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x h' + no ergiebt. Diese Gleichung darf als allgemein giltig angesehen werden, wenn man die Bedeutung von mo dem vorliegenden Falle angepasst denkt.

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Sobald also der Arbeitskolben den, durch die oben berechneten Werthe von a (welche wir mit a' bezeichnen wollen) bestimmten Theil seines Hubes zurückgelegt hat, ist seine Geschwindigkeit bereits auf einen Werth gestiegen, bei welchem die gesammte treibende Druckhöhe dazu verwandt wird, um die Ausflussgeschwindigkeit des Wassers zu erzeugen. Nun nimmt aber die treibende Druckhöhe vom Beginne der Bewegung an beständig ab. Die Geschwindigkeit des Arbeitskolbens kann daher von jener Bahnstelle an weder zunehmen noch sich gleichbleiben, sie kann nur abnehmen.

Es bezeichnet folglich zugleich diejenige Bahnstelle, für welche v ein Maximum wird, und man erhält den Maximalwerth von v aus einem jener beiden Ausdrücke, wenn man in denselben für x den nach dem Obigen berechneten Werth a' einsetzt.

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Da aber die Geschwindigkeit v durch die in § II: entwickelten Ausdrücke als beschleunigt charakterisirt

wird, so repräsentirt x' zugleich die grösste Länge desjenigen Theiles der Kolbenbahn, für welchen man die dort für die Zeitbestimmung aufgestellten Gleichungen als verwendbar erachten kann.

Wenn man den Werth To, welchen man für die Zeitdauer der Bewegung des Kolbens um a' mit Hilfe der erwähnten Gleichungen in annähernder Weise erhält, mit demjenigen Werthe zu vergleichen sucht, welchen man erhalten würde, falls es gelungen wäre, ein der vollen Schärfe nicht entbehrendes Verfahren aufzustellen, so wird man leicht erkennen, dass T1 kleiner als To ausfallen muss und zwar im Verhältniss zu derjenigen Grösse, um welche man die Geschwindigkeit v durch Vernachlässigung der zweiten Verwendung der treibenden Druckhöhe zu gross erhalten hat. Soll also der Zeit T, welche man für Zurücklegung des ganzen Kolbenweges rechnungsmässig erhält, von der thatsächlich erforderlichen nicht abweichen, so ist man genöthigt, den Fehler, welchen man für den ersten Theil des Kolbenhubes durch ein zu grosses v begangen hat, durch ein zu kleines v für den zweiten Theil des Kolbenhubes zu compensiren.

Man erkennt nun leicht, dass die Bewegung des Systems in der zweiten Bewegungsphase zur Ursache hat 1) die treibende Druckhöhe und

2) die Energie, welche die constanten Systemsmassen in der ersten Bewegungsphase erlangt haben.

Somit ergiebt sich als nächstliegendes Compensationsmittel, die Zeit T, welche der Kolben gebraucht, um den zweiten Theil seines Hubes zu vollenden, auf Grund der Auffassung zu berechnen, als ob die treibende Druckhöhe das einzige Agens für die Bewegung des Systems in seiner zweiten Phase sei.

Hiernach verfahren heisst aber, wie man leicht erkennt, nichts Anderes, als die Zeit, welche der Arbeitskolben für Zurücklegung des zweiten Theiles seiner Bahn gebraucht, mit Hilfe der in § III aufgestellten Formeln berechnen.

Man erhält also unter Benutzung von Gleichung (20), (17) und (2):

a) für den zweiten Theil der Auffahrt einer Hebevorrichtung mit veränderlichem Druckwasserspiegel:

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geschwindigkeit erforderlichen mechanischen Arbeit begangen wird, beträchtlicher ausfallen als der entgegengesetzte Fehler, welchen für den zweiten Theil der Kolbenbahn die Vernachlässigung der lebendigen Kraft der constanten Massen verursacht. Man wird also für den ersten Theil des Kolbenweges in höherem Masse ein zu grosses v als im zweiten Theile des Kolbenweges ein zu kleines v erhalten. Folglich wird die berechnete Zeitdauer einer Kolbenfahrt etwas zu klein ausfallen und sonach einer Correctur durch Multiplication mit einem Coefficienten grösser als 1 bedürfen, dessen Feststellung der Erfahrung anheimfällt. (Schluss folgt.)

