Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[blocks in formation]

Antrieb bedeutend geringer als beim Riemenantrieb, weil der Riemen, die Riemenscheiben und das Vorgelege fortfallen. Außerdem kommt noch hinzu, daß der Kraftbedarf der Hobelmaschine bei unmittelbarem elektrischem Antrieb an und für sich kleiner als bei Riemenantrieb ist, weil die Verluste in Riemen und Vorgelegen fortfallen. Jedenfalls können nach der beschriebenen Anordnung Hobelmaschinen mit einem Kraftbedarf bis zu 75 PS betrieben werden, wie z. B. die in Z. 1909 S. 1204 abgebildete Hobelmaschine beweist 1).

Als dritte Anordnung ist noch der Antrieb durch einen unmittelbar umsteuerbaren Drehstrommotor zu erwähnen. Der Drehstrommotor kann natürlich nicht so weitgehend geregelt werden wie der Gleichstrommotor. In manchen Fällen ist jedoch eine weitgehende Regelbarkeit nicht erforderlich. Dies trifft z. B. für Blechkanten-Hobelmaschinen zu, bei denen Vor- und Rücklauf mit gleicher Geschwindigkeit erfolgen. In solchen Fällen ist also der Drehstrommotor ebenso brauchbar wie der Gleichstrommotor. Da jedoch bei etwaigem Ausbleiben des Stromes ein elektrisches Bremsen des Drehstrommotors nicht möglich ist, muß an Stelle des

bei Gleichstrom ver

Fig. 6.

Blechkanten-Hobelmaschine.

wendeten Nullstromausschalters eine durch einen Bremsmagneten betätigte mechanische Bremsvorrichtung, z. B. eine Backenbremse, vorgesehen werden.

Nach obigen Ausführungen ergibt sich also für die Anwendung der drei beschriebenen Antriebarten folgendes:

Gleichstrom: Bei größeren Leistungen und gleichzeitig geforderter weitgehender Regelbarkeit, sowie im Anschluß an Netze, die keine Stromstöße vertragen (z. B. städtische Netze), Antrieb mittels Leonard-Schaltung.

Bei Leistungen bis 75 PS, Regelbereichen bis 1:4 und Spannungen bis 550 V Antrieb durch unmittelbar umsteuerbaren und regelbaren Gleichstrommotor.

Drehstrom: Bei geforderter weitgehender Regelung Antrieb mittels Leonard-Schaltung.

Bei nicht erforderlicher Regelung Antrieb durch unmittelbar umsteuerbaren Drehstrom motor. Othmar Pollok.

Die Buderusschen Eisenwerke zu Wetzlar3). Die Grundlage für den Hüttenbetrieb der Buderusschen Eisenwerke zu Wetzlar bilden die Eisenerzvorkommen an der Lahn und der Dill, die nach den Schätzungen der Geologischen Landesanstalt in Berlin die größten des preuBischen Staates sind, und in Oberhessen. Die Eisenwerke besitzen 656 Gruben, wovon zurzeit 30 im Betrieb stehen. Guter Kalkstein ist reichlich in der Nähe. Sophienhütte bei Wetzlar, dem Sitz der Gesellschaft, gehören Außer der ihr noch die Georgshütte bei Burgsolms, die Roheisen und Schlackensteine herstellt, die Main-Weserhütte in Lollar bei Gießen, wo die bekannten Heizkessel und Radiatoren gegossen werden, und die Carlshütte in Staffel bei Limburg für den Guß von Abflußröhren und andern Teilen für Kanalisationen.

Auch in der Sophienhütte werden lediglich Gießereiroheisen und Gußwaren erzeugt, und zwar im besondern Gasund Wasserleitungsröhren bis zu 1500 mm Dmr. Die Hütte kam Anfang der siebziger Jahre mit zwei Hochöfen in Betrieb und arbeitete zuerst auf Puddeleisen, ging jedoch später zur

bel 110 V.

1) Vergl. auch die Bemerkung auf S. 1430; der Motor leistet 75 PS Nach einer Veröffentlichung in »Stahl und Eisen vom 20. Okto

ber 1909.

