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20. Januar 1912.

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Ueber Staubbestimmungen im Gichtgas. Von Johannsen. Stahl u. Eisen 4. Jan. 12 S. 16/19*) Die verschiedenen Verfahren zum Reinigen des Gichtgases. Prüfung des durch Filter geschickten Gases auf der Halberger Hütte. Staubbestimmung mit Papier und Wattefiltern und mit Papier und Glaswollfiltern. Untersuchung des Staubgehaltes im Rohgas mit Hülfe des mit einem Tuch versehenen Gasfilters der Halberger Hütte.

Die Zählerfabrik der Siemens-Schuckert Werke. (Z. Dampfk. Maschbtr. 5. Jan. 12 S. 3/8*) Gang der Erzeugung. Sondermaschinen und Einrichtungen in der Gießerei, Stanzerei, Bohrerei. Magnetabteilung, Uhrmacherei, Dreherei, Wickelei und Lackiererei.

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in

115

Berlin.

Neuere Rohrpost- und Rohrpostmaschinenanlagen. Von Kasten. (Z. Ver. deutsch. Ing. 13. Jan. 12 S. 41/46*) Geschichtliches. Allgemeines über Haus-Rohrpostanlagen mit Hand- und mit elektrischem Betrieb. Anlage im Kaufhaus des Westens Zettelrohrpost mit Rohren von rechteckigem Querschnitt und ohne Büchsen. Stadt-Rohrpostanlagen: Linien mit Luftwechsel und mit kreisendem Luftstrom. Treiber und Büchsen der Berliner Rohrpost. Maschinenanlagen in der Magazinstraße, bestehend aus 3 SteinmüllerWasserrohrkesseln von je 150 qm Heizfläche mit Kettenrost und 2 Dampfmaschinen von G. A. Schütz mit je einem Luftkompressor. Schluß folgt.

Schiffs- und Seewesen.

Shipbuilding and marine engineering in 1911. (Engng. 5. Jan. 12 S. 26/31*) Steigerung des Tonnengehaltes der fertiggestellten Handelschiffe um 55,5 vH. Tätigkeiten der Werften im einzelnen. H. M. battle-cruiser >Lion«. (Engng. 5. Jan. 12 S. 4/6* mit 8 Taf.) Entwicklung der englischen Panzerkreuzer bis zu dem 26360 tKreuzer Lion«. Bilder vom Einformen, Bearbeiten und Prüfen der Gehäuse für die Parsons-Turbinenanlage von 70 000 PS.

Die elektrische Steuerung von Schiffen. Von Wittmaack. (El. Kraftbetr. u. B. 4. Jan. 12 S. 7,11*) Allgemeines über die Verwendung des elektrischen Stromes zum Steuern. Uebersicht über die Steuervorrichtungen, bei denen der Motor jedesmal ein- und ausgeschaltet wird und bei denen er dauernd umläuft. Näheres über eine Vorrichtung von Parker Haigh und Brown Brothers & Co. mit dauernd umlaufendem Motor und einer magnetischen Reibkupplung.

Verbrennungs- und andre Wärmekraftmaschinen Seefischerei-Motoren. Von Romberg. (Dingler 6. Jan. 12 S. 1/7*) Wirtschaftliche Bedeutung der Seefischerei. Schnittzeichnungen und Einzelheiten eines Brons-Motors der Gasmotoren-Fabrik Deutz. Forts. folgt.

Von Kaumann.

Wasserkraftanlagen.

Das Verwendungsgebiet der bayerischen Wasserkräfte. (Z. f. Turbinenw. 30. Dez. 11 S. 561/64) WechUmfang des Ausbaues. Fabriken, die sich für die Verwendung des erzeugten Stromes eignen. Verwendung für Eisenbahnbetrieb.

selnde Wassermengen.

Die Wasserkraftanlage zu Gullspång in Südschweden. (Z. Ver. deutsch. Ing. 13. Jan. 12 S. 75/76*) Ein Gefälle von 20,5 m wird in einer Anlage von vier 4000 bis 4500 pferdigen Turbinendynamos ausgenutzt. Der Strom wird mit 40000 V fortgeleitet. Das Werk kann auf 25000 PS ausgebaut werden. Schnittzeichnungen der Turbinenanlage.