Vermischtes.

Von R. M. Daelen, Civil-Ingenieur in Düsseldorf. Das Bestreben, die Verwendung von Eisen im Bauwesen an Stelle von anderen Materialien, wie Holz und Stein, zu erweitern, findet einen hervortretenden Anhaltspunkt in der Herstellung eines eisernen Strassenpflasters, denn eine einigermassen ausgedehnte Einführung desselben würde einen wirklichen und dauerhaften Massenverbrauch von Eisen bedingen.

Bei der Untersuchung der Frage, welche Aussichten hierfür vorhanden sind, ergab sich, dass bei den meisten zu dem Zwecke bereits angestellten Versuchen nur Gusseisen zur Verwendung gekommen war, da man stets davon ausging, dass dieses zur Herstellung einer geeigneten Oberfläche in durchbrochener Form das einzige, passende Material sei. Diese Voraussetzung ist zwar richtig, aber die bei dem unvermeidlich hohen Anlagepreis von eisernem Pflaster entstehende Hauptbedingung der gänzlichen Vermeidung von Reparaturkosten bei möglichst langer Dauer, konnte durch das Legen von kleinen oder grösseren gusseisernen, gitterförmigen Platten nicht erfüllt werden, denn der Untergrund kann durch Stein- oder Erdmasse nicht so hart und fest hergestellt werden, dass ein einseitiges Einsinken einzelner Platten gänzlich verhindert wird, es sei denn, dass hierfür bereits die Kosten eines Pflasters aufgewendet werden.

Diese Betrachtung veranlasste mich im August vorigen Jahres zur Construction eines Pflasters mit einem Unterbau von Walzeisen und einer Decke, welche aus kleinen Gussstücken zusammengesetzt ist. Durch die grosse Tragfähigkeit des ersten wird der Druck auf eine möglichst grosse Fläche vertheilt, und die durchbrochene Form der letzteren gestattet die Erfüllung aller daran zu stellenden Bedingungen.

Nachdem ich hierauf ein Patent nachgesucht hatte, erfuhr ich, dass die ver. Königs- und Laurahütte bereits einige Tage vorher eine Construction angemeldet hatte, welche insofern auf demselben Princip beruhte, als eine Unterlage von flachen, gewalzten Eisenschienen angewendet war, auf welchen die pyramidenförmigen Gussklötze durch Klammern befestigt

wurden.

Trotz des, auf Grund verwandter Constructionen erfolgten Einspruches wurde mir am 20. März d. J. das Patent ertheilt, weil die meinige durch Anwendung von ITrägern die Tragfähigkeit des Schmiedeeisens selbst ausnutzt und zur Befestigung der gusseisernen Kasten keiner besonderen Klammern bedarf, ich habe dasselbe aber fallen lassen, weil der einfache Schutz der Form nur für Jemand Werth hat, der auch durch die Ausführung die Güte derselben nachweisen kann, hierzu aber bei den Eisenwerken unter den jetzigen Verhältnissen eine Geneigtheit nicht zu finden ist. Da also nur die Construction, nicht aber das Princip patentirt wird, so lag zur Unterhaltung des Patentes nicht genügende Veranlassung vor, und übergebe ich das Resultat meiner Untersuchungen der Oeffentlichkeit, in der Ueberzeugung, dass das System, die Combination von Walz- und Gusseisen, für die Erreichung

des Zieles: „Billigkeit verbunden mit Dauerhaftigkeit" den rechten Weg vorzeichnet, und in der Hoffnung, dass dadurch Veranlassung zum Fortschreiten in dieser Richtung gegeben werden möge.