197

Erzeugung eines vorzüglichen Gießereiroheisens über. Sie behielt den ursprünglichen Umfang ihres Betriebes bis etwa 1896 bei, dehnte dann jedoch ihre Anlagen von den anfänglichen 4,5 ha allmählich auf etwa 52,6 ha aus. Ueber die Hochöfen, die 1896 neu gebaut worden sind, haben wir in Z. 1903 S. 812 berichtet. Die besonders guten Eigenschaften der Roheisenschlacken auf der Sophienhütte veranlaßten, nachdem man bereits vorher durch den Verkauf von Schlackensand, -mehl und -steinen erhebliche Einnahmen erzielt hatte, 1899 den Bau eines groBen Portlandzementwerkes. Der darin hergestellte sogenannte Eisen-Portlandzement, der im Laufe der Jahre eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, besteht aus 70 vH Klinkern aus Hochofenschlakken und Kalk sowie 30 vH feingemahlenen gekörnten Hochofenschlacken. Die flüssige Hochofenschlacke wird nach einem besondern Verfahren mit Luft und Wasser allein oder gemischt behandelt, so daß die gekörnte Schlacke entweder völlig trocken bleibt oder nur eine be

[graphic]

stimmte geringe Menge Wasser enthält. Im Jahre 1908 wurden auf der Hütte 40 000 t Eisen - Portlandzement, 13 Mill. Schlackensteine und 90 000 t Schlackensand und -mehl her

gestellt und versandt, womit die erzeugten Schlacken des Hochofenwerkes restlos aufgebraucht wurden. Nach den Neubauten der letzten Zeit sind jetzt drei Hochöfen von 21 m Höhe und 380 cbm gesamtem Ofeninhalt vorhanden. Von dem geräumigen Hüttenbahnhof werden die Eisenbahnwagen mit Erz über eine Steigung von 1:40 auf Hochbahngleise gefahren und in darunter befindliche Füllrümpfe entleert; s. Fig. 7 und 8. Diese bestehen aus Eisenbeton, sind 124,7 m lang und 16,5 m breit und umfassen 14 Zellen von 7700 cbm Gesamtinhalt. Ueber die vorderen elf Zellen sind drei Gleise von normaler Spurweite geführt, während die drei letzten Zellen als Füllrümpfe für die der Hütte durch eine Seilbahn zugeführten eigenen Eisen- und Kalksteine dienen. Die ganze Anlage ist mit einem eisernen Dach überdeckt. Gleichlaufend mit den Erzbehältern sind zwei Hochbahngleise für Kokswagen errichtet. Auf dem Platze darunter werden Reserve-Koksvorräte aufgeschüttet, während 22 m davon zwei Gleise von normaler Spur auf der Hüttensohle für die ankommenden Koks-Eisenbahnwagen verlegt sind, aus denen im gewöhnlichen Betrieb die Koks unmittelbar entnommen werden. Eine Elektrohängebahn bringt die Koks von hier nach einer Beladestelle, wo auch die mit Erz gefüllten Hängebahnwagen von den Erzbehältern anlangen.

Die von Adolf Bleichert & Co. gebaute Elektrohängebahn besteht im wesentlichen aus drei Beladegleisen und einem Leergleis unter den Füllrümpfen, der Strecke für die Kokswagengleise und drei Aufstellgleisen nebst einem Aushülfsgleis vor der nach den Hochöfen führenden schrägen Brücke, der Brücke selbst und der Hängebahn auf der Gichtbrücke, die in gerader Strecke an den drei Hochöfen vorbeiführt. Derartige Anlagen zum Begichten von Hochöfen sind von Adolf Bleichert & Co. bereits mehrfach ausgeführt, so z. B. bei Gebr. Stumm in Neunkirchen, auf der Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz) u. a. m. Die Wagen der Elektrohängebahn werden nur auf den wagerechten Strecken von dem in ihrem Laufwerk befindlichen Motor angetrieben. Auf größeren Steigungen, wie z. B. auf der unter einem spitzen Winkel zum Erdboden geneigten, verhältnismäßig langen schrägen Brücke, werden sie durch ein Zugseil befördert. Dabei kuppeln sie sich am Anfang der Brücke selbsttätig ein und am Ende wieder aus, so daß sie diese Stellen ohne Störung durchlaufen. Handarbeit ist nur zum Oeffnen der

