Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

of the constitution of human nature, and a right conception of the end of man. A view which thus regards Adam as the universal pupil is in the highest sense universal. It is the artistic expression of Milton's most mature contemplation of a theme which he had regarded, at least since 1654, as essentially to be seen in proper relation to that more basic theme of human liberty.

This mature view, we have said, makes the aim of education the achievement of true liberty. All of the instruction, both of Raphael and Michael, has an eye to the fact that this liberty comes only through willing obedience. To this end man was taught that God was omnipotent,-that Lucifer could not prevail against Him. He was made to see the consequence of a failure to acknowledge that supremacy. Then there was impressed upon Adam the great fact of the freedom of the will, the gift to man of Godlike reason, enabling the individual to understand the ways of God as always right and good, to guide the will, strengthen the affections, and curb the passions. Finally, through Michael's instruction there was further emphasis upon the omnipotence of God, of a God who, far from being the author of evil, makes man responsible for sin. With the comprehension of this fact there comes also the recognition of the necessary pain in facing the consequences, and also the conception of a goal, a hope of salvation in Christ.

If we are willing to regard this as the expression of the poet's maturest thought concerning education, we may examine a view which not only takes into account the good and evil in man's nature, but also regards education as a process of developing the proper delight in rational thought (such a delight as attended the discourse of Raphael), and a willingness to endure pain in the correction of the lower passionate nature (such pain as Adam endured at the hand of Michael). The subject matter is comprehensive, with its record of the fall of the angels, partaking of the nature of drama, the narrative of the Creation, the scientific account of "celestial motions,' the historical material of Old Testament narrative, and the theology of the Atonement. And, finally, the epic contains an important presentation of right method, wherein the functions of the teacher and the pupil are seen in complementary relation, the instructor at times imparting information to satisfy

[ocr errors]

curiosity, at times listening to the observations of the pupil. Sometimes the instructor encourages, sometimes cautions, but more often is at pains to indicate the relation between facts already observed, thus making the facts significant. Thus, for instance, it is Michael who points out the relation between the marriage of the strong men to the beautiful women, and the universal discord of the succeeding vision.

The two discourses also have an underlying unity of purpose. Both aim to develop virtue, to strengthen the will, elevate the reason, and to keep all the faculties in their proper relation. Neither teacher aims to repress feeling; rather, both aim to develop right feeling-feeling in right relation to reasonthat the whole man may grow in the image of his Maker. It is the conception of no narrow Puritan; it is the view of one rightly called the last of the great Elizabethan humanists. MURRAY W. BUNDY

University of Illinois

VERSUCH EINER NEUEN DEUTUNG VON "SUNU FATARUNGO" IM HILDEBRANDSLIED

Über eine Mutmassung kommt man beim Erklären eines ȧñа§ λeyoμevov selten hinaus; jede auf Wahrscheinlichkeitsgründe sich stützende Vermutung kann demnach eine Bereicherung unsrer Kenntnis bedeuten und ist jedenfalls berechtigt. Man darf jedoch von jedem neuen Ausleger verlangen, dass er wenigstens ebenso starke Beweise bringe, als seine Vorgänger. Dies hoffe ich auch in den folgenden Zeilen getan zu haben.

Bildung des Kompositums: Ähnliches findet sich wohl in andern germanischen Sprachen, nicht aber Gleiches.

Von Anfang an hat man sunufatarungo als ein zusammengesetztes Wort betrachtet. Abseits von den anderen Deutungen steht Greins1 Auffassung: er nimmt es als ein Adverb, gebildet wie alts. darnungo, fârungo, gegnungo und die zahlreichen ags. Adverbien auf-inga: "Sohn und Vater zusammen," etwa sohnväterlich." Aus dem Ahd. führt er keinen Beleg an, und auch in den verwandten Sprachen findet er nur analoge Bildungen, nicht aber gleiche.

Sonst fasst man den Ansdruck allgemein als ein zusammengesetztes Hauptwort: eine recht merkwürdige, im DEUTSCHEN ganz vereinzelte Wortbildung.

Weisen denn die verwandten Sprachen kein Seitenstück dazu auf? Den Sanskritforschern musste freilich die Dvandva einfallen; Beispiel: candrâdityau aus candra+âditya+Dualendung. Hier wird aber die Dualendung unmittelbar an zwei zusammengekoppelte Stämme angehängt; das vermutliche ahd. Kompositum ist dagegen mit einer Ableitungssilbe gebildet. Befriedigend konnte übrigens nur eine Parallelbildung aus einer germanischen Sprache sein.

Eine solche hatte schon Lachmann ausfindig gemacht, "Das sonst schwierige sunufatarungo," meint er in seiner Mitteilung über das Hildebrandslied an die Berliner Akademie der Wissenschaften (1833),2 ist durch eine Stelle im Heljand 35, 10 jedem Aufmerksamen deutlich geworden. Wie man sonst die

'Das Hildebrandslied. Marburg 1858, Cassel 1880. S. 21.
'Kleinere Schriften I, S. 418.

gebruoder und ähnliches sagt, so heissen hier die beiden Söhne Zebedäi mit ihrem Vater "thia gisunfader."