Die vereinigte Königs- und Laurahütte hat das Verdienst, durch Legung einer Versuchsstrecke in Berlin vorangegangen zu sein, und bis jetzt werden die damit erzielten Resultate als günstig bezeichnet, so dass, wenn auch in den westlichen Gegenden Deutschlands infolge des geringeren Preises des Steinmaterials das Verhältniss für Eisen ungünstiger ist, immerhin eine Aufforderung für die hiesigen Werke darin liegt, die Angelegenheit im Auge zu behalten, denn es dürfte in den verkehrreichen grösseren Städten Fälle genug geben, wo durch Verminderung der Reparaturkosten und Beseitigung der Verkehrsstörungen die grösseren Anlagekosten gerechtfertigt werden, wenn aber nicht seitens der interessirten Werke derartige Unternehmungen ins Leben gerufen werden, so dürfte überhaupt die so vielfach besprochene Vermehrung des Eisenverbrauches noch lange unter den frommen Wünschen ruhen bleiben.

Ohne nun behaupten zu wollen, dass durch meine Construction die Aufgabe endgiltig gelöst wird, gebe ich zunächst eine Beschreibung derselben.

Die I Träger a in den umstehenden Holzschnitten, welche die Construction in 1/4 nat. Gr. zeigen, werden in warmem Zustande nach der Krümmung des Strassen profils gebogen und auf den, durch Stampfen befestigten Untergrund gelegt, während einzelne dazwischen gelegte Holzklötze dazu dienen, die richtigen Abstände zu halten. Soll die ganze Breite der Strasse mit Eisenpflaster gedeckt werden, so ist es zweckmässig, zuvor auf beiden Seiten je L Eisen der Länge nach gegen den Rinnstein zu legen, deren horizontale Schenkel den Trägern zur Auflage dienen; in vielen Fällen wird aber die in Fig. 2 angedeutete Construction vorzuziehen sein, welche durch Anwendung von lang gelegten einfachen TEisen b gestattet, das Eisenpflaster nur in die am meisten befahrene Mitte zu legen und zu beiden Seiten das Steinpflaster in einer geringen Breite beizubehalten, so dass die hier liegenden Gasoder Wasserleitungsrohre leicht zugängig bleiben. Durch die ferner zwischen je zwei Reihen von Pflastersteinen liegenden Eisen b wird eine Deformation dieses Theiles der Strasse in wirksamer Weise verhindert.

Zwischen die ITräger wird nun eine möglichst undurchlässige Schicht durch Einstampfen eines Gemisches von Kies und "Lehm gebildet, und alsdann werden die gusseisernen Kasten c aufgelegt und unten mit grobem Steinschotter, oben mit Kies gefüllt. Die Langrippen derselben haben an einer Seite einen Ansatz d, der unter den Flansch des I Trägers greift, die Querrippen haben hier oben und an der anderen Seite unten einen Vorsprung e und e1, und es ist einleuchtend, dass, wenn die dadurch gebildete Fuge mit Erde u. s. w. gefüllt ist, die Kasten c auf den I Trägern a befestigt sind.

Um Krümmungen der Strassen mit flachen Bogen zu bilden, werden die Träger mit entsprechender Neigung zu

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6) Das Wasser wird unterhalb der Oberfläche abgeleitet, wo zwischen dem groben Steinschotter hierfür Canäle bleiben, während dasselbe bei dem Berliner Pflaster sich in der überirdischen, durch die pyramidenförmigen Gusskasten gebildeten Rinnen den Weg suchen muss und den darin lagernden Kies stets aufweicht.

7) Das Aufnehmen der Gusskasten geschieht nach Entfernung der Erde aus der Fuge e, e1 Fig. 1, kann also ohne erheblichen Zeitverlust geschehen, dagegen erfordert das Lockern und Herausnehmen der in dem geschlossenen Gusskasten festgestampften Erde viel Zeit und Mühe, und zur Entfernung der Splinte bedarf es der geschickten Handhabung eines Instrumentes; das Legen der letzteren Construction wird dem entsprechend ebenfalls mehr Arbeit und Zeit erfordern.

