Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

330

330

-300·

8. Juni 1912.

[blocks in formation]
[blocks in formation]

100 km/st (auf ebener gerader Strecke bei jeder Witterung) bestimmt.

Von den in der Maschinenfabrik Eßlingen besonders ausgebildeten Zahnradlokomotiven ist in Fig. 29 die in den Jahren 1908 und 1911 für die Chilian Transandine Railway Co. gelieferte Konstruktion von 87 t Dienstgewicht, 18 t Zugkraft und 1 m Spurweite dargestellt. Sie ist für Reibungs- und Zahnstangenbetrieb [Bauart Abt] bestimmt. Die 50 km lange Zahnradstrecke hat eine größte Steigung von 80 vT; ihr Endpunkt liegt 3192,13 m über dem Mecre.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[graphic]

39 t.

Für die Wendelsteinbahn von 1 m Spurweite wurden in Gemeinschaft mit Brown, Boveri & Co. im Jahre 1911 drei elektrische Zahnradlokomotiven, Fig. 31, von 16,5 t Dienstgewicht und 8,5 t Zugkraft gebaut. Die Steigung der 6,5 km langen Zahnstangenstrecke (Bauart Strub) beträgt 230 vT.

Von den zahlreichen Seilbahnen, die die Maschinenfabrik Eßlingen ausgeführt hat, ist in Fig. 32 bis 35 ein Wagen der Seilbahn Wildbad-Sommerberg dargestellt. Die größte Steigung der 752 m langen Bahn beträgt 52 vH, ihre Spurweite 1 m.

In der am oberen Ende dieser Bahn befindlichen Antriebstelle ist ein umkehrbarer Elektromotor eingebaut, der durch Riemen und Rädervorgelege auf die Treibseilscheibe arbeitet. Fig. 48 bis 50.

Zweistufiger Hochdruckkompressor für Drücke bis zu 30 at.

[blocks in formation]

Die erforderliche Seilreibung wird dadurch hervorgebracht, daß sich das Seil mit reichlich zwei halben Umschlingungen in die beiden zur Schonung des Seiles mit Holz ausgefütterten Rillen der Treibseilscheibe legt. Die Uebersetzung des Triebwerkes ist so gewählt, daß bei 550 Uml./min des Motors die Wagengeschwindigkeit 2 m/sk beträgt. Zum Bremsen des Triebwerkes und damit der Wagen sind eine Hand- und eine selbsttätige Bremse vorgesehen.

Die je 56 Personen fassenden Wagen, die besetzt etwa 10 t wiegen, sind mit einer Hand- und zwei selbsttätigen Schienenzangenbremsen ausgestattet. Die Handbremse kann von beiden Plattformen aus durch die Spindel n (Fig. 32 bis 35) bedient werden. Zur Betätigung der regelbaren selbsttätigen Bremse ist das Wagen-Zugseil an dem unteren Ende des Winkelhebels a befestigt, dessen oberes Ende b bei gewöhnlichem Seilzug auf eine Klinke c drückt, die in einem auf der Welle d befestigten Gehäuse angebracht ist. Auf der Welle d sitzt ferner ein Hebel mit einem Fallgewicht e, das durch den Seilzug in seiner oberen Stellung festgehalten

[blocks in formation]
[subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][merged small]

dient zum Regeln der Bremskraft oder des Bremsweges. Von jeder Plattform aus kann mittels Fußtrittes durch ein Hebelwerk die Klinke c zurückgezogen werden, wodurch beide Bremsen sofort gemeinsam einfallen.

Fig. 36 bis 39 zeigen die neueste Ausführung einer

Fig. 51 und 52.

Verbundkompressor mit elektrischem Antrieb für 6000 cbm/st und 6 at Enddruck.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[blocks in formation]

Auf der Wellei sitzen 2 Muttern o mit Rechts- und Linksgewinde, die bei ihrer Bewegung die oberen Zangenenden auseinandertreiben und die unteren fest gegen die Schienen pressen. Durch das Gewicht e wird auch das Gewicht mittels eines Gestänges seiner Stütze beraubt und so die zweite Bremse in Tätigkeit gesetzt. Die Kupplung m

Dampfstraßenwalze, die gegebenenfalls auch vorteilhaft als Lokomobile verwendet werden kann; das Schwungrad wird Die Treibradachse dann als Riemenscheibe ausgebildet. wird von einer Verbunddampfmaschine über einen Zahnräderwechsel angetrieben, der mit 2 verschiedenen Geschwindigkeiten zu fahren gestattet. Zum Vor- und Rückwärtsfahren ist eine Joy-Kulissensteuerung angeordnet, die Fällungen von 20 bis 75 vH zuläßt. Die Maschine wird durch Verdrehen des Lagerbügels der Lenkwalzen mit Hülfe von Ketten gesteuert, die auf eine Kettentrommel auf- oder von ihr abgewickelt werden; die Kettentrommel wird durch Schneckenrad und Schnecke vom Führerstand aus mit der Hand gedreht. Auf der linken Seite der Hinterachse ist eine kräftige Handbremse angeordnet, die vom Führerstand aus

