Bisque die resoluta comas tibi dicere laudes At mihi contingat patrios celebrare penates ('Ein weifses Gewand, Zeichen der 31. bis] beim Sonnenauf- und untergang. bis die] von der Verrichtung heiliger Handlungen; Hor. c. IV 1, 25 ss. illic bis pueri die numen cum teneris virginibus tuum laudantes pede candido in morem Salium ter quatient humum. resol. com.] Öv. f. 4, 854; medial, z. Cat. Nr. XXVII 65. Verg. A. 3, 65 Iliades crinem de more solutae; 370; Ov. m. 1, 382; 7, 182. Das Lösen bedeutet freie Hingebung an die Gottheit. 32. insignis] weil mit langem Haar unter den kahlköpfigen Priestern: grex calvus Juv. 6, 533; calvi linigeri Mart. XII 29, 19. Ov. Nr. II 11 crinibus insignem. Cicero gebraucht insignis in den Reden überwiegend von Dingen und Personen, die sich im Schlechten auszeichnen. Pharia] = alexandrinisch (Stat. s. V 5, 66; Aus. Mos. 315), vom Isis cult auch bei Ovid a. a. 3, 635 und ex P. I 1, 38. Od. 4, 354ss. νῆσος ἔπειτά τις ἔστι πολυκλύστῳ ἐνὶ πόντῳ Αιγύπτου προπάροιθε, Φάρον δέ ἑ κικλήσκουσιν, τόσσον ἀνευθ ̓, ὅσσον τε πανημερίη γλαφυρὴ νηῦς ἤνυσεν, ᾗ λιγὺς οὖρος ἐπιπνείῃσιν ὄπισθεν. In geschichtlicher Zeit liegt die Insel (Farillo) am Eingang des alexandrin. Hafens nur 7 Sta 355 dien vom Festland entfernt. Alexander d. Gr. liefs sie durch einen Damm mit ihm verbinden. Auf der Insel liefs Ptolemäus II einen Leuchtturm errichten, der so berühmt ward, dafs Pharos in die allgemeine Bedeutung Leuchtturm überging; Strab. 59 † Pápos κατ' Αίγυπτον ἦν ποτε πελαγία, νῦν δὲ τρόμον τινὰ χερρόνησος yéyover; Caes. b. c. III 112, 1s. 33 s. pen. lar.] z. Cat. Nr. V 3. 34. reddere] aлodidóval, stehender Ausdruck von Opfergaben: reddimus quia debentur. Sen. ep. 81 sic certe solemus loqui: ille gratiam rettulit; referre est ultro, quod debeas, afferre. Aber gerade bei tura steht sonst das Simplex dare, so Nr. IV 53; t. ferre: Ov. met. 7, 589; ex P. IV 8, 29. menstrua] in jedem Monat opferte man den Laren mindestens ein Mal und zwar an den Kalenden; Hor. c. III 23, 1 ss. caelo supinas si tuleris manus nascente luna, rustica Phidyle, si ture placaris et horna fruge laris avidaque porca. tura = Weihrauchkörner. 35--52. 'Wie glücklich lebten die Menschen im goldenen Zeitalter; unter Iuppiters Herrschaft brachen vielfach neue Gefahren über das Menschengeschlecht herein; rette mich, Iuppiter!' 35. Die Schilderung des goldenen Zeitalters ist ein Lieblingsthema römischer Dichter; Verg. buc. 4, 9 ss.; ge. 1, 125 ss.; Ov. a. Ill 8, 40; met. 1, 89ss. und 15, 96 ss.; Hor. ep. 16, 41 ss. Zeitalter erwähnt ἔργα κ. ἡ. 109 ss. Saturn ist wie hier A. 8, 319 ss.; Ov. Das goldene zuerst Hesiod Die Zeit des auch bei Verg. m. 1, 89 ss.; Tellus in longas est patefacta vias! Non domus ulla fores habuit, non fixus in agris, Non acies, non ira fuit, non bella, nec ensem Nunc love sub domino caedes et vulnera semper, Juv. II 6, 1 das goldene Zeitalter, 38. -que] s. Einl. S. 10. 