Quicumque et cantus corpora fessa levant: Pone metum, Cerinthe: deus non laedit amantes. At nunc tota tua est, te solum candida secum Phoebe, fave: laus magna tibi tribuetur in uno 10 15 21 17 Iam celeber, iam laetus eris, cum debita reddet 23 25 Tunc te felicem dicet pia turba deorum, Nr. X (c. 6). Natalis Iuno, sanctos cape turis acervos, 5 At tu, sancta, fave, neu quis divellat amantes, Nr. XI. EPIGRAMM DES DOMITIUS MARSUS. Te quoque Vergilio comitem non aequa, Tibulle, 9. sic] wenn du dem Jüngling gleichfalls treue Liebe zu ihr einöfsest'.-ullae] beachte die Form! 10. dignior servire] wie II 6, 43. 13. perluc.] von den durchsichtigen koischen Seidengewändern. 14. fit] facere opfern.libo] z. Nr. VI 8. = 15. optat] Die Mutter flüstert ihr zu, zu erflehen, was sie selbst wünscht, nämlich einen reichen, vornehmen Freier. 16. tacita m.] von Wünschen, die sie nicht wagen würde laut zu äufsern (Cic. de imp. Cn. Pomp. 48); daher die Vorschrift der Pythagoreer μετὰ φωνῆς εὔχεσθαι. Hor. epp. 114, 14 tacita prece; 11. 7, 194ss. τόφρ' ὑμεῖς εὔχεσθε Δι Κρονίωνι ἄνακτι σιγῇ ἐφ' ὑμείων, ἵνα μὴ Τρῶες γε πύθωνται, ἠὲ καὶ ἀμφαδίην, ἐπεὶ οὔτινα δείδι Mors iuvenem campos misit ad Elysios, 2. Elysii campi] Nr. III 58 u. 59. Mim dùv ἀπὸ zu durus Hor. c. II 9, 17; IV 1, 6 s. 4. forti pede] im Hexameter, entgegengesetzt den elegis. regia bella] Kriege der Könige, des Aneas und Turnus. Verg. buc. 6, 3 s. sagt von sich selbst: cum canerem reges et proelia, Cynthius aurem vellit. Pollio regum facta canit pede ter percusso: Hor. s. I 10, 50s. Sex. Propertius. Was wir von dem Leben des Properz, eines jüngeren Zeitgenossen des Tibull, wissen, beruht fast ausschliesslich auf dessen eigenen Angaben; es ist im ganzen so wenig, dafs uns nicht einmal der volle Name des Dichters bekannt ist. Wir kennen our seinen Vornamen Sextus und das nomen gentilicium Propertius, mit dem er sich nach römischer Dichtersitte öfter selbst anredet. Geboren ist er um das J. 47 v. Chr.) in Umbrien, wahrscheinlich zu Asisium, dem heutigen Assisi, oder auf einem Landgut in der Nähe dieser Stadt.) Er stammte aus einem angesehenen, aber nicht eben reichen Geschlecht.1) Der Vater des Dichters starb, als dieser noch ganz jung war. Dazu verlor er noch in früher Jugend einen Teil seines Vermögens bei der Äckerverteilung des J. 41, als nach der Schlacht bei Philippi achtzehn italische Städte den Triumvirn zur Belohnung für ihre Veteranen überwiesen worden waren. Gleichwohl war ihm noch genug verblieben, um in Rom, wohin er früh, wohl seiner Ausbildung wegen, gewandert war, und wo er wie Virgil und Mäcenas auf dem Esquilinischen Berg wohnte, ein sorgenfreies, der Dichtkunst gewidmetes Leben führen zu können. Mit grofsem Eifer gab er sich hier dem Studium der damals den Geschmack Roms beherrschenden alexandrinischen Dichter, namentlich des Kallimachos und Philetas, hin. Ihnen verdankt seine Poesie eine gewisse gelehrte Färbung, die sich in entlegenen mythologischen Anspielungen geltend macht. An den politischen Umgestaltungen und kriegerischen Ereignissen der Zeit nahm er persönlich keinen Anteil. Doch durchweht seine Gedichte ein echt patriotischer Sinn; so fordert er die Römer auf, der Genufssucht zu entsagen2), so verherrlicht 1) II 24, 37s. certus eras eheu, quamvis nec sanguine avito nobilis et quamvis haud ita dives eras (Rothst. I VIf.), 2) Nr. XXI u. c. II 13, 47 ss.: at nunc desertis cessant sacraria lucis: er die Schlacht bei Actium und spricht mit stolzer Verachtung von der Kleopatra, die sich angemafst hätte, Königin über Rom sein zu wollen (Nr. XXX); so feiert er die alten Sagen Roms, so empfiehlt er in diesen Gedichten dem modernen Geschlecht die alten Bürgertugenden und preist die Heldenthaten der Vorfahren (IV 1, 59 s.). Vor allem liebte er ein der Dichtkunst in behaglicher Mufse und im Verkehr mit gleichgesinnten Freunden geweihtes Leben. Zu diesen zählte er namentlich Dichter, so den um wenige Jahre jüngeren Ovid (tr. 2, 465 u. Nr. I 45 s.; 53), dessen er jedoch in seinen Gedichten nirgends gedenkt; den Virgil, dessen Äneide er den Römern auf das wärmste empfiehlt 1); ferner den Epiker Ponticus, den Verfasser einer Thebaïs, und mehrere andere. Auch erwarb er sich die Zuneigung eines vornehmen Jünglings Tullus, eines Neffen des Konsuls vom J. 33 L. Volcatius Tullus, durch welchen er wahrscheinlich in den Kreis des Mäcenas, jenes hohen Gönners dichterischer Talente, eingeführt ward, dem er ein Buch seiner Lieder widmete. Doch stand er diesem Kreise weniger nahe als die Dichter Horaz und Virgil. Auch wufste er die Gunst des Augustus selbst zu gewinnen, indem er dessen Thaten in mehreren Gedichten besang. In der Mehrzahl seiner Lieder feierte er die Cynthia, oder, wie sie mit wahrem Namen hiefs, Hostia), welche, obwohl älter als er, ihn dauernd zu fesseln wufste. Viele Jahre widmete er diesem geistreichen und schönen, aber sittenlosen Mädchen seine Liebe, bis er sich endlich, etwa um das J. 24, von ihr lossagte. Sie starb vor Properz; aber sie lebte fort in der Erinnerung des treuen Dichters, der sie unsterblich gemacht hat. Properz verliefs Rom, wie es scheint, nur ein Mal zu einer gröfseren Reise nach Athen; doch wissen wir über diese nichts Näheres. Das Todesjahr des Dichters steht nicht fest. Da aber u. 59 s.: proloquar, atque utinam patriae sim vanus aruspex! 1) Vgl. c. II 34, 64 ss., namentlich die Worte: cedite Romani scriptores, cedite Grai! nescio quid maius nascitur Iliade.) Ähnlich empfahlen schon im voraus Catull Gedichte des Cinna und Calvus (c. 95; 96) und Horaz die historiae des Asinius Pollio (c. 2, 1). 2) Cynthia nannte er sie nach einem Beinamen der Diana von dem ihr heiligen Berge Cynthus auf ihrer Geburtsinsel Delos, wohl um ihre Schönheit zu bezeichnen, oder anspielend auf den cynthischen Gott, Apollo, da sie Dichterin war; ähnlich ist der Name Delia gebildet (Rothst. I XXVII). Röm. Elegiker. 4. Aufl. 9 |