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3. Januar 1903.

Den Grund hierfür habe ich bereits früher an anderer Stelle (Z. 1894 S. 868 u. f.: »Eine schwache Stelle an manchem unserer Dampfkessel«) auseinandergesetzt. Zunächst ist es die ungleichmässige Verteilung der Zugspannungen über den Querschnitt infolge des Ausschnittes, wie in Fig. 3 eingetragen1). Sodann tritt hinzu die Inanspruchnahme des Lochrandes auf Biegung durch den Druck, mit welchem sich der Mannlochdeckel unter Einwirkung der Flüssigkeitspressung gegen die Wandung legt, wie in Fig. 1 durch die beiden Randkräfte und in Fig. 10 ausführlicher angedeutet ist. Diese auf den Lochrand wirkende Last beträgt im Falle des explodierten Kessels bei 4 at Ueberdruck rd, 4700 kg. Man denke sich diese Kraft die 7 mm starke Wand auf Biegung in Anspruch nehmend, und man wird erkennen, dafs hier eine Anstrengung auftreten mufs, welche das sonst für zulässig erachtete Mafs weit überschreitet. Ihre rechnungsmäfsige Feststellung begegnet zurzeit noch unüberwundenen Schwierigkeiten. Dazu gesellt sich der nachteilige Einfluss des scharfen Anziehens der Verschlufsbügel beim

1) Eine genaue Feststellung der tatsächlich stattfindenden Ungleichmalsigkeit der Spannungsverteilung ist zurzeit noch nicht möglich.

Da gegenüber Biegung die Plattenstärke mit der zweiten Potenz wirksam wird, so mufste die Biegung bei dem gufseisernen Versuchskörper mit 20,5 mm Stärke verhältnismäfsig weit geringeren Einflufs Anfsern, als wenn es möglich gewesen wäre, die Wandstärke mit 7 mm, wie sie der explodierte Kessel besafs, auszuführen. In diesem Falle würde die erste Zahl in dem Verhältnis 3,27:1 noch bedeutend gröfser ausgefallen sein.

Wiederverschliefsen des Mannloches oder beim Undichtwerden der Verpackung im Betriebe1).

Ist das Blech zäh, so wird sich die Ueberanstrengung in bleibenden Formänderungen äussern, wobei das von dem Lochrande abgelegene Material zur Unterstützung herangezogen wird. Ist das Material spröde, so wird bei genügender Höhe des Druckes ein Bruch stattfinden, dessen Eintritt durch kleine Verletzungen am Lochrand (Haarrifs) stark begünstigt werden kann.

Ich unterlasse es ausdrücklich, darauf einzugehen, ob bei der eingangs erwähnten Explosion die zulässige Dampfspannung überschritten worden ist oder nicht. Einen Anhalt dafür, dafs eine solche Ueberschreitung wirklich stattgefunden hat, lieferte die Untersuchung durch den Sachverständigen nicht.

Wenn nun auch die für Gufseisen erlangten Versuchsergebnisse nicht ohne weiteres auf zähes Schweifs- oder Flufseisen übertragen werden können, so erhellt doch jedenfalls aus dem Vorstehenden, dafs das Mannloch eine sehr schwache Stelle der Kessel bildet, falls das Blech des betreffenden Schusses nicht entsprechend stark gewählt oder der Rand des Ausschnittes nicht ausreichend verstärkt wird. Als um so fehlerhafter mufs es bezeichnet werden, dafs man auch heute noch in manchen Werkstätten die grofse Achse des elliptischen Loches in die Richtung der Kesselachse, statt senkrecht dazu, legt.

1) Der explodierte Kessel erfuhr diese Behandlung ein Vierteljahrhundert hindurch.

Sitzungsberichte der Bezirksvereine.

Eingegangen 3. Mai 1902.

Bezirksverein an der niederen Ruhr

Sitzung vom 23. April 1902.

Vorsitzender: Hr. Caemmerer. Schriftführer: Hr. Weidler. Anwesend 36 Mitglieder und Gäste.

Der Vorsitzende teilt mit, dafs der Verein den Verlust zweier Mitglieder zu beklagen habe, der Herren Rath aus Ruhrort und Tülff ans Düsseldorf. Die Anwesenden erheben sich zu Ehren der Dahingeschiedenen von ihren Plätzen.

