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Band 54. Nr. 15.

9. April 1910.

Sitzung des Technischen Ausschusses am 24. Januar 1910.

liegt. Die Gesamtlänge der Hauptstrecke beträgt also rd. 80 und des ganzen Bahnbaues rd. 100 km, so daß die Kosten mehr als 500000 M/km betragen werden. Die Hauptstrecke erfordert 43 Tunnel von rd. 22,5 km Gesamtlänge und 22 Brücken. Der größte Tunnel muß mit rd. 6000 m Länge durch den Col de Braus und der nächstgrößte von rd. 3900 m Länge durch den Mont Gracian gebohrt werden. Die größte Steigung der Bahn soll 25 VT nicht übersteigen, so daß der Dampfbetrieb beibehalten werden kann, und als kleinsten Krümmungshalbmesser hat man 300 m angenommen. (Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen 26. März 1910)

Der Bau einer Eisenbahnbrücke über den rd. 4 km breiten Masnedsund zwischen der Insel Falster und der Seeland vorgelagerten kleinen Insel Masnedo dürfte demnächst in Angriff genommen werden. Die Brücke soll an die Stelle des bis jetzt unterhaltenen Fährenverkehrs auf dieser Teilstrecke der Bahn Gjedser-Kopenhagen treten. Der Personenverkehr der Bahn hat sich in den letzten zehn Jahren von rd. 145 000 auf 266000 Fahrgäste gehoben, während die Güterbeförderung von rd. 76000 auf 195000 t gestiegen ist. Die vom dänischen Reichstage zu bewilligenden Kosten der Brücke betragen rd. 10 Mill. . Die Schnellzüge werden durch die Brücke 1/2 Stunde Fahrzeit sparen. Außerdem wird die Unbequemlichkeit und Unsicherheit des Fährenbetriebes insbesondere bei Eisgang vermieden werden. Die Pläne und Vorarbeiten für die Brücke liegen als Ergebnis eines Wettbewerbes vor. Das billigste Angebot hatten zwei dänische Firmen zusammen mit einem deutschen Werk eingereicht. (Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen 26. März 1910)

Der Verkehr auf der Berliner elektrischen Hoch- und Untergrundbahn hat sich im Jahre 1909 infolge der beträchtlichen Ausdehnung auf 17,8 km Gesamtlänge sehr stark vermehrt. Er betrug 54,1 Mill. Fahrgäste gegenüber 44,6 Mill. im Jahre 1908. Die Gesamteinnahmen sind von 5,7 Mill. auf 7,1 Mill. M und die Durchschnitteinnahmen auf einen Fahrgast von 12,91 auf 13,18 Pig gestiegen. Der größte Tagesverkehr belief sich auf rd. 224000, der nächstgrößte auf rd. 182000 Fahrgäste, der geringste nur auf 102000 Fahrgäste.

In dem 2,55 km langen Tunnel der New York CentralBahn unter dem Detroit-Fluß sind die Schienen auf einer durchlaufenden Betonbettung verlegt. Hierbei sind unter den Schienen, ähnlich wie beim Bergen Hill-Tunnel1), kurze hölzerne Querschwellen angeordnet, die in den Betonoberbau eingebettet sind und nicht von Schiene zu Schiene durchlaufen; zum Befestigen der Stromzuführschiene ist jede fünfte Schwelle nach der Mitte zu um 45 cm verlängert. In der Gleismitte ist eine in der Längsrichtung durchlaufende Entwässergrube angeordnet. (Engineering Record 5. März 1910)

Der jüngst von Hawthorn, Leslie & Co. für die englische Marine abgelieferte Torpedobootzerstörer „Zulu“ gehört mit den Schiffen »Viking« ), »Nubian«, »Crusader« und »Maori« zu einer Klasse, von der bisher zwölf Zerstörer zu Wasser gelassen sind. »Zulu« ist 85,3 m lang, 8,2 m breit und hat 1030 t Wasserverdrängung bei 2,7 m Tiefgang. Die auf drei Wellen arbeitenden Parsons-Turbinen leisten 15500 PS.. Den Dampf 1) Z. 1909 S. 357. 2) s. Z. 1909 S. 1696.

