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Hebräisches Schulbuch von Lic. Dr. W. Hollenberg, Direktor des Gymnasiums zu Saarbrücken. Bearbeitet von Joh. Hollenberg, Oberlehrer am Gymnasium zu Mörs. Vierte Auflage, Berlin, Weidmann'sche Buchhandlung. 1880.

Hollenbergs hebräisches Schulbuch folgt da und dort, wo eine Vereinfachung angestrebt wird, der neueren Auffassung, welche besonders durch Kautsch und Müller auch auf die Schulgrammatik einwirkte. Das Buch ist übrigens, wie der Verfasser ausdrücklich bemerkt, nur für die Schule berechnet und nach einheitlichem Plane durchgeführt und bearbeitet. Der Lernende mufs in Behandlung der Formen Gewandtheit besitzen, ein bestimmtes grammatisches Wissen, einen festen Vokabelschatz sich zu eigen machen, um mit Verständnis und Erfolg der Lektüre des Alten Testamentes zu obliegen.

Hebräisches Übungs- und Lesebuch. Mit hebräischem und deutschem Wortregister. Zusammengestellt von G. Stier, Direktor des herzoglichen Francisceums zu Zerbst. Leipzig, Druck und Verlag von Teubner. 1880.

Dieses Lesebuch geht von der Verbalflexion aus. Die stete Wiederkehr der 3 Radikale dient dann als Mittel zur Einprägung der Buchstabenformen. Hat der Schüler die Grundregeln der Formenlehre verstanden und ins Gedächtnis aufgenommen, so werden in passenden Beispielen jene Veränderungen gezeigt, welche durch die Gutturalen oder unter dem Einflusse der Assimilation und Quiescierung eintreten können.

Der zweite Teil umfafst ausgewählte Lesestücke und Psalmen, sowie auch einen Abschnitt aus den Sprüchen. Neben den hebräischen Leseabschnitten hat im ersten Teil auch die deutsch-hebräische Übersetzung entsprechende Beachtung gefunden. Von besonderem Wert sind, zumal für Anfänger, die beigefügten deutschen und hebräischen Wortregister. Grammatische Citate dürften fürs erste Jahr wenigstens sehr wünschenswert, unter Umständen sogar notwendig sein.

Straubing.

Fing.

A. Schäffler: Die oberbayerische Landeserhebung im Jahre 1705. (Mit einer lithographierten Tafel.) Würzburg 1880. Staudinger.

Als Ergänzung zu einer seiner früheren Arbeiten („Beitrag zur Geschichte der oberbayerischen Landeserhebung im Jahre 1705" in Sybels Hist. Ztschr. 1861 Bd. VI H. 4 S. 251-292) veröffentlicht d. V. hiemit die für den Unterricht in der bayerischen Geschichte nicht unerheblichen Ergebnisse seiner mittlerweile fortgesetzten Studien, wozu ihm aus dem k. allgemeinen Reichsarchiv insbesondere das „Protocollum examinis etlicher den 25. X bris 1705 gefangenen bayerischen Rebellanten", die Untersuchungsakten gegen Törring und andere bisher nicht benützte Urkunden reichlichen Stoff boten. Hiernach stellt sich die Erhebung v. J. 1705, wenn man auch den Teilnehmern derselben den Vorwurf mangelnder Einsicht in die Unzulänglichkeit ihrer Hilfsmittel nicht ersparen kann, immerhin als eine Unternehmung dar, die dem Herzen des Volkes Ehre macht:

das Hauptmotiv der ganzen Bewegung, wo nicht das einzige, war die Befürchtung, es möchten die Kinder des flüchtigen Kurfürsten in die Gefangenschaft nach Österreich abgeführt werden. Das ward freilich bei dem unglücklichen Ausgang des Zusammentreffens mit den Österreichern schliefslich doch nicht abgewendet; vor den Thoren Münchens, auf der zwischen der Stadt und der Isar liegenden Ebene (nicht auf dem Kirchhof von Sendling) wurden die von Houis (nicht von Gautier) angeführten Bauern plötzlich von den Feinden umzingelt und trotzdem man ihnen dreimal Pardon zugesagt, durch wiederholte Musketensalven niedergestreckt oder durch Husaren zusammengehauen. Nur wenige entkamen; über 1700 fielen in dem Gemetzel. Von einer „Schlacht“ kann demnach keine Rede sein 1); man wird vielmehr von jetzt an zu jener Darstellung des Ereignisses zurückkehren müssen, die die herrschende war, bevor sich, wie d. V. nachweist, in den dreifsiger Jahren unseres Jahrhunderts die ausschmückende Sage desselben bemächtigte2). Westenrieder kennt noch keine „Schlacht“ von Sendling, er spricht nur von einer Niedermetzelung des treuen Landvolkes, gerade so wie die Aufzeichnungen in den Totenbüchern jener Zeit. Einer solchen Auffassung entsprechen auch zwei wahrscheinlich 1706 entstandene Votivgemälde, das eine in Hohenburg, das andere in Egern. Nach dem letzteren ist die unserem Buche beigegebene Abbildung der „Schlacht“ von Sendling gefertigt; dafs auch Regnet, der sich selbstverständlich nicht unter die Historiker rechnet, seinem „München in guter alter Zeit" eine solche beigefügt hat (Blatt 45), scheint d. V. entgangen zu sein.