8) Das Legen von Pferdebahnschienen verursacht bei meiner Construction gar keine Umstände, während die versetzte Lage der Gusskasten die Herstellung von solchen nach einem besonderen Modell erfordert, um den für die Schiene erforderlichen Zwischenraum zu bilden.

Um schliesslich nochmals auf die hierdurch bezweckte Anregung zu Versuchen zurückzukommen, sei noch erwähnt, dass voraussichtlich die Herstellung von eisernen Trottoiren und Perrons vorläufig ein dankbareres Feld abgeben wird, da hierbei die Preisdifferenz für die Anlage gegenüber anderen Materialien nicht so bedeutend ist, denn wenn das Eisen für das Strassenpflaster für 16 bis 18 M pro Quadratmeter zu beschaffen ist, so dürfte dies für erstere doch nicht mehr als die Hälfte betragen, und dann würde die Concurrenz mit Asphalttrottoir doch wol aufzunehmen sein.

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Fig. 3

Die Vorzüge gegenüber dem Pflaster der ver. Königsund Laurahütte sind folgende:

1) Die bedeutend grössere Tragfähigkeit des Unterbaues aus I Trägern gegenüber dem von Flacheisen gestattet die Anwendung eines Untergrundes von geringerer Festigkeit, der also billiger herzustellen ist.

2) Das Verhältniss von Walzeisen zu Gusseisen ist für die Anlagekosten günstiger, da ersteres billiger herzustellen ist als letzteres.

3) Es ist kein Kleineisenzeug vorhanden, welches wesentlich theurer ist als Walzeisen.

4) Die Form der Gusskasten ist zur Herstellung vermittelst der Maschinenformerei besser geeignet, daher die Formerlöhne geringer.

5) Das Totalgewicht der Eisendecke ist um etwa 15 pCt. geringer.

Kuppeldach über dem grossen Saale des Trocaderogebäudes der Weltausstellung in Paris.

(Hierzu Blatt 21.)

Einen bedeutenden Gegenstand unter den eisernen Hochbauten der Pariser Weltausstellung bildet das Kuppeldach über dem grossen Saale des Trocaderogebäudes, wie überhaupt die innere Einrichtung dieses Gebäudes, Heizung, Ventilation u. s. w. des Interessanten vieles bietet.

Das Dach besteht, wie Fig. 1, Blatt 21 zeigt, gleich der Kuppel der Wiener Ausstellung aus geraden Gratsparren, am unteren Ende mittelst eines Zugringes zusammengehalten, am oberen Ende sich gegen einen Druckring_stützend, mit dazwischen lagernden Fetten und aufgesetzter Laterne.

Die Gratsparren sind an dem Aufsatze der Laterne horizontal abgebogen, Fig. 5, um den Druckring mehr nach der Mitte hin zu verlegen, da sich auf derselben mittelst eines Trägerkreuzes und einer schmiedeeisernen Säule die über der Laterne befindliche Figur stützt.

Die Decke des grossen Saales ist mittelst Zugstangen an das Dach angehängt. Sie besteht aus einer kleineren inneren Kuppel und einer äusseren ringförmigen Kuppeldecke. Die erstere ist zum Zwecke der Einführung frischer Luft durchbrochen hergestellt. Die Ventilation geschieht bekanntlich auf künstlichem Wege, durch Entnahme der frischen Luft ausserhalb des Gebäudes in den Steinbrüchen des Trocadero, und Einführung derselben mittelst Ventilatoren durch die Decke des Saales, sowie Abführung der schlechten Luft am Boden des Saales mittelst Exhaustoren. Näheres hierüber bringen die „Nouvelles Ann. de la construction" von Oppermann, Juli 1878. Zu diesem Zweck befindet sich über der durchbrochenen kleinen Kuppel noch eine Decke, welche die darunter liegende farbig durchsichtig erscheinen lassen sollte und deshalb mit Glas abgedeckt ist. Dieselbe gab aber bei den Musikaufführungen eine zu starke Klangwirkung und wurde deshalb mit Papier zugeklebt. Zwischen diesen beiden Decken tritt durch zwei Luftzuführungscanäle die frische Luft ein.

