50 55 Pax aluit vites et sucos condidit uvae, Funderet ut nato testa paterna merum: Pace bidens vomerque nitent, at tristia duri Militis in tenebris occupat arma situs. Uxorem plaustro progeniemque domum. Femina perfractas conqueriturque fores: Flet sibi dementes tam valuisse manus. Inter et iratum lentus utrumque sedet. Verberat: e caelo deripit ille deos. Sit satis ornatus dissoluisse comae, Quo tenera jrato flere puella potest. Is gerat et miti sit procul a Venere. 60 65 ruricolas sub iuga curva boves; a. a. 1, 318. 48. Der alte Wein, der in irdenen, zugespitzten Gefässen aufbewahrt wurde. Verg. buc. 9, 50 insere, Daphni, piros: carpent tua poma nepotes; Cic. de sen. 7, 24. 49. bidens) für den Weingarten, vomer für den Acker. Dem nitent steht situs v. 50 gegenüber. Ovid. f. 4, 927 s. sarcula nunc durusque bidens et vomer aduncus, ruris opes , niteant: inquinet situs. 51. e luco] Dort war nach alter Sitte das ländliche Fest gefeiert worden; Verg. A. 11, 740. lucus ‘die Lichtung (lucere), ein Wald ohne Unterholz; Trist' (véuos). lucus) est arborum multitudo cum religione. — que] an das dritte Wort angehängt! aber e luco ist gleichsam nur ein Wort. · Die Tempel der Götter mit Hainen umgeben; Prop. Nr. XXXI 71. male sobr.] Ov. f. 6, 785. male ist bei Dichtern oft = non. ipse) nur er. 51 ss. Prop. Il 5, 25 rusticus haec aliquis tam turpia proelia quaerat, näml. scindere vestes, fores frangere, crines carpere, laedere. 58. lentus] eigentlich biegsam? (lenta vitis u. a.), ‘nicht gespannt'; dann übertragen: wer nicht angespannt thätig ist, ist ‘langsam', 'geJassen’; Prop. II 14, 14 nec mihi ploranti lenta sedere potest; 0v, a. III 6, 59 s. 60. Sein Verbrechen ist so gross, als ob er die Götter vom Himmel herabreissen wollte, wie die den Himmel stürmenden Giganten. 62. ornatūs] die mannigfachen Arten des Haarschmucks. 63. quater) so bei Ovid a. a. 2, 447 s. o quater ... felicem, de quo laesa puella dolet; Nr. XV 25. arma nemus waren At nobis, Pax alma, veni spicamque teneto, Nr. III (c. 3). O utinam memores ipse cohorsque mei: CO CO 67. at] bricht wie ålhá ab; in 9, 525 vos, o Calliope, precor addem es zu Neuem hindrängt, ent spirate canenti; 1, 140 vestras, spricht es unserem ‘wohlan'. Eure, domos. Cic. Phil. I 11, 27 Parc ward auf Münzen oft mit (Koch-Eberh.). So schon bei Homer einem Ährenbündel und einem Füll II. 7, 284; Od. 2, 310; Soph. Oed. horn in der Hand oder mit Obst C. 1104; Xen. Hell. IV 1, 11. im Schoss in langem Gewande Ibitis) Hor. ep. 1, 1. dargestellt. Caes. Germ. Arat. 95 s. 2. utinam mem.) ohne Verbum; virginis inde subest facies, cui plena Cic. d. or. Il 88, 361; ad Att. VIII sinistra fulget spica manu, maturis 11, 7; ad fam. XII 25, 10; Phil. II que ardet aristis. - P. alma] Sen. 44, 113; Tac, ann. 1, 58; Ter. Ad. Herc. f. 929 alta pax gentes alat 518; Stat. silv. IV 6, 17. (alma 'segenspendend'). hors] der Prokonsul oder Proprä 68. candidus) mit weissem Ge tor, der in die Provinz ging, oder wande stellte man die Göttin dar. der Feldherr, der ins Feld zog, Weiss ist die Farbe der festlichen nahm sich ausser dem Stabe von Tracht, namentlich des Priesterge Beamten und Offizieren (Cic. Verr. wandes;, zu Nr. III 30. perfl.] 