Namque ferunt olim, classi cum moenia divae Gnate, ego quem in dubios cogor dimittere casus, 215 s. gnate] Verg. A. 1, 664; 5, 724 s. Die Wiederholung des Wortes gnate bezeichnet die zärtliche Liebe des Vaters. Ov. met. 13, 494 s.; Hor. c. I 13, 1; epp. I 14, 7. longa] Soph. fr. 63 Tou ζῆν γὰρ οὐδεὶς ὡς ὁ γηράσκων έρα. Der Greis heifst φιλόζωος; avidus futuri Hor. a. p. 172; Cic. de sen. 7, 24 nemo est tam senex, qui se annum non putet posse vivere. unice] z. v. 184. unicus unus in der klass. Prosa nur mit filius, filia, maritus, spes; sonst = = 'einzig geliebt'. 217. reddite] Aithra, die Tochter des Königs Pittheus von Troizen, gebar dem König von Athen, der von ihrem Vater beherbergt worden war, den Theseus. Als dieser zum Jüngling herangewachsen war, führte ihn die Mutter zu einem Felsblock, unter welchem Aigeus, als er von Röm. Elegiker. 4. Aufl. 215 220 225 Troizen nach Athen zurückkehrte, Schwert und Schuhe verborgen - hatte. Der junge Held hebt den schweren Stein, holt die versteckten Kennzeichen hervor und wird in Athen von dem bejahrten Aigeus als Sohn anerkannt. finis] z. Nr. XI 4. Od. 16, 17s. лatda μοῦνον τηλύγετον; ΙΙ. 9, 482. 219. languida] v. 188. 220. lumina saturare] oder ocu los pascere, wie unser die Augen weiden', 'sich satt sehen' (Tac. h. 3, 39). Stat. silv. IV 6, 34 nec longo satiavit lumina visu; auch in der Prosa: Cic. Verr. IV 28,65; p. Sest. 46, 99; Od. 20, 59 xλalovoa κορέσσατο ὃν κατὰ θυμόν; 11,452. 224. Das Haupthaar mit Staub zu bestreuen oder zu zerraufen (Od. 10, 567) war ein Zeichen der Trauer; so bereits bei Hom. I. 18, 23 s. ἀμφοτέρῃσι δὲ χερσὶν ἑλὼν κόνιν αιθαλόεσσαν χεύατο κὰκ κεφαλῆς, χαρίεν δ ̓ ᾔσχυνε πρόσωπον. Verg. A. 10, 844; Stat. Theb. 12, 469; Val. Fl. Arg. 3, 716. 225.inficere] färben, infector Färber. vagus] heifst der Mastbaum, der eine lange Fahrt zurücklegt. 226. Z. v. 70. Carbasus obscurata dicet ferrugine Hibera. At pater, ut summa prospectum ex arce petebat, 228. Verb. quodsi tibi; Ov. met. 13, 113; z. Tib. Nr. I 25. incola (fem.) Itoni] Athene; Strabo VIII 5, 14 (435) τῶν Θηβῶν δὲ ἐν τῇ μεσογαία τὸ Κρόκιον πεδίον πρὸς τῷ και ταλήγοντι τῆς Ὄθρυος, δι ̓ οὗ ὁ Αμφρυσος ῥεῖ· τούτου δ ̓ ὑπέρκειται ὁ Ἴτωνος, ὅπου τὸ τῆς Ιτωνίας ἱερόν. Hor. c. 1 16, 6 incola Pythius, Apollo, der Gott, der in Pytho zu Hause ist. Iravos] ein Berg in Thessalien, bei dem phthiotischen Theben, mit einem berühmten Heiligtume der Athene. Doch s. Pausan. IX 34, 1 πρὶν δὲ ἐς Κορώνειαν ἐξ ̓Αλαλ κομενῶν ἀφικέσθαι, τῆς Ἰτωνίας Αθηνᾶς ἐστι τὸ ἱερόν. Itoni] so bei Callim. Cer. 75; bei Homer ist das i lang. 229. genus] = gens, um die ge 230 235 240 meinsame Abstammung mehr her- 239. Ein ähnliches Gleichnis hat Hom. Il. 5, 522 ss. 22' Euεvov νεφέλῃσιν εοικότες, ἃς τε Κρονίων νηνεμίης ἔστησεν ἐπ ̓ ἀκροπόλοισιν ὄρεσσιν ἀτρέμας, ὄφρ εὕδῃσι μένος Βορέαο καὶ ἄλλων ζαχρηῶν ἀνέμων, οἵ τε νέφεα σκιόεντα πνοιῇσιν λιγυρῇσι διασκιδνᾶσιν ἀέντες. 