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Liv-, Est- und Curländisches

Urkundenbuch

nebst

Regesten.

Herausgegeben

von

Dr. Friedrich Georg von Bunge,

Kaiserlich Russischem Wirklichen Staatsrathe a. D., Grosskreuz des K. St. Stanislaus-Ordens erster Classe, Ritter des
K. St. Annen-Ordens zweiter und des K. St. Wladimir-Ordens vierter Classe, Comthur erster Classe des H. Sachsen-
Ernestinischen Haus-Ordens, Inhaber des Ehrenzeichens für vierzigjährigen tadellosen Staatsdienst und der Medaille für
den Krimmkrieg, Ehrenmitglied der Ritterschaften Estlands und Curlands, Ehrenbürger der Städte Riga und Reval,
Ehrenmitglied der Kaiserl. Universität Dorpat, der Kaiserl. öffentl. Bibliothek zu St. Petersburg, der Curländischen
Gesellschaft für Litteratur und Kunst zu Mitau, der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen
zu Riga, der Estländischen litterarischen Gesellschaft zu Reval, der gelehrten Estnischen Gesellschaft zu Dorpat, des
Vereins zur Kunde Oesels zu Arensburg, ordentlichem Mitglied der Gesellschaft für Nordische Alterthümer zu Kopen-
hagen, des Thüringisch-Sächsischen Vereins für vaterländische Alterthümer zu Halle, des Vereins für Hansische Geschichte
zu Lübeck, Mitglied des Gelehrtenausschusses des Germanischen Museums zu Nürnberg, correspondirendem Mitglied der
Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft für vaterländische Geschichte zu Kiel und des Vereins für Lübeckische Geschichte
zu Lübeck.

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Vorrede.

Als der Herausgeber diesen sechsten Band seines Urkundenbuches in Angriff nahm, hatte er keine Ahnung davon, dass denselben die Nachträge zu den früheren Bänden vollständig ausfüllen würden. Die bis dahin angesammelten Materialien, über welche in der Einleitung zu den Regesten ausführlicher berichtet worden ist, hatten allerdings schon einen weit bedeutenderen Umfang, als diejenigen, die den Stoff zu Nachträgen im dritten Bande lieferten. Es zeigte sich jedoch bald, dass mancherlei bereits damals Zugängliche übersehen war, und dann erschienen während des Druckes ein Paar Werke, welche den Herausgeber sogar bestimmten, den bisherigen Plan des Urkundenbuches wesentlich zu erweitern. So war er genöthigt, drei Serien von Nachträgen zu liefern.

Die erste, bedeutendste, umfasst die dem ursprünglichen Plane entsprechenden Nachträge, besonders aber eine grosse Zahl von Berichtigungen, vorzugsweise in Beziehung auf die Chronologie. Diese Berichtigungen sind die Frucht höchst mühsamer und zeitraubender Untersuchungen und erforderten eine Menge umfassender synthetischer und tabellarischer Vorarbeiten. Zu solchen gehört z. B. eine Art vollständiger Chronik des Deutschen Handelshofes zu Nowgorod, so weit das Urkundenbuch reicht. Diese Mühen sind aber auch durch einen überraschenden Erfolg belohnt worden, denn für den grössten Theil der in die Hunderte sich erstreckenden undatirten Briefschaften ist das Datum meist genau oder doch annähernd bestimmt worden.

Zu der zweiten Serie gab den nächsten Anlass das Werk: „Russisch-Livländische Urkunden, gesammelt von C. E. Napiersky. St. Petersburg 1868. 4." Da hierdurch besonders das Material zur Kenntniss der Verhältnisse des Deutschen Handelshofes in Nowgorod, für welches schon früher das Revaler Rathsarchiv so viel geliefert hatte, bedeutend vermehrt wurde, so beschloss der Herausgeber, auch noch alle übrigen den Handelshof betreffenden Urkunden und Briefschaften, wenn sie auch nicht auf Livland speciellen Bezug nehmen, dem Urkundenbuch einzuverleiben, namentlich die verschiedenen Scraen und Willküren des Handelshofes. So findet sich also im Urkundenbuch Alles vereinigt, was die bisherigen Forschungen über jenes Institut, welches für das alte Livland eine so grosse Bedeutung hat, an Quellenmaterial ergeben haben. — Fernern Stoff zu dieser Serie von Nachträgen boten die seit dem Erscheinen des fünften Bandes ans Licht getretenen Bände der Mittheilungen der Gesellschaft für Livländ. Geschichte. Endlich unternahm der Herausgeber eine Reise nach Göttingen, um die reichen Schätze der dortigen Universitäts-Bibliothek für seine Zwecke auszunutzen, und heimste eine bedeutende Erndte aus grösseren Sammelwerken, insbesondere aus verschiedenen Bullarien, dem Meklenburg'schen Urkundenbuch u. a. m., ein.

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Die zweite Serie war schon bedeutend im Drucke vorgeschritten, als dem Herausgeber E. Strehlke's Tabulae Ordinis Theutonici, Berol. 1868. 8." zu Händen kamen. Dieses Werk enthält zwar nur wenige speciell auf Livland bezügliche Urkunden, welche nicht schon im Urkundenbuch abgedruckt waren. Letzteres hatte aber auch schon nicht wenige den Deutschen Orden im Allgemeinen betreffende Urkunden aufgenommen, und da lag es nahe, den von Strehlke gebotenen reichen Schatz zur Vervollständigung des Urkundenbuches auch in dieser Richtung zu verwerthen, wobei auch die übrigen Diplomatarien des Ordens, insbesondere das von Hennes, benutzt wurden. So entstand die dritte Serie von Nachträgen,

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