Hydraulische Druckregulatoren. Von Dubs und Utard. (Schweiz. Bauz. 6 Jan. 12 S. 4/7*) Rechnerische Untersuchung der Frage, ob sich die Arbeitsweise der Regler durch besonders gestaltete Oeffnungs- und Schließkurven verbessern läßt. Versuche einer Verbesserung der Druck- und Regelverhältnisse durch Einschalten Windkesseln, Standrohren und Sicherheitsventilen. Forts. folgt. Drawings for the pattern and core-box of a Francis turbine runner. Von Peek. (Eng. News 21. Dez. 11 S. 750/51*)

Wasserversorgung.

von

Neuere Pumpmaschinen für Wasserwerke. Von Schröder. Journ. Gasb.-Wasserv. 6. Jan. 11 S. 6/8*) Pumpwerke mit Sauggasbetrieb: Querschnitt und Grundriß der Wasserwerke Westhoven bei Köln, Aschaffenburg, Guntersblum und Schwentinetal bei Kiel. Humphrey. Gaspumpe. Schnittzeichnungen des Wasserkraftwerkes Blankenstein a. d. Ruhr. Forts. folgt.

A 40-foot earth dam at Dallas, Texas. Von Couch. (Eng. Rec. 23. Dez. 11 S. 742/43*) Der Damin von 6 m Kronen- und 65,5 m Fußbreite bei 12.2 m Höhe schließt ein für die Wasserversorgung der Stadt Dallas bestimmtes Staubecken im White Rock Creek ab, das rd. 65000 a bedeckt und bis zu 26,5 Mill. cbm aufnehmen kann.

Werkstätten und Fabriken.

Eindrücke vom amerikanischen Maschinenbau. Von Wallichs. (Werkst.-Technik Jan. 12 S. 1/7) Grundriß und Einzelheiten der Werkstätten der Cincinnati Bickford Tool Co. und der Kempsmith Mfg. Co. in Milwaukee, die je nur eine Maschinenart bauen. Kartensysteme.

Neuere Werkstätten der Metall verarbeitenden Industrie. Von Franz. (Werkst.-Technik Jan. 12 S. 26/30*) Sägendachbauten für das Dynamowerk der Siemens-Schuckert Werke, BerlinNonnendamm.

Berichtigung.

In Zeitschriftenschau vom 30. Dez. 11 ist auf S. 2191 unter »Ergebnisse der Abnahmeversuche einer Z-M-Gleichstromdampfmaschine als Dampfverbrauch irrtümlich 11,2 kg PS-st angegeben worden. Dampfverbrauch beträgt tatsächlich 6,13 kg/PSi-st.

Der

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deutscher Ingenieure.

Rundschau.

Verladebrücken. Der Wettkampf zwischen den beiden Nordseehäfen Antwerpen und Rotterdam kommt nicht allein darin zum Ausdruck, daß die Hafenbecken mit allen Mitteln erweitert werden, sondern äußert sich nicht zum wenigsten dadurch, daß auch beteiligte Privatfirmen ihre Einrichtungen für den maschinellen Umschlag von Gütern erweitern und verbessern. Es sollen nachstehend vier nach den gleichen Gesichtspunkten ausgebildete fahrbare Brükken zur Verladung von Massen- und Stückgütern kurz erörtert werden, die für den Hafen von Rotterdam bestimmt sind.

Die auf einem gemeinsamen Gleis fahrenden vier Brücken sind in Fig. 1 dargestellt, während Fig. 2 die wasserseitige, Fig. 3 die landseitige Stütze zeigt. Die Tragkraft jeder Brücke beträgt 5,5 t, die Spannweite zwischen den Stützen 40 m, die Länge des Auslegers 34,5 m. Von den portalartigen Stützen ist die wasserseitige fest mit

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Fig. 1.

Verladebrücke

im Hafen von Rotterdam.

Maßstab 1: 600.

dem Brückenträger verbunden, die landseitige als Pendelstütze ausgebildet, um durch Längenveränderung der Brücke hervorgerufene schädliche Be

Fig. 3.

Landseitige Stütze auf

4 Rädern.

12,5

Die

anspruchungen der Eisenkonstruktion zu vermeiden. ganze Brücke ruht auf 12 Laufrädern aus Stahlguß. Davon sind unter jedem Bein der festen Stütze vier Räder in einem Wagen, unter jedem Bein der Pendelstütze zwei in einer Schwinge angeordnet. Das Fahrgleis besteht aus drei Schienen, von denen zwei an der Wasserseite nebeneinander liegen. Zur Sicherung der Brücke gegen unbeabsichtigtes Fahren sind

15,0

die Unterwagen mit Schienenklammern ausgerüstet, die der Maschinist beim Verlassen der Brücke festzieht.

