Abschreibung mäßig bleiben, aher die schädlichen Einflüsse verursachen einen starken Verbrauch. Die sehr einfache und oft technisch unbefriedigende Ausführung vieler landwirtschaftlicher Maschinen ist darum hauptsächlich durch die notwendige Rücksicht auf die niedrigen Verkaufspreise zu erklären. Das soll keine Entschuldigung dafür sein, daß zuweilen die berechtigte Grenze überschritten wird. Neben den tüchtigen Maschinenfabriken, die für angemessene Preise brauchbare Konstruktionen aus angemessenen Werkstoffen liefern, entstanden kleine Werkstätten, die im wesentlichen Ausbesserungen ausführten und daneben mit unzulänglichen Mitteln den Bau einfacher Maschinen und Geräte aufnahmen. Der scharfe Wettbewerb hat namentlich die in Geldfragen engherzigen Bauern an unzureichende Preise für Kartoffelsichter, kleine Häcksel- und andere Futtermaschinen, auch für kleine Milchschleudern gewöhnt. Das drückte den Rang der Fabrikation herab oder zwang wenigstens die größeren Werke, nehen den besseren Maschinen noch billige Bauernmaschinen herzustellen.

Bei den größeren Maschinen sind die Bedingungen besser. Große Dreschmaschinen, Lokomobilen, Strohpressen und große Anlagen zur Futterbereitung und Saatreinigung können nur von leistungsfähigen Werken gebaut werden. In anderen Fällen kommt solchen Fabriken die Möglichkeit der Reihenherstellung zuhilfe. Die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte wird in vielen gleichartigen Stücken gebraucht und kann durch Fabriken, die hierauf eingerichtet sind, besser und billiger als in kleinen Werken hergestellt · werden. Dafür ist das Beispiel der nordamerikanischen Mähmaschinenfabriken kennzeichnend. Gestützt auf einen Riesenabsatz in den Vereinigten Staaten, hat sich jede größere Fabrik auf wenige, unter sich verwandte Maschinenarten beschränkt und stelit, manchmal mit 3 bis 5000 Arbeitern, höchstens 10 bis 15 Arten und Größen her. Dadurch konnten sie trotz der hohen Arbeitslöhne und der Frachtkosten samt den allerdings niedrigen Zöllen die führende Stellung verteidigen, die sie durch die anfängliche Ueberlegenheit ihrer Maschinen auch in allen europäischen Ländern errungen hatten. In den letzten Friedensjahren waren die guten deutschen Maschinen bereits den amerikanischen gleichwertig, aber dank der Gewohnheit der Landwirte und der glänzenden Organisation der amerikanischen Fabriken, die sich zu der International Harvester Company zusammengeschlossen haben, konnte der Absatz der deutschen Fabriken immer noch nur einen bescheidenen Umfang haben. Die vier größten deutschen Fabriken stellten etwa 30000 Erntemaschinen her, während die sechs Fabriken der Vereinigten Staaten ungefähr 2 Millionen bauten.

Darüber, daß sich die landwirtschaftlichen Maschinen ganz besonders zur Normung und Typisierung eignen, kann kein Zweifel bestehen, und die großen Fabriken sind tatsächlich

3 Stunden an 365 Tagen

Bemerkungen

einmal zudecken, zweimal anhäufeln einige Schläge ein- bis zweimal, einige gar nicht düngen Rüben zweimal, Weizen einmal hacken

2 Schnitte im Jahr, 2 Maschinen

2 Maschinen

mehrmalige Bearbeitung, 4 Maschinen

längst damit vorangegangen. Es kann nur die Frage sein, ob es gelingen wird, über die Werknormen hinaus zu gemeinsamen Bindungen zu kommen und dadurch die jetzige Verzettelung der Kräfte und Werte zu vermeiden. Die oft empfohlene Spezialisierung der Fabriken auf wenige Maschinenarten, die bei der amerikanischen Erntemaschinenindustrie so große Erfolge gehabt hat, ist nicht unbedingt zweckmäßig. Durch Abmachungen zwischen den Fabriken und unter Mitwirkung des Handels, der in der landwirtschaftlichen Maschinenindustrie einen wichtigen Faktor bildet, würden sich manche Schwierigkeiten beseitigen lassen. Aber der Einwand, daß die Beschränkung auf ein paar Maschinenarten geschäftliche Mißerfolge bringen kann, wenn der Absatz eines Erzeugnisses aus irgendwelchen Ursachen zurückgeht, ist nicht unberechtigt. Jedenfalls werden die geschäftlichen Ergebnisse bei einer vielseitigen Fabrikation gleichmäßiger. Darin liegt eine Warnung vor der strengen Spezialisierung, aber keine Entschuldigung dafür, daß mittelgroße Fabriken die verschiedenartigsten Maschinen herstellen, deren einziges gemeinsames Merkmal darin liegt, daß sie in der Landwirtschaft gebraucht werden. Ganz große Werke können sich das eher erlauben, weil sie jeden Zweig ihrer Fabrik zu einer Spezialfabrik ausbauen können.

