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Drahtseil an, an dem ein Gewicht von solcher Größe hängt, daß es das Ventil unbedingt zu schließen vermag, sobald dessen Bewegung freigegeben wird. Dies kann nun vom Maschinenhaus aus geschehen, indem auf elektrischem Wege (Schwachstrom) das in die Winde eingebaute Sperrwerk gelöst wird. Man wird von dieser Einrichtung Gebrauch

deutscher Ingenieure.

Der Wasserstandsfernmelder (geliefert von Robert Bosch, Stuttgart) ist zwar so eingerichtet, daß er bei Erreichung des höchsten und niedrigsten Wasserspiegels im Behälter eine Glocke ansprechen läßt; um aber selbst für den Fall Vorsorge getroffen zu haben, daß die Bedienung im Maschinenhaus auf den Alarm hin nicht rasch handelt, ist noch ein

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lastungsrohr. Dieses hat 300 mm Dmr., um im Notfall das ganze Pumpenwasser führen zu können, wenn je die Pumpen versehentlich in Betrieb genommen werden sollten, bevor der Hauptschieber geöffnet ist. Die Oeffnung in der Hauptleitung gegen das Abzweigstück ist unten angebracht, damit bei starkem Absenken des Behälterspiegels die Luft nicht zu frühzeitig eindringen kann. Die Verbindung zwischen Abzweigstück und Hauptleitung ist als Ausdehnungsmuffe ausgebildet, um nötigenfalls Abzweigstück, Automat und Schieber leicht ausbauen zu können.

In einer Ecke des Schieberschachtes steht das Schwimmerrohr für den Wasserstandsfernmelder, der im Maschinenhaus die Höhe des Wasserspiegels anzeigt und aufzeichnet.

des Ueberlaufrohres mündet ferner der durch einen besondern Schieber verschließbare Grundablaß von 150 mm 1. W. Um die Wirkung des früher erwähnten Alarmsignales noch zu verstärken und um es beim Versagen zu ersetzen, ist in die Leerlaufleitung eine Klappe mit elektrischem Kontakt eingebaut, die durch besondere Leitungen eine zweite

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Alarmglocke ertönen läßt, sobald der Ueberlauf in Tätigkeit tritt. Ein auf dem oberen Boden des Schieberschachtes befindliches Telephon gestattet unmittelbaren Verkehr mit dem Maschinenhaus.

Alle für die vorerwähnten elektrischen Apparate notwendigen Drähte sind zu einem Kabel von 20 Adern vereinigt, das über der Rohrleitung in der Erde verlegt ist.

3) Die Hauptleitung.

Um trotz geringen Materialverbrauchs kleine hydraulische Widerstände zu erhalten, ist die Rohrleitung abgestuft und in ihrem oberen Teil in einer Länge von rd. 713 m mit 550 mm Dmr., in ihrem unteren von 193 m Länge mit

15. April 1916.

500 mm Dmr. ausgeführt. Die Geschwindigkeiten stellen sich bei der Normalbelastung der Hochdruckturbine entsprechend 450 ltr/sk auf 1,9 m/sk im oberen, 2,3 m/sk im unteren Teil; bei der größten Ueberlastung steigen sie auf 2,3 bzw. 2,75 m. Das letzte Rohrstück im Maschinenhause vor dem Turbinenschieber ist mit 450 mm Dmr. ausgeführt, die Zuleitung zu den Pumpen mit 400 mm.

Sämtliche Rohre sind autogen geschweißt; sie wurden unter Aufsicht der Firma Ulrich Gminder in der Werkstätte auf das Doppelte desjenigen Betriebsdruckes geprüft, den die Zone, zu der sie gehören, auszuhalten hat.

Eines der für den Höchstbetriebsdruck von 5,1 at bestimmten Rohre von 550 mm Dmr. wurde mit Deckel und Boden versehen und sollte bis zum Bruch abgepreßt werden.

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denen die Blechstärke wechselt, sind Gewindestutzen angebracht, mit deren Hülfe die einzelnen Zonen nach dem Zusammenbau nochmals auf das 1/2 fache des an ihrem unteren Ende wirkenden Betriebsdruckes abgepreßt wurden. Besondere Sorgfalt wurde auf das gute Unter- und Einstampfen der Rohre verwendet, mit dem Erfolg, daß nunmehr nach Fertigstellung kaum eine Ueberhöhung des Geländes sichtbar ist.

Der Vollständigkeit halber sei angeführt, daß im gleichen Graben noch eine Leitung von 80 mm Dmr. verlegt ist, in der durch eine kleine im Maschinenhaus aufgestellte Kolbenpumpe (Pumpe I) Grundwasser aus einem Brunnen oberhalb der Gminderschen Fabrik für die Wasserversorgung Altenrieths hochgedrückt wird.