Die Fahrbahn für die Laufkatze zerfällt in einen festen Teil zwischen den Stützen und einem über das Wasser auskragenden Ausleger, der mit Zugbändern an einem turmartigen, auf der festen Stütze stehenden Aufbau hängt. Dieser Ausleger kann durch ein auf der Brücke aufgestelltes elektrisches Triebwerk mittels Seiles hochgeklappt und in seiner senkrechten Stellung durch eine Verriegelung festgehalten werden, wodurch das Einzieh-Triebwerk entlastet wird. Die Fahrbahn ist an den innenliegenden unteren Gurtungen des Trägers angeordnet.

Das eigentliche Hebezeug der Brücke ist als Drehlaufkatze ausgebildet, deren Ausleger 3,0 m Ausladung hat. Das Kippen und Entgleisen der Katze verhindern kleine Gegenrollen, die sich gegen die Unterkante der Brückenträger legen. Zum Umschlagen von Massengütern, wie Erze und Kohlen, wird am Lasthaken ein Selbstgreifer aufgehängt. Es ist noch in Aussicht genommen, auf der Verladebrücke eine fahrbare Wiegeeinrichtung anzuordnen, wie in Fig. 1 rechts angedeutet. Indessen werden die Brücken vorläufig ohne diese ausgeführt.

+7.25

Die vier Brücken sind von der Rotterdamer Stauereifirma Thomsen & Co. der

40,0

A

Wiegeeinrichtung

Deutschen Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Auftrag gegeben und befinden sich in deren Werkstätten in Duisburg im Bau.

Massenerzeugung von kleinen Blöcken nach dem Verfahren von Marton. Das Walzgut für kleinere Walzenstraßen, wie Mittel- und FeinstraBen, besteht aus kleiBlöcken

nen

von

einigen hundert Kilogramm Gewicht oder aus Knüppeln, die aus schweren, mehrere Tonnen wiegenden Blöcken durch Auswalzen in der Block- und Knüp pelstraße hergestellt worden sind. Die Frage, ob die Verwendung von Knüppeln oder von kleinen Blöcken zweckmäßiger sei, ist vielfach erörtert worden, doch hängt ihre Entscheidung meist von örtlichen Verhältnissen ab. Das Herunterwalzen größerer Blöcke bedingt eine sehr teure Einrichtung und eine Bedienung durch verhältnismäßig gut bezahlte Arbeiter. Dem gegenüber ist das Herstellen kleinerer Blöcke im Stahlwerke billiger. Anderseits sind bei unserm bisherigen Gießverfahren kleine Blöcke in der Herstellung teurer als große, und das Verfahren ist für die erforderliche Massenherstellung von kleinen Blöcken wenig geeignet. Diesem Umstande will eine neue Einrichtung von G. Marton in Budapest abhelfen, Fig. 4 und 5. Die Formen für die in Gruppen zu gießenden kleinen Blöcke stehen auf sogenannten Gespannplatten und sind durch Kanäle in der Platte miteinander verbunden. Der flüssige Stahl wird ihnen von unten her zugeführt. Nach dem Erstarren der Blöcke werden die Wurzeln, mit denen sie noch zusammenhängen. durch eine Druckwasservorrichtung abgeschert. Dieser erste Teil des Verfahrens ist bereits bekannt und wird vielfach ausgeübt. Dabei sind die Formen von den Blöcken bisher entfernt worden, indem Arbeiter den Kranhaken in die Oesen der einzelnen Formen steckten und der Kran jedesmal zwei Formen abhob. Dieses Verfahren ist aber sehr langsam und setzt den Arbeiter in unzulässiger Weise der strahlenden Hitze aus. Bei der Vorrichtung Martons werden nun nicht mehr einzelne Gießformen, sondern die der ganzen Gespannplatte auf einmal bedient, indem ein am Kran befindliches Gehänge völlig selbsttätig sämtliche Formen erfaßt, hochzieht und später wieder losläßt. Zu dem Zwecke befinden sich an jeder Form zwei offene Stahlgußösen, die sich in die fünf bis sieben

1) s. Stahl und Eisen vom 23. November 1911.