liefern Yarrow-Kessel mit Oelfeuerung, wovon das Boot 190 t mitführen kann. Bei den amtlichen Probefahrten wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 3,5 Knoten erreicht, die also hinter der beabsichtigten Geschwindigkeit von 35 Knoten beträchtlich zurückgeblieben ist. Dagegen hat sich aus der 24 stündigen Dauerfahrt eine um 20 vH größere Dampfstrecke ergeben, als gewährleistet war. Das etwas kleinere, aber schon zur gleichen Klasse gehörige Hochsee-Torpedoboot „Ghurka“, das im Jahr zuvor auf derselben Werft gebaut worden ist, hat bei den amtlichen Probefahrten nahezu 34 Knoten erreicht und bei der sechsstündigen Fahrt 33 Knoten eingehalten. >>Ghurka<< ist 77,5 m lang, 7,75 m breit und hat 4,86 m Raumtiefe. Sie trägt fünf Yarrow-Kessel mit Oelfeuerung zum Betrieb in Friedenszeiten und Parsons-Turbinen von 14000 bis 15000 PS. (Engineer 25. März 1910)

Der zweite Turbinendampfer der japanischen freiwilligen Flotte, „Umegaka Maru", ein ebenfalls von den Mitsu Bishi Dockyard and Engine Works in Nagasaki gebautes Schwesterschiff der Sakura Maru« 1) ist im vergangenen Jahre fertiggestellt worden. Das für 21 Knoten gebaute Schiff hat bei den Probefahrten 21,575 Knoten höchste und 21,3 Knoten mittlere Geschwindigkeit von sechs Fahrten bei voller Maschinenleistung erreicht. (International Marine Engineering März 1910)

Die von der argentinischen Regierung bei der Fore River Shipbuilding Co. in Quincy bestellten beiden Linienschiffe „Morena“ und „Rivadavia" erhalten 27 500 t Wasserverdrängung und 8,2 m Tiefgang bei der Probefahrt, während der Tiefgang bei voller Ausrüstung 9,1 m nicht übersteigen darf. Zum Antrieb sind Parsons- oder Curtis-Turbinen von 39000 PSe vorgesehen, die den Schiffen 22,5 Knoten Geschwindigkeit verleihen sollen. Die Dampfstrecke soll bei 11 Knoten Fahrgeschwindigkeit 10200 Seemeilen, bei 15 Knoten 7200 und bei voller Geschwindigkeit 3600 Seemeilen betragen. Schiffe erhalten zwölf 30,5 cm-Geschütze in sechs Türmen, von denen vorn und hinten je zwei hinter- und übereinander in der Mittellinie stehen, während die beiden andern versetzt an den Seiten aufgestellt werden. Außerdem werden zwölf 15 cm-Geschütze in Kasematten untergebracht. Die Schiffe werden durch Gürtelpanzer von 305 mm größter Dicke und mit dreifachem Boden geschützt. (Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens 1910 Heft 4)

Die

Das Wasserkraft-Elektrizitätswerk am Trollhättan") ist im ersten Ausbau fertiggestellt und wird in diesen Tagen dem Betriebe übergeben. Es enthält 12500 pferdige liegende Zwillingsturbinen für 30 m Gefäll und 187,5 Uml./min. Die gesamte 75000 bis 80000 PS umfassende Wasserkraft wird zunächst ungefähr zur Hälfte ausgenutzt.

Anläßlich des fünfzigsten Jahrestages der Verkündigung des Königreichs Italien findet in der Zeit vom April bis Oktober 1911 in Turin eine Internationale Industrie- und Gewerbe-Ausstellung statt. Im Einvernehmen mit der Reichsregierung hat sich ein deutsches Komitee für diese Ausstellung gebildet, dessen Vorstande unter andern Geh. Reg.-Rat Busley angehört. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftstelle der deutschen Abteilung, Berlin NW., Luisenstr. 33.

1) s. Z. 1909 S. 1353.

2) Vergl. Z. 1906 S. 2040, 1908 S. 548.

Angelegenheiten des Vereines.

Sitzung des Technischen Ausschusses am 24. Januar 1910

im Vereinshause zu Berlin.

