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Kraft nicht mit dem größten Ausschlage zusammen, sondern tritt durchweg früher auf; zweitens ist die Wegkurve keine reine Sinusschwingung, weil die Amplitude nicht in der Mitte einer halben Schwingung liegt, sondern davor.

In allen Körpern, und besonders in den elastisch festen, besteht ein Widerstand gegen Bewegung, den man als ZäDieser für feste higkeit oder innere Reibung bezeichnet. Körper von W. Thomson) zuerst eingeführte Begriff stellt dem Wesen nach das vollkommene Gegenstück zur inneren Reibung bei Flüssigkeiten und Gasen dar. Allerdings ist die Zähigkeit fester Körper, inbesondere die von Metallen, unvergleichlich größer und beträgt z. B. für Stahl das 1018bis 1020 fache des Wertes für Wasser. Ueber die Größe der inneren Reibung von Flüssigkeiten hat zunächst Newton die Hypothese aufgestellt, daß die Reibung zwischen zwei benachbarten Schichten dem Geschwindigkeitsunterchied proportional

ist. W. Voigt 2) hat in einigen Arbeiten eine Theorie der inneren Reibung fester Körper gegeben, die sich an die der Flüssigkeiten anschließt, und auch Versuche darüber angestellt. Ebenso wie bei Flüssigkeiten wird angenommen, daß die infolge der inneren Reibung auftretenden Widerstandskräfte lineare Funktionen der Formänderungsgeschwindigkeit sind. Voigt hat seine Formeln auf die Dämpfung der Biegungsund Drehungsschwingungen angewendet.

Es handelt sich also bei der inneren Reibung um einen ausgesprochen kinetischen Einfluß, der sich im Zustande der Ruhe nicht bemerkbar macht. Die innere Reibung bewirkt eine Zerstreuung der Energie, durch sie werden die Vorgänge auch im Bereiche des Hookeschen Gesetzes im thermodynamischen Sinne nicht umkehrbar, d. h. sie bedingt ein Wachstum der Entropie, genau so wie es stets das Ueberschreiten der Elastizitätsgrenze zur Folge hat.

Die bei statischer Beanspruchung auftretende elastische Ef Kraft Po x muß also bei dynamischer Beanspruchung lo

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Wie man gung erfüllt.

4 m 2

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4 m2

tg 1 +9

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μ

t

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ist und v。 wie früher die Geschwin

4 m3

digkeit beim Durchschreiten der Ruhelage (x = 0) bedeutet. Wir erhalten also eine Schwingung, deren Amplitude nach einem Exponentialgesetz abnimmt, die aber trotzdem isochron verläuft.

Die Formänderungsgeschwindigkeit ergibt sich Gl. (7) zu

aus

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μ 2m

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Da der Bär, Fig. 5, mit dem Stabe nicht fest verbunden ist, sondern nur daran hängt, so wird er sich nach einer halben Schwingung ADB, Fig. 12, vom Stabe loslösen und sich wie

) W. Thomson, Proceedings of the Royal Society Mai 1865. 2) W. Voigt, Göttinger Berichte 1890 Band 36 und 1892 Band 38. Wiedemanns Annalen 1892 S. 47.

0 0,082 0,143 0,174 0,222 0,309 0.500 0,707 0,809 1,0

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Lage des Maximums in einer halben Schwingung sofort der Dämpfungsfaktor ermitteln. Liegt es gerade in der Mitte, so wird q 1 und μ 0, d. h. die Schwingung ist ungedämpft, und wir erhalten den im vorigen Abschnitt besprochenen Fall. Aus 40 Zahlentafel 2, die in Fig. 13 dargestellt ist, sieht man deutlich, wie der Dämpfungs

faktor zunehmen muß, wenn das Maximum immer weiter

220

60

50

30

20

10

9=0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

Band 56. Nr. 1.

6. Januar 1912.

von der Mitte nach links rückt. mehrmals aus der Höhe von h

Plank: Betrachtungen über dynamische Zugbeanspruchung.