Das Ende der zur Hochdruckturbine führenden Leitung schließt ein Schieber von 350 mm Dmr. mit Umlei

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A

5500.W.

Zementrohr 350L.

tung ab. Zur Entleerung der Leitung dient ein vom Pumpenstrang zum Unterwasser führender, mit Schieber versehener Abzweig.

Alle die eben genannten Leitungsteile wurden

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G. m. b. H. in Reutlingen geliefert.

Die maschinelle
Einrichtung.

4) Die Transmissionsteile.

Wie schon aus früherem hervorgeht, mußte die Möglichkeit gewahrt wer

den, je nach dem Wasserzufluß nur 1, 2 oder 3 Niederdruckturbinen auf

die Haupttransmissionswelle, Abb. 13 bis 15, und in den Arbeitspausen in gleicher Weise auf die Pumpen zu schalten. Um nicht bei jeder Veränderung des Wasserstandes oder des Betriebes ganz abstellen zu müssen, soll die Schaltung auch stattfinden können, wenn die Hauptwelle im Betrieb ist. Unter diesen Umständen bildeten Reibkupplungen zwischen den Turbinen und am Anfang der Pumpenantriebe die einzig zutreffende Lösung, wobei zu beachten war, daß der Kegelräder wegen die Wellenstücke zwischen den Kupplungen jedes für sich genau axial gelagert sein mußten. Unter Berücksichtigung der Kräfteverhältnisse ergaben sich die fünf aus Abb. 13 ersichtlichen Kupplungen k, die bei der normalen Umdrehungszahl der Vorlegewelle von 157 der Reihe nach 1C20, 667, 300, 350 und 550 PS zu übertragen vermögen. Sie wurden von der Peniger Maschinenfabrik und Eisengießerei A.-G., Penig i. Sachsen, geliefert.

Abb. 11 und 12. Schieberhaus. Maßstab 1:200.

Nachdem der Druck bis auf rd. 22 at gestiegen war, wurden Rohr und Schweißnaht kräftig abgehämmert, ohne daß irgend eine Undichtheit auftrat. Der Druck wurde weiter erhöht, bis bei etwa 37 at der Boden sich durchdrückte und bei weiterem Aufpumpen schließlich riß; am Rohr selbst war keine Veränderung bemerkbar. Wenn man auch dieses gute Ergebnis der Druckprobe nicht ohne weiteres als gültig für alle übrigen Rohre ansehen darf, so zeigt es doch, daß Rohrleitungen mit Erfolg geschweißt werden können, wenn Material und Konstruktion richtig gewählt und die Ausführung aufs sorgfältigste überwacht wird.

Die Rohrleitung ist ganz in Erde verlegt, in einigen Knickpunkten durch aufgeschweißte Mauerringe fest mit den entsprechend stark ausgeführten Betonklötzen verbunden, in den andern auf Sockeln leichterer Konstruktion gelagert. Zur Erleichterung des Zusammenbaues wurden die einzelnen Rohre auf Holzsätteln verlegt. In der Nähe der Punkte, in

Zum Antrieb der Hauptpumpen für das Akkumulierwerk dienen seitlich verschalte Riemenscheiben von 3900 mm Dmr. und 500 bezw. 800 mm Breite. Die erstere, zu Pumpe II gehörige ist auf eine Hohlwelle gesetzt, durch welche die Vorgelegewelle durchgeht. Die Umfangsgeschwindigkeit der Scheiben beträgt bei normaler Geschwindigkeit der Turbinen 32 m, bei der Leerlaufgeschwindigkeit über 50 m.

Die Riemen, entsprechend den Pumpenleistungen be Ueberlastung für 300 bezw. 550 PS bemessen, sind durch

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lochte Doppelriemen aus bestem Kernleder von J. Kaulhausen & Sohn in Aachen. Die Pumpen laufen im Mittel mit 1150 bezw. 1040 Uml./min. Da die Kosten des Wasserbaues und des Hochbaues insofern wesentlich von der Breite des neuen Gebäudes abhingen, als bei Benutzung der alten Pfeiler und der alten Soble Neugründungen im Unterwasser umgangen werden konnten, so mußte der Abstand zwischen Turbinenvorgelege- und Pumpenwellen möglichst knapp bemessen werden. Er wurde schließlich mit 3800 mm angenommen, also noch etwas kleiner als das Maß des Scheiben durchmessers. Daß unter diesen für einen Riementrieb nicht gerade günstigen Verhältnissen nur mit Spannrollen gearbeitet werden kann, ist selbstverständlich. Die Spanngewichte sind unter dem Fußboden, jedoch bei Stillstand gut zugänglich angeordDie Spannrollen sind von der Berlin-Anhaltischen Ma

net.

schinenfabrik A.-G. in Dessau, die übrigen Transmissionsteile von J. M. Voith in Heidenheim geliefert. Alle Transmissionsteile sind für die Durchgangsgeschwindigkeit der Turbinen bestellt.

Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß, wie Abb. 13 bis 15 zeigen, der Platz in der Wellenrichtung außerordentlich beschränkt war; an den meisten Stellen ist er fast bis zum letzten Millimeter ausgenutzt. Dieser Umstand erforderte zuverlässigste Arbeit der die Haupttransmission liefernden Firma und verständnis volles Zusammenarbeiten aller sonst Beteiligten.

5) Die Pumpen.

Von den beiden Zentrifugalpumpen II und III, die von Gebrüder Sulzer in Winterthur und Ludwigshafen geliefert

deutscher Ingenieure.

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15. April 1916.

17420

157 Uml/min

291,28

sind, ist die kleinere vierstufig, die größere dreistufig. Saugund Druckrohre sind so angebracht, daß die Saugkörbe und die Schieber leicht nachgesehen und ausgebaut werden können. In jede Druckleitung ist ein ebenfalls von Gebrüder Sulzer gelieferter Absperrschieber mit Umleitung eingeschaltet. Die Pumpen stehen auf kräftigen Grundrahmen, die so lang sind, daß sie auch die Lager der Pumpenvorgelege aufnehmen können, wodurch ein genaues Zusammenpassen aller umlaufenden Teile in der Werkstatt ermöglicht wurde. lege- und Pumpenwelle sind durch elastische Kupplungen verbunden.

Die Pumpen II und III entnehmen ihr Wasser dem Oberkanal, und zwar aus einem Graben, der teilweise schon für die Kondensation der Dampfmaschinen und andre Zwecke gebaut war. Es mußten nur eine Falle und ein Schutzrechen von 15 mm Schlitzweite vor den Einlauf geschaltet werden. Von dem schon vorhanden gewesenen zweigt der eigentliche Pumpenkanal mit etwas höherer Sohle rechtwinklig ab; er kann durch eine auf dem tieferen Boden sitzende Spülfalle trockengelegt und gereinigt werden.

6) Die Turbinen.

a) Niederdruckturbinen. Wie schon erwähnt, entschloß man sich schließlich für den Umbau der beiden alten Turbinen. An ihre Stelle kamen Francis-Turbinen mit stehender Welle gleicher Bauart wie die schon vorhanden gewesene Turbine I. Jede ist konstruiert für folgende Verhältnisse: größte Wassermenge 9,0 cbm/st Nutzgefälle Uml./min

3,6 m 63

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Vorge

Die beweglichen Leitschaufeln werden von Hand oder durch den an jeder Turbine angebrachten Wasserstandsregler verstellt. Von selbsttätiger Geschwindigkeitsregelung konnte bei den Niederdruckturbinen abgesehen werden, weil außer ihnen stets die mit Geschwindigkeitsregler versehene Hochdruckturbine oder mindestens eine der Dampfmaschinen mitläuft. Die Wasserstandsregler können auf verschiedene Höhen des Oberwasserspiegels eingestellt werden, auch haben sie bewegliche Anschläge, durch deren Einrücken verhindert wird, daß sich die Turbinen durch den Wasserstandsregler über einen gewissen Betrag hinaus öffnen. Diese Vorsichtsmaßregel ist notwendig, weil sonst im Betrieb von Pumpe II mit Turbine II oder von Pumpe III mit Turbine II und III bei steigendem Wasserstand die Pumpen und Antriebe zu stark überlastet würden.

Nach den über den Einbau der alten Turbine noch erhältlichen Angaben durfte man hoffen, die Saugrohre der neuen Turbinen aus der vorhandenen Soble herausspitzen zu können, ohne sie allzusehr zu schwächen. Bei der Ausführung zeigte sich aber, daß dies nicht ganz zutraf, und man war daher, sollte nicht dieser einen verhältnismäßig kleinen Gründungsstelle wegen eine besondere teure Wasserhaltung eingerichtet werden, genötigt, die Sohlen der Saugrohre etwas höher, als ursprünglich beabsichtigt, zu legen und die Querschnitte dadurch mehr als wünschenswert zu verengen. Für mittlere und kleinere Wassermengen bedeutet dies keinen Nachteil, dagegen wird wohl der Wirkungsgrad bei voller Oeffnung etwas vermindert.

Kegelräder von 3250/1300 mm Dmr. mit 120 Holz- bezw. 48 Eisenzähnen treiben von der Turbinenwelle auf die wagerechte Haupttransmissionswelle.

b) Hochdruckturbine.

Die Hochdruckturbine ist konstruiert für: Nutzgefälle

größte Normalwassermenge Uml./min

Abb. 16. Hochdruckturbine von J. M. Voith.

118 m 400 ltr/sk

157

deutscher Ingenieure.

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