(Beginn 94 Uhr vorm.)

Anwesend die Herren v. Bach, C. v. Linde, Sulzer, D. Meyer, G. Linde; ferner Hr. Seyffert (Schriftführer). Entschuldigt fehlen die Herren Taaks und v. Rieppel. Hr. v. Bach übernimmt den Vorsitz.

Hr. D. Meyer berichtet über den Stand der in Gang befindlichen Arbeiten.

Prof. Lynen, München: Regulierfähigkeit der wichtigeren Regulatoren.

Die Versuche sind noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gelangt. Der von Hrn. Lynen eingesandte vorläufige Bericht soll bei den Mitgliedern rundlaufen. Prof. Gutermuth, Darmstadt:

a) Ungleichförmigkeit des Ganges bei Dampfmaschinen innerhalb der einzelnen Umdrehungen. b) Geschwindigkeit des überhitzten Dampfes in Rohrleitungen.

614

Sitzung des Technischen Ausschusses am 21. Januar 1910.

Die Auswertung der Versuche ist von Hrn. Gutermuth in Aussicht gestellt, sobald sein Dampfmaschinenbuch erschienen sein wird.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten: Ermittlung des Winddruckes.

Da es bisher noch nicht gelungen ist, ein brauchbares Modell des preisgekrönten Winddruckmessers herzustellen, wird beschlossen, Hrn. Dr.-Ing. F. Bendemann zu bitten, über das vorliegende Material zu berichten.

Baurat Dr.-Ing. v. Rieppel, Nürnberg: Belastung von
Rollen- und Kipplagern.

Es wird beschlossen, zunächst den Bericht über die unter Leitung des Hrn. Prof. Martens angestellten Versuche einzuholen. Ueber die Weiterführung der Versuche durch Hrn. v. Rieppel, die allgemein gewünscht wird, will der Ausschuß erst später eine Entscheidung treffen.

Prof. Dr. Knoblauch, München:

a) Bestimmung des Wassergehaltes im Kesseldampf.

Der Bericht ist von Hrn. Sendtner eingereicht und wird demnächst als Doktorarbeit gedruckt und dann in den Mitteilungen über Forschungsarbeiten veröffentlicht werden.

b) Versuche über die spezifische Wärme des überhitzten Wasserdampfes bei Temperaturen von 350 bis 550o.

Die Versuche sind von Fräulein H. Mollier und Hrn. Dr. O. Knoblauch ausgeführt, und die Ausarbeitung ist in Angriff genommen. Weitere Versuche bei böherem Druck, bis zu 20 at, stehen bevor, nachdem jetzt von Herren Gebr. Sulzer, Winterthur, der dazu nötige Kessel dem Laboratorium zur Verfügung gestellt worden ist.

c) Versuche über den Wärmedurchgang.
1) Erwärmung von Dynamomaschinen.

Der Bericht von Hrn. Hinlein ist eingereicht und wird als Doktorarbeit gedruckt werden.

2) Wärmeabgabe geheizter Körper an Luft. Der Bericht von Hrn. Wamsler liegt als Doktorarbeit fertig vor.

3) Wärmeabgabe von Rohrwänden an strömendes Wasser.

Die Versuche sind abgeschlossen; der Bericht soll in nächster Zeit von Hrn. Soennecken geliefert werden.

4) Bestimmung der Wärmeleitzahlen von Isolierstoffen bei tiefen Temperaturen.

Der Bericht von Hrn. Gröber ist eingegangen und zur Veröffentlichung bereit.

Prof. Dr. Groß, Charlottenburg: Einwirkung der Stromart auf die elektrolytischen Vorgänge.

Hr. Groß hat als Vorarbeit eine allgemeine Untersuchung der Elektrodynamik der Wechselströme angestellt, die in zwei größeren Abhandlungen niedergelegt werden soll. Ein kur zer vorläufiger Bericht ist eingegangen und soll in Umlauf gesetzt werden.

Ing. v. Koch, Stockholm, und Ing. Andrée, Altona: Auftreten von Ueberspannungen bei elektrischen Schaltanlagen.

Die Versuche sind abgeschlossen und sollen nunmehr verarbeitet werden.