2, 27 praefecti, scribae, accensi, meeigentl. durchfliessen lassen' dici, haruspices, praecones: III. Tibull, welcher nach der hors tota tua illa) aus Rom teils Schlacht bei Actium den · Messalla zu seiner Unterstützung, teils zu nach dem Orient begleiten wollte, seiner Unterhaltung einen Kreis wohin Octavian seinen Vertrauten befreundeter junger Männer aus zur Regelung der Zustände in Cili vornehmer Familie mit, die cohors cien, Syrien und Ägypten schickte, praetoria oder praetoris (corte, cour, blieb erkrankt auf Corcyra zurück: court), das Reisegefolge. cohors dies geschah im Herbst des J. 31. = xoptos, verwandt mit hortus, Während ihn am Anfang des Ge Garten, bedeutet zunächst das zum dichtes traurige Todesahnungen be Hause gehörige, dem Privateigenunruhigen, sehen wir ihn am Ende tum überlassene, gegen das Gevon freudiger Hoffnung auf Rück meindeland abgegrenzte Ackerkehr belebt und erheitert. Ein stück. Das kann zum Hofe geGeleitsgedicht, προπεμπτικόν, wie macht werden, oder zum Garten Hor. c. 1, 3. und Gemüseland, oder zur Weide 1-9. Todesahnungen beängstigen für Haustiere. den Dichter. 3. ignotis] dem Dichter unbe1. Ibitis, Messalla) aus der Schar kannt, und wo er unbekannt ist; der Angeredeten wird einer als der 2. v. 46; Prop. Nr. XXI 8 nova. Würdigste hervorgeboben. Verg. A. Auf diese Worte spielt Ovid Abstineas avidas Mors modo nigra manus. Abstineas, Mors atra, precor: non hic mihi mater Quae legat in maestos ossa perusta sinus, Et fleat effusis ante sepulcra comis, Dicitur ante omnes consuluisse deos. Rettulit e trinis omnia certa puer. 10 Nr. V 47 s. an. Phaeacia] das Land der Phäaken, Exepla, vom MA bis in die neuere Zeit Corsù, jetzt wieder Kerkyra genannt. Bei Herodot und Thukydides heisst die Insel Kerkyra, bei Strabo und auf Münzen Korkyra. Corsù wurde sie von den Byzantinern nach den Zwillingsklippen der ropugal genannt. Ropxvpa findet sich auf Inschriften schon im 5. Jahrh., Képxvoa erst später. 4 s. abst. abst.] Epanalepsis; so schon bei Hom. Il. 2, 671; 837; 849; 870 u. öfter. niger) ist die Farbe des Todes; Hor. ep. 5, 82 ignes atri (Schütz z. c. III 4, 17). 5. atra] ater vereinigt die Bezeichnung der Farbe mit der Andeutung ihrer Symbolik, ‘düster' (z. B. cupressus). 6 ss. Die Asche des Toten ward mit Wein und Milch besprengt, dann getrocknet und mit Wohlgerüchen versehen in einer Urne aufbewahrt; dies zu thun war Pflicht der nächsten Verwandten. So sammelt Properz die Überreste seines Vaters IV 1, 127 s. ossaque legisti non illa aelate legenda patris, und bittet seine Geliebte Cynthia ihm selbst nach seinem Tode diesen Liebesdienst zu erweisen; Nr. VII 11 s. Guhl u. K.6 860. 7. Die Wohlgerüche des Ostens heissen eigentlich Syrisch, weil sie auf dem Wege von Indien und Arabien aus den Häfen Syriens nach Rom gebracht wurden; doch sagte man oft fälschlich Assyrisch statt Syrisch. Hor. c. II 4, 32 litoris Assyrii (Schütz); Cat. 66, 12; Verg. buc. 4, 25; ge. 2, 465; Luc. 8, 292; Herod. 7, 63. ‘Aus dem Lande der Araber führten die uralten Weihrauchstrassen quer durch die Wüste nach den Stapelplätzen_am Arabischen Meerbusen und den Emporien Syriens Petra und Gaza'. Mommsen R. G. V 605. 