Massenherstellung setzt voraus, daß die Entwürfe für die Maschinen nach jeder Richtung ganz eingehend durchgearbeitet sind, damit sie für längere Zeit ohne wesentliche Aenderungen größerer Teile beibehalten werden können. Es scheint mir angesichts der Tatsache, daß viele Fabriken beabsichtigen, ihre für die Kriegsbedürfnisse geschaffenen Neueinrichtungen für den Bau der ihnen bisher fremden landwirtschaftlichen Maschinen auszunutzen, nötig, darauf hinzuweisen, daß dazu nicht nur technische, sondern auch landwirtschaftliche Kenntnisse unumgänglich sind. Es ist nicht unberechtigt, wenn die Landwirte den Ingenieuren vorwerfen, daß viele ihrer Entwürfe keine Rücksicht auf die besonderen Eigentümlichkeiten der Stoffe nehmen, mit denen die Maschinen arbeiten müssen. Manche Konstruktion, die technisch einwandfrei ist, versagt gegenüber den Bedingungen des praktischen Betriebes, die man weder in der Werkstatt noch im Laboratorium, sondern nur auf dem Felde kennen lernen kann.

Erfahrene Fabrikanten wissen, daß Erfindungen und Verbesserungen an landwirtschaftlichen Maschinen nicht ohne wiederholte Nachprüfungen in der Wirtschaft vollendet werden können. Deshalb besitzen manche Werke ein eigenes Versuchsfeld oder sogar ein regelrecht bewirtschaftetes Gut. Andre haben unter ihren Kunden einen Vertrauensmann, der die Versuchsmaschinen in seiner Wirtschaft ausprobt. Auch die Maschinenprüfungsämter, die bei einigen Landwirtschaftskammern oder Ministerien bestehen, geben den Fabrikanten Gelegenheit zur Prüfung, ohne daß die Oeffentlichkeit von ungünstigen Ergebnissen etwas erfährt

In diesem Zusammenhang muß ich die von Hrn. Dr. Büsselberg gegebene Anregung an die Technischen Hochschulen unterstützen, landwirtschaftliche Fächer, besonders die landwirtschaftliche Maschinentechnik, in ihren Lehrplan aufzunehmen. Heute fehlt dem Ingenieur jede Vorbildung auf diesem Gebiet, oft sogar die Kenntnis von der Möglichkeit, auf ihm zu arbeiten. München ist die einzige Technische Hochschule mit einer landwirtschaftlichen Abteilung. Manche Gründe sprechen dafür, die Landwirtschaft überhaupt

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Fischer: Die menschliche Arbeitskraft ersparenden Maschinen und Geräte der Landwirtschaft.

den Technischen Hochschulen anzugliedern, zu deren Lehrgegenständen sie ebenso gut paßt wietechnische Chemie. Dieses weitere Ziel sollte von allen Beteiligten verfolgt, inzwischen aber immer wie der damit begonnen werden, wenigstens die für den Ingenieur wichtigsten Gegenstände der Landwirtschaftslehre vorweg aufzunehmen. Es gibt technische Mittelschulen, die den landwirtschaftlichen Maschinenbau schon seit Jahren in ihrem Lehrplan berücksichtigen.

Ausfuhr

Einfuhr

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Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.