[blocks in formation]

122 Uml/min

[graphic]
[graphic]

8. Juni 1912.

bedient wird und deren Bremswirkung für gewöhnliche Steigungen ausreicht. Das Gewicht der Dampfwalze ist auf Treibund Lenkachse im Verhältnis von 3:2 verteilt. Der Kessel ist nach Art der Lokomotivkessel mit einer (flußeisernen) Feuerbüchse und Siederohren für einen Arbeitsdruck von 12 at versehen.

Widmaier: Die Maschinenfabrik Eßlingen in Eẞlingen.

Fig. 53.

Vierstufiger Hochdruckkompressor für 200 bis 300 at.

Eine von der Maschinenfabrik Eßlingen gelieferte elektrisch betriebene fahrbare Kohlenverladebrücke mit aufgesetztem fahrbarem Drehkran ist in Fig. 40 bis 43 dargestellt. Sie bedient cinen Kohlenlagerplatz von 115 m Breite und 190 m Länge. Der Gesamtweg des zum Verladen von fein körniger und Stückkohle eingerichteten Seilgreifers (mit 2 cbm Fassungsvermögen) beträgt bis zu 220 m. Das Oeffnen und Schließen des Greifers ist in jeder beliebigen Höhe möglich und wird vom Führerhause des Drehkranes aus gesteuert. Die Stützen der Brücke, von denen die beiden äußeren als Pendelstützen ausgebildet sind, lagern sich zur gleichmäßigen Belastung der Laufrollen mit Kugelzapfen auf je 2 Laufrollenwagen mit je 4 Laufrollen. Die gleichmäßige Bewegung sämtlicher Stützen ist durch zwangläufige Verbin

915

dem Drehkran in die Brückenmitte fahren. Um auf ihn in dieser Hinsicht einen Zwang auszuüben, hat man die Schaltwalze und die Widerstände für die Brückenbewegung nicht in dem Führerhause des Drehkranes, sondern in der Mitte der Brücke eingebaut. Der Strom wird in einer mit Riffelblech abgedeckten Grube bei der landseitigen Pendelstütze abgenommen, an der sich auch die Schalttafeln befinden.

Gegen Bewegung durch Sturm ist die Brücke an ihren Stützen durch von Hand zu bedienende Schienenzangen, der Drehkran durch eine Verriegelung in der Mitte der Brücke gesichert. Das Verfahren der Brücke ist erst dann möglich, wenn sämtliche Zangen gelöst

und an den Stützen aufgehängt sind.
Bei den Abnahmeversuchen wurde die garantierte Lei-
stung sehr wesentlich überschritten.

Von den neueren Brückenausführungen der Maschinen-
fabrik Eßlingen zeigen Fig. 44 und 45 die für die General-
direktion der Kgl. Württembergischen Staatseisenbahnen aus-
geführte Neuthorstraßenbrücke in Ulm
a. D. Die beiden
Hauptträger sind Gerber-Träger; der eingehängte Teil der
Fig. 54 und 55.

Vierstufiger Hochdruckkompressor für 300 at.
Maßstab 1: 15.

[graphic]
[blocks in formation]

dung der angetriebenen Laufrollen der einzelnen Stützen
durch Vorgelegewellen gesichert, welche durch zwei 30 pferdige
Motoren betätigt werden, die je in der Mitte der Brücken-
öffnungen stehen und mit einer elektrischen Bremse vcr-
sehen sind.
Der Drehkran hat zum Lastheben und Fahren
je einen 30 pferdigen und zum Drehen einen 10 pferdigen
Motor; die zugehörigen Schaltwalzen sind im Führerhause des
Drehkranes eingebaut. Die Geschwindigkeiten betragen: beim
Lastheben 30 m/min, beim Drehen (am Greifer gemessen)
120 m/min, beim Fahren des Drehkranes 90 m/min und beim
Fahren der Brücke 10 m/min.