Prof. Dr. Camerer, München: Bestimmung der Regu-
lierwiderstände bei Turbinendrehschaufeln.
Die Versuche, bei deren Durchführung sich unerwartete
Schwierigkeiten gezeigt haben, werden fortgeführt. Ein Be-
richt konnte nicht vorgelegt werden.

Ing. Gerlach, Chemnitz: Untersuchung zylindrischer
Schraubenräder.

Die Versuche sind nahezu fertig; die Verarbeitung steht noch aus.

deutscher Ingenieure.

Prof. Dr. Precht, Neu-Staßfurt: Erforschung der deutschen Kalisalzlagerstätten.

Die Arbeiten, zu denen der Verein einen jährlichen Beitrag von 1000 M leistet, sind noch nicht zu Ende geführt. Die von dem diese Arbeiten leitenden Ausschuß inzwischen herausgegebenen Drucksachen sind dem Verein zugestellt worden. Prof. Dr. Prandtl, Göttingen: Umsetzung von Wassergeschwindigkeit in Druck.

Ueber den ersten Teil der Versuche: Strömung des Wassers in geradlinigen erweiterten und verengten Kanälen Hr. Prandtl liegt ein Bericht von Hrn. Hochschild vor. beantragt, zur Weiterführung der Versuche mit krummlinigen, erweiterten und verengten Kanälen eine Summe von 2500 M zu bewilligen.

Hr. Sulzer, der die Fortführung der Versuche lebhaft befürwortet, regt ferner Versuche an über die Strömungsvorgänge in gekrümmten Kanälen mit konstantem Querschnitt. Der Technische Ausschuß beschließt, die Bewilligung von 2500 M beim Vorstande zu befürworten und die Erweiterung der Versuche gemäß der von Hrn. Sulzer gegebenen Anregung zu empfehlen.

Prof. Josse, Charlottenburg: Leistungsversuche an rotierenden Pumpen.

Da Hr. Josse die Versuche bisher noch nicht hat in Angriff nehmen können, wird auf seinen Antrag beschlossen, diese Arbeit zunächst abzusetzen.

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Band 51. Nr. 13. 9. April 1910.

Sitzung des Technischen Ausschusses am 24. Januar 1910.

1CC7 u.f, sowie in den Mitteilungen über Forschungsarbeiten Heft 33 S. 43; Heft 70 S. 1, 11, 23 u. f. veröffentlicht.

Zur Weiterführung dieser Versuche beantragt Hr. v. Bach, weitere 2000 M zu bewilligen. Dem Antrage wird zugestimmt.

2) Widerstandsfähigkeit ebener Wandungen.

Für diese Untersuchungen war eine besondere Versuchseinrichtung zu bauen. Die Arbeiten damit werden in der nächsten Zeit begonnen. Versuche mit Platten, bei denen unter das am Rande durch Nietung befestigte Blech Dichtungsmaterial gelegt wurde, um den Einfluß der größeren Nachgiebigkeit an der Befestigungsstelle festzustellen, sind nahezu abgeschlossen.

3) Spannungen in Kesselblechen durch Nieten und Wärmestauung.

Die erforderlichen besondern Meßgeräte sind erst Anfang Januar 1910 von Carl Zeiß in Jena geliefert worden. Nach Beseitigung einiger Anstände wird mit den Versuchen begonnen werden.

4) Spannungen in Kesselblechen durch Aufnieten starker Verstärkungsflansche.

Die Versuche können erst aufgenommen werden, wenn die unter 3) genannten Untersuchungen genügend vorgeschritten sind.

5) Autogene Schweißung.

Der Bericht ist im Druck. Hr. v. Bach beantragt, ihm eine Summe von 2000 M zur Verfügung zu stellen, um weiteren aus der Industrie an ihn herantretenden Wünschen nach Vornahme von Versuchen mit autogener SchweiBung entsprechen zu können. Der Antrag wird ange

nommen.

6) Untersuchung von [-förmigen Profilen.

Der erste Bericht ist in dieser Zeitschrift 1909 S. 1790 erschienen; ein zweiter wird demnächst erscheinen (inzwischen veröffentlicht in Z. 1910 S. 382).