Der Bär wurde nun 5 cm fallen gelassen

und aus den erhaltenen Diagrammen der Wert von J bestimmt. Da die elastischen Verlängerungen für so kleine Fallhöhen nur sehr gering sind, nämlich unter 1 mm, s. Zahlentafel 1, so wurden die Ordinaten mit Hülfe der Meß- und Teilschiene von Prof. Wagener') unter dem Mikroskop ausgemessen und dann in zwanIm Durchschnitt zigfacher Vergrößerung aufgetragen. ergab sich für die genannte Fallhöhe der Wert q = 0,9, 6,35 wird, wobei schon eine sehr starke so daß μ Dämpfung auftritt. Der Verlauf der Schwingungen, wie sie sich ergeben würden, wenn der Bär starr mit dem Stabe verbunden wäre, ist aus Fig. 14 zu ersehen.

=

Nach vier vollen Schwingungen ist die Amplitude bereits auf den zehnten Teil ihres Wertes gesunken. Wir wollen nun noch den Verlauf der Kraftkurve näher betrachten und stellen zu dem Zweck die nachstehende Zahlentafel 3 auf.

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3000

2500

P kg

4000

I

3500

mm 0.7

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8=0,9

0.4

U-6,85h=5cm

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0.3

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4=0,8

=14,5

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Aus dem Vorstehenden läßt sich der Schluß ziehen, daß die Differentialgleichung (6) der wirklichen Bewegung des Stabes entspricht, und daß wenigstens im elastischen Gebiet der infolge innerer Reibung der Teilchen auftretende Dämpfungsfaktor den angenäherten Wert μ = 7 hat. Damit bestätigt sich auch die durch Gl. (5) ausgedrückte Annahme, es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, daß μ für ein größeres Geschwindigkeitsgebiet nicht gleich ist und insbesondere auch dann andre Werte annimmt, wenn sich bleibende Dehnungen einstellen'). Zur Entscheidung dieser Frage sind ausführliche Versuche notwendig, auch wäre es von Wichtigkeit, den Wert von im elastischen Gebiet durch das kinematographische Verfahren von W. Höninger) zu prüfen und für andre Stoffe zu bestimmen. Dieses Verfahren verspricht bei so kleinen Dehnungen im allgemeinen Werte von höherer

4 16 8 16 2

0,00193 sk.

gut übereinstimmt. Ebenso befriedigend stimmt die Zeit einer halben Schwingung mit dem theoretischen Wert überein. Für kit finden wir den Wert tDie Versuche ergaben eine Länge AB = 16,0 mm, vergl. Fig. 12; dabei machte der Umlaufzähler in 1 min, was einer Trommel-Umfangsgeschwindigkeit von 118 Schläge 7,87 m/sk entspricht In der Abszissenrichtung ist 0,00203 sk.

1=

118

=

15

also 1 mm

1 7870

sk

0,000127 sk und 16 mm =

A. Wagener, Z. 1909 S. 2086.

1) Es sei hier auf das Werk von P. Ludwik: Technologische Mechanik, und auf Physikalische Zeitschrift 1909 hingewiesen, wo manche treffende Betrachtungen über den Einfluß der Geschwindigkeit zu finden sind.

2) a. a. O.

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Sicherheit, da bei ihm die Kurven gleich im vergrößerten Maßstab aufgenommen werden.

Wie aus Fig. 15 zu ersehen, ist die Folge der Dämpfung vor allem ein kleinerer Ausschlag und damit verbunden eine kleinere maximale Kraft trotz des Zusatzgliedes μv, da die Geschwindigkeit in der Nähe von max sehr gering wird. Ferner stimmt die größte Kraft nicht mehr mit dem größten Ausschlag überein, sondern erscheint nach links verschoben, und zwar umsomehr, je größer der Dämpfungsfaktor ist. In Fig. 16 sind zum Vergleich mit Fig. 15 dieselben Kurven für q = 0,8 und μ 14,5 eingetragen, woraus man sofort sieht, das Pmax noch weiter nach links gerückt ist. Wir werden im folgenden Abschnitt sehen, daß dies bei allen Versuchen, die mit bleibenden Dehnungen verbunden sind, in noch mehr ausgeHier prägtem Maße der Fall ist, vergl. Fig. 7, 18 und 22. stellt die Wegkurve allerdings auch nicht mehr annähernd eine gedämpfte Schwingung dar, da der größte Teil der Verlängerung nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Der bisher als elastisch zu betrachtende Stoß wird bei

deutscher Ingenieure.