Vor jeder Bewegung der Brücke soll der Kranführer mit

[blocks in formation]

der einzelnen Firmen bilden bekanntlich die Steuerorgane, wofür die Maschinenfabrik Eßlingen Ventile gewählt hat, da die Ventilkompressoren gegenüber den Kompressoren mit zwangläufiger Schiebersteuerung eine einfachere und übersichtlichere Bauart aufweisen. Die Ventile1), Fig. 46, bestehen aus einer dünnen, mehrsitzigen, ausgeschnittenen Stahlplatte, deren Hub durch eine Anschlagplatte begrenzt ist, und aus einer je nach der Ventilgröße verschiedenen Anzahl Federn, die die Stahlplatte auf ihren Sitz drücken. Die Federn sind spiralförmig aus einem dünnen Stahlband gewunden, werden an ihrem

[merged small][merged small][subsumed][merged small][merged small][graphic]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][graphic]

8. Juni 1912.

Widmaier: Die Maschinenfabrik Eßlingen in Eßlingen.

[blocks in formation]

Fig. 51 und 52, durchgeführt. Für hohe Drücke (bis zu 300 at), bei denen es sich im allgemeinen nur um kleinere und mittlere Saugleistungen handelt, baut die Maschinenfabrik Eßlingen mehrstufige Kompressoren, Fig. 53 bis 55. Für Benutzung der Druckluft zum Bearbeiten der Gesteine, zum Stampfen von Beton usw. werden ortfeste und fahrbare Anlagen ausgeführt, Fig. 56. Die Kompressoren werden hierbei zweckmäßig durch Verbrennungsmaschinen oder Elektromotoren angetrieben, die bei fahrbaren Anlagen gleichzeitig zum Verfahren der Anlage auf der Straße verwendet werden können.

Ein weiteres Gebiet ist der Bau von Kreiselgebläsen und Kreiselkompressoren. Fig. 57 und 58 zeigen ein von der Maschinenfabrik Eßlingen geliefertes elektrisch angetriebenes Kreiselgebläse für eine Leistung von 20000 cbm/st angesaugter Luft bei 1,5 at. Es hat drei Druckstufen. Für größere Leistungen und höhere Drücke werden mehr Laufräder angeordnet und die Gehäuse mit Wasser gekühlt.

Von neueren Pumpwerken, die von der Maschinenfabrik Eßlingen in den letzten Jahren ausgeführt wurden, ist in Fig. 59 das Pumpwerk Hattersheim für das Wasserwerk der Stadt Frankfurt a. M. dargestellt. Die Anlage arbeitet mit zwei liegenden Verbund-Ventildampfmaschinen von 440 und

690 mm Zylinderdurchmesser und 1920 mm Hub mit Oberflächenkondensation, bei 63 bis 76 Uml./min und 11,5 at Dampfdruck vor der Maschine. Die Dampftemperatur beträgt 330° C. Die Pumpenanlage besteht aus zwei Vorpumpen und zwei Druckpumpen; die Vorpumpen werden durch einen Kunstwinkel (Schubstange und Winkelhebel) von den Niederdruckzylindern der Dampfmaschinen, die Druckpumpen unmittelbar von den verlängerten Kolbenstangen der Hochdruckzylinder aus angetrieben. Zwischen Vorpumpe und Druckpumpe ist je ein Zwischenbehälter eingeschaltet. Die Vorpumpen haben Tauchkolben von 565 mm Dmr. und 605 mm Hub, die Druckpumpen solche von 325 mm Dmr. bei 920 mm Hub.

Unter Annahme eines Liefergrades von 95 vH fördert jede Vorpumpe bei der gewöhnlichen minutlichen Umlaufzahl von 63 550 cbm, jede Druckpumpe 533 cbm; bei der größten minutlichen Umlaufzahl von 76 liefert jede Vorpumpe 664 und jede Druckpumpe 643 cbm bei 98 m Widerstandshöhe. Bei den Abnahmeprüfungen wurden unter Annahme eines Pumpenliefergrades von 96 vH Arbeitsleistungen von 45 600 mkg mit 1 kg Dampf und von 448 000 mkg mit 1 kg Kohle von 8000 WE Heizwert erzielt.

Von der Leistungsfähigkeit der elektrotechnischen Abteilung der Maschinenfabrik Eßlingen gibt Fig. 60 einen Beweis, welche zwei für das Elektrizitätswerk des Gemeindeverbandes Enzberg gelieferte Drehstrom-Schirmdynamos für je 225 KVA Leistung bei 3150 V, 50 Perioden und 125 Uml./min zeigt. Sie sind mit den senkrechten Turbinenwellen gekuppelt; die Erregermaschinen sind oben angeordnet.

Textbtatt 12 zeigt schließlich einige Werkstätten.

Zusammenfassung.

An die Beschreibung der geschichtlichen Entwicklung der Maschinenfabrik Eßlingen schließt sich eine Uebersicht über ihr weitverzweigtes Arbeitsgebiet. Hierauf wird das seit 1908 im Bau befindliche neue Mettinger Werk beschrieben. Den Schluß bilden Darstellungen aus den verschiedenen Fabrikationsgebieten des Werkes.

[blocks in formation]
[graphic]
« ZurückWeiter »