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Den beabsichtigten Gründungen neuer Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen gegenüber ist die Frage am Platze, ob denn eine stark vermehrte Erzeugung auch auf Absatz rechnen kann. Zunächst und in den ersten Jahren nach dem Kriege wird die Nachfrage erheblich größer sein als je zuvor, weil der im Kriege notgedrungen unterbliebene Ersatz für Verbrauchtes nachgeholt und darüber hinaus der Mangel an Arbeitern und Gespannen durch Neuanschaffungen ausgeglichen werden muß. Der Bedarf ist so groß, daß trotz der von den alten Fabriken vorbereiteten Betriebserweiterungen auch die Erzeugnisse neuer Unternehmungen Absatz finden werden, wenn sie gut sind. Im Interesse des Fortschrittes ist es sogar erwünscht, daß Fabriken, die auf andern Gebieten schon Hervorragendes geleistet haben, ihre guten Arbeitsverfahren nun auf landwirtschaftliche Maschinen anwenden. Nur soll niemand glauben, daß er auf diesem Gebiet mühelos goldene Früchte pflücken kann. Wer nicht auf der Höhe steht, wird in dem Wettkampf, der nach meiner Meinung sehr heftig werden wird, unterliegen, und es wäre. zu bedauern, wenn unter den schweren wirtschaftlichen Verhältnissen auch noch viel Geld in mißglückten industriellen Unternehmungen verloren ginge.

In einigen Jahren werden die Lücken im Maschinenbestand der Landwirtschaft ausgefüllt und ein Gleichgewicht erreicht sein, das über demjenigen von 1914 liegen wird, so daß mehr Fabriken beschäftigt sein werden als früher. Da aber der Gesamtabsatz der deutschen Fabriken immer stark vom Außenhandel abhängig war, wird das auch künftig so bleiben. Die Lage im Jahre 1913 und die Veränderungen gegenüber 1907 sind in Zusammenstellung 3 und Abb. 2 dargestellt.

Die Einfuhr kam hauptsächlich aus den Vereinigten

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22,596

Staaten, Kanada, Großbritannien und Schweden und betraf in der Hauptsache für die beiden ersten Länder Mähmaschinen und Erntegeräte, für England Dampfpflüge und Dreschsätze, für Schweden Milchschleudern. Die Ausfuhr ging nach Rußland, Oesterreich-Ungarn, dem Balkan und dem Orient. Ueber die künftige Entwicklung kann ich mich nur mit aller Zurückhaltung und unter der Voraussetzung äußern, daß die Geschicke der europäischen Staaten bald wieder einen ruhigen Verlauf nehmen. Vermutlich wird die Einfuhr stark zurückgehen. Denn die Ueberzeugung, daß unsere heimische Industrie stark genug ist, um unsere Landwirtschaft mit allen nötigen Maschinen in der besten Ausführung zu versorgen, dringt in immer weitere Kreise und hat bereits vor 3 Jahren zur Gründung des Vereins zur Förderung des Absatzes deutscher landwirtschaftlicher Maschinen geführt, die nicht durch Fabrikanten, sondern durch Landwirte erfolgte. Wirtschaftliche Maßnahmen der Regierung werden hoffentlich die deutsche Industrie unterstützen. Dagegen wird diese im Ausland einen schweren Kampf mit der englischen und amerikanischen zu bestehen haben. Im Orient halte ich ihn aus politischen Gründen für aussichtslos, auch auf dem Balkan für ungünstig, in Deutsch-Oesterreich hat die Entwicklung einer eigenen Industrie in den letzten Jahren Fortschritte gemacht. Aber im ehemaligen Russischen Reich ist der Bedarf an landwirtschaftlichen Maschinen sehr groß, besonders in der Ukraine und den gut bewirtschafteten Teilen Polens und dem Baltikum. In den letzten Friedensjahren gelang es der nordamerikanischen und in geringerem Grade auch der englischen Industrie, einen Teil der Lieferungen für sich zu gewinnen Deutsche Fabriken haben den Vorzug der größeren Nähe für sich und besitzen gute Beziehungen zum russischen Handel und der Landwirtschaft, die auch durch den Krieg nicht für immer zerrissen sind. Halten sie auf gute und preiswerte Erzeugnisse, verstehen sie, sich den besondern Forderungen der ausländischen Landwirtschaft anzupassen, und setzen sie der mustergiltigen Organisation der amerikanischen Werke eine gleich gewandte entgegen, so werden sie in Rußland noch so lange einen guten Markt haben, bis die Bemühungen, drüben eine eigene Industrie landwirtschaftlicher Maschinen zu begründen, Erfolg haben. Bis dahin ist der Weg aber wohl weiter, als es vor dem Kriege den Anschein hatte.

Der Krieg hat in den Kreisen der deutschen Technik das Verständnis für die Bedeutung der landwirtschaftlichen Maschinen rascher gefördert als 10 Friedensjahre. Seine Nachwirkungen werden wohl dafür sorgen, daß auch die Landwirtschaft nicht wieder vergißt, was sie der Hilfe der Maschinen verdankt. Von dem Grade, in dem sich beide Teile bemühen, einander die Arbeit zu erleichtern, hängt es ab, wie weit die Industrie der landwirtschaftlichen Maschinen dazu beitragen kann, das deutsche Wirtschaftsleben wieder aufzubauen.