240. mandata Thesea liquere ceu nubes montis cacumen (linquunt). Das Verb. ist aus dem Hauptsatz in den vergleichenden Nebensatz gezogen, der kein eigenes Verb. hat; Hor. c. IV 4, 42. niv. mont.] 1. 13, 754 βρεῖ νιφόεντι. 241. ex arce] von der Akropolis (scop. e verl. v. 244). Anxia in adsiduos absumens lumina fletus, Quae tum alacres passim lymphata mente furebant 242. absum. in] wie ȧvahloxεw, daлаvav eis; Verg. A. 7, 301; impendere in Ov. m. 13, 267; Caes. b. c. I 23, 4 pecunia data in stipendium. 243. Cic. p. Mur. 15, 33 classis inflata spe atque animis. 244. Nach andern Sagen stürzte er sich von Sunium in die See hinab, die nach ihm das Agäische Meer hiefs. 246 s. Verbinde: tecta funesta morte paterna. fun. erinnert an v. 201. 248. Cicero sagt gewöhnlich afferre luctum. 249. quae tum prosp.] hiermit kehrt die Erzählung zu v. 52 zurück. alia] für altera, wie oft parte alia; at ex altera parte Liv. X 29, 3; VÌ 19, 1. parte] vestis. florens] flor. aetas Cic. de sen. 6, 20. 251. Iacchus] (Bacchus) ward als blühender Jüngling dargestellt. 252. Dionysos = Zeus von Nύσα. So hiefsen die Orte, an denen Bacchus namentlich verehrt wurde: ein 245 250 255 255. euhoe bacch.] Verg. A. 7, 389 euhoe Bacche fremens. Das wilde Schütteln und Hin- und Herdrehen des Hauptes gehörte zum bacchischen Tanz (κράτα σεῖσαι Eur. Bacch. 178 s.); iacere caput u. thyrsum quatere Tac. ann. 11, 31 von einem Bacchusfest. 256. tecta] bekränzt mit Weinranken oder Epheublättern, welche beide dem Bacchus heilig waren; Ov. m. 3, 667 pampineis agitat velatam frondibus hastam. 257. Eurip. Bacch. 737 ss. xal τὴν μὲν ἂν προσεῖδες εὔθηλον πόριν μυκωμένην ἔχουσαν ἐν χεροίν δικῃ, ἄλλαι δὲ δαμάλας διεφόρουν σπαράγμασιν. Pars sese tortis serpentibus incingebant, Talibus amplifice vestis decorata figuris 260 265 V. Nr. XXVIII (c. 62). Vesper adest: iuvenes, consurgite: Vesper Olympo 258. Schlangen im Haar oder als Gürtel gehören seit Euripides zum Kostüm der Mänaden (Kiefsl. Hor. c. II 19, 17); Eurip. Bacch. 696 s. καταστίκτους δορὰς ὄφεσι κατεζώσαντο λιχμῶσιν γένυν. 259. obscura] der Dienst dieser Gottheiten ward geheimgehalten. cistis] cista heifst ein bedeckter Korb, in welchem beim Ceres- und Bacchusdienst die heiligen Gerätschaften eingeschlossen wurden, um an den Festen von Frauen in feierlicher Prozession umhergetragen zu werden. 'Verschlossene Kästchen' Goethe, cista ὁ κάλαθος (Gall. Cer. 1). ὄργια] von ἔργον, die heilige Handlung; vor Cat. findet sich das Wort im Lat. nur Plaut. Pseud. 66; Sen. Herc. 0. 594 s. orgia ferre cistis. - = 260. Theokr. 3, 51 do' où лεVσεῖσθε, βέβαλοι; 26, 14 ὄργια, τὰ δ ̓ οὐχ ὁρέοντι βέβαλοι. 261 ss. Der Gebrauch der Handpauken und Flöten bei den bacchischen Orgien ist dem Gottesdienst der phryg. Cybele entlehnt (Hor. c. I 18, 13 s.; Ov. m. 11, 16). 262. Gemeint sind die Cymbeln: Verg. ge. 4, 64 tinnitusque cie et matris quate cymbala circum. Beachte die Klangmalerei in diesem und den folgenden Versen. 263. Verg. A. 8, 2 cornua rauco cantu strepuerunt. 264. barbara] weil sie in Phrygien erfunden sein sollte. Verg. A. 2, 504 u. Cic. Tusc. I 35, 85. 