20. Januar 1912.

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Formen in einer Gruppe hängt von der Größe der Blöcke ab z. B. beträgt sie bei einem

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=

117

800 cbm/min auf 0,4 bis 2,5 kg/qcm Ueberdruck zu verdichten. Die größte Umlaufzahl beträgt 2600 Uml./min, die größte Leistung der Antriebsturbine 3750 PS. Die hauptsächlichsten Vorteile des Turbogebläses gegenüber dem Kolbengebläse bestehen in seinem geringen Raumbedarf, der bei dem Gebläse in Montigny nur 9,55 X 4 qm Grundfläche gegenüber etwa 8,521 qm bei einem gleichwertigen Kolbengebläse beträgt, den geringen Kosten für Wartung, Instandhaltung und Schmierung, der guten Regelfähigkeit und dem geringeren Preise. Die gute Regelbarkeit ermöglicht es, die Blaszeit auf ein geringstes Maß zu kürzen, wodurch eine wesentlich höhere Wirtschaftlichkeit der Stahlbirnen erreicht werden kann. Da der Luftstrom vollkommen gleichmäßig ist, kann man auf die Windkessel in der Luftleitung verzichten, die im Bessemer- und Thomasbetrieb als schädliche Räume zu betrachten sind, da der Druck nach jeder Blaszeit auf null heruntergebracht werden muß.

Während der Pausen läuft das Gebläse nahezu leer mit etwa 800 Uml./min. Sobald das Zeichen zum Anblasen gegeben ist, wird innerhalb 10 bis 15 sk der Druck auf 1,6 bis 1,9 kg/qcm gesteigert, zum Fertigblasen wird er durch Steigerung der Umlaufzahl auf 2 bis 2,5 kg/qcm erhöht. Nach insgesamt etwa 12 bis 15 min ist die Blasarbeit beendet, und das Gebläse wird nach dem Zeichen zum Abstellen wieder auf 800 Uml./min gebracht. Auch beim Anheizen der Birnen ist die vollkommen gleichmäßige Luftlieferung von großem Vorteil.

Die gesamte Anlage einschließlich der Gegenstrom-Mischkondensation ist von der A.-G. Brown, Boveri & Cie., BadenSchweiz, gebaut worden. Auf Grund der guten Erfolge des Turbogebläses sind bei der Firma zwei weitere Stahlwerkgebläse bestellt worden. Von den sonstigen Turbogebläsen,

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Fig. 6.

Großes Turbo-Stahlwerkgebläse in Montigny, gebaut von der A.-G. Brown, Boveri & Co.

unteren Blockquerschnitt von 200x200 qmm 7x7 49 und bei 140x140 qmm 7x9= 63. Die Druckwasser-Abschervorrichtung darf natürlich erst dann betätigt werden, wenn das Gehänge die Formen gefaßt hat, damit diese nicht in Unordnung geraten. Bisweilen hat man auf das Abscheren auch verzichtet und zieht die Formen reihenweise ab. Man fährt dann mit dem Kran etwas vor, sobald die Form halb hochgezogen ist, stürzt die Blockreihe dabei um und löst sie so von den Wurzeln. Das Martonsche Gehänge kann auch zum Aufstellen der neu vorbereiteten Gießformen benutzt werden. Zu seiner Bedienung genügt ein Arbeiter, der von der strahlenden Hitze der Blöcke gar nicht belästigt wird. Seine Arbeit besteht lediglich darin, daß er die Bewegungen des Kranes angibt. Die von den Formen befreiten Blöcke läßt man gewöhnlich auf den Gespannplatten abkühlen, um sie später abzuholen. Man richtet

die Platte aber auch so ein, daß man sie mit dem Kran hochheben und die Blöcke in einen Wagen schütten kann, oder man fährt die Platte mit den Blöcken unmittelbar in das Walzwerk. Die Erzeugung kann man noch dadurch steigern, daß man die vom Kran ausgehobene Gespannplatte nicht sofort wieder in der Gießgrube, sondern an einer andern Stelle absetzt und in die Grube eine andre inzwischen bereits mit Kanalsteinen versehene, also neu vorgerichtete Platte bringt. Die Einrichtung Martons ist zurzeit in zwei ungarischen Werken und auf der Bismarckhütte in Oberschlesien

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im Betrieb.

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Kühlwasser= eintritt

die zurzeit in den Werkstätten der A.-G. Brown, Boveri & Cie. hergestellt werden, sind über 30 für Hochöfen bestimmt.

Die erweiterte elektrische Kraftübertragung von Shawinigan Falls nach Montreal mit 100000 V Spannung. Die Shawinigan Water and Power Co., die bereits seit mehreren Jahren eine Wasserkraftanlage und Fernleitung nach Montreal mit 50000 V Spannung betreibt, hat im Oktober und November 1911 eine von der alten getrennte neue Drehstromanlage in Betrieb genommen. Diese Anlage ist zunächst mit zwei gleichen Maschinensätzen, Primärtransformatoren, Leitungssträngen und Sekundärtransformatoren ausgestattet, die je eine zusammengehörige Einheit für die Kraftübertragung von der Wasserkraftmaschine bis zu den Sammelschienen der Verteilstelle bei Montreal bilden sollen. Die Anlage ist von vornherein für den Ausbau um eine weitere Turbinendynamo und je einen weiteren Drehstromtransformator im Kraftwerk und in der Verteilstelle eingerichtet, während die beiden jetzt vorhandenen Drehstromleitungen

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auch für den zukünftigen Betrieb mit je drei Stromerzeugern Vorläufig ist nur und Transformatoren ausreichen sollen. ein Stromerzeuger mit einem Transformator im Werk, einer Leitung und einem Transformator in der Verteilstelle im Betriebe.