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small]

deutscher Ingenieure.

beitet. In der ersten 1901 eröffneten werden Röhren von 40 bis 500 mm Dmr. für Gasund Wasserleitungen, in der ein Jahr später gebauten normale und anormale Formstücke und Maschinenguß und in der im Frühjahr 1909 betriebsfertig gewordenen GieBerei Gas- und Wasserröhren von 600 bis 1500 mm Dmr. hergestellt. Von den jährlich erzeugten 120000 t Roheisen der gesamten Buderusschen Werke werden 60 000 zu Gußwaren verarbeitet. Der Bedarf der Hütten an Eisenstein beträgt 200 000 t, an Kalkstein 90 000 t. Im gesamten Betrieb sind 4200 Arbeiter, Meister und Beamte beschäftigt.

zu

Im Juni 1904 ging die Hütte zur Ausnutzung der Gichtgase über. Die Gase werden seitdem in einem durch Patent geschützten eigenen Gichtgasfang mit sehr geringem Verlust aufgefangen und nach dem Reinigen zum Elektrizitätswerk von 3800 PS mit 7 Gasdynamos von 140 bis 1000 PS, zu den drei Körtingschen 500 pferdigen Gasden gebläsemaschinen, Heiz- und Trockenanlagen, dem Zementwerk usw. geleitet. Nur einige mit Hochofengas geheizte Dampfkessel läßt man unter schwachem Feuer, um im Notfall eine 300 pferdige Dampfdynamo und eine Dampf-Gebläsemaschine betreiben zu können, sowie um stets Dampf für Nebenzwecke zur Hand zu haben. Außerdem werden die Pumpen zum Kühlen der Hochöfen und drei Pumpen des Wasserwerkes mit Dampf betrieben, während drei weitere Gebrauchswasserpumpen, und zwar Kreiselpumpen für je 4,5 cbm/min,

[graphic]

27 PS. Die elektrischen Strecken werden mit Gleichstrom von 110 V betrieben, die beladenen Wagen verbrauchen etwa 0,5, die leeren 0,3 KW. Zur Sicherung des Betriebes ist die Seilbahn auf der schrägen Brücke doppelt vorhanden. Die im März d. J. in Betrieb genommene Anlage hat sich bisher gut bewährt.

Das Roheisen der Hütte wird in drei Gießereien verar

elektrischen Antrieb haben. Im Zementwerk steht eine 750pferdige Gichtgasmaschine. Zum Regeln des Gasdruckes dient ein Gasbehälter für 4000 cbm. Die Gasreinigung ist für 65 000 cbm/st gebaut und erfordert zum Betrieb rd. 400 PS. Der elektrische Strom wird durch eine Gleichstrom-Dreilei

teranlage für 440/220 V verteilt.

[ocr errors]
[blocks in formation]

Etwas andres ist es, eine saubere technische Zeichnung anfertigen, etwas andres, über diese eine saubere gefällige Ueberschrift setzen. Das Erstere kann man von jedem Techniker verlangen, zu Letzterem gehört außer der Uebung eine gewisse Begabung, die nicht jedem gegeben ist. man oft, daß der äußere Eindruck einer guten Zeichnung So findet durch eine ungeschickte Schrift beeinträchtigt wird, und selbst wenn diese Schrift sauber und gut war, wie viel Mühe, Arbeit und Zeit hat sie dem Unbegabten gekostet, Zeit, die besser und fruchtbringender auf die Zeichnung selbst hätte verwendet werden sollen!