39. vagus] ähnlich nennt Hor. den mercator vagus a. p. 117; Cat. Nr. XXVII 225; Stat. s. III 1, 4 vagus nauta. ignotis] z. v. 3. 42. frenos m.] 'den Zügel annehmen'; eigentl. (oróua dáxve) in die Zügel beifsen', 'Widerstand leisten'; hier u. Stat. s. I 2, 27 das Gegenteil. 43. fixus] est; Nr. V 43; 57. Bei Juv. 11 6, 18 heifst es vom goldenen Zeitalter aperto vivunt horto. 44. regere arva] technischer Ausdruck 'die Ackergrenzen abstecken und feststellen'; Cic. p. Mur. 9, 22 fines agrorum regere. 45. ipsae] von selbst; ebenso Verg. ge. 1, 127 s. ipsa tellus omnia ferebat; Ov. met. 1, 101 s. ipsa quoque inmunis rastroque intacta nec ullis saucia vomeribus per se dabat omnia tellus, wo ipsa durch per se erklärt wird; Caes. b. c. II 19, 3; b. G. II 20, 3s.; Cic. Phil. II 44, 114; ebenso autós. Man glaubte, dafs im goldenen Zeitalter der 40 45 50 Honig aus den Blättern und Stämmen der Eichen hervorquoll. Vgl. 'ein Land, darinnen Milch und Honig fleufst'. Eur. Bacch. 147 s. ῥεῖ δὲ γάλακτι πέδον, ῥεῖ δ ̓ οἴνῳ, ῥεῖ δὲ μελισσᾶν νέκταρι. Verg. buc. 4, 30; Hor. ep. 16, 47 mella cava manant ex ilice. 46. securis] von se und cura: qui curam pellit, et qui sine cura est (akt. u. pass.); hier 'sorglos'. Vgl. caecus, notus u. a. 47. acies] dieSchneide des Schwertes, die der Zornige gegen seine Mitmenschen zückt; nec ensem duxerat: es gab noch nicht einmal Schwerter, geschweige denn, dafs sie zum Kriege verwendet wurden; vgl. Nr. II 1-6. Hor. c. IV 15, 19 s. ira, quae procudit ensis et miseras inimicat urbis. Sen. Oct. 401 s. Wie hier tritt oft zu einem allgemeinen Ausdruck ein besonderer hinzu (Hofm. Caes. b. c. 1, 13; Nipp. Tac. ann. 13, 42; Cic. p. Arch. 4; 5). 48. ducere] havvei (Il. 20, 270), ebenso bei Verg. A. 7, 634, vom Metall, das gedehnt wird. Eisen recken' Arndt. Vgl. das homer. νηλέϊ χάλκῳ. 49s. Nr. Il 3 s. 50. repente] selten bei Dichtern, Parce, pater. timidum non me periuria terrent, Hic choreae cantusque vigent, passimque vagantes und von einigen ganz gemieden. Juppiter. Nr. Il 4. 54. inscribere] eig. einkratzen (vgl. ritzen mit to write, yoάpewv); scrobes die ausgehöhlte Grube, scrofa die Sau als erdaufwühlendes Tier; Verg. A. 1, 478. 55. hic iacet] oder hic situs est: stehende Formel auf Grabinschriften. Viele griech. und röm. Inschriften bezeugen die Sitte, dafs man sich die eigene Grabinschrift verfasste. 56. = dum terra M. sequitur sequiturque mari; z. Nr. I 51. 57. facilis] gehorsam. 58. Die Götter führten ihre Lieblinge selbst in die elysischen Gefilde, den Aufenthalt der Frommen in der Unterwelt; Od. 4, 563 s. Mit der Geleitung durch die Gottheit selbst soll jedenfalls noch eine besondere Gnade bezeichnet werden; Röm. Elegiker. 4. Aufl. 55 60 hier durch Venus, denn sie hat er vor anderen verehrt. Gewöhnlich geleitet Merkur die Toten (Ἑρμῆς ψυχοπομπός). — Ηλύσιον das Land der Hingegangenen. 