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63. Nr. 1

1919

Ein Dockkran mit neuartigem Längs- und Querfahrwerk.')

Von Dr. techn. Vladislav Sykora in Pilsen.

Der nachfolgend beschriebene Vollportal-Drehkran mit Längs- und Querfahrwerk wurde von der Maschinenfabrik der Skodawerke A.-G. in Pilsen, nunmehr Werk Pilsen der Vereinigten Maschinenfabriken A.-G. vormals Skoda, Ruston, Bromovský und Ringhoffer, für das Arsenal des Oesterreichischen Lloyds in Triest geliefert. Der Kran bedient zwei nebeneinander befindliche Trockendocks, deren Einrichtungen in letzter Zeit modernisiert wurden und die für Schiffsausbesserungen und Instandsetzungsarbeiten be

stimmt sind.

Die Arbeitsgeleise des Kranes, das eine von 140,5 m, das andere von 115,8 m Länge, sind entlang den zwei einander zugekehrten Kanten beider Docks, Abb. 1, angelegt und durch ein 27,5 m langes Quergeleise verbunden, über das der Kran von der einen zur andern Arbeitstätte gelangen kann. Der Uebergang an den Kreuzungsstellen erfolgt mit besonderen Einrichtungen, die nach Umstellen einer Kupplung vom Fahrwerkmotor aus betätigt werden. Zum Betrieb dient Gleichst rom von 220 V Spannung. Der Strom wird durch eine Schleifvorrichtung in Verbindung mit Kabel und Kabeltrommel zugeführt. Diese Einrichtung ermöglicht lange Fahrwege sowie das Ueberfahren des Quergeleises ohne bäufiges Umstecken des Kabels. Ein Schleifen des Kabels am Boden ist hier vermieden. Die Anordnung bietet auch Sicherheit gegen das Berühren blanker Schleifleitungen durch die

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Lasten oder das Lastseil, obschon sich die Leitungen nur in Portalhöhe befinden.

Die Verwendung eines längs- und querfahrbaren Kranes mit allen den weiter unten beschriebenen besonderen Einrichtungen findet im vorliegenden Falle dadurch ihre Begründung, daß andere, näher liegende Lösungen, wie beispielsweise die Anordnung je eines besonderen Kranes für jedes Dock oder die Ausführung eines Kranes mit erbreitertem Portal, welches den Raum zwischen beiden Docks überspannt hätte, bei der gegebenen Lage zu kostspielig gewesen wären. Zwei Krane würden überdies auch gar nicht ausgenützt werden, da für die Bewältigung der hier in Betracht kommenden Lasten ein einziger Kran vollauf genügt.

Der ausgeführte Kran beherrscht vermöge seiner Querfahrbarkeit bei nur 15 m größter Ausladung nicht allein die beiden Docks bis über ihre Längsachse hinaus, sondern auch das zwischenliegende Gebiet, über das hinweg größere Lasten von und zu den Docks befördert werden. Auch die dort aufgestellten schweren Blechbearbeitungsmaschinen werden vom Ausleger bestrichen. Ein einziger Mann ist imstande, alle die zahlreichen Kranbewegungen, auch den Uebergang von einem Längsgeleise zum andern, allein einzuleiten.

Die allgemeine Anordnung des Kranes entspricht der üblichen Ausführungsart schwerer elektrischer Vollportal-Drehkrane und geht aus Abb. 2 bis 4 hervor.

1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiet: Hebezeuge) werden an Mitglieder des Vereines sowie Studierende und Schüler technischer Lehranstalten gegen Voreinsendung von 60 (Postscheckamt Berlin, Konto Nr. 6535) postfrei abgegeben. Andere Bezieher zahlen den doppelten Preis. Zuschlag für Auslandporto 5. Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer.

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in umgekehrter Richtung

Fahrgeschwindigkeit (am Längs- und Quergeleise gleich).

2 min 40 sk

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15 m/min

Motor zum Fahren und Anheben des ganzen
Kranes beim Kreuzen der Geleise 18,6 PS bei 1170 Uml./min.
Die elektrische Ausrüstung ist von den Oesterreichi-
schen Siemens-Schuckert Werken geliefert.