Gegen die Malerei für die Beschriftung technischer Zeichnungen vor etwa einem Menschenalter war schon die von F. Soennecken angegebene Rundschrift ein bedeutender Fortschritt; aber auch sie will geübt sein, wenn sie flott aussehen soll, und wer kein Schreibtalent hat, lernt sie nie. Konstruktiv ist die Schrift erst durch die gleichfalls von F. Soennecken in den Handel gebrachten Schriftschablonen geworden, welche die Hand des Schreibenden zwangläufig führen. Die Schriftschablonen, mit Hülfe deren die nebenstehende Schrift ge

[merged small][merged small][merged small][ocr errors]

199

D-Güterzuglokomotiven mit 200 qm Heizfläche und Tendern von 12 cbm Wasserraum (darunter eine für die Weltausstellung in Brüssel bestimmte); 71 Stück D-Heißdampf-Güterzuglokomotiven mit Tendern von 12 cbm-Wasserraum (darunter eine mit Gleichstrommaschine, für die Weltausstellung in Brüssel bestimmt); 31 Stück E-Heißdampf-Güterzuglokomotiven mit Tendern von 12 cbm Wasserraum (darunter eine für die Weltausstellung in Brüssel bestimmt); 149 Stück 1C-GüterzugTenderlokomotiven mit Kraußschem Drehgestell; 35 Stück D-Güterzug-Tenderlokomotiven; 25 Stück E-Heißdampf-Güterzug-Tenderlokomotiven; eine 2 B 1-Vierzylinder-Schnellzug-Verbundlokomotive neuer hannoverscher Bauart mit Lentz-Ventilsteuerung und Tender von 31,4 cbm Wasserraum (für die Weltausstellung in Brüssel bestimmt); eine 2C-HeißdampfPersonenzug-Tenderlokomotive (für die Weltausstellung in Brüssel bestimmt).

Nach den Mitteilungen des Vereines deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller hat die Roheisenerzeugung des Deutschen Reiches einschließlich Luxemburgs 1909 rd. 12,92 Mill. t betragen. Entsprechend der Besserung in der allgemeinen Wirtschaftslage ist sie somit gegen 1908, wo 11,8 Mill. t erblasen worden sind, um 9,35 vH gestiegen und hinter der bisher höchsten Erzeugungszahl vom Jahre 1907 nur noch um 1 vH zurückgeblieben. Die Zunahme des Jahres 1909 entfällt zum größten Teil auf Thomas-Roheisen (nach dem basische Verfahren), wovon 8,26 Mill. erzeugt worden sind, während die Zahl für Bessemer-Roheisen (saures Verfahren) 412000 t beträgt. An Gießerei-Roheisen und Gußwaren erster Schmelzung sind rd. 2,5 Mill. t erblasen worden. Sämtliche Industriebezirke Deutschlands mit Ausnahme Schlesiens haben eine Zunahme zu verzeichnen, doch ist diese in den einzelnen Bezirken sehr verschieden. Am verhältnismäßig geringsten ist sie im Siegerland, am größten im Rheinland und in Westfalen. Der Anteil des Siegerlandes an der Roheisenerzeugung Deutschlands hat in den letzten Jahren dauernd abgenommen und ist innerhalb von neun Jahren auf die Hälfte zurückgegangen. Diese Verhältnisse sind bezeichnend für die immer mehr hervortretende Ueberlegenheit der gemischten, d. h. neben den Hochöfen auch Stahl- und Walzwerke zur weiteren Verarbeitung des Roheisens besitzenden Werke über die reinen Hochofenwerke. Rheinland-Westfalen und der Saarbezirk, wo die gemischten Werke vorherrschen, haben ihren Anteil stetig vergrößert, dagegen haben neben dem Siegerland auch Lothringen und Luxemburg, wo die reinen Werke eine größere Rolle spielen, ihren früheren Anteil in der letzten Zeit nicht mehr ganz behaupten können. (Glückauf 15. Januar 1910)

schrieben ist, bestehen aus feinen, glashellen Zellhornblättern, in die gleichmäßig quadratische und rechteckige Löcher gestanzt sind. Diese Blätter, die für 12 verschiedene Schriftgrößen, und zwar von 3 bis 12 mm Schrifthöhe, geliefert werden, werden an einem Linial aus starker Pappe entlang geführt, wobei sie das Zeichenblatt nicht berühren. klecksen der Schrift ist somit völlig ausgeschlossen. GeschrieEin Verben wird mit Glasröhrchen von verschieden feiner Spitze für die verschiedenen Schriftgrößen, die in den Ausfräsungen des Zellhornblattes am Innenrande entlang geführt werden. Es müssen somit sämtliche Buchstaben gleiche Höhe haben, wodurch auf das Auge eine ruhige gleichmäßige Wirkung erzielt wird. Da die Platten durchsichtig sind, so kann man den richtigen Abstand der einzelnen Buchstaben und Wörter nach dem Augenmaß einstellen und stets die Wirkung der Schrift während des Schreibens beurteilen. Nach einiger Uebung

kann auch der nicht Schriftbegabte sehr schnell und sauber eine brauchbare Ueberschrift herstellen, freilich nur in großen Buchstaben, weil sich nur diese sämtlich in ein Quadratnetz einfügen lassen.