Die Kraftmaschinen im neuen Werke sind Doppelspiralturbinen, gebaut von der J. P. Morris Co. in Philadelphia, für 20000 PS größte Leistung bei 44,2 m Gefäll und 225 Uml./min. Sie sind mit einem Drehstromerzeuger von 14000 KVA, 6600 V und 60 Per. sk unmittelbar gekuppelt. Die Spannung wird in jedem Kraftübertragungssatz durch einen Drehstromtransformator von gleichfalls 14000 KVA Leistung auf 100 000 V erhöht und am Ende der Hochspannungsleitung durch einen gleichen Transformator auf die Verteilspannung herabgesetzt. Die Transformatoren sind von der General Electric Co. geliefert; die für sehr große Leistungen sich mehr und mehr auch in Amerika einbürgernde Verwendung von Drehstromtransformatoren an Stelle der sonst dort üblichen drei Einphasentransformatoren macht sich auch in diesem Falle wieder bemerkbar. Die Fernleitung ist 137 km lang. Sie läuft in einer rd. 97 km langen Strecke auf einem 30 m breiten, dem Wegerecht der Gesellschaft unterstehenden Landstreifen an den Gleisen der Canadian Pacific Railway entlang. den älteren Leitungen der Gesellschaft nach Montreal hält sie sich rd. 16 km entfernt.

Von

Die beiden Drehstromleitungen bestehen aus je drei Aluminiumseilen von 161 qmm Querschnitt und sind an vierbeinigen eisernen Turmmasten mit siebengliedrigen Hängeisolatoren aufgehängt. Die Turmmasten sind 21 m hoch und messen am Fuße 6 m im Geviert. Sie tragen außer den sechs Aluminiumseilen noch zwei Stahlseile von 9,5 mm Dmr. als Erdleitungen. Diese Erdleitungen sind an den spitzen seitlichen Ecken einer Gerüsthaube befestigt, die am Kopfe der Turmmasten weit nach den Seiten auskragend ausgebildet ist. Die Turmmasten stehen in Abständen von je 158,5 m. Jeder elfte ist als Ankermast ausgeführt, ebenso wie alle Masten, die an einem Winkel der Leitung stehen. An diesen Ankermasten endigen die Aluminiumseile in einem auf Zug beanspruchten und dem Durchhange des Seiles entsprechend schräg liegenden Isolator. Der an jedem Ankermast durch zwei Isolatoren unterbrochene Leiter wird durch ein lose hängendes Seilstück vervollständigt. Zum Ueberschreiten des Ottawa-Stromes sind zwei ununterstützte Leitungsstrecken von je 396 m Spannweite mit besondern Masten ausgeführt worden. Am Anfang und Ende der Fernleitung sind elektrolytische Schutzvorrichtungen gegen Ueberspannung angeordnet. Die sekundäre Verteilstelle liegt in Maisonneuve bei Montreal, unweit der alten Verteilstelle der Gesellschaft. Sie kann ohne Störung des Betriebes an einem Ende ausgebaut werden. (Electrical World 9. Dezember 1911)