59. Vgl. mit dieser Schilderung Od. 4, 563 ss.; Verg. A. 6, 638 ss. 6, 540 ss. schildert er den Weg ins Elysium und in den Tartarus: hic locus est, partis ubi se via findit in ambas: dextera quae Ditis magni sub moenia tendit, hac iter Elysium nobis; at laeva malorum exercet poenas et ad inpia Tartara mittit etc. choreae] so auch Verg. A. 6, 644; üblicher ist chorea, xoqɛla. 60. tenui] helltönend. Ov. a. I 13, 8 et liquidum tenui gutture cantat avis; Gegensatz pinguis klanglos. 61. casiam] xaola, mit der Rinde des Zimtstrauches machte man Salben wohlriechend.-tot. p. a.] nicht nur in Gärten gezogen. 62. Rosen im Elysium erwähnt auch Prop. IV 7, 60 mulcet ubi Elysias aura beata rosas (Rothst.); Kaibel Epigr. 649,3 s.; ganze Rosenfelder Pind. fr. 129 s. B. 63. at] Tib. liebt mit at oder sed in ein und derselben Schilderung ein neues Moment einzuführen; v. 87; Nr. II 41; IV 7; V 29; VII 33; 99; ebenso ἀλλά; ἀτάρ Od. 1,419. 7 Illic est, cuicumque rapax mors venit amanti, Abdita, quam circum flumina nigra sonant: Versantur celeri noxia membra rota, 65s. Ähnlich bei Verg. A. 6, 442 ss. hic, quos durus amor crudeli tabe peredit, secreti celant calles et myrtea circum silva tegit. 66. insigni] mit Kränzen geschmückt. myrtea] weil die Myrte der Venus heilig war; daher der Myrtenkranz der Braut. Verg. buc. 7, 61 s. populus Alcidae gratissima, vitis Iaccho, formosae myrtus Veneri, sua laurea Phoebo. 67 ss. Schilderung des Tartarus. Beachte, wie die einzelnen Züge des Bildes genau denen des Elysiums entsprechen. - sceler. sedes] = sed. sceleratorum; so inpia Tartara, sceleratum limen, die porta scelerata in Rom, lugentis campi, fortunata nemora u. a. Der Ort, wo die Verdammten weilen, kann allgemeiner als der Ort der Verdammnis gefasst werden: so gleitet der Begriff auf sedes über. 68. Verg. A. 6, 550 s. quae (moenia) rapidus flammis ambit torrentibus amnis, Tartareus Phlegethon, torquetque sonantia saxa. 69. Tisiphone, eine der Furien, peinigt die Verurteilten mit Geifselhieben; Verg. A. 6, 570 ss. Z. Cat. Nr. XXVII 193. Statt der Haare tragen die Rachegöttinnen Schlangen, die wirr (inpexa) das Haupt umringeln wie flatterndes Haar. Aeschylus, der sie zuerst auf die Bühne brachte, schilderte sie als hässliche Frauen mit Schlangen 65 70 75 haaren nach dem Vorbilde des Gorgonenhauptes; in der bildenden Kunst wurden sie gewöhnlich mit Schlangen in den Händen dargestellt. Schlangenhaar der Tisiph. auch Prop. III 5, 40; Cul. 218. inpexa] ungekämmt; Hor. s. II 3, 126; sonst inp. c. abl. (Verg. A. 7, 666 s.). 71. niger] oder ater heifst alles, was zur Unterwelt gehört. Auch das Haupt des Cerberus war von Schlangen umgeben; Verg. A. 6, 419; Hor. c. III 11, 17 s. u. II 13,33 s. 72. Π. 8, 15 ἔνθα σιδήρειαι τε πύλαι καὶ χάλκεος οὐδός. 73. Ixion, Tityos und Tantalos, drei bekannte Gestalten der Unterwelt; so bei Ovid met. 4, 456 ss. und oft. Ixion, von Iuppiter zur Tafel der Götter eingeladen, beleidigte die Iuno; dafür ward er in der Unterwelt mit Händen und Füfsen an ein ewig rollendes, feuriges Rad gebunden. Ixion ist erst spät in die Unterwelt versetzt worden, zuerst bei Ap. Rh. 3, 62. 