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54. Nr. 1

1910

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Jedes Schiff wird von 2 Dreifach-Expansionsmaschinen von je 2700 PS; angetrieben; in den Figuren 12 bis 14 ist die Backbordmaschine eines Schiffes dargestellt. Die Maschinen haben 590, 970 und 1600 mm Zyl.-Dmr. bei 900 mm Kolbenhub; sie arbeiten mit 14 at Dampfüberdruck und 135 Uml./min. Die Ständer auf der hinteren Seite der Maschine umschließen einen gußeisernen Oberflächenkondensator von 300 qm Kühlfläche. Unmittelbar von der Maschine werden eine Luftpumpe von 520 mm Zyl.-Dmr., eine Lenzpumpe von 150 mm Zyl.-Dmr. und eine Differential - Klosettpumpe von 106 und 150 mm Zyl.-Dmr. mit einem gemeinsamen Kolbenhub von 400 mm angetrieben. An der Außenseite des Kondensators ist eine Brownsche Umsteuermaschine von 280 mm Dmr. des Dampfzylinders, 170 mm Dmr. des Bremszylinders und 270 mm Kolbenhub befestigt. Die Drehvorrichtung der Hauptmaschine wird durch eine kleine Dampfmaschine von 120 mm Zyl.-Dmr. und 120 mm Hub bewegt. Die übrigen Hülfsmaschinen sind in Maschinenraume verteilt und werden durch besondere Dampfmaschinen angetrieben.

Jede der beiden Hauptmaschinen eines Schiffes treibt mittels einer 43 m langen Wellenleitung eine vierflügelige Schraube von 3,8 m Dmr. Die Naben der Schrauben bestehen aus Gußeisen, die Flügel aus Bronze. Die Steigung der Flügel ist von 4050 bis 4750 mm verstellbar. Sämtliche Schraubenwellen sind aus Siemens-Martin-Stahl geschmiedet.

Der Dampf wird in zwei Doppel- und drei Einfachkesseln erzeugt, die mit natürlichem Zug betrieben werden. Die beiden Doppelkessel im hinteren sowie zwei Einfachkessel im vorderen Kesselraum dienen als Hauptkessel, während der kleine Einfachkessel zur Aushülfe, insbesondere auch während des Liegens im Hafen zum Betrieb der Hülfsmaschinen benutzt wird. Die Gesamtrostfläche aller Kessel beträgt 44,18, die Gesamtheizfläche 1470 qm. Die Abgase jeder Kesselgruppe münden in einen ovalen Schornstein, der über dem Kiel gemessen rd. 27 m hoch ist.

Neuere Fortschritte in der Zement-, Kalk-, Phosphat- und Kaliindustrie.')

Von Zivilingenieur C. Naske in Berlin.

Seit dem Erscheinen des ersten gleichnamigen Berichtes2) sind knapp drei Jahre verflossen, die, wie aus dem vorliegenden zweiten Bericht zu ersehen sein wird, als eine Periode kräftigen Vorwärtsschreitens auf den genannten Sondergebieten der industriellen Tätigkeit angesehen werden müssen. In erster Reihe gilt dies von der Portlandzementfabrikation, deren mit der Einführung des Drehofens beginnende Amerikanisierung unaufhaltbar geworden ist und erst mit dem vollkommenen Ersatz der Handarbeit durch mechanisch-selbsttätige Hülfsmittel, die von einer ganz geringen Anzahl zu Spezialisten ausgebildeter Arbeiter gehandhabt werden, zu Ende gekommen sein wird. Die Beschreibung und Darstellung der ausschließlich der rastlosen Tätigkeit der Maschineningenieure zu verdankenden neuesten Errungenschaften in der Zementindustrie wird daher naturgemäß hier den breitesten Raum einnehmen. Wie ich jedoch schon in der Einleitung

zu meinem ersten Aufsatz bemerkt habe, ist eine strenge Scheidung der zu besprechenden Maschinen nach den vier

Der Preis

1. Sonderabdrücke dieses Aufsatzes werden abgegeben. wird mit der Veröffentlichung des Schlusses bekannt gemacht werden.

Z. 1906 S. 1586.

hier in Betracht kommenden Gewerbzweigen aus dem Grunde nicht überall möglich, weil einzelne von ihnen nicht ausschließlich nur in der einen Industrie, sondern ebenso oft auch in verwandten Betrieben Anwendung und Verbreitung gefunden haben.

I. Zement.

Von den drei Aufbereitungsarten des Portlandzementes: Trocken-, Halbnaß- und Naßverfahren, ist das letztere bis vor kurzem nur da geübt worden, wo es sich um die Verarbeitung weicher, leicht zerreiblicher Rohstoffe (Kreide, Wiesenkalk, Ton) handelte, während man harte, steinige Stoffe ausschließlich trocken behandelte und das Halbnaßverfahren nur in ganz besondern Fällen (z. B. bei hartem Kalkstein und sandigem Ton) zur Anwendung brachte. Diese scheinbar feststehende Regel ist indessen vor einiger Zeit insofern durchbrochen worden, als man angefangen hat, die nasse Aufbereitung, und zwar in der Unterform des Dickschlämmverfahrens, auch auf härtere Rohstoffe anzuwenden, was selbstverständlich nur mittels einer den veränderten Arbeitsbedingungen angepaßten Umgestaltung der Zerkleinerungs- und Mahlvorrichtungen durchführbar war. Die Veranlassung hierzu bildete vorwiegend der Umstand, daß

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