Der Antrag, für diese sehr bemerkenswerten Versuche weitere 1000 M zu bewilligen, wird angenommen.

Hr. v. Bach beantragt ferner, ihm 1200 M zur Verfügung zu stellen zu Versuchen über die Tragfähigkeit von Mauerpfeilern bei exzentrischer Belastung.

Die Versuche wurden veranlaßt durch einen Unfall, bei dem ein exzentrisch belasteter Mauerpfeiler, der nach den behördlichen Vorschriften richtig bemessen war, einbrach. Der Bauleiter wurde zur Verantwortung gezogen. Der Ausschuß stimmt dem Antrage zu. Dipl-Ing. Walther, Duisburg: Arbeitsbedarf und Widerstände beim Blechbiegen.

Die Versuche sind beendet; der Bericht darüber liegt als Dissertation der Technischen Hochschule Hannover vor.

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sind von Hrn. Dr. Prandtl geprüft worden und werden als Unterlage für weitere und vollkommenere Versuche dienen, für die zurzeit seitens des Ausschusses für Aufstellung von Normen für Ventilatoren und Kompressoren ein Programm aufgestellt wird, das die hierzu geäußerten Wünsche des Technischen Ausschusses berücksichtigen soll.

Prof. Dr. Knoblauch, München: Wärmeübergang von Heizgasen an gesättigten und überhitzten Dampf. Die Versuche sind von Hrn. Grübler in Angriff genommen worden.

Prof. Dr. Prandtl, Göttingen: Ventilatoressungen.

Bisher konnte nur eine Versuchsreihe an einem SirokkoVentilator abgeschlossen werden. Die Weiterführung der Versuche bedingt die Anschaffung weiterer Meßgeräte und die Einstellung von Hülfskräften, wofür Hr. Prandtl die Bewilligung von 1400 bis 1700 M beantragt.

Der Antrag wird auf die Unterstützung des Hrn. Sulzer hin, der hervorhebt, daß die von den interessierten Firmen angestellten Versuche nicht den Grad wissenschaftlicher Ausbildung zeigten, den man bei der Wichtigkeit der Frage verlangen müsse, angenommen.

Geschäftstelle für Flugtechnik in Lindenberg: Hubschrauben für aeronautische Zwecke.

Hr. C. v. Linde berichtet über den rüstigen Fortgang der Arbeiten. Hr. v. Bach beantragt, für das nächste Jahr 10000 M zu bewilligen, da die Mittel der Jubiläumsstiftung, die zu einem bedeutenden Teil (25000 M jährlich) für diese Arbeiten verwendet werden, nicht ausreichen. Der Antrag wird angenommen.

Dr. Dieckmann, Gräfelfing bei München: Untersuchungen aus dem Grenzgebiete der atmosphärischen Elektrizität und Wellentelegraphie.

Ein kurzer Bericht über die Einrichtungen und bisherigen Ergebnisse liegt vor und soll in Umlauf gesetzt werden.

Neue Anträge.

1) Hr. Geh. Hofrat Prof. H. Scheit, Dresden, stellt den Antrag auf Gewährung von 5000 M für Forschungen am Zweitaktgasmotor. Die Forschungen haben den Zweck, festzustellen, ob und durch welche Maßnahmen der Zweitaktmotor als Schnelläufer nutzbar gemacht werden kann.

Der Ausschuß beschließt, da es sich dabei um die konstruktive Entwicklung einer bestimmten Maschinengattung handelt, an der die ausführende Industrie in erster Linie interessiert sei und da die zur endgültigen Lösung erforderlichen Mittel nicht zu übersehen seien, über diesen Antrag zunächst auf dem Gebiete der Gasmotoren besonders sachverständige Herren der Industrie zu befragen und dann eine schriftliche Abstimmung herbeizuführen.

2) Hr. Professor Dr. A. Coehn, Göttingen, beantragt, ihm eine Summe von 5000 M zur Verfügung zu stellen zur Fortführung seiner Versuche über elektroosmotische Vorgänge und ihre technische Benutzung.