Auf den Fetten des Daches befinden sich hölzerne Sparren mit Lattung versehen und ist dasselbe mit Schiefer eingedeckt. Details der einzelnen Knotenpunkte sind in den Figuren 4

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Die Steinkohlengasbereitung mit einem Anhang: Die Darstellung des Leuchtgases aus Petroleumrückständen. Von G. F. Schaar, Ingenieur. Mit 16 in den Text gedruckten Holzschnitten und einem Atlas von 18 autogr. Tafeln in gr. Folio. (Preis 16 M). Leipzig, 1877. Baumgärtner. — Als Einleitung ist auf 14 Octavseiten die Art und Weise der Beleuchtung in den ältesten Zeiten, mit Holzfeuer beginnend, kurz dargestellt, der Fortschritt durch Kerzen und Lampen mit ihren Arten und Füllmaterialien erwähnt und auch des elektrischen Lichtes gedacht. Es schliesst daran das Nähere über die Entdeckung des Gases, die Entwickelungsgeschichte desselben nebst dessen Einführung in die verschiedensten Länder und Städte nach Jahreszahl und Nennung der Namen der dabei thätigen Persönlichkeiten.

Das Rohmaterial, die Steinkohlen, werden im ersten Capitel besprochen. Das über deren Lagerungsverhältnisse Erwähnte ist unzureichend. Nach der Angabe über die Beschaffenheit und das Aussehen der Kohlen sind weiterfolgend als beste Gaskohlen liefernde, in Deutschland belegene Kohlengruben das Ruhrgebiet mit neun Zechen in Sperrschrift besonders genannt, während von den sehr vielfach verwendeten oberschlesischen Stückgaskohlen auch nicht eine einzige Zeche genannt ist, obwol von dort mehrere Millionen Centner Kohlen des Jahres hindurch zur Vergasung nach Berlin gelangen. Wenn nun noch fernerhin Seite 16 gesagt ist: englische Gaskohlen werden in Deutschland noch vielfach verwendet, so trifft dies für die städtische Gasanstalten in Berlin bei einer Jahresproduction von 60 Millionen Cubikmeter Gas nicht mehr zu, da dort nur deutsche Kohle, oberschlesische, niederschlesische und westfälische zur Vergasung kommen und dies andere Gasanstalten ähnlich ausführen können. Die Angaben der Gas- und Coksausbeute sind aus früheren Zeiten und Schriften eventuell von kleineren Anstalten entnommen, für heutige Verhältnisse aber nicht mehr zutreffend. Was über Theer gesagt ist, betrifft Liebhaberei. Nach Aufzählung der bekannten chemischen Bestandtheile des Gases und der Nebenproducte folgt einiges über Selbstentzündung der Kohle auf Lager, und dann das zweite Capitel, die Darstellung des Gases. Der allgemeine Gang der Gasbereitung wird beschrieben, dabei der Druckmesser Erwähnung gethan, mit kurzer Erläuterung der Druckregistrirapparate. Es folgt verschiedenes über die Leuchtkraft, über Beurtheilung des Leuchtgases hinsichtlich seiner Qualität nach bekannten Arten und Apparaten, in Besonderem werden den verschiedenen Photometern und deren Anwendung einige Seiten gewidmet, dann über chemische Untersuchung des Gases gesprochen, wobei als die bemerkenswertheste Methode diejenige von Wurtz in New-York zu nennen ist. Auch über Naphtalin sind richtige Bemerkungen gegeben, jedoch die bedeutendste Abkühlung, welche bei freistehenden Gasbehälter-Oberflächen stattfindet, hierbei gar nicht erwähnt.