Die preußisch-hessische Staatseisenbahn-Verwaltung geht mit der Beschaffung von Heißdampflokomotiven in fortwährend steigendem Maße vor: 1910 zur Beschaffung in Aussicht genommenen 900 Lokomovon den für das Etatjahr tiven sollen nicht weniger als 397 oder 44,1 vH mit Schmidtschem Ueberhitzer versehen werden. Im einzelnen handelt es sich um folgende Lokomotiven:

64 Stück 2B-Schnellzug-Verbundlokomotiven mit Tendern von 21,5 cbm Wasserraum; 127 Stück 2B-Heißdampf-Schnellzuglokomotiven mit Tendern von 21,5 cbm Wasserraum (darunter Stück mit Stumpfscher Gleichstrommaschine, eine für die Weltausstellung in Brüssel bestimmt); 82 Stück 2 C-Heißdampflokomotiven mit Tendern von 21,5 cbm Wasserraum (darunter Stück vierzylindrige Schnellzug-Zwillingslokomotiven mit Triebrädern von 1980 mm Dmr., von denen eine in Brüssel ausgestellt wird); 28 Stück 1 C-Personenzug-Tenderlokomotiven mit Kraußschem Drehgestell; 60 Stück 1 C-Heißdampf-Personen1C-Güterzug-Verbundlokomotiven mit Adamachse und Tendern von 12 cbm Wasserraum; 69 Stück D-Güterzug-Verbundlokomotiven mit Tendern von 12 cbm Wasserraum; 91 Stück

Zum un

Ein großes Panzerplatten-Walzwerk mit elektrischem Antrieb wird von Schneider & Co., Le Creusot, auf den Eisenund Stahlwerken in Terni gebaut. Auf der Umkehr-Duostraße von 1250 mm Walzen-Dmr. und 4500 mm Ballenlänge sollen bis 100 t schwere Blöcke verwalzt werden. mittelbaren Antrieb dienen zwei miteinander gekuppelte Gleichstrommotoren von 15000 PS höchster Gesamtleistung und 90 Uml./min. Den Strom liefern drei hintereinander geschaltete Dynamomaschinen mit Antrieb durch eine 2600 pferdige Wasserturbine von 360 bis 450 Uml./min. Das Stahlgußschwungrad zum Ausgleich der Belastungsschwankungen wiegt 50 t. Der elektrische Teil der Anlage wird von den Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerken ausgeführt.

Großes Aufsehen erregte gegen Ende vorigen Jahres H. A. Humphrey mit einem in der Sitzung der Institution of Mechanical Engineers erstatteten Bericht über seine Gaspumpe. Das Wesentliche dieser neuartigen Kraftmaschine, welche die Spannkraft von Brenngasen unmittelbar, d. h. ohne Kolben, zum Heben von Flüssigkeiten ausnutzen soll, besteht darin, daß an den Zylinder eine verhältnismäßig lange Wasserleitung angeschlossen wird, an deren unterem Ende sich die selbsttätigen Saugventile für das Wasser befinden, und deren oberes Ende frei in einen Hochbehälter mündet. Die durch die Brenngase beschleunigte Wassersäule erzeugt zunächst hinter sich einen Unterdruck, der das Nachströmen von Saugwasser zur Folge hat; bei ihrer Umkehr kommt die Wassersäule erst unmittelbar vor dem Zylinder zur Ruhe, in dem der Rest der Auspuffgase soweit verdichtet worden ist, daß die Wassersäule nochmals vorgetrieben wird, jetzt brennbares Gemisch ansaugt und dieses beim zweiten Umkehren verdichtet. Hierauf tritt wieder Zündung ein. Die thermodynamischen Vorteile dieses Viertaktes liegen hauptsächlich in der weitgehenden Ausnutzung der Spannkraft der Gase bei dem ersten Hub, dessen Länge viel größer ist als diejenige des zweiten Hubes. Versuche auf dem Werk der South Staffordshire Mond Gas Co. in Dudley Port sollen auch hinsichtlich der Betriebsicherheit