Es wird wie bei dem vorigen Antrage schriftliche Abstimmung nach Kenntnisnahme der Aeußerung des abwesenden sachverständigen Mitgliedes des Technischen Ausschusses, Hrn. Dr.-Ing. Reichel, beschlossen.

3) Hr. Professor Dr. K. Schreber, Greifswald, zurzeit Dresden, beantragt eine Unterstützung von 4000. zu Versuchen über die Einführung verdampfender Flüssigkeiten in Explosionsmotoren.

Der Ausschuß beschließt auch über diese Arbeit, von der das zu dem Antrag Scheit Gesagte gelte, das Urteil von Sachverständigen einzuholen und dann durch Rundschreiben darüber zu befinden.

4) Hr. Ingenieur A. Miersch, Charlottenburg, bittet um Unterstützung für Untersuchungen, die an der Königl. Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffahrt, Charlottenburg, mit einem neuen Propulsionsapparat ausgeführt werden sollen und Aufschluß über die Strömvorgänge in dem neuen Strahlpropeller geben sollen.

Der Technische Ausschuß kann dem Antrage in der vorliegenden Fassung nicht zustimmen, da die anzustellenden Versuche nicht so sehr allgemein technisch-wissenschaftliche Kenntnisse als vielmehr die geschäftliche Auswertung einer neuen Bauart zu fördern scheinen.

Ausgestaltung des Technischen Ausschusses zu einem wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes.

Der Technische Ausschuß nimmt Stellung zu einem ihm zugegangenen Vorschlage des Vorstandes, betreffend die Ausgestaltung des Technischen Ausschusses zu einem wissenschaftlichen Beirat des Vorstandes mit erweiterten Funktionen.

Hr. v. Bach regt an, der Verein deutscher Ingenieure möge den Begriff » Explosion « durch eine Vereinbarung mit den Versicherungsgesellschaften festlegen und damit klarstellen, was im Sinne der Versicherung als Explosion zu gelten hat.

Wenn der Vorstand die Angelegenheit dem Technischen Ausschuß zur Aeußerung vorlege, so sei er bereit, in der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses darüber zu berichten.

Der Technische Ausschuß ist der Ueberzeugung, daß der Verein deutscher Ingenieure die Körperschaft ist, welche sich mit der bezeichneten Aufgabe im Interesse der Industrie zu befassen hat.

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von

einem von Hrn.

Hr. G. Linde gibt Kenntnis Dr.-Ing. W. v. Oechelhaeuser an die Hauptversammlung in Düsseldorf gerichteten Antrag, eine besondere Kommission für Flugtechnik zu bilden und zur Weiterentwicklung dieser neuen Technik durch Kritik praktischer Vorschläge, Preisausschreiben usw. beizutragen. Der Vorstand konnte wegen Ueberhäufung mit Beratungsstoff zu dieser Anregung noch nicht Stellung nehmen, vielmehr werde die Frage der Sitzung des Vorstandes am 24. Januar vorgelegt werden. Es sei nun erwünscht, die Stellungnahme des Technischen Ausschusses hierzu zu kennen.

Der Technische Ausschuß glaubt, in Anbetracht dessen, daß der Verein die wissenschaftliche Seite der Flugtechnik durch Geldunterstützungen in ausreichender Weise fördere (vergl. den Antrag auf S. 615 r. Sp.), ferner in Berücksichtigung des Umstandes, daß seitens des Zentrums und der nationalliberalen Partei im Reichstag Anträge auf Errichtung einer Akademie und Versuchsanstalt für Luftschifffahrt gestellt worden sind, die in erster Linie berufen sein wird, zur Weiterentwicklung dieser neuen Technik beizutragen, und schließlich auf Grund der bisher mit Preisausschreibungen des Vereines gemachten wenig günstigen Erfahrungen den Antrag nicht befürworten zu können.

(Schluß der Sitzung 1 Uhr.)

Seyffert, Schriftführer.

gen und die Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3, entgegen.

Lieferung gegen Rechnung, Nachnahme usw. findet nicht statt. Vorausbestellungen auf längere Zeit können in der Weise geschehen, daß ein Betrag für mehrere Hefte eingesandt wird, bis zu dessen Erschöpfung die Hefte in der Reihenfolge ihres Erscheinens geliefert werden.