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Das folgende dritte Capitel handelt über Retortenöfen und Vorlagen. Darin folgt die Beschreibung der

Retorten, deren Anfertigung, Verschlüsse, ferner über Retortenöfen, ihren Einrichtungen nach Zahl der Retorten, mit gewöhnlicher Rostfeuerung, mit Generatorfeuerung nach Müller & Eichelbrenner, deren Heizmaterialien, das Ofen-Bedienungspersonal, deren Erfolge, der Chargir-Maschine nach Fowlis und verschiedenen erforderlichen Werkzeugen für den Betrieb. Es sind Zeichnungen in dem besonderen Atlas beigefügt.

Für den heutigen Standpunkt der Gastechnik ist die Beschreibung über die Ofenmauerung, ihrer Rostdimensionen, Ofenlage gegen einander, Ofenschornsteinquerschnitt und Zubehör, über Generatoröfen, über Ofenheizung durch Theer und Coks, über Leistungsfähigkeit der Retorten, das Bedienungspersonal der Oefen und damit Zusammeuhängendes durchaus nicht mehr zutreffend. Die Zeichnungen selbst zeigen das mit dem Namen: „Morton'scher Retortenverschluss" gezeichnete Retorten-Mundstück nebst Deckel unrichtig; dasselbe wäre auch nicht dauerhaft in dieser Construction, wie auch die Ofengewölbe-Construction, ebenso wie diese Werkzeuge nur für kleinere Verhältnisse brauchbar sind. Die Construction der gusseisernen Vorlagen ist heute nicht mehr für neue Anlagen massgebend.

Es folgt nun in dem vierten Capitel die Beschreibung und die Benennung des Zweckes der Condensatoren und Scrubber nach bekannten älteren Einrichtungen, die neuesten sind nicht erwähnt.

Das fünfte Capitel handelt von den Exhaustoren; der Zweck derselben ist erläutert, und von den verschiedenen Arten Beschreibung kurz gegeben, wogegen den Körtingschen Exhaustoren grössere Erläuterung zu Theil geworden, während die Kolben-Exhaustoren gar nicht erwähnt sind. Es werden Regulirvorrichtungen für Exhaustoren besprochen, durch Zeichnung erläutert und Zweck nebst Einrichtung von einfachen und doppelten Bypassklappen gegeben. Der ungestörte Gang der selbstthätig wirkenden Apparate ist dahin gehend aufzufassen, dass alle solche Apparate (wenn auch nur gemeinschaftliche) wirkliche Aufsicht erfordern, welche bei eintretender Störung sofort eingreift.

Das sechste Capitel handelt über die Reinigung des Gases. Es werden die älteren Arten der Kalkreinigung und Bereitung nebst Anwendung der Laming'schen Masse beschrieben, worauf besondere Ausführung mit Zeichnung dem angeblich, aber nicht wahrscheinlich der Zukunft gehörigen Regenerativverfahren durch das Körting'sche Dampfstrahlgebläse gewidmet wird. Die Reinigung durch Raseneisenerz wird kurz erwähnt und dessen Erfolge betont. Einem geeigneten Regenerirraum ist keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch bedeutend bessere Resultate bei geringen Betriebskosten schon erzielt sind. Es sind Zeichnungen der einzelnen Apparate gegeben.

Das siebente Capitel enthält die Beschreibung und Zeichnung von Absperr-Vorrichtungen: Schieber (sogenannte Schleussen), trockene Ventile, Tellerventile und hydraulische Verschlüsse. Gleichzeitig ist der Clegg'sche Wechselhahn für Umstellung von vier Reinigern aufgeführt, als dessen Mangel genannt wird, dass beim Umstellen unreines Gas in das bereits gereinigte übertritt. Anderweitige und zweckmässigere, mit solchen Mängeln nicht behaftete Wechselapparate sind aber nicht erwähnt.