[blocks in formation]

befriedigt haben. Zunächst kämen solche Pumpen wohl für Entwässerungsanlagen, dann aber auch für die Hebung von Wasser für Wasserkraftwerke in Frage. Eine Pumpe dieser Art soll auf der Weltausstellung in Brüssel 1910 im Betriebe vorgeführt werden. (The Engineer vom 3. Dezember 1909)

Auf dem Werk Radheugh der Newcastle and Gateshead Gas Company ist vor kurzem von R. & J. Dempster in Manchester ein Gasbehälter von 990 000 cbm Inhalt aufgestellt worden, der sich dadurch kennzeichnet, daß er keinerlei äußere Führungsgerüste hat. Der Gasbehälter steht über dem Wasserbecken eines alten Behälters von 49500 cbm Inhalt und besteht aus vier in der üblichen Weise gegeneinander abgedichteten Ringen von je 11,15 m Höhe und 49,89, 50,90, 51,81 und 52,78 m Dmr. Das Wasserbecken hat 53,35 m Dmr. und 11,58 m Tiefe. Jeder der vier Ringe ist außen mit schraubenförmig angeordneten, bei den aufeinanderfolgenden Ringen entgegengesetzt verlaufenden Rippen versehen, an denen sich die Ringe mit Rollen führen. Der obere Rand des Wasserbeckens trägt ebenfalls Führungsrollen für den äußeren Behälterring. Die Zahl der paarweise angeordneten Rollen nimmt von außen nach innen von 54 auf 18 ab. Durch den Fortfall der Säulen ist eine erhebliche Ersparnis an Baukosten erzielt worden. (The Engineer vom 3. Dezember 1909)

Die Ursachen der an den Schrauben der neueren schnellgehenden Turbinendampfer beobachteten Anfressungen hat Dr. Oswald Silberrad untersucht. Danach sind diese Anfres

Kl..

deutscher Ingenieure.

sungen weder ausschließlich auf Verunreinigungen der Gußstücke durch Oxyde und dergl., noch ausschließlich auf elektrolytische Wirkungen, noch endlich auf die Wirkung der Wasserbewegung allein zurückzuführen. Der letzteren Annahme widerspricht schon die Tatsache, daß die Anfressungen in der Regel nicht an den äußeren Kanten der Schrauben auftreten. Ohne selbst eine ausreichende Erklärung für die Anfressungen zu liefern, weist Silberrad auf eine neue Legierung von Parsons hin, bei der sich die Anfressungen auf etwa 15 vermindern lassen. Die Legierung ist bei den neuen Außenschrauben der »Mauretania« angewendet worden und hat nach mehrmonatigem Betriebe noch keine Anfressungen gezeigt, während die früheren Schrauben schon nach 3 Monaten Anfressungen von 0,28 bis 0,37 qm Fläche und bis zu 63 mm Tiefe aufgewiesen hatten. (Engineering vom 14. Januar 1910)

Die nächste Hauptversammlung des Vereines deutscher Eisenhüttenleute findet am 1. Mai d. J. in Düsseldorf statt. Bergmeister Kuhlmann aus Diedenhofen wird über die neuere Entwicklung des lothringischen Eisenerzbezirkes und Oberingenieur Fischmann aus Düsseldorf über die Verwendung von Eisen im Hochbau sprechen.

Die Frühjahrsversammlung 1910 des Iron and Steel Institute findet am 4. und 5. Mai in London, die Herbstversammlung am 27. bis 29. September in Buxton, Grafschaft Derby, statt.

Patentbericht.