8. sepulcra] von dem einen Grabmal des Tibull, ist dichterisch; der Plur. steht nach Analogie von manes (zu Cat. Nr. XVI 1); Prop. Nr. XVI 27 ss. Z. Nr. I 67. 9–22. ‘Warum habe ich mich nicht durch Delias Warnungen und meine Abnungen von der Reise abhalten lassen?' 9. non usquam] steigert das vorausgehende non hic v. 5; Liv. VIII 1, 7; Hor. s. I 6, 14 Kiessl. 11. Wahrsagende Knaben (sortilegi) standen in Rom überall auf den belebten Strassen. sustulit) wird stehend vom Ziehen des Loses aus der Kiste gebraucht; eigentl. der Erde aufnehmen (Tac. G. 10). 12. trinis) wiederholt das ter von v. 11; ‘drei günstige Lose zusammen gaben erst Sicherheit'. Voss. Verg. buc. 8, 75 numero deus inpare gaudet. Die Dreizahl ist heilig: Prop. III 10, 4; Caes. b. G. I 53, 7; Tac. G. 10. trinis) statt tribus, dichterisch. - omnia certa] lauter günstige Antworten. von 15 Cuncta dabant reditus: tamen est deterrita numquam, Quin fleret nostras respiceretque vias. Quaerebam tardas anxius usque moras: Saturoive sacram me tenuisse diem. Offensum in porta signa dedisse pedem! Aut sciat egressum se probibente deo. 20 13. reditūs) pluralis a poeta positus est, ut singulae actiones, vota, preces intelligantur, quibus Delia deos omnes adisse dicitur: harum vero quaeque felicem Tibulli reditum ipsi spondebat. So steht Ov. her. 10, 103 (nec tibi quae reditus monstrarent, fila dedissem, von dem Faden, den Ariadne dem Theseus gab) der Plural, weil der Faden in jedem Falle den Rückweg anzeigt. Hor. c. III 5, 50 ss. bezeichnet der Plur, die wiederholten Versuche des Regulus zurückzukehren. Cic. pro Deiot. 9, 24; off. I 6, 19. 14. respicere] auf etwas zurückblicken a) voll Hochachtung, b) wie hier, voll Besorgnis, fürchten; daher ne Plaut. Men. 161; Caes. b. c. J 5, 2 respicere ac timere; b. G. VIII 27, 2; respic. wird hier durch flere náher bestimmt. Vgl. Ov. m. 9, 766 ss. (timens). quin] Liv. V 42, 7; Tac, ann. 14, 33. 15. mandata dare] die letzten Aufträge geben, stehend vom Verreisenden oder Sterbenden ge. braucht. 16. Ähnlich heisst es bei Ovid von Ceyx, der von seiner Gemahlin Alcyone Abschied nimmt, met. 11, 461: quaerente moras Ceyce. 17. Ov, m. 9, 767 8. omina visa que causatur. 18. Am Sonnabend, dem Sabbathtage, durften die Juden nicht verreisen. In Rom gab es bereits damals so viel Juden (Cic. pro Flacco 28, 67; Hor, sat. I 9, 69), dass ihre religiösen Gebräuche von den Römern nachgeahmt wurden. Ov. a. a. 1, 415 s. quaque die redeunt, rebus minus apta gerendis, culta Palaestino septima festa Syro; rem. am. 219 ss. nec pluvias vites, nec te peregrina morentur sabbata. Viele Juden waren nach der Unterwerfung Judäas durch Pompejus 63 v. Chr. als Sklaven nach Rom gekommen und hatten sich, später freigelassen, in Rom trans Tiberim angesiedelt. sacram diem] ist Subjekt. tenuisse retinuisse. sắcram] Tib. gebraucht bei kurzer Endsilbe in diesem Wort die Stammsilbe lang (sācrå v. 25; Nr. VII 6; 30; 40); dagegen kurz bei langer Endsilbe; anders Virgil und Horaz. 20. Ov. a. I 12, 3 ss. omina sunt aliquid: modo cum discedere vellet, ad limen digitos restitit icta Nape; missa foras iterum limen transire memento cautius atque alte sobria ferre pedem; met. 10, 452 ter pedis offensi signo est revocata. Auch Cic. de divin. 