Das folgende Capitel erklärt durch Zeichnung und Beschreibung den Stationsgasmesser. Das neunte Capitel handelt. über die Gasbehälter mit Zubehör. Es sind durch Zeichnungen und Beschreibung nach dem bekannten älteren System erläutert: zwei einfache freistehende Gasbehälter mit Bassin von 32m bezw. 15m Durchm. des Gasbehälters und ein Teleskop-Gasbehälter von 32m Durchm. mit zugehörigem Gebäude. Ein Heizapparat für Gasbehälter-Wasser zum Schutz gegen Frost wird besprochen. Formeln für Bassinmauerstärken werden nach bekannten Regeln notirt, auch über Druck und Glockengewicht Einiges ausgeführt. Im zehnten Capitel sind die bekannten Druckregulatoren nach Clegg, solche mit Wasserbelastung und die verschiedenen Arten von Giroud'schen Regulatoren beschrieben und durch Zeichnungen erläutert. Eines Druckregistrirapparates zur Beobachtung des Gasdruckes in der Strassenrohrleitung wird jedoch ohne Zeichnung Erwähnung gethan.

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Zum Bau einer Gasanstalt für 3000000cbm Jahresproduction werden im nächsten Capitel allgemeine Regeln aufgestellt, die Grösse der Apparate und Anlage der Gebäude durch Grundzahlen berechnet und durch einen allgemeinen und Detailplan die Einrichtung situirt und gezeichnet. Mangelhafte Grundzahlen und Anordnung weisen darauf hin, dass dieser Plan nur älteren, unzweckmässig angelegten Anstalten entsprechend entnommen ist. Anlagekosten sind nicht genannt.

Das zwölfte Capitel handelt über die verschiedenen Röhren und Rohrleitungen; Berechnungen nach bekannten Regeln werden gegeben. Ueber Probe und Instandsetzen der Rohrleitungen nebst erforderlichem Werkzeug sowie Art ihrer Benutzung wird Zeichnung und Beschreibung gegeben, worauf das letzte Capitel folgt: Benutzung des Gases. Hierin wird über Gasmesser, deren Verbesserung durch Warner und Cowan, deren Prüfung durch Cubicirapparate, über alle Sorten Lampen, deren Einrichtung, der Candelaber und ConsolLaternen, Brennerrohr und Brenner mit ihren Arten verhandelt und durch Zeichnungen vorgeführt. Es folgt noch die erforderliche Zahl der Flammen und deren Vertheilung in zu beleuchtende Räume, es werden nasse und trockene Regulatoren hinter Gasmesser und zu Strassenflammen, endlich Giroud's Rheometer besprochen und Zeichnungen gegeben.

Als Anhang ist die Gasbereitung aus Petroleumrückständen beschrieben, und sind Zeichnungen zur Erläuterung beigegeben. Die einfache Einrichtung Retortenofen, etwa Reinigung, Abkühlvorrichtung und Gasbehälter nebst Theerbehälter wird kurz dargestellt und deren Nachtheile sowie Vorzüge besprochen.

Hiernach ist das vorliegende Werk im Allgemeinen recht gut und geordnet ausgeführt, die zugehörigen Zeichnungen sind mit vielem Fleiss zusammengestellt. Es kann allen Jenen bestens empfohlen werden, welche über Gasbereitung sich orientiren und über allgemeine Einrichtung der Apparate sich Kenntniss verschaffen wollen. Specielle Berechnungen und Detailconstructionen der Apparate und Gebäude, ebenso Kostenanschläge über deren Einrichtungen sind nicht gegeben. Da ebenfalls die neuesten Erfolge und Resultate bei Gasanstalten nicht enthalten sind, so lässt sich ein Neubau von Gasanstalten. danach nicht zur Ausführung bringen. C. S.

Bauwesen.