Nr. 211299. Walzen von I-Trägern mit gleichmäßig dicken Flanschen. Rombacher Hüttenwerke, Rombach, Lothr. wird ein doppel - Y - förmiges VorIn Duo- oder Triowalzwerken profil in aufeinander folgenden, schräg zur Walzenachse liegenden Kalibern unter Wenden bearbeitet. Hierbei liegen abwechselnd je zwei einander diagonal gegenüber stehende Flanschhälften schräg und stehen unter Walzdruck, während die beiden andern Flanschhälften senkrecht stehen und nicht bearbeitet werden. Nach beendetem Auswalzen werden die Flansche

[blocks in formation]

Türen oder dergl. geschlossen bleiben und weder Gas noch Luft in den Ofen tritt. Während des Frischens des Rohstoffes werden die Elektroden aus dem Ofen entfernt.

Kl. 14. Nr. 210014. Umsteuerbare Dampfturbine. Die LaufR. Cramp. Poplar (Grafsch. London). schaufeln c, e sind um Zapfen e derart schwingbar. daß sie durch den auf ihre gegabelten Enden d. d wirkenden Dampf, je nachdem er aus den Leitschaufeln i, für Rechtsgang oder k, k für Linksgang ausströmt, selbsttätig umgelegt werden, wobei sie sich mit dem Rücken gegen Anschläge f. f stützen. Kl. 14. Nr. 210740. Dampfturbine.

G. Willner, Danzig. Die zur Regelung der Umdrehungszahlen und zum Abschluß der Dampfkanäle dienenden drehbaren Düsen a sind nach Art des Corliss-Hahnes ausgebildet, so daß sich beim Drehen der Düsen die Weite und der Winkel der Einströmung ändern.

[blocks in formation]

Kl. 27. Nr. 210458. Regler für Ventilatoren oder Kreiselpumpen. Dr. Ing. R. Proell, Dresden. Der Regler a ist durch Rohr b mit dem Zuleitrohr c und durch Rohr d mit dem Ableitrohr e der Pumpe f verbunden. a hat einen drehbaren Kolben g, der durch die Achse h und den Hebel i mit der starr befestigten Schraubenfeder k verbunden ist. Der durch die jeweilige absolute Förderhöhe bestimmte Druck in a verschiebt g, wobei der mitschwingende Hebel i den Strom für den Antriebmotor so regelt. daß die Umlaufzahl der Pumpe bei steigender Förderhöhe vermehrt. bei abnehmender Förderhöhe vermindert wird.

b

[ocr errors]
[ocr errors]

a

29. Januar 1910.

[merged small][ocr errors]

Kl. 49. Nr. 211853. Schmiedemaschine. Carl Huber, Berlin. Die beiden Schlagkörper a sind in dem umlaufenden Gehäuse b um feste Bolzen c drehbar und durch eine Stange oder Feder d so miteinander verbunden, daß sie um einen bestimmten Betrag hin und her bewegt werden können. Beim Umlaufen des Gehäuses schwingt der meisten außen befindliche Schlagkörper aus und zieht hierbei den zweiten Schlagkörper bis an das Gehäuse heran. Trifft er in dieser Arbeitslage auf das Werkstück e, so setzt sich seine lebendige Kraft in Schniedearbeit um; der

a

e

a

am

dadurch energielos gewordene Schlagkörper wird nun durch die größere Energie des gegenüberliegenden, jetzt in seine Arbeitstellung ausschwingenden, rechten Schlagkörpers an das Gehäuse herangezogen, bis wiederun jener seine Energie an das Werkstück abgibt.

Kl. 77. Nr. 216182. Drachenflieger. C. u. H. Gimmy, Rheingönheim, Pfalz. Das Motorrad, das die Treibschraube und die Steuerschraube b antreibt, hängt mit zwei Gelenkstangen c, c an der

m

Tragfläche a und kann durch die Schraubenspindel m in seiner Lage zu a verstellt werden, wodurch die Höhensteuerung geregelt wird.

Angelegenheiten des Vereines.

Versammlung des Vorstandsrates des Vereines deutscher Ingenieure

am 15. November 1909 in Düsseldorf.

(Dieser Versammlung ging am 14. November eine Versammlung des Vorstandes voraus, deren Ergebnisse z. T. in den folgenden Verhandlungen zum Ausdruck kommen.)

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]
« ZurückWeiter »