Der Kranoberteil stützt sich auf 8 Laufräder, von denen je zwei in einem Wagebalken gelagert sind; desgleichen der ganze Kran, solange er sich auf einem der zwei Längsgeleise befindet. Zum Querfahren dienen Doppelräder, welche in den vier die unteren Wagebalken durchdringenden Portalfüßen angeordnet sind.

Das Hubwerk hat eine lose Rolle und 2 Stirnräderpaare. Der Durchmesser der Trommel beträgt 600 mm. Die Senkgeschwindigkeit, auf die es beim vorliegenden Betriebe sehr ankommt, wird durch eine Bremsschaltung geregelt. In dem für das Schwenkwerk und die Wippvorrichtung gemeinsamen Schneckengetriebe ist eine Rutschkupplung eingebaut, die das Getriebe besonders in den Endstellungen beim Wippen des Auslegers vor Stößen schützt.

An den Geleisekreuzungsstellen kann der Kran in der Längsrichtung ungehindert durchfahren, da dort die Querschienen unterbrochen sind. Die Lücken lassen sich durch einlegbare Schwenkstücke, die sonst parallel zu den Längsgeleisen liegen, überbrücken. Das Quergeleise ist 70 mm höher gelegt als die Längsgeleise, wodurch beim Querfahren ein Streifen der Spurkränze der Längslaufräder an den Längsgeleisen vermieden wird.

Zum Uebergang vom Längs- auf das Quergeleise wird der ganze Kran an der Geleisekreuzungsstelle durch Anheben der Înnenenden der vier Wagebalken für die Längslaufräder soweit angehoben, daß die erwähnten Schwenkstücke der Querschienen eingelegt werden können. Hierauf wird der Kran wieder gesenkt und mit den vier zum Querfahren dienenden Doppelrädern auf das Quergeleise aufgesetzt.

Im angehobenen Zustande steht der Kran lediglich auf den vier äußeren Längslaufrädern, während die vier Wagebalken schräg stehen. Diese Bewegung darf natürlich nur im unbelasteten Zustande des Kranes vorgenommen werden. Die Wagebalken werden an den Innenenden von Zugstangen gefaßt, die an Schraubenspindeln hängen. Die Spindelmuttern werden durch eine Kegelräderübersetzung, die auf einer Bühne im oberen Teil des Kranportales untergebracht ist, angetrieben. Der Motor ist mit einem Schneckengetriebe gekuppelt, auf dessen Welle an beiden Enden Kegelräder angeordnet sind, die mit der Welle abwechselnd gekuppelt werden können. Eines dieser Kegelräder steht mit der Anhebevorrichtung im Eingriff, das andre mit dem Fahrwerk. Auf die elastische Kupplung des Motors mit der Schneckenwelle wirkt eine elektromagnetische Bremse.

Um die Anhebevorrichtung beim Erreichen der durch Bunde und Stellringe auf den Schraubenspindeln begrenzten äußersten Endstellungen vor Brüchen zu bewahren, ist das zugehörige ein- und auskuppelbare Kegelrad auf der Schneckenradwelle mit einer Lamellenrutschkupplung versehen. Der bedeutende Axialdruck der vier angetriebenen Spindelmuttern wird in Ringspurlagern aufgenommen. Die Anschlußbolzen

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deutscher Ingenieure.

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4. Januar 1919.

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malprofil von 140 mm Höhe, System »A« der k. k. Staatsbahnen, verwendet. An den Kreuzungsstellen dienen I-Träger von 240 mm Höhe als Schienenunterlagen, welche die dort auftretenden bedeutenden Kräfte auf die Untermauerung übertragen. Außerhalb sind hierfür eisenarmierte unten verbreiterte Betonbalken verwendet, von denen je zwei zu einem Geleisestrang gehörige Balken in Abständen von 4,0 m durch ebenfalls eisenarmierte Querstücke miteinander verbunden worden sind. Um die Schwenkstücke der Querschienen sowohl in der eingeschwenkten Lage als auch ausgeschwenkt gegen Verschiebungen zu sichern, ist, wie aus Abb. 5 hervorgeht, zwischen beiden Lagen ein 10 mm hohes Bogenstück eingeschaltet, auf das die Schwenkstücke zum Wechseln der Lage gehoben werden müssen. Beim darauffolgenden Ein- oder Ausschwenken bilden diese Bogenstücke eine Gleitunterlage. Die ebenfalls aus den Abbildungen ersichtliche Zapfenlagerung der Schwenkstücke ermöglicht ihr leichtes Anheben. Hierbei bedient man sich eines tragbaren, am Stützpunkt mit einer Rolle versehenen Hebels, den man mit dem einen Ende in die in Abb. 6 angedeutete Oeffnung des Steges des Schienenschwenkstückes einführt.