Untersuchungen an Wärmöfen. An Wärmöfen für Walzblöcke, die zwar für den Betrieb zufriedenstellend arbeiteten, deren Abgase und Flammenführung jedoch nicht das bei gut arbeitenden Feuerungen übliche Aussehen zeigten, hat Dr-Ing. M. Philipps Untersuchungen der Gase angestellt. Zunächst wurde das Gewölbe an 3 Stellen, und zwar hinter der Feuerbrücke, in der Mitte des Ofens und kurz vor dem Abzug, angebohrt und in die Bohrungen je ein kurzes Rohrstück mit anschließendem Gasrohr eingesetzt, das durch einen Schlauch mit der Saugflasche oder dem Sammelrohr verbunden wurde. Bei voller und bei halber Windstärke entnahm man an jeder Stelle etwa 30 Proben. Aus ihrer Untersuchung ergab sich, daß dem Ofen zu wenig Verbrennungsluft zugeführt wurde, da der Gehalt an Kohlenoxyd und Wasserstoff in den abziehenden Gasen zu groß war. Ferner konnte festgestellt werden, daß die Wirkung der Drosselklappe sehr gering war; denn der Unterschied der Analysen mit und ohne Drosselung war nur klein. Schließlich mußte auch die Luftzuführung fehlerhaft sein, da die Verbrennung der Gase auf ihrem Wege nicht gleichmäßig fortschritt, sondern die Gase offenbar zum großen Teil abzogen, ohne mit der Luft in Berührung gekommen zu sein. Während der an zweiter Stelle genannte Uebelstand durch Einbau eines Schiebers an Stelle der Drosselklappe schnell behoben werden konnte, wurden die andern Verhältnisse nochmals nachgeprüft, indem man durch dieselben Bohrungen mit Hülfe längerer Rohrstücke Proben ganz dicht über der Ofensohle entnahm. Die Untersuchung bestätigte die erste Annahme. In dem untern Teil des Ofens, und zwar in der ganzen Länge von der Feuerbrücke bis zum Abzug, befand sich größtenteils unverbranntes Gas. Die Verbrennung fand nur im oberen Teil statt. Die Absicht, aus der man die Einströmöffnungen für die Luft hochgelegt hat, um nämlich mit ihr das Gewölbe zu kühlen, erreichte somit das Gegenteil, indem die Verbrennung gerade nur unmittelbar unter dem Gewölbe stattfand, Auf Grund dieser Erfahrungen

deutscher Ingenieure.

legte man die Lufteinströmkanäle niedriger und vergrößerte, um die erforderliche und bisher fehlende Luftmenge zu erhalten, den Durchmesser der Windzuleitung. Infolgedessen stellten sich sofort bessere Verhältnisse ein, und der Kohlenverbrauch der Oefen ist, auf die gleiche Leistuug bezogen. seitdem um 22 vH gesunken. M. Philipps ist der Ansicht, daß Oefen der erwähnten Art, besonders Wärmöfen, mit schlechten Wirkungsgraden in der Industrie durchaus nicht zu den Ausnahmen gehören, daß vielmehr häufig bei ihrem Entwurf noch zu wenig Wert auf wirtschaftliche Brennstoffausnutzung gelegt wird. Das angegebene Verfahren ermöglicht, hier Abhülfe zu schaffen. (Stahl und Eisen 4. Januar 1912)

Eisenbetonpflaster in Plymouth. Das Pflaster wurde im Sommer 1910 verlegt und hat somit jetzt ein Jahr überdauert. Es ist in bester Verfassung und weist weder in der Straßenmitte noch längs der Straßenbahnschienen irgendwelche Risse auf. Die Eiseneinlage besteht aus ziemlich weitmaschigem Drahtgewebe, das unmittelbar auf die Betonunterlage aufgelegt wird. Darauf liegen in gewissen Abständen quer über die Straße sowie längs der Gossen und Schienen Bretter aus Zypressenholz von 25 × 200 qmm Querschnitt, die den so abgeteilten Feldern des Betons die Ausdehnung ermög lichen und zugleich zum Abstreichen der Oberfläche dienen. Als Oberlage wurde Granitkleinschlag bis Nußgröße mit Zement in einem Verhältnis verwandt, das einen Beton von größter Dichtigkeit ergab. Auf die gut geglättete, noch weiche Oberfläche wurden dann mit der Hand oder einer Schaufel Granitstücke aufgestreut, die ganz oder teilweise untersanken und so die Oberfläche in einem Maße rauh machten. das, ohne den Wagen oder Pferden Schaden zuzufügen, ihnen den nötigen Halt gibt. Die Unterlage ist 125 mm, die Oberschicht 38 mm dick. Die Abnutzung ist sehr gering; etwas stärker haben sich die Zwischenbohlen abgenutzt, doch nicht so, daß dadurch die Betonränder erheblich beschädigt worden wären. (Engineering Record 23. Dezember 1911)