Die Ausstattung des Buches ist sehr gefällig, der Druck schön und korrekt; nur auf S. VI Z. 6 v. o. ist 1703 statt 1705 stehen geblieben. Würzburg.

Rottmanner.

Literarische Notizen.

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Neue Auflagen des Weidmannschen Verlags: Ciceros ausgewählte Reden, erklärt von K. Halm. 4. Bd. Die Rede für P. Sestius. 5. verb. Aufl. 1,20 M.. Titi Livi ab urbe condita libri erklärt von Weissenborn. V. Bd. 2. H. Buch 26. 4. Aufl. besorgt von H. J. Müller. 1.20 M. Zur Reform des lat. Unterrichts auf Gymnasien und Realschulen von H. Perthes II. 2. Aufl. Sep.-Abdr. aus der Z. f. d. G. 28. Jahrg.

Neue Auflagen des Teubnerschen Verlags: Xenophontis de postremis belli Peloponnesiaci annis libri duo sire Hellenicorum l. I. et II rec. et interpretatus est L. Breitenbach. Ed. altera. 1,80 M (Aus der Bibl. Graeca von Jakobs und Rost) Vergils Äneide erkl. von K. Kappes. 3. H. Aen. VII-IX. 2. verb. Aufl. 1,20 M. Ausgewählte Schriften des Lucian erkl. von Dr. K. Jakobitz. 1. Bd. Traum. Timon. Prometheus. Charon. 2. ber. Aufl. 1,20 M.

1) Die Einwendungen, welche gegen dieses Resultat in Nr. 364 d. Allg. Ztg. (Beil. zum 29. Dez. 1880) erhoben worden sind, machen den Eindruck, als ob sie d. V. die Antwort hierauf nicht schwer machen würden.

2) Die Existenz des Schmiedes von Kochel" wird zwar von Sepp (Die Thaten der Isarwinkler, 1874, S. 71–76) mit zähem Patriotismus aufrecht erhalten; dafs dieselbe jedoch in das Reich der Erdichtung gehöre, dafür scheint von Sch. (S. 47-78) der Beweis erbracht zu sein.

P. Ovidii Nasonis Metamorphoses. Eine Auswahl für den Schulgebrauch mit sachlicher Einleitung, erläuternden Anmerkungen und einem Register der Eigennamen von J. Meuser. 2. verb. Aufl. Paderborn. Ferd. Schöningh. 1880. 8. X und 215 S. 1,60 M. Die Auswahl ist zweckmäfsig getroffen und durch Inhaltsangaben für das zwischen den einzelnen Abschnitten Ausgelassene das Verständnis des Zusammenhanges der ganzen Dichtung ermöglicht. Die Anmerkungen entsprechen dem Zwecke; für gramm. Dinge werden Schultz und Ell.-Seyffert zitiert.

Kurzgefafste lateinische Stilistik. Für den Schulgebrauch bearbeitet von Dr. Bernh. Schmidt. Leipzig, Teubner. 1880. gr. 8. VI u. 66 S. geb. 1,10. M. Im ganzen ein empfehlenswertes Büchlein; manches konnte als schon durch die Grammatik erledigt wegbleiben, z. B. beim Pronomen. Den Beispielen sollte die deutsche Übersetzung in den Fällen, wo dies offenbar das beste Mittel ist, dem Lernenden die Verschiedenheit der beiden Sprachen klar zu machen, viel öfter beigefügt sein, als es geschehen ist.

Kleine lat. Sprachlehre zunächst für die untern und mittlern Klassen der Gymnasien von Dr. Ferd. Schultz. 17. verb. Aufl. Paderborn, Verlag von F. Schöningh. 1880. gr. 8. VIII und 292 S. 1,85 M. Das bekannte und weit verbreitete Buch hat ohne eine wesentliche Umgestaltung Verbesserungen im einzelnen erfahren.