Nach Erledigung der geschäftlichen Mitteilungen spricht Hr. Emil Bock über

Fortschritte in der Herstellung eiserner Rohrmaste

Maste dienen, wie auch Säulen, Träger usw., zur Unterstützung von Gegenständen, die in einer bestimmten Höhe gelagert sein müssen; während aber Säulen und Träger bei gröfseren Lasten benutzt werden, wird ein freistehender Mast selten einer höheren Beanspruchung ausgesetzt sein. Meist wirkt auf den Mast eine geringe Zugkraft an der Spitze; so hat z. B. ein Lichtmast nur die Last der Bogenlampe und der Speiseleitung zu tragen; Leitungsmaste, Strafsenbahn-, Telephon- und Telegraphenmaste dienen nur zur Abstützung mehr oder minder straff gespannter Drähte. Abgesehen von sehr schweren Schiffs- und Gefechtsmasten, die nicht mehr in den Rahmen der hier betrachteten Mastfabrikation fallen, wird also die den Mast beanspruchende Kraft meist nur einige hundert Kilogramm betragen und selten bis auf etwa 1000 kg steigen. Noch abweichender ist die Art der Belastung. Säulen werden durchweg auf Druck oder Knickung beansprucht, Maste dagegen immer auf Biegung, und zwar meist nach Art eines an einem Ende fest eingespannten, am andern Ende belasteten Stabes; während aber bei Trägern, die ebenfalls auf Biegung beansprucht werden, die Belastung stets in einer bestimmten, vor der Montage festgelegten Richtung wirkt, kann bei Masten die Richtung der auftretenden Belastung nur zumteil vorher bestimmt werden.

Fig. 1.

Die belastende Kraft erfordert wegen des durch die Länge des Mastes bedingten grofsen Hebelarmes im unteren Querschnitt des Mastes gröfsere Widerstandsmomente. Als Querschnittsform empfiehlt sich der Kreisring mit geringer Wandstärke. In der Richtung der besonderen Beanspruchung wird dieser Querschnitt zweckmässig nach Mafsgabe der Fig. 1 verstärkt. In der folgenden Zahlentafel sind Trägheits- und Widerstandsmomente des Querschnittes nach Fig 1 mit denen des einfachen Kreisringes in Vergleich gestellt.

1) Vgl. Z. 1899 S. 184.

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walzen auf der Universalstrafse das Verhältnis der Wandstärken zueinander und zum späteren Durchmesser nicht geändert werden kann. Zu verbilligen ist die Arbeit noch dadurch, dafs der durch das Beschneiden der Streifen entstehende Abfall nach Z. 1899 S. 185 Fig. 16 vermieden wird. Der frühere Vorschlag, diese Hohlblöcke mit zwei einander ergänzenden kegeligen Löchern zu versehen, s. Fig. 17 a. a. O., erschwert sowohl die Walzarbeit als auch die Herstellung der Rohblöcke zu sehr.

Es ist also vorzuziehen, den Mast aus fertigen Blechen herzustellen. Diese werden der Länge nach schräg durchgeschnitten, Fig. 4, und dadurch jeder Abfall vermieden. Die Verbindung der Bleche miteinander in den Längsnähten kann durch versenkte Niete nach Fig 15 und 6 oder durch Ueber,

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deutscher Ingenieure.

beansprucht. Dafs sich die Maste billig herstellen lassen, er gibt sich aus der folgenden Beschreibung der für die Herstellung benutzten Maschinen.

Zur Herstellung der Maste sind zwei Arbeiten nacheinander zu leisten: zuerst das Verbinden der Bleche miteinander und sodann das Aufweiten und Runden. Wollte man den Mast in zwei gesonderten Hälften herstellen, so würden sich die langen Rinnen sehr schwierig verbinden lassen. Ganz abgesehen davon, dafs das Pressen solcher langer schmaler Rinnen an sich schon nicht leicht ist, würde das halbfertige Erzeugnis ohne jeden Halt sein, sodafs es schon durch einfaches Anfassen und Transportieren verbogen würde, selbst vorausgesetzt, dafs es ohne innere Spannung gerade aus der Presse herauskäme. Zwei solche Rinnen an den Kanten miteinander zu verbinden, ist für eine schnelle und durchaus gleichmässige Erzeugung nicht angängig. An einzelnen Stellen werden die Wölbungen und Verbindungskanten vielleicht genau übereinander passen, an andern Stellen werden sie sich dagegen verschoben haben; das Zusammenpassen und Fig. 10. Aufweltmaschine für Rostmaste.