größeren Fallhöhen immer weniger elastisch, was besonders auch in der größeren Berührungszeit zwischen Bär und Stab während des Stoßvorganges zum Ausdruck kommt. Dies hat wieder eine kleinere mittlere Kraft zur Folge, der auch eine verhältnismäßig kleinere und mit der Fallhöhe langsamer anwachsende größte Kraft entspricht. Trotzdem können diese Kräfte wegen der größeren Zeitdauer ihrer Einwirkung bleibende Formänderungen hervorrufen. Um die Stoßzeit bei vollkommen elastischem und vollkommen unelastischem Stoß vergleichen zu können, sei bemerkt, daß nach Versuchen von Rob. Sabines1) die Berührungszeit eines gegen einen Amboß schlagenden Hammers weniger als 0,0001 sk beträgt. Kick fand die Stoßdauer von Kupferzylindern im ballistischen Fallwerk zu rd. 0,001 sk, dagegen von plastischen Tonzylindern zu rd. 0,2 sk. Auf die Formänderungszeit werden wir im nächsten Abschnitt noch ausführlicher zu sprechen kommen. (Schluß folgt.)

1) Vergl. F. Kick, Vorlesungen über mechanische Technologie, Leipzig 1908.

Prüfung feuerfester Steine.")

Von Prof. M. Gary.

Nach den Vorschriften der Kaiserlichen Marine müssen feuerfeste Steine neben anderen Eigenschaften in der Hitze eine gewisse Raumbeständigkeit bewahren. Sobald sie über ein angegebenes Maß hinaus (2 vH) schwinden oder wachsen, werden sie für unbrauchbar erklärt.

Die Feststellung des Schwindmaßes in der Hitze begegnet nun so großen Schwierigkeiten, daß bisher nur einzelne Forscher sich mit diesen Versuchen beschäftigt haben und schwerlich von den Behörden selbst zuverlässige Versuche in ausreichendem Umfang angestellt worden sind.

Da ferner seit Jahren aus der Praxis heraus Wünsche laut geworden sind, die Eigenschaften feuerfester Materialien eingehender als bisher zu erforschen, sind im Königlichen Materialprüfungsamt Groß-Lichterfelde Versuche ausgeführt worden, über die demnächst in den »Mitteilungen über Forschungsarbeiten« des Vereines deutscher Ingenieure eingehend berichtet werden wird.

Nachstehend sei nur ein kurzer Auszug gegeben.

Das Amt hat zunächst Einrichtungen getroffen, um für die Bestimmung der genannten Eigenschaften feuerfester Steine geeignete Verfahren auszubilden; es hat mehrere elektrisch heizbare Oefen beschafft und hat mit deren Hülfe Versuche angestellt.

Die Versuche mit feuerfesten Steinen in bezug auf ihre praktische Verwertbarkeit begegnen insofern erheblichen Schwierigkeiten, als die Zusammensetzung der Schamottemassen, selbst aus der gleichen Fabrikation, außerordentlich stark wechselt und damit auch die Eigenschaften dieser Massen sich sehr verschieben. Versuche mit solchen Massen müssen also auf sehr breiter Grundlage angelegt werden, und es muß versucht werden, die Beziehungen zwischen der Zusammensetzung und der Herkunft der feuerfesten Tone zu den Eigenschaften der fertigen Massen zu ermitteln. Gelingt es, gesetzmäßiges Verhalten bestimmter Mischungen festzustellen, so werden sich damit für die Verwendung der aus diesen Massen erzeugten Handelswaren, seien es Ofenkacheln, Kapseln oder Muffeln für die Industrien der Gesteine und Erden, oder Steine für die Metallindustrie, erhebliche Vorteile gewinnen lassen. Hand in Hand mit den Versuchen zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von Tonmassen müssen Versuche gehen, welche die Eigenschaften dieser Massen bei denjenigen Hitzegraden festzustellen gestatten, denen sie bei ihrer Verwendung in der Industrie unterliegen. An dieser Frage haben Handel und Gewerbe lebhaftes Interesse. Beispielsweise sei darauf hingewiesen, daß die Eisenhüttenindustrie immer mehr dazu übergeht, die Winderhitzer für Hochöfen so hoch und so umfangreich wie möglich zu gestalten.

1) Auszug aus einem demnächst in den »Mitteilungen über Forschungsarbeiten erscheinenden Bericht.