Methodische Vorschule der lateinischen Sprache mit Beispielen und Wörterverzeichnissen von Franz Musolff. 2. Auflage, erweitert für den Gebrauch der Quinta und Quarta. Breslau, Aderholz' Buchhandlung. 1879. gr. 8. XVI und 230 S. 2 M. Auch Kasuslehre, oratio obliqua und andere syntaktische Konstruktionen sind noch in den Bereich dieser Vorschule gezogen.

Aufgaben zum Übersetzen ins Lateinische im Anschlufs an die Klassenlektüre für Obersekunda und Unterprima von Dr. Emil Rosenberg. 1. Heft für Obersekunda im Anschlufs an Ciceros Reden für S. Roscius und Archias. Leipzig, Teubner. 1880. gr. 8. V und 45 S. 60 Zwölf recht gut komponierte Abschnitte, bei denen neben dem eigentlich Stilistischen in sehr zweckmäfsiger Weise auch auf Verwendung der wichtigsten syntaktischen Konstruktionen Bedacht genommen ist.

Praktische Anleitung zur Verbindung des lat. und deutschen grammatischen Elementarunterrichtes. Ein Hilfsbuch für den Unterricht in der untersten Gymnasialklasse von Franz Bauer, k. k. Gymnasialprofessor in Brünn. Wien, Alfred Hölder. 1880. gr. 8. 54 S. Die Schrift enthält sehr viel Überflüssiges und Selbstverständliches. Es wird doch z. B. kein Lehrer noch einer eigenen Anleitung bedürfen, damit er zur Einübung des Schülers an diesen Fragen stellt, wie S. 34 empfohlen wird: „Übersetzen Sie auf alle mögliche Weise: Die Fuhrleute, der Dichter!"

Hauptregeln der griechischen Syntax von Dr. Eugen Frohwein. Dritte, vollständig umgearbeitete und erweiterte Auflage von Julius Saupes Hauptregeln. Gera und Leipzig, Hermann Kanitz Verlag. 1879. gr. 8. IV und 76 S. geb. 1 M Das für die Schule Notwendige ist hier einfach und übersichtlich dargestellt.

Die griechischen anomalen Verba für den Zweck schriftlicher Übungen in der Schule bearbeitet von G. A. Weiske. 7. verb. Aufl. Halle a. S., Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1880. gr. 8, 40 S, Bei den

einzelnen Verba sind auch die wichtigsten Komposita, die vom gleichen Stamme gebildeten Subst. oder Adj. und die syntaktischen Konstruktionen angegeben, die letzteren gewöhnlich noch durch ein kurzes Beispiel aus Xenoph. Anab. erläutert. Das Büchlein kann als ein ganz vortreffliches Hilfsmittel zur Wiederholung für Gymnasialschüler bestens empfohlen werden.

Beispielsammlung zum Übersetzen aus dem Deutschen in das Griechische von F. A. Gottschick. 1. Heft für Quarta und Tertia. 5. Aufl. bes. v. R. Gottschick. Berlin, Verlag von Rudolf Gärtner. 1880. gr. 8. 104 S. 1 M. Die neue Auflage ist ohne wesentliche Änderungen.

Sammlung von arithmetischen Aufgaben in systematischer Ordnung. Ein Übungsbuch für Latein- und Realschulen von F. X. Steck und Dr. J. Bielmayer. 6. verb. Aufl. Kempten, Kösel'sche Buchhandlung. 1881. Bei Herstellung der neuen Auflage haben sich die Verfasser lediglich auf die Einführung der neuen Orthographie beschränkt.

Griechische Heldensagen für die Jugend, insbesondere für die Schüler der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten, bearbeitet von J. C. Andrä. Kreuznach, Druck und Verlag von R. Voigtländer. 1881. 2,25 M. Der Verfasser hat die 9-12 jährigen Schüler der höheren Lehranstalten im Auge. Er lehnt sich vielfach an Stoll und Osterwald, deren einschlägige Werke für eine höhere Bildungsstufe herechnet sind, an, hat jedoch, wie man auf jeder Seite leicht bemerken kann, im wesentlichen aus den alten Quellen selbst geschöpft. Die Rücksicht auf das Alter der Leser, für welche der Verfasser schrieb, war auch bestimmend für die Auswahl der Sagen und deren Behandlung. Die Darstellung ist einfach und anziehend. Das Buch kann den Knaben der genannten Altersstufe ohne Bedenken in die Hand gegeben werden und dürfte sich daher auch für die Schülerbibliotheken unserer 4 unteren Lateinklassen empfehlen.