Lehrer, Studierende und Schüler der technischen Hochund Mittelschulen können jedes Heft für 50 Pfg beziehen, wenn Bestellung und Zahlung an die Geschäftstelle des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin N.W. 7, Charlottenstr. 43, gerichtet werden.

Sitzungskalender der Bezirksvereine.

Aachener B.-V.: 1. Mittwoch j. M., ab. 5, U., Berliner Hof", Bahnhofstraße. Augsburger B.-V.: Vom 15. Oktober ab finden die Versammlungen im Hotel Weißes Lamm" statt.

Bodensee-Bezirksverein: Nächste Sitzung Sonntag, den 10. April, nachm. 3 Uhr, in Romanshorn, Hotel Bodan.

Bayerischer B.-V.: Vereinsversammlung jeden 1. und 3. Freitag im Monat, abends 8 Uhr im großen Saale des Kunstgewerbehauses, Pfandhausstr. 7. Bergischer B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abds. 8 Uhr, i. d. Gesellschaft, Verein" in Elberfeld, Kaiserstr.: Hauptversammlung.

Berliner B.-V.: 1. Mittwoch jeden Monats, abends 7, Uhr, im großen Hörsaal des Erweiterungsbaues der Technischen Hochschule, Charlottenburg. Bochumer B.-V.: 1. und 3. Sonnabend jed. Monats gesellige Zusammenkunft im Hotelrestaurant Monopol, Bochum.

Abteilung Witten: 1. und 3. Montag jeden Monats Zusammenkunft im Hotel Dünnebacke in Witten.

Braunschweiger B.-V.: 2. u. 4. Montag jed. Mon., abends 8, Uhr, Braunschweig,

im Vereinszimmer der Handelskammer, Eingang am Gewandhaus, Poststr. Bremer B.-V.: Jeden 2. Freitag im Monat, abends 82 Uhr, Hotel Bristol". Breslauer B.-V.: Ord. Versammlung 3. Freitag j. M., abends 8 Uhr, Breslauer Konzerthaus, Gartenstr. 39/41.

Chemnitzer B.-V.: 1. Dienst. jed. Mon., ab. 81, Uhr, Restaurant,Deutscher Kaiser". Dresdner B.-V.: 2. Donnerstag jeden Monats, abends 8 Uhr, im weißen Saale der,Drei Raben".

Elsaß-Lothringer B.-V.: Nächste Sitzung Montag, den 11. April, 8 Uhr abends, Straßburg i. Els., Jakob-Sturmstaden 1.

Emscher B.-V.: 2. Donnerstag jeden Monats, abends 81, Uhr, Hotel Monopol, Gelsenkirchen, Kreuzstr.

Fränkisch-Oberpfälzischer B.-V.: 1. u. 3. Freitag jeden Monats, abends 8 Uhr, im kleinen Saal II. Stock des Industrie- und Kulturvereines, Nürnberg. Frankfurter B.-V.: 3. Mittwoch jed. Mon., abends 7, Uhr, im Vereinslokale Goetheplatz 5, geschäftliche Sitzung.

Jeden Freitag Abend Zusammenkunft am Stammtisch des Frankfurter B.-V. in der Alemannia.

Hamburger B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats abends 8 Uhr, Sitzung im
Patriotischen Gebäude Zimmer 30/31, Hamburg.
Hannoverscher B.-V.: Jeden Freitag, abends 8 Uhr, Vereinssitzung im
„Künstlerhaus' der Stadt Hannover, Sophienstr. 2.
Hessischer B.-V.: Am 1. Dienstag jed. Mon. Sitzung, am 3. Dienstag gesellige
Zusammenkunft, abds. 81/, Uhr, im Kaufmannshaus, Hohenzollernstr., Cassel.
Karlsruher B.-V.: 2. und 4. Montag jed. Mon., abends 81/2 Uhr, im Restaurant
Moninger (Arche), Kaiserstraße.

Kölner B.-V.: 2. Mittwoch jed. Mon., abends 8 Uhr, in der Bürgergesellschaft" Ständiges Lese- und Gesellschaftszimmer ebendaselbst. Bes. gesell. Zusammenkunft jeden sonstigen Mittwoch.

