Die Staatswissenschaft: geschichts-philosophisch begründetW.G. Korn, 1840 - 400 Seiten |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 14 - Was man sich auch in metaphysischer Absicht für einen Begriff von der Freiheit des Willens machen mag, so sind doch die Erscheinungen desselben, die menschlichen Handlungen, ebensowohl als jede andere Naturbegebenheit, nach allgemeinen Naturgesetzen bestimmt.
Seite 56 - Die gesetzgebende Gewalt kann nur dem vereinigten Willen des Volkes zukommen. Denn, da von ihr alles Recht ausgehen soll, so muß sie durch ihr Gesetz schlechterdings niemand unrecht thun können. Nun ist es, wenn jemand etwas gegen einen Anderen verfügt, immer möglich, daß er ihm dadurch unrecht thue, nie aber in dem, was er über sich selbst beschließt (denn volenti non fit iniuria).
Seite 247 - Vorurtheil gibt uns tiefen Abscheu vor jenen unnatürlichen Kindern ihres Vaterlandes ein, die mit rascher Hand ihren alten Vater in Stücke zerhacken, und ihn in den Zauberkessel verruchter Schwarzkünstler werfen, um dann durch giftige Kräuter und wilde Zauberformeln das väterliche Leben verjüngt wieder herzustellen, und den entflohenen Geist zurückzurufen.
Seite 31 - Kenntnisse hatten, indes die Künste, welche zu den Bequemlichkeiten des Lebens gehören, viel jünger sind. In den höchsten Sachen dachten die ältesten Menschen richtig, in Lebensgeschäften waren sie Kinder.
Seite 56 - Unrecht tun können. Nun ist es, wenn jemand etwas gegen einen anderen verfügt, immer möglich, daß er ihm dadurch Unrecht tue, nie aber in dem, was er über sich selbst beschließt. Also kann nur der übereinstimmende und vereinigte Wille aller, sofern ein jeder über alle und alle über einen jeden eben dasselbe beschließen, mithin nur der allgemein vereinigte Volkswille gesetzgebend sein.
Seite 11 - Gott nicht geht, und die neuere Staatsweisheit oft, bald auf Sand, bald auf Mist gebaut hatte, leidet keinen Zweisel. Eben so stimmen wir mit Müller überein: die Theologie müsse wesentlich berücksichtigt und der geistliche Stand keineswegs von aller Einwirkung auf die öffentlichen Angelegenheiten ausgeschlossen werden ; aber unsere Theologie ist die christliche aller Bekenntnisse, und unsere Geistlichkeit die protestantische, wie die katholische.
Seite 10 - Einstweilen, bis den Bau der Welt, Philosophie zusammenhält, Erhält sich das Getriebe Durch Hunger und durch Liebe.
Seite 24 - Geschichtliche Entstehung. Der Staat ist eine physisch und moralisch nothwendige Welterscheinung. Doch springet er nicht fertig aus dem Nichts hervor, sondern hat ein sichtbares Werden in der Zeit. Zuerst entwickelt sich das natürliche Element (Naturstaat), dann gehet darin das freie auf (Vernunftstaat).
Seite 188 - ... wenn bei dem ersten Gedanken daran die Schändlichkeit derselben erwogen, und der sich dagegen noch regende Abscheu belebt und verstärkt worden wäre ! Das war aber vermöge der Herrschaft, welche der in seinem Innern nicht zerrüttete Mensch über sein Denken, oder über die Aufmerksamkeit und deren Richtung auf einen Gegenstand auszuüben vermag, eben so gut möglich, als wie das Vorstellen der angenehmen Folgen, die eine Uebelthat verspricht.
Seite 207 - R ö ss ig fast eben so viele über Wasserpolizei, und einen Frank noch einmal so viel über Medicinalpolizei anfüllen sieht? Leider wurden die Legislatoren allenthalben zu einem Wuste von Gesetzen verführt, die kein Mensch beachtet, und deren Uebertretung sie nicht verpönen können, weil •die Aufsicht über ihre Befolgung unmöglich ist. Man würde darüber lachen, wenn nicht eine Verschwendung von Zeit, Kraft und Geld daran geknüpfet wäre. Das Polizeigesetz hüte sich demnach , etwas erst...