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Die handschriftliche Ordnung

der

Catullischen Gedichte.

Catull selber hat die uns vorliegende Sammlung seiner Gedichte herausgegeben, das beweist die voranstehende Dedication an Cornelius Nepos. Aber mehr als Ein Catullisches Gedicht, von dem die Alten reden, fehlt darin, und so darf die Frage aufgeworfen werden, ob wir die Gedichte noch in der Reihenfolge, die ihnen der Dichter angewiesen hat, besitzen, oder ob die ursprüngliche Ordnung gestört worden ist, um so mehr, als die Aufeinanderfolge eine ziemlich plan- und regellose zu sein scheint.

Ein bestimmtes Princip der Anordnung lässt sich auf den ersten Blick in Folgendem erkennen. Die grösseren Gedichte Catulls nehmen die Mitte des Ganzen ein, kleinere in elegischen Distichen gehaltene Gedichte folgen, und kleinere Gedichte in melischen und jambischen Metren gehen voraus. Die ganze Sammlung zerfällt hiernach in drei Theile, von denen der mittlere der umfangreichste ist. Diese mittlere Partie enthält zugleich den Wendepunkt für die metrische Anordnung: das erste derselben, 61, hat ein auch in der vorausgehenden Partie vorkommendes glyconeisches Metrum, die letzten bestehen wie die Gedichte des dritten Theiles aus elegischen Distichen (65—68).

Gibt es nun aber innerhalb dieser Theile noch ein weiteres Princip der Anordnung? Weder die Zeit der Abfassung, wie Zell geglaubt hat, hat den Gedichten ihre Reihenfolge angewiesen, noch Kategorien, die ihrem Inhalte entnommen wären, wie etwa die Kategorien: Liebesgedichte, Gedichte an Freunde, Spottgedichte u. s. w.

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noch endlich auch die metrische Form, denn in dem ersten Theile Westphal, Catulls Gedichte.

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