Einstürze von Cowper-Apparaten haben bereits dazu geführt, ein Verfahren auszuarbeiten, um die Festigkeit feuerfester Steine während der Erhitzung festzustellen). Soweit die wenigen bis jetzt ausgeführten Versuche erkennen lassen, geht die Festigkeit der erhitzten Steine mit der Festigkeit der kalten Steine gleicher Zusammensetzung keineswegs parallel, und es steht zu erwarten, daß verschiedene Massen sich ohne weiteres als unbrauchbar da erweisen werden, wo sie während der Erhitzung unter Druck stehen, zum Beispiel auch in Gewölben von Brennöfen, Schmelzöfen u. dergl. Auf diesem Gebiet herrscht außerordentlich geringe Kenntnis. Eine sorgfältige Auswahl feuerfester Erzeugnisse und anderer zur Wärmeübertragung bestimmter oder feuerbeständiger Tonwaren derart, daß die richtigen Steine an der richtigen Stelle zur Verwendung kommen, ist aber dringendes Erfordernis.

Daß der Herr Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten in Preußen die Durchführung von Versuchen unter Bereitstellung der erforderlichen Mittel zum Teil aus anderen Ressorts ermöglicht hat, ist ihm zu danken.

Den Versuchen lag folgender, den Lieferbedingungen der Kaiserlichen Marine angepaßter Arbeitsplan zugrunde:

a) Versuche auf Einreihung handelsüblicher feuerfester Steine und Schamotterde nach Raumgewicht und Schmelzpunkt.

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Band 56. Nr. 1. 6 Januar 1912.

Gary: Prüfung feuerfester Steine.

Abmessungen und allgemeine Eigenschaften von zehn Sorten feuerfester Steine.

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das sind die Magnesitsteine;

Klasse 3: Schmelzpunkt > S. K. 29, Steinproben 1, 2, 4, 7, 8, 9, 10;

Klasse : Schmelzpunkt > S. K. 24, Steinprobe 5.

Das heißt also, fast sämtliche Steine (mit Ausnahme von Nr. 4), die nach dem Schmelzpunkt unter Klasse ẞ fallen, würden, nur nach dem Raumgewicht beurteilt, in die Klasse gehören.

Die Bedingungen müßten also wohl, wenn spätere Versuche diese Erfahrungen bestätigen, einer Aenderung unterworfen werden, vielleicht dahingehend, daß man den Schmelzpunkt für Klasse a um 2 bis 3 Kegel herabsetzt oder die Vorschrift für die Raumgewichte ändert oder wegläßt. In bezug auf Größe entsprechen sämtliche Steinsorten mit Ausnahme von Sorte 2 den Bedingungen; die letzteren sind um 1/2 cm zu schmal.

Die Glühprobe c wurde mit Hülfe eigens dafür geschaffener Einrichtungen zunächst bis zu etwa Kegel 4 durchgeführt und ließ folgendes erkennen1):

Auf Mitteilung der Einzelbeobachtungen wird hier verzichtet.

Die zehn Materialien teilen sich nach dem Ergebnis der Glühversuche bis Kegel 4 in 3 Gruppen:

1) mit starker Schwellung über 20 mm auf 1 m: Sorten 3 und 6;

2) mit mittlerer Schwellung zwischen 13 mm und 20 mm auf 1 m: Sorten 1, 2, 4, 5, 7, 8;

3) mit geringer Schwellung bis 13 mm auf 1 m: Sorten

9 und 10.

Das Raumgewicht steht mit der Größe der Schwellung in keiner direkten Beziehung.

Die Magnesitsteine erleiden die stärkste Schwellung, die übrigen Steine sind in dieser Beziehung nicht wesentlich verschieden, ausgenommen die beiden Sorten 9 und 10, was ebensowohl auf die Zusammensetzung des Materiales wie auf die Korngröße oder auf die Art der Herstellung der Rohsteine und des Brandes zurückgeführt werden kann.

Nach dieser Richtung hin müßten erst Versuche mit Steinen, deren Zusammensetzung bekannt ist, Aufschlüsse geben. Der Glüh versuch bis nahe zum Schmelzpunkt lieferte andere Ergebnisse.

Während bei Erhitzung bis zu etwa Kegel 4 sämtliche Materialien weder erhebliche Schwindung noch bleibende

Schwellung erlitten haben, würden bei Erhitzung bis nahe zum Schmelzpunkt den Bedingungen der Kaiserlichen Marine nur die Schamottesteine 1 und 2 genügen. Nicht genügend sind die porösen Steine 4 und 5, die im Mittel 7,2 und 8,4 VH Schwindung erlitten, der Magnesitstein 6 mit 4,4 vH Schwindung, der Schweißofenstein 7 mit 5,5 vH Schwindung, ja selbst nicht der Stein K mit nur 2,2 vH Schwindung.