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einanderfalzen nach Fig. 7 erfolgen; ebenso einfach lassen sich andere Verbindungsarten, wie z. B. das Schweifsen auf elektrischem Wege, anwenden. Soll die Verstärkung des Rohres gröfser sein, so kann man, wie Fig. 6 zeigt, Zwischenlagen in der Nietnaht anbringen. Die Nähte werden durch Backen zusammengeprefst, Fig. 8, die nach der Mitte hin vorgeschoben werden. Dabei müssen die Bleche ausweichen, sodafs das Rohr gerundet wird; ein in der Längsrichtung_eingetriebener Dorn D, Fig. 9, füllt das Rohr aus. Fig. 10 'zeigt eine solche Vorrichtung. Das Rohr R liegt zwischen den hier aus einzelnen Teilen bestehenden Seitenbacken my, m2 usw., die durch die Zylinder hy, he usw. nach der Mitte hin verschoben werden. Die Dorne D1, Da usw. werden durch den Kolben des Prefswasserzylinders A nacheinander in das kegelige Rohr hineingestofsen, um die runde Form zu erzielen. Das Rohr mufs dabei unbedingt gleichmässig und genau rund ausFig. 8.

Fig. 9.

fallen; denn die Bleche R sind vorher genau auf Mafs geschnitten, die Länge des Rohrumfanges liegt also genau fest, und der Dorn hat immer dieselbe Gröfse. Ferner müssen die Verstärkungen gleichmäfsig und scharfwinklig werden, da die Backen in der ganzen Länge gehobelt sind, und schliefslich mufs auch die Wandstärke gleichmäfsig sein, da die verwendeten gleichmäfsig gewalzten Bleche lediglich gebogen werden. Da ferner die eingetriebenen Dorne für jede Rohrsorte dieselbe Gröfse haben, und da auch die Breite des Bleches stets gleich bleibt, so können Buckel und unrunde Stellen nicht vorkommen, ganz gleich, ob der Dorn in die volle Matrize nach Fig. 11 hineingedrückt wird und die Wandung des Rohres gegen die umhüllende Matrize prefst, oder ob das Rohr nur durch die Backen an den Nähten zusammengehalten ist, Fig. 12.

Weiter ist erforderlich, dafs die Erzeugnisse genügende Festigkeit besitzen, und dafs sie sich billig herstellen lassen. Zu geringe Festigkeit könnte nur in den Nähten auftreten; die Nähte aber werden für den Fall, dafs die belastende Kraft in der Richtung der Verstärkungsebene liegt, überhaupt nicht

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Zusammenarbeiten kann deshalb auch nur in Einzelfällen gelingen. Der mit Mühe aus zwei Rinnen zusammengesetzte hohle, sehr lange und schmale Körper müfste also nachträglich noch gerade gerichtet werden.

In aufserordentlich leichter und einfacher Weise dagegen lassen sich zwei gewöhnliche glatte Bleche an den Längskanten miteinander verbinden; es würde z. B. eine vereinigte Lochund Nietmaschine täglich 10 bis 12 t und mehr bewältigen können und dabei verhältnismäfsig wenig Bedienung erfordern. Auf der Loch- und Nietmaschine kann ein schräg geschnittenes Blech so gerade gedrückt werden, dafs die Kanten aufeinander liegen, wobei es im übrigen ganz gleichgültig ist, ob das Blech, nachdem es zusammengenietet ist, mehr oder weniger verbeult ist. Die Aufweitmaschine fafst das Blech, prefst es rund und drückt schnell hintereinander mehrere Dorne in das Rohr, sodafs selbst die krummsten Bleche durchaus gerade werden. Die Maschinen können in verschiedener Weise ausgeführt werden; meistens wird bei längeren kegeligen Rohren das Aufweiten nicht mit einem einzigen Hineinstofsen des Dornes erledigt sein. In Fig. 10 liegen deshalb mehrere Dorne D1, Da... nebeneinander in Rinnen einer Schiebebühne, welche durch die Prefs wasserzylinder E und H auf dem Rahmen C bewegt wird. Die Dorne greifen mit ihren Köpfen F, F, usw. über einen Kopf G des Kolbens und werden von diesem in rascher Folge nacheinander in das Rohr hineingestofsen. -Auch die Backen, welche das Rohr in der Naht zusammenhalten, sind voneinander unabhängig, sodafs sie das Rohr, trotzdem es bereits in der ganzen Länge gehalten ist, in einzelnen Abschnitten zusammendrücken können; sie sind dementsprechend jede für sich allein und gelenkig ausgebildet.