Einrichtung zum Trockenhalten von Elektromotoren unter Tage. Die Elektromotoren, die in Gruben, insbesondere in der Nähe der ausziehenden Schächte, aufgestellt sind, werden durch die in der Grubenluft enthaltene Feuchtigkeit sehr gefährdet. Sobald der Motor stillgesetzt und seine Temperatur auf die der umgebenden Räume gefallen ist, nehmen dic Isolierstoffe soviel Feuchtigkeit auf, daß ein Betrieb in diesem Zustande unmöglich ist. Zur Vermeidung von Kurzschlüssen müssen solche Motoren vor Inbetriebnahme ausge trocknet werden. Auf der Schachtanlage 3 der Zeche Rheinpreußen ist daher eine Schaltung vorgesehen, die verhindert, daß der stillgesetzte Motor überhaupt erkaltet und die Isolierung Feuchtigkeit aufnimmt. An die für den regelmäßigen Betrieb dienenden Sammelschienen von 5000 V Spannung ist zu diesem Zweck ein Transformator mit 260 V Niedrigspannung angeschlossen. Beim Stillsetzen des Motors werden seine Klemmen durch einen Umschalter von der Hochspannung getrennt und an die Niedrigspannung des Transformators angeschlossen. Der Motor steht also auch außer Betrieb unter einer Spannung, die genügt, um ihn so hoch zu erwärmen, daß seine Isolation keine Feuchtigkeit aufnimmt. Man kann den Motor daher sofort mit Hochspannung anlaufen lassen, wenn er wieder in Betrieb genommen werden soll. Natürlich muß man die zum Warmhalten des Motors erforderlichen Stromkosten in den Kauf nehmen. (Glückauf 6. Januar 1912)

Gegenstrombremsung und Stromrückgewinnung auf der Wechselstrombahn im Maggiatale. Die seit 1907 im Betriebe befindliche schweizerische Bahn) hat seit dem Frühjahr 1911 außer den bis dahin verwendeten Motorwagen eine elektrische Lokomotive eingestellt, die mit einer Bremsschaltung versehen ist, um bei der Talfahrt Strom zu gewinnen und ins Netz zurückzuliefern. Diese Schaltung wird hier zum ersten Male bei Wechselstrom betriebsmäßig angewandt. (Verkehrstechnische Woche 6. Januar 1912)

Das Elektrizitätswerk Tuilière an der Dordogne. Zur Versorgung der Städte Bordeaux, Angoulème und Périgeux mit Drehstrom von 50000 V und 50 Per./sk ist ein Kraftwerk mit Wasser- und Dampfbetrieb errichtet worden. Die Anlage umfaßt neun stehende Francis-Doppelturbinen von je 2000 bis 3000 PS Leistung bei 107 Uml. min und 6 bis 12 m Gefälle sowie zwei stehende Curtis-Turbodynamos von je 5000 PS bei 750 Uml./min. Die Maschinenspannung beträgt 5500 V. (Schweizerische Bauzeitung 6. Januar 1912)

1) s. Z. 1908 S. 801.

20. Januar 1912.

Die Schiffbauindustrie in Groß-Britannien im Jahre 1911. Der Gesamttonnengehalt der im Jahre 1911 auf den Werften Großbritanniens erbauten Handelsschiffe zeigt gegenüber dem Vorjahre wieder eine beträchtliche Steigerung. Seit dem ausnehmend ungünstigen Jahre 1908 hat diese Steigerung angehalten, ja das letzte Jahr hat sogar die höchsten bisher erreichten Werte gebracht. Allerdings ist der Gewinn, den die einzelnen Werften erzielt haben, wenig zufriedenstellend, da die Preise sehr gedrückt waren, während die Arbeitslöhne und die sonstigen allgemeinen Unkosten im Schiffbau ständig Handelsschiffe Insgesamt wurden gestiegen sind. 1858624 Brutto-Reg.-Tons fertiggestellt; von dieser Zahl entfielen 47874 Brutto-Reg.-Tons auf Segelschiffe. Die Gesamtleistung der in dem genannten Zeitraum fertiggestellten Hiervon entfallen Schiffsmaschinen betrug 2241500 PS.

von

870000 PS auf Dampfturbinen, der übrige Teil auf Kolbenmaschinen und Verbrennungsmaschinen. Deutschland ist noch immer, wenn auch nur mit kleinen Zahlen (13097 BruttoReg.-Tons), unter den Abnehmern der englischen Schiffbauer vertreten. Die am meisten beschäftigte Werft war Swan Hunter & Wigham Richardson & Co. in Wallsend und Newcastle-on-Tyne; allein auf dieser Werft wurden Schiffe von

C

a

a

zusammen 125050 Brutto-Reg.-Tons fertiggestellt. (Engineering 5. Januar 1912)

Der Funkenfänger für Kuppelöfen und dergl. von Osborne, der von T. Davies & Sons in Manchester gebaut wird und sich gut bewährt haben soll, ist ein -förmiger, aus Rohren mit feuerfestem Futter hergestellter Aufsatz, an dessen Scheitel die Rauchgase an einer feuerfesten Prallplatte vorbei entweichen, während die Funken durch die Prallplatte abgelenkt werden und in das Fallrohr gelangen, das an das freie Ende des Aufsatzes angeschlossen ist. Das Fallrohr kann unmittelbar über einem Sammelwagen endigen, der fortgeführt wird, wenn er voll ist. Die Einrichtung soll 1 t Asche für 100 t geschmolzenes Eisen auffangen. (Engineering 5. Januar 1912)

Berichtigungen.