Die städtische Wasserversorgung von E. Grahn. I. Band, Statistik. Beschreibung der Anlagen in Bau und Betrieb. Auf Veranlassung des Vereines von Gas- und Wasserfachmännern Deutschlands zusammengestellt und bearbeitet. 320 S. Lex. - 8. (Preis 8 M). München, 1878. K. Oldenbourg.

Das Gebiet der städtischen Wasserversorgung ist in unserer Literatur bisher nur mit wenigen Ausnahmen in einzelnen Monographien und hin und wieder in Zeitschriften. und Fachblättern erschienenen Abhandlungen cultivirt worden. In der Grahn'schen Arbeit liegt nun aber der erste Theil eines Sammelwerkes vor, wie es die Literatur keines Landes bis jetzt besitzt; ein Werk, das durch Gründlichkeit, Vollständigkeit und praktische Brauchbarkeit allen billigen Anforderungen entspricht. Dasselbe verdankt seine Entstehung zunächst einem Beschlusse des Vereines von Gas- und Wasser

fachmännern Deutschlands, demzufolge im Jahre 1876 an sämmtliche Wasserwerke Deutschlands, der Schweiz und Oesterreichs Fragebogen ergingen, welche über die hauptsächlich in Betracht kommenden Punkte Auskunft bringen sollten. Hieraus und aus sonstigem Material, welches der Verfasser aus Monographien, persönlich auf Reisen und durch Privatcorrespondenzen sich verschaffte, ist in bisher nicht erreichter Vollständigkeit eine Statistik der Wasserversorgung von nahe 300 Örten, alphabetisch geordnet, zusammengestellt.

Die gemachten Angaben sind äusserst zuverlässig, wie sich Jeder überzeugen wird, der eine grössere Anzahl von Wasserversorgungen kennen gelernt hat. Trotz der Kürze, mit welcher im Allgemeinen der Gegenstand behandelt werden musste, vermisst man doch keine der wesentlicheren Angaben; alle wichtigen Dimensionen und Abmessungen sind mitgetheilt, eine Menge von Betriebsresultaten, viele Wasseranalysen, Wassertarife in den Beschreibungen enthalten, kurz, wir haben es hier mit einer äusserst fleissigen, sorgfältigen Arbeit zu thun, die jeder Bau- oder Betriebsbeamte mit Freuden begrüssen wird.

Ganz neu ist auch der geschichtliche Ueberblick über die Wasserversorgungen seit den ältesten Zeiten. Von den Brunnen und Cisternen der ersten Nomaden führt uns der Verfasser an den egyptischen und indischen Wasserkünsten vorbei zu den grossartigen und äusserst vollkommenen Wasserversorgungen der Römer, die zum Theil jetzt noch im Betriebe sind, zum Theil aber auch in ihren Ruinen das gerechte Erstaunen der Nachwelt erregen. Die Anlagen der späteren Zeiten, die künstlich complicirten Wasserwerke der späteren französischen Könige und die diesen von den kleineren deutschen Fürsten nachgeahmten Wasserkünste und die allmälig erfolgte weitere Entwickelung dieser Technik bis zur Jetzt zeit sind in grösster Vollständigkeit in dem Werke enthalten.

Der II. Theil wird eine Vorvollständigung des ersten Theiles umfassen, indem das vorhandene Material aus den grösseren Städten des Auslandes, zudem aber auch eine vergleichende Zusammenstellung, geordnet nach den Gegenständen, welche die Einrichtung und den Betrieb eines Wasserwerkes ausmachen, folgen soll. Der III. Theil endlich soll an der Hand des in den ersten Theilen gegebenen Materials die Frage beantworten: Wie soll man Wasserversorgungen anlegen und betreiben?

Möge das Versprechen, welches die Verlagsbuchhandlung in ihrem Prospecte giebt, dass der zweite und dritte Theil dem ersten baldigst folgen sollen, wirklich in Erfüllung gehen. L. Dff.

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