3. Januar 1943,

Die Arbeit läfst sich noch dadurch vereinfachen, dafs das aufzuweitende Blech gleich in der ganzen Länge auf einmal zusammengedrückt wird, noch bevor die Dorne Zeit haben, das Rohr vollständig auszufüllen. Das Rohr wird also durchweg an den Stellen, an welchen der Dorn noch nicht gearbeitet hat, die Form annehmen, wie sie in Fig. 11 und 12 übertrieben dargestellt ist, und erst, wenn der Dorn eindringt, die genau runde Form nach Fig. 9 erhalten.

Fig. 13 bis 15 zeigen eine Aufweitmaschine. Die beiden Ständer, und von je 10 m Länge dienen zum Zusammenhalten der Naht auf der ganzen Länge des Mastes. Jeder Ständer ist mit einem ebenfalls 10 m langen Schlitten verFig. 13 bis 15.

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10000

beiden Seiten lange Schienen, welche durch das Querstück ƒ hindurchgehen. Soll der Dorn mit einer gröfseren Kraft vorgedrückt werden, so werden die seitlichen Schienen durch längliche Bolzen mit dem auf dem Zylinder befestigten Querstück verbunden und dann sowohl durch den Kolben in h als auch durch den Wasserdruck im grofsen Zylinder g vorgedrückt. Dieser grofse Druck ist nur für eine geringe Strecke im letzten Augenblick des Aufweitens erforderlich. Da anzunehmen ist, dafs sich der kegelige Dorn bei diesem Vorgange sehr fest klemmen wird, so holt derselbe Zylinder g mit einer noch grösseren Kraft von etwa 130 t den Ďorn um eine gleiche Strecke wieder zurück. Zum vollständigen Her

Aufweitmaschine für Rohrmaste.

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sehen, dessen Backen durch 10 Exzenter mit 2000 t Druck die dazwischen eingespannten Bleche zusammenhalten. Die Exzenter sind durch eine kräftige schmiedeiserne Stange miteinander verbunden, damit alle zusammen gleichmässig arbeiten. Sie werden durch die Prefswasserzylinder c angezogen. Als Wasserdruck sind hierfür und für alle andern Zylinder 300 at vorgesehen.

Sobald das Blech eingespannt ist, wird der Ständer 82 durch die Zylinder dem andern genähert. Der Ständer si ist vorher mittels der Handräder m eingestellt. Ein 10 m langer im Zylinder h bewegter Kolben stöfst den arbeitenden Dorn in das zwischen die beiden Ständer eingespannte Doppelblech. Hierfür ist ein Druck von etwa 30 t vorgesehen. Sobald der Dorn anfängt, das Rohr auszufüllen, und demnach die allseitige Reibung zwischen Rohrwand und Dorn einen gröfseren Druck nötig macht, tritt der grofse Zylinder g mit etwa 100 t in Tätigkeit. Zu diesem Zwecke trägt der Zylinder an dem Teile, mit dem er in dem grofsen Zylinder g liegt, einen Kolben und vor dem grofsen Zylinder ein gelenkiges Querstück f. Der Dornhalter e trägt an