Griechische Staatsaltertümer für höhere Lehranstalten und für den Selbstunterricht bearbeitet von Dr. W. Kopp, Gymnasialdirektor. Berlin, Verlag von Julius Springer. 1880. Im gleichen Verlage: Römische Privataltertümer für höhere Lehranstalten und für den Selbstunterricht bearbeitet von Dr. W. Kopp, Gymnasialdirektor. Mit 5 Holzschnitten. Dritte, umgearbeitete Auflage. Berlin. 1880. Repetitorium der alten Geschichte auf Grund der alten Geographie zum Gebrauch in höheren Lehranstalten und zum Selbstunterricht von Dr. W. Kopp etc. Berlin. 1880.

Deutschlands Kulturgeschichte. In ihren Grundzügen für Schule und Haus von Dr. Hermann Hoffmeister. Berlin, Verlag von H. W. Müller. 1880. Ein mäfsiger Band, welcher in populärer Darstellung die Gesamtentwicklung der deutschen Kultur in 5 Kapiteln: Urkultur, Religion, Kunst, Wissenschaft, soziales Leben. behandelt.

Prof. Dr. J. Kutzens Das deutsche Land. 3. Auflage herausgegeben von Prof. Dr. W. Koner. Preis 8 M In der vorliegenden dritten Auflage hat sich der Herausgeber der vom Verf. gewählten Anordnung des Stoffes zwar genau angeschlossen; er hielt es jedoch für geboten, überall da, wo die frühere Darstellungsweise die Klarheit beeinträchtigte, Veränderungen vorzunehmen, und an allen den Stellen, wo es notwendig schien, durch zeitgemäßse Verbesserungen und Zusätze oder durch eine völlige Umarbeitung, den Stoff in ein neues Gewand einzukleiden, so namentlich in folgenden Abschnitten: Deutschlands Verbindung mit dem Orient; Einteilung der

Alpenketten; Charakteristik der Alpenbewohner; Alpenübergänge; Pfahlbauten; Solenhofer Schiefer; Industrie im Schwarzwalde; Emporblühen Frankfurts a. M.; Lothringische Stufenlandschaft; Niederrheinische Schiefergebirge und Thüringerwald; Konfiguration der norddeutschen Ebene im allgemeinen und ihre Bodenanschwellungen; Hünengräber und erratische Blöcke; Montanindustrie in Oberschlesien und im Erzgebirge; Bernsteingräbereien; Sturmfluten in Holland u. s. w.

Die Tierwelt. Charakteristiken von Hermann Masius. Mit 171 in den Text eingedruckten Holzschnitten. 3. verm. Aufl. Essen, Bädeker. 1880. Das seit vielen Jahren bekannte Buch des geistreichen Verfassers eignet sich vorzüglich für Schülerlesebibliotheken mittlerer und selbst oberer Gymnasialklassen. Die neue Auflage ist um ein volles Drittel vermehrt. Der Druck ist, wiewohl grofsenteils klein, doch sehr scharf.

Statistisches.

Ernannt: Der gepr. Lehramtskand. M. Wester zum Studienl. in Landstuhl; Ass. E. Ammer in Regensburg zum Studienl. im Homburg; Ass. H. Volk in Augsburg zum Studienl. in Günzburg; Studienl. F. Zorn in Bayreuth zum Gymnasialprof. in Hof; Ass. M. Toussaint in Nürnberg zum Studienl. in Bayreuth; Prof. A. Schmitt in Schweinfurt z. Studienrekt. in Münnerstadt; Studienl. G. Schmidt in Kempten zum Gymnasialprof. in Neuburg; Studienl. L. Köppel in Aschaffenburg zum Gymnasialprof. in Burghausen; Ass. J. Eibel in Kitzingen zum Studienl. daselbst; Ass. H. Rosenhauer in Nürnberg zum Studienl. in Kempten; Studienlehrer H. Weber in Bamberg zum Gymnasialprof. in Amberg; der gepr. Lehramtskand. K. Rück am Wilhelmsgymn. in München zum Studienlehrer in Bamberg.

Versetzt: Studienl. F. Flessa in Landstuhl n. Bamberg; Studienl. J. B. Straub in Kitzingen nach Aschaffenburg; Gymnasialprof. A. Baldi von Burghausen nach Schweinfurt.

Reaktiviert: Der vorm. Direktor der Kreislehrerinnenbildungsanst. in Straubing M. Miller als Studienl. in Amberg.

Quiesziert: Gymnasialprof. K. Macht in Hof; der temporär quiesz. Gymnasialprof. G. Späth in München wurde in den dauernden Ruhestand versetzt; Gymnasialprof. Jos. Wolf in Amberg.

Enthoben: Religionsl. Prof. J. A. Gleich in Speyer.

Gestorben: Studienrekt. Dr. W. Bauer in München.

Druck von H. Kutzner in München.

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