Wie treffend der Vergleich auch sein mochte, entscheidend war er nicht, denn er beruhte nur auf Ähnlichkeit, nicht auf Identität: hier, eine Vorsilbe; dort, eine Nachsilbe. Deshalb empfand Lachmann das Bedürfnis mehr Ähnliches anzuführen; zugleich betonte er aber selbst die angedeutete Schwierigkeit: “sunufatarungôs," fährt er nämlich fort, "ist offenbar dasselbe, denn die Bildungssilbe-ung hat IM NORDISCHEN3 den Begriff der Verwandtschaft (Grimms Gramm. 2, 359), und Grimm hat auch (S. 363) ein ANGELSÄCHSISCHES Femininum fädrunga angeführt, welches Gevatterin bedeuten muss; OBGLEICH IM ALTHOCHDEUTSCHEN DIE ENDUNG MEISTENS -ing lautet, und SELTEN, wie in truhting, sodalis, DIESE BEDEUTUNG HAT. Alte niederländische Glossen in Graffs Diutisca 2, 209. 207 geben mächlinge contribules und torniringe commilitones" usw.

Später hat man nichts Entscheidenderes gefunden; das von Kögel angeführte mhd. sächliche Substantiv: giswesteride= 'Brüder und Schwester, Gebrüder, Geschwister,' hat doch weit geringere Beweiskraft als Lachmanns gisunfader und auch das von J. Schmidt herbeigeholte ags. suhtorgefäderan Neffe und Oheim wiegt nicht schwerer.

[ocr errors]

Um dem Sinne Genüge zu tun, hat sich aber Lachmann gezwungen gefühlt, am überlieferten Text herumzubessern und nach seinem Vorbilde haben sich denn auch spätere Kommentatoren den Text nach ihrem Geschmack zurechtgelegt. So merkwürdig die Bildung des Wortes, so unsicher ist nämlich seine Flexion.

Flexion:

Diese ist unsicher.

a. gen. plur.

b. nom. plur.

c. nom. dual.

d. nom. sing.?

'Das Hervorheben durch FETTDRUCK rührt von mir her; so auch später. • Literaturgeschichte I, 1 S. 214.

Rezension von A. Leskien, die Declination im Sl. Lit. usw. Jenaer Litztg. 1877 Nr. 17 S. 269.

So z. B. Rieger. Germania 9, S. 318, 1846.

7

9

J. Grimm, Schmeller (und nach ihnen Feussner, Kluge,10 Siebs") fassten sunufatarungo als gen. plur. eines a-stammes auf [und konstruierten es zu heriun tuêm]. Dies erklärte Lachmann12 nicht zu verstehen und obgleich er zugab, dass der Genitiv vielleicht zu rechtfertigen sei, fand er den Nominativ natürlicher und erfand die Form sunufatarungôs, (nach Analogie von heridos V 5?); die Handschrift weist einen Strich über der Zeile und einen Punkt hinter dem o, die man allerdings als Reste eines langen s deuten könnte. So schrieben denn mach ihm auch Müllenhoff und Scherer-Steinmeyer.13 Hier wird jedoch darauf hingewiesen dass die Textveränderung nicht unumgänglich sei: im Isidor 12, 18 und im Heliand 4, 1 finde man himilo statt himilô und grurio statt gruriôs.1

Ansprechender ist dann schon Möllers15 Behauptung, sunufatarungo könne nichts anderes als ein nom. dual. sein.

In seiner Literaturgeschichte gibt schliesslich Kögel ein recht anschauliches Bild von der Verworrenheit, die in der Auffassung der grammatischen Form des Wortes herrscht: I, 2 S. 488 führt er es an nach einer Reihe von Mehrzahlformen auf ō statt ä; hier deckt sich seine Ansicht also mit der oben mitgeteilten Müllenhoff-Schererischen; I, 1. S. 215 dagegen sieht er darin einen Nom. Sing., eine ungewöhnliche Nominativform der ā-stämme (o-Deklination); es stünde demnach statt *sunufatarunga. Wohl steht das Zeitwort in der Mehrzahl; dies ist aber kaum eine Schwierigkeit nach einem Sammelnamen.

Ausser Möller und Kauffman, 16 die eine erstarrte archaistische Flexionsform annehmen, haben sich die Ausleger durchgehends gezwungen gefühlt, das Wort zu verdrehen oder seine Endung als aussergewöhnlich aufzufassen.

1 Kleine Schriften 5, 107; G D S. 654.
Heliand 2, 107.

• Die älteren alliterierenden Dichtungsreste. Hanau. 1845. S. 24.

10 Stammbildung § 26.

"Z. f. d. Ph. 29 S. 412.

12 a. a. O.

13 Denkmäler 2, S. 13.

14 Sie verweisen auf Scherer: zu alid. Sprachpr.1 33, 18.

16 Zur ahd. Alliterations poesie, Kiel 1888, S. 86-87.

16 Philologische Studien. Festgabe für Ed. Sievers, Halle 1896 s. 143 f.;

nach ihrem Beispiele Wadstein s. unten.

« ZurückWeiter »