75. Tityos hatte die Latona verführen wollen; dafür lag er in der Unterwelt auf den Boden hingestreckt, während ihm zwei Geier beständig die Leber aushackten; so schon bei Hom. Od. 11, 576s. xai Τιτνὸν εἶδον, Γαίης ἐρικυδέος υἱόν, κείμενον ἐν δαπέδῳ, ὁ δ ̓ ἐπ ̓ ἐννέα κεῖτο πέλεθρα, γῦπε δέ μιν ἑκάτερθε παρημένω (adsid.) παρ ἔκειρον. Adsiduas atro viscere pascit aves. Tantalus est illic, et circum stagna: sed acrem Et Danai proles, Veneris quod numina laesit, Illic sit, quicumque meos violavit amores, At tu casta precor maneas, sanctique pudoris At circa gravibus pensis adfixa puella Paullatim somno fessa remittat opus. 76. viscus] bezeichnet überhaupt das Innere des Körpers, namentlich Herz oder Leber; meist viscera. 77. Tantalos hatte seinen Sohn den Göttern zum Schmaus vorgesetzt. circum stagna] Hom. Od. 11, 583 nennt ihn doraóť ev Muvŋ. Ov. a. a. 2, 605s. o bene, quod frustra captatis arbore pomis garrulus in media Tantalus aret aqua! stagna] nom. 79. Die fünfzig Töchter des Danaos hatten bis auf eine (Hypermestra) ihre Männer ermordet. 81-94. 'Erdulden möge die Qualen der Unterwelt, wer mir Delia abspenstig macht; wie freue ich mich zu ihr zurückzukehren.' 82. optavit] anwünschen. Cic. de prov. cons. 2 ut numquam Hannibal huic urbi tantum mali optarit; Tac. h. 1, 84; precari alcui alqd. Hor. s. II 7, 36; Ov. m. 13,48. 83. casta] 'treu'. = 84. anus] die Mutter der Delia. sedula] sine dolo, von der gewissenhaften Erfüllung der Pflichten; Hor. epp. I 7, 5 officiosa sedulitas. 85. posita lucerna] es war Herbst und die Tage schon kurz. Ov. her. 18, 151 lumen, posito nam scribimus illo. Ein ähnliches Genre bild Verg. ge. 1, 291 ss.; 390; 4, 80 85 90 334 ss. posita] nicht etwa auf dem Tisch, was der Sitte der Alten nicht entsprach. Das candelabrum wurde auf die Erde gestellt (Guhl u. K. 709); doch s. Tac. ann. 2, 31 adpositum cum mensa lumen. Vgl. posito Lyaeo Ov. f. 5, 521; p. cratere f. 3, 537 um den Mischkrug'; so hier um die Lampe'. 86. stamen] der Aufzug am Gewebe, von stare; denn der antike Webstuhl stand aufrecht (iorós). Den Aufzug bildete eine Reihe vertikaler Fäden. Dann ist stamen in allgemeinerer Bedeutung Faden. = 87. at] z. v. 63. puella] kollektiv zu fassen, wie circa lehrt; Nr. IV 56. So findet man bei Liv. 1, 57 die Lucretia: nocte sera deditam lanae inter lucubrantes ancillas sedentem. Ov. f. 2, 741 ss., wo puellae v. 745 famulae v. 743. Plaut. Men. 797 inter ancillas sedere, lanam carere von der matrona; so schon II. 6, 323 Elévŋ μετ ̓ ἄρα δμωῇσι γνναιξὶν ἧστο; Prop. III 6, 15s. circa] Tac. ann. 2, 11 ipse equo labitur, ac multi nobilium circa. puella] Dienerin, Magd (Hor. c. IV 11, 10; epp. I 18, 74) ist weit seltener als das entsprechende puer. 90. Liv. XXII 29, 3 se acies re |