Die Längs- und Querlaufräder des Fahrwerkes werden nur an zweien der vier Portalfüße angetrieben. Die Antriebvorrichtung ist so ausgebildet, daß sie ein ungehindertes Schrägstellen der Wagebalken der Längslaufräder bei dem beschriebenen Anheben des ganzen Kranes an den Geleisekreuzungsstellen gestattet.

Die unteren Triebwerkteile sind aus Abb. 3 und 4 ersichtlich. Die auf den Portalfüßen befestigten Achsen der lose drehbaren, in die verzahnten Spurkränze der Längslaufräder eingreifenden Stirnradtrieblinge befinden sich bei wagerechter Lage der Wagebalken je in einer Ebene mit deren Achse und der Achse des zugehörigen Laufrades. Bei einem Schrägstellen der Wagebalken kann sich daher die Verzahnung nicht verklemmen. Es vergrößert sich dabei lediglich der Mittenabstand, jedoch nur soweit, daß der Zahneingriff nicht aufhört. Infolgedessen kann der Kran sogar in angehobener Stellung verfahren werden, was auch erforderlich ist, um ihn vor dem Aufsetzen auf das Quergeleise in eine ganz genaue Lage einzurichten. Es tritt nämlich während des Anhebens eine Verschiebung des Kranes nach der Seite der mit Antriebvorrichtungen versehenen Portalfüße hin ein, da bei ihnen die Laufräder infolge ihres ununterbrochenen Zusammenhanges mit der Antriebvorrichtung einem Abrollen auf den Schienen größeren Widerstand entgegensetzen als die leicht beweglichen Laufräder der zweiten, nicht angetriebenen Portalseite. Selbstverständlich sind die Zahnflanken nach Evolventen geformt, um auch bei geändertem Mittenabstand richtigen Eingriff zu gewährleisten. Die erwähnten beiden Stirnradtrieblinge jeder der beiden angetriebenen Portalfüße hängen durch eine Querwelle und Kegelräderpaare zusammen. In das auf der ver längerten Nabe des äußeren Stirnradtrieblings aufgekeilte Kegelrad greift außer dem auf der Querwelle festgekeilten Gegenrad auch noch das auf der lotrechten Fahrwerkwelle festgekeilte Antriebkegelrad ein, von dem die Kraft für den betreffenden Portalfuß übertragen wird. Das Querlaufrad wird durch ein auf der Querwelle befindliches Stirnradgetriebe bewegt. Letzteres greift in den verzahnten, zwischen beiden Laufflächen des Querlaufrades angeordneten Spurkranz ein. Die äußerste Schräglage der vier Wagebalken entspricht einem größten Anheben des Kranes um 120 mm. (In der tiefsten Lage des Kranes liegt die unterste Begrenzung der Laufflächen der Querlaufräder 10 mm über der Oberkante der Längsgeleise.) Der Umstand, daß beim Querfahren nur die auf der einen Doppelschiene befindlichen Laufräder angetrieben werden, hat sich nicht als nachteilig erwiesen. Hierauf ist nur insofern Rücksicht zu nehmen, als vor der Querfahrt der Kranausleger so gestellt werden muß, daß die beiden angetriebenen Querlaufräder die größere Belastung erhalten (das Gegengewicht über der angetriebenen Portalseite). Kleine Verschiebungen der beiden Portalseiten gegeneinander werden beim Erreichen der zweiten Geleisekreuzungsstelle dadurch unschädlich gemacht, daß man die Längslaufräder auf ihren Achsen, auf denen sie reichlich axiales Spiel haben, soweit verschiebt, bis ihre Lage genau mit der der Längsschienen, auf welche man sie zu senken beabsichtigt, übereinstimmt. Die Querlaufräder haben kein axiales Spiel.

Der Uebergang des Kranes vom Quer- auf das Längsgeleise geht in ähnlicher Weise vor sich. Die Kupplungen der Kegelräder auf der für das Fahrwerk und die Anhebevorrichtung gemeinsamen Schneckenradwelle sind ebenso wie die entsprechenden Kupplungen in der bereits erwähnten Vorrichtung für Schwenken und Wippen des Auslegers einfache Klauenkupplungen mit eingeschalteter Feder im Verstellhebelwerk.

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