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ausholen des Dornes ist nur noch eine geringe Kraft nötig; es genügt hierfür der kleine Zylinderi. Dieser wirkt mit einer Uebersetzung ins Schnelle auf ein Seilrad und holt den Dorn sehr rasch zurück. Der ganze Vorgang des Aufweitens vollzieht sich somit wie folgt. Die doppelten Bleche werden von der Rückseite her durch eine Schiebebühne oder in anderer geeigneter Weise zwischen die Ständer geführt, die Zylinder c und unter Druck gesetzt, der Dorn zuerst durch den Zylinder h vorgestofsen, durch den Zylinder g nachgetrieben und wieder gelöst. Zum Herausholen des Dornes ist keine Umsteuerung nötig, weil der Zylinder i ständig unter Druck steht, also den Dorn von selbst zurückholt, sobald das Druckwasser aus h und g abgelassen wird. Ebenso werden die Klemmbacken der Ständer 8 und 8 selbsttätig durch Gegengewichte von dem fertigen Rohr gelöst, sobald das Druckwasser aus den Zylindern c herausgelassen wird. Schliesslich stellt sich auch der Ständer & durch Gegendruck in den Zylindern n selbsttätig auf seinen Platz zurück. Der ganze Vorgang dauert, nachdem die Bleche eingespannt sind, etwa 4 bis 5 Minuten.

Bücherschau.

1150 S. 8° mit

Johows Hülfsbuch für den Schiffbau. Zweite Auflage. Herausgegeben von Eduard Krieger, Marine-Oberbaurat. Berlin 1902, Julius Springer. 550 Figuren und 6 Tafeln. Preis 24 M. Nahezu 20 Jahre sind verstrichen, seitdem die erste und bisher einzige Auflage dieses Werkes erschienen ist, sodafs man sich nicht wundern durfte, es allmählich

wenn

in Vergessenheit geriet. Mit desto gröfserer Genugtuung ist es daher zu begrüfsen, dafs das vortreffliche Buch durch eine neue, vollständig umgearbeitete und ergänzte Auflage dem Kreise der Schiffbauer erhalten bleibt. Vorweg möge gesagt sein, dafs die Verbreitung des Werkes immerhin noch bedeutend gesteigert werden könnte, wenn der Preis geringer bemessen würde, der im Vergleich zu ähnlichen Büchern

hoch erscheint.

Der grofse Wert des Johowschen Hülfsbuches liegt vor allem in der übersichtlichen Anordnung und in der eingehenden und durchaus sachgemäfsen Behandlung des vielseitigen Gebietes des Schiffbaues. Der erste Teil enthält die allgemeinen Hülfsmittel für den Schiffbau, mathematische Tafeln, Malse, Gewichte und eine einschlägige Abhandlung über Mathematik, Mechanik, Maschinenkunde, Physik und Elektrotechnik. Da, wie der Herausgeber im Vorwort sagt, der Raumbeschränkung wegen die Abhandlung über Schiffsmaschinen und Schiffskessel fortgelassen ist, so hätten wohl auch

im ersten Teile mehrere rein maschinentechnische Abhand. lungen fortbleiben können, z. B. die Berechnung der Federn nach Reuleaux, die Erläuterung der Wärmetheorie, die Mitteilungen über Heizkraft von Kohlen und der Abschnitt über Dynamomaschinen.

met.

Der zweite Teil des Buches ist der Theorie und der Berechnung, dem Bau und der Ausrüstung der Schiffe gewidDie Flächenberechnung mittels Planimeter und Integratoren hätte etwas eingeschränkt werden können, zum mindesten die Gebrauchsanweisung für die gewöhnlichen Planimeter, deren Anwendung wohl als allgemein bekannt vorausgesetzt werden kann. Dagegen ist der Stabilitätsberechnung und ihrer Anwendung mit Recht ein grofser Platz eingeräumt. Ebenso eingehend und unter Berücksichtigung der neuesten Untersuchungen sind der Schiffswiderstand und die Schwingungen des Schiffskörpers behandelt.

In der Abteilung »Bau und Ausrüstung der Schiffe<< wird besonders der Abschnitt über Freibordhöhe und Tiefladelinie willkommen sein, da ja gerade dieser Frage in neuester Zeit auch in der deutschen Handelsflotte gebührende Beachtung geschenkt wird. Sehr anzuerkennen ist auch, dafs in den weiteren Abhandlungen über den Bau und die Ausrüstung der Schiffe der Kriegschiffbau besonders berücksichtigt ist. In dem Abschnitt über Aufstellung und Regulierung des Kompasses ist auch die Verwendung des Hülfsbuches für die

Praxis und für den Seemann ins Auge gefasst. Die Vorschriften über Materialprüfungen des Germanischen Lloyds und der 'kaiserl. Marine werden den Lesern ebenfalls sehr willkommen sein.