40 erwähnt die pedis offensio. Man hob die Braut über die Schwelle des Hauses des Bräutigams, damit sie nicht mit dem Fuss anstosse (Cat. 61, 166; Liv. V 21, 16; Plut, Rom. 15). Als das hölzerne Pferd in die Stadt hineingeschafft wurde, stiess es an: Verg. A. 2, 242 s. Goethe H. u. D. 8 a. E. Schiller J. v. 0, 1, 5 ‘Das 25 Quid tua nunc Isis mihi, Delia, quid mihi prosunt Illa tua totiens aera repulsa manu, Te (memini) et puro secubuisse toro ? Picta docet templis multa tabella tuis), Ut mea votivas persolvens Delia voces Ante sacras lino tecta forès sedeat 30 Kind war bang und strauchelte. Ein böses Omen, murmelte das Volk.' Scheuen des Pferdes als warnendes Vorzeichen bei Goethe im Egmont u. Götz 2. 23–34. ‘Rette mich, Isis.' 23. Der Cultus der ägyptischen Isis hatte sich in Rom seit Sulla eingebürgert. tua Isis) deine Lieblingsgöttin'. 24. Die hier erwähnten aera sind die sogenannten sistra (pelotpa), eine Art Klapper, die, aus dünnen Metallstäbchen zusamo,engesetzt und mit einem Griff versehen, an den Isisfesten hin- und hergeschüttelt wurde. Erzklang sollte die bösen Geister verscheuchen. Guhl u. K.6 356. re- bezeichnet die Wiederholung der Handlung;0v. Nr. XI 6; ex P.11, 38 iactantem sistra manu; met. 3, 532 s. aera aere repolsa; Cic. p. Arch. 13. - 25. quidre] prodest. pure pie Ov. f. 3, 280; Οd. 17, 588. ή δ υδρηναμένη, καθαρά χροθ είμαθ' ελούσα, εύχετο πάσι θεοίσιν. 26. So weiht bei Properz (II 33, 2 ss. Rothst.) die Geliebte der Isis zehn Nächte; Ov. am. III 10, 2 secubat in vacuo sola puella toro. 27. posse mederi] scil. te. Die formelhafte Wendung dient zur Unterstützung der Bitte; meist kürzer namque potes: Verg. A. 6, 366; Val. F1. Arg. 1, 13 (Langen); 2, 490. Οd. 4, 237 δύναται γαρ άπαντα; 14, 445; δύνασαι γάρ 5, 25; 16, 208; 10, 69. ακέσασθε, φίλοι" δύναμις γαρ εν υμίν; 11. 16, 515; Verg. A. 6, 117; 366. Die Isis rettet vorzugsweise aus Seegefahr; daher fanden sich in ihrer Tempeln viele Votivtafeln Schiffbrüchiger. Die Stiftung von Weihgeschenken für Erhörung des Gebets war griech. u. röm. Sitte (Ov. m. 9, 791): Ov. am. II 13, 24 s. ipse feram ante tuos munera vota pedes; adiciam titulum: servata Naso Corinna; f. 3, 268; 2, 529. 28 s. Die von der Krankheit Genesenen weihten der Göttin Votivtäfelchen. Delia inmitten der Priesterschar (v. 32 turba Pharia, v. Pharos, einer Insel bei Alexandria, statt 'der ägyptischen Schar'). picta] Man hat dabei an bildliche Darstellung der Leiden zu denken. 29. ul] consecut. - votivas voces] die Gelübde. Man gelobte dem Diepste der Göttin mehrere Nächte; Prop. Il 28°, 61 s. redde etiam excubias divae nunc, ante iuvencae, votivas noctes. 30. lino tecta] so durfte man sich auch der Isis nur in linnenen Gewändern nahen; bei Ovid heisst sie linigera (ex P. I 1, 51 s. vidi ego linigerae numen violasse fatentem Isidis Isiacos ante sedere focos); a. a. 1, 77. Herod. 2, 37 sagt von den ägypt. Priestern ¿o Iñta goρέουσι οι έρέες λινέην μούνην άλλην δέ σφι εσθήτα ουκ έξεστι λαβείν. . Das weisse Linnen war ihnen ein Symbol des Lichts und der Reinheit (vgl. das weisse Chorhemd, aube alba), während Kleider von tierischer Wolle für unrein galten. |