Z. 1912 S. 31 1. Sp. Z. 5 v. u. lies: A. Kirschke statt A. Kirschner. Die Breite des Streifens, der von dem fünfzigscharigen Dampfpfluge, über den wir auf S. 38 berichtet haben, bei einer Fahrt bearbeitet wird, beträgt nicht 61 m, sondern nur 18,3 m.

Patentbericht.

Kl. 5. Nr. 235467. Mehrteiliger Grubenstempel. Grünewald & Welsch, G. m. b. H., Köln-Ehrenfeld, und M. Gorich, KölnBickendorf. Der Stempel a,b wird beim Setzen genau senkrecht auf der Druckplatte des Spannschuhes d aufgestellt. Darauf wird das obere Rohr b ausgezogen, bis es an den First der Strecke stößt; in den trichterförmigen Teil von a eingebrachte Kugeln c bilden ein Gesperre, das b festhält. Dann wird die Druckplatte durch ein mittels Spannhebels g bewegtes Exzenter e gehoben und der Stempel eingespannt. Der über den höhsten Punkt etwas hinausgedrehte Exzenter legt sich gegen einen Anschlag h, der ein selbsttätiges Zurückdrehen verhindert. Kl. 5. Nr. 235523. Ausdehnbare, vor der Bohrlochmündung zwischen Bohrnammer und Ortstoß eingespannte Staubkammer. maturen- und Maschinenfabrik

8.

d

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C b,

g

Ar» Westfalia « Akt. Ges., Gelsenkirchen. Die Staubkammer besteht aus einem zylindrischen Schlauch mit Wandungen a, b aus luf dichtem Stoff. Ringe c spannen den Schlauch auf, Ringe e sichern den Abstand der Wandungen, und Ring d halten das Ganze zusammen. Die Büchse f dient zur Befestigung am Kopf des Bohrhammers, während die trichterförmige Mündung g das Bohrloch umschließt und durch bei h eingeblasene

Druckluft gegen das Gestein gepreßt wird. Beim Tieferwerden des Bohrloches preßt sich der Schlauch harmonikaartig zusammen.

Kl. 20. Nr. 237495. Staubabdichtung. F. Demolder, Scheut bei Brüssel. Die aus einer Lederstulpe bestehende Dichtung a wird von einem federnden Ring b gegen die Achse c gepreßt. Mit a ist ein Holzring d fest verbunden, durch dessen schlitzartige Aussparungen die aufgebogenen Enden f des Ringes b hindurchtreten, so daß der Ring zum Aufbringen auf die Achse erweitert wer

den kann.

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Kl. 49. Nr. 235450. Vorrichtung zum Anbohren von unter Druck stehenden Gasrohren. Fr. Rother, Münster i. W. Die Rohrschelle a wird auf das Hauptrohr b mit Dichtung c aufgesetzt, worauf durch den Bügel d die Platte e gegen den Muffenrand der Schelle gepreßt wird. Der Bügel ist um die Stütze f drehbar und kann so schräg gestellt werden, daß er an den Schellen

a

C

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flanschen vorbeigeht; er kann also vergleichsweise schmal gehalten werden. Der vorher durch die Stopfbüchse g der Platte eingeführte, zum Anbohren des Rohres dienende Bohrer h wird mittels Knarre i gedreht, die ihr Widerlager in einem Bügel k findet. Die Vorrichtung ist nicht an die Anwendung besonderer Schellenformen gebunden.

Kl. 59. Nr. 285916. Leitrad für Kreiselpampen. G. Luther A.-G., Braunschweig. Die Leitkanäle, die sich am Umfange des Laufrades a tangential anschließen, erstrecken sich zunächst in ihren Tei en b über einen ihrer Zahl umgekehrt proportionalen Teil des Laufradumfanges und führen dann bei annähernd gleichbleibendem Abstand von Wellenmitte in die Ebene des Raumes vor der nächsten Druckstufe. Auf der Uebergangstrecke kann der Querschnitt mit Leichtigkeit allmählich größert werden. In der letztgenannten Ebene führen die Kanäle in ihren Teilen c über einen gleichen Teil des Umfanges, wie vorher, zur nächsten Saugöffnung bezw. zum Auslaß.

ver

a

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