Der dritte Teil bildet eine in sich geschlossene Abhandlung über die Bewaffnung der Schiffe, wobei besonders die Durchschlagfähigkeit berechnet und die Einrichtungen zur Munitionslagerung und -förderung erläutert sind. Der vierte und letzte Teil enthält die gesetzlichen Bestimmungen und sonstigen Vorschriften, die das Gebiet des Schiffbaues und des Seewesens berühren. Aus dem Anhang sei noch die Zusammenstellung der Mafse und Verhältniszahlen von Kriegschif

Abkürzung

deutscher Ingenieure.

fen sowie das Beispiel zur Berechnung eines Frachtdampfers

erwähnt.

Bei der Bearbeitung des vielseitigen Stoffes für das Werk sind fast ausschliesslich deutsche Unterlagen benutzt, was bei der heutigen Weltstellung des deutschen Schiffbaues volle Berechtigung hat; auch die Verdeutschung der noch vielfach im Schiffbau gebräuchlichen Fremdwörter ist, wo angängig, durchgeführt.

Das Werk, das einem fühlbaren Mangel in der Literatur über den Schiffbau abzuhelfen bestimmt ist, wird sich auch in seiner neuen Gestalt zahlreiche Freunde erwerben. Berlin. W. Kaemmerer.

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Rudolf Mosse, Berlin S. W., Jerusalemer Str.48/49

C. W. Kreidels Verlag, Wiesbaden

Ch. Béranger, 15 Rue des Saints-Pères, Paris 220 West 57th Street, New York.

9 Great George Str., Westminster, London S. W. Storey's Gate, St. Jame's Park, Westminster, London S. W.

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1) Die Zeitschriftenschau wird, nach den Stichwörtern in Vierteljabrsheften zusammengefafst und geordnet, gesondert herausgegeben, und zwar zum Preise von 3 M pro Jahrgang für Mitglieder, von 10 M pro Jahrgang für Nichtmitglieder.

2) Die Preise sind der Postzeitungsliste entnommen.

47. Nr

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Dampfkraftanlagen.

Superheated steam.

Von Foster. (Iron Age 4. Dez. 02 S. 30/32) Allgemeine Erörterung der Vorteile der Dampfüberhitzung. Schmidtsches Verfahren. Mafsige Ueberhitzung. Einrichtung einer Dampfkraftanlage für überhitzten Dampf.

Dampfdynamogruppen von je 3000 bis 3500 KW für die Zentrale der Metropolitan Electric Supply Co. in London. (Schweiz, Bauz. 13. Dez. 02 S. 257/61*) Die von Gebr. Sulzer in Winterthur gebauten stehenden dreizylindrigen Verbund-Dampfmaschinen haben 1275 und 1800 mm Zyl.-Dmr., 1300 mm Hub, 75 Uml./min und an allen drei Zylindern Ventilsteuerung. Angaben über Dampfverbrauch. Darstellung von Konstruktionseinzelheiten. Schlufs folgt.

Die Rotations-Dampfmaschine System Patschke. (Glückauf 6. Dez. 02 S. 1189/94* mit 1 Taf.) Die von der Maschinenfabrik H. Wilhelmi in Mühlheim a/Ruhr in Düsseldorf ausgestellte Maschine hat einen umlaufenden Kolben, der gemeinsam mit einer als Schwungrad wirkenden Dampfturbine auf der Welle sitzt. Die Dampfturbine

ist der Dampfmaschine vorgeschaltet und nimmt einen Teil des Dampfdruckes auf, sodafs die Maschine nur mit niedrigem Druck zu arbeiten braucht. Angaben über Steuerung, Kolbendichtung, Regelung und Schmierung.

The present development of the steam turbine. Yawger. (El. World 6. Dez. 02 S. 906/08*) Erläuterung der hauptVon sachlichsten Konstruktionseinzelheiten neuerer Dampfturbinen, Bauart Parsons, und der für unmittelbare Kupplung mit Parsons-Turbinen gebauten Dynamomaschinen.