265 s. knüpfen wieder an v. 50 an und schliefsen die Episode ab. XXVIII. Im Hause des Bräutigams sind die Jünglinge und Mädchen versammelt und erwarten die Braut, die in feierlichem Zuge aus dem elterlichen Hause dem Bräutigam zugeführt wird; sie singen im Wechselgesang (carmen amoebaeum) ein Hochzeitslied, dessen einzelne Teile mit gleichem Refrain schliefsen. Die Jünglinge brechen beim Aufgange des Abendsterns, von einem aus ihrer Mitte aufgefordert, zuerst von der Tafel auf und rüsten sich die Braut mit Gesang zu bewillkommnen (1-5); auch die Mädchen schicken sich, der Aufforderung einer der ihrigen folgend, an, den Wettstreit im Gesang zu beginnen (6-10); die Jünglinge machen sich zum ernsten Wettstreit bereit (11-19). Mit v. 20 beginnt das eigentliche Hochzeitslied: die Mädchen nennen den Abendstern grau Expectata diu vix tandem lumina tollit. Surgere iam tempus, iam pinguis linquere mensas: Hymen o Hymenaee, Hymen ades o Hymenaee! Cernitis, innuptae, iuvenes? consurgite contra. sam, da er die Tochter den Armen 1. vesper] stella vespertina 'der Abendstern'; im eigentlichen Wechselgesang steht das griech. Εσπερος. Olympus, der thessalische Berg, an dem die Ahnherren der epischen Sänger wohnten, die seinen Namen als den des Götterberges verbreitet haben; so war der Götterberg der Peloponnesier die Kyllene, für die Lokrer war es der Öla. Olympo] statt zu sagen: 'der Stern erscheint über den Bergen, spricht der Dichter individualisierend vom Olymp und Ōta (v. 7). Abl. Verg. A. 7, 218 extremo veniens Sol adspiciebat Olympo; Ov. f. 2, 149 s. 2. lumina] Der Plur. vom hellen Schein. Cic. Lael. 27, 100 quae 5 (virtus) cum se extulit et ostendit suum lumen, wie hier lumen tollere neben ignes ostendere v. 7. exp. diu tandem] Juv. III 8, 87. 3. surgere t.] Der inf. wie bei ώρα, καιρός. pinguis m. wie dapes opimae Verg. A. 3, 224, im Gegensatz zu victus aridus Cic. p. Rosc. A. 75. 4. dicere] 'singen', wie v. 18 dicetur] die letzte Silbe gilt in der Arsis vor dem viersilbigen griech. Wort als Länge. Hymenaeus] Ὑμήν, Ὑμέναιος, der Gott des Brautgesanges und der Vermählung, dann der Brautgesang. -y in Hym. ist anceps. 6. contra] auch eurerseits', bezeichnet eine Handlung, die einer anderen entspricht; Nr. XX 23; Plaut. Trin. IV 2, 55; Amph. II 2, 23; Ter. Ad. I 1, 25; Eun. III 1, 53. 7. Beachte, wie die Antwort im Wechselgesang genau den vorhergehenden Worten entspricht: Ol. lum. toll.... Oet. ign. (vom Leuchten der Sterne, dann auch diese selbst) ost., cons... cons. contra, iuv. innupt. Noctifer Vesper, im Gegensatz zu Lucifer, posgógos. Verg. buc. 6, 86 processit Vesper Olympo, u. 8, 30 deserit Hesperus Oetam. Olymp u. Öta, Berge in Thessalien. Der Öta ist ehedem auch Götterberg gewesen. Dies zeigt sich namentlich darin, dafs Morgenstern und Abendstern auf ihm wohnen, nicht blofs für die beiden lokrischen Stämme, sondern noch für die lesbischen Äoler' (Sappho). Sen Herc. f. 132 s. iam caeruleis eve |