Bezüglich der Einzelheiten der Ergebnisse und der Versuchsausführung sei auf die demnächstige Veröffentlichung in den Mitteilungen über Forschungsarbeiten verwiesen.

deutscher Ingenieure.

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Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Eingegangen 6. November 1911.

Dresdner Bezirksverein.
Sitzung vom 12. Oktober 1911.

Vorsitzender: Hr. Lewicki. Schriftführer: Hr. Andersen.
Anwesend 50 Mitglieder und 3 Gäste.

Der Vorsitzende gedenkt der verstorbenen Mitglieder Vogel, Stöcklein und Zschörner und bittet die Anwesenden, sich zu Ehren der Dahingeschiedenen von den Plätzen zu erheben.

Der Vorsitzende berichtet über die Hauptversammlung in Breslau1).

Hr. Kollmann spricht über

Ausstellungswesen mit besonderer Berücksichtigung

der Turiner Ausstellung 2).

Im letzten Jahrzehnte hat man allgemein die Ueberzeugung gewonnen, daß die sogenannten Weltausstellungen als überlebt anzusehen sind. Zwar sprach man noch in Brüssel 1910 von einer Weltausstellung, dieser Titel war_jedoch nicht berechtigt und diente mehr zur Reklame. In Turin 1911 sprachen nur die begeistertsten Italiener von einer Weltausstellung. Man kann dem Turiner Unternehmen den Charakter einer Weltausstellung ebensowenig zusprechen wie der Brüsseler Ausstellung. Die Turiner Ausstellung ist nur eine nationale Ausstellung, zu der im wesentlichen nur diejenigen fremden Nationen erschienen, die in erheblichem Maß an der Ausfuhr nach Italien beteiligt sind, z. B. Deutschland, England, Frankreich und eine Reihe von überseeischen Staaten.

Ueber die sonstigen Ausstellungen des Jahres 1911 ist das Folgende zu sagen. Die Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden ist eine Fachausstellung, die Ausstellung in Roubaix dagegen stellt eine nordfranzösische Bezirksausstellung dar. Posen hatte gleichfalls eine ostdeutsche Bezirksausstellung, ebenso hat das Schweidnitzer Unternehmen als kleinere Bezirksausstellung zu gelten. So liegen jetzt die Dinge, nachdem man eingesehen hat, daß das System der Weltausstellungen für unsere Zeit nicht mehr paßt, und daß es richtiger ist, Fachausstellungen oder Bezirksausstellungen zu unternehmen, in denen einzelne Fachgebiete oder Bezirke ihre Leistungen darstellen. Natürlich können, wie das Dresdener Beispiel zeigt, Fachausstellungen auch einen internationalen Charakter haben. In nicht industriereichen Gegenden ist es, wie die Posener Ausstellung gezeigt hat, nicht möglich, die technischen Mittel für eine größere Ausstellung ohne Heranziehung andrer Bezirke zusammenzubringen. Derartige Vorgänge sind beachtenswert.

Bei den Ausstellungen des Jahres 1911 zeigt sich als charakteristischer Zug das Streben nach Vereinigung in der Industrie. Bei diesen Kollektivgruppen soll das betreffende Fach als solches dargestellt werden, ohne daß einzelne Aussteller besonders hervortreten. Sehr gute Beispiele hierfür liefern die hochinteressante Zentralheizungsgruppe und die Gruppe der Niederlausitzer Braunkohlenindustrie auf der Dresdner Hygiene-Ausstellung. Namentlich die Vorführung der Zentralheizungsindustrie ist deswegen hervorzuheben, weil eine ähnliche Leistung noch auf keiner bisherigen Ausstellung zu finden war. Die Unternehmer sind in dieser Sammelausstellung zusammengetreten, um ihr gemeinsames Interesse an der Hebung des gesamten Faches zu betätigen. Der Erfolg dieser gemeinsamen Arbeit von mehr als 60 Firmen war derartig, daß sich ähnliche Veranstaltungen auf künftigen Ausstellungen wahrscheinlich wiederholen werden. Jedenfalls ist die Erkenntnis wichtig, daß man durch

1) s. Z. 1911 S. 1399.

2) Vergl. Z. 1911 S. 33, 970 u. f., 1965.

die Vorführung eines gesamten Gewerbes auch dem einzelnen Unternehmer oft am besten dient.