Eisenbahnwesen.

wendeten Spindelkupplung und ihrer Eigenheiten. Darstellung der in Amerika gebräuchlichen Mittelkupplung; Erläuterung Ihrer Vor- und Nachtelle, sowie der Vorrichtungen, die für den Uebergang von der Spindelkupplung zur Mittelkupplung erforderlich sind. Meinungsaus

The Uganda Railway. III, (Engineer 12. Dez. 02 S. 570*) S Zeitschriftenschau v. 6. Dez. 02.

tausch.

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Railroad brass founding. Vickers. (Am. Mach. 13. Dez. 02 S. 1712/18*) Angaben über die Driving im Eisenbahnwagenbau verwendeten Metallteile, insbesondere die Konbrasses. Von struktion der Lagerschalen für die Wagenachsen. Darstellung des Vorganges beim Giefsen der Lagerschalen und beim Ausfüttern mit

Die Jungfraubahn. Von Sidler. Wien 14. Dez. 02 S. 621/24* Lokomotive. Schlufs folgt. Forts. (Z. f. Elektrot. The electrification of the South London tramways. Schlufs. (Engng. 12. Dez. 02 S. 773/76*) Fahrschalter, Schaltungsschema, Anordnung der Leitungen auf den Wagen, Konstruktion der Motoren.

Weifsmetall. Versuche mit einer Dampfdynamo, Bauart SchichauSchuckert, für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnzügen. (Glaser 15. Dez. 02 S. 258/60*) Angaben über Konstruktion und Versuchsergebnisse der zusammen mit der Dynamomaschine auf dem Lokomotivkessel angeordneten eingekapselten Verbundmaschine mit 1000 Uml./min.

Single phase railway. (Trans. Am. Inst. El. Eng. Nov, 02 S. 1437/55) Meinungsaustausch zu dem in Zeitschriftenschau vom 20. Dez. 02 erwähnten Vortrag von Lamme.

The New York Rapid Transit Railway. XIV. (Eng. News 4 Dez. 02 S. 478,83) Bau des VII. Streckenabschnittes. Selbsttätige Kupplungen für Eisenbahnfahrzeuge. Von Sauer. (Glaser 15. Dez. 02 S. 242/58*) Besprechung der bisher ver

Von Kohlfürst.

Elektrisch selbsttätige Streckenblock-Einrichtungen mit Lokomotivsignalen. 14. Dez. 02 S. 617/21*) Darstellung der Block signaleinrichtungen von Putnam und Webster und von Miller, bei denen das zur Zugdeckung (Z. f. Elektrot. Wien erforderliche Signal auf der Lokomotive selbst angebracht ist und von dem Gleis aus betätigt wird. quelle wird auch mit der Zugbremse derart verbunden, dafs die Bremse Das Signal und die dazu gehörige Stromgleichzeitig mit dem Signal ausgelöst wird und den Zug anhält.

Eisenhüttenwesen.

Stahlwerk in Monterrey, Mexiko.

Von White. (Oesterr.

Z. Berg- u. Hüttenw. 6. Dez. 02 S. 653/56*) Kurze Angaben über die Lage und den Umfang des Werkes. Zusammensetzung der verfügbaren Eisenerze. Kohlen-, Kalkstein- und Manganerzlager. Hochöfen, Martinöfen und Walzwerk.

Manganerz als Entschweflungsmittel beim basischen Martinverfahren. Von Riemer. 1357/62) Aufgrund einer Reihe von Versuchen wird festgestellt, dafs (Stahl u. Eisen 15. Dez. 02 S. selbst Roheisen mit höchstem Schwefelgehalt in gutes Martin Herdeisen umgewandelt werden kann.

Blast regulator for furnaces. (Iron Age 4. Dez. 02 S. 27*) Die Vorrichtung dient dazu, um den aus dem Winderhitzer kommenden Wind mit kalter Gebläseluft zu mischen, wenn stimmte Grenze überschreitet. der Druck eine besteuert den Eintritt der Gebläseluft in einen Zylinder, dessen Kolben Ein durch ein Gewicht belastetes Ventil eine Drosselklappe verstellt. Compression of

steel (Engng. 12. Dez. 02 S. 792/94) Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Ueber Bau und Betrieb einer Schnellstrafse. bers. (Stahl u. Eisen 15. Dez. 02 S. 1362/64*)

ingots. Von Harmet.

S. Zeitschriftenschau v. 20. Dez. 02.
Schlufs.

Von HüKurze Anleitung für

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