Lausitzer B.-V.: 3. Sonnabend jed. Mon., abends 8 Uhr, im Restaurant,Handelskammerhaus", Görlitz, Mühlweg, regelmäßige Versammlung.

Leipziger B.-V.: Sitzungen an jedem letzten Freitag des Monats im Lehrervereinshaus. Kramerstr 4/6. Lenne-B.-V.: Sitzungen im Hotel zum Römer in Hagen i. W. am 1. oder 2. Mittwoch des Monats auf besondere Einladung. Außerdem jeden Freitag zwangloser Bierabend im Restaurant von Stratmanns Victoria-Hotel in Hagen (Westf.), Bahnhofstr. 55. in der Nähe des Hauptbahnhofes. Märkischer B.-V.: Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung im Restaur. Rüdesheimer", Fürstenwalderstr. 1, Frankfurt a. O. Magdeburger B.-V.: Sitzung jeden 3. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr, im Hotel Magdeburger Hof. Hier jeden 1. Donnerstag im Monat zwangloser Abend. Mannheimer B.-V.: Jeden Donnerstag Abend im Restaurant Weinberg Planken D. 5,4. Mittelrheinischer B.-V.: Tag und Stunde wird auf den Einladungskarten bekannt gegeben, Park-Hotel in Coblenz.

Niederrheinischer B.-V.: 1. Montag jeden Monats, Düsseldorf, Rheinhof. Oberschlesischer B.-V.: Ortsgruppe Gleiwitz Schraube. Jeden Sonnabend, abds. 81/2 Uhr, gesellige Zusammenkunft im Schlesischen Hof, Gleiwitz. Ostpreußischer B.-V.: 1. und 3. Dienstag jeden Monats, Hotel de Berlin, Königsberg i. Pr. Außerdem jed. Sonn- und Feiertag Frühschoppen 12 U. mittags im Restaurant Bellevue part. am Schloßteich. Pommerscher B.-V.: 2. Dienstag jeden Monats, abends 8 Uhr, Stettin, VereinsPosener B.-V.: 1. Montag jed. Mon. in Paul Mandels Restaurant und Weinstuben, oberer Saal, Posen OI, Berlinerstr. 19.

haus".

Rheingau-B.-V.: Versammlung am dritten Mittwoch jed. Mon. abwechselnd

in Mainz und Wiesbaden.

Schleswig-Holsteinischer B.-V.: 2. Freitag jed. Mon., Kiel, Restaur. Hoffnung, Zimmer Nr. 3, Karlstr.

Ressource.

Siegener B.-V.: 1. Freitag jeden Monats, Siegen, Kaisergarten". Teutoburger B.-V.: 1. Mittwoch jeden Monats, Bielefeld, Gesellschaftshaus der Thüringer B.-V.: 2. Dienstag jeden Monats, abends 8 Uhr, Halle a. S..,Stadt Hamburg. Jeden Sonnabend, abends 8 Uhr, gesellige Zusammenkunft Unterweser-B.-V.: Sitzung am 2. Donnerstag jeden Monats, abends 8 Uhr, im Logengebäude zu den 3 Ankern, Bremerhaven, am Deich Nr. 116. Westfälischer B.-V.: Sitzung monatlich nach vorheriger Einladung im Casino, Dortmund, Betenstr. 18.

ebendaselbst.

Westpreußischer B.-V.: Sitzung 1. und 3. Dienstag jeden Monats im Saal der Naturforschenden Gesellschaft, Danzig, Frauengasse 26.

Oberes Museum.

Württembergischer B.-V.: 1. Donnerstag jed. Mon., abends 8 Uhr, Stuttgart, Zwickauer B.-V.: 2. Montag jeden Monats Versammlung; 4. Montag jeden Monats ges. Vereinigung, abends 8 Uhr, Restaurant Goldener Anker, Eingang Dresdenerstr.

Oesterreichischer Verband von Mitgliedern des Vereines deutscher Ingenieure: 2. Freitag jeden Monats Verbandsvorträge im Hotel de France, Wien I, Schottenring 3.

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