Während sich früher jede einzelne Firma lediglich nach ihren geschäftlichen Interessen an Ausstellungen beteiligte, tritt jetzt in dem Zusammenschluß ganzer Gewerbe ein sozialer Gedanke, eine Zusammengehörigkeit der Unternehmer, hervor, die den Tendenzen unserer Zeit entspricht. Dieser Zug der Zeit sucht außer dem rein geschäftlichen und technischen Zusammenschluß des Gewerbes auch den Zusammenschluß im Ausstellungswesen. Auch die Kostenfrage kommt hierbei in Betracht, da der einzelne Aussteller noch erheblich mehr Opfer hätte bringen müssen, als dies bei der Gesamtheit des Gewerbes der Fall ist. Man findet in der Dresdner Heizungsausstellung im engsten Anschluß an die wissenschaftliche Abteilung viele sehr interessante Dinge, die man, wenn jede einzelne Firma für sich ausgestellt hätte, sicherlich vergebens suchen würde. Es sei hier nur hingewiesen auf den interessanten Wettbewerb zwischen gußeisernen und schmiedeeisernen Heizkesseln. Als das Ziel künftiger Ausstellungen kann hiernach die Sammelgruppe der wichtigsten Gewerbezweige angesehen werden. Dieser Gedanke ist sehr wertvoll, er erleichtert vor allem die Uebersicht. Zudem macht die Darstellung des Gesamtgewerbes einen greßen Eindruck auf das Publikum, der den Einzelgruppen gowöhnlich versagt bleibt.

Im übrigen geht man fehl, wenn man die Ausstellungen nur als rein geschäftliche Unternehmungen der Industrie ansieht. Es handelt sich vielmehr im Ausstellungswesen auch um wichtige nationale, soziale und allgemeine Kulturinteressen. Da nun bekanntlich der größte Teil aller Steuerlasten von der Industrie getragen wird, so kann die Industrie beanspruchen, durch die Reichsregierung für ihre allgemeine Repräsentation auf größeren Ausstellungen ausreichend unterstützt zu werden. Für Turin wurden aber nur 120000 M als Zuschuß bewilligt, ein Linsengericht gegenüber den von der beteiligten Industrie gebrachten Opfern. Demgegenüber stellte Frankreich einen Betrag von 1200000 M und England über 1 Mill. M zur Verfügung. Brasilien hat sogar die gesamte Platzmiete für seine Aussteller bezahlt, desgleichen auch alle Kosten des Transportes, die Frachten, die Montage, die Betriebskosten und die Stromkosten. Die Turiner Ausstellung wurde bekanntlich erst sehr verspätet fertig. Die deutschen Aussteller aber wurden mächtig getrieben, ihre Gruppen pünktlich fertig zu stellen. Zum größten Teil ist dieses Ziel denn auch erreicht worden, aber mit sehr hohen Kosten und ohne irgendwelchen Erfolg für die Aussteller. Da die ganze übrige Ausstellung 10 Wochen lang unfertig blieb und die deutschen Gruppen auf sieben verschiedene Abteilungen verteilt waren, so konnte trotz der hohen Kosten kein entsprechender Gesamteindruck erzielt werden. Die deutschen Aussteller waren also von vornherein im Nachteil.

Ein sehr wichtiges Moment liegt darin, daß die Ausstellungen meist nicht genügend vorbereitet werden. Gewöhnlich bleibt keine Zeit, die Verhältnisse eines Unternehmens technisch und wirtschaftlich gründlich zu untersuchen, und daraus ergeben sich für die Aussteller immer und unausbleiblich die größten Nachteile. Wir sind in dieser Beziehung im allgemeinen kaum weiter als vor 40 Jahren. Was aber eine jahrelange, gute Vorbereitung bedeutet, kann man an der Dresdner Hygiene-Ausstellung beobachten. Der Verein deutscher Ingenieure könnte sich durch Verbreitung verständiger Grundsätze für die gute Vorbereitung von Ausstellungen ein großes Verdienst erwerben, dabei würde namentlich darauf hinzuweisen sein, daß dieses Gebiet zur technischen Arbeit gehört und nicht von Verwaltungsbeamten und Juristen erfolgreich bearbeitet werden kann.

Der Redner schildert sodann die wesentlichen Aenderungen in der allgemeinen Anordnung größerer Ausstellungen, die durch den Uebergang